22.04.2024 Aufrufe

goEast_2024_Katalog

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

09.05.2022

Nicole Philmon

Netherlands, Romania 2024

84 min, DCP, colour / rus OV + eng SUB

Screenplay Nicole Philmon

Camera Nicole Philmon

Editor Nicole Philmon

Sound Vladimir Golovnitski

Producers Sergei Loznitsa, Maria Choustova, Vlad Radulescu

Production

Atoms & Void, Netherlands (contact@atomsvoid.com)

Co-Production

Avanpost, Romania

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945

feiert Russland jährlich am 9. Mai den Tag des Sieges,

wofür unterschiedliche Veranstaltungen und Reden

organisiert werden. Dadurch soll an das Leid des „Großen

Vaterländischen Kriegs“ erinnert, daraus gelernt und

der Krieg niemals vergessen werden. Doch wie sieht

dieser Tag in dem Jahr aus, in welchem Putin den

Großangriff auf die benachbarte Ukraine veranlasst hat?

Die Filmemacherin Nicole Philmon hat an mehreren

Standorten im festlich dekorierten St. Petersburg die

Menschenmassen gefilmt und die kollektive Grundstimmung

eingefangen: In der Schule werden Geschichten von

Zeitzeug:innen erzählt, während die Menschen auf den

Straßen immer wieder dieselben Volkslieder singen, bis

es sich zum Gebrüll von fremdenfeindlichen Ausrufen

im generationsübergreifenden Chor hoch steigert. Der

aktuelle Krieg gegen die Ukraine wird durch Geschichten

aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus relativiert,

bis eine Atmosphäre entsteht, die jegliche militärische

Handlung von russischer Seite zu rechtfertigen versucht.

Die Masse verfällt in eine Euphorie, die zugleich zynisch

und angsteinflößend ist und folglich den Film als ein

hoffnungsloses und paradoxes Dokument offenbart. (yk)

WELTPREMIERE

Since the end of World War II in 1945, Russia has

celebrated Victory Day every year on 9 May with an

array of organised events and speeches. This is meant to

commemorate the suffering of the “Great Patriotic War”, to

learn its lessons and to keep the war from being forgotten.

But what did this national holiday actually look like in

2022, just months after Putin ordered a massive attack on

neighbouring Ukraine? Director Nicole Philmon filmed

the crowds at multiple locations in festively decorated

St. Petersburg, capturing the prevailing collective mood.

While eyewitnesses to history are busy visiting schools

and telling stories, out in the streets the people sing the

same old folk songs again and again, until the situation

devolves further, culminating in the brutish chanting

of xenophobic slogans in a multigenerational choir. The

current war against Ukraine is placed in a false context

using stories from the era of German National-Socialism,

creating an atmosphere that attempts to justify any and

all types of military action undertaken by Russia. The

masses lapse into a state of euphoria that is simultaneously

cynical and terrifying – cementing the film's status

as a hopeless and paradoxical document.

WORLD PREMIERE

23 COMPETITION

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!