Ausgabe 2/2024
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Nachhaltig gut gedämmt<br />
Auf Wirksamkeit, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit<br />
des Materials achten<br />
Eleganz und Gemütlichkeit im klassischen<br />
Gewand: Ältere Häuser haben<br />
ihr ganz eigenes Flair und stehen deshalb<br />
bei Immobilieninteressenten hoch im<br />
Kurs. Bestandsimmobilien rücken auch<br />
deshalb verstärkt in den Blick, da freie<br />
Grundstücke für einen Neubau vielerorts<br />
Mangelware sind.<br />
Zudem lässt sich bei Altbauten mit nicht<br />
mehr zeitgemäßer Energieeffizienz oft<br />
über den Preis verhandeln – so bleibt<br />
anschließend finanzieller Spielraum, um<br />
das neue Zuhause fit für die heutigen Anforderungen<br />
zu machen. An erster Stelle<br />
der Modernisierungsplanung steht meist<br />
die nachträgliche Dämmung. Wenn weniger<br />
Heizwärme nach außen entweicht,<br />
senkt das dauerhaft die Heizkosten und<br />
trägt mit eingesparten Emissionen zum<br />
Klimaschutz bei.<br />
Ökologisch ein Gewinn<br />
Unabhängig von der verwendeten Heizenergie<br />
und dem Zustand der Immobilie<br />
zeigt sich, dass eine Dämmung stets ökologische<br />
Vorteile mit sich bringt. Zu diesem<br />
Schluss kommt das Forschungsinstitut für<br />
Wärmeschutz e.V. München (FIW) in einer<br />
Studie zur Umweltbilanz verschiedener<br />
Dämmstoffe.<br />
Die Einsparungen, die durch die Dämmung<br />
erzielt werden können, überwiegen<br />
um ein Vielfaches die Energie, die zuvor<br />
in ihre Produktion fließt. Hinzu kommt:<br />
Weitere Modernisierungsschritte wie ein<br />
Austausch der alten Heizung sind oft erst<br />
nach einer Verbesserung der energetischen<br />
Effizienz sinnvoll.<br />
“Der Wechsel beispielsweise zu einer<br />
Wärmepumpe im Altbau ist erst dann<br />
wirklich effektiv, wenn der Dämmstandard<br />
so angepasst ist, dass er niedrige Vorlauftemperaturen<br />
zulässt”, erklärt Serena<br />
Klein, Sprecherin der Geschäftsleitung<br />
des Industrieverbands Hartschaum e.V.<br />
(IVH). Sie empfiehlt, sich bei der Planung<br />
und Ausführung durch Energieberater<br />
und erfahrene Fachhandwerker vor Ort<br />
begleiten zu lassen.<br />
Nachhaltig über Jahrzehnte<br />
Ein wichtiger Faktor für die Wirksamkeit<br />
der Modernisierung ist die Wahl des<br />
geeigneten Materials. Die Dämmleistung<br />
spielt ebenso eine Rolle wie die Kosten,<br />
die Verarbeitbarkeit sowie Aspekte der<br />
Nachhaltigkeit. Seit über 50 Jahren etwa<br />
bewährt sich EPS (Expandiertes Polystyrol)<br />
in der Gebäudepraxis. Es ist nicht nur<br />
effektiv, robust und langlebig, sondern<br />
lässt sich auch nach Jahrzehnten der<br />
Nutzung noch wiederverwenden.<br />
Die weltweit erste Recyclinganlage in den<br />
Niederlanden, basierend auf einem vom<br />
Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik<br />
und Verpackung entwickelten Prozess,<br />
ermöglicht geschlossene Wertstoff-Kreisläufe.<br />
Unter www.ivh.de etwa finden sich<br />
dazu mehr Informationen. Die FIW-Studie<br />
wiederum bestätigt die hohe Effizienz des<br />
Dauerbrenners unter den Dämmstoffen:<br />
So benötigt graues EPS, auch bekannt als<br />
Neopor, nur fünf bis acht Monate, um die<br />
CO2-Emissionen aus seiner Produktion zu<br />
kompensieren.<br />
Foto: DJD/IVH/Getty Images/Ok Shu<br />
Foto: DJD/IVH/Getty Images/yunava1