25.04.2024 Aufrufe

Rebe und Wein Extra Technik im Weinbau 2024

Auch wenn die Lage in vielen Betrieben derzeit angespannt ist, manche Investitionen können und sollten nicht aufgeschoben werden. Denn mit der richtigen Technik lassen sich unter anderem Effizienz und Qualität in der Produktion steigern. Das zeigen unsere drei Beiträge über Spritzcomputer, Entlauber und Vollernter. Letztere können sich übrigens in der Praxis von ihren Vorurteilen lösen, dass sie nur für mittelmäßige Weinqualitäten eingesetzt werden könnten. Wie sorgfältig eine Neuanschaffung durchdacht werden muss, lesen Sie anhand unserer Praxistipps für den Schlepperkauf. Wenn Geld im Spiel ist, sollte das Bauchgefühl eben manchmal zurückstehen und die Vernunft die Oberhand gewinnen. Auch wenn es vielleicht schwerfällt.

Auch wenn die Lage in vielen Betrieben derzeit angespannt ist, manche Investitionen können und sollten nicht aufgeschoben werden. Denn mit der richtigen Technik lassen sich unter anderem Effizienz und Qualität in der Produktion steigern. Das zeigen unsere drei Beiträge über Spritzcomputer, Entlauber und Vollernter. Letztere können sich übrigens in der Praxis von ihren Vorurteilen lösen, dass sie nur für mittelmäßige Weinqualitäten eingesetzt werden könnten. Wie sorgfältig eine Neuanschaffung durchdacht werden muss, lesen Sie anhand unserer Praxistipps für den Schlepperkauf. Wenn Geld im Spiel ist, sollte das Bauchgefühl eben manchmal zurückstehen und die Vernunft die Oberhand gewinnen. Auch wenn es vielleicht schwerfällt.

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Grapeliner der Firma Ero kippt das Lesegut in einen ausgekleideten Anhänger. Das spart Zeit gegenüber dem

Abkippen in einzelne Bottiche.

geringer. Für gezogene Lesemaschinen

sollte die Schlepperleistung

mindestens 66 KW/ 90 PS

betragen.

Blick auf die Technik

Die führenden Produzenten von

Traubenlesemaschinen am Weltmarkt

sind Braud, Pellenc, Gregoire

und Ero, wobei Ero als

einziger deutscher Hersteller,

Markt führer in Deutschland ist.

Der Familienbetreib „Alma“ in

Frankreich produziert in geringen

Stückzahlen überwiegend

gezogenen Traubenvollernter.

Der Grundaufbau beider Maschinen

setzt sich aus dem Erntekopf

mit Einfach- oder Doppelschüttelwerk,

den Förderbändern

(Schuppen oder Becherförderung)

und dem Traubensammeltank

zusammen. Zusätzlich sind

ein oder mehrere Absauggebläse

an unterschiedlichen Stellen auf

dem Weg der Beeren zum Sammeltank

montiert. Hierdurch

wird das Lesegut von Blättern,

Stielen und sonstigen Fremdstoffen

gereinigt.

Das gesamte Ernteaggregat

wird hydraulisch angetrieben

und elektrohydraulisch gesteuert.

Dies ermöglicht dem Fahrer zum

Beispiel über die Einstellung der

Schüttelfrequenz, die Drehzahl

der Absauggebläse und die Fahrgeschwindigkeit

die Grundqualität

der maschinellen Lese zu beeinflussen

und auf die Traubenqualität

und die Vorbedingungen

der Rebanlage einzugehen.

Hier gibt es unter den Herstellern

technisch Unterschiede, die

im Fall einer Investition genau

geprüft und abgewogen werden

sollten, um für die betrieblichen

Anforderungen gerüstet zu sein.

Die Aufmerksamkeit und die Erfahrung

des Fahrers und damit

die Bedienung der Maschine sind

ein wesentlicher Moment bei der

maschinellen Lese und entscheidender

Faktor für die Lesequalität.

Abläufe effizient

gestalten

Neben dem Grundaufbau sind

viele optionale Ausstattungen

möglich. In diesem Bereich sind

im vergangenen Jahrzehnt viele

technische Neuentwicklungen

wie schonende Abbeertechnik

und der Rollensortierer weiterentwickelt

worden. Diese technischen

Bauteile bringen für die

maschinelle Lese eine qualitative

Steigerung und die Möglichkeit,

auf die jahrgangs- und sortenspezifische

Traubenqualität noch

gezielter zu reagieren. Diese

Technik ermöglicht insbesondere

die Lese von qualitativ einwandfreiem

Rotweinlesegut.

Da mittels Sortier- und Abbeertechnik

maschinell gelesene

Trauben schon abgebeert und

von Stengel und Stielen befreit

sind, kann durch diese Technik

das Lesegut direkt auf die Presse,

in den Maischegärtank oder über

die Erhitzungsanlage gegeben

werden. Damit ist eine schonende

und rasche Weiterverarbeitung,

ohne erneuten Maischetransport

zum Beispiel durch

Pumpen möglich.

Bauartbedingte Unterschiede

ergeben sich auch durch die

Traubensammelbehälter, die auf

den Lesemaschinen aufgebaut

sind. Der begrenzende Faktor ist

die Logistik des Traubentransportes,

beispielsweise Auskippen

in Bottiche oder in einen Traubenwagen.

Die Systeme müssen

aufeinander abgestimmt sein.

Neben den Rückwärtskippern

mit zwei Traubensammelbehältern

sind typbedingt Lesemaschinen

auch mit einem Traubensammelbehälter

(zum Beispiel

Ero oder Braud) mit seitlicher

Entleerung ausgestattet.

Daraus ergibt sich, dass bei

seitlicher Entleerung der Traubenbehälter

auf dem Transportanhänger,

der Traubenvollernter

und der Anhänger zueinander

räumlich parallel Platz finden

müssen. Hinsichtlich der Logistik

der Traubenentleerung vom

Traubenvollernter in entsprechende

Transporteinheiten ist

der Traubentransport in Bottichen

eine sehr zeitaufwendige

Arbeitsweise. Da das Abkippen

in die runden Gefäße sehr präzises

Auskippen erfordert. Hingegen

sind alle Formen von Traubenwagen

zeitlich viel effektiver

und einfacher.

Abbeeren und sortieren

Optional sind zumindest bei den

selbstfahrenden Traubenvollerntern

Abbeermaschinen und Rollensortierer

erhältlich. Bei den

gezogenen Traubenvollerntern

ist das nicht bei allen Modellen

möglich. Hier begrenzen das Maschinengewicht

und die Kopflastigkeit

der gezogenen Vollernter

den Aufbau dieser Aggregate.

Pellenc und Gregoire verbauen

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Gezogener Traubenvollernter der Firma Pellenc mit Rollensortierer.

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