MAGNIFICAT Juni 2024

77
Freitag, 7. Juni · Eucharistie
brannt ist mein Mitleid. Ich will meinen glühenden Zorn nicht
vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich
bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum
komme ich nicht in der Hitze des Zorns.
Impuls zur Lesung
Das Buch Hosea spricht vom Herrn in starken menschlichen Bildern
wie kaum ein anderes biblisches Buch. Und wie kaum ein
anderes biblisches Buch inszeniert das Hosea-Buch zugleich ein
heilsames Ja-aber. Hier erinnert Gott an die Zeiten seiner elterlichen
Fürsorge und Hingabe. Israel ist Gottes geliebtes Kind.
Doch alle Zuwendung läuft ins Leere. Die erwachsenen Söhne
und Töchter gehen Wege ins Nirgendwo. Ihre Götter, ihre Autoritäten,
verheißen alles und verführen ins Nichts. Da wird der
zärtliche zum zornigen Gott. Soll er unbewegt zusehen, wie die
Kinder sich zugrunde richten? Müsste er nicht dreinschlagen?
Dem Treiben ein für alle Mal ein Ende bereiten? Und am klügsten:
alle Taue kappen? Gott kann es nicht. Sein mütterliches
Innerstes revoltiert dagegen. Erbarmen siegt über Zorn. Über
Abgründen Brücken bauen. Das ist Gottes Heiligkeit.
Antwortpsalm
Jes 12, 2–3.4bcd.5–6
Kehrvers:
Ihr werdet Wasser freudig schöpfen aus den Quellen des Heils.
Siehe, Gott ist mein Heil; *
ich vertraue und erschrecke nicht.
Denn meine Stärke und mein Lied ist Gott, der HERR. *
Er wurde mir zum Heil. – Kehrvers
Ihr werdet Wasser freudig schöpfen *
aus den Quellen des Heiles.
Dankt dem HERRN! Ruft seinen Namen an! /
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt, *
verkündet: Sein Name ist erhaben! – Kehrvers