MAGNIFICAT Juni 2024

Eucharistie · Montag, 10. Juni 110
Lebens aus der geschenkten Gottesbeziehung. Der härteste Einschnitt
ist die Zeit des Babylonischen Exils. Diese umfassende
Krise wird theologisch gedeutet; es geht vor allem darum, dem
Gottesvolk Orientierung für Gegenwart und Zukunft anzubieten.
Das erste und das zweite Buch der Könige bildeten ursprünglich
eine literarische Einheit. Die antike griechische Bibelübertragung,
die Septuaginta, hat die überlieferte Schrift, wohl aufgrund
ihres großen Umfangs, dann in zwei Hälften geteilt. Dem folgt
die Vulgata, die nach dem vierten Jahrhundert entstandene lateinische
Bibelübersetzung. Erst ab dem 15. Jahrhundert fand diese
Zweiteilung Eingang auch in die hebräischen Bibelausgaben.
Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 17, 1–6
In jenen Tagen sprach der Prophet Elija aus Tischbe in Gilead zu
Ahab, dem König von Israel: So wahr der HERR, der Gott Israels,
lebt, in dessen Dienst ich stehe: in diesen Jahren sollen weder
Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.
Danach erging das Wort des HERRN an Elija: Geh weg von hier,
wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Kerit östlich
des Jordan! Aus dem Bach sollst du trinken und den Raben habe
ich befohlen, dass sie dich dort ernähren.
Elija ging weg und tat, was der HERR befohlen hatte; er begab
sich zum Bach Kerit östlich des Jordan und ließ sich dort nieder.
Die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso
Brot und Fleisch am Abend und er trank aus dem Bach.
Impuls zur Lesung
Unser Gott oder unsere Götzen – das ist die Frage. Es ist die
Frage, wer oder was das Leben trägt, den Hunger stillt, den Weg
weist. Der Prophet Elija ist ein hellwacher und oft vor Zorn lodernder
Kämpfer gegen die falschen Götter. Doch sein Grimm ist
nicht zu trennen von seinem Gram darüber, dass so viele Menschen
von den Schein-Göttern, den Nicht-Göttern in die Irre geführt
und um ihr ganzes Glück betrogen werden. Hier macht der
Prophet selbst die Erfahrung, dass in einer Situation äußerster