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Frankreich_erleben_La_Grange_de_Meslay

Artikel über das " Festival de la Grange de Meslay ", veröffentlicht im deutschen Magazin "Frankreich erleben" (Nr. 60, Herbst 2016) www.frankreicherleben.de

Artikel über das " Festival de la Grange de Meslay ", veröffentlicht im deutschen Magazin "Frankreich erleben" (Nr. 60, Herbst 2016) www.frankreicherleben.de

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DAS UNABHÄNGIGE FRANKREICH-MAGAZIN Nr. 60 · Herbst 2016<br />

Vallée <strong>de</strong> la<br />

Dordogne<br />

Wo man « wie Gott in <strong>Frankreich</strong> » lebt<br />

Loiretal<br />

Von <strong>de</strong>r Holzkathedrale<br />

zum Musiktempel<br />

Bretagne<br />

Die Johnnies, die Hel<strong>de</strong>n von Roscoff<br />

Saint-Germain<strong>de</strong>s-Prés<br />

Mehr als ein Viertel, die Seele von Paris?<br />

Gesellschaft Wie <strong>de</strong>nken Briten in <strong>Frankreich</strong> über <strong>de</strong>n Brexit?<br />

Art <strong>de</strong> vivre <strong>Frankreich</strong>, das neue Eldorado für Bierliebhaber<br />

Geschichte Das unglaubliche Vermächtnis von Maurice Ravel<br />

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Val <strong>de</strong> Loire<br />

<strong>Grange</strong><br />

<strong>de</strong> <strong>Meslay</strong><br />

Von <strong>de</strong>r Holzkathedrale zum Musiktempel<br />

In <strong>de</strong>r Region Centre-Val <strong>de</strong> Loire, knapp zehn<br />

Kilometer nordöstlich von Tours, steht inmitten von<br />

Fel<strong>de</strong>rn ein bemerkenswertes und erstaunliches<br />

Gebäu<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt: die <strong>Grange</strong><br />

<strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>. Dieser Ort, <strong>de</strong>r weit von <strong>de</strong>n bekannten<br />

touristischen Pfa<strong>de</strong>n entfernt liegt, ist nicht nur eines<br />

<strong>de</strong>r besterhaltenen Klostergebäu<strong>de</strong> für landwirtschaftliche<br />

Zwecke in <strong>Frankreich</strong> – beziehungsweise<br />

sogar in Europa –, son<strong>de</strong>rn er beherbergt darüber<br />

hinaus einen <strong>de</strong>r schönsten Konzertsäle <strong>de</strong>s <strong>La</strong>n<strong>de</strong>s.<br />

Seit mehr als 50 Jahren fin<strong>de</strong>t hier jährlich ein<br />

klassisches Musikfestival statt, das in seiner Art<br />

einmalig ist und bei <strong>de</strong>m renommierte Interpreten aus<br />

aller Welt ganz unkompliziert ihre Kunst darbieten.<br />

Ein kaum hörbares Rascheln, ein kaum wahrnehmbarer Luftzug.<br />

So diskret, dass das Publikum – immerhin knapp tausend Personen<br />

–, das ganz konzentriert <strong>de</strong>r Klaviersonate Nr. 18 Es-Dur<br />

von Ludwig van Beethoven lauscht, dies gar nicht bemerkt zu haben<br />

scheint. Eine Eule – o<strong>de</strong>r ein Uhu, in <strong>de</strong>r Dunkelheit ist dies schwer<br />

festzustellen – hat mehrmals majestätisch und geräuschlos die Scheune<br />

in ihrer ganzen Länge durchquert. Davon unbeeindruckt setzt <strong>de</strong>r berühmte<br />

norwegische Pianist Leif Ove Andsnes, <strong>de</strong>r gewöhnlich in <strong>de</strong>n<br />

größten Konzertsälen <strong>de</strong>r Welt auftritt, sein Spiel fort und entlockt <strong>de</strong>m<br />

herrlichen Steinway auf <strong>de</strong>r Bühne wohltemperierte Klänge, und man<br />

hat <strong>de</strong>n Eindruck, die Zeit wür<strong>de</strong> stillstehen. Am En<strong>de</strong> seines Fluges<br />

setzt sich <strong>de</strong>r Nachtvogel auf einen <strong>de</strong>r Eichenbalken <strong>de</strong>s unglaublichen<br />

Dachstuhls <strong>de</strong>r Scheune. Man fragt sich, ob auch er <strong>de</strong>m Konzert<br />

lauscht und gleichzeitig darüber erstaunt ist, dass sein Universum, das<br />

normalerweise nachts menschenleer ist, für die Dauer einiger Tage in<br />

einen <strong>de</strong>r schönsten und ausgefallensten Konzertsäle <strong>Frankreich</strong>s verwan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>. Und dies Jahr für Jahr, seit nunmehr 52 Jahren.<br />

56 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016


<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016 · 57


UNTERWEGS IN FRANKREICH Val <strong>de</strong> Loire<br />

Von oben nach unten und von<br />

links nach rechts: Sviatoslav<br />

Richter bei seinem ersten<br />

Besuch in <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong> <strong>de</strong><br />

<strong>Meslay</strong>; auf <strong>de</strong>m Quai <strong>de</strong>s<br />

Bahnhofs in Saint-Pierre-<strong>de</strong>s-<br />

Corps; Jessye Norman 1982 bei<br />

einem Konzert in <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong>;<br />

Sviatoslav Richter 1993 in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Grange</strong> mit René Martin, <strong>de</strong>r<br />

immer noch künstlerischer Leiter<br />

<strong>de</strong>s Festivals ist; das Via Nova<br />

Quartett spielt mit <strong>de</strong>n Hühnern<br />

<strong>de</strong>r <strong>Grange</strong>, ein Zeugnis <strong>de</strong>r<br />

lockeren Atmosphäre, die dort<br />

herrscht; ein Konzert in diesem<br />

Sommer in <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong>.<br />

Ein einmaliges <strong>La</strong>ndwirtschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

Wie in so vielen an<strong>de</strong>ren Gebäu<strong>de</strong>n, die in Europa im<br />

Umfeld reicher Abteien gebaut wur<strong>de</strong>n, um die durch die<br />

Bewirtschaftung <strong>de</strong>s dortigen Grund und Bo<strong>de</strong>ns produzierten<br />

Erzeugnisse zu lagern, waren in <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong> <strong>de</strong><br />

<strong>Meslay</strong> lange Zeit « nur » Stroh, Heu und Korn untergebracht.<br />

Dabei ist diese Scheune in ihrer Art einzigartig:<br />

Während sich die meisten Abteien mit Speichern viel beschei<strong>de</strong>nerer<br />

Ausmaße zufrie<strong>de</strong>ngaben, haben die Mönche<br />

<strong>de</strong>r nur wenige Kilometer entfernt liegen<strong>de</strong>n, mächtigen<br />

und reichen Abbaye <strong>de</strong> Marmoutier um 1220 auf einer<br />

Fläche von insgesamt zwei Hektar ein monumentales<br />

Bauwerk, eine regelrechte « Wehr-Burg » errichtet, die mit<br />

einer imposanten Mauer umgeben ist und mehrere Gebäu<strong>de</strong><br />

umfasst. So entstand diese außergewöhnliche Anlage<br />

mit einer Scheune, die alleine bereits 60 Meter lang und<br />

25 Meter breit ist und auf <strong>de</strong>ren mehr als vier Meter dicken<br />

Mauern ein Ziegeldach mit riesigen Ausmaßen ruht.<br />

Für <strong>de</strong>n – perfekt erhaltenen – Dachstuhl mussten seinerzeit<br />

die schönsten Eichen aus <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn<br />

gefällt wer<strong>de</strong>n, und noch heute beeindruckt er durch seine<br />

Architektur, die sowohl an eine Kathedrale aus Holz als<br />

auch an ein Meisterwerk <strong>de</strong>s Schiffsbaus erinnert. Zahlreiche<br />

Details zeugen davon, dass die Erbauer beeindrucken<br />

und die Macht <strong>de</strong>r Abtei unterstreichen wollten,<br />

wie dies auch die imposante Rosette auf <strong>de</strong>r gewaltigen<br />

Eingangstür zum Gut zeigt, <strong>de</strong>ren Motiv <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Rosette<br />

im nördlichen Querschiff <strong>de</strong>r Kathedrale von Chartres<br />

entspricht. In Europa gibt es heute nur noch zwei Scheunen<br />

aus <strong>de</strong>rselben Epoche, die ebenso gut erhalten und<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> vergleichbar sind, obschon sie<br />

wesentlich beschei<strong>de</strong>nere Ausmaße haben: Vaulerent im<br />

Nor<strong>de</strong>n von Paris und Ter Doest in Belgien, in <strong>de</strong>r Nähe<br />

von Bruges. Selbst ohne Konzertbesuch ist die <strong>Grange</strong> <strong>de</strong><br />

<strong>Meslay</strong> also bereits einen Besuch wert.<br />

Eine nervenaufreiben<strong>de</strong> Auktion bei brennen<strong>de</strong>r Kerze<br />

Obwohl die <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> ein monumentales Gebäu<strong>de</strong><br />

war – o<strong>de</strong>r vielleicht gera<strong>de</strong> weil sie, wie so viele an<strong>de</strong>re<br />

Besitztümer <strong>de</strong>r Kirche, zu auffällig war –, wur<strong>de</strong> sie<br />

während <strong>de</strong>r Französischen Revolution beschlagnahmt.<br />

Die neu gewählte Nationalversammlung wollte die Macht<br />

<strong>de</strong>r geistlichen Or<strong>de</strong>n einschränken beziehungsweise aus-<br />

58 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016


löschen und beschloss, das Gut inklusive <strong>de</strong>r Scheune zu<br />

verkaufen. Der Verkauf fand am 20. April 1791 in einer<br />

traditionellen Art und Weise statt, nämlich als sogenannte<br />

Vente à la Bougie (Auktion bei brennen<strong>de</strong>r Kerze), die<br />

heute noch in <strong>Frankreich</strong> in bestimmten Fällen praktiziert<br />

wird. Dies ist eine <strong>de</strong>r spektakulärsten und für die Käufer<br />

stressigsten Arten <strong>de</strong>r Versteigerung: Sie beginnt ganz<br />

normal, solange bis niemand mehr überbietet. Nun zün<strong>de</strong>t<br />

<strong>de</strong>r Notar eine erste Kerze beziehungsweise einen Docht<br />

an. Bis dieser abbrennt, dauert es nicht mehr als zwanzig<br />

Sekun<strong>de</strong>n. Passiert in dieser Zeit nichts, wird ein zweiter<br />

Docht angezün<strong>de</strong>t. Ist auch dieser heruntergebrannt, ohne<br />

dass ein weiteres Gebot abgegeben wur<strong>de</strong>, erhält <strong>de</strong>r letzte<br />

Bieter <strong>de</strong>n versteigerten Gegenstand. Gehen dagegen<br />

während <strong>de</strong>s Abbrennens <strong>de</strong>r Dochte weitere Gebote ein,<br />

wird <strong>de</strong>r Preiskampf fortgesetzt und ein Docht nach <strong>de</strong>m<br />

an<strong>de</strong>ren angezün<strong>de</strong>t. Der Druck auf die Bieter ist groß, da<br />

es vorkommen kann, dass ein Docht ganz überraschend<br />

erlischt … Dann entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r weiße Rauch unwi<strong>de</strong>rruflich<br />

zugunsten <strong>de</strong>s letzten Bieters. An jenem Tag im Jahr<br />

1791 wur<strong>de</strong> ein gewisser Monsieur Derouët Eigentümer<br />

<strong>de</strong>r <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>. Glücklicherweise han<strong>de</strong>lte es sich<br />

dabei um einen Architekten aus Tours, <strong>de</strong>ssen Intention es<br />

ganz und gar nicht war, die Gebäu<strong>de</strong> abreißen zu lassen,<br />

um sie in einen riesigen Steinbruch unter freiem Himmel<br />

zu verwan<strong>de</strong>ln und mit <strong>de</strong>m Material neue Bauwerke zu<br />

errichten, so wie dies in <strong>de</strong>r damaligen Zeit oft <strong>de</strong>r Fall<br />

war. Er hatte wohl ein Gespür dafür, dass das Gut eine<br />

interessante Immobilieninvestition sein wür<strong>de</strong>, und wollte<br />

die <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> und <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Gutes erhalten.<br />

Eine Familienangelegenheit<br />

Es ist äußerst selten, dass ein Besitz in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>, die heute sogar als Monument<br />

Historique klassifiziert ist, in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n ein und<br />

<strong>de</strong>rselben Familie bleibt. Und doch ist Patrick Lefebvre,<br />

<strong>de</strong>r sie heute mit seiner Frau Claire unterhält und verwaltet,<br />

ein Nachfahre <strong>de</strong>s Käufers aus <strong>de</strong>m Jahr 1791.<br />

Verständlicherweise sind die bei<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>m Ort total<br />

begeistert und leben in einem angrenzen<strong>de</strong>n Haus. « Ich<br />

wur<strong>de</strong> vor 73 Jahren in <strong>Meslay</strong> geboren », präzisiert Patrick,<br />

<strong>de</strong>n man problemlos zehn Jahre jünger schätzen<br />

wür<strong>de</strong>. Sein Vater, ein Industrieller und Geschäftsmann,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Großteil seiner Zeit in Paris verbrachte, hat ihm<br />

das gesamte Gut vermacht. Ein bemerkenswertes Erbe,<br />

<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016 · 59


UNTERWEGS IN FRANKREICH Val <strong>de</strong> Loire<br />

Von links nach<br />

rechts: Einer <strong>de</strong>r<br />

renommiertesten<br />

Klavierstimmer,<br />

Denijs <strong>de</strong> Winter,<br />

kümmert sich vor<br />

je<strong>de</strong>m Konzert<br />

um die letzten<br />

Abstimmungen;<br />

<strong>de</strong>r norwegische<br />

Pianist Leif Ove<br />

Andsnes bei<br />

einem Konzert<br />

in diesem Jahr;<br />

die freiwilligen<br />

Helfer beim<br />

Bearbeiten <strong>de</strong>r<br />

Post; Patrick und<br />

Claire Lefebvre,<br />

die Besitzer<br />

<strong>de</strong>r <strong>Grange</strong>.<br />

aber gleichzeitig ein folgenschweres, wie Patrick erläutert:<br />

« Das ganze Erbe meines Vaters ist in die Renovierung<br />

geflossen. Der Unterhalt von <strong>Meslay</strong> ist immens. Ständig<br />

fallen neue Arbeiten an. Alleine <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>cker arbeitet<br />

je<strong>de</strong>s Jahr drei bis sechs Wochen hier … » Vor allem<br />

eines ist Patrick schnell klar gewor<strong>de</strong>n: Das Gut ist mit<br />

130 Hektar zwar groß, doch 60 Hektar davon sind Wald,<br />

sodass die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen nicht<br />

ausreichen, um die Kosten zu <strong>de</strong>cken. Also war es wichtig,<br />

an<strong>de</strong>re Einkommensquellen zu fin<strong>de</strong>n. Da war es ein<br />

fast unglaubliches Zeichen <strong>de</strong>s Himmels, dass es zu einer<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Begegnung kam, die das Schicksal <strong>de</strong>r<br />

<strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> gravierend verän<strong>de</strong>rte.<br />

Einer <strong>de</strong>r größten Pianisten <strong>de</strong>s<br />

20. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist Feuer und Flamme<br />

Anfang <strong>de</strong>r 60er-Jahre unternahm <strong>de</strong>r berühmte russische<br />

Pianist Sviatoslav Richter (1915-1997), <strong>de</strong>r damals<br />

bereits als einer <strong>de</strong>r größten Musiker <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

galt, eine <strong>Frankreich</strong>tournee. Französische Freun<strong>de</strong> hatten<br />

von <strong>de</strong>r Touraine geschwärmt, und da er neugierig gewor<strong>de</strong>n<br />

war, wollte er dort die berühmten Schlösser besuchen<br />

und sich gleichzeitig nach Möglichkeiten für Konzerte<br />

umsehen. Im <strong>La</strong>ufe <strong>de</strong>r Besichtigungen war er jedoch<br />

immer mehr von <strong>de</strong>r mangelhaften Akustik <strong>de</strong>r Orte und<br />

<strong>de</strong>m, für sein Empfin<strong>de</strong>n, oft zu spektakulären Aussehen<br />

enttäuscht. Richter gehörte zu <strong>de</strong>n Menschen, die einfachen<br />

Dingen manchmal eine größere Be<strong>de</strong>utung beimessen<br />

und sie daher bevorzugen. Für ihn konnte das Erfolgsrezept<br />

eines Konzertes ganz unspektakulär sein: « Nehmen<br />

Sie ein Klavier, la<strong>de</strong>n Sie es auf einen Lkw und fahren Sie<br />

übers <strong>La</strong>nd », schrieb er. « <strong>La</strong>ssen Sie sich Zeit, erkun<strong>de</strong>n<br />

Sie die Gegend und halten Sie an einem netten Ort mit<br />

einer schönen Kirche an. <strong>La</strong><strong>de</strong>n Sie das Klavier ab, unterhalten<br />

Sie sich mit <strong>de</strong>n Einwohnern, geben Sie ein Konzert,<br />

schenken Sie <strong>de</strong>n Menschen, die freundlicherweise<br />

gekommen sind, Blumen und fahren Sie wie<strong>de</strong>r ab. » Als<br />

er in Tours ein Konzert gab, erzählte ihm Pierre Boille,<br />

ein befreun<strong>de</strong>ter Architekt, von einer Scheune aus <strong>de</strong>m<br />

13. Jahrhun<strong>de</strong>rt ganz in <strong>de</strong>r Nähe, die seinen Ansprüchen<br />

zu genügen schien: Es war die <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>. Richter<br />

beschloss, unverzüglich dorthin zu fahren. Das war 1963,<br />

Mitte November, es war kalt und regnerisch und vermutlich<br />

<strong>de</strong>r ungeeignetste Zeitpunkt, um diesen Ort zu besichtigen.<br />

Dessen ungeachtet war Richter bereits beim Betreten<br />

<strong>de</strong>r Scheune Feuer und Flamme und beschloss, dort<br />

ein Festival <strong>de</strong>r klassischen Musik zu veranstalten: « Als<br />

ich in die Scheune kam, war diese voll mit <strong>de</strong>r Heuernte<br />

<strong>de</strong>s Jahres, und überall lief Geflügel herum; trotz<strong>de</strong>m war<br />

ich auf <strong>de</strong>r Stelle begeistert. » Am En<strong>de</strong> seines Besuches<br />

äußerte sich Richter – zwischen Stroh und Hühnermist –<br />

ein<strong>de</strong>utig: « Hier will ich spielen! » Am 23. Juni 1964 gab<br />

<strong>de</strong>r Maestro sein erstes Konzert und lancierte das Festival<br />

<strong>de</strong> la <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>, das heute einen internationalen Ruf<br />

genießt. So hat Richters Begeisterung die Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Scheune entschei<strong>de</strong>nd verän<strong>de</strong>rt und die Holzkathedrale<br />

für die <strong>La</strong>gerung von Weizen im <strong>La</strong>ufe <strong>de</strong>r Jahre in<br />

einen regelrechten Musiktempel verwan<strong>de</strong>lt.<br />

Eine Scheune als Symbol für<br />

musikalische Höchstleistungen<br />

Für <strong>de</strong>n Hausherrn Patrick Lefebvre war diese Begegnung<br />

ein Wink <strong>de</strong>s Schicksals. In <strong>de</strong>n ersten Jahren stellte<br />

er die <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> für das Festival zwar kostenlos<br />

zur Verfügung, doch <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r Veranstaltung bestärkte<br />

ihn darin, diesen einzigartigen Ort <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen. Da <strong>de</strong>r landwirtschaftliche Betrieb<br />

<strong>de</strong>n Unterhalt <strong>de</strong>r Scheune nicht sicherstellen konnte,<br />

visierte er eine Neuorientierung in Richtung Kultur und<br />

Vermietung an. Patrick und Claire verbrachten viel Zeit<br />

damit, in <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n Stromkästen, Generatoren und<br />

Verstärkeranlagen zu installieren, damit sie sowohl für<br />

60 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016


das Festival als auch für Ausstellungen und private Veranstaltungen<br />

wie Hochzeiten optimale Bedingungen bieten.<br />

Auf Einladung von Richter kamen inzwischen nicht nur<br />

einflussreiche Politiker, son<strong>de</strong>rn vor allem international<br />

renommierte Musiker, Interpreten und Dirigenten in die<br />

<strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> und machten das Festival zu einem<br />

wichtigen Ereignis. Es war ein enormer Erfolg. Die wun<strong>de</strong>rschöne<br />

Scheune inmitten von Fel<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong> innerhalb<br />

weniger Jahre zu einer Hochburg <strong>de</strong>r Kammermusik in<br />

Europa. So unglaublich dies für die Bewohner <strong>de</strong>r Region<br />

erscheinen mochte, plötzlich besuchten so berühmte<br />

Persönlichkeiten <strong>de</strong>r Musikszene wie Pierre Boulez, Elisabeth<br />

Schwarzkopf, Barbara Hendricks, Jessye Norman<br />

und Dietrich Fischer-Dieskau « ihre Gegend ».<br />

Alle diese Künstler, die normalerweise in viel komfortableren<br />

und renommierteren Sälen auf <strong>de</strong>r ganzen<br />

Welt auftreten, schätzen die beson<strong>de</strong>re Atmosphäre <strong>de</strong>s<br />

Festival <strong>de</strong> la <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>, selbst wenn es dort keine<br />

großartigen Logen gibt, wenn manchmal ein krähen<strong>de</strong>r<br />

Hahn ihre Interpretation stört – <strong>de</strong>nn dieser waltet noch<br />

immer mitten im Hof seines Amtes – o<strong>de</strong>r wenn eine Eule<br />

während <strong>de</strong>r Vorstellung durch die Scheune fliegt … Dies<br />

ist Teil <strong>de</strong>r Magie <strong>de</strong>s Festivals, das ein<strong>de</strong>utig an<strong>de</strong>rs als<br />

an<strong>de</strong>re Festivals ist. 1988 hatte Richter die künstlerische<br />

Leitung seinem langjährigen Freund René Martin anvertraut,<br />

<strong>de</strong>r auch nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Maestros im Jahr 1997<br />

<strong>de</strong>m Festival treu blieb. Er reist unaufhörlich durch die<br />

Weltgeschichte, ist international bekannt und organisiert<br />

jährlich mehr als 2500 Konzerte auf <strong>de</strong>r ganzen Welt.<br />

Doch nach wie vor engagiert und begeistert er sich für die<br />

<strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong>, und das Festival hat ihm inzwischen<br />

viel zu verdanken: Anspruchsvolle Künstler vertrauen ihm<br />

blind und kommen Jahr für Jahr, um in <strong>Meslay</strong> aufzutreten.<br />

Manche sehen in <strong>de</strong>r Einladung sogar ein Zeichen<br />

beson<strong>de</strong>rer Anerkennung. Seine Verbun<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>r<br />

Scheune erklärt René Martin folgen<strong>de</strong>rmaßen: « Musik ist<br />

etwas Beson<strong>de</strong>res, aber sie benötigt einen Raum, um sich<br />

auszudrücken. Ich habe immer sehr sensibel auf Orte reagiert,<br />

und <strong>Meslay</strong> ist einzigartig. Selbst wenn die Akustik<br />

einer Scheune technisch nicht die beste ist, so sorgt<br />

dieses unvergleichliche Umfeld für beson<strong>de</strong>rs emotionale<br />

Augenblicke. »<br />

Gérard, Michel, Danielle, Jean-Clau<strong>de</strong>,<br />

Josiane, Jean-Luc und all die an<strong>de</strong>ren …<br />

Was heute, über die international anerkannte, hochwertige<br />

Programmgestaltung hinaus, <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Festival<br />

<strong>de</strong> la <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> ausmacht, ist das Ambiente, das<br />

dort herrscht. Seit <strong>de</strong>n ersten Auflagen wird das Festival<br />

von einem tollen Team ehrenamtlicher Helfer getragen,<br />

von <strong>de</strong>nen die meisten von Anfang an dabei waren. Egal<br />

ob ehemaliger Lehrer o<strong>de</strong>r Ingenieur, ob Koch, Caterer,<br />

Fotograf o<strong>de</strong>r Rentner: Alle tragen heute noch mit <strong>de</strong>rselben<br />

Freigiebigkeit und <strong>de</strong>mselben Eifer zum Erfolg <strong>de</strong>s<br />

Festivals bei. Man merkt sehr schnell, dass es sich hier<br />

um mehr als « nur » einen Verein han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r anlässlich<br />

<strong>de</strong>s Festivals ins Leben gerufen wur<strong>de</strong>, es ist eine große<br />

Familie.<br />

Gérard Proust war 1964 Praktikant bei <strong>de</strong>r lokalen<br />

Zeitung <strong>La</strong> Nouvelle République, als sein Arbeitgeber ihn<br />

bat, « Richter in <strong>Meslay</strong> zu fotografieren ». Damals hatte<br />

er we<strong>de</strong>r eine Ahnung, wo sich <strong>Meslay</strong> befin<strong>de</strong>t, noch wer<br />

Richter ist, obwohl je<strong>de</strong>r ihn als sehr wichtige Persönlichkeit<br />

bezeichnete. Seit<strong>de</strong>m ist er nicht nur <strong>de</strong>r offizielle<br />

Fotograf <strong>de</strong>s Festivals, son<strong>de</strong>rn er war auch einer <strong>de</strong>r wenigen<br />

Fotografen, die <strong>de</strong>r Maestro akzeptierte, obwohl er<br />

sich ansonsten überhaupt nicht gerne ablichten ließ. Doch<br />

die Bil<strong>de</strong>r, die Gérard von seinen diversen Konzerten gemacht<br />

hatte, wollte er immer schnell sehen, und manchmal<br />

ließ er es sich nicht nehmen, sogar vor <strong>de</strong>ssen Kamera<br />

<strong>de</strong>n Hanswurst zu spielen. Gérard erinnert sich: « Gleich<br />

zu Beginn hatte man mich vorgewarnt: ‹ Wenn <strong>de</strong>r Maestro<br />

dich während <strong>de</strong>s Konzertes beim Fotografieren sieht<br />

<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016 · 61


UNTERWEGS IN FRANKREICH Val <strong>de</strong> Loire<br />

o<strong>de</strong>r hört, steht er sofort vom Klavier auf und das Konzert<br />

ist been<strong>de</strong>t. › Allein bei <strong>de</strong>r Vorstellung war ich entsetzt! »<br />

Nach stun<strong>de</strong>nlangen Versuchen, so diskret wie möglich<br />

Fotos zu machen – und zahlreichen Krämpfen –, entstand<br />

zwischen Gérard und Richter dann schließlich eine unbestrittene<br />

Vertrautheit, die es ihm ermöglichte, einige <strong>de</strong>r<br />

raren Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s berühmten Pianisten zu machen. Wenn<br />

man ihn heute fragt, welches Ereignis ihm aus all <strong>de</strong>n<br />

Festivaljahren am meisten in Erinnerung geblieben ist,<br />

zögert Gérard nicht eine Sekun<strong>de</strong>: das Konzert von Jessye<br />

Norman 1982. Die Künstlerin hatte gera<strong>de</strong> begonnen, als<br />

draußen ein schweres Gewitter aufzog. Donner und Blitz<br />

wur<strong>de</strong>n immer zahlreicher. Plötzlich fiel <strong>de</strong>r Strom aus.<br />

Sofort wur<strong>de</strong> improvisiert und die Bühne mit Kerzen<br />

beleuchtet. Die Diva fuhr ungerührt mit ihrem Vortrag<br />

fort. Die Stimmung war surreal. Richter selbst war davon<br />

außergewöhnlich bewegt. « Es war ein fantastisches Konzert,<br />

bei <strong>de</strong>r die Musik mit bedrohlichen Naturgewalten<br />

im Wettstreit lag. Dann gab es donnern<strong>de</strong>n Applaus »,<br />

sagte er damals.<br />

Michel Puygrenier war viele Jahre Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Vereins, <strong>de</strong>r die Organisation <strong>de</strong>s Festival <strong>de</strong> la <strong>Grange</strong> <strong>de</strong><br />

<strong>Meslay</strong> innehat. In <strong>de</strong>n Jahren, als das Festival eine schwierige<br />

Zeit durchstehen musste (1993-2003), hat <strong>de</strong>r ehemalige<br />

Mathematiklehrer nicht gezögert, aus finanziellen<br />

Grün<strong>de</strong>n einige Grundfeste <strong>de</strong>s Vereinslebens über <strong>de</strong>n<br />

Haufen zu werfen und mit bestimmten Gewohnheiten zu<br />

brechen: Es gab keine kostenlosen Eintrittskarten mehr,<br />

auch nicht für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins – inzwischen<br />

sind es mehr als 400 –, die alle ehrenamtlich arbeiten. Ihm<br />

ist zu verdanken, dass sich das Festival weiterentwickelt<br />

hat und wirtschaftlich wie<strong>de</strong>r auf soli<strong>de</strong>n Beinen steht.<br />

Ein Drittel <strong>de</strong>s Budgets wird heute selbst erwirtschaftet,<br />

wobei die Eintrittspreise (ab 24 Euro pro Konzert) sehr<br />

mo<strong>de</strong>rat sind. Der Rest stammt aus Subventionen <strong>de</strong>r Region,<br />

<strong>de</strong>s Departements, <strong>de</strong>r Stadt Tours und von privaten<br />

Partnern. Seine größte Freu<strong>de</strong> aber ist es, zu spüren, dass<br />

das Festival immer noch etwas Beson<strong>de</strong>res ausstrahlt. « Es<br />

ist wirklich schön, zu <strong>erleben</strong>, wie Künstler mit internationalem<br />

Renommee, die oft als ‹ kapriziös › bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, sich in <strong>Meslay</strong> unter das Publikum mischen, mit<br />

allen an<strong>de</strong>ren gemeinsam einen Happen essen o<strong>de</strong>r sich<br />

einen Spaß daraus machen, im Hof <strong>de</strong>m Hahn nachzurennen<br />

», gibt er mit einem breiten Lächeln zu.<br />

Die aktuelle Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Vereins, Danielle<br />

Mommeja, ebenfalls eine pensionierte Lehrerin – in ihrem<br />

Fall für Literatur –, setzt alles daran, zusammen mit <strong>de</strong>n<br />

freiwilligen Helfern weiterhin <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Festivals<br />

zu garantieren. « Es ist je<strong>de</strong>s Jahr dasselbe. Wir arbeiten<br />

wie die Verrückten und sagen uns, dass wir dabei ein unglaubliches<br />

Glück haben. Man spürt hier etwas Beson<strong>de</strong>res,<br />

etwas, das über die Liebe zur Musik hinausgeht. Es<br />

gibt viele Emotionen, sowohl auf musikalischer, als auch<br />

auf menschlicher Ebene. » Während sie dies sagt, kommt<br />

Josiane Cier, eine weitere ehrenamtliche Helferin, die<br />

sich ebenfalls mit Herzblut und Energie für <strong>de</strong>n Verein<br />

engagiert, nimmt sie an <strong>de</strong>r Schulter und unterbricht das<br />

Gespräch: « Apropos Emotion, du solltest vielleicht reingehen,<br />

das Konzert beginnt in fünf Minuten … » In <strong>de</strong>r Tat<br />

betreten gera<strong>de</strong> die letzten Zuhörer die Scheune. In <strong>de</strong>r<br />

Ferne überwacht <strong>de</strong>r Hahn auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>s Gutes ungerührt<br />

seine Hühner. Zweifellos hat die Eule – o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Uhu – inzwischen ebenfalls oben im Gebälk Platz genommen.<br />

Alles klar, Josiane, das Konzert kann beginnen!<br />

62 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016


Hossegor<br />

France<br />

Boulogne<br />

A<br />

Ile <strong>de</strong> Sein<br />

Pointe<br />

du Raz<br />

<strong>La</strong> <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong><br />

37210 Parçay-<strong>Meslay</strong><br />

Telefon: + 33 (0)2 47 29 19 29<br />

www.meslay.com<br />

Besichtigung: Mitte April bis<br />

1. November, samstags und sonntags<br />

15.00 Uhr bis 18.30 Uhr<br />

Eintritt in das Gut und die Scheune<br />

inklusive Filmprojektion über die<br />

Geschichte <strong>de</strong>s Ortes: 3 Euro<br />

<strong>La</strong>nnion<br />

N12/E50<br />

Fêtes musicales en Touraine<br />

Brest<br />

Saint-Brieuc<br />

Festival <strong>de</strong> la <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> N12/E50<br />

16. bis 25. Juni 2017<br />

N164<br />

Telefon: + 33 (0)2 47 21 67 33<br />

www.fetesmusicales.com<br />

Quimper<br />

D768<br />

Die Konzerte N165/E60 fin<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n N24 Tours.<br />

Le Mans<br />

Wochen en<strong>de</strong>n jeweils freitags, samstags<br />

und sonntags statt. Ver an stal-<br />

Ein kostenloser Parkplatz für Pkw A11/E501<br />

Lorient<br />

Vannes<br />

t ungs ort ist immer die <strong>Grange</strong> N165/E60 <strong>de</strong><br />

<strong>Meslay</strong>. Die Anfangszeiten Quiberon sind je<br />

steht gegenüber <strong>de</strong>r Scheune zur<br />

Verfügung.<br />

Angers<br />

nach Wochentag unter schied lich:<br />

A11/E60<br />

<strong>La</strong> Baule<br />

Freitag 21 Uhr, Samstag 18 Uhr & 21<br />

Da im Juni die Aben<strong>de</strong> manchmal<br />

St. Nazaire<br />

Uhr, Sonntag 11 Uhr, 16 Uhr & 19 Uhr.<br />

noch kühl Nantes sein können, sollten Sie<br />

A87<br />

etwas zum Überziehen mitnehmen.<br />

Einzelkarten 24 bis 30 Euro,<br />

Clisson<br />

Cholet<br />

Abonnement für 3 bis 12 Konzerte 60<br />

bis 210 Euro.<br />

Tickets können per Internet, per<br />

In einem <strong>de</strong>r A83 Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Grange</strong><br />

<strong>de</strong> Les <strong>Meslay</strong> Sables-gibd’Olonne in <strong>de</strong>r einfache Speisen es eine angenehme<br />

Bar, an-<br />

Brief, per Telefon o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>s<br />

ge bo ten wer<strong>de</strong>n und wo man bei<br />

Festivals direkt vor Ort (sofern noch<br />

dieser Gelegenheit <strong>de</strong>n Vouvray ent<strong>de</strong>cken<br />

kann, einen Schaumwein,<br />

Amiens<br />

Plätze Cherbourg- frei sind) erworben wer<strong>de</strong>n.<br />

Octeville<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Region als <strong>de</strong>r lokale<br />

Da eine große Nachfrage nach <strong>de</strong>n<br />

« Cham pagner » bezeichnet wird.<br />

Le A29/E44 Havre<br />

Eintrittskarten herrscht, raten wir Ihnen<br />

Nach A131 <strong>de</strong>n Jumièges an Sonntagen um 11 Uhr<br />

Honfleur<br />

Rouen<br />

dringend, Ihr Ticket nicht erst vor Ort,<br />

statt fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konzerten bietet ein<br />

N13<br />

son<strong>de</strong>rn bereits vorab per Internet zu Caen A13/E46Caterer ein Buffet an.<br />

A16<br />

reservieren. In diesem Saint-Lô Fall ist auch<br />

A13/E5<br />

eine Platzwahl möglich.<br />

A84/E401<br />

Sofern Sie nicht mit <strong>de</strong>m eigenen Auto<br />

an reisen möchten, können Sie <strong>de</strong>n<br />

DinardSaint-Malo<br />

Avranches<br />

A28/E402<br />

kosten N176/E401 losen Mont-Saint-Michel<br />

Pen<strong>de</strong>lbus nutzen, <strong>de</strong>r<br />

während <strong>de</strong>s Festivals von Tours aus<br />

A84<br />

zur <strong>Grange</strong> <strong>de</strong> <strong>Meslay</strong> fährt. Abfahrt<br />

in Tours ist jeweils eine Stun<strong>de</strong> vor<br />

A11/E50<br />

Konzertbeginn; nach Konzerten<strong>de</strong><br />

fährt <strong>de</strong>r Rennes Bus wie<strong>de</strong>r zurück nach<br />

A10/E5<br />

A28/E502<br />

A86/E60<br />

Blois<br />

A10/E5-E60<br />

Parçay-<strong>Meslay</strong><br />

Tours<br />

A85<br />

PARIS<br />

Dreux<br />

Chartres<br />

Orléans<br />

A71/E9<br />

Bourges<br />

A10/E5<br />

A20/E9<br />

A83<br />

Poitiers<br />

Ausgabe Nr. 59<br />

Tours: Frischer Wind im Loiretal<br />

(12 km entfernt)<br />

Es gibt hier eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Straßenbahnen <strong>Frankreich</strong>s, belebte<br />

Fußgängerzonen, nicht alltägliche<br />

Besichtigungsmöglichkeiten, eine Fülle<br />

Montalivet<br />

einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Bars und Restaurants, Open-<br />

Air-Konzerte, gemütliche Lokale am<br />

Flussufer … Es weht ein<strong>de</strong>utig ein frischer Wind! Und die Dynamik<br />

von Tours macht dabei nicht an <strong>de</strong>n Stadtgrenzen halt, in<br />

gewisser Weise hat die ganze Region Centre-Val <strong>de</strong> Loire durch<br />

Le Porge<br />

sie neuen Schwung erhalten. Genug Grün<strong>de</strong> also für Neugierige,<br />

sich in Tours auf Ent<strong>de</strong>ckungsreise zu begeben! Cap-Ferret<br />

LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />

N11/E601<br />

Saint-Sigismond<br />

<strong>La</strong> Rochelle<br />

E5/A10<br />

Ausgabe Nr. 36:<br />

Blois: Ein Schloss <strong>de</strong>r Geheimnisse und Intrigen<br />

E602/A837<br />

(62 km entfernt)<br />

Auf einem kleinen Hügel über Limoges <strong>de</strong>r Loire<br />

Angoulême liegt idyllisch die Stadt Blois. Dabei verbirgt<br />

sie furchtbare Geheimnisse. Hier wirkt<br />

alles, als wäre die Zeit immer genauso<br />

ruhig dahingezogen wie <strong>de</strong>r Fluss vor<br />

ihren Toren. Doch Périgueux oben über <strong>de</strong>r Stadt Tulle hat<br />

das Schloss Intrigen, Verschwörungen und Skandale gesehen, Brive-la-Gaillar<strong>de</strong><br />

A89/E70<br />

die dramatisch E5/A10 und nur selten amüsant waren. Ein Besuch in Beaulieu-sur-Dordogne<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r französischen Könige ist eine Aurillac<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

Bor<strong>de</strong>aux gute Gelegenheit, einige beson<strong>de</strong>re Seiten <strong>de</strong>s französischen<br />

Geschichtsbuchs aufzuschlagen.<br />

A52/E72<br />

INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />

Niort<br />

Montluçon<br />

A<br />

Mimizan<br />

E5-E70/A63<br />

<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · Herbst 2016 · 63

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