goEast_2024_Katalog
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Wie eine:r der in Renegade Joy vorgestellten Filmschaffenden
sagte, führt eine geradlinige Annäherung an alles
„Queere“ nur dazu, dass es straight wird. Diese Auswahl
fordert die Zuschauer:innen auf, ihre Vorstellung von
Queerness zu erweitern und lädt sie ein, durch (unwahrscheinliche)
Freude und Verspieltheit zu rebellieren,
über die Grenzen des Glücks – und des Menschseins
– nachzudenken und empathisch zu erspüren, was
übrigbleibt, wenn die Freude von unvorstellbarem
Schmerz hinweggespült wird.
Eine der wichtigsten queeren Möglichkeiten, gegen die
Stagnation des „Heterodooms“ zu rebellieren und das
Leben zu bejahen, war schon immer unser Begehren:
Wie es im Queer Nation Manifesto heißt: „Jedes Mal,
wenn wir ficken, gewinnen wir.“ (Queers Read This, 1990).
Diesem Grundsatz folgend, haben wir unseren Gästen
Masha Ravlyk und Ton Melnyk gerne angeboten, ein
Programm mit queer-feministischen Pornos speziell
für das Symposium zu kuratieren. Das Ergebnis, „Naked
Bodies, Bared Souls“, umfasst sechs Kurzfilme aus der
Ukraine, Polen und Rumänien. „Sie variieren in Inhalt
und Form: Werke mit einem anständigen Budget und
Amateur-DIY-Pornos, Filme mit einer Handlung und
Videoclips, die von Künstlern:innen und Aktivisten:innen
geschaffen wurden“, so die Kurator:innen.
***
Literatur
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Queeres Begehren, queere Intimität (einschließlich der
platonischen Version) sind die Quelle von (oft tödlichen)
Othering-Prozessen und – gleichzeitig – die letzte, ultimative
Möglichkeit, selbst in den dunkelsten Zeiten am
Leben festzuhalten. Solange es auch nur einen einzigen
Ort auf der Erde gibt, an dem queere Intimität aus welchen
Gründen auch immer nicht sicher ist, schürt dies unser
Streben nach Utopie. Wie einer der Gäste des Symposiums,
Syaivo, im Manifest von ZBOKU, einem queeren
Basiskollektiv aus der Ukraine, schrieb: „...‘zbochuvannya‘
(Perversion, s.o.) wurde und wird als etwas bezeichnet,
das nicht leicht zu verstehen oder zu ‚korrigieren‘ ist.
Obwohl es nicht korrigiert werden muss, und das Verstehen
nicht wirklich so wichtig ist. Es ist Wissen durch
Berührung, Wissen durch Gefühl. Wir schaffen, verändern
und verbreiten dieses Wissen, wenn wir berühren – mit
unseren Körpern, Worten, Leben. Wir berühren ohne ein
einziges Ziel oder eine Richtung – (ohne Hoffnung) in der
Hoffnung auf eine andere Welt.“ (Syaivo)
In diesem Prozess der Berührung und des gegenseitigen
Austauschs verflechten sich unsere verschlungenen,
mangrovenähnlichen Wurzeln und nähren sich
gegenseitig, um selbst in den rauesten aller Umgebungen
zu überleben und zu etwas herrlich Seltsamen heranzuwachsen.
Jasmina Šepetavc, Yulia Serdyukova
Jelača, Dijana (2016): Dislocated screen memory: Narrating
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Сяйво: Про збочування і збоченство. ЗБОКУ.
https://zbokuart.wordpress.com/тексти-texts/
про-збочування-і-збоченство/
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imeni, Veselka? ZBOKU, 2 February 2022 / Cяйво та Агамян,
Маріам (2022): Чому немає такого імені, Веселка?
ЗБОКУ. https://zbokuart.wordpress.com/category/
період-period/1950-1980/
65 CINEMA ARCHIPELAGO: SYMPOSIUM