MAGNIFICAT Juni 2024

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Das Bild im Blick
Goldborten ihren Wohlstand. Sie hat den Zeigefinger ihrer rechten
Hand an ihr Kinn gelegt. Ihr Lachen, von dem Gen 18, 12.15
spricht, ist hier in eine Geste des Überlegens umgewandelt.
Warum lacht Sara? Sie hört, wie die drei Männer prophezeien,
dass sie binnen Jahresfrist dem Abraham einen Sohn gebären soll.
Sara ist aber bereits 90 Jahre alt, weit jenseits der Menopause,
und auch Abraham ist mit 99 Jahren nicht mehr in dem Alter, das
man als zeugungsfähig ansieht. Insofern ist das Lachen Saras sehr
verständlich, wird aber in der Bibel als Zeichen des Unglaubens
gerügt: „Warum lacht Sara und sagt: Sollte ich wirklich noch gebären,
obwohl ich so alt bin? Ist denn beim Herrn etwas unmöglich?“
(Gen 18, 13 f.). Als Sara erkennt, dass es Gott selbst ist, der
ihr die Verheißung geschenkt hat, bekommt sie Angst und leugnet
ihr Lachen (vgl. Gen 18, 15). Interessanterweise hatte Abraham
bei der Ankündigung der Schwangerschaft Saras zuvor ebenfalls
gelacht, aber dies blieb ohne Konsequenzen (vgl. Gen 17, 17).
Dahinter steckt aber, dass der Name des erwarteten Sohnes Isaak
mit dem hebräischen Wort für „lachen“ zusammenhängt.
Dies alles war dem Zeichner für die Entwürfe zum Mosaik
wohl zu schwierig und er stellte Sara lieber mit dieser Geste des
Nachdenkens dar.
Gen 21, 1–8 erzählt dann, wie Gott seine Verheißung erfüllt
und Isaak geboren wird. Es ist schön zu lesen, wie Sara hier ihr
Lachen positiv deuten kann: „Gott ließ mich lachen; jeder, der
davon hört, wird mir zulachen“ (Gen 21, 6).
Abraham bewirtet die Gäste
Während Sara auf der Schwelle der Hütte steht, steht Abraham in
Sandalen inmitten von Blumen, Gräsern und kleinen Sträuchern.
Hinter seinem Kopf ragt ein kantiger Felsen auf und der Hintergrund
wird in verschiedenen Grün- und Grautönen wiedergegeben.
Abraham ist im Gegensatz zu seiner Frau mit einer kurzen
Tunika in verschiedenen Grüntönen mit Punktverzierungen ge-