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rik Mai / Juni 2024

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MAI / JUNI <strong>2024</strong> | HEFT 431<br />

KÖLN І DÜSSELDORF<br />

SPORT<br />

SCHWULES<br />

im Deutschen<br />

Fußballmuseum<br />

PATRICK HAMM | JEAN-PAUL GAULTIER | ASHRAF | TODD HAYNES<br />

PET SHOP BOYS | VILLAGERS | SIA | ANNETTE HESS


Intro 3<br />

INHALT<br />

Köln | Düsseldorf<br />

4 Szene<br />

16 Fitness<br />

20 Nachtradar<br />

22 Kink<br />

FOTO: YING TANG / NURPHOTO / NURPHOTO VIA AFP<br />

7 Düsseldorf Pride<br />

Rote Karte gegen Homophobie,<br />

Transphobie, Rassismus<br />

Bundesweit<br />

• Musik<br />

• Pet Shop Boys:<br />

Nur ein bisschen Nostalgie<br />

• Kunst<br />

• Reise<br />

• Film<br />

• Buch<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur: Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

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MITARBEITER*INNEN:<br />

Redaktion: Sabine Hannakampf (sah), Jonathan Fink,<br />

Stefan Kraushaar (skr), Michael Rädel (rä),<br />

Michael Krawcyk (mk), Felix Just (fj), Steffen Rüth,<br />

Christian K.L. Fischer (fis)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

Sabine Hannakampf, lektorat-hannakampf.business.site<br />

Grafik: Janis Cimbulis, Mark Pfitzinger, Susan Kühner,<br />

Viktoriia Izotova<br />

Cover: Fashion Freak Show / Grafik: Marc-Antoine Coulon<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf): christian.fischer@blu.fm<br />

Köln: Charles Lohrum (cl): c.lohrum@<strong>rik</strong>-magazin.de<br />

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Christian Fischer (cf): christian.fischer@blu.fm<br />

DIGITAL MARKETING:<br />

Dirk Baumgartl (dax): dirk.baumgartl@blu.fm<br />

23 Cologne Fetish Pride<br />

Familientreffen der queeren<br />

Fetisch-Community<br />

24 Stadtplan<br />

26 Kultur<br />

FOTO: BOXER BARCELONA<br />

• Daniel Harders:<br />

„From the Heart of Berlin“<br />

• Wahl<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH, Degnerstr. 9b, 13053 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer: Hend<strong>rik</strong> Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: Perfect Promotions, Eigenvertireb<br />

Druck: MÖLLER PRO MEDIA GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

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Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />

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01. Dezember 2023). Namentlich gekennzeichnete<br />

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Redaktion wieder. Die Abbildung oder Erwähnung einer<br />

Person ist kein Hinweis auf deren sexuelle Identität.<br />

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4 Szene<br />

FOTO: ANYWAY E.V. / MARIUS STEFFEN<br />

QUEERFEINDLICHKEIT<br />

Eltern verhindern Aufklärung an Schulen<br />

Die zunehmend queerfeindliche<br />

Stimmung in der Gesellschaft<br />

erreicht verstärkt auch Schulen.<br />

Zu diesem Schluss kommt<br />

das LSBTIQ*-Aufklärungs- und Antidiskriminierungsprojekt<br />

WiR* – Wissen ist<br />

Respekt aus Köln.<br />

„Wir beobachten, dass immer mehr<br />

Schüler*innen von ihren Eltern an der Teilnahme<br />

an den Workshops gehindert oder<br />

auf ihren eigenen Wunsch entschuldigt<br />

werden”, sagt Dominik Weiss, Projektleiter<br />

von WiR*. „In den letzten Monaten nahmen<br />

in Extremfällen bis zu zwei Drittel einer<br />

Klasse nicht an Workshops teil. In einigen<br />

wenigen Fällen mussten die Workshops<br />

sogar wegen zu geringer Schüler*innenzahl<br />

von den Schulen abgesagt werden.”<br />

Die Workshops von WiR* klären über<br />

Lebensweisen von LGBTIQ*s auf, helfen<br />

Vorurteile zu reflektieren und leisten einen<br />

Beitrag für ein tolerantes Schulklima und<br />

eine offene Gesellschaft. Dies ist aktuell<br />

wichtiger als je zuvor. Denn Rechtsextreme<br />

und Radikale in allen Bevölkerungsgruppen<br />

erklären LGBTIQ*s mit populistischen<br />

Botschaften und Verschwörungstheorien,<br />

wie der so genannten „LGBTIQ*- und<br />

Genderideologie” und „Frühsexualisierung”,<br />

zum Hassobjekt. Einige Eltern, aber auch<br />

Jugendliche fallen auf diese Strategie<br />

herein.<br />

In den Feedbacks zu den Workshops<br />

schrieben Schüler*innen zuletzt auch<br />

häufiger Sätze wie, „In euren Workshops<br />

werden Lügen erzählt!“, „Meine Eltern<br />

sagen, LGBTIQ* ist Quatsch!“, „Es gibt nur<br />

Mann und Frau!“, „Ich hasse Schwule“ oder<br />

„Wenn meine Schwester lesbisch wäre,<br />

würde ich sie schlagen und von zuhause<br />

rausschmeißen“. Vereinzelt kam es nach<br />

Workshops zu Anrufen im anyway, in denen<br />

einzelne Ehrenamtliche des Aufklärungsprojekts<br />

beleidigt oder lächerlich gemacht<br />

wurden.<br />

Das anyway ist mit seiner Feststellung<br />

gestiegener Queerfeindlichkeit in<br />

Aufklärungsworkshops nicht allein. Ähnliche<br />

Beobachtungen machen auch das Kölner<br />

Aufklärungsprojekt SCHLAU Köln sowie<br />

weitere Projekte in ganz NRW. Die aktuelle<br />

Situation stellt die Antidiskriminierungsarbeit<br />

vor neue Herausforderungen. Bisher<br />

sind es meist speziell geschulte Ehrenamtliche,<br />

die die Workshops für Schulklassen<br />

durchführen – und zwar kostenlos und<br />

in ihrer Freizeit. Doch die queerfeindliche<br />

Stimmung trübt das Engagement, ist seelisch<br />

belastend und in Teilen überfordernd.<br />

„Die Aufklärungsarbeit befindet sich in<br />

einem Teufelskreislauf wie wir ihn in den<br />

letzten 25 Jahren nicht im anyway hatten”,<br />

sagt Jürgen Piger, geschäftsführender<br />

Vorstand des anyway e.V. „Mehr Queerfeindlichkeit<br />

sorgt für mehr Nachfrage<br />

zu herausfordernden Bedingungen. Mit<br />

unseren aktuellen Ressourcen können wir<br />

aus diesem Kreislauf nicht herausbrechen.”<br />

www.anyway-koeln.de/mitmachen-wir<br />

SELBSTFÜRSORGE<br />

Workshop für dick_fette Menschen<br />

Sich als mehrgewichtige Person in dieser<br />

Gesellschaft zu bewegen, kann bedeuten,<br />

unter Dauerbeschuss zu stehen. Menschen<br />

in dick_fetten Körpern sind ständig<br />

„on display“ und werden begutachtet,<br />

bewertet, abgewertet. Wenn der Blick<br />

von außen wichtiger wird als der eigene<br />

Blick, läuft etwas falsch. Die Folgen für die<br />

Gesundheit sind fatal.<br />

Im Selbstfürsorge-Workshop von Queerbar_<br />

bieren und soft.body.home liegt der Fokus<br />

darauf, wieder zarte Bünde zur eigenen<br />

Wahrnehmung zu weben. Wie verbinde ich<br />

mich (wieder) mit mir? Welche Bedürfnisse<br />

habe ich? Wie kann ich mir ein*e gute*r<br />

Freund*in sein? Mithilfe von Visualisierungsübungen,<br />

Entspannung, Bewegung<br />

und Austausch in einem sicheren Rahmen<br />

haben Teilnehmende die Möglichkeit, eigene<br />

Ideen zu entwickeln, was Selbstfürsorge<br />

für sie bedeutet und wie erste Schritte der<br />

Umsetzung aussehen könnten.<br />

Der Workshop richtet sich an alle, die<br />

sich selbst mit den Worten dick_fett,<br />

mehrgewichtig, curvy, chubby ... beschreiben<br />

(würden). Anmeldungen, Fragen oder<br />

Anmerkungen werden über Instagram<br />

oder per <strong>Mai</strong>l (queerbar_bieren@posteo.de)<br />

entgegengenommen.<br />

15.6., 10:30–14:30 Uhr, Kurdischer<br />

Verein, Zehntstr. 7–11, Köln Mülheim.<br />

www.instagram.com/queerbar_bieren,<br />

www.instagram.com/soft.body.home<br />

FOTO: ALLGO - AN APP FOR PLUS SIZE PEOPLE / UNSPLASH


BÄREN<br />

COLONIA BEARS e.V.<br />

Köln hat einen zweiten Bärenverein.<br />

Am 10. März fand die Gründungsversammlung<br />

des Vereins COLONIA<br />

BEARS e.V. statt.<br />

Bereits seit guten fünf Jahren sind die<br />

COLONIA BEARS als Gruppe aktiv. So<br />

ist der monatliche „Offene Bären & Kerle<br />

Stammtisch“ (Bear Social Cologne)<br />

inzwischen überregional bekannt. Die<br />

Initiative zur Gründung des Vereins<br />

erfolgte, damit man für die weitere<br />

Entwicklung und künftige Veranstaltungen<br />

durch einen eingetragenen Verein (e.V.)<br />

rechtlich besser abgesichert ist. Der Verein<br />

strebt Gemeinnützigkeit an und will ein<br />

Ort der Solidarität, der Akzeptanz und des<br />

Miteinanders für die Bärencommunity sein.<br />

Von den knapp 50 Kerlen und Bären, die<br />

bisher bereits regelmäßig unter dem Dach<br />

der COLONIA BEARS zusammenkamen,<br />

wurden 22 Männer Gründungsmitglieder<br />

des neuen Vereins. In den Vorstand<br />

wurden gewählt: 1. Vorsitzender Ingo<br />

Pleßke, 2. Vorsitzender Michel Flock,<br />

Kassenwart Ulrich Klas, Schriftführer Ingo<br />

Alvarez Gonzalez, Mitgliederbetreuer Nico<br />

Cornelissen. Der neue Vorstand wird den<br />

Szene 5<br />

Gruppenbild der Gründungsmitglieder vor dem Barcelon Colonia (Bistro-Bar)<br />

Verein offiziell beim Vereinsregister Köln<br />

eintragen lassen und die Gemeinnützigkeit<br />

beim zuständigen Finanzamt beantragen.<br />

www.facebook.com/<br />

ColoniaBears.DieKoelnerBaeren<br />

FOTO: COLONIA BEARS<br />

SELBSTHILFE<br />

Anonyme Alkoholiker<br />

Alkoholismus ist leider auch in der<br />

Community weit verbreitet. Der Weg in<br />

eine Selbsthilfegruppe könnte vielen den<br />

Umgang mit ihrer Krankheit hin zu einem<br />

gesunden trockenen Leben erleichtern.<br />

Die schwul-lesbische Gruppe der<br />

Anonymen Alkoholiker trifft sich jeden<br />

Donnerstagabend in der Alten Feuerwache.<br />

Dabei tauschen Menschen, die den Wunsch<br />

haben, mit dem Trinken aufzuhören bzw.<br />

trocken zu bleiben, ihre Erfahrungen aus.<br />

Ihr erzählt nur von euch selbst, es wird nicht<br />

FOTO: MONICA DI LOXLEX / UNSPLASH.COM<br />

diskutiert, wer das Wort hat, niemand wird<br />

unterbrochen. Auch werden Redebeiträge<br />

nicht bewertet. Jede*r darf kommen und<br />

gehen wann er*sie will. Alles ist freiwillig. Die<br />

Anonymität bleibt gewahrt, Trockenheit ist<br />

nicht die Voraussetzung für die Teilnahme,<br />

sondern der Wunsch trocken zu werden<br />

bzw. zu bleiben.<br />

Jeden Donnerstag, 19:30–21:30 Uhr,<br />

Alte Feuerwache, Branddirektion,<br />

1. Etage, Raum 1, Melchior Str. 3, Köln.<br />

www.lesbisch-schwules-aa-meeting-koeln.de<br />

WAS IST AA?<br />

Anonyme Alkoholiker sind eine<br />

Gemeinschaft von Männern<br />

und Frauen, die miteinander ihre<br />

Erfahrung, Kraft und Hoffnung<br />

teilen, um ihr gemeinsames<br />

Problem zu lösen und anderen zur<br />

Genesung vom Alkoholismus zu<br />

verhelfen.<br />

Die einzige Voraussetzung für<br />

die Zugehörigkeit ist der Wunsch,<br />

mit dem Trinken aufzuhören. Die<br />

Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge<br />

oder Gebühren, sie<br />

erhält sich durch eigene Spenden.<br />

Die Gemeinschaft AA ist mit<br />

keiner Sekte, Partei, Organisation<br />

oder Institution verbunden, sie<br />

will sich weder an öffentlichen<br />

Debatten beteiligen noch zu<br />

irgendwelchen Streitfragen Stellung<br />

nehmen. Der einzige Hauptzweck<br />

ist, nüchtern zu bleiben<br />

und anderen Alkoholiker*innen zur<br />

Nüchternheit zu verhelfen.<br />

LOGO: ANAMIX - EIGENES WERK / CC BY-SA 4.0 / WIKIMEDIA.ORG


6 Szene<br />

FOTO: VVG (VOLKER GLASOW + VIKTOR VAHLEFELD), VVG.FOTOGRAF.DE<br />

POLITIK<br />

Aus für queere<br />

Düsseldorf, Jahresempfang der Aidshilfe NRW, 16.4.<strong>2024</strong>.<br />

Vorne (v.l.n.r.): Lesbische Seniorinnen Barbara Heger und<br />

Barbara Herz; Sozialminister Karl-Joseph Laumann; Meike<br />

Nienhaus, Geschäftsführerin rubicon e.V.<br />

Hinten (v.l.n.r.): Carolina Brauckmann und Andreas Kringe, Team<br />

Landesfachberatung; Dirk Vongher, Vorstand rubicon e.V.<br />

Altersarbeit in NRW?<br />

Die Landesfachberatung für<br />

lesbische, schwule und trans<br />

Senior*innen, die im Kölner Beratungszentrum<br />

rubicon e.V. angesiedelt<br />

ist, gilt als Pionierin der queeren<br />

Altersarbeit. Seit 2011 trägt sie<br />

maßgeblich dazu bei, die Bedürfnisse<br />

von queeren Senior*innen in den<br />

Fokus von Politik und Öffentlichkeit<br />

zu rücken. Zum 30. <strong>Juni</strong> will das<br />

NRW-Ministerium für Gesundheit<br />

und Soziales die Förderung komplett<br />

einstellen. Carolina Brauckmann von<br />

der Landesfachberatung erklärt, was<br />

das für queere Senior*innen in NRW<br />

bedeuten würde.<br />

Wie sieht die Arbeit der Landesweiten<br />

Fachberatung für gleichgeschlechtliche<br />

und trans_idente Lebensweisen<br />

in der offenen Senior_innenarbeit in<br />

Nordrhein-Westfalen aus?<br />

Schwerpunkt der Arbeit ist die Fachberatung<br />

der Kommunalen Altenarbeit in ganz NRW.<br />

Wir gehen als Team auf die Kommunen zu<br />

und wenden uns direkt an die Fachstellen,<br />

die für die offene Seniorenarbeit zuständig<br />

sind. Wir wenden uns auch an die Freien<br />

Träger (AWO etc.), die oftmals Träger von<br />

Begegnungszentren für Senior*innen sind.<br />

Unser Ziel ist es, bei den Mitarbeitenden<br />

ein Verständnis für nicht-heterosexuelle<br />

Lebensweisen zu entwickeln und deutlich<br />

zu machen, dass LST-Senior*innen andere<br />

Bedürfnisse nach Gemeinschaft, kulturellen<br />

Angeboten und weiteren sogenannten<br />

Teilhabe-Aktivitäten haben als die<br />

heterosexuelle Mehrheitsgesellschaft. Sie<br />

möchten ihre Biografie, ihre Geschichte<br />

wiederfinden in diesen Angeboten. Da die<br />

Gesellschaft immer älter und zunehmend<br />

diverser wird, ist es im Grunde eine<br />

Selbstverständlichkeit, dass sich diese<br />

Entwicklung auch in der Altersarbeit<br />

spiegelt (in der Jugendarbeit ist das schon<br />

eher der Fall). Viele Mitarbeiter*innen in<br />

der kommunalen Seniorenarbeit - oft sind<br />

das die Sozialdezernate - sind von diesem<br />

Ansatz auch sehr angetan. Sie möchten<br />

etwas bewegen und dieses Feld insgesamt<br />

modernisieren. Allein – oft scheitert die<br />

Realisierung an den mangelnden Finanzen.<br />

Offene Altersarbeit ist insgesamt nicht gut<br />

ausgestattet. Wichtiger Teil unserer Arbeit ist<br />

außerdem das Empowerment von schwulen<br />

Seniorengruppen und von trans Gruppen, die<br />

sich erst langsam dem Thema nähern.<br />

Zum 30. <strong>Juni</strong> will das NRW-Ministerium<br />

für Gesundheit und Soziales die<br />

Förderung komplett einstellen. Die<br />

Aufgaben der Landesfachberatung<br />

müssten von den Regelstrukturen<br />

übernommen werden, heißt es.<br />

Welche Auswirkungen hätte die<br />

Streichung für die queere Altersarbeit<br />

in NRW?<br />

Die Regelstrukturen, das sind die Fachstellen,<br />

die Ämter in den Kommunen, die ich oben<br />

angesprochen habe. Es ist eine Illusion<br />

anzunehmen, dass diese Strukturen ohne<br />

weiteres queere Altersarbeit übernehmen<br />

und gestalten können. Im Gegenteil, es<br />

wird immer wieder darauf hingewiesen<br />

von den Mitarbeiter*innen in den<br />

Kommunen, dass das Fachwissen der<br />

Landesfachberatung unbedingt notwendig<br />

sei. Beispiel: Wir planen, im <strong>Mai</strong> eine<br />

Veranstaltung im münsterländischen Ahlen<br />

durchzuführen. Aufgrund der st<strong>rik</strong>ten<br />

neuen Arbeitsvorgaben des Ministeriums,<br />

die bis Ende <strong>Juni</strong> erledigt sein müssen,<br />

kann die Veranstaltung nicht wie geplant<br />

durchgeführt werden. Der Fortbildungsteil,<br />

den wir angeboten hatten, kann nicht<br />

stattfinden. Das hat zur Folge, dass unsere<br />

Kooperationspartner*nnen in Ahlen nun<br />

auf einen wichtigen Part der Veranstaltung<br />

verzichten müssen. Es fehlt ihnen<br />

schlichtweg die Expertise, die sie durch<br />

uns bekommen hätten. Themen wie trans<br />

im Alter oder queeres Altern generell oder<br />

auch die Kommunikation mit queeren<br />

Senior*innen - das ist für sie komplettes<br />

Neuland, da brauchen sie einstweilen noch<br />

eine beratende Instanz in NRW. Es werden<br />

also gute Entwicklungen abrupt gestoppt.<br />

Was bedeutet das Aus von „Immer<br />

dabei“ konkret für ältere Lesben,<br />

Schwule und trans Personen in NRW?<br />

Wenn die Landesfachberatung nicht mehr<br />

da ist, fehlt der Motor, im Land etwas<br />

zu bewegen für die LST Senior*innen.<br />

Weil wir (die Fachstelle) es letztlich sind,<br />

die mit Kommunen und mit der LSBTIQ


Szene 7<br />

Community Kontakt aufnehmen, sie<br />

anspornen, Gruppen zu initiieren oder einen<br />

Teil ihrer Altersarbeit queer zu gestalten,<br />

passiert das auch hier und da. Noch nicht<br />

so oft wie nötig, aber es ist der Weg, der<br />

gegangen werden muss! Beispiel: Das kleine<br />

Städtchen Vreden im Kreis Borken hat durch<br />

die Kooperation der Landesfachberatung<br />

mit der hochmotivierten Mitarbeiterin im<br />

Vredener Generationenbüro einen queeren<br />

ins Leben gerufen. Wenn es solche „Motoren“<br />

nicht mehr gibt, passiert nichts. Dann<br />

ziehen sich queere Senior*innen zurück<br />

statt in einer Gruppe mit Rikschas auf CSDs<br />

präsent zu sein, gemeinsam zu frühstücken,<br />

miteinander etwas zu unternehmen, sich<br />

zu gegenseitig stärken. Dann wird es so<br />

verlaufen wie bei vielen alten Menschen:<br />

Rückzug statt Gemeinschaft. Wenn die<br />

unterstützenden Netzwerke wegfallen, die<br />

eben auch durch die Landesfachberatung<br />

koordiniert werden, entfällt eine wichtige<br />

Säule der Prävention. Dass das Ministerium<br />

von Karl-Joseph Laumann dies nicht<br />

erkennt, ist dramatisch in einer Zeit, da<br />

immer mehr Menschen immer älter werden!<br />

*Interview: Sabine Hannakampf<br />

www.rubicon-koeln.de<br />

www.immerdabei.net<br />

FOTO: JASON DENT / UNSPLASH.COM<br />

Düsseldorf Pride<br />

Der CSD Düsseldorf zeigt in diesem<br />

Jahr die rote Karte gegen Homophobie,<br />

Transphobie, Rassismus und alle weiteren<br />

Formen der Unterdrückung. Denn<br />

in einer Gesellschaft, die Vielfalt und<br />

Respekt feiert, haben Ausgrenzung und<br />

Hass keinen Platz.<br />

„Wir haben seit über 20 Jahren in Düsseldorf<br />

für diese Werte gekämpft und<br />

sind gemeinsam auf die Straße gegangen“,<br />

heißt es auf der Webseite des CSD<br />

Düsseldorf. Jetzt sei es an der Zeit, die<br />

Botschaft noch lauter zu verkünden und<br />

Seite an Seite mit allen Menschen zu<br />

demonstrieren, die auch für eine offene,<br />

respektvolle und gleichberechtigte<br />

Gesellschaft eintreten. Verteilt eure<br />

eigenen roten Karten! (Nähere Infos auf<br />

der Webseite.)<br />

SAMSTAG, 18. MAI<br />

- Party im Kunstraum Kö 106<br />

FREITAG, 24. MAI<br />

- Gottesdienst<br />

SAMSTAG, 25. MAI<br />

- Demonstration<br />

11:30 Uhr: Aufstellung in der<br />

Friedrich-Ebert-Straße.<br />

13:00 Uhr: Start der Demonstration<br />

(Streckenverlauf siehe Webseite)<br />

- Party im Stahlwerk Düsseldorf<br />

24. BIS 26. MAI<br />

– Straßenfest mit zwei Bühnen auf<br />

dem Johannes-Rau-Platz (Programm<br />

siehe Webseite)<br />

www.csd-d.de<br />

© Rawpixel Ltd., Getty Images.<br />

Agenturfoto mit Model gestellt.<br />

Du lebst mit HIV und Stigmatisierung ist kein Fremdwort für dich? Nimm das nicht<br />

weiter hin! Mach dich schlau auf nochvielvor.de, was unsere positiven Vorbilder aus der<br />

Community dagegen unternehmen und was „nicht nachweisbar = nicht übertragbar“<br />

damit zu tun hat. Hilf dabei, die Vorur teile abzubauen, denn du hast !<br />

DE-UNB-2397 | Gilead Sciences GmbH, Fraunhoferstr. 17, 82152 Martinsried b. München, info@gilead-sciences.de, www.gileadsciences.de


8 Szene<br />

FOTOS:: KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP<br />

Die Fußball-Europameisterschaft<br />

steht vor der Tür. Als Gastgeberland<br />

wird Deutschland im <strong>Juni</strong> Teams<br />

und Fans aus ganz Europa willkommen<br />

heißen. Während sich die Vorfreude<br />

auf die EM angesichts der desaströsen<br />

Leistung der Nationalelf im letzten Jahr<br />

nur langsam einstellt, ist es die Farbe<br />

des Auswärtst<strong>rik</strong>ots, eine Mischung<br />

aus Pink und Lila, das für Schlagzeilen<br />

sorgt.<br />

Mit der Farbwahl hat Ausstatter adidas<br />

den Nerv einer in ihren Ansichten<br />

gespaltenen Nation getroffen. Die<br />

Farbe Rosa erhitzt Gemüter. „Barbie<br />

auf dem Rasen“ titelte die FAZ. In den<br />

sozialen Netzwerken ist von „T<strong>rik</strong>ots der<br />

Lächerlichkeit“ in „Wattebauschrosa“ die<br />

Rede, die „schlicht unwürdig“ seien, weil<br />

FUSSBALL<br />

SCHWARZ-ROT-PINK<br />

sie nur „nervige Themen wie Gendern<br />

und überzogene politische Statements<br />

zu Toleranz“ bedienen würden.<br />

„Aber das T<strong>rik</strong>o ist nicht<br />

in rosa und lila oder????<br />

Das ist doch jetzt kein<br />

schwules Tussit<strong>rik</strong>ot?!??<br />

Ey ich glaub es nicht<br />

Ich liebe rosa, meine<br />

Tochter liebt rosa, meine<br />

Wohnung ist rosa... ABER<br />

UNSERE FARBEN SIND<br />

SCHWARZ ROT GOLD<br />

– WEIß“<br />

(Kommentar auf YouTube)<br />

Beim Freundschaftsspiel<br />

zwischen<br />

Deutschland und<br />

den Niederlanden<br />

am 26. März kam<br />

das neue T<strong>rik</strong>ot<br />

zum Einsatz.<br />

Im Spiegel erklärte Markenexperte Marcel<br />

Loko, er frage sich, ob die Intention hinter<br />

der Kampagne nicht zu durchsichtig<br />

sei. „Auf mich wirkt es zu anbiedernd,<br />

zu hey-wir-sind-cool-artig“, so Loko.<br />

Mittelfristig drohe ein „kommunikativer<br />

Schaden“, wenn „mit zentralen Werten und<br />

Symbolen“ so leichtfertig umgegangen<br />

werde. Es könnte die Spieler überfordern,<br />

wenn „zu viel Gesellschaftspolitisches ins<br />

T<strong>rik</strong>ot gezwängt wird“.<br />

Sport ist immer auch politisch, diese Frage<br />

wurde längst geklärt. Wichtiger wäre die<br />

Diskussion über uralte Vorurteile und<br />

toxische wie fragile Männlichkeit, die der<br />

Kulturkampf um das Auswärtst<strong>rik</strong>ot und<br />

die Kritik am angeblichen Werte-Verrat<br />

offenbaren. Die Debatte wirft auch die<br />

Frage auf: Wie divers sind wir wirklich?<br />

*sah/AFP<br />

TALK<br />

Queerness im Sport – gestern und heute<br />

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft<br />

<strong>2024</strong>, die auch in Düsseldorf<br />

ausgetragen wird, dreht sich im zweiten<br />

Teil der neuen Talkreihe von Queere<br />

Geschichte(n) Düsseldorf e.V. alles um<br />

Queerfeindlichkeit und Vielfalt im Sport.<br />

Wie wird in Sportvereinen und -verbänden<br />

mit dem Thema umgegangen? Was<br />

bringen Toleranzkampagnen? Mit welchen<br />

Problemen haben queere Sportler*innen<br />

allgemein zu kämpfen? Welches sind Best-<br />

Practice-Beispiele für queere Inklusion<br />

im Sport? Hierüber spricht Moderator<br />

Dr. Sascha Förster mit Vertreter*innen<br />

des Sportamts der Landeshauptstadt,<br />

langjährigen Aktiven aus queeren Sportvereinen<br />

und Engagierten für die Teilhabe<br />

von trans* und nicht-binären Menschen<br />

am Sport.<br />

Die vierteljährliche Veranstaltungsreihe<br />

„Queere Geschichte(n) – gestern und<br />

heute“ wird ausgerichtet von Queere<br />

Geschichte(n) Düsseldorf e.V. in Kooperation<br />

mit dem Amt für Gleichstellung und<br />

Antidiskriminierung der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf, der Zentralbibliothek und dem<br />

Theatermuseum. Gefördert durch die<br />

BürgerStiftung Düsseldorf.<br />

15.5., 18:30 Uhr, Zentralbibliothek<br />

Düsseldorf, Konrad-Adenauer-Platz 1,<br />

Düsseldorf. Eintritt frei.<br />

www.duesseldorf-queer.de


SICHTBARKEIT<br />

Schwules<br />

im Deutschen Fußballmuseum<br />

Szene 9<br />

Das Deutsche Fußballmuseum<br />

in Dortmund hat<br />

die Goldmedaille der offiziellen<br />

schwulen Fußball-Weltmeister des<br />

Jahres 1994 in die Dauerausstellung<br />

aufgenommen – die Geste ist ein<br />

echtes Symbol für gesellschaftliche<br />

Vielfalt. Initiator dafür war Patrick<br />

Hamm, der mit seiner Mannschaft<br />

„Cream Team Cologne“ bei den<br />

Gay Games 1994 in New York den<br />

schwulen Fußball-Weltmeistertitel<br />

geholt hat. Im Interview erzählt Patrick<br />

von dieser bewegenden Zeit.<br />

Wolltest du schon immer Fußballer<br />

werden?<br />

Ich habe als Jugendlicher von der Teilnahme<br />

an den Olympischen Spielen oder<br />

großen Meisterschaften geträumt. Mein<br />

Jugend-Zimmer war tapeziert mit Postern<br />

von Fußballern und Mannschaften.<br />

Wie kam es, dass du mit „Vorspiel –<br />

Schwuler Sportverein (SSV) Berlin“<br />

den ersten schwulen Sportverein<br />

Deutschlands gegründet hast?<br />

Ja, ich bin Gründungsmitglied und<br />

Namensgeber des Vereins. Es war auch<br />

der erste offen schwule Sportverein, der<br />

„schwul“ im Namen angegeben hatte.<br />

Zur Gründung inspiriert haben mich die<br />

Gay Games. Ich war im Sommer 1986 in<br />

San Francisco, wo gerade die zweiten Gay<br />

Games stattgefunden<br />

hatten. Das hat mich<br />

begeistert, auch weil<br />

es in Europa zu dieser<br />

Zeit keine Homo-Sport-<br />

Strukturen gab. Wir<br />

spielten im Tiergarten<br />

auf der Tuntenwiese<br />

regelmäßig Volleyball, das<br />

war’s aber auch schon.<br />

Als Vereinsvorstand vom SSV habe<br />

ich Leute zur Gründung einer Fußballmannschaft<br />

gesucht. 1988 war es dann<br />

so weit und wir haben die Mannschaft<br />

„Vorspiel SSV Berlin“ gegründet, die erste<br />

schwule Fußballmannschaft Europas. Im<br />

ersten Spiel, das 1988 in<br />

Kreuzberg stattfand, habe<br />

ich das erste ‚schwule‘ Tor<br />

geschossen.<br />

Mit „Vorspiel SSV Berlin“<br />

haben wir 1990 an den<br />

Gay Games in Vancouver<br />

teilgenommen und den<br />

dritten Platz erreicht.<br />

Mit neun Toren war ich Torschützenkönig.<br />

Außerdem habe ich Bronze im<br />

100-Meter-Lauf geholt und galt damit als<br />

schnellster Europäer.<br />

Nach meinem Umzug nach Köln habe ich<br />

das „Cream Team Cologne“ mitgegründet.<br />

Die Mannschaft hat einige nationale


10 Szene<br />

Männlichkeit gepflegt. Nicht dem Stereotyp<br />

zu entsprechen, macht Fußballern und<br />

deren Beratern Angst. Ich glaube, noch<br />

schlimmer als auf Männer zu stehen, wäre<br />

es, sich gefühlvoll und sensibel zu zeigen.<br />

Das würde traditionellerweise als weiblich/<br />

feminin/minderwertig gelten.<br />

und internationale Titel gewonnen, mein<br />

persönliches Highlight waren die Gay<br />

Games 1994 im New Yorker Central Park,<br />

wo wir mit der Goldmedaille nach Hause<br />

gegangen sind. Somit sind wir offizieller<br />

schwuler Fußball-Weltmeister des Jahres<br />

1994.<br />

Bei den Gay Games 1998 in Amsterdam<br />

habe ich dann noch mal die Goldmedaille<br />

im Zehnkampf gewonnen.<br />

Eure Goldmedaille von 1994 ist<br />

in der Dauerausstellung des DFB-<br />

Museums in Dortmund ausgestellt.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Ich habe dem Museum angeboten,<br />

Materialien von meinen Aktivitäten zu<br />

übernehmen und evtl. auszustellen, damit<br />

wenigstens ein wenig Bewegung in das<br />

Thema kommt. Dass im DFB-Museum in<br />

der Dauerausstellung (!) auf das Thema<br />

hingewiesen wird, ist ein Meilenstein.<br />

Homosexualität ist im Profifußball<br />

nach wie vor ein Tabuthema.<br />

Weltweit ist die Zahl derer, die<br />

sich aus der Deckung wagen,<br />

überschaubar. derer, die sich aus<br />

der Deckung wagen, überschaubar.<br />

In Deutschland hat sich bis auf<br />

Thomas Hitzlsberger noch keiner<br />

getraut. Wo siehst du die Gründe?<br />

In Deutschland ist es so, dass die<br />

Menschen und vor allem die Medien-<br />

(Vertreter*innen) den in der Fußball-Welt<br />

sozialisierten Profis und Managern<br />

glauben. Die schätzen aber die gesellschaftliche<br />

Realität falsch ein, folglich wird<br />

den Aktiven vom Coming-out abgeraten.<br />

Es würde schon helfen, wenn queere<br />

Sportler*innen anderer Sportarten<br />

anfangen würden, sich nicht mehr zu<br />

verstecken. Aber Leistungssportler*innen<br />

müssen vor allem am Anfang ihrer Karriere<br />

diszipliniert leben und haben wenig<br />

Spielraum, sich sexuell auszuprobieren<br />

und zu sich zu finden.<br />

Im Frauenfußball ist<br />

sexuelle Offenheit<br />

längst normal. Der<br />

Männerbereich<br />

scheint da viel festgefahrener,<br />

traditioneller<br />

zu sein. Kann<br />

der Männerfußball<br />

vom Frauenfußball<br />

lernen?<br />

Ja, offen lesbische Fußballerinnen sind<br />

komplett akzeptiert, die Kapitänin der<br />

Nationalmannschaft trägt die Regenbogenbinde<br />

selbstverständlich und mit Stolz.<br />

Man darf aber nicht vergessen, dass sich<br />

der Frauenfußball erst in den letzten 40<br />

Jahren entwickelt hat und nicht 100 Jahre<br />

verbohrte konservative Ideologie und starre<br />

männliche Stereotype abschütteln musste.<br />

Ich erinnere mich, dass ich schon 1996 live<br />

im WDR Sportstudio zum Coming-out von<br />

Profifußballern aufgerufen habe. Seitdem<br />

ist aber wenig passiert.<br />

Deutsche Proficlubs haben in den<br />

letzten Jahren viel beim Thema<br />

Diversität unternommen, dennoch<br />

scheinen die Strukturen immer noch<br />

nicht dazu zu animieren, offen zu sich<br />

zu stehen. Was fehlt deiner Meinung<br />

nach noch?<br />

Im Fußball wird das Stereotyp der<br />

Du selbst hast den Sport auch<br />

genutzt, um die Öffentlichkeit auf<br />

Probleme aufmerksam zu machen<br />

– was waren deine spektakulärsten<br />

Aktionen?<br />

1987, als HIV und AIDS selbst unter den<br />

meisten Schwulen noch ein absolutes<br />

Tabuthema war, zu<br />

wenig Präventionsarbeit<br />

gemacht wurde<br />

und es keine wirksamen<br />

Medikamente<br />

gab, lief ich den Berlin-<br />

Marathon und den<br />

„25 km Lauf Berlin“<br />

mit dem T<strong>rik</strong>ot „Fight<br />

AIDS – not people with<br />

AIDS“. Wir fürchteten<br />

uns nicht nur vor<br />

einer Ansteckung,<br />

sondern auch vor den<br />

politischen und gesellschaftlichen<br />

Reaktionen<br />

auf AIDS. Die Gründung des ersten offen<br />

schwulen Sportvereins 1986 war für uns vor<br />

allem eine politische Initiative.<br />

Ab 1995 waren wir schwulen Fußball-<br />

Weltmeister offizielle Botschafter der<br />

Kampagne der Aidshilfe NRW und traten bei<br />

zahlreichen Events auf, um die Gesellschaft<br />

für das Thema zu sensibilisieren.<br />

Als Sportpsychologe, der das erste<br />

„schwule Buch zum Sport“ veröffentlicht<br />

hat [„Bewegte Männer: das schwule Buch<br />

zum Sport“ ist antiquarisch erhältlich;<br />

Anm. d. Red.], habe ich zusammen mit<br />

dem SC Janus die erste Tagung queerer<br />

Sportvereine in NRW organisiert. Das war<br />

1996 in Köln. Zwischen 1986 und 2002<br />

habe ich etliche Initiativen und Vereine<br />

gegründet. Mein Motto: Es gibt nichts<br />

Gutes, außer man tut es. Aktiv werden ist<br />

für mich der richtige Weg, mit Missständen<br />

oder Belastungen umzugehen.


Szene 11<br />

Was machst du heute?<br />

Heute baue ich alte Häuser wieder auf,<br />

lege Gärten an. Ich spiele immer noch<br />

Fußball in einer Ü60-Mannschaft und<br />

als Psychotherapeut arbeite ich mit<br />

Straftätern in JVAs.<br />

Kommt dir deine Homosexualität<br />

im Umgang mit Strafgefangenen<br />

zugute?<br />

Ein Coming-out erfordert die Auseinandersetzung<br />

mit den eigenen Bedürfnissen<br />

und Gefühlen. Ein schwuler Mann<br />

muss im Coming-out die Erwartungen<br />

seines Umfelds hinterfragen und seinen<br />

eigenen Weg finden.<br />

Straftäter haben gegen Regeln verstoßen<br />

und müssen lernen, keine Grenzüberschreitung<br />

mehr zu begehen und die<br />

gesellschaftlichen Vorgaben einzuhalten.<br />

Entscheidend dafür ist, dass sie in der<br />

Therapie lernen, mit ihren Gefühlen<br />

angemessen umzugehen.<br />

Zum leichteren Verständnis ziehe ich in<br />

den Gesprächen mit Straftätern oft auch<br />

Parallelen zum Fußball.<br />

Inwiefern sind Parallelen zum<br />

Fußball hilfreich?<br />

Um beim Fußball seine Ziele zu erreichen,<br />

ist eine gewisse Aggressivität nötig.<br />

Dabei muss der Spieler die Regeln<br />

beachten und die erlaubten Grenzen des<br />

Verhaltens einhalten. Gewalttäter haben<br />

ihre Aggressionen nicht im Rahmen der<br />

gesellschaftlichen Spielregeln ausgelebt.<br />

Das sollen sei lernen. Daneben geht es<br />

beim Fußball um Teamfahigkeit, die Identifikation<br />

mit dem Verein/dem Land, den<br />

Umgang mit Niederlagen, die Kommunikation<br />

untereinander, das Akzeptieren<br />

von Hierarchien in der Mannschaft und<br />

der Vorgaben des Trainers und um den<br />

Respekt für die Gegner. Fußball ist u.a.<br />

so beliebt, weil Männer als Spieler oder<br />

Zuschauer beim Fußball Gefühle offen<br />

zeigen dürfen.<br />

*Interview: Sabine Hannakampf<br />

Deutsches Fußballmuseum, Platz der<br />

Deutschen Einheit 1, Dortmund.<br />

www.fussballmuseum.de<br />

FOTO: DFM / HANNAPPEL<br />

Eine Veranstaltung im Rahmen<br />

des ColognePride <strong>2024</strong>:<br />

RAINBOW-DAY<br />

KÖLN<br />

12–18 UHR<br />

DIE KARRIEREMESSE FÜR<br />

DIE QUEERE COMMUNITY<br />

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In Kooperation mit:<br />

WWW.RAINBOW-DAY.DE


12 Szene<br />

URLAUB<br />

FOTOS: LUKAS SICKING<br />

Hof Gerwing<br />

im schönen Münsterland<br />

Die Sommerzeit rückt immer<br />

näher und damit eine atemberaubende<br />

Natur, endlose Felder,<br />

bunte Blumenwiesen und<br />

eine große Portion Freiheitsgefühl. Das<br />

alles und noch viel mehr erwartet euch<br />

am Hof Gerwing in Alstätte/Ahaus im<br />

schönen Münsterland.<br />

Seit fast hundert Jahren befindet sich<br />

Hof Gerwing im Besitz der Familie<br />

Gerwing. Was in den 1920er-Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts mit unbewirtschafteten<br />

Ländereien und kahlen Feldern<br />

begann, hat sich im Laufe der Zeit zu<br />

einem kleinen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb mit Ackerbau und Tierhaltung<br />

entwickelt.<br />

Josef und Echbert, die beiden sind<br />

seit 18 Jahren ein Paar, bewirtschaften<br />

den Bauernhof im Einklang mit Natur<br />

und Tradition und legen großen Wert<br />

auf eine artgerechte Haltung ihrer<br />

Angus- und Heckrinder in freier Natur.<br />

Das sorgt für erstklassiges Fleisch, das<br />

im eigenen Hofladen verkauft wird.<br />

Übernachten im Witte Venn<br />

Hof Gerwing liegt am Rande des<br />

Naturschutzgebietes Witte Venn, ein<br />

grenzüberschreitendes Naturerlebnis,<br />

in dem die ursprüngliche Landschaft<br />

erhalten geblieben ist. Alte Feldwege,<br />

Eichenalleen, Heidelandschaft, Wälder,<br />

Moorgebiete und Stillgewässer wechseln<br />

einander ab. Ein Ort, an dem man<br />

abschalten und sich erholen kann. Und<br />

die perfekte Unterkunft für alle, die<br />

die Natur genießen oder nahegelegene<br />

Dörfer und Städte wie Münster und<br />

Enschede besuchen möchten.<br />

Urlaub am Bauernhof in<br />

modernem Ambiente<br />

Fünf gemütliche Ferienwohnungen auf Hof<br />

Gerwing vereinen das Bauernhof-Gefühl<br />

mit der Schönheit der Natur. Sie sind<br />

gemütlich im Landhausstil eingerichtet<br />

und mit allem Komfort ausgestattet: Alle<br />

Apartments verfügen über ein großzügig<br />

geschnittenes Badezimmer und eine<br />

geräumige Küche mit Induktionsherd<br />

und Dunstabzug, Backofen, Mikrowelle,<br />

Geschirrspüler, Kühlschrank, Wasserkocher,<br />

Kaffeemaschine u.v.m. Auf Anfrage stellen<br />

euch Josef und Echbert auch kostenloses<br />

WLAN, Smart TV , Waschmaschine, Trockner,<br />

Barbecue, Grill, Plancha Grill (Holz) zur<br />

Verfügung. Neben dem Hofladen gibt es<br />

weitere Läden für den täglichen Bedarf in<br />

unmittelbarer Nähe.<br />

Der Hof kann auch Gruppen von bis zu<br />

16 Personen beherbergen (Gemeinschaftsküche,<br />

Kaminzimmer, Frühstücksraum und<br />

weitere größere Räumlichkeiten stehen zur<br />

Verfügung). Und für alle, die es noch unabhängiger<br />

lieben, gibt es auf Hof Gerwing<br />

sogar drei Camping-Stellplätze.<br />

Der Bauernhof ist zu jeder Zeit eine Reise<br />

wert. Sowohl die Ferienwohnungen als<br />

auch der Campingplatz wird das gesamte<br />

Jahr über vermietet. An kalten Tagen könnt<br />

ihr euch am knisternden Kamin aufwärmen<br />

und bei schönem Wetter den wunderschönen<br />

Garten genießen. Ein Urlaub auf Hof<br />

Gerwing ist gayfriendly, Josef und Echbert<br />

beherbergen aber nicht nur schwule Gäste.<br />

Hof Gerwing, Brinkerhook 8,<br />

48683 Alstätte/Ahaus.<br />

+49 170 / 1408117,<br />

info@hof-gerwing.de,<br />

www.hof-gerwing.de


GESUNDHEIT<br />

Physio am Ring<br />

Im Belgischen Viertel zwischen<br />

den Haltestellen Rudolfplatz und<br />

Friesenplatz, mitten auf dem Ring, liegt<br />

die Praxis Physio am Ring – die erste Wahl<br />

für Physiotherapie in Köln.<br />

Szene 13<br />

Als Experten in der Physiotherapie<br />

bietet die Praxis eine vielfältige Palette<br />

an physiotherapeutischen Leistungen,<br />

die euch auf eurem Weg zu mehr<br />

Wohlbefinden und Bewegungsfreiheit<br />

begleiten. Die Schwerpunkte liegen in der<br />

Sportphysiotherapie, in der Krankengymnastik<br />

nach Bobath und in der manuellen<br />

Therapie. Diese Behandlungsansätze<br />

machen es möglich, gezielt auf eure<br />

individuellen Bedürfnisse einzugehen<br />

und maßgeschneiderte Lösungen für<br />

eure Beschwerden zu finden. Egal, ob<br />

es um Schmerzlinderung, Rehabilitation<br />

oder Prävention geht – die Praxis steht<br />

euch mit langjähriger Erfahrung und<br />

Fachwissen zur Seite. Im gemeinsamen<br />

Gespräch und angenehmer Umgebung<br />

wird im Rahmen einer Erstbefundung ein<br />

Behandlungsplan besprochen und ein<br />

Therapieziel formuliert. Im Wesentlichen<br />

wird dabei auf die individuellen Wünsche<br />

und Befindlichkeiten der Patienten*innen<br />

geachtet und diese umgesetzt.<br />

Das Team von Physio am Ring rund um<br />

Stephan Matheka kümmert sich auch<br />

umfassend um eure Fitness. Ein besonderes<br />

Highlight der Praxis ist das innovative<br />

Ganzkörper-Muskelaufbau-Training mit<br />

dem „Total Gym“, das unter therapeutischer<br />

Leitung stattfindet. Damit ist ein<br />

weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr<br />

Gesundheit und Wohlbefinden gemacht.<br />

Bei Physio am Ring erlebt ihr nicht nur eine<br />

hochmoderne Einrichtung, sondern auch<br />

ein engagiertes Team von Fachleuten,<br />

das Familie und alles läuft unter ‚Du‘.<br />

Der Umgang dort ist unglaublich freundschaftlich<br />

dort und das färbt auch auf die<br />

Patient*innen ab. Vor allem auf solche wie<br />

mich, die jede Woche da sind.“ Ein Patient,<br />

der selbst schwul ist.<br />

Physio am Ring, Hohenzollernring<br />

39–41, Köln. Alle Kassen und Privat,<br />

Termine nach Vereinbarung unter<br />

0221 / 28069925 oder info@physioamring-koeln.de<br />

(Hausbesuche auf Anfrage).<br />

www.physioamring-koeln.de<br />

FOTO: GINA MATHEKA


14 Szene ADVERTORIAL<br />

Raus in die Natur<br />

Beim Camping in der Natur ist eine<br />

gute Vorbereitung das A und O.<br />

Wenn du von vornherein mit einer<br />

intelligenten und funktionalen Ausstattung<br />

versehen bist, kannst du<br />

dich auf das Wesentliche konzentrieren:<br />

Wohin und mit wem soll es<br />

raus gehen in die Natur?<br />

Eine gute Funktionsjacke und -hose<br />

sind besonders wichtig, sollen sie<br />

doch sowohl bei Sonne als auch<br />

Regen und Wind Schutz bieten.<br />

Sie sollen atmungsaktiv, feuchtigkeitstransportierend<br />

und schnelltrocknend<br />

sein und auch noch gut<br />

aussehen. Genauso notwendig ist<br />

ein robustes, wasserabweisendes<br />

Outdoor-Equipment mit vielen<br />

Schlaufen, Taschen und Fächern<br />

sowie all die anderen Accessoires<br />

und Gadgets, die es hier noch zu<br />

entdecken gibt!<br />

www.tchibo.de<br />

MÖBEL<br />

„Normal ist langweilig“<br />

Die neue Polstermöbelkollektion von Stardesigner<br />

Harald Glööckler jetzt bei Möbel Inhofer in Senden<br />

Edle und elegante Formen treffen auf exquisite<br />

Materialien bei der aktuellen Polstermöbelkollektion<br />

von Stardesigner Harald Glööckler,<br />

die dieser in Zusammenarbeit mit<br />

der Möbelmanufaktur Max Winzer<br />

entworfen hat. Diese extravagante Note<br />

findet sich auch in den Möbeln wieder.<br />

Seine neue Kollektion „Glööckler by Max<br />

Winzer“ ist jung, frech, aber durchaus barock,<br />

mit großen Strasssteinen, viel Samt und kräftigen<br />

Farben. Die Polstermöbel, die bei Möbel Inhofer,<br />

in Senden bei Ulm, in einem eigenen großen<br />

Bereich exklusiv ausgestellt sind, präsentierte der<br />

extravagante Stardesigner im Januar live den über<br />

800 Interessierten und Fans.<br />

„Ich habe festgestellt, dass das Niveau in Deutschland<br />

nachgelassen hat. Man freut sich über das<br />

Mittelmaß wie verrückt, das finde ich schrecklich“,<br />

sagt Harald Glööckler. Entworfen wurden die Möbel<br />

gemeinsam von dem Stardesigner und der Manufaktur<br />

Max Winzer, die seit 75 Jahren hochwertige Polstermöbel<br />

in zeitlosem Design fertigt. Harald Glööckler<br />

lobte die Zusammenarbeit mit Max Winzer, weil für<br />

beide Partner Exklusivität, hochwertige Materialen und<br />

ausgefallenes Design im Mittelpunkt stehen.<br />

Aber nicht nur die Optik zählt. „Die Möbel sind auch bequem<br />

und langlebig“ so der Stardesigner. „Ich möchte Dinge<br />

kreieren, die ein anderes Level in puncto Stil und Klasse<br />

haben“, erklärt Glööckler. Auf eine bestimmte Zielgruppe aber<br />

hat er es dabei nicht abgesehen. Ihm geht es darum, dass<br />

die Käufer seine Möbel schätzen. Das Sortiment umfasst<br />

Sessel, Sofas, Kleinmöbel und Schlafsofas in vielen Varianten<br />

und Stilen und kann auf inhofer.de oder direkt in Senden<br />

angeschaut werden.<br />

inhofer.de


STYLE<br />

LUX118<br />

GRAFIK: LUX118<br />

Wenn ihr nach einem inspirierenden<br />

Partner für die Gestaltung<br />

eures Schlafzimmers sucht, ist LUX118<br />

die richtige Adresse. Taucht ein in die<br />

Welt der Traumwelten aus Betten,<br />

Schränken und Kommoden – und genießt<br />

erholsamen Schlaf auf höchstem<br />

Niveau.<br />

LUX118 Schlafraumkonzepte ist<br />

Deutschlands Premiumadresse für<br />

individuell gestaltete Bettsysteme. Auf<br />

einer großzügigen Fläche von 1.400 m2<br />

und zwei Ebenen finden Kund*innen<br />

eine breite Auswahl an hochwertigen<br />

Betten und Schlafzimmereinrichtungen:<br />

Ob Boxspring-, Polster-, Lack- oder<br />

Massivholzbetten – hier ist für jeden<br />

Geschmack etwas dabei. Das Team<br />

um Jacqueline von Hobe und Michael<br />

Jäschke legt großen Wert auf ergonomisches<br />

Schlafen und individuelle<br />

Beratung, um die Schlafsysteme<br />

optimal auf die Bedürfnisse eines jeden<br />

Einzelnen abzustimmen.<br />

LUX118 fertigt maßgeschneiderte<br />

Schränke, die nicht nur Stauraum<br />

bieten, sondern auch ästhetisch<br />

ansprechend sind. Von der Planung<br />

bis zur Montage erfolgt alles aus einer<br />

Hand. Neben Betten und Schränken<br />

bietet LUX118 auch Sideboards, Sessel,<br />

Schlafsofas, Nachttische, Leuchten und<br />

Homeaccessoires. So wird das gesamte<br />

Schlafzimmer zu einem harmonischen<br />

Raum der Erholung.<br />

LUX118, Luxemburger Str. 122-126,<br />

Hürth. Telefon: 02233-390 90 30,<br />

www.lux118.com<br />

FOTO: PRIVAT


16 FITNESS<br />

GET THAT<br />

SUMMER BODY<br />

NOW!<br />

Der Sommer ist da und mit<br />

ihm lange Tage am See und<br />

jede Menge Sixpacks. Du willst<br />

selber angeben, hast im Winter<br />

aber mehr gefuttert als gepumpt? Mit<br />

diesen fünf Regeln baust du die Plauze ab<br />

und Muskeln im Nullkommanix auf. *fj<br />

1.<br />

HUNGERN BRINGT NICHTS<br />

Wer auf Diät geht, signalisiert dem<br />

Körper, dass Nahrung knapp ist. Dessen<br />

biologische Programmierung setzt dann<br />

auf Speichern und nicht auf Verbrennen.<br />

Ergo: Alles, was du dem Körper zuführst<br />

und er nicht unbedingt benötigt, wird in<br />

Form von Fettreserven gebunkert – vor<br />

allem rund um den Bauch. Deshalb lieber<br />

mit rund 2.000 Kalorien haushalten und<br />

dafür das Verhältnis der Nahrungsgruppen<br />

anpassen. Das heißt, Lebensmittel mit<br />

besonders viel Proteingehalt hochfahren<br />

und Kohlenhydrate sowie Fett drosseln.<br />

Wir empfehlen ein Verhältnis von 2 : 1 : 1<br />

(Protein : Kohlenhydrate : Fett).


FITNESS 17<br />

FOTO: BOXEW WATER / UNSPLASH<br />

FOTOS: TEKSOMOLIKA / FREEPIK.COM<br />

2.<br />

HEAVY METAL<br />

Statt leichter Gewichte und vieler<br />

Wiederholungen setzt du für den kurzfristigen<br />

Gewichtsverlust und Muskelaufbau<br />

auf die ganz Großen im Gym. Heißt: Lieber<br />

öfter mit der Langhantel und schweren<br />

Kalibern trainieren als mit Kabelmaschine<br />

und Kurzhantel. So nimmst du a) mehr<br />

Muskelgruppen in Anspruch und reizt<br />

b) den Muskel sicher bis zur Erschöpfung<br />

aus. Gleichzeitig verbrennt ein Körper mit<br />

mehr Muskelmasse mehr Energie selbst<br />

im Ruhezustand. Dein Post-Workout-<br />

Workout macht sich damit quasi wie<br />

von alleine.<br />

3. 5.<br />

PLAN, PREP, EAT<br />

Für den perfekten Beach Body<br />

reicht es nicht, auf Süßigkeiten, Alkohol<br />

und stark verarbeitete Lebensmittel zu<br />

verzichten – aber auch das sollte Teil<br />

deiner Bodyshaping-Routine sein. Mindestens<br />

genauso wichtig ist es, dem Körper<br />

möglichst ausgeglichen über den Tag<br />

verteilt Energie zuzuführen, im besten Fall<br />

immer zur gleichen Stunde. Es lohnt sich<br />

also, einen Reminder einzustellen, der dich<br />

erinnert, wenn es Zeit für den nächsten<br />

Snack ist. Idealerweise bereitest du deine<br />

Mahlzeiten schon am Abend vor, damit du<br />

gar nicht erst in die Versuchung kommst,<br />

dir schnell mal beim Dönerimbiss um die<br />

Ecke einen Kebab zu besorgen. Und ganz<br />

wichtig: Niemals das Frühstück weglassen,<br />

denn dieses bringt deinen Metabolismus<br />

in Gang und hilft dir dabei, mehr Kalorien<br />

über den Tag zu verbrennen.<br />

4.<br />

MIX IT UP!<br />

Nichts regt das Muskelwachstum<br />

mehr an als neue Reize. Wer über Wochen<br />

den exakt gleichen Trainingsplan mit den<br />

exakt gleichen Übungen verfolgt, wird früher<br />

oder später auf einem Plateau landen.<br />

Egal wie sehr du dich dann anstrengst,<br />

es regt sich nichts. Hol dir Inspiration<br />

von Fitness-Influencern oder Magazinen<br />

wie unserem und überrasch dich selbst<br />

und deinen Körper mit neuen Workouts<br />

und Übungen.<br />

TEAMWORK MAKES<br />

THE DREAM WORK<br />

Der Mensch ist ein Herdentier oder<br />

mindestens ein „Gruppentier“. Wir suchen<br />

uns Freunde und Freundeskreise, die uns<br />

selbst ähnlich sind, und adaptieren und<br />

imitieren deren Verhaltensweisen. Finde<br />

also eine Handvoll Jungs, die genau wie du<br />

einen konsequenten Trainings- und Ernährungsplan<br />

verfolgen. Auch ein gesunder<br />

Wettbewerb untereinander hilft dir dabei,<br />

deine „Body Goals“ zu erreichen.<br />

6.<br />

STILLSTAND IST DER TOD DES<br />

BEACH BODYS<br />

Ja, der Körper braucht auch Ruhephasen,<br />

um sich nach fordernden<br />

Trainingseinheiten zu erholen. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass du zu Hause auf dem<br />

Sofa lümmeln darfst. Besser: An Tagen, die<br />

du nicht für das Krafttraining nutzt, einfach<br />

mal für eine Stunde spazieren gehen<br />

oder in der Schwimmhalle entspannt deine<br />

Bahnen ziehen. Das balanciert deinen<br />

Kalorienverbrauch auch dann aus, wenn<br />

du mal nicht pumpen gehst. Außerdem<br />

produziert dein Körper so auch an Ruhetagen<br />

die Hormone, die du benötigst, um<br />

deine Muskeln effektiv zu regenerieren.<br />

Oder versuch’s doch mal mit Yoga, denn<br />

häufig kommt die Beweglichkeit in Phasen<br />

intensiver Trainingseinheiten zu kurz.<br />

Die Vorteile der aus Indien stammenden<br />

Praktik erklären wir dir übrigens in Mate<br />

#66. Alle vergangenen Ausgaben kannst<br />

du unter anderem auf Readly oder in<br />

unserer eigenen App nachlesen!<br />

7.<br />

DER SCHLAF DER GERECHTEN<br />

(UND FITTEN)<br />

Nichts ist für deine Trainingsziele abträglicher<br />

als schlechter Schlaf, denn wer zu<br />

wenig schläft, riskiert die Ausschüttung<br />

von Hormonen, die für ein gesteigertes<br />

Hungergefühl verantwortlich sind. Studien<br />

haben gezeigt, dass Menschen, die über<br />

einen längeren Zeitraum weniger als sieben<br />

Stunden in der Nacht schlafen, mit einer<br />

Gewichtszunahme von bis zu 25 Prozent<br />

oder mehr rechnen müssen!


18 FITNESS<br />

PLANKPAD<br />

Das Plankpad ist<br />

einfach zu<br />

handhaben und<br />

auch für Anfänger gut geeignet. Es<br />

trainiert alle großen Muskelgruppen<br />

wie Arme, Schultern, Bauch, Gesäß und<br />

Beine und stärkt auch den Rücken. Das<br />

Balanceboard gibt es mit einer eigenen<br />

App und verschiedensten Spielen, die<br />

das Workout weniger eintönig machen.<br />

www.plankpad.com<br />

WORKOUT GADGETS<br />

Die Corona-Pandemie hat die Fitnessbetriebe<br />

in Deutschland und der Welt<br />

hart getroffen. Bereits 2020 mussten die<br />

großen Studios starke Umsatzeinbußen<br />

aufgrund der angeordneten Lockdowns hinnehmen,<br />

2021 setzte sich dieser Trend fort. Insgesamt<br />

verzeichnete der deutsche Fitnessmarkt einen<br />

Rückgang der Anlagen um 0,5 Prozent und der<br />

Mitgliedschaften um sogar 10,2 Prozent. Gleichzeitig<br />

stieg das Interesse an Home-Workouts und den<br />

entsprechenden Gadgets. Auf dieser Doppelseite<br />

stellen wir dir fünf Geräte vor, die du bequem zu<br />

Hause nutzen kannst. *fj<br />

SLIDEZ<br />

Gleitscheiben funktionieren ähnlich<br />

wie Ab-Roller sind aber wesentlich<br />

flexibler in ihrer Anwendung. Egal<br />

in welche Richtung und ob Beine<br />

oder Arme, die Workout-Schieber<br />

eignen sich ideal für Core- und<br />

Stabilitätstrainings. Die Unterseite der<br />

SKLZ Slidez gleiten quasi auf jedem<br />

Boden, während die rutschfeste<br />

Gummibeschichtung auf der<br />

Oberfläche für mehr Grip sorgt. Die<br />

einzigartige Sechseck-Form erlaubt<br />

optimale Bewegungsfreiheit in<br />

alle Richtungen.<br />

www.sklz.de<br />

SPEED ROPE<br />

Dieses Springseil vom Hersteller<br />

bemaxx verfügt über leichtgängige<br />

Kugellager-Drehgelenke und<br />

zwei austauschbare Stahlseile,<br />

die dich jetzt noch dynamischer<br />

trainieren lassen. Die Anti-Rutsch-<br />

Griffe sorgen für sicheren Halt<br />

und der Workout-Guide als<br />

Download bietet eine Vielfalt an<br />

unterschiedlichen Übungen.<br />

www.sklz.de<br />

AB-ROLLER<br />

Dank einer Breite von 8,2 Zentimetern ist dieser Ab-<br />

Roller von Vinsguir besonders stabil und deshalb auch<br />

für Einsteiger geeignet. Die gummierte Oberfläche<br />

bietet zusätzliche Sicherheit auf glatten Böden<br />

und ist besonders leise. Eine Matte für die Knie<br />

wird mitgeliefert.<br />

www.vinsguir.com


URLAUBSZIELE & REISETRENDS<br />

FÜR SCHWULE MÄNNER<br />

Spartacus Traveler erscheint in der DMA –<br />

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20 Nachtradar<br />

SISSY THAT EASTER<br />

Die DJ's Lana Delicious und CK haben es wieder getan: Die Kunstbar stand<br />

Kopf, so sehr haben die beiden Veranstalter den Gästen eingeheizt.<br />

NACHTRADAR<br />

Fotos: Stefan Kraushaar<br />

BACKSTAGE DIARIES<br />

Im Artheater war wieder Full House, Ruben & Co tanzten sich auf den zwei<br />

Floors die Füße wund.<br />

O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />

www.galileo-sauna.de<br />

GREENKOMM<br />

Im Nachtflug ließen Mauri & Co sehen, an was sie im Gym<br />

den ganzen Winter gearbeitet haben... die heiße Musik von DJ<br />

Skippo & Co hatte natürlich auch Schuld daran.


Nachtradar 21<br />

Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

www.GAYFM.de<br />

NEXTDOOR<br />

Bei der Premiere zog der Veranstalter Anas alle Register und mit Gogo's und<br />

den Star DJ's Rafael Rosa (BR) und Manuel Coby (IT) im Domhof mit der Brazil<br />

Edition einen super Start hingelegt.<br />

Jetzt kostenlos<br />

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Veranstalterin Aphrodite fühlte sich mit ihren Gogo's an der Seite sichtlich wohl<br />

und lieferte auch wieder eine sensationelle Performance on stage.<br />

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22 KINK<br />

AUSSTELLUNG<br />

KINKY<br />

FOTOS: @TALKING.BUDDIES<br />

Illustrator und Fetisch-Liebhaber<br />

Stefan Lo Scuito stellt seine<br />

Zeichnungen im Best Of Cologne aus.<br />

Die Vernissage der Dauerausstellung<br />

findet am 17. <strong>Mai</strong> im Rahmen des<br />

Cologne Fetish Pride statt.<br />

Wie bist du zu dem geworden, der du<br />

heute bist?<br />

Ich bin vor 36 Jahren mit 16 Jahren aus<br />

dem Kölner Umland nach Köln gezogen<br />

und nach meinem Coming-out in der<br />

Kölner Gayszene gestrandet. Nach Stationen<br />

in Hamburg und Ibiza habe ich eine<br />

Ausbildung im Restaurantfach und zum<br />

Diätkoch absolviert und in Hamburg bei A.<br />

Morbach (Fotograf/Visagist/Künstler) und<br />

Starfotograf F.C. Gundlach als Privatkoch/<br />

Assistent gearbeitet. Dort entdeckte ich<br />

die Lust zu fotografieren.<br />

Wann hast du angefangen zu<br />

zeichnen?<br />

Mit dem Zeichnen habe ich erst Jahre<br />

später begonnen, im Januar 2023. Grund<br />

dafür war der 50. Geburtstag eines sehr<br />

guten Freundes Klaus Jentjens (Best of<br />

Cologne). Ich wollte ihm was Besonderes<br />

schenken, etwas, dass ihn immer an<br />

mich erinnern sollte, und etwas, dass<br />

sein Leben und das Leben vieler Gays<br />

speziell im Fetischbereich beschreibt.<br />

Das Geschenk war eine Zeichnung mit<br />

zehn verschiedenen Charakteren: Drag,<br />

Boy, Leder, Sneakerboy, Slave. Es ist<br />

eingeschlagen wie eine Bombe! Kurz<br />

darauf habe ich mit Klaus meine erste<br />

Ausstellung in seinem Fetischladen auf<br />

der Schaafenstraße organisiert. Nach<br />

drei weiteren Ausstellungen in Berlin zur<br />

Folsom und Easter Berlin (www.instagram.<br />

com/prideart_berlin) stelle ich ab <strong>Mai</strong><br />

wieder in Köln aus.<br />

Warum Fetisch? Was fasziniert dich<br />

daran?<br />

Fetisch ist etwas Tolles. Es gibt so viele Möglichkeiten<br />

sich auszuleben, in eine Rolle zu<br />

schlüpfen, der Realität zu entfliehen – das ist<br />

ein großes Thema. Für viele ist es ein Tabu und<br />

ruft etwas Schmuddeliges, Anstößiges hervor.<br />

Dabei ist Fetisch Ästhetik und Erotik pur!<br />

Mit meinen lustigen Illustrationen in<br />

3D versuche ich, Menschen aus der<br />

Fetischszene und der Nicht-Fetischszene<br />

zusammenzubringen. Die Leute sollen<br />

sich selbst erkennen oder jemand anderen<br />

wiedererkennen. Natürlich fließt auch viel aus<br />

meinem eigenen Leben in die Figuren hinein,<br />

was genau, bleibt ein Geheimnis (grinst).<br />

*Interview: Sabine Hannakampf<br />

17.5., 18 Uhr, Best Of Cologne,<br />

Schaafenstraße 12, Köln.<br />

www.instagram.com/sketch_up_my_life<br />

Willi de Vries, Die Aristokratie blickt durch den Filter, 2023<br />

FOTO: WILLI DE VRIES<br />

AUSSTELLUNG<br />

MOREPICS?<br />

Während des Cologne Fetish Pride<br />

präsentiert die Ausstellung MORE-<br />

PICS? des Künstlers Willi de Vries<br />

Malereien und Grafiken rund um<br />

den schwulen Fetisch.<br />

Was ist der Unterschied zwischen<br />

Realität und Fantasie, zwischen<br />

Wirklichkeit und Identität, Abbild und<br />

Wunschbild? Auf den ersten Blick<br />

scheinen Willi de Vries‘ Bilder fest<br />

in der niederländischen klassischen<br />

Tradition verwurzelt zu sein, jedoch<br />

wird schnell klar, dass der Stil in<br />

erster Linie als Reaktion auf das<br />

jeweilige Motiv verwendet wird, wie<br />

Farben auf der Palette. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf Psychologie und<br />

Formalität. Seine Porträts sind eher<br />

das Ergebnis einer Interaktion und<br />

Interpretation als nur eine formale<br />

Darstellung.<br />

Zur 14. Ausgabe des Cologne Fetish<br />

Pride feiert de Vries die queere<br />

Fetisch-Community mit einer<br />

Kunstausstellung im Atelier de<br />

Vries. Ausgewählte Werke gewähren<br />

den Einblick in die schwulen<br />

Fetischwelten der Gegenwart – von<br />

klassischen Lack und Leder,<br />

Bondage und Dog Play bis zu künstlerischen<br />

Perspektiven auf Ästhetik<br />

und Community.<br />

Im Atelier gibt es großformatige<br />

Malereien, Zeichnungen und kleine<br />

Grafiken zu sehen. Eins ist klar:<br />

Dieses Jahr geht es besonders heiß<br />

her, daher können nicht alle Bilder<br />

frei hängen, und der Zutritt ist nur<br />

für Personen ab 18 Jahren gestattet.<br />

17.–20.5., Atelier de Vries,<br />

Severinstraße 116, Köln.<br />

www.willidevries.de


KINK 23<br />

KINK<br />

COLOGNE<br />

FETISH PRIDE<br />

Traditionell zu Pfingsten veranstaltet<br />

Rheinfetisch den Cologne<br />

Fetish Pride in der Domstadt. Neben dem<br />

Easter Berlin und dem Folsom Berlin ist<br />

der CFP mit über 30 Veranstaltungen für<br />

die queere Fetisch-Community eine der<br />

größten queeren Fetish-Veranstaltungen<br />

in ganz Europa!<br />

„Der CFP ist eine enorm wichtige Veranstaltung!<br />

Er ist nicht nur ein Familientreffen<br />

der queeren Fetisch-Gemeinde, sondern<br />

auch ein wichtiges Zeichen für Toleranz und<br />

Miteinander! Wir wollen zeigen, dass ‚Fetish‘<br />

so viel mehr bedeutet als nur Sexualität!<br />

Es ist eine Lebensform, eine Möglichkeit,<br />

sich auszudrücken. Und ein Treffen mit so<br />

vielen Freunden und Bekannten, neuen<br />

Gesichtern und Menschen aus aller Welt<br />

bietet dazu den geeigneten Rahmen. Wir<br />

wollen dabei im Stadtbild von Köln Gesicht<br />

zeigen!“, so Christian Huyeng, amtierender<br />

Mr. Fetish NRW 2023 und Mitglied im<br />

Vorstand von Rheinfetisch e.V.<br />

Insgesamt wird es 14 offizielle Veranstaltungen<br />

geben. Fetisch-Organisationen<br />

aus NRW sowie Kölner Geschäfte, Lokale<br />

und Künstler bieten weitere 19 Veranstaltungen<br />

und Aktionen an. Von einem<br />

offiziellen Empfang über Fototermine,<br />

Stadtführungen und Partys ist das<br />

Programm bestens geeignet, um die<br />

Stadt Köln kennenzulernen und sich mit<br />

Fetisch-Freunden auszutauschen. Auf<br />

den Veranstaltungen sind alle willkommen,<br />

außer es ist anderweitig angegeben.<br />

Highlight ist wie immer die Fetish<br />

Boat-Tour am Sonntag mit der Wahl des<br />

Mr. Fetish NRW <strong>2024</strong>. „Abstimmen kann<br />

jeder, der ein Ticket für das Boot kauft!<br />

Das ist immer ein großer Spaß – aber auch<br />

ein wichtiger Tag für unsere Community“,<br />

so Stefan Casper, Vorsitzender des<br />

Rheinfetisch e.V.<br />

16.–20.5., diverse Locations, Köln.<br />

Das Programmheft zum Download<br />

sowie Tickets unter<br />

www.rheinfetisch.de/cologne-fetish-pride.<br />

FOTO: BOXER BARCELONA<br />

DEINE GESUNDHEIT?<br />

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Moltkestraße<br />

24 STADTPLAN<br />

Christophstraße Gereonstraße<br />

Marzellenstraße<br />

HbF<br />

U<br />

Breslauer Platz/<br />

Hauptbahnhof<br />

Kamekestraße<br />

Roonstraße<br />

Venloer Straße<br />

KÖLN<br />

U<br />

Lütticher Straße<br />

Aachener Straße<br />

SZENE<br />

37<br />

Richard-Wagner-Straße<br />

Bars<br />

1. Barcelon Colonia,<br />

Pipinstraße 3<br />

2. Baustelle 4U,<br />

Vor St. Martin 12<br />

3. Casino Eck,<br />

Kasinostr. 1a<br />

4. Coco Schmitz,<br />

Aachener Str. 28<br />

5. Era Bar,<br />

Friesenwall 26<br />

6. Ex-Corner,<br />

Schaafenstr. 57-59<br />

7. Exile on <strong>Mai</strong>nstreet,<br />

Schaafenstr.<br />

61a<br />

8. Gentle-Bears,<br />

Mühlenbach 53,<br />

gentle-bears.de<br />

9. Hühnerfranz,<br />

Hühnergasse 5-7<br />

10. Iron, Schaafenstr. 45<br />

11. Mariechen,<br />

Am Rinkenpfuhl 51<br />

12. Marsil, Marsilstein 27<br />

13. Die Mumu,<br />

Schaafenstr. 51<br />

14. My Lord,<br />

Mühlenbach 57<br />

15. Schampanja,<br />

Mauritiuswall 43<br />

16. Zum Pitter,<br />

Alter Markt 58-60<br />

Zülpicher Straße<br />

42<br />

Cafés/Bistros<br />

20. Café Rico,<br />

Mittelstr. 31<br />

21. inSide Cafe,<br />

Am Rinkenpfuhl 46,<br />

22. Zentral Garderobe,<br />

Schaafenstr. 49<br />

4<br />

44<br />

Lindenstraße<br />

55<br />

30<br />

Brabantner Straße<br />

54<br />

75<br />

Mozartstraße<br />

73<br />

U<br />

Party-Locations<br />

30. Hidden Club<br />

Cologne, U<br />

Barbarossaplatz<br />

Str. 15 am<br />

Brabanter<br />

Rudolphplatz<br />

31. Sartory Säle,<br />

Friesenstr. 44<br />

• Wartesaal im<br />

Zollhafen,<br />

Im Zollhafen 2<br />

Moltkestraße<br />

Friesenplatz<br />

Beethovenstraße<br />

50<br />

52<br />

Hohenstaufenring Habsburgerring Hohenzollernring<br />

61<br />

53<br />

Friesenwall<br />

Schaafenstraße<br />

• Saint Louis,<br />

Deutzer Freiheit 89<br />

23. Diner‘s,<br />

Neumarkt 16<br />

Mauritiuskirche<br />

Cruising-Bars<br />

35. Pullermans,<br />

Mathiasstr. 22<br />

36. Deck 5,<br />

Mathiasstr. 5<br />

Saunen<br />

37. Phönix Sauna,<br />

Richard-Wagner-<br />

Str. 12<br />

38. Sauna Babylon<br />

Cologne,<br />

Friesenstr. 23-25<br />

39. Sauna Vulcano,<br />

Marienplatz 3-5<br />

Friesenstraße<br />

Magnusstraße<br />

Einkaufen<br />

40. Best of Cologne,<br />

Schaafenstr. 12<br />

41. Brunos,<br />

Kettengasse 20<br />

42. COLOGNE DOME<br />

House of Fetish,<br />

Händelstraße 27<br />

43. Gay Sex Messe,<br />

Mathiasstr. 13<br />

44. MGW.Cologne,<br />

Händelstr. 53<br />

45. Sex- & Gay Center,<br />

Mathiasstr. 23<br />

Mauritiuswall<br />

5<br />

U<br />

Rudolfplatz<br />

45<br />

40<br />

51<br />

U<br />

7<br />

15<br />

Zülpicher<br />

Platz<br />

6<br />

Ehrenstraße Breite Straße<br />

41<br />

Kettengasse<br />

22<br />

Pfeilstraße<br />

Mittelstraße<br />

20<br />

13<br />

31<br />

Rubensstraße<br />

Hahnenstraße<br />

10 17 11<br />

Marsilstein<br />

74<br />

21<br />

38<br />

12<br />

U<br />

• Schauspielhaus:<br />

Depot 1, Depot 2,<br />

Grotte,<br />

U<br />

Schanzenstraße Severinstraße<br />

6-20<br />

62. Theater am Dom,<br />

Glockengasse 11,<br />

Opern Passagen<br />

Mauritiussteinweg<br />

BUSINESS<br />

Apotheken<br />

23<br />

dem Berlich<br />

Auf<br />

Neumarkt<br />

Thieboldsgasse<br />

50. Birken-Apotheke,<br />

Hohenstaufenring 59,<br />

Tel. 2402242<br />

• Flora-Apotheke,<br />

Neusser Str. 192,<br />

Tel. 0221 733535<br />

• Paradies Apotheke,<br />

Severinstr. 162a,<br />

Tel. 329215,<br />

www.paradies-apo.de<br />

51. Westgate-<br />

Apotheke,<br />

Habsburgerring 2,<br />

Tel. 2402243<br />

Ärzte<br />

• Dr. Jochen May,<br />

Zahnarzt, Sülzburgstr.<br />

21-23, Tel. 9411222,<br />

www.praxis-may.com<br />

53. Praxis am Ring,<br />

Dr. med. Ochana,<br />

Hohenzollernring 26,<br />

Tel. 255522,<br />

www.praxis-amring.com<br />

• Praxis am<br />

Eberplatz,<br />

Dres. med. Kümmerle,<br />

Theisen, Wyen, Voigt,<br />

Ebertplatz 1,<br />

Tel. 7604648,<br />

www.praxis-ebertplatz.de<br />

54. Dr. Stefa Scholten,<br />

HIV-Schwerpunktpraxis,<br />

Richard-Wagner-<br />

Str. 9-11,<br />

Tel. 35505450<br />

Zeughausstraße<br />

U<br />

Neumarkt<br />

70<br />

Waisenhausgasse<br />

Krebsgasse<br />

Cäcilienstraße<br />

Poststraße<br />

U<br />

Appellhofplatz/<br />

Zeughaus<br />

U<br />

Appellhofplatz/<br />

Breite Straße<br />

Glockengasse<br />

Schildergasse<br />

U<br />

62<br />

Poststraße<br />

• Zahnarzt Tobias<br />

Fuchte,<br />

Kirchstraße 1-3,<br />

Tel. 0221 – 392 580,<br />

www.zahnarztfuchte.de<br />

Beauty<br />

55. Duftkunsthandlung,<br />

Brabanter Str. 27,<br />

0221 - 97 76 59 85,<br />

duftkunsthandlung.de<br />

• MO‘s Wohlfühlzeit,<br />

Hauptstraße 16a,<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. 0175 2852891,<br />

mos-wohlfuehlzeit.de<br />

Rechtsanwälte<br />

• Ralf Bergmann,<br />

Braugasse 12,<br />

Tel. 02234-405769,<br />

bergmann-anwalt.de<br />

KULTUR<br />

Bühne<br />

• Atelier Theater,<br />

Roonstr. 78,<br />

Tel. 0221 24 24 85,<br />

www.ateliertheater.de<br />

• Horizont Theater,<br />

Thürmchenswall 25.<br />

• Opernhaus,<br />

Rheinparkweg 1,<br />

Tel. 0221 22128400<br />

60. Philharmonie,<br />

Bischofsgartenstr. 1<br />

61. Scala,<br />

Hohenzollernring 48<br />

Tunisstraße<br />

Blaubach<br />

Perlengraben<br />

Neuköllner Straße<br />

63<br />

73. Anyway,<br />

Jugendzentrum,<br />

Kamekestr. 14,<br />

Tel. 5777760,<br />

anyway-koeln.de<br />

74. Rubicon, Beratungszentrum<br />

für Lesben &<br />

Schwule (Sozialwerk<br />

e.V.), Rubensstr. 8-10,<br />

Tel. 27669990,<br />

www.rubicon-koeln.de<br />

75. Queeres Netzwerk<br />

NRW, Lindenstr. 20,<br />

Tel. 2572847,<br />

https://queeresnetzwerk.nrw<br />

Museen<br />

Komödienstraße<br />

Große Budengasse<br />

Hohe Straße<br />

Gürzenichstraße<br />

63. Museum für<br />

Ange-wandte<br />

Kunst Köln, An<br />

der Rechtschule, Tel.<br />

22123860,<br />

www.makk.de<br />

64. Museum Ludwig,<br />

Bischofsgartenstr. 1,<br />

Tel. 22122370<br />

• Rosa Archiv,<br />

Salierring 4,<br />

Tel. 78 98 60 19,<br />

Mo-Fr nach Vereinbarung,<br />

rosa-archiv.de<br />

RAT & TAT<br />

Pipinstraße<br />

Gesundheit<br />

70. Aids- und STD-<br />

Beratung,<br />

Gesundheitsamt,<br />

Neumarkt 15-21,<br />

Tel. 22124602<br />

71. Lebenshaus-<br />

Stiftung,<br />

Beethovenstr. 1,<br />

Tel. 202030,<br />

www.lebenshausstiftung.de<br />

72. Aidshilfe Köln e.V.,<br />

Pipinstraße 7, 50667<br />

Köln, KVB: Heumarkt,<br />

Tel. 0221 202030<br />

Hohe Pforte<br />

3<br />

Am Hof<br />

Obenmarspforten<br />

Stephanstr. Marienplatz<br />

Alter Markt<br />

16<br />

Augustinerstraße<br />

Mathiasstraße<br />

An der Malzmühle<br />

73. Looks e.V.,<br />

Beratung und<br />

Unterstützung<br />

für Jungs, die<br />

anschaffen,<br />

Pipinstr. 7,<br />

Tel. 2405650,<br />

www.looks-ev.de<br />

72. Checkpoint der<br />

Aidshilfe Köln, HIV<br />

Schnelltest sowie<br />

Syphilis, Tripper,<br />

Chlamydien und<br />

Hep-C. Wir sind für<br />

euch da: Montag<br />

bis Donnerstag von<br />

19 Uhr bis 22 Uhr,<br />

Pipinstr. 7,<br />

Tel. 0221 99 57 12-17,<br />

www.schnell-test.de<br />

Info<br />

Heumarkt<br />

Mühlenbach Filzengraben<br />

Severinstraße<br />

U<br />

Dom/<br />

Hauptbahnhof<br />

1 2<br />

39<br />

71<br />

72<br />

8<br />

Kölner Dom<br />

45<br />

43<br />

36<br />

14<br />

64<br />

9<br />

U<br />

Rathaus<br />

U<br />

Heumarkt<br />

35<br />

60<br />

Hohenzollernbrücke<br />

Am Leystapel<br />

Bayenstraße<br />

Deutzer Brücke<br />

Severinsbrücke<br />

CHECKPOINT<br />

Düsseldorf<br />

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Dienstags 19-21 Uhr in der Aidshilfe Düsseldorf e.V.<br />

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Rheinkniebrücke<br />

SZENE<br />

Bars<br />

1. Comeback,<br />

Charlottenstr. 60<br />

2. K1, Bismarckstr. 93<br />

3. Ludwigs Bier & Brot,<br />

Mertensgasse 11<br />

4. Nähkörbchen,<br />

Hafenstr. 11<br />

5. Queenz,<br />

Charlottenstr. 62<br />

6. Sternschnuppe,<br />

Sternstr. 2<br />

Oberkasseler Brücke<br />

28<br />

16<br />

Reichsstraße<br />

Hafenstr.<br />

7<br />

11<br />

DÜSSELDORF<br />

5<br />

7. Studio 1, Jahnstr. 2a<br />

8. Zum goldenen Einhorn,<br />

Ratinger Str. 18<br />

Cafés / Bistros<br />

• ARTCafé, Im Dahlacker<br />

70 (Ecke Aachener Str.)<br />

Party-Locations<br />

14. Nachtresidenz,<br />

Bahnstr. 13<br />

• Stahlwerk,<br />

Ronsdorfer Str. 134<br />

16. Ufer 8, Rathausufer 8<br />

9<br />

Bahnstr.<br />

14<br />

Graf-Adolf-Straße<br />

Herzogstraße<br />

10<br />

• Zakk, Fichtenstr. 40<br />

Restaurants<br />

18. Hirschchen,<br />

Alt-Pempelfort 2<br />

19. Laurens Restaurant,<br />

Bismarckstr. 62<br />

Saunen<br />

Berliner Allee<br />

24<br />

Corneliusstraße<br />

34<br />

• Phoenix Sauna<br />

Düsseldorf,<br />

Platanenstr. 11a<br />

18<br />

19 3<br />

8<br />

Kölner Straße<br />

4<br />

Karlstraße<br />

BUSINESS<br />

Ärzte<br />

• Dr. med Martin &<br />

Anselm K. Gottstein,<br />

Werdener Straße 8<br />

• Tim Oliver Flettner,<br />

Kaiserswertherstr. 55<br />

24. Zahnarztpraxis<br />

Dr. Stolley, Berliner<br />

Allee 56<br />

Autohäuser<br />

• Auto-Park Rath,<br />

Oberhausener Str. 2<br />

• smart Vertriebs<br />

GmbH, Mercedesstr. 11<br />

Dienstleistungen<br />

• CJ-Sieben, Postfach<br />

24 02 30<br />

28. Düsseldorf Tourismus,<br />

Marktstr./<br />

Ecke Rheinstr. bzw.<br />

Immermannstr. 65b<br />

• Stadtwerke Düsseldorf<br />

AG, Höherweg 100<br />

Finanzen & Recht<br />

• Laureus AG Privat<br />

Finanz, Ludwig-<br />

Erhard-Allee 15<br />

• Parilis, Hansaallee 249<br />

Fitness<br />

• Bodystreet Berliner<br />

Allee, Berliner Allee 56<br />

• Bodystreet Düsseldorf<br />

Münsterplatz,<br />

Ulmenstr. 270<br />

• Fit IN Düsseldorf,<br />

Ringelsweide 14<br />

• Olymp-Fitness-<br />

Center,<br />

Pempelforther Str. 47<br />

Möbel & Einrichtung<br />

• Maßlos, Steinstr. 32<br />

Rechtsanwälte<br />

• Rechtsanwalt<br />

Gelbke,<br />

Königsallee 61<br />

• Semra Sanliünal,<br />

Kaiser-Friedrich-<br />

Ring 45<br />

Sexshops<br />

• book&xxx,<br />

Bismarckstr. 86<br />

Schulen<br />

• Sprachcaffe,<br />

Grafenberger Allee<br />

78-80<br />

STADTPLAN 25<br />

Sport<br />

• My Beauty Fit,<br />

Rethelstr. 98<br />

KULTUR<br />

Bühne<br />

• Capitol Theater,<br />

Erkrather Str. 30<br />

• Jazz Schmiede,<br />

Himmelgeister Str.<br />

107g<br />

• Komödie Steinstr,<br />

Steinstr 23<br />

• Takelgarn, Philipp-<br />

Reis-Str. 10<br />

Galerie<br />

• Fonis Galerie, Lindenstraße<br />

90, 40233<br />

Düsseldorf<br />

RAT & TAT<br />

Gesundheit<br />

• AIDS-Beratung des<br />

Gesundheitsamts,<br />

Kölner Str. 180<br />

• AIDS-Hilfe Düsseldorf<br />

e.V., Johannes-<br />

Weyer-Str. 1<br />

Beratung<br />

• Schwules Überfalltelefon,<br />

Tel.<br />

0211-19228<br />

34. PULS - Treff für junge<br />

Lesben, Schwule<br />

& Bisexuelle,<br />

Corneliusstr. 28<br />

• SchLAu Düsseldorf<br />

c/o Aidshilfe<br />

Düsseldorf<br />

Wirtschaft<br />

• TARGOBANK,<br />

Nordstr. 14


Philharmonie.7 (Part 1 + 2)<br />

Saison <strong>2024</strong>/2025<br />

ABO<br />

Philharmonie.7 (Part 1)<br />

DI<br />

27<br />

August<br />

19:00<br />

Anima Eterna Brugge<br />

Pablo Heras-Casado Dirigent<br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 4 Es-Dur<br />

(»Romantische«)<br />

WAB 104,1 (1. Fassung)<br />

Gefördert vom<br />

Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

MI<br />

09<br />

Oktober<br />

19:00<br />

Tara Khozein Sopran<br />

Hanni Lorenz Schauspielerin<br />

Ensemble Modern<br />

Ondřej Adámek<br />

Unmögliche Verbindung<br />

Musiktheater<br />

DI<br />

05<br />

November<br />

19:00<br />

Deirdre Angenent Mezzosopran<br />

(Judith)<br />

Thomas Oliemans Bariton<br />

(Blaubart)<br />

philharmonie zuidnederland<br />

Duncan Ward Dirigent<br />

Béla Bartók<br />

A kékszakállú herceg vára<br />

(Herzog Blaubarts Burg)<br />

Sz 48 op. 11<br />

Oper in einem Akt.<br />

Libretto von Béla Balász<br />

Im Abo<br />

sparen Sie über<br />

15 %<br />

Philharmonie.7 (Part 2)<br />

MO<br />

20<br />

Januar<br />

19:00<br />

Christoph Sietzen Multi Percussion<br />

MOTUS Percussion<br />

Sopransolistinnen werden<br />

später bekanntgegeben<br />

Philipp <strong>Mai</strong>ntz<br />

Neues Werk für sechs Schlagwerker<br />

und sechs Soprane<br />

sowie Werke von Steve Reich,<br />

Panagiotis Lafkaridis u. a.<br />

Gefördert vom<br />

Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

MI<br />

05<br />

März<br />

19:00<br />

Abel Selaocoe Violoncello, Vocals<br />

Aurora Orchestra<br />

Nicholas Collon Dirigent<br />

Abel Selaocoe<br />

Four Spirits<br />

Konzert für Violoncello und<br />

Orchester<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Gefördert vom<br />

Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

Abel Selaocoe<br />

am 05. 03. 2025<br />

Foto: Warner-Music / Christina Ebenezer<br />

koelner-philharmonie.de<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse der Kölner Philharmonie<br />

Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse<br />

Giuliano Carella


Philharmonie Premium<br />

Saison <strong>2024</strong>/2025<br />

ABO<br />

MO<br />

02<br />

September<br />

20:00<br />

Daniil Trifonov Klavier<br />

Gewandhausorchester Leipzig<br />

Andris Nelsons Dirigent<br />

Thomas Adès<br />

Shanty – Over the Sea<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

C-Dur KV 503<br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB 106<br />

Gefördert vom<br />

Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

MI<br />

18<br />

Dezember<br />

20:00<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Klaus Mäkelä Dirigent<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 6 a-Moll<br />

(»Tragische«)<br />

MO<br />

10<br />

März<br />

20:00<br />

Fleur Barron Mezzosopran<br />

Andrew Staples Tenor<br />

Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Daniel Harding Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107<br />

(»Reformations-Sinfonie«)<br />

Gustav Mahler<br />

Das Lied von der Erde<br />

für Tenor, Alt/Bariton und Orchester<br />

MI<br />

21<br />

<strong>Mai</strong><br />

20:00<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Kirill Petrenko Dirigent<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 9 D-Dur<br />

Gefördert vom<br />

Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

Klaus Mäkelä<br />

am 18. 12. <strong>2024</strong><br />

Im Abo<br />

sparen Sie<br />

15 %<br />

Foto: Jerome Bonnet


28 KULTUR<br />

SHOW<br />

JEAN PAUL GAULTIER –<br />

Fashion Freak Show<br />

Exzentrisch, skandalös, provokant,<br />

aber immer mit Humor. Jean Paul<br />

Gaultiers „Fashion Freak Show“ macht vom<br />

17. bis 21. Juli Station in der Kölner Lanxess<br />

Arena. Im Interview gibt das ‚Enfant terrible<br />

der Mode‘ höchstpersönlich Einblick in seine<br />

Arbeitsweise.<br />

Was hat Sie zur Freak Show inspiriert?<br />

Als ich ein Kind war, vielleicht neun Jahre alt,<br />

sah ich bei meiner Großmutter im Fernsehen<br />

die Premiere der Folies Bergère mit den<br />

Mädchen, die in Netzstrümpfen und Federn<br />

von der Decke herabkamen ... das hat mich<br />

so beeindruckt, dass ich am nächsten Tag in<br />

der Klasse Showmädchen zeichnete und von<br />

meiner Lehrerin erwischt wurde, die mir die<br />

Zeichnungen auf den Rücken heftete und<br />

mich durch die Klasse führte. Das hatte den<br />

gegenteiligen Effekt, denn anstatt mich zu<br />

demütigen, wurde ich beliebt, und alle meine<br />

Klassenkameraden wollten, dass ich etwas<br />

für sie zeichne. Ich verstand sofort, dass ich<br />

durch meine Arbeit geliebt werden kann.<br />

Ein paar Jahre später sah ich den Film Falbalas<br />

von Jacques Becker über ein Modehaus<br />

während des Krieges. Am Ende gab es eine<br />

Modenschau. Ich war hingerissen davon und<br />

mir wurde klar, dass ich genau das machen<br />

wollte. Und so wurde ich Modedesigner und<br />

Couturier.<br />

Das Theater und das Kabarett sind mir<br />

jedoch im Gedächtnis geblieben, und als ich<br />

mich dem Meilenstein meiner 50-jährigen<br />

Karriere in der Modebranche näherte,<br />

dachte ich, dass es an der Zeit sei, zu<br />

meiner allerersten Liebe zurückzukehren.<br />

Und welche Geschichte könnte besser<br />

erzählt werden als meine eigene, die, die ich<br />

am besten kenne.<br />

Spiegelt sich Ihr eigenes Leben in der<br />

Show wider?<br />

In dieser Show geht es um mein Leben und<br />

alles, was ich liebe. Die Fashion Freak Show<br />

wurde 2018 in Paris uraufgeführt und ich<br />

habe mich 2020 aus der Mode zurückgezogen.<br />

Es war für mich der richtige Zeitpunkt<br />

nach einer 50-jährigen Karriere. Ich habe<br />

1970 bei Pierre Cardin angefangen und 1976<br />

mein eigenes Label gegründet. Ich bringe<br />

in diese Show alles ein, was mir wichtig ist:<br />

Die Mode, denn mein Leben drehte sich um<br />

Mode und Freaks – ich liebe Unterschiede<br />

und verschiedene Arten von Schönheit. Und<br />

natürlich ist es eine großartige Show.<br />

Haben Sie ein persönliches<br />

Highlight?<br />

Es ist schwierig für mich, einen einzelnen<br />

Moment herauszugreifen, denn es ist<br />

meine Lebensgeschichte. Ich wollte mein<br />

Leben zeigen, aber auch den Zeitgeist<br />

widerspiegeln – es gibt eine Szene, die von<br />

meiner Zeit bei Cardin in den siebziger<br />

Jahren inspiriert ist, es wird die Londoner<br />

Zeit gezeigt, eine Stadt, die mich schon<br />

immer inspiriert hat, aber auch etwas<br />

über das Thema Schönheitschirurgie und<br />

Jugendwahn. Ich denke, dass das Thema<br />

Alter aktuell eine letzte Grenze ist, die es<br />

zu überwinden gibt.<br />

Wo haben Sie die Künstler*innen<br />

gefunden, die in der Show<br />

teilnehmen?<br />

Das erste Casting habe ich selbst in<br />

Paris durchgeführt, und dann haben wir<br />

noch einige in London gemacht. Viele<br />

aus der Originalbesetzung sind bei dieser<br />

Tournee immer noch dabei. Das Casting<br />

ist sehr wichtig für mich, bei meinen<br />

Modenschauen habe ich es immer selbst<br />

gemacht.<br />

Ich wollte, dass das Casting die Unterschiede<br />

und die verschiedenen Arten von<br />

Schönheit widerspiegelt, und ich hoffe,<br />

dass mir das gelungen ist.<br />

Werden Sie die Show in den kommenden<br />

Jahren weiter verändern?<br />

Wir arbeiten während der internationalen<br />

Tournee immer wieder an der Show und an<br />

den Szenen. Die visuellen Effekte sind zum<br />

Beispiel viel besser geworden, es gibt neue<br />

Bildschirme und einige neue Videos.<br />

Welchen Stellenwert hat die Musik in<br />

Ihrem Leben?<br />

Musik ist mir sehr wichtig, und das merkt<br />

man auch in der Fashion Freak Show. Sie ist<br />

der Soundtrack meines Lebens.<br />

Ich hoffe, dass die Zuschauer die Show<br />

genauso lieben, wie ich sie erschaffen habe,<br />

und dass sie starke Emotionen mitnehmen<br />

werden. Es ist meine Geschichte, aber sie<br />

ist auch universell. Sie zeigt, dass es wichtig<br />

ist, einen Traum zu haben und an ihn zu<br />

glauben. Wenn man an seine Träume glaubt,<br />

wird alles möglich.<br />

*Interview: Michael Rädel/Christian Fischer<br />

17.–21.7., Lanxess Arena, Willy-Brandt-<br />

Platz 3, Köln. Tickets auf www.eventim.de<br />

und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

www.jpgfashionfreakshow.com<br />

FOTO: WOLFGANG WILDE / SEMMEL CONCERTS


KULTUR 29<br />

FOTO: JÖRN NEUMANN<br />

KLASSIK<br />

FEINE UNTERSCHIEDE<br />

Mit der Thematisierung der „feinen tonalen<br />

Unterschiede“ stellt ACHT BRÜCKEN |<br />

Musik für Köln vom 4. bis 12. <strong>Mai</strong> nicht nur<br />

die Erweiterung des Tonsystems in unterschiedlichen<br />

musikalischen Kulturen vor,<br />

sondern beleuchtet auch die gesellschaftliche<br />

Vorrangstellung unseres Tonsystems<br />

kritisch.<br />

Ein Meister der Mikrotonalität ist<br />

Porträtkomponist Enno Poppe, von dem<br />

im Festivalzeitraum zehn Werke erklingen,<br />

darunter am Abschlusstag direkt zwei<br />

Uraufführungen – das gab es auch für den<br />

Komponisten Poppe noch nie. „Strom“<br />

heißt Poppes neues Werk, das der Kölner<br />

Generalmusikdirektor François-Xavier Roth<br />

mit dem Gürzenich-Orchester Köln am<br />

12. <strong>Mai</strong> zur Uraufführung bringen wird. Das<br />

zweite neue Werk Poppes interpretiert<br />

am ACHT BRÜCKEN-Abschlusstag das<br />

Ensemble Recherche: „Laub“ für Septett.<br />

Insgesamt sind in den neun Festivaltagen<br />

18 Uraufführungen zu hören. 30 Veranstaltungen<br />

widmen sich neuer Musik<br />

und Musik anderer Kulturen, in diesem<br />

Jahr schwerpunktmäßig dem östlichen<br />

Mittelmeerraum und Indien. Beginnen wird<br />

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln in diesem<br />

Jahr am 4. <strong>Mai</strong> mit dem ACHT BRÜCKEN<br />

Freihafen, einem Tag mit „Musik von heute“<br />

bei freiem Eintritt in der Kölner Philharmonie<br />

und im WDR Funkhaus am Wallrafplatz.<br />

Zusätzlich zu diesen kostenlosen<br />

Konzerten und einem PhilharmonieLunch<br />

Late Night gibt es zahlreiche Kurzkonzerte<br />

ohne Pause mit einer Dauer von etwa einer<br />

Stunde, die zum Kennenlernen einladen.<br />

Neu bei ACHT BRÜCKEN <strong>2024</strong> ist die<br />

Preisgestaltung mit vier Wahlpreisen.<br />

Ausgehend vom empfohlenen Normalpreis<br />

könnt ihr selbst entscheiden, wie viel ihr für<br />

jedes Konzert bezahlen möchtet.<br />

www.achtbruecken.de<br />

GEORGES BIZET<br />

DIE PERLEN-<br />

FISCHER<br />

KONZERTANTE AUFFÜHRUNG<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG: NICHOLAS CARTER<br />

ONDŘEJ ADÁMEK<br />

INES<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG: FRANÇOIS-XAVIER ROTH<br />

INSZENIERUNG: KATHARINA SCHMITT<br />

PREMIERE 09. JUNI <strong>2024</strong><br />

URAUFFÜHRUNG 16. JUNI <strong>2024</strong><br />

WWW.OPER.KOELN


30 KULTUR<br />

OPER<br />

OPER KÖLN<br />

im StaatenHaus<br />

Die Oper Köln ist ein Ort, an dem exzellentes<br />

Musiktheater für alle Bürger*innen<br />

geschaffen wird. Gemeinsam mit dem<br />

Gürzenich-Orchester bietet sie höchste<br />

Qualität und entführt euch in die Welt<br />

der Klänge und Emotionen.<br />

Gleich zwei Counter-Tenöre werden<br />

vom 5. bis 30. <strong>Mai</strong> in Claudio Monteverdis<br />

Meisterwerk „Die Krönung<br />

der Poppea“ aus dem Jahr 1642 auf<br />

der Bühne stehen. Um zu beweisen,<br />

dass die Liebe die größte Triebkraft ist,<br />

führt Amor den Aufstieg Poppeas zur<br />

Gemahlin von Kaiser Nero – Sohn der<br />

Kölner Stadtmutter Agrippina! – und<br />

damit zur Kaiserin von Rom vor. Vernunft<br />

und Moral können gegen Macht<br />

und Obsession eben nichts ausrichten.<br />

Das frühbarocke Werk endet mit<br />

einem der berührendsten Liebesduette<br />

überhaupt. Musik-Spezialist Georges<br />

Petrou dirigiert die erotisch aufgeladene<br />

Inszenierung von Ted Huffman.<br />

Sich ganz auf die Musik konzentrieren<br />

kann man sich vom 9. bis 20. <strong>Juni</strong> in der<br />

konzertanten Produktion der großen<br />

romantischen Oper „Die Perlenfischer“<br />

von Georges Bizet. Der Komponist<br />

von „Carmen“ zeigt hier erstmals seine<br />

ganze Kunst in Melodie, Farbe und<br />

„Die Krönung der Poppea“<br />

Atmosphäre sowie der dramatischen<br />

Entwicklung tiefer, emotionaler<br />

Konflikte. Auf der Bühne: Vier Personen<br />

und der große Opernchor.<br />

Apokalyptisch wird es ab dem<br />

16. <strong>Juni</strong> mit der Uraufführung der<br />

Oper „INES“ des tschechischen<br />

Komponisten Ondřej Adámek und der<br />

Regisseurin Katharina Schmitt. Ein<br />

junger Mann, eine Frau, die an einer<br />

ungeklärten Krankheit stirbt, von<br />

Stimmen besessene Figuren – eine<br />

Liebesgeschichte und die Welt nach<br />

einer Atomkatastrophe. Die INES-Skala<br />

bewertet die Schwere von Störfällen<br />

in Kernkraftwerken (International<br />

Nuclear and Radiological Event Scale).<br />

Diese letzte Produktion in der Spielzeit<br />

2023.24 wird vom Generalmusikdirektor<br />

François-Xavier Roth dirigiert.<br />

Zu „INES“ veranstaltet die Oper Köln<br />

am 10. <strong>Juni</strong> wieder eine der beliebten<br />

„Soirées“, bei der ihr euch schon vor der<br />

Premiere einen Eindruck verschaffen<br />

könnt. Der Eintritt ist frei.<br />

Oper Köln im StaatenHaus,<br />

Rheinparkweg 1, Köln-Deutz.<br />

Informationen zu den einzelnen<br />

Vorstellungen sowie Tickets unter<br />

www.oper.koeln/de.<br />

Nicholas Carter, Dirigent „Die Perlenfischer“<br />

FOTO: METROPOLITAN OPERA<br />

FOTO: MERAV MAROODY<br />

Katharina Schmitt, Regisseurin „INES“<br />

FOTO: FESTIVAL D’AIX_RUTH WALZ


KULTUR 31<br />

In der pulsierenden Frühlings-Show des<br />

Varieté et cetera werden echte Gefühle<br />

mit herzlicher Comedy und spektakulärer<br />

Artistik aus dem Winterschlaf geweckt.<br />

Bis 9. <strong>Juni</strong> erwarten euch großartige<br />

artistische Momente und eine gehörige<br />

Portion Comedy.<br />

Der aus vielen TV-Shows bekannte<br />

Bauchredner Tim Becker nimmt euch mit<br />

auf eine bunte Reise durch die Welt der<br />

internationalen Artistik. So geht zum Beispiel<br />

Alexandra Thikhonovich auf der Bühne<br />

eine leidenschaftliche Beziehung mit ihren<br />

Hula-Hoop-Ringen ein. Ein Adrenalinstoß<br />

VARIETÉ<br />

Mit Herz und Bauch<br />

jagt den nächsten, wenn das aus der Ukraine<br />

stammende Duo Parshyns an der selten<br />

zu findenden Luftstange kraftraubende<br />

äquilibristische Kunststücke in luftiger Höhe<br />

vorführt. Mit Tradition und Moderne setzt<br />

sich das australische Duo Resplendence<br />

auseinander. Mit ihrer einzigartigen und ans<br />

Herz gehenden Hand-auf-Hand-Akrobatik<br />

bringt das Paar die Kenner von hochklassiger<br />

Artistik sowie Verliebte gleichermaßen ins<br />

Schwärmen. Nicht weniger atemberaubend<br />

und mitreißend setzt das Duo Enominne<br />

aus Equador hoch über den Köpfen des<br />

Publikums neue Maßstäbe mit ihrer neuen<br />

kraftvollen und spannungsgeladenen<br />

Partnerakrobatik am Luftring, bei der eher<br />

zart besaiteten Zuschauer*innen der Atem<br />

stockt! Wer glaubte, die Kunst des Messerwerfens<br />

wäre aus der Mode gekommen,<br />

der irrt. Im Gegenteil, diese erreicht einen<br />

neuen Höhepunkt, wenn The Shester’s<br />

aus Spanien und Brasilien mit höchster<br />

Präzision und treffsicherer Geschicklichkeit<br />

die scharfen Klingen durch die Luft wirbeln<br />

lassen.<br />

Bis 9.6., Varieté et cetera,<br />

Herner Str. 299, Bochum.<br />

www.variete-et-cetera.de,<br />

www.instagram.com/variete.et.cetera<br />

FOTOS: VARIETÉ ET CETERA<br />

HOUSE<br />

Nur nicht aufhören,<br />

das Schöne zu sehen<br />

Und zu hören! Kaum ein Medium hat die<br />

Kraft, Hörenden gute Gefühle, Entspannung<br />

und auch mal einen Tritt in den Arsch<br />

zu geben, wie Musik. Schreiende Diven,<br />

starke Gitarren oder wabernde Chill-out-<br />

Wolken: Musik dockt im Hirn da an, wo es<br />

guttut.<br />

Die neuste Doppel-CD aus dem Hause<br />

Milk & Sugar ist so eine Portion Energie<br />

für alle, die gerne Dance und House hören.<br />

Der Münchner DJ und Producer reiht auf<br />

„House Nation Ibiza 2023“ Klubhit an<br />

Chart-Erfolg und Banger an Hymne und<br />

sorgt so für ordentlich Glücksgefühle.<br />

Unsere Anspieltipps sind unter anderem<br />

„Praise (Extended Mix)“ von Dale Move,<br />

„Rhythm Is A Dancer (12" Version)“ von<br />

SNAP!, „Evermore (Original Mix)“ von Rich<br />

vom Dorf und „Can U Hear Me? (Extended<br />

Mix)“ von Milk & Sugar zusammen mit Jens<br />

Lissat – und DER House-Stimme überhaupt,<br />

der legendären Loleatta Holloway<br />

(bekannte Hits mit ihrer Stimme sind unter<br />

anderem „Ride on Time“ von Black Box,<br />

„Good Vibration“ von Marky Mark and the<br />

Funky Bunch und auch „Take Me Away“ von<br />

Cappella). Zwei CDs, die gehört und betanzt<br />

werden wollen! *rä<br />

FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM / AARONAMAT


32 KULTUR<br />

FOTOS: UNIVERSAL MUSIC<br />

EUROVISION SONG CONTEST<br />

JETZT ERST RECHT!<br />

Gerade in Zeiten, in denen die<br />

Aussichten trübe bis braun<br />

sind und man eher von „Kein<br />

bisschen Frieden“ singen<br />

müsste, braucht die Welt den Eurovision<br />

Song Contest mehr denn je. Unter dem<br />

nun dauerhaften Motto „United by Music“<br />

werden sich deshalb vom 7. bis zum 11.5.<br />

ein großer Teil Europas und die Fans auf<br />

allen anderen Kontinenten live in Malmö<br />

oder vor den Bildschirmen zusammenfinden,<br />

um wieder Vielfalt und Lebensfreude,<br />

Kunst und Exzess, und vor allem die Musik<br />

und dessen Interpret*innen zu feiern.<br />

Die diesjährige Ausgabe bringt dabei eine<br />

spannende Änderung mit ins System der<br />

Shows: Die Big Five, also die Länder, die<br />

immer fürs Finale gesetzt sind, werden<br />

erstmals bereits in den Halbfinalen<br />

auftreten. Aber keine Sorge, diese Auftritte<br />

finden außer Konkurrenz statt, Deutschland<br />

wird also auf keinen Fall um seinen<br />

fast schon traditionellen letzten Platz am<br />

Finalabend beraubt werden.<br />

Nicht, dass wir uns vom deutschen<br />

Vertreter für <strong>2024</strong>, dem ehemaligen<br />

Straßenmusiker (und auch „X-Factor“-<br />

Teilnehmer) Isaak Guderian mit „Always<br />

On The Run“ nicht erheblich mehr<br />

erhoffen –doch wurden wir schon zu oft<br />

enttäuscht. Allerdings vermuten die meisten<br />

ESC-Experten, dass dieser zusätzlich<br />

Auftritt seinen Chancen nur gut tun<br />

kann, da das Publikum das Lied nun auch<br />

mehrfach live erleben kann. Doch das gilt<br />

natürlich ebenfalls für die Künstler*innen<br />

der anderen der großen fünf Länder, wie<br />

zum Beispiel für Olly Alexander, der für<br />

Großbritannien mit seinem Song „Dizzy“<br />

antritt und der vielen schon als Teil der<br />

Band Years & Years ein Begriff sein wird.<br />

„Dizzy“ ist die erste Veröffentlichung<br />

unter seinem eigenen Namen, aber einen<br />

leichten Vorteil dürfte er wohl trotzdem<br />

in den Wettbewerb miteinbringen, war der<br />

Sänger, Schauspieler und Aktivist doch<br />

bereits mit seiner Band mit zwei Nummer<br />

eins-Alben in UK erfolgreich, plus diversen<br />

Singles (mal ganz abgesehen vom kürzlich<br />

gewonnenen BRIT Billion Award). Was ihm<br />

mehr als gegönnt sei, nutzt Olli, wie viele<br />

ESC-Teilnehmer, seine Reichweite auch für<br />

die gute Sache und brachte mit „It‘s A Sin“<br />

den Kampf gegen HIV/Aids wieder in die<br />

öffentliche Diskussion. Allerdings dürfte er<br />

der einzige Kandidat sein, der bereits als<br />

Wachsfigur bei Madame Tussauds in London<br />

verewigt wurde. Ob er deswegen auch<br />

ein klein wenig unser Favorit geworden ist,<br />

wird hier nicht verraten, wir freuen uns erst<br />

einmal auf alle Auftritte – und darauf, den<br />

Glauben an die Menschheit zurückzugewinnen,<br />

selbst wenn es auch nur für eine<br />

wundervolle Woche im <strong>Mai</strong> ist.<br />

7.–11.5., www.eurovision.de<br />

PARTY<br />

19 Jahre HomOriental<br />

Kölns einzige monatlich stattfindende<br />

schwul-lesbische Orientparty feiert<br />

Jubiläum.<br />

Immer am vierten Samstag im Monat<br />

ist HomOriental angesagt. Auf zwei<br />

Dancefloors versorgen euch DJ-Kanun<br />

Yildirim & DJ-Mesut mit dem besten Mix<br />

aus modernem Türkisch, Oriental, Arabic,<br />

Balkan Pop und House und aktuellen<br />

Pop- und Blacksounds.<br />

Seit nunmehr 19 Jahren ist HomOriental<br />

die einzige monatliche schwul-lesbische<br />

Orientparty in Köln. Sie zieht regelmäßig<br />

Gäste aus der ganzen Republik und dem<br />

benachbarten Ausland an. Egal ob casual<br />

oder chic; schwul, lesbisch, straight oder<br />

trans. Jeder ist willkommen!<br />

27.4., 23 Uhr, Hidden Club-Cologne,<br />

Brabanter Str. 15, Köln.<br />

www.homoriental.de<br />

FOTO: KANUN YILDIRIM


TRANCE<br />

Thomas Lemmer & Lukas Midub: „Arctica“<br />

Wenn die Kolleg*innen noch mehr<br />

stressen als sonst und als die Familie,<br />

die Hausverwaltung beständig nervt<br />

und der Verkehr ohnehin die Laune (und<br />

die Luft) verpestet, dann ist es höchste<br />

Zeit, sich einmal auf andere Gedanken zu<br />

bringen.<br />

KULTUR 33<br />

Mit der Musik von Thomas Lemmer geht<br />

das hervorragend. Unlängst präsentierte<br />

der Musiker sein neues Werk „Arctica“ – im<br />

Remix und als Original. Über das Lied<br />

verrät das Label des Künstlers vorab,<br />

dass „Arctica“ eigentlich ein Lied war, das<br />

Thomas Lemmer 2014 für sein Album<br />

„Zero Gravity“ komponierte. „Fast ein<br />

Jahrzehnt später stieß Lukas Midub auf<br />

dieses verborgene Juwel und trat mit dem<br />

Vorschlag an Thomas Lemmer heran, es in<br />

einem mitreißenden, progressiven Deep-<br />

Electronica-Stil neu zu interpretieren,<br />

der die Hörer auf eine tranceartige Reise<br />

mitnehmen würde.“ Gesagt, getan, nun<br />

ist er da, der Remix. Und der ist klasse<br />

geworden! Denn Lukas Midub konnte aus<br />

dem Vollen schöpfen. „Inspiriert von Lukas<br />

Midubs tiefen Dub-Sounds und seiner<br />

künstlerischen Vision stellte Thomas<br />

Lemmer die Einzelspuren zur Verfügung,<br />

damit Lukas Midub seine Magie in einen<br />

14-minütigen, epischen Remix einfließen<br />

lassen konnte“, so das Schwarzwälder<br />

Label SINE über den Remix. *rä<br />

www.sine-music.com<br />

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34 KULTUR<br />

„Das Cabinet des Dr. Caligari“ –<br />

KARL BARTOS<br />

HAPPENING<br />

FOTO: THOMAS ECKE<br />

Ein gruseliges und surreales<br />

Spiel mit Wahn und Traum, mit<br />

Hirngespinsten und Schlafwandel<br />

– einer DER Klassiker<br />

der Filmgeschichte bekam ein neues<br />

Soundgewand: „Das Cabinet des<br />

Dr. Caligari“. Der nicht weniger legendäre<br />

ehemalige Kraftwerk-Musiker ** Karl<br />

Bartos nahm sich dieses Kulturguts an.<br />

Im Februar wurde seine neue Filmmusik in<br />

der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt, jetzt<br />

kommt die Tour dazu. Kurz zuvor erschien<br />

der neu komponierte Soundtrack zum<br />

Filmklassiker auf CD, Vinyl und natürlich<br />

digital.<br />

Erstmals kam der deutsche Horrorfilm<br />

von Robert Wiene, einer DER Meilensteine<br />

des expressionistischen Films, 1920 in<br />

die Kinos in Berlin (im Marmorhaus am<br />

Kurfürstendamm). Erzählt wird in düsteren<br />

Bildern und in sechs Akten von Dr. Caligari,<br />

der eine psychiatrische Klinik leitet und<br />

einen nachts mordenden Schlafwandler,<br />

Cesare, als Jahrmarktbespaßung ausstellt.<br />

Düster umgesetzt mit starren Blicken,<br />

verlangsamten oder übertriebenen<br />

Bewegungen und nicht weniger packender<br />

Musik. Das beeindruckte damals auch den<br />

Komponisten Maurice Ravel (1875 –1937,<br />

„Boléro“), der danach gesagt haben soll:<br />

„Gehen Sie in ‚Caligari‘. Das Kino ist endlich<br />

erschaffen worden.“ <strong>2024</strong> ist die Musik nun<br />

neu komponiert worden. Bereits bestätigte<br />

Aufführungen sind: 17.2.24, Frankfurt,<br />

Alte Oper (Uraufführung), 24.4.24, Berlin,<br />

Babylon Kino, 25.4.24, Berlin, Babylon<br />

Kino, 26.4.24, Dresden, Rundkino, 5.6.24,<br />

Hamburg, Laeiszhalle (Schleswig-Holstein<br />

Musik Festival), 6.6.24, Hamburg, Laeiszhalle<br />

(Schleswig-Holstein Musik Festival),<br />

2.11.24, München, Prinzregententheater.<br />

www.karlbartos.com<br />

** Über Kraftwerk: Die 1970 gegründete<br />

Band aus Düsseldorf beeinflusste mit<br />

ihren elektronischen Kompositionen wie<br />

„Das Model“, „Autobahn“, „Die Roboter“<br />

und auch „Musique Non-Stop“ die weltweite<br />

Musikentwicklung. Man kann schon<br />

sagen: ohne Kraftwerk kein Techno, die<br />

LP „Computerwelt“ von 1981 etwa gilt<br />

als eine der ersten Technoplatten in der<br />

Szene. Mit ihren deutschen Texten hoben<br />

sie sich in den 1970ern von anderen<br />

deutschen Bands ab, die ihre kulturelle<br />

Zugehörigkeit nicht so deutlich zeigten.<br />

Kraftwerk spielten immer mit dem Image<br />

der „Mensch-Maschinen“, ließen sich bei<br />

Auftritten oder Interviews oft von Puppen<br />

oder Robotern ersetzen. 2014 bekamen<br />

sie den Grammy für ihr Lebenswerk, 2018<br />

für „3-D Der Katalog“. *rä


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MUSIK<br />

NACHGEFRAGT<br />

unwohl, wenn ich ein Album entwickle. Es<br />

ist als ob ich meinen Kopf gegen Wände<br />

schlagen würde. Ich weiß nie, wohin ich will.<br />

Doch zumindest lebe ich mitten in Dublin<br />

und kann in solchen Momenten einfach<br />

mein Apartment verlassen und Menschen<br />

treffen und alles hinter mir lassen.“<br />

Dabei ist er recht obsessiv, was seine<br />

Lieder angeht. „Seitdem ich 12 bin, kann<br />

ich mich in meinen Ideen verlieren. Und<br />

sie nicht in Ruhe lassen, bis ich mit ihnen<br />

fertig bin. Es ist gleichzeitig sehr frustrierend<br />

– und sehr lohnend.“ Trotzdem gibt<br />

es auch vieles, was er nicht zu Ende führt.<br />

Und es gibt reichlich Lieder, die nie jemand<br />

gehört hat. „Die Songs, die es schaffen,<br />

schenkten mir eine Art Heureka-Moment,<br />

eine starke emotionale Reaktion, die ich<br />

nicht leugnen konnte. Als ob ich erfolgreich<br />

mein Unterbewusstsein verhört hätte.“<br />

Fehlerhafte menschliche Wesen:<br />

Villagers<br />

Vor ein paar Jahren verkündete<br />

uns Conor O‘Brien stolz, dass er<br />

seine Smarthphone-Abhängigkeit<br />

gut in den Griff bekommen<br />

hat. Es klang beneidenswert. Doch hat er<br />

heute immer noch alles unter Kontrolle –<br />

oder gab es Rückfälle?<br />

„Ich habe jede Woche Rückfälle!“, lacht<br />

er. „Vor allem, wenn neue Villagers-Musik<br />

in die Welt geht – dann muss ich einfach<br />

rausfinden, was die Leute darüber denken.“<br />

Er wünschte, er wäre an dem Punkt, an<br />

dem es ihm genügte, seine Musik einfach<br />

nur zu veröffentlichen, voller Selbstvertrauen<br />

und ohne die Notwendigkeit einer<br />

Reaktion von außen, aber: „Ich bin fehlerhaft.<br />

Ich bin ein fehlerhaftes menschliches<br />

Wesen“, seufzt er mit einem Lächeln.<br />

Doch hey, das ist schon okay so – wie<br />

sollte Conor auch sonst so wunderschöne,<br />

emotionale Lieder schreiben, die sanft<br />

und dramatisch zugleich ganz besondere<br />

Klangwelten zwischen Folk, Indie und Pop<br />

öffnen?<br />

Dazu passt es, dass die Lieder des neuen<br />

Albums „That Golden Time“ bei ihm zu<br />

Hause entstanden sind, in seiner ganz<br />

privaten kreativen Enklave, in aller Intimität<br />

und Gemütlichkeit. Könnte man zumindest<br />

denken. „Ich fühle mich immer etwas<br />

FOTO: ANDREW WHITTON<br />

Bis es zu diesen Erfolgsmomenten<br />

kommt, kann es jedoch durchaus dauern.<br />

Zum Beispiel „Keepsake“, das zentrale<br />

Stück des neuen Albums, dass durch seine<br />

eigenwillige Soundlandschaft hervorsticht.<br />

„Dieser Song begann schon 2015. Er war<br />

damals völlig anders und hatte einen arabischen<br />

Titel, es war eine Art Pianoballade.<br />

Und er war schrecklich, wirklich schlecht.“<br />

Eigentlich hatte er ihn aufgegeben, „aber<br />

dann habe ich einige Chords wiederentdeckt<br />

und habe das Piano umgekehrt<br />

abgespielt … und so begann die Arbeit an<br />

,Keepsake’. Es ist voller Echos und rückwärts<br />

abgespielter Lyrics vom ersten Lied.<br />

Viele Schichten haben sich über die Jahre<br />

in ihm angesammelt.“ Conor besucht alte<br />

Ideen immer wieder auf diese Art, was<br />

sehr fruchtbar sein kann. Schon allein,<br />

weil er sich selbst in der vergangenen Zeit<br />

verändert hat, „und so bringe ich etwas<br />

Neues mit ein.“<br />

Kein Wunder, dass er lange an seiner Musik<br />

arbeitet und dabei nicht ansatzweise<br />

so viel entsteht, wie er sich wünscht.<br />

Trotzdem braucht er diesen künstlerischen<br />

Ausdruck, gerade in unserer Zeit. „Alles<br />

und jeder scheint zu hyperventilieren. Die<br />

Menschen springen sich so schnell an die<br />

Kehlen und externalisieren ihre Probleme.<br />

Musik – und Kunst überhaupt – hilft dabei,<br />

eine Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

all dem zu entwickeln.“ Darum geht es<br />

auch in dem Opener „Truly Alone“: „Um<br />

dein Verhältnis zu dir selbst. Und dieses<br />

Verhältnis überhaupt erst zu kultivieren.<br />

Zu versuchen, nicht andere für die eigenen<br />

Probleme verantwortlich zu machen.“<br />

Denn letztlich entscheidet ja jeder für sich,<br />

wie viel Zeit er zum Beispiel mit seinem<br />

Handy verbringt. Wenn man nur nicht so<br />

fehlerhaft wäre …<br />

*Interview: Christian K. L. Fischer


MUSIK<br />

SOLODEBÜT<br />

Beth Gibbons: „Lives Outgrown“<br />

Mitte <strong>Mai</strong> erscheint das erste Solo-Werk der Sängerin der britischen Trip-Hop-Gruppe Portishead.<br />

Die zehn Lieder wurden über eine Zeitspanne von zehn Jahren produziert. Gut Ding will Weile haben!<br />

„Lives Outgrown“ sei in gewisser Weise Beths bisher persönlichstes Werk, es sei das Ergebnis einer<br />

Periode anhaltender Reflexion und Veränderung. „Viele Abschiede“, wie die Künstlerin verrät, wurden<br />

verarbeitet. Abschiede von der Familie, von Freunden, sogar von ihrem früheren Ich. „Lieder aus der<br />

Mitte des Lebens, wenn der Blick nach vorn nicht mehr so viel bringt, wie früher und der Blick zurück<br />

plötzlich einen schärferen Fokus hat.“ Thematisch geht es um Mutterschaft, Ängste und die Wechseljahren<br />

(die Beth mal als „krasse Prüfung“ und mal als „massiven Einschnitt“ beschreibt, der „dich in<br />

die Knie zwingt“) sowie zwangsläufig auch von der Sterblichkeit. Das Album erscheint am 17. <strong>Mai</strong>.<br />

bethgibbons.net<br />

POP<br />

Lindsey Stirling: „Duality“<br />

Wenn eine Musikerin Pop mit der Violine macht, dann wird es meist ungewöhnlich. Bei Lindsey<br />

Stirling aber auch besonders schön.<br />

„Wenn wir nur alle unser volles Potenzial sehen könnten, was aus uns werden könnte. Ich glaube, wir<br />

würden uns selbst in Erstaunen versetzen. Doch wir lassen uns von Enttäuschungen, momentanen<br />

Misserfolgen und den Meinungen anderer entmutigen. Jenseits dessen, was unser Verstand begreift<br />

und was uns von außen gesagt wird, haben wir alle ein inneres Auge, das uns sagen kann, wo unser<br />

wahrer Kurs liegt. Darauf zu hören, wird uns helfen, unser reichstes Leben zu finden“, so die Künstlerin<br />

über eines der neuen Lieder, „Eye of the Untold Her“. Ein persönliches Werk, das Lebensfreude<br />

spendet, nicht nur dank der Coverversion von Gloria Gaynors „I Will Survive“.<br />

„Der Wahnsinn geht weiter!<br />

Nach über 500.000<br />

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MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

Annette Hess:<br />

„Caterina Schöllack ist aus heutiger Sicht<br />

eine maligne Narzisstin …“<br />

Die einst in Hannover geborene<br />

Drehbuchautorin wurde durch<br />

erfolgreiche Fernsehserien<br />

wie „Weissensee“, „Ku’damm<br />

56/59/63“ und „Wir Kinder vom Bahnhof<br />

Zoo“ populär und zudem mit zahlreichen<br />

Auszeichnungen geehrt, so erhielt sie zum<br />

Beispiel. den Grimme-Preis und den Deutschen<br />

Fernsehpreis. Ihr Thema ist meist<br />

die deutsche Vergangenheit, Deutschland<br />

im 20. Jahrhundert. So auch bei<br />

ihrem Roman „Deutsches Haus“, der den<br />

Auschwitzprozess in Frankfurt Anfang<br />

der 1960er Jahre zum Thema hat und für<br />

Disney+ als Serie umgesetzt wurde. Sie<br />

war wieder die schreibende Kraft beim<br />

neuen Musical von Peter Plate und Ulf Leo<br />

Sommer: „Ku‘damm 59“, das im <strong>Mai</strong> seine<br />

Premiere in Berlin feierte. Wir erreichten<br />

sie am Telefon.<br />

„Ku‘damm 59“ spielt in einer Zeit,<br />

in der West-Berlin wieder erblühte,<br />

eine Zeit voller Lebensfreude. Aber<br />

auch der Unterdrückung queerer<br />

Lebensformen und eine Zeit, in<br />

der die Frau weniger emanzipiert<br />

war, als noch in den 1930ern. Wie<br />

schwer ist es, das unterhaltsam zu<br />

transportieren?<br />

Das fällt uns unendlich leicht, weil wir das<br />

ja selber brauchen. Dieser Comic Relief<br />

ist psychologisch wichtig, um Schmerz<br />

und Katastrophen überhaupt aushalten<br />

zu können. Jeder hat schon einmal<br />

erlebt, dass nach einer Beerdigung beim<br />

Leichenschmaus viel gelacht wird. Das<br />

scheint unangemessen, aber der Mensch<br />

braucht diesen Ausgleich, sonst wird<br />

man depressiv ... Peter und Ulf haben die<br />

beiden Seiten der Geschichte, Schein und<br />

Sein, mit unheimlich großer Begeisterung<br />

aufgenommen und tatsächlich Volksmusik<br />

geschrieben, was sie ja sonst nie tun<br />

würden. Einer dieser wahnsinnigen Titel<br />

heißt „Halli Galli“- dazu muss man nicht<br />

mehr viel erklären. Eine neue Figur ist<br />

die Regisseurin Christa Moser, die einst<br />

Nazi-Propaganda-Filme und jetzt in<br />

den 1950ern Heimatfilme dreht. Die<br />

überzuckerte Darstellung dieser heilen<br />

Welt ist unglaublich komisch. Im Kontrast<br />

dazu spielen sich in der Familie Schöllack<br />

menschliche Dramen ab.<br />

Inwiefern hängt die Emanzipation<br />

der Frau mit der LGBTIQ*-Bewegung<br />

zusammen?<br />

1959 hatte sich die Frau dem Mann<br />

unterzuordnen, was gesetzlich verankert<br />

war. Homosexualität galt als Krankheit, das<br />

Praktizieren als kriminell. Die Frauen haben<br />

sich gegen die Rollenbilder aufgelehnt,<br />

die Emanzipation mit ihren permanenten<br />

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MUSIK<br />

FOTOS: FERRAN CASANOVA<br />

Rückschlägen ist ein jahrhundertlanger<br />

Aufstand, die LGBTIQ*-Bewegung ist ja<br />

deutlich jünger. Beide Gruppen hatten und<br />

haben bis heute gemeinsam, dass sie mit<br />

oft breitem gesellschaftlichem Konsens<br />

unterdrückt werden. Das aktuelle Rollback<br />

ist da besorgniserregend.<br />

Die 1950er waren in keinster Weise<br />

so frei, wie #mensch es rückblickend<br />

verklärt.<br />

Die Ku’damm-Reihe zeigt die Mentalität<br />

der Zeit schonungslos und realistisch, vor<br />

allem auch die alltägliche Gewalt gegen<br />

Frauen. Trotzdem versinken manche<br />

ZuschauerInnen in wohlige Gefühle und<br />

sagen sogar: Ich hätte so gerne in dieser<br />

Zeit gelebt! Da stehe ich dann immer<br />

etwas baff davor. Im Musical darf eine<br />

Frau nicht alleine ihr Kind aufziehen, den<br />

Führerschein nicht machen und wird<br />

geschlagen – und dann kommen Sätze,<br />

wie schön die Kostüme sind! Aber wie<br />

beim Comic Relief muss der Mensch<br />

anscheinend auch verdrängen und<br />

ausblenden.<br />

Ein Ansporn, das Ernste noch mehr<br />

zu betonen?<br />

Ich gehe beim Schreiben nicht pädagogisch<br />

vor, erst einmal erzähle ich mir die<br />

Geschichte selber, sie muss mir Spaß<br />

machen, sie muss sich lebendig anfühlen.<br />

Wenn ich mit meiner Arbeit einen<br />

Anspruch habe, dann den, dass ich Verständnis<br />

wecken will für die Figur, für den<br />

Menschen. Die Mutter Caterina Schöllack<br />

ist aus heutiger Sicht eine maligne Narzisstin,<br />

so brutal, wie sie ihre Umwelt und<br />

ihre Töchter behandelt. Die Figur ist meiner<br />

Großmutter nachgezeichnet. Ich habe<br />

sie böse erlebt, aber gleichzeitig auch als<br />

begabte Frau, die sehr gerne einen Beruf<br />

ausgeübt hätte, die aber gefangen war in<br />

einer Ehe mit einem Mann, den sie nicht<br />

wirklich geliebt hat. Man versteht, warum<br />

sie verhärtet ist. Auch der Professor Fassbender,<br />

der seine Frau drangsaliert, macht<br />

das nicht aus schierem Sadismus: er hat<br />

Angst, von der 30 Jahre jüngeren Frau<br />

verlassen zu werden, er hat Angst vor der<br />

Einsamkeit. Ich glaube, er hasst sich selbst<br />

für sein Verhalten. - Wenn man nach dem<br />

Musicalbesuch manche Menschen etwas<br />

milder betrachtet, sich bewusst macht,<br />

dass man immer nur Teile der anderen<br />

sieht, wenn man vielleicht mal Fragen stellt<br />

und in den Dialog kommt - das wäre grade<br />

heutzutage wichtig und schön.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

musicalsberlin.com


MUSIK<br />

COMEBACK<br />

Eine vernünftige Frau:<br />

Sia<br />

JULIA HOLTER<br />

SOMETHING IN THE ROOM<br />

SHE MOVES<br />

new album – out now<br />

FAT WHITE FAMILY<br />

FORGIVENESS IS YOURS<br />

new album – out now<br />

Live: 31.05. BERLIN Lido<br />

VILLAGERS<br />

THAT GOLDEN TIME<br />

new album – out 10.05.<br />

Live: 30.05. HAMBURG Christianskirche<br />

01.06. BERLIN Passionskirche<br />

02.06. KÖLN Luxor<br />

JOHN CALE<br />

POPTICAL ILLUSION<br />

new album – out 14.06. PREORDER NOW!<br />

In Zeiten wie diesen wünscht<br />

man sich die Frisur von Sia: Die<br />

Augen immer hinter einem sicheren<br />

Vorhang aus dichten Haaren<br />

versteckt, um möglichst nichts von all dem<br />

Unsinn in der Welt mitzubekommen.<br />

Man findet ja eh so schwer die Ruhe und<br />

Konzentration, um einmal innezuhalten<br />

und sich auf sich selbst zu konzentrieren,<br />

bei all den Lärm und dem Ansturm der<br />

Sozialen Medien. Außerdem entzieht<br />

man sich auf diese Art auch gekonnt der<br />

ständigen Beurteilung durch Freunde<br />

und Hater gleichermaßen. Und dann<br />

kann vielleicht auch in Frieden die eigene<br />

Kreativität aufblühen und ganz neue<br />

Kunst entstehen. Wie in Sias Fall endlich<br />

ein neues Album. Denn die Meister-<br />

Songwriterin, die immer nur zögerlich<br />

selbst in Rampenlicht tritt – obwohl sie<br />

ohne Frage eine der größten Popstars<br />

unserer Zeit ist – hat sich entschlossen,<br />

uns mit „Reasonable Woman“ endlich<br />

satte 15 neue Lieder zu schenken.<br />

Und dafür hat sie sich auch gleich viele<br />

Freund*innen an die Seite geholt, um<br />

so eine bunte und illustre Gästeliste<br />

zusammen zu stellen, die dabei hilft, viele<br />

der neuen Songs zu veredeln. Mit einem<br />

klaren Schwerpunkt auf vernünftige<br />

Frauen. Wie zum Beispiel Kylie Minogue,<br />

die gleich auf der Vorabsingle „Dance<br />

Alone“ strahlen darf und ihren Status als<br />

Dance-Pop-Königin zelebriert. Außerdem<br />

wurden Namen wie die lebende Legenden<br />

Chaka Chan eingeladen, doch ebenso finden<br />

sich herausragende Newcomer*innen<br />

wie Tierra Whack. Und sogar Paris Hilton,<br />

die auf dem passenderweise „Fame Won’t<br />

Love You“ genannten Track auftritt, darf<br />

ihren gewohnten Charme voller Selbstironie<br />

ausspielen.<br />

All diese hochkarätigen Namen sind auch<br />

nur angemessen, wenn man bedenkt,<br />

dass Sia sich acht Jahre Zeit für das<br />

neue Werk ließ. Doch warum sollte sie<br />

auch Eile haben? Immerhin hat die<br />

Meisterin – wenn man ihre eigenen Lieder<br />

und all die Songs, die sie für einige der<br />

berühmtesten Musikstars unsere Zeit<br />

geschrieben hat, zusammennimmt – über<br />

50 Milliarden Streams erreicht! Erfolgsdruck<br />

oder gar ein Leben mit Deadlines<br />

gibt es für sie deswegen schon lange<br />

nicht mehr. Sia ist frei alles zu tun, was sie<br />

FOTO: WMG<br />

möchte und das ganz nach ihren eigene<br />

Regeln und Vorstellungen.<br />

Und kompromisslos ging sie ihre Karriere<br />

ja schon immer an, wie ihr langjähriges<br />

Beharren darauf, nicht ihr Gesicht zu zeigen,<br />

beweist. Selbst für ihrem größten Hit<br />

„Chandelier“ blieb sie im Hintergrund und<br />

ließ stattdessen in dem mittlerweile legendären<br />

Video Maddie Ziegler ausdrucksstark<br />

tanzen. Auch wenn sie seit einiger Zeit<br />

lockerer damit umgeht und viele Bilder von<br />

ihr existieren, in denen man die ganze Sia<br />

wertschätzen darf – das Spiel mit ihrem<br />

selbstgewählten Image aus Zurückhaltung<br />

und großartiger Mode scheint ihr noch<br />

immer Freude zu bereiten.<br />

Und nun gibt es also endlich ihr neues<br />

Album „Reasonable Woman“. Wobei<br />

das mit den acht Jahren Abstand seit<br />

der letzten Veröffentlichung nur halb<br />

stimmt, denn nach dem Erscheinen ihres<br />

letzten regulären Werks „This Is Acting“<br />

von 2016 war sie durchaus fleißig. So<br />

hat sie sich unter anderem die Zeit für<br />

ein Weihnachtsalbum und sogar für<br />

ihren ersten Film „Music“ genommen.<br />

Und selbstverständlich schreibt sie auch<br />

weiterhin für andere Künstler*innen, wie<br />

unter anderem für Miley Cyrus. Aus dem<br />

Training ist sie also nie gekommen und das<br />

hört man den kraftvollen und hymnischen<br />

Popsongs auch an. Es ist ja nur vernünftig,<br />

dass Sia so ihr einzigartiges Talent mit uns<br />

teilt. Und da will man dann plötzlich und<br />

ausnahmsweise auch mal wieder ganz<br />

genau hinsehen. *fis


MUSIK 41<br />

FOTO: VITALI GELWICH<br />

TIPP<br />

LARY: „STEREO NOIR“<br />

Die Musikerin, in den 1980ern in<br />

Gelsenkirchen geboren, veröffentlicht<br />

im <strong>Mai</strong> mit „STEREO NOIR“ ihr drittes<br />

Album. Es ist ein Album, das zur Selbstakzeptanz<br />

inspiriert und erlaubt auszuatmen.<br />

Und wie ein Bekannter von LARY nach<br />

erstmaligem Hören feststellte, klingt es<br />

vor allem nach einer Sehnsucht nach<br />

einer echten Begegnung – und fasst<br />

damit sowohl das Album als auch den<br />

Geist der Künstlerin sehr gut zusammen.<br />

Der musikalische Einfluss des neuen<br />

und des alten Paris zieht sich durch<br />

das gesamte Album und findet sich<br />

neben einem in französischer Sprache<br />

gesungenen Titel, auch in ihrem teilweise<br />

chansonartigen Gesang wieder. Kollaborationen<br />

mit Theo Croker unterstreichen<br />

das, was LARY mit uns teilt. Die Intensität<br />

der Dinge, ungefiltert und ungesüßt,<br />

sondern umwerfend und einnehmend.<br />

Wer wissen möchte, wer LARY ist, findet<br />

die Antwort in „STEREO NOIR“.<br />

TIPP<br />

John Cale: „POPtical Illusion“<br />

Der Musiker Jahrgang 1942 ist Gründungsmitglied<br />

der US-Avantgarde-Band<br />

The Velvet Underground und spielte dort<br />

schon mit dem legendären Lou Reed; im<br />

<strong>Juni</strong> erscheint sein neues Album.<br />

Trotz des verspielten Titels enthält Cales<br />

zweites Album in etwas mehr als einem<br />

Jahr immer noch die gleichen starken<br />

Gefühle von heftiger und neugieriger Wut,<br />

die schon in Cales viel gelobtem Album<br />

„MERCY“ von 2023 vorhanden waren,<br />

„eine tief atmosphärische Sammlung<br />

über den herannahenden Untergang<br />

und die lebensrettende Kraft von Kunst<br />

und Gemeinschaft“ (Wall Street Journal).<br />

Er ist immer noch wütend, immer noch<br />

erzürnt über die mutwillige Zerstörung, die<br />

unkontrollierte Kapitalisten und reuelose<br />

Betrüger über die Wunder dieser Welt und<br />

die Güte der Menschen gebracht haben.<br />

Produziert von Cale und seiner langjährigen<br />

künstlerischen Partnerin Nita Scott in<br />

seinem Studio in Los Angeles, ist „POPtical<br />

Illusion“ das Werk von jemandem, der<br />

versucht, sich der Zukunft zuzuwenden<br />

– genau so, wie Cale es immer getan hat.<br />

Wunderbar.<br />

FOTO: MADELINE MCMANUS


musik<br />

COMEBACK<br />

FOTO: ALASDAIR MCLELLAN<br />

Pet Shop Boys:<br />

Nur ein bisschen Nostalgie<br />

Auf Neil Tennant und Chris<br />

Lowe ist Verlass. Mit „nonetheless“<br />

hat das legendäre Pop-Duo,<br />

dessen Songs ja gerade auch in<br />

den angesagten Filmen „Saltburn“ („Rent“)<br />

und „All of Us Strangers“ („Always On My<br />

Mind“) zum Einsatz gekommen sind, ein<br />

weiteres erstklassiges Album voller wunderbarer<br />

Melodien aufgenommen.<br />

„The Schlager Hit Parade“ heißt einer der<br />

zehn neuen Songs auf dem nunmehr<br />

fünfzehnten Studioalbum der auf<br />

unverkrampfte Art junggebliebenen Pet<br />

Shop Boys. Neil Tennant, im Juli wird er<br />

tatsächlich 70, singt in der melodisch<br />

leicht an die Beatles erinnernden Nummer<br />

fröhlich über „Glühwein, Wurst and<br />

Sauerkraut“, außerdem sei in Deutschland<br />

für ihn gefühlt das ganze Jahr hindurch<br />

Weihnachtsmarkt. „In der Nähe unseres<br />

Berliner Apartments gibt es eine Bar, wo<br />

sie sehr gerne Schlager spielen“, erzählt<br />

Tennant beim Interview in London über<br />

seine Feldforschung. „Wir gehen manchmal<br />

dorthin, hören dieser irgendwie lächerlichen<br />

Musik zu und genießen sie.“ Seit Jahren<br />

besitzen die beiden eine Wohnung in der<br />

Stadt, wo sie, oft gemeinsam in einer Art<br />

Edel-WG, einen Teil ihrer Zeit verbringen,<br />

insbesondere das 2020 veröffentlichte<br />

Album „Hotspot“ war stark von Berlin inspiriert<br />

sowie in den dortigen „Hansa Studios“<br />

aufgenommen. Im Lied selbst gehe es<br />

jedoch weniger um die musikalischkulinarischen<br />

Vorlieben der Deutschen,<br />

sondern um die Konsequenz, mit der sie<br />

nach dem Krieg lieber nach vorne als in die<br />

Vergangenheit geschaut hätten, was auch<br />

für die Pet Shop Boys gelten würde. „Einen<br />

Hauch von Nostalgie erlauben wir uns auch.<br />

Aber wenn es zu viel wird, ziehen wir eine<br />

Art innere Nostalgie-Notbremse.“ Chris<br />

Lowe, der immer weniger schweigsame<br />

Schweiger der beiden, greift derweil feixend<br />

das Stichwort Schlager noch einmal auf.<br />

„Viele Schlagersongs entstehen ja in den<br />

Hansa Studios. Der Ort ist berühmt für<br />

Bowie und Depeche Mode, aber ich wäre<br />

nicht überrascht, wenn die Flippers auch<br />

schon dort waren.“ Die Flippers seien<br />

ohnehin seine Lieblingsschlagerband, so<br />

der 64-Jährige. „Ich habe mal ein ganzes<br />

TV-Konzert mit denen gesehen. Die Musik<br />

ist sehr gut produziert.“<br />

Was selbstverständlich seit vierzig Jahren<br />

auch auf die Musik der Pet Shop Boys<br />

zutrifft. „nonetheless“ haben sie in London<br />

aufgenommen, nach drei Alben mit dem<br />

Produzenten Stuart Price haben sie dieses<br />

Mal mit James Ford (Arctic Monkeys,<br />

Depeche Mode) zusammengearbeitet. Es<br />

ist ihnen vorzüglich gelungen, das typische<br />

Gleichgewicht zwischen Melancholie und<br />

Euphorie perfekt auszutarieren. Auf der<br />

einen Seite gibt es warme, aufbauende<br />

Songs wie das zwanzig Jahre alte „Feel“<br />

oder „The Secret of Happiness“. Auf der<br />

anderen steht das leicht wehmütige, an<br />

den ersten großen Welthit „West End Girls“<br />

erinnernde „New London Boy“, das von<br />

Tennants Umzug in die Hauptstadt handelt.<br />

„Ich kam Mitte der Siebziger von Newcastle<br />

nach London und entdeckte das Leben“,<br />

sagt er. „Ich war Teil einer Glam-Rock-Clique,<br />

wir probierten uns aus, färbten uns die<br />

Haare, wären gerne so cool wie David Bowie<br />

gewesen.“ Auch seine Homosexualität habe<br />

Neil in dieser Zeit entdeckt, das geschah<br />

„mit einer Mischung aus Nervosität, Angst<br />

und Neugier. Aber auch mit viel Spaß.“<br />

Die erste Single „Loneliness“ beleuchtet<br />

inklusive des dezidiert queeren Videos die<br />

gelegentlichen Anflüge von Einsamkeit zu<br />

jener Zeit, „vor allem wollten wir hier aber<br />

eine flotte Melodie mit einem dunklen Text<br />

paaren.“<br />

Auffällig sind die vielen geschichtlichen<br />

Bezüge. „Feel“ beziehe sich auf den<br />

Werdegang des britischen Doppelagenten<br />

George Blake, der in London aus dem<br />

Gefängnis ausbüxte und nach Moskau floh,<br />

das poppige „Dancing Star“ beschreibt<br />

das Leben des sibirischen Balletttänzers<br />

Rudolf Nurejew, der den umgekehrten Weg<br />

einschlug und bei einer Europareise auf<br />

dem Pariser Flughafen über die Absperrungen<br />

sprang und – erfolgreich – um Asyl<br />

bat. Trotz der Wehmut ist „nonetheless“<br />

also zuvorderst eine optimistische Platte,<br />

das zeigt sich nicht zuletzt im hinreißend<br />

herrlichen Pandemie-Pop von „Why Am I<br />

Dancing“. „Ich habe hemmungslos gerne<br />

allein in meiner Küche getanzt“, sagt Neil<br />

Tennant, „ich hätte auch nackt sein können,<br />

und niemanden hätte es gestört.“ Was folgt<br />

ist ein Gefrotzel über die unterschiedlichen<br />

Schamgrenzen von Briten und Deutschen,<br />

das in Neils Nacktbadebekenntnis gipfelt.<br />

„Einmal bin ich ohne Kleidung in einem See<br />

in Potsdam geschwommen. Der Abend war<br />

einfach zu schön, um prüde zu sein.“<br />

*Steffen Rüth


Du bist einzigartig und verdienst<br />

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kunst<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Ich mag echte Charaktere“<br />

Ashraf El Bahrawi<br />

Geboren und aufgewachsen ist<br />

dieser international arbeitende<br />

Fotograf in Kairo, Ägypten,<br />

nach einigen Jahren in Kanada<br />

lebt er mittlerweile in Frankfurt, ist aber<br />

weiterhin weltweit im Einsatz. Wir erreichten<br />

ihn in Kapstadt.<br />

Was ist dir bei einem Bild wichtig?<br />

Ein Bild muss immer ein „Reveal“ sein. Es<br />

muss eine Seite der Person zeigen, die sie<br />

selbst so noch nie gesehen hat. Wenn wir<br />

uns unbeobachtet fühlen und komplett<br />

wir selbst sind, zeigen wir Seiten, die wir<br />

nicht im Spiegel gesehen haben und so<br />

selten festgehalten wurden. Das ist mir<br />

das Wichtigste an einem Bild. Dass die<br />

Komposition stimmen muss und das Bild<br />

„hängen bleibt“, ist natürlich auch wichtig,<br />

aber ich habe gelernt, dass je mehr es um<br />

das Model selbst geht, desto mehr gefällt<br />

das Bild generell.<br />

Was ist dir bei einem Model wichtig?<br />

So merkwürdig das klingen darf, aber das<br />

Model muss eine gewisse Introversion<br />

bewahrt haben. Es muss ja etwas geben,<br />

was wir beide entdecken können. Ich<br />

mag echte Charaktere und meine Models<br />

müssen auch nicht klassisch schön sein.<br />

Attraktiv ist, was ins Auge sticht und<br />

etwas mit uns macht. Es ist ein wenig<br />

wie bei einem selbst. Wenn man jung ist,<br />

schaut man eher „wow ist der hot.“ Wenn<br />

man älter wird, erkennt man, wie sexy ein<br />

Charakter sein kann.<br />

Wie erotisch darf es denn werden?<br />

Wie erotisch ein Shoot wird, hängt davon<br />

ab, was wir erkunden wollen. Würde ich<br />

zum Beispiel ein Model shooten, das<br />

bekannt ist für Aktbilder, dann kann es<br />

sogar sein, dass etwas im Angezogenen<br />

verborgen liegt. Oder wir schauen, was er<br />

noch nicht gezeigt hat. Das klingt jetzt<br />

vielleicht versaut, aber das Gegenteil<br />

ist gemeint. Viele Male Models, die Akt<br />

machen, sind immer das Lustobjekt.


kunst<br />

Vielleicht gilt es dann, die Verletzbarkeit<br />

festzuhalten oder aus dem Objekt wieder<br />

einen Menschen zu machen.<br />

Deine Modelle findest du auf<br />

Social Media?<br />

Ich finde meine Modelle auch auf Social<br />

Media, aber vor allem im echten Leben.<br />

Ich glaube, fast jeder Mensch hat schon<br />

einmal mit dem Gedanken gespielt, sich<br />

ablichten zu lassen. Nur, wer wird denn<br />

viel fotografiert? Die, die extrovertiert<br />

sind und dazu stehen. Und wer lässt<br />

sich nicht ablichten? Diejenigen, die<br />

die Aufmerksamkeit nicht wollen, die<br />

sich nicht schön genug fühlen oder den<br />

Akt, sich fotografieren zu lassen, als<br />

narzisstisch wahrnehmen würden. Gerade<br />

solchen Menschen tut es aber wahnsinnig<br />

gut, mal im Mittelpunkt zu stehen. Und<br />

bei mir steht eben nicht ihr Körper im<br />

Mittelpunkt, sondern wirklich sie selbst.<br />

Wie läuft denn ein Fotoshooting ab?<br />

Wir lernen uns als Allererstes einmal<br />

kennen. Ich muss ja wissen, welche Seite<br />

meines Models jeder kennt. Und das<br />

ist die Seite, die ich in den ersten zehn<br />

Minuten unseres Treffens kennenlerne.<br />

Die Seite ist sicher auch völlig in Ordnung<br />

und wahrscheinlich auch schön, aber<br />

mich interessiert die verborgene<br />

Schönheit, auch bei einem klassisch<br />

schönen Model gibt es die nämlich.<br />

Manchmal dauert der Austausch vor dem<br />

Shoot eine halbe Stunde, manchmal<br />

auch drei, vier. Erst wenn wir uns beide<br />

auf die nächste Ebene begeben haben,<br />

wird geshootet. Meistens ist der Anfang<br />

des Shoots ein Warm-up – Bilder, auf<br />

denen jeder das Model erkennt und die<br />

schön sind – klassischer Insta-Stuff. Aber<br />

irgendwann werden wir beide locker und<br />

dann kommt ein Moment, ein Blick, eine<br />

Pose – etwas, das ich noch nicht kenne.<br />

Und wenn ich dann abdrücke, weiß ich<br />

schon: Das wird was. Solche Bilder halten<br />

meist den gesamten gemeinsamen Tag<br />

und den Progress des ganzen Tages fest.<br />

Zum Shoot gehört natürlich auch ein<br />

Austausch, wenn ich die Bilder teile. Und<br />

mich macht es immer sehr glücklich zu<br />

hören, wenn die Models das Shooting so<br />

beschreiben, dass es ihnen neue Impulse<br />

gegeben hat. Ich höre sogar ab und zu,<br />

dass das Erlebnis als heilend empfunden<br />

wurde. Das erfüllt mich sehr.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.byashrafb.com,<br />

www.instagram.com/byashrafb<br />

FOTOS: ASHRAFELBAHRAWI<br />

„<br />

ich weiß, wie<br />

ich mit hiv<br />

eine familie<br />

gründe<br />

NX-DE-HVU-ADVT-230001; April 2023<br />

wissen fürs leben<br />

findest du hier!<br />

Mach dich schlau - mit<br />

der digitalen HIV-Broschüre


kunst<br />

FOTO: BOB KISS<br />

BODENSEE<br />

Das Kunstmuseum Lindau zeigt:<br />

Christo und<br />

Jeanne-Claude<br />

Christo und Jeanne-Claude in ihrem Atelier mit Arbeiten für ihr Projekt „Surrounded Islands New York City“, 1981<br />

Lindau, die Inselstadt im<br />

Bodensee, lockt schon bald mit<br />

einer spannenden Ausstellung<br />

zweier wegweisender<br />

Künstler*innen, die 1995 mit ihrer Verhüllung<br />

des Deutschen Reichstags weltweit<br />

für Furore sorgten: Christo und<br />

Jeanne-Claude.<br />

Mit dieser Verhüllung hört das Schaffen<br />

der beiden Außergewöhnlichen aber<br />

natürlich nicht auf, davor und danach gab<br />

es noch viel, viel mehr. Etwa die „5600<br />

cubicmeter package“ in Kassel oder „The<br />

Floating Piers“ in Italien. Die Sonderausstellung<br />

im Kunstmuseum Lindau<br />

(Maximilianstraße 52), kuratiert von<br />

Prof. Dr. Roland Doschka und Dr. Sophie<br />

Sümmermann, ermöglicht vom 13. April<br />

bis 13. Oktober mit Editionen, Zeichnungen,<br />

Collagen und Objekten spannende<br />

Einblicke in das Schaffen und Lebenswerk<br />

von Christo und Jeanne-Claude.<br />

Mit populären Sonderausstellungen, etwa<br />

Andy Warhol (wir berichteten), hat sich<br />

die bildschöne Inselstadt im Bodensee<br />

in den vergangenen Jahren einen Namen<br />

in der Kulturszene gemacht. „Christo<br />

und Jeanne-Claude – Ein Leben für<br />

die Kunst“ wird sicherlich wieder ein<br />

Erfolg, denn: „Die Werke und Fotografien<br />

präsentieren das facettenreiche Bild einer<br />

künstlerischen Reise und ermöglichen<br />

den Besucherinnen und Besuchern das<br />

Eintauchen in ein Leben für die Kunst.<br />

Christo und Jeanne-Claude waren<br />

einzigartig, pulsierend und nie müde, an<br />

ihre Träume zu glauben, und zeigen uns<br />

einmal mehr in diesen Zeiten, dass es sich<br />

lohnt, dafür zu kämpfen“, so Dr. Sophie<br />

Sümmermann. Biografisches: Wie seine<br />

spätere Partnerin Jeanne-Claude Denat<br />

de Guillebon wurde der Bulgare Christo<br />

(ganzer Name: Christo Wladimirow Jawaschew)<br />

am 13. <strong>Juni</strong> 1935 geboren, sie in<br />

Casablanca. Zusammen erschufen sie ab<br />

den 1960er-Jahren einen ganz eigenen,<br />

spannenden und die Kunstwelt revolutionierenden<br />

Kosmos. Ihr Hauptwohnsitz<br />

war New York, Jeanne-Claude verstarb<br />

2009, Christo 2020. Ihre Kunst inspiriert<br />

bis heute. *rä<br />

www.Kultur-Lindau.de<br />

FOTOGRAFIE<br />

Intime Momente –<br />

Burschen in Schwarz-Weiß<br />

FOTO: PCPFOTOGRAFIE<br />

Erotische Fotografie, die den Hintern<br />

ganz klar mit in den Fokus rückt.<br />

Wir haben hier die neusten Arbeiten von<br />

P.C.P Fotografie aus Graz in Österreich<br />

für dich versammelt. Dazu verriet uns<br />

der Fotograf: „Ich habe in letzter Zeit<br />

an einer neuen Serie ‚Intime Momente‘<br />

gearbeitet! Inspiriert vom Fotografen Hervé<br />

Guibert habe ich versucht, die Intimität<br />

und Schönheit der Männer in Alltagssituationen<br />

einzufangen! Besonders die<br />

Schwarz-Weiß-Fotografie wirkt in dieser<br />

Hinsicht besonders ästhetisch!“ Mehr vom<br />

Künstler gibt es hier:<br />

www.instagram.com/pcp.fotografie<br />

– mehr von uns hier:<br />

www.instagram.com/blu_germany. *rä


ICH WEISS WAS ICH TU


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Sonnige Regenbogeninsel<br />

5 Gründe für<br />

Malta<br />

Tausend gute Gründe locken<br />

Besucher zu jeder Jahreszeit auf<br />

die maltesischen Inseln Malta, Gozo<br />

und Comino. Die abwechslungsreiche<br />

Landschaft mit ihren faszinierenden<br />

Felsenküsten und Sandstränden sowie<br />

einer lebendigen und bunten Kulturszene<br />

und mehr als 300 Sonnentagen im Jahr<br />

erfüllen Ferienträume.<br />

Die LGBTQ-Community ist auf Malta<br />

herzlich willkommen und hat die große<br />

Vielfalt des kleinen Inselstaats bereits für<br />

sich entdeckt: Das kristallklare Mittelmeer,<br />

die wärmende Sonne, den lässigen,<br />

britisch-mediterranen Lifestyle, die pulsierende<br />

Clubszene, zahllose Events, außergewöhnliche<br />

Unterkünfte, hervorragende<br />

Gastronomie, ein tolles Sportangebot<br />

und – last but not least – 7000 Jahre<br />

Geschichte und Kultur. Urlauber können<br />

sich auf Malta problemlos auf Englisch,<br />

Maltas zweiter Amtssprache, verständigen,<br />

da Malta 164 Jahre lang britische Kolonie<br />

war. Im Zentrum des Mittelmeers gelegen,<br />

wurde Malta im Laufe der Jahrtausende<br />

von verschiedensten Kulturen beeinflusst<br />

und ist heute ein moderner, von Toleranz<br />

gekennzeichneter EU-Mitgliedsstaat.<br />

Malta bildet mit den nah gelegenen<br />

Inselchen Gozo und Comino ein sonniges<br />

Inseltrio, das sich perfekt ergänzt. Das<br />

quirlig-urbane Malta stellt einen reizvollen<br />

Kontrast zum eher verträumten und<br />

ursprünglich gebliebenen Gozo dar. Hier<br />

kann man wunderbar zur Ruhe kommen,<br />

die Natur und das Meer genießen oder<br />

sportlich aktiv sein. Das winzige, fast<br />

unbewohnte Comino ist berühmt für<br />

seine paradiesische „Blue Lagoon“ und<br />

eignet sich hervorragend zum Wandern in<br />

unberührter Natur.<br />

5 Gründe warum der Archipel auch<br />

in der LGBTQ-Community voll im<br />

Trend liegt:<br />

1. Gleichberechtigung<br />

Mit seinen LGBTQ-freundlichen<br />

Gesetzen belegt Malta schon seit einigen<br />

Jahren im europäischen ILGA Rainbow<br />

Europe Index sowie beim Spartacus Gay<br />

Travel Index einen Spitzenplatz und ist<br />

damit Trend-Reiseziel schlechthin für die<br />

LGBTQ-Communityies Europas. Hotels,<br />

Restaurants, Strände und Clubs gelten als<br />

offen und „gay-friendly“, und die Community<br />

vor Ort stellt für Urlauber etliche<br />

Urlaubs-Guides online zur Verfügung.<br />

2.<br />

Malta Pride Week<br />

(06. – 15. September <strong>2024</strong>)<br />

Eine besonders bunte Woche ist auf der<br />

Insel die jährlichen Malta Pride Week, bei<br />

der über Malta die Regenbogenflagge<br />

weht. Nach dem EuroPride 2023 treten<br />

auch <strong>2024</strong> an vielen Orten namhafte<br />

Künstler und Bands auf. Abends wird in<br />

Bars und Clubs weiter gefeiert, in der<br />

Party-Hochburg Paceville in St. Julian’s.<br />

www.maltapride.org<br />

3.<br />

Vielseitige Kulturszene<br />

Beeindruckend ist die historische<br />

Architektur, die bis in die Römerzeit<br />

zurückreicht. Namhafte Opernhäuser<br />

sowie moderne Museen und Galerien<br />

machen die maltesischen Inseln zu einem<br />

Paradies für Kulturliebhaber.<br />

Die lebendige Vergangenheit des Archipels<br />

offenbaren gut erhaltene Städte aus dem<br />

Mittelalter, barocke Paläste und jahrtausendealte<br />

Tempelanlagen. Auch als Filmset<br />

ist Malta beliebt: hier fühlt man sich als<br />

Star in den Kulissen von „Troja“ oder<br />

„Game of Thrones“.<br />

4.<br />

Lebendiges Nachtleben<br />

Die Nacht zum Tag machen und das<br />

Leben feiern, das ist das Motto des maltesischen<br />

Partyviertels Paceville. Unter den<br />

vielen Bars und Clubs, für die der Stadtteil<br />

bekannt ist, finden sich mehrere Locations,<br />

die speziell die LGBTQ-Szene ansprechen,<br />

andere gelten als extrem „gay-friendly“.<br />

Ein Spezial-Veranstalter organisiert bunte<br />

LGBT-Events und Partys an verschiedenen<br />

Orten der Insel, darunter die legendären<br />

Foam-Partys.<br />

5.<br />

Romantik pur<br />

Und auch in trauter Zweisamkeit<br />

lässt sich Malta ganz wunderbar erleben.<br />

Die Buchten und Klippen mit spektakulärem<br />

Blick bieten ein ganz besonders<br />

romantisches Szenario für Sonnenuntergänge.<br />

Auch ein Spaziergang durch die<br />

mittelalterlichen Gassen der „Silent City“<br />

Mdina schafft Romantik pur, speziell am<br />

Abend, wenn unterm Sternenhimmel die<br />

stille Stadt ihrem Namen alle Ehre macht.<br />

Direktflüge in das Urlaubsparadies gibt es<br />

ab Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,<br />

Köln, Memmingen und München<br />

sowie ab Wien, Genf und Zürich.<br />

Mehr Infos und Angebote findet man unter<br />

mein-malta-urlaub.de sowie malta.reise


Beach<br />

Apartments<br />

Büsum<br />

Reich<br />

am<br />

Deich<br />

Dein<br />

Dithmarscher Straße 33 . 25761 Büsum . T 04834 96040-80<br />

buesum@beach-apartments.de . www.beach-apartments-buesum.de<br />

www.facebook.com/beachapartments.buesum . #beachapartments_buesum<br />

Ein Haus der Heimathafen® Hotels


REISE<br />

Beach Apartments Büsum:<br />

Eine Oase<br />

am Meer<br />

FOTO: ANDREA-FLAK<br />

Geschützt hinter dem Deich<br />

an der malerischen Perlebucht<br />

gelegen, bieten die<br />

Beach Apartments Büsum einen<br />

einzigartigen Rückzugsort am Meer. Mit<br />

48 voll ausgestatteten Ferienwohnungen, die<br />

bis zu 6 Personen Platz bieten ist dieser Ort<br />

ideal für Familienurlaube, Wochenendtrips<br />

oder romantische Auszeiten geeignet.<br />

BÜSUM<br />

FOTO: RAINER-TAEPPER<br />

Nach dem Konzept „Privatsphäre trifft<br />

Komfort“ versprechen die Apartments die<br />

Freiheit einer Ferienwohnung und den Luxus<br />

eines Hotelaufenthalts. Gäste können hier<br />

gemütliche Wohnräume, Küchen und in<br />

einigen Fällen exklusive Einrichtungen wie<br />

private Saunen oder Whirlpools genießen.<br />

Das Ocean Spa bietet mit Sauna, Dampfbad<br />

und Ruhezonen Entspannung, während<br />

das Restaurant The Cove mit regionalen<br />

Spezialitäten kulinarisch verwöhnt.<br />

Eingebettet in die landschaftlich reizvolle<br />

Region Büsum, reichen die Möglichkeiten zur<br />

Freizeitgestaltung von Strandabenteuern<br />

bis hin zur Erkundung des Nationalparks<br />

Wattenmeer und sorgen für unvergleichliche<br />

Urlaubserlebnisse.<br />

www.beach-apartments-buesum.de<br />

JUBILÄUM<br />

40. Schwule Filmwoche Freiburg<br />

Vom 1. bis zum 8. <strong>Mai</strong> wird die<br />

pittoreske Universitäts- und<br />

Lifestylestadt Freiburg am Schwarzwald<br />

wieder zum Schmelztiegel aller Filmliebenden<br />

der Region. Die „40. Schwule<br />

Filmwoche Freiburg“ (SFF) lockt wieder in<br />

den Breisgau!<br />

Ganz genau: ins Kandelhof Kino im<br />

Stadtzentrum der Stadt mit dem weltberühmten<br />

Münster. Fernab jeder Bollenhut-<br />

und Auerhahn-Romantik bekommen<br />

Freund*innen queerer Filmkunst hier ein<br />

umfangreiches Programm geboten.<br />

„Die SFF zeigt schwule Filme aus der ganzen<br />

Welt. Fremdsprachige Filme werden<br />

üblicherweise in der Originalfassung<br />

mit deutschen, seltener mit englischen<br />

Untertiteln vorgeführt. Einzelne Filme<br />

laufen in deutscher Synchronfassung“,<br />

verrät das Team dazu auf seiner<br />

Homepage über das Festival. „Die SFF<br />

wird komplett von ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern getragen. Neben einer<br />

Website entwerfen die Ehrenamtlichen<br />

jährlich ein Programmheft und ein<br />

Plakat. Finanziert wird die SFF durch die<br />

institutionelle Förderung des Kulturamtes<br />

der Stadt Freiburg im Breisgau sowie von<br />

Sponsor*innen, durch Eintrittserlöse und<br />

Spenden.“ Die erste Freiburger Filmwoche<br />

aus der und für die LGBTIQ*-Community<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

gab es 1985, zwölf Jahre später wurde<br />

die „Schwule Filmwoche Freiburg“ dann<br />

in einen eingetragenen Verein überführt.<br />

Seit 1997 sorgt der Hand in Hand mit<br />

der Stadt und all den Mitarbeiter*innen<br />

im Ehrenamt für queere Präsenz und<br />

Kunst. Wir gratulieren zu vier Jahrzehnten<br />

LGBTIQ*-Sichtbarkeit und queerer Kultur!<br />

Mehr Informationen bekommst du hier:<br />

schwule-filmwoche.de. *rä


eise 51


52 reise REISE<br />

KUBA<br />

MIT DEM SCHIFF<br />

UMRUNDEN<br />

Kuba ist eine Insel voller Kontraste und reicher<br />

Geschichte. Neben seinen atemberaubenden Stränden<br />

und üppigen Landschaften sind es insbesondere die pulsierenden<br />

Städte, die die Essenz dieses faszinierenden<br />

Landes einfangen. Unter diesen sticht Havanna, die Hauptstadt,<br />

hervor, gefolgt von Cienfuegos und Santiago de Kuba, die beide<br />

eine einzigartige Atmosphäre und Geschichte bieten. Da die<br />

Versorgungssituation in Kuba zurzeit schwierig ist, die Hotels<br />

häufig nicht dem internationalen Standard entsprechen und die<br />

Straßen in einem schlechten Zustand sind, ist eine Kreuzfahrt der<br />

ideale Weg, die ganze Insel ohne Probleme zu erkunden.<br />

MS HAMBURG<br />

Mit höchstens 400 Gästen an Bord, ist die HAMBURG an der<br />

richtigen Stelle klein, um dort groß zu sein, wo es drauf ankommt:<br />

Auf Routen, die anderen Schiffen versperrt bleiben. Stilvoll,<br />

übersichtlich und frisch modernisiert, präsentieren sich die<br />

jeweiligen Decks, die Kabinen sowie alle öffentlichen Bereiche.<br />

Eine Besonderheit sind die Kabwinen mit Infinity Fenstern auf<br />

Deck 4 und 5. Diese können heruntergelassen werden, so dass<br />

man einen Balkon hat, wann immer man ihn möchte, ohne dass<br />

man im Fahrtwind frieren muss. Für kulinarische Erlebnisse und<br />

gesellige Stunden stehen zwei Restaurants und drei Bars zur Verfügung.<br />

Rund um die Uhr kann man dort flexibel Mahlzeiten und<br />

Drinks – vom frühen Frühstück bis zum späten Mitternachtssnack<br />

genießen. Selbstverständlich auch unter freiem Himmel auf dem<br />

Sonnen-Deck. Besonders an den Seetagen lockt der beheizte<br />

Süßwasser-Pool zur Abkühlung und Bewegung. Wer es noch<br />

sportlicher mag, findet den lichtdurchfluteten Fitnessraum auf<br />

dem Sonnendeck. Mit Blick auf das Meer unterstützen moderne<br />

Sportgeräte, wie Crosstrainer, Laufbänder und Ergometer das<br />

tägliche Work-out.


eise REISE<br />

HAVANNA:<br />

DIE PERLE DER KARIBIK<br />

Havanna, die größte Stadt Kubas und ihre<br />

Hauptstadt, ist ein lebendiges Kaleidoskop<br />

aus Geschichte, Kultur und Architektur.<br />

Die Altstadt von Havanna, ein UNESCO-<br />

Weltkulturerbe, ist ein Labyrinth von<br />

kopfsteingepflasterten Straßen, kolonialen<br />

Gebäuden und lebhaften Plätzen, die ein<br />

Gefühl der Nostalgie und des Charmes<br />

vermitteln.<br />

Der Malecón, eine kilometerlange<br />

Promenade entlang der Küste, ist ein<br />

pulsierender Treffpunkt für Einheimische<br />

und Besucher gleichermaßen. Hier kann<br />

man den Blick auf den endlosen Ozean<br />

genießen, während man das rhythmische<br />

Treiben der Straßenmusiker und<br />

Tänzer erlebt oder auch Bekanntschaften<br />

schließt. Ein Spaziergang durch die<br />

Straßen von Havanna offenbart eine faszinierende<br />

Mischung aus kolonialer Pracht,<br />

sowjetischem Erbe und karibischem Flair.<br />

Von den restaurierten Prachtbauten des<br />

alten Havanna bis hin zu den farbenfrohen<br />

Straßen von Vedado und Miramar bietet<br />

die Stadt eine reiche Vielfalt an architektonischen<br />

Stilen und historischen Schätzen.<br />

Ein besonderes Highlight ist Fusterlandia,<br />

ein kleines künstlerisch verziertes Viertel,<br />

das in keinem Schiffsausflug fehlt.<br />

CIENFUEGOS:<br />

DIE PERLE DES SÜDENS<br />

Cienfuegos, oft als „Perle des Südens“<br />

bezeichnet, liegt an der Südküste Kubas<br />

und besticht durch seine elegante französische<br />

Kolonialarchitektur und seinen<br />

malerischen Hafen. Die Stadt wurde im<br />

19. Jahrhundert von französischen Einwanderern<br />

gegründet und spiegelt noch<br />

heute ihren europäischen Einfluss wider.<br />

Der Parque José Martí, das Herzstück<br />

der Stadt, ist von prächtigen Gebäuden<br />

im neoklassizistischen Stil umgeben<br />

und bietet einen herrlichen Blick auf den<br />

umliegenden Platz und die Kathedrale von<br />

Cienfuegos.<br />

Nur eine kurze Fahrt von Cienfuegos<br />

entfernt liegt Trinidad, eine weitere Perle<br />

Kubas, die mit ihrem charmanten kolonialen<br />

Ambiente und ihrer reichen Geschichte<br />

beeindruckt. Als UNESCO-Weltkulturerbe<br />

ist Trinidad bekannt für seine gut erhaltenen<br />

Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert,<br />

die einen faszinierenden Einblick<br />

in das Leben der Kolonialzeit bieten.<br />

Das historische Zentrum von Trinidad ist<br />

ein Labyrinth aus kopfsteingepflasterten<br />

Straßen, pastellfarbenen Häusern<br />

und plätschernden Brunnen, das zum<br />

Schlendern und Entdecken einlädt.<br />

Abseits der belebten Plätze und Straßen<br />

bietet die Umgebung von Trinidad eine<br />

atemberaubende natürliche Schönheit,<br />

darunter die nahegelegenen Berge der<br />

Sierra del Escambray und die unberührten<br />

Strände der Playa Ancón.<br />

SANTIAGO DE KUBA:<br />

DIE WIEGE DER REVOLUTION<br />

Santiago de Kuba, Kubas zweitgrößte<br />

Stadt, liegt an der östlichen Spitze<br />

der Insel und ist ein Schmelztiegel<br />

kubanischer Kultur und Geschichte. Als<br />

Geburtsort der kubanischen Revolution<br />

hat Santiago de Kuba eine tiefe politische<br />

und soziale Bedeutung und beherbergt<br />

einige der wichtigsten historischen Stätten<br />

des Landes. Die Festung El Morro, die über<br />

der Bucht von Santiago thront, ist ein<br />

beeindruckendes Zeugnis der kolonialen<br />

Vergangenheit Kubas und bietet einen<br />

atemberaubenden Blick auf die Stadt und<br />

das karibische Meer. Das Mausoleum von<br />

José Martí, einem der wichtigsten Nationalhelden<br />

Kubas, ist ein Ort der Verehrung<br />

und Reflexion und zieht Besucher aus aller<br />

Welt an.<br />

Santiago de Kuba ist auch bekannt für<br />

seine lebendige Musikszene, die eng mit<br />

den afrokubanischen Traditionen der Stadt<br />

verbunden ist. In den Straßen von Santiago<br />

können Besucher den pulsierenden<br />

Rhythmen von Son, Salsa und Rumba<br />

lauschen und die leidenschaftliche Seele<br />

dieser einzigartigen Stadt spüren.<br />

Ein weiterer Ausflug kann in den unweit<br />

gelegenen Ort Vinales unternommen<br />

werden. Dieser hat seine Berühmtheit<br />

erlangt, weil er in einem Tal mit geologisch<br />

ungewöhnlichen, kegelförmigen Hügeln<br />

liegt. Vor Ort werden zahlreiche Aktivitäten<br />

wie Höhlenbesuche, Tabakexkursionen,<br />

Ausritte oder eine Fahrt zum Meer angeboten.<br />

Eine Alternative zu Vinales ist der<br />

Park Laz Terrazes, der wesentlich näher an<br />

Havanna liegt und ebenfalls ausgedehnte<br />

Wanderungen mit Schwimmgelegenheiten<br />

in natürlichen Flussbecken ermöglicht.<br />

www.plantours-kreuzfahrten.de


film<br />

INTERVIEW<br />

Todd Haynes:<br />

„Mit Frauen geht unsere Gesellschaft da doch sehr anders um.“<br />

Mit dem mit Barbie-Puppen<br />

gedrehten Kurzfilm „Superstar<br />

– The Karen Carpenter<br />

Story“ und seiner Jean Genet-<br />

Adaption „Poison“ begann Todd Haynes<br />

in den Neunzigern seine Karriere und<br />

wurde schnell zur Speerspitze sowohl des<br />

ame<strong>rik</strong>anischen Independent-Kinos als<br />

auch des New Queer Cinemas. Mit „Velvet<br />

Goldmine“ setzte er zum Sprung Richtung<br />

<strong>Mai</strong>nstream an, später wurden seine nicht<br />

nur visuell eindrucksvollen Filme wie das<br />

Melodrama „Dem Himmel so fern“ mit<br />

Julianne Moore, das ungewöhnliche Bob<br />

Dylan-Biopic „I’m Not There“ mit Cate<br />

Blanchett in einer Hosenrolle oder die<br />

lesbische Liebesgeschichte „Carol“ für<br />

mehrere Oscars nominiert. Haynes‘ neues<br />

Werk „May December“ mit seiner guten<br />

Freundin Julianne Moore, Natalie Portman<br />

sowie „Riverdale“-Star Charles Melton in<br />

den Hauptrollen kommt nun am 30. <strong>Mai</strong><br />

endlich in die deutschen Kinos. Wir trafen<br />

den 63-Jährigen vergangenes Jahr in<br />

Cannes zum Interview.<br />

Mr. Haynes, in Ihrem neuen Film<br />

„May December“ geht es unter anderem<br />

um den Fall einer Frau, die eine<br />

Affäre mit einem 13-Jährigen hatte,<br />

dafür ins Gefängnis kam und ihn<br />

dann später geheiratet hat. Diente<br />

Ihnen da ein wahrer Fall als Vorlage?<br />

Dass die Drehbuchautorin Samy Burch<br />

sich vom Fall von Mary Kay Letoruneau<br />

hat inspirieren lassen, ist sicherlich kein<br />

Geheimnis. Wobei man sagen muss, dass<br />

sie sich sehr viele Freiheiten herausgenommen<br />

hat und unsere Geschichte nun in den<br />

meisten Dingen weit entfernt, ist von der<br />

Realität. Ame<strong>rik</strong>anische Zuschauer*innen<br />

einer bestimmten Generation werden<br />

aber sicherlich das eine oder andere<br />

wiedererkennen. Der Fall war in den frühen<br />

1990er-Jahren wirklich ein riesiger Skandal,<br />

der große Wellen schlug.<br />

Ihr Film deutet vieles an und stellt<br />

manches in Frage, aber eine moralische<br />

Wertung nimmt er letztlich<br />

nicht vor …<br />

Das hat mich nicht interessiert. Auch im<br />

Fall Letourneau nicht. Ich kann die Faszination<br />

schon nachvollziehen, schließlich<br />

hatte da eine Lehrerin ein Verhältnis mit<br />

einem minderjährigen Schüler und wurde<br />

von ihm schwanger. Ihre erste Verurteilung,<br />

nachdem die Sache öffentlich wurde,<br />

war noch harmlos, einige Monate Haft<br />

und therapeutische Behandlung. Aber<br />

gegen die Auflage, keinen Kontakt mehr<br />

zu dem Jungen zu haben, hat sie sofort<br />

verstoßen. Die beiden trafen sich sofort<br />

wieder heimlich und hatten Sex. Also<br />

musste sie dann doch für komplette<br />

siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis und<br />

bekam dort sogar noch ein zweites Kind


film<br />

von ihm. Vor einigen Jahren starb sie an<br />

Krebs, und obwohl die beiden damals<br />

längst geschieden waren, begleitete er<br />

sie in den Tod. So unangemessen wie die<br />

Beziehung begonnen hatte, waren sie sich<br />

wohl doch ihr Leben lang die wichtigsten<br />

und engsten Menschen. Das wirft natürlich<br />

spannende Fragen auf. Auch übrigens was<br />

die Perspektive der Öffentlichkeit angeht.<br />

Was meinen Sie?<br />

Die Empörung, die ihr entgegenschlug, war<br />

sicherlich besonders heftig, weil sie eine<br />

Frau war. Auch nachdem sie ihre Strafe<br />

abgesessen hatte, wurde ihr nicht verziehen.<br />

Wäre es in der Geschichte um einen<br />

Mann und eine junge Frau gegangen, hätte<br />

sich die Aufregung sicherlich irgendwann<br />

gelegt. Oder wäre erst gar nicht so riesig<br />

gewesen, schlicht weil man von Männern<br />

so etwas fast erwartet und ihnen dann<br />

auch zugesteht, dafür Buße zu tun. Mit<br />

Frauen geht unsere Gesellschaft da doch<br />

sehr anders um.<br />

Hat sich daran in den letzten Jahren,<br />

etwa durch die #MeToo-Bewegung,<br />

etwas verändert?<br />

Ja, sicherlich, zu einem gewissen Grad.<br />

Aber nicht genug. Denn wenn wir mal<br />

ehrlich sind, hat es doch zusehends<br />

den Anschein, als spiele #MeToo nur in<br />

einer ziemlich kleinen und elitären Blase<br />

wirklich eine Rolle, in der es ein kulturelles<br />

Bewusstsein dafür gibt. Darum herum<br />

existiert eine ganz andere Welt, in der – um<br />

beim Beispiel USA zu bleiben – plötzlich<br />

wieder die Freiheit der Frauen in Sachen<br />

reproduktiver Gesundheit und Rechte auf<br />

dem Spiel stehen, Bücher verbannt und<br />

LGBTQ-Rechte eingeschränkt werden. Das<br />

zeigt schon sehr deutlich, dass kein noch<br />

so feministischer oder anderer Fortschritt,<br />

den wir erkämpft haben, auch nur irgendwie<br />

garantiert ist.<br />

Kommen wir mal konkret auf „May<br />

December“ zu sprechen. Besagtes<br />

Paar im Zentrum bekommt Besuch<br />

von einer Schauspielerin, die die<br />

Hauptrolle in einer Verfilmung des<br />

Falles spielen soll. Man weiß oft<br />

gar nicht, wessen Geschichte hier<br />

eigentlich erzählt wird …<br />

Das war es, was mich an diesem Drehbuch<br />

am meisten fasziniert hat. Anfangs<br />

denkt man, dass Elizabeth, also diese<br />

Schauspielerin, unser Weg hinein in diese<br />

bizarre Geschichte ist. Dass wir die Story<br />

dieser etwas verrückten Gracie und<br />

ihres jungen Ehemannes Joes durch ihre<br />

Perspektive erleben werden und sie in<br />

diesem Szenario die verlässliche Größe ist.<br />

Doch mehr wir dann sehen, desto mehr<br />

hinterfragen wir Elizabeth und ihre Motive.<br />

Plötzlich erkennt man in ihrem Verhalten<br />

immer mehr Dinge, die einen an Gracie<br />

erinnern. Aber kopiert sie sie tatsächlich<br />

bloß oder was geht hier vor? Und was ist,<br />

wenn das hier am Ende in erster Linie Joes<br />

Geschichte ist?<br />

Die Art und Weise, wie diese<br />

Schauspielerin sich in das Leben von<br />

Gracie drängt, hat etwas von Vampir,<br />

etwas Parasitisches. Empfinden<br />

Sie als Geschichtenerzähler auch<br />

manchmal so?<br />

Nein, ich glaube nicht, dass meine Arbeit<br />

als Filmemacher irgendwie vampiristisch<br />

ist. Meine Motivation ist ja immer schon die,<br />

dass ich eigentlich Geschichten erzählen<br />

möchte, die andere nicht für erzählenswert<br />

halten. Und selbst wenn es – wie etwa bei<br />

„I’m Not There“ und Bob Dylan – dabei mal<br />

um eine reale Person und wahre Ereignisse<br />

geht, ist es nie meine Intention, mich dem<br />

auf konventionelle oder möglichst realistische<br />

Weise zu nähern. Elizabeth sagt im<br />

Film, dass sie die Wahrheit erzählen wolle.<br />

Darum ist es mir als Regisseur noch nie<br />

gegangen. Im Gegenteil fasziniert es mich<br />

viel mehr, welche filmsprachlichen Mittel<br />

mir zur Verfügung stehen, um verschiedene<br />

Versionen von Wahrheit zu erzählen. Dass<br />

Publikum darf am Ende gerne auf die Suche<br />

nach einem existentialistischen Wahrheitskern<br />

in der Geschichte gehen. Aber den<br />

muss ich ihm nicht auf dem Silbertablett<br />

präsentieren.<br />

Sie haben sich immer schon für<br />

die Tradition des Melodramas<br />

begeistert. Doch dieses Mal spielen<br />

Sie auch mit den Konventionen von<br />

Seifenopern. Soweit sogar, dass man<br />

irgendwann das Gefühl hat, eine<br />

Satire zu sehen. Stimmen Sie zu?<br />

Verkehrt ist das nicht. Vielleicht könnte<br />

man sagen, dass dies meine erste<br />

Komödie überhaupt ist. Wenn auch<br />

eine wirklich düstere, abgründige, in<br />

der auch eine tiefe Traurigkeit steckt.<br />

Aber es stimmt schon: das Drehbuch<br />

ist an vielen Stellen tatsächlich enorm<br />

witzig und geistreich. Wofür es dann<br />

nötig war, dass die Schauspieler*innen<br />

das alles vollkommen ernst spielen,<br />

jede noch so große Geste, jede bizarre<br />

Absonderlichkeit. Insgesamt hoffe ich<br />

auf jeden Fall, dass das Publikum früher<br />

oder später realisiert, dass man in dieser<br />

Geschichte lachen und Spaß haben darf.<br />

Anderenfalls würde man Ende vielleicht<br />

doch allzu verstört dastehen.<br />

Letzte Frage noch zu Julianne<br />

Moore, mit der Sie inzwischen<br />

seit fast 30 Jahren so regelmäßig<br />

zusammenarbeiten wie mit<br />

niemandem sonst. Was bedeutet<br />

Ihnen diese Arbeitsbeziehung?<br />

Es ist das große Glück meines künstlerischen<br />

Wegs, dass sich unsere Wege so<br />

früh kreuzten und unsere Karriere dann<br />

parallel und miteinander entwickelten.<br />

Bis heute staune ich über ihre schauspielerischen<br />

Fähigkeiten und die Art und<br />

Weise, wie sie mit kleinsten Gesten und<br />

feinsten Nuancen in der Mimik ganze<br />

Bände über ihre Figur erzählen kann.<br />

Dass wir obendrein einen ähnlichen<br />

Geschmack und kein Interesse am<br />

Naheliegenden und Einfachen haben, ist<br />

natürlich auch eine wunderbare Gemeinsamkeit.<br />

Die Vorliebe fürs Fragile, fürs<br />

Gefährliche und Unbekannte, die haben<br />

wir von Anfang ineinander erkannt.<br />

*Interview: Jonathan Fink


uch<br />

COMIC<br />

320 Seiten!<br />

Neues von Ralf König<br />

„Die gesammelten mooonatelangen<br />

** KONRAD UND PAULs<br />

sind nun beim Buchhändler<br />

vorbestellbar“, postete der<br />

nach wie vor extrem beliebte und populäre<br />

Comic-Zeichner Ralf König Ende 2023<br />

auf Social Media, auf Facebook.<br />

Das Buch „Harter Psücharter“ erscheint<br />

zwar erst im <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, aber wer es sicher<br />

und schnell haben will, kann es jetzt vorbestellen.<br />

Und wer diesen neuen Comic in<br />

einer ganz besonderen Variante bekommen<br />

möchte, der sollte das unbedingt<br />

tun, denn: „Es gibt zwei Versionen, eine<br />

limitierte Comicliebhaber-Sonderausgabe<br />

DELUXE mit noch Geschichten mehr drin,<br />

auch’n fetten Penis und so! Also macht’s<br />

mir, bestellt vor. Ich danke Euch.“<br />

Im Mittelpunkt stehen einmal mehr<br />

Klassik-Fan Konrad und der umtriebige<br />

Paul, inzwischen Best Ager – und<br />

weiterhin zusammen. Die viel geliebte<br />

und lustige, treffend beobachtete und<br />

der Community den Spiegel vorhaltende<br />

Comic-Soap-Opera geht also weiter!<br />

Hintergrundwissen über Ralf König: Los<br />

ging alles in den 1980ern, wie er einmal<br />

verraten hat. „Das dünne Heftchen<br />

SCHWULCOMIX 1 erschien 1980 im<br />

Verlag Rosa Winkel, etwa ein Jahr,<br />

nachdem ich beim legendären Frankfurter<br />

Homosexuellentreffen ‚Homolulu‘ 1979<br />

meinen schwulen Urknall erlebte. Ich<br />

erledigte im westfälischen Werl mein<br />

Coming-out gegenüber Eltern, Freunden<br />

und Arbeitskollegen, kündigte schließlich<br />

meinen Job als Möbeltischler und zog<br />

in die Großstadtmetropole Dortmund.<br />

[...] Und dann, 1987, muss ich mich in<br />

Dortmund sehr gelangweilt haben, denn<br />

in einem Jahr haute ich ‚Der bewegte<br />

Mann‘, ‚Kondom des Grauens‘ und<br />

‚Lysistrata‘ raus, inzwischen war ich beim<br />

renommierten Rowohlt Verlag in der<br />

Taschenbuchreihe ‚rororo mann‘ gelandet.“<br />

Der Wahlkölner Buchautor, Comiczeichner<br />

und Knollennasenliebhaber Ralf<br />

König (geboren am 8.8.1960 in Soest)<br />

ist seit den 1990ern dank Comics wie<br />

„Konrad und Paul“, „ABBA Hallo!“, „Vervirte<br />

Zeiten“ und „Dschinn Dschinn“ einer der<br />

bedeutendsten schwulen Sympathieträger<br />

und der wohl wichtigste Chronist der<br />

deutschen Schwulenbewegung. *rä<br />

www.ralf-koenig.de<br />

** Los ging es als „Daily-Strip-Format“<br />

während der Corona-Pandemie<br />

ROMAN<br />

Magnus Hirschfeld – ein Jugendroman<br />

Unlängst erschien im Verlag Hentrich<br />

& Hentrich ein Jugendroman<br />

(auch) über Magnus Hirschfeld: „Magnus“<br />

von Oliver Bieber.<br />

** Die queere Berliner Location gab es<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts u. a. in<br />

der Lutherstraße, ab 1930 dann in der<br />

Motzstraße<br />

Der jüdischstämmige Arzt war einer der<br />

ersten und wichtigsten Menschen, die<br />

sich mit Homosexualität und Queerness<br />

auseinandersetzten. Und obwohl Magnus<br />

Hirschfeld so bedeutend ist, weiß auch<br />

die queere Jugend oft nicht, wer das<br />

eigentlich war. Klasse, dass es Bücher wie<br />

dieses gibt.<br />

Das Jugendbuch „Magnus“ richtet sich an<br />

(queere) Jugendliche zwischen 12 und 16<br />

Jahren, es ist ein soziologisch-historischer<br />

Roman über die junge Hilde und Teenager<br />

Martin im Berlin der 1920er. Und auch<br />

ein Buch über Magnus Hirschfeld, den die<br />

zwölfjährige Hilde kennenlernt. Martin<br />

selbst verdient sein Geld mit Aushilfsarbeiten,<br />

etwa für den Transvestiten Hansi<br />

Sturm, der im legendären Transvestiten-<br />

Lokal Eldorado (EL DORADO) ** auftritt.<br />

Queere Geschichte, Berliner Geschichte,<br />

mehr als nur unterhaltsam umgesetzt<br />

und vor allem wunderbar gezeichnet. *rä


uch 57<br />

FÜR QUEERE<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />

News für Dich<br />

www.männer.media


uch<br />

BILDBAND<br />

Daniel Harders:<br />

„From the Heart of Berlin“<br />

Das „dicke B“ ist eine Metropole,<br />

die sich rasant wandelt.<br />

(Queere) Subkulturen werden<br />

aus den zentralen Bezirken verdrängt,<br />

immer neue Vintage-Läden und<br />

exklusive Restaurants für wenige<br />

Reiche eröffnen.<br />

Doch es gibt sie noch, die Punks, die<br />

Kunstschaffenden, die Unangepassten.<br />

Einige von ihnen wurden Anfang des<br />

Jahrtausends von Daniel Harders in<br />

Schwarz-weiß eingefangen. Ende der<br />

1990er, als Berlin DIE Stadt des Klubs<br />

und punkigen Rave-Kultur war, kam auch<br />

der Fotograf hier an, wie er im Nachwort<br />

verrät: „Als ich 1998 zum ersten Mal nach<br />

Berlin kam, war ich sofort schockverliebt<br />

in diese Stadt.“ Und diese Liebe zu Berlin<br />

und seinen Menschen strahlen seine<br />

sinnlichen Bilder auch aus. Ein 128 Seiten<br />

dickes, nummeriertes, handsigniertes und<br />

mit 82 Abbildungen sehr pralles erotisches<br />

Stück Zeitgeschichte, das bei Salzgeber<br />

erscheint. *rä<br />

salzgeber.de/buch


uch 59<br />

Männer. Und Meer.<br />

Deine Gay Cruise<br />

Athen • Mykonos • Zypern •<br />

Alexandria (über Nacht) • Kreta<br />

Athen (Piräus)<br />

GRIECHENLAND<br />

Mykonos<br />

GRIECHENLAND<br />

Larnaka<br />

ZYPERN<br />

Heraklion<br />

GRIECHENLAND<br />

Alexandria<br />

Ägypten


wahl<br />

FOTO: DEUTSCHER BUNDESTAG / LICHTBLICK / ACHIM MELDE<br />

Sahra Wagenknecht<br />

im Interview<br />

Selten gab es in den letzten<br />

Jahren eine so spektakuläre<br />

Parteiengründung wie das<br />

„Bündnis Sahra Wagenknecht“<br />

(BSW). Nicht nur, weil innerhalb kürzester<br />

Zeit eine Organisationsstruktur geschaffen<br />

wurde, sondern weil in diesem Fall die<br />

Spitzenkandidatin auch Teil des Parteinamens<br />

ist. Mit Sahra Wagenknecht sprach<br />

Olaf Alp.<br />

Die Linke war immer ein Verbündeter<br />

der LGBTQ+ Bewegung. Wie wird<br />

es das Bündnis Sahra Wagenknecht<br />

– Vernunft und Gerechtigkeit mit<br />

einer Unterstützung der queeren<br />

Community halten?<br />

Wir stehen für eine freie und tolerante<br />

Gesellschaft, in der Hautfarbe, Geschlecht,<br />

Herkunft oder sexuelle Orientierung für<br />

das eigene Fortkommen keine Rolle spielen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, reichen<br />

Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetze<br />

nicht aus, sie sind aber natürlich<br />

ein wichtiger Baustein. Im Unterschied zu<br />

anderen Ländern sind wir in Deutschland<br />

in der glücklichen Situation, dass die<br />

gesetzliche Gleichstellung in nahezu allen<br />

Lebensbereichen vollzogen wurde.<br />

Für das Bündnis ist das Thema also<br />

abgeschlossen?<br />

Leider nicht. Es gibt Stadtviertel, in denen<br />

sich Homosexuelle nicht auf die Straße<br />

trauen, es gibt gewalttätige Übergriffe.<br />

Es gibt Kinder, die in dem Irrglauben aufwachsen,<br />

dass Homosexualität eine Sünde<br />

ist und Frauen weniger Rechte haben als<br />

Männer. Wo Integration versagt, können<br />

sich solche Einstellungen verfestigen.<br />

Wir treten für eine aufgeklärte Leitkultur<br />

ein, die insbesondere an den Schulen,<br />

aber auch an anderen öffentlichen<br />

Einrichtungen vermittelt wird. Ich denke,<br />

wir waren in Deutschland zu lange zu<br />

duldsam gegenüber radikalen Spielarten<br />

des Islam. Man kann nicht akzeptieren,<br />

dass Imame in Koranschulen oder<br />

Moscheen Gedanken verbreiten, die sich<br />

gegen Grundwerte der Aufklärung und des<br />

Humanismus richten. Es braucht auch eine<br />

größere soziale Mischung in den Schulen<br />

und Stadtvierteln, damit sich keine Parallelgesellschaften<br />

herausbilden können. Ein<br />

anderes großes Thema ist die Sozialpolitik:<br />

Bestimmte Minderheiten haben es bei der<br />

Wohnungssuche oft noch schwerer als alle<br />

anderen. Dem kann man nur gegensteuern,<br />

indem mehr öffentlicher Wohnraum<br />

geschaffen und diskriminierungsfrei<br />

vergeben wird. Ein anderes großes Thema<br />

ist für uns die wachsende Altersarmut<br />

und der Zugang zu Pflegeeinrichtungen.<br />

Es gibt insgesamt zu wenig Pflegeplätze,<br />

aber es ist ein zusätzliches Problem, wenn<br />

in manchen Städten sämtliche Alten- und<br />

Pflegeheime in kirchlicher Trägerschaft<br />

sind. Anti-Diskriminierung darf nicht an<br />

den Türen eines Altenheims enden. Wir<br />

werden das am Ende allerdings nur durch<br />

einen Ausbau des Sozialstaats und gegenseitigen<br />

Respekt erreichen können.


Erstmals will das Bündnis zur Europawahl<br />

antreten. Traut man sich einen<br />

Start an anderer Stelle nicht zu?<br />

Das Bündnis wird in diesem Jahr nicht nur<br />

zu den Europawahlen am 9. <strong>Juni</strong>, sondern<br />

auch zu einigen Kommunalwahlen sowie zu<br />

den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen<br />

und Brandenburg antreten, die im September<br />

stattfinden. Das ist eine große organisatorische<br />

und finanzielle Herausforderung,<br />

weil die Partei gleichzeitig Strukturen<br />

aufbauen und Wahlkämpfe führen muss.<br />

Um zur Europawahl zugelassen zu werden,<br />

mussten beispielsweise innerhalb kürzester<br />

Zeit 4.000 amtlich beglaubigte Unterschriften<br />

gesammelt werden. Dieses Ziel haben<br />

wir dank unserer Unterstützer weit übertroffen:<br />

In weniger als zwei Wochen kamen<br />

über 18.000 Unterschriften zusammen.<br />

Diese beeindruckende Resonanz zeigt, dass<br />

es in der Bevölkerung ein großes Bedürfnis<br />

nach einem politischen Neubeginn, nach<br />

einer Politik für wirtschaftliche Vernunft,<br />

soziale Gerechtigkeit und Frieden gibt. Das<br />

BSW ist eine Alternative für alle, die mit der<br />

Politik der Ampel unzufrieden sind und die<br />

auch von der Union unter Friedrich Merz<br />

oder der AfD nichts Gutes erwarten. Wir<br />

bieten auch all jenen eine Alternative, die<br />

mit dem Zustand und der Politik der EU<br />

unzufrieden sind. Die EU darf nicht länger<br />

ein Eldorado für Lobbyisten sein. Wir wollen<br />

die Flut an bürokratischen Übergriffen auf<br />

Unternehmen und Bürger stoppen und die<br />

dirigistische Einmischung in die Belange<br />

von Mitgliedstaaten und Kommunen<br />

verhindern. Unser Motto lautet: Weniger ist<br />

mehr. Entscheidungen sollten so nah wie<br />

möglich an den Bürgern getroffen werden<br />

und nicht von Technokraten in Brüssel,<br />

die von den Problemen vor Ort oft keine<br />

Ahnung haben.<br />

Das klingt mehr nach Bullerbü als<br />

nach Brüssel…<br />

Die EU sollte sich auf die Aufgaben<br />

konzentrieren, die auf europäischer<br />

Ebene gelöst werden müssen. Wir<br />

brauchen eine Re-Industrialisierung<br />

Europas, die Arbeitsplätze und Wohlstand<br />

zurückbringt, wir brauchen funktionierende<br />

europäische Verkehrsnetze und eine<br />

europäische Digitalstrategie, die uns von<br />

den US-Datenkraken ebenso unabhängig<br />

macht wie von chinesischen IT-Anbietern.<br />

Dringend wäre auch eine Politik, die dem<br />

Steuerdumping der Konzerne einen<br />

Riegel vorschiebt, sowie eine gemeinsame<br />

Technologie- und Umweltpolitik. In diesen<br />

wichtigen Bereichen dürfen Fortschritte<br />

nicht länger blockiert werden, wie es aktuell<br />

oft der Fall ist.<br />

wahl<br />

Welche anderen politischen Herausforderungen<br />

sieht das Bündnis in der<br />

Europapolitik?<br />

Seit zwei Jahren wütet in der Ukraine<br />

ein furchtbarer Krieg, der nicht nur für<br />

die Menschen dort, sondern für ganz<br />

Europa eine Katastrophe ist. Wir setzen<br />

uns dafür ein, dass dieser Krieg endlich<br />

durch Diplomatie beendet, statt durch<br />

Waffenlieferungen verlängert wird.<br />

Statt die eigene Sicherheit nur in Aufrüstung<br />

zu suchen, braucht es eine Rückkehr<br />

zur Entspannungspolitik und eine gesamteuropäische<br />

Sicherheitsordnung. Europa<br />

muss wieder zu einem Friedensprojekt<br />

werden. Das wird aber nur gelingen, wenn<br />

wir unsere Abhängigkeit von den USA<br />

überwinden, auch im technologischen<br />

Bereich. Wir dürfen uns nicht in eine<br />

Spirale der Aufrüstung, in immer neue<br />

Handelskriege oder gar eine Blockkonfrontation<br />

mit China treiben lassen. Bei<br />

Kriegen und Handelskonflikten können<br />

wir aufgrund unserer geografischen Lage,<br />

unserer Abhängigkeit von Rohstoffen,<br />

Energieträgern und Exportmärkten nur<br />

verlieren. Auch deshalb brauchen wir faire<br />

und friedliche Beziehungen zu anderen<br />

Staaten.<br />

*Interview: Olaf Alp<br />

In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Queere Gastgeber in über<br />

70 Ländern erwarten dich!<br />

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MARTEL<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab<br />

15.09.<strong>2024</strong> Bremen<br />

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21.09.<strong>2024</strong> Zürich<br />

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01.10.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />

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07.10.<strong>2024</strong> Saarbrücken<br />

08.10.<strong>2024</strong> Göttingen<br />

13.10.<strong>2024</strong> Esch / Alzette<br />

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16.10.<strong>2024</strong> Bielefeld<br />

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17.10.<strong>2024</strong> Hof / Saale<br />

19.10.<strong>2024</strong> Stuttgart<br />

20.10.<strong>2024</strong> Würzburg<br />

22.10.<strong>2024</strong> Dortmund<br />

23.10.<strong>2024</strong> Nürnberg<br />

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wahl<br />

UMFRAGE<br />

Rechtsruck<br />

in der schwulen Szene?<br />

Bei einer von der männer*<br />

Redaktion und dem Datingportal<br />

ROMEO durchgeführten<br />

Umfrage zur Europawahl<br />

wählten ca. 11.000 Teilnehmer die AfD<br />

auf den ersten Platz. Mit 22,3 Prozent<br />

konnte sich die unter Extremismusverdacht<br />

stehende Partei im Ranking der<br />

ROMEO-User vor die CDU/CSU mit 20,6<br />

Prozent schieben – dicht gefolgt vom<br />

einstigen Szeneliebling Grüne mit 20,5<br />

Prozent. Die SPD konnte nur 13,9 Prozent<br />

der Teilnehmenden überzeugen. Einen<br />

Achtungserfolg verbuchte das Bündnis<br />

Sahra Wagenknecht (BSW), das aus dem<br />

Stand mit 7 Prozent Platz 5 noch vor DIE<br />

LINKE auf Platz 6 mit 6 Prozent erreichte.<br />

Die FDP landete im Ranking mit 4,8<br />

Prozent auf dem letzten Platz der nicht<br />

repräsentativen Umfrage.<br />

Die Umfrageteilnehmer hatten auch<br />

die Möglichkeit, einen Kommentar zur<br />

gesellschaftlichen Stimmung abzugeben,<br />

was intensiv genutzt wurde. Eine<br />

Auswertung nach Parteienpräferenz gab<br />

dabei interessante Anhaltspunkte zu den<br />

unterschiedlichen Sichtweisen je nach<br />

politischem Standort.<br />

AfD<br />

Die 2.500 Kommentare der AfD-Wähler<br />

sind zu 99 Prozent komplett negativ.<br />

Die am häufigsten verwendeten Worte<br />

für den empfundenen Zustand sind<br />

„Katastrophe“ oder „Horror“. Schuld daran<br />

ist die Ampel, die als „links/grün versifft“<br />

charakterisiert wird. Die FDP wird dabei<br />

als bürgerlicher Teil der Koalition gar nicht<br />

wahrgenommen, sondern ist Bestandteil<br />

der „Linksfaschisten“ in der Regierung.<br />

Die „Merkel-CDU“ ist Wegbereiter der<br />

gegenwärtigen Koalition. Einzelne<br />

Problemfelder der Politik werden nur<br />

punktuell benannt, so die Corona-Politik,<br />

die abgelehnt wird, oder die Klimakrise,<br />

die irrelevant ist. Höhere Beachtung findet<br />

die Wirtschaftspolitik, die als unsozial,<br />

fehlgeleitet und schuldenorientiert gilt. Es<br />

gibt einzelne Stimmen gegen die EU, aber<br />

nur sehr wenige, die sich konkret gegen<br />

das Gendern wenden. Vielmehr wird die<br />

gesamte Regierungsarbeit in hohem<br />

Umfang als „inkompetent“, „chaotisch“<br />

und „bürgerfern“ gekennzeichnet. Unter<br />

den kritisch betrachteten Politikfeldern<br />

stechen die Kriegsangst und die<br />

gegenwärtige Migrantenpolitik hervor,<br />

Letztere mit einer deutlichen Klage über<br />

die „Schwulenfeindlichkeit“ der Muslime.<br />

Beherrschendes Ärgernis sind außerdem<br />

die Cancel Culture, die stark mit den Grünen<br />

assoziiert wird, sowie die Medien, die<br />

als Sprachrohr der Wokeness angesehen<br />

werden. Eine signifikant große Zahl der<br />

Befragten befindet sich in einer belastenden<br />

emotionalen Lage. Die Gesellschaft<br />

wird als „vergiftet“, „gespalten“, „verlogen“,<br />

„angespannt“, „gereizt“, „beängstigend“<br />

und „verunsichernd“ wahrgenommen.<br />

Dazu passen zahllose Aussagen, die die<br />

Bundesrepublik auf dem Weg in eine<br />

„linke“ Diktatur („DDR 2.0“) sehen bzw.<br />

kurz vor dem „Bürgerkrieg“ und eine<br />

„Endzeitstimmung“ konstatieren.<br />

CDU<br />

Auch die Anhänger der CDU charakterisieren<br />

die Lage der Bundesrepublik zu<br />

einem hohen Anteil als „katastrophal“<br />

oder „schlecht“. Interessant ist, dass die<br />

emotionalen Beschreibungen eine andere<br />

Konnotation besitzen. Hier ist mehr von<br />

„beängstigend“, „verstörend“, „besorgniserregend“<br />

oder „traurig“ die Rede.<br />

Es gibt ein sehr starkes Bedürfnis nach


mehr Diskussion, Toleranz und weniger<br />

Polarisation.<br />

Dazu passt, dass linke wie rechte Extreme<br />

fast in gleicher Anzahl abgelehnt werden<br />

(„Im Osten zu rechts, im Westen zu links“).<br />

Bei den Rechten ist dabei die AfD gemeint,<br />

auf der anderen Seite gelten die Grünen<br />

samt ihrer Wokeness als Feindbild. FDP<br />

und SPD erfahren keine eigenständige<br />

Würdigung. Auch hier wird die Ampel stark<br />

mit den Grünen gleichgesetzt. Die Kritik<br />

an einer Cancel Culture ist viel weniger<br />

ausgeprägt und auch die Migration erfährt<br />

weniger Ablehnung. Kriegsangst ist nahezu<br />

nicht vorhanden und auch ansonsten<br />

gibt es an einzelnen Politikfeldern kaum<br />

ausformulierte Kritik. Ähnlich wie bei den<br />

Anhängern der AfD werden die Politiker als<br />

„unfähig“, „bürgerfern“ und „ideologisch“<br />

beschrieben.<br />

Grüne<br />

Auch von den Sympathisanten der Grünen<br />

konnten fast 3.000 Kommentare ausgewertet<br />

werden, wobei hier ebenfalls ein kritischer<br />

Blick auf die gesellschaftliche Lage<br />

überwiegt. Für die Spaltung und vergiftete<br />

Stimmung im Land gibt es aber einen<br />

klaren Schuldigen für den „Kulturkampf“,<br />

und zwar den Rechtspopulismus, vertreten<br />

durch die AfD. Dieser scheint dazu zu<br />

führen, dass die Lage als „angespannt“,<br />

„aufgeheizt“ und „angsterfüllt“ erlebt wird,<br />

auch im Hinblick auf homophobe Tendenzen.<br />

Bei der stärksten linken Partei sind<br />

aber deutlich hoffnungsvollere Töne zu<br />

hören, die bei AfD und CDU fehlten. „Es ist<br />

nicht so schlecht, wie es scheint“ ist eine<br />

gute Zusammenfassung etlicher Stimmen.<br />

Dass es nicht noch besser läuft, hat eine<br />

klare Ursache, und zwar die Klientelpolitik<br />

des Ampelpartners FDP, die notwendige<br />

Prozesse verlangsamt oder „blockiert“.<br />

Dass das Land „schlechtgeredet“ wird, liegt<br />

auch an den Medien und fehlendem Sachverstand<br />

in der Politik, der die „Vision“ fehlt<br />

und die zu wenig „faktenbasiert“ arbeitet.<br />

Dem Land könnte es noch besser gehen,<br />

wenn mehr Kompromisse erzielt würden<br />

und „lösungsorientiert“ statt „egoistisch“<br />

gearbeitet würde.<br />

SPD<br />

Wie es sich für die Kanzlerpartei gehört,<br />

stand zu erwarten, dass die Wähler der<br />

SPD mit der Kritik an der politischen Stimmung<br />

zurückhaltender sind. Verblüffend<br />

ist, wie deutlich dies zutrifft. Die Lage sei<br />

„schwierig, aber nicht hoffnungslos“ ist die<br />

am meisten geäußerte Einschätzung. Für<br />

die schwierige Lage gibt es klar benannte<br />

Gründe: Primär ist das Klima „von rechts<br />

vergiftet“. Des Weiteren wird durch die<br />

Medien alles „schlechtgeredet“ als „Jammern<br />

auf hohem Niveau“. Die Regierung<br />

könnte besser agieren, wäre sie nicht so<br />

uneinig, was insbesondere Schuld der<br />

FDP ist. Ebenso ist die Opposition schuld:<br />

Zuerst durch die von ihr übernommene<br />

Lage und außerdem, weil sie nicht<br />

mitarbeitet an der Lösung der Probleme.<br />

Außerhalb dieser Verteidigungsposition<br />

werden keine Sachprobleme wie Migration<br />

oder Krieg thematisiert.<br />

FDP<br />

Die Anhänger der FDP geben sich fast so<br />

staatstragend wie die der SPD. Wie überall<br />

ist hier der vorherrschende Eindruck der<br />

gesellschaftlichen Stimmung negativ.<br />

Aber es gibt ebenfalls signifikant viele<br />

Stimmen, die davon sprechen, dass die<br />

„Stimmung schlechter ist als die Lage“<br />

und es einen „übertriebenen Pessimismus“<br />

verbunden mit „Schwarzmalerei“ gibt.<br />

Das größte Problem der Regierung wird in<br />

ihrer Uneinigkeit gesehen. Hinsichtlich der<br />

politischen Einordnung sehen doppelt so<br />

viele eine Gefahr von rechts als von links.<br />

Wirtschaftsthemen sind nicht, wie evtl.<br />

erwartet, dominierend, dafür aber eine<br />

Ablehnung ungeregelter Migration, verbunden<br />

mit dem Hinweis auf Homophobie.<br />

BSW/Linke<br />

Es ist interessant zu sehen, wie sich die<br />

Kommentare von BSW- und Linken-<br />

Anhängern voneinander unterscheiden.<br />

Wenn es eine Partei gibt, die scheinbar<br />

am meisten vom Rechtsruck beunruhigt<br />

ist, dann ist es die Linke. Die Anhänger<br />

des BSW sind hingegen die am meisten<br />

pazifistisch eingestellten Wähler. Auffällig<br />

ist auch die deutlich negativere Wahrnehmung<br />

des Landes und der Regierung bei<br />

den BSW-Anhängern. Unter den Linken<br />

wahl<br />

gibt es, ähnlich wie bei den Grünen, mehr<br />

Stimmen, die sagen, es sei „besser, als<br />

geredet wird“. Die BSW-Wähler beklagen,<br />

anders als die Linken, auch die links/grüne<br />

Wokeness sowie Cancel Culture – Themen,<br />

die bei den Linken keinerlei Rolle spielen.<br />

Bei den BSW-Anhängern gibt es einen<br />

ausgeprägten Hang zu sozialen Themen.<br />

„Geld soll besser verteilt“ werden, der<br />

„Sozialstaat umgebaut“ und „soziale<br />

Ungerechtigkeit“ beseitigt werden.<br />

Freie Wähler<br />

Da die Freien Wähler einen erstaunlich<br />

hohen Anteil erzielten, könnten die<br />

Einzelkommentare interessant sein.<br />

Neben der deckungsgleichen schlechten<br />

Gesamtstimmung zeigt sich aber kein<br />

klarer Schwerpunkt. Die Wähler finden zu<br />

gleichen Teilen das Land zu rechts wie zu<br />

links. Es gibt eine Abneigung gegen unkontrollierte<br />

Migration und zu viel Wokeness.<br />

Mehr als bei jeder anderen Partei wird den<br />

Politikern unterstellt, dass sie „korrupt“<br />

seien, nie ordentlich gearbeitet haben und<br />

sich mit Diätenerhöhungen bereichern.<br />

Dazu passt ein starker Anteil von Kritik<br />

an Bürgerferne und vor den Problemen<br />

der „kleinen Leute“ wie Wohnungsmangel,<br />

der Bevorzugung von Privatpatienten<br />

oder zu hohen Steuern. Krieg ist in dieser<br />

Wahrnehmung in allererster Linie Geldverschwendung.<br />

*Olaf Alp<br />

GRAFIKEN: FREEPIK / FREEPIK.COM


wahl<br />

„Echte Männer<br />

Mit einem Tik-Tok-Video über Männlichkeit<br />

erreichte der Spitzenkandidat<br />

der AfD zur Europawahl, Maximilian<br />

Krah, Millionen von Nutzern und Rezeption<br />

in der „Heute-Show“ und sogar eine eigene<br />

Folge des „ZDF Magazin Royal“. Kein Wunder,<br />

dass das Ergebnis der männer* Umfrage<br />

in den sozialen Netzwerken, besonders<br />

in rechten Kreisen, zu einem gigantischen<br />

Echo führte.<br />

sind rechts“<br />

Von A bis X<br />

Sich selbst als „Alternative Medien“<br />

bezeichnende Multiplikatoren der<br />

neurechten Szene, wie der rechtsextreme<br />

Blog des ehemaligen Religionslehrers David<br />

Berger, konnten ihr Glück kaum fassen und<br />

sahen im Ergebnis der User-Umfrage beim<br />

Datingportal ROMEO eine Bestätigung ihrer<br />

seit Jahren postulierten, schweigenden<br />

Mehrheit für die AfD auch unter Queers.<br />

Dass sich das Ergebnis der AfD bei der<br />

Umfrage mit 22,3 Prozent kaum vom<br />

Bundestrend in der Gesamtbevölkerung<br />

unterscheidet, sie dahingestellt.<br />

Seriösere Schwergewichte konservativer<br />

Medien wie Epoche Times ordneten das<br />

Ergebnis in Artikeln wie Umfrage unter<br />

10.000 Schwulen macht AfD zur beliebtesten<br />

Partei für die Europawahl ebenfalls ein<br />

und sorgten so mit dafür, dass die Umfrage<br />

im ehemaligen Twitter-Universum bei Elon<br />

Musks „X“ enorm trendete.


wahl<br />

Grüne in Regierungsverantwortung<br />

normalisiert<br />

Vom „einstigen Szeneliebling” schrieb die<br />

männer* Redaktion in der Kurznachricht<br />

zum Umfrageergebnis. Bei vielen ähnlichen<br />

Umfragen in den letzten Jahren konnte<br />

die Partei aus der Opposition heraus<br />

regelmäßig Spitzenwerte einfahren. Dass<br />

die Partei jetzt, mit doch einigen Zumutungen<br />

für die Stammwähler*innen in den<br />

ersten zwei Ampeljahren, immer noch ihr<br />

tatsächliches Ergebnis der Europawahl<br />

2019 mit 20,5 Prozent halten kann, ist<br />

wohl eher eine Normalisierung denn ein<br />

Absturz in der Gunst queerer Wählenden.<br />

Und selbst das magerer Ergbenis der SPD<br />

sieht im direkten Vergleich gar nicht mehr<br />

so überraschend aus.<br />

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ADVERTORIAL<br />

WIE HIV-POSITIVE MENSCHEN<br />

VON SPORT PROFITIEREN KÖNNEN<br />

Sportliche Aktivität schafft nicht nur ein<br />

besseres Gefühl für den eigenen Körper,<br />

sondern hilft uns, rundum gesund zu bleiben<br />

und chronischen Krankheiten vorzubeugen.<br />

Selbst das psychische Wohlbefinden steigt<br />

durch Sport. Und gerade Menschen mit HIV<br />

können durch regelmäßige Bewegung das<br />

Immunsystem stärken und ihre Lebensqualität<br />

verbessern.<br />

Wenn wir an Sport denken, verbinden wir<br />

damit meist Anstrengung, Schweiß und<br />

das Streben nach Muskeln. Doch dies<br />

ist nur ein kleiner Teilaspekt, denn Sport<br />

hat viele positive Eigenschaften jenseits<br />

der Körperoptimierung. So schützt uns<br />

regelmäßige Bewegung nachweislich<br />

vor Wohlstandskrankheiten wie Rückenschmerzen,<br />

Diabetes Typ 2, Fettleibigkeit<br />

sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

trägt zudem zu guter Laune und Ausgeglichenheit<br />

im Alltag bei.<br />

BEGLEITERKRANKUNGEN VORBEUGEN<br />

UND LANGZEIT-LEBENSQUALITÄT<br />

ERHALTEN<br />

Besonders gut geeignet, um den Körper<br />

fit zu halten und Begleiterkrankungen<br />

vorzubeugen sind Ausdauersportarten.<br />

Laufen steigert dabei nicht nur die<br />

Stoffwechselaktivität, sondern regt auch<br />

die Produktion des „Stimmungshormons“<br />

Serotonin an und wirkt auf natürliche Weise<br />

stimmungsaufhellend. Sport kann also<br />

nicht nur Begleiterkrankungen vorbeugen,<br />

sondern auch beim Abbau belastender<br />

Gefühle helfen.<br />

Auch für Menschen mit HIV kann regelmäßige<br />

Bewegung einen wichtigen Beitrag<br />

zum Erhalt der mentalen und körperlichen<br />

Gesundheit leisten. Eine antiretrovirale<br />

Therapie kann etwa in einigen Fällen zu<br />

einer Gewichtszunahme führen. Auch<br />

Veränderungen des Stoffwechsels, wie<br />

beispielsweise erhöhte Blutfettwerte,<br />

können als Langzeitfolgen einer HIV-<br />

Therapie auftreten. Deswegen ist es<br />

wichtig, mit einer gesunden und aktiven<br />

Lebensweise präventiv das Risiko für<br />

diese Begleiterkrankungen zu senken und<br />

gleichzeitig auch möglichen körperlichen<br />

Veränderungen, die durch die HIV-Therapie<br />

auftreten können, entgegenzuwirken.<br />

Das Bundesministerium für Gesundheit rät Erwachsenen wöchentlich zu mindestens<br />

150 Minuten aerober körperlicher Aktivität – darunter versteht man schnelles<br />

Gehen, Walking, langsames Laufen, Radfahren oder ruhiges Schwimmen – mit<br />

mittlerer Intensität 1 . Alternativ können auch 75 Minuten wöchentlich mit Aktivitäten<br />

von hoher Intensität trainiert werden, zum Beispiel Joggen, schnelles Radfahren oder<br />

zügiges Schwimmen.<br />

Um eine hohe Langzeit-Lebensqualität<br />

sicherzustellen, empfiehlt es sich für HIVpositive<br />

Menschen zudem, auch einmal<br />

einen genauen Blick auf die aktuelle HIV-<br />

Therapie zu werfen. Denn: Auch mit der<br />

Wahl der HIV-Therapie können bestimmte<br />

Risikofaktoren, die die Entstehung von<br />

Begleiterkrankungen beeinflussen,<br />

minimiert werden. Gemeinsam mit dem/<br />

der Ärzt*in kann man so eine HIV-Therapie<br />

wählen, die möglichst wenig Einfluss<br />

auf den Stoffwechsel oder bestimmte<br />

Organfunktionen hat.<br />

MUSKELN UND KNOCHEN ERHALTEN<br />

Auch auf den Erhalt gesunder Muskeln<br />

und Knochen kann die HIV-Therapie einen<br />

Einfluss haben. Manche Medikamente<br />

können den Knochenstoffwechsel negativ<br />

beeinflussen, zudem beginnt mit Anfang<br />

30 der natürliche Muskelabbau im Körper.<br />

Um diesem entgegenzusteuern, empfiehlt<br />

sich zusätzlich Kraftsport mit Hanteln, an<br />

Geräten oder als Training mit dem eigenen<br />

Körpergewicht.<br />

Wer dabei zu Proteinpulvern und anderen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln greift, um<br />

Muskelmasse aufzubauen, sollte jedoch<br />

auf deren Inhaltsstoffe achten. Denn viele<br />

dieser Präparate enthalten hoch dosierte<br />

Mineralstoffe wie Eisen, die unter Umständen<br />

die Wirkung von HIV-Medikamenten<br />

beeinflussen können.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

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DAS IMMUNSYSTEM STÄRKEN<br />

Und noch ein wichtiger Aspekt: Sportliche<br />

Aktivität bei mittlerer Intensität kann<br />

das Immunsystem stärken – und das<br />

in jedem Alter, wie Forscher*innen<br />

herausfanden 2 . Regelmäßiges Training<br />

senkt Entzündungen im Körper, reduziert<br />

die Ausschüttung von Stresshormonen<br />

und verbessert den Schlaf. Außerdem führt<br />

regelmäßige Bewegung zu einer besseren<br />

Zusammensetzung von „älteren“ und<br />

„jüngeren“ Immunzellen und zu einer besseren<br />

Immunantwort des Körpers. Deshalb<br />

stärkt Sport auch das Immunsystem von<br />

Menschen mit chronischen Erkrankungen,<br />

wie zum Beispiel HIV.<br />

Wenn ausreichend Bewegung und eine<br />

HIV-Therapie, die möglichst wenig Einfluss<br />

auf den Körper hat, Hand in Hand gehen,<br />

kann das nicht nur Begleiterkrankungen<br />

vorbeugen und die eigene Gesundheit<br />

langfristig erhalten, sondern auch<br />

eine hohe Langzeit-Lebensqualität<br />

sicherstellen.<br />

Quellen:<br />

1<br />

Rütten, A. et al. (2016): Nationale Empfehlungen für<br />

Be¬wegung und Bewegungsförderung.<br />

2<br />

Simpson, R. et al. (2015): Progress in Molecular Biology<br />

and Translational Science 135. https://doi.org/10.1016/<br />

bs.pmbts.2015.08.001 (aufgerufen am 25.04.2023)<br />

Du möchtest dich intensiver mit Sport und Ernährung für HIV-positive Menschen beschäftigen?<br />

Spannende Informationen dazu findest du in der digitalen HIV-Broschüre unter<br />

www.livlife.de


shooting /// red, blue & fall<br />

26 ///<br />

KONZEPT & STYLING:<br />

Felix Just<br />

FOTOGRAF:<br />

Finnegan Godenschweger<br />

www.finnegangodenschweger.com<br />

MODEL:<br />

Mihael B.<br />

McFIT MODELS<br />

ASSISTENZ:<br />

Philipp Müller<br />

LOCATION:<br />

Schlosshotel Berlin<br />

by Patrick Hellmann<br />

www.schlosshotelberlin.com<br />

ANZUG<br />

Windsor<br />

KETTE, RINGE<br />

& ARMBAND<br />

Buddha to Buddha<br />

/// 27<br />

body travel /// schwimmen andalusien<br />

Während Urlauber in Málaga die<br />

historischen Sehenswürdigkeiten und<br />

Architektur besuchen, ist Marbella<br />

vor allem als Ruheoase und Strandlocation<br />

bekannt. Einer der beliebtesten<br />

Strände ist die Playa La Venus mitten<br />

im Zentrum. Der Stadtstrand ist mit<br />

Duschen und Toiletten ausgestattet,<br />

rundherum findet man zahlreiche<br />

Bars und Restaurants. Wenige Kilometer<br />

entfernt liegt der Strand Playa<br />

Real de Zaragoza, an den sich ein<br />

kleines Pinienwäldchen anschließt<br />

und aufgrund seiner Nähe zur City zu<br />

einem Stadtbummel nach dem Sonnenbad<br />

einlädt. Der dritte Strand, den<br />

44 ///<br />

wir an dieser Stelle vorstellen wollen,<br />

ist die gerade im Hochsommer geschäftige<br />

Playa Nueva Andalucía, nur<br />

wenige Gehminuten vom berühmten<br />

Yachthafen Puerto Banús gelegen,<br />

wo sich wunderbar die millionenschweren<br />

Boote der Schönen und<br />

Reichen bestaunen lassen, die häufig<br />

einen Zweitwohnsitz oder zumindest<br />

eine Ferienwohnung in Marbella haben.<br />

Eine Besonderheit, die es nur in<br />

Marbella gibt, ist der Nahda-Komplex,<br />

eine dem ame<strong>rik</strong>anischen Weißen<br />

Haus nachempfundene Residenz des<br />

ehemaligen saudischen Königs, der<br />

hier jedes Jahr etliche Millionen Euro<br />

während seines Sommerurlaubs ließ.<br />

Wer schon mal in Marbella ist, sollte sich einen<br />

Tagestrip nach Ronda nicht entgehen lassen.<br />

Aber Achtung: Die rund einstündige Fahrt mit<br />

dem Auto ist nur etwas für Schwindelfreie. Die<br />

Reise führt durch mitunter sehr enge Kurven, mal<br />

auf, mal ab, in die sogenannte Serranía de Ronda,<br />

eine von der Sonne geprüfte Berglandschaft, die<br />

auf einem 723 Meter hohen Plateau die Gemeinde<br />

Ronda beherbergt. Ronda ist eine der größten<br />

Ortschaften der weißen Dörfer Andalusiens<br />

und könnte spektakulärer nicht gelegen sein.<br />

Einen besonders guten Blick auf die Stadt und<br />

die Klippen hat man entweder von der „Neuen<br />

Brücke“ im alten Stadtzentrum oder man fährt<br />

mit dem Auto – wenn man sich denn traut – eine<br />

unbefestigte Straße am Rande Rondas bis zum<br />

Lookout-Point Mirador La Hoya Del Tajo und<br />

wird dort mit einer einzigartigen Aussicht auf die<br />

Architektur der Stadt belohnt.<br />

Gut zu wissen: Ronda und die umliegende Berglandschaft<br />

sind im Sommer besonders heiß<br />

und die Sonne scheint unnachgiebig auf alle<br />

Urlauberköpfe, die es versäumt haben, sich mit<br />

einem Hut oder einem Kopftuch zu schützen. Die<br />

vielen Ledergeschäfte im historischen Zentrum<br />

versuchen, Touristen mit besonderen Angeboten<br />

zum Kauf von mitunter billiger Plagiatsware zu<br />

überzeugen. Beim Shoppen deshalb genau hingucken<br />

oder am besten das Geld lieber in einem<br />

der vielen Eiscafés ausgeben.<br />

Unser Restauranttipp ist das inhabergeführte<br />

Las Tablas, fünf Gehminuten von der Neuen<br />

Brücke entfernt. Die übersichtliche Karte bietet<br />

vor allem Fleischgerichte und natürlich das für<br />

Andalusien bekannte „Ibérico“-Schwein.<br />

Es ist der vorletzte Stopp auf unserer<br />

Rundreise durch Andalusien,<br />

und trotz einer Größe von nur<br />

230.000 Einwohnern verströmt<br />

Granada von allen hier vorgestellten<br />

Städten wohl am meisten<br />

den Charme einer spanischen<br />

Metropole (zum Vergleich: Málaga<br />

zählt rund 600.000 Einwohner).<br />

Das mag zum einen daran liegen,<br />

dass Granada über eine der<br />

größten Universitäten des Landes<br />

verfügt und deshalb besonders<br />

viele junge Menschen in der Stadt<br />

leben. Zum anderen kombiniert<br />

das Stadtbild auf besonders<br />

dynamische Weise Neubauten und<br />

historische Gebäude, enge Gassen<br />

und viel befahrene Straßen sowie<br />

authentisch spanische Lokale und<br />

Fast-Food-Ketten. Granada ist<br />

ein ständiges Ringen um Tradition<br />

und Moderne. Das macht<br />

sich auch und vor allem an der<br />

kulinarischen Vielfalt der Stadt<br />

bemerkbar.<br />

Rund um die Kathedrale von<br />

Granada befinden sich mehrere<br />

Plätze, die von Restaurants nur so<br />

wimmeln. Nun muss man sich als<br />

Besucher nur noch entscheiden:<br />

Will ich heute traditionelle neapolitanische<br />

Pizza, frischen Fisch aus<br />

Spanien oder Empanadas schnell<br />

auf die Hand? Griechisches<br />

Gyros oder doch lieber Döner wie<br />

in Berlin?<br />

LGBT+ Bars gibt es in einer<br />

lebhaften Stadt wie Granada<br />

natürlich auch, wobei das Six Colours,<br />

das TicTac und das Eclipse<br />

sicherlich zu den beliebtesten<br />

Lokalen für die Community zählen.<br />

Achtung! Vor Mitternacht geht wie<br />

in ganz Spanien auch in Granada<br />

niemand aus.<br />

Bevor wir uns auf den Weg<br />

zurück nach Deutschland machen,<br />

wollen wir aber noch einmal echte<br />

Strandgefühle aufkommen lassen.<br />

Über eine absolut atemberaubende<br />

Strecke durch und entlang<br />

des Nationalparks Sierra Nevada<br />

geht es schnurstracks zurück<br />

an die Küste Andalusiens. In den<br />

vielen kleinen Strandorten wie<br />

zum Beispiel Nerja lassen sich bei<br />

bestem Costa-del-Sol-Wetter verschiedenste<br />

Wassersportarten wie<br />

Kajakfahren, Stand-up-Paddeln<br />

oder Jetskiing erleben. Wir haben<br />

uns dafür entschieden, den Aquatropic<br />

Water Park in Almuñécar zu<br />

besuchen. Der Vergnügungspark<br />

mit einer übersichtlichen Anzahl<br />

an Attraktionen mag vielleicht ein<br />

wenig in die Jahre gekommen<br />

sein, ist aber alles andere als<br />

abgegriffen und weckte in uns<br />

Erinnerungen an unbeschwerte<br />

Tage. Wir verlassen Aquatropic<br />

mit rot gefärbten Augen, schlecht<br />

sitzenden Haaren und dem Gefühl<br />

von Sommer und Freibad in Jugendjahren.<br />

/// 45<br />

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