MAGNIFICAT Juni 2024

99
Sonntag, 9. Juni · Eucharistie
nicht zu essen? Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt
hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen.
Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die
Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich
gegessen.
Da sprach Gott, der HERR, zur Schlange: Weil du das getan
hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes.
Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage
deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der
Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.
Impuls zur Lesung
Der Erdling ist dazu geschaffen, den Erdboden zu bebauen –
doch warum muss das unter so vielen Opfern und Entbehrungen
geschehen? Die Menschen sind von Gott gewollt als Mann und
Frau, im Menschsein gleich, verschieden genug, um einander
Hilfe und glückliche Bereicherung zu sein – warum gelingt es
so selten? Warum bestimmt der Mann über die Frau? Die Frau
bringt Leben hervor – warum so mühsam und manchmal sogar
unter Lebensgefahr? Die Menschen sind vom Schöpfer geliebt
und mit allem ausgestattet, was sie brauchen – warum verletzen
sie die Grenze zwischen Gott und Mensch? Auf diese uralten
Fragen gibt das dritte Kapitel der Genesis Antwort. Die Antwort
will den fragwürdigen Zustand von Welt und Mensch nicht festschreiben.
Sie hält vielmehr die Erinnerung daran wach, wie
Gott die Welt will: als Ort der Freundschaft zwischen Gott und
Mensch und von Mensch zu Mensch.
Antwortpsalm Ps 130, 1–8
Kehrvers:
Beim HERRN ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: *
Mein Herr, höre doch meine Stimme!