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Sinfonietta Isartal März 2024

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WERKEINFÜHRUNG<br />

Im Spätsommer 1889 bestand Carl Nielsen das Probespiel für die zweite Geige in<br />

der Kopenhagener Hofkapelle und empfing im Jahr darauf das Stipendium Det<br />

Anckerske Legat, welches ihm vom September 1890 bis Juni 1891 eine Reise durch<br />

Deutschland, Frankreich und Italien ermöglichte. In Paris lernte er am 2. <strong>März</strong><br />

1891 die dänische Bildhauerin Anne Marie Brodersen (1863 – 1945) kennen, die<br />

er auf dieser Reise am 18. April heiratete. Fortan setzte sie ihre Künstlerkarriere<br />

unter dem Namen Anne Marie Carl Nielsen fort. Als Tochter eines Landwirtes<br />

zunächst auf Tierplastiken spezialisiert schuf sie auch Portraitbüsten, darunter<br />

1928 eine solche ihres Mannes, für die ihr nach dem Tod von Carl Nielsen am 3.<br />

Oktober 1831 die Thorvaldsen-Medaille im Jahre 1932 verliehen wurde.<br />

Edvard Grieg<br />

Nordische Weisen<br />

Fotografie von Grieg<br />

um 1900<br />

Edvard Grieg wurde am 15. Juni 1843 in Bergen an der norwegischen Westküste<br />

als Sohn von Alexander Grieg (1806 – 1875) und Gesine Judithe Grieg (1814 –<br />

1875) geb. Hagerup geboren. Der Urgroßvater Alexander Greig (1739 – 1803) war<br />

um 1770 aus Schottland nach Norwegen ausgewandert, hatte hier geheiratet<br />

und wurde 1797 zum britischen Vizekonsul in Bergen ernannt. Dessen Sohn<br />

John Grieg (1772 – 1844), der Großvater von Edvard, war mit Maren Regine Grieg<br />

(1776 – 1835), geb. Haslund verheiratet, der Tochter eines aus Dänemark zugewanderten<br />

Geigers, die das musikalische Element in die Familie einbrachte,<br />

verstärkt durch Edvard Griegs Mutter, die aus einer vermögenden Familie<br />

stammend eine erstklassige Ausbildung erhielt. Die Eltern förderten die<br />

musikalischen Anlagen: Sie erhielt als junges Mädchen Unterricht in Gesang,<br />

Klavier und Musiktheorie bei Albert Gottlieb Methfessel (1785 – 1869) in Hamburg<br />

und war später die angesehenste Klavierlehrerin in Bergen. Mit sechs Jahren<br />

erhielt Edvard von der Mutter den ersten Klavierunterricht und später auf<br />

der Tanks scole – einer Art Realschule – Musikunterricht von dem aus Prag<br />

stammenden Ferdinand Giovanni Schediwy (1804 – 1877) mit dem Grieg bis zu<br />

dessen Lebensende freundschaftlich verbunden blieb. Mit 15 Jahren spielte<br />

Edvard dem berühmten norwegischen Violinvirtuosen Ole Bull (1810 – 1880)<br />

auf dem Klavier eigene Kompositionen vor. In seinen Lebenserinnerungen<br />

beschrieb Grieg das Ergebnis dieses Zusammentreffens mit den folgenden<br />

Worten Ole Bulls: „Du must nach Leipzig gehen und ein Musiker werden.“<br />

Edvard Grieg nahm am 6. Oktober 1858 sein Musikstudium am Leipziger Konservatorium<br />

auf. Nur schwer konnte sich der Jüngling an die dort herrschende<br />

strenge Disziplin gewöhnen. Bei dem von ihm geschätzten ersten Klavierlehrer<br />

Ernst Ferdinand Wenzel (1806 – 1880) erhielt er einen systematischen Unterricht<br />

in Klaviertechnik und war dann Schüler von Ignaz Moscheles (1794 – 1870). Seine<br />

Lehrer in Harmonielehre und Komposition waren zunächst der Thomaskantor<br />

Moritz Hauptmann (1792 – 1868), dessen späterer Nachfolger als Thomaskantor<br />

Friedrich Richter (1808 – 1879) und Robert Papperitz (1826 – 1903). Carl Reinecke<br />

(1824 – 1910) war der Kompositionslehrer in seinem letzten Studienjahr 1861/62.<br />

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