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MAGNIFICAT Juni 2024

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Eucharistie · Samstag, 22. <strong>Juni</strong> 234<br />

kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen<br />

geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!<br />

Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir<br />

essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn<br />

nach alldem streben die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß,<br />

dass ihr das alles braucht. Sucht aber zuerst sein Reich und seine<br />

Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben.<br />

Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird<br />

für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Ein deutscher Soziologe hat unsere Gesellschaft als Risikogesellschaft<br />

bezeichnet. Man könnte auch das Gegenteil vertreten:<br />

Wir leben in einer Versicherungsgesellschaft. Wir schließen Versicherungen<br />

ab für den Fall der Fälle und für alle Fälle, für oder<br />

besser: gegen Tod, Krankheit, Berufsunfähigkeit, Diebstahl, Alter,<br />

Haftung, Hagelschlag und Feuersbrunst. Wir versichern unser<br />

Reisegepäck, unseren Hausrat, unsere Autos und unser Leben;<br />

Marlene Dietrich soll ihre Beine versichert haben. Die Vögel des<br />

Himmels und die Lilien des Feldes schließen keine Versicherungen<br />

ab. Auch sonst oder gerade darum leben sie eher sorglos.<br />

Vögel säen nicht und ernten nicht und finden doch ausreichend<br />

Nahrung; Blumen arbeiten nicht und spinnen nicht und sind<br />

doch prächtig gekleidet. Säen und Ernten sind zur Zeit Jesu<br />

typische Arbeiten des Mannes, Spinnen ist Frauenarbeit. Gut<br />

möglich, dass sich Jesus mit diesen Bildworten an Menschen in<br />

seiner Nähe gewandt hat, die sich vom Nahen des Gottesreiches<br />

ganz und gar ergreifen ließen und ihm radikal nachgefolgt waren.<br />

Männer und Frauen, die alles geben im Einsatz für Gottes<br />

Gerechtigkeit. Statt ihre Zukunft zu sichern, leben sie in der anbrechenden<br />

Gegenwart des Herrn. Ihren Beruf haben sie aufgegeben<br />

für ihre Berufung. Manchmal wird die Sorge sie eingeholt<br />

haben: Wovon sollen wir leben? Was wird morgen sein? Da weist<br />

Jesus sie auf ihre beschwingten und anmutigen Mitgeschöpfe<br />

hin: Sie machen sich keine Sorgen; für sie ist gesorgt.

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