WOMAN in the city | Frühling & Sommer 2024

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HÄUSLICHE
GEWALT
Vom Mut, zu
handeln & einer
Nicht-Weggucken-
Kultur |10
BERUFUNG
Drei Frauen und eine Vision
vom Gemeinwohl |06
TIERSCHUTZ
Interview mit Anne
Hamester von Provieh |16
PREISGEKRÖNT
Ellen Dorn: eine Frau mit
viel Engagement |04
SOMMER
FRÜHLING
MUTIG
SEIN!
MEINE MEMOIREN
Wann genau ist die
richtige Zeit dafür? |14

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SOMMER
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….und freuen uns auf einen tollen Saisonstart 2024 mit Euch! Unsere Strandbistros sind wieder am Start: das
Sommerhaus in Heikendorf, das Fährhaus in Mönkeberg und der Freischwimmer in Kiel, an der Kiellinie.
Kommt vorbei und genießt einen tollen Cappuccino, unseren hausgemachten Kuchen und natürlich auch
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Editorial
MUTIG SEIN!
MUTIG SEIN ist für uns eine positive Sache. Mutige Menschen
sind Vorbilder – wer mutig ist, setzt sich für sich selbst oder
andere ein, schreitet voran, sucht nach neuen Wegen und
Möglichkeiten, scheut nicht das Risiko. Mit anderen Worten:
Mut ist eine große Sache. Wir haben rund um die Kieler Förde
Frauen gefragt, was für sie Mut bedeutet und haben Kleinmut,
Gleichmut, Sanftmut und auch Großmut entdeckt.
Unsere Kolumnistin Sabrina Petersen meint, dass Mut dies ist:as
❚ zu tun, was man wirklich will
❚ eine Haltung einzunehmen und dazu zu stehen
❚ sich nicht verbiegen zu lassen
❚ Fehler zuzugeben & um Entschuldigung zu bitten
❚ zu lachen, wenn man lieber weinen möchte
❚ keine Garantie zu brauchen
❚ zu seinen Gefühlen zu stehen
❚ Widerstände zu überwinden
❚ Hoffnung und Zuversicht für eine bessere Zukunft
❚ i SCHREIB DAS MAL MUTIG AUF
Mutig ist auch, wer ehrlich zu sich selbst sein kann. Mutig ist, wer
aufschreibt, was man erlebt hat – gestern, vorgestern oder ein Leben
lang; um nichts zu vergessen, um sich selbst zu reflektieren,
um den Liebsten etwas zu hinterlassen. Unsere Autorin Tina Ott
hat gemeinsam mit ihrem Freund Karlheinz seine Memoiren
geschrieben und erzählt davon auf Seite 14.
Und unsere neuen Woman-Akademie-Seminare helfen Mut zu
machen bei der Idee: SCHREIB DAS MAL AUF!
www.woman-akademie.de
Wir freuen uns auf Euch! Eure Katrin Jacob
04 06
10
14
16
18
20
INHALT
SIE ÖFFNET TÜREN
Schauspielerin Ellen Dorn
SINN FÜR GEMEINSCHAFT
Drei Frauen & gelebte Demokratie
HÄUSLICHE GEWALT
Nicht-Weggucken-Kultur
MEMOIREN SCHREIBEN
Eine Reise ins Leben
MUT ZUM TIERSCHUTZ
Anne Hamester im Interview
STULLENSCHNACK & REZEPTE
Wunderbrot & Gebackener Fenchel
TEAM MENSCH & HUND
Berti Jungs & Lila Hund
NEU IN DER BÜCHERINSEL
21 Nicole Hemme in Heikendorf
24
30
REIFE ENTSCHEIDUNGEN
Mutige Ideen mit Ute Büchmann
5 FRAGEN 5 ANTWORTEN
Kathrin Gesche & der Kaffeeduft
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ES IST
MIR WICHITG,
TÜREN
ZU ÖFFNEN
Foto: Pepe Lange
Im Interview: Ellen Dorn
... diejenigen zwischen
Menschen und die Türen
im eigenen Kopf.
Preisträgerin des Kulturpreises 2024 der Landeshauptstadt Kiel
WITC: Frau Dorn, Sie sind mit dem Kulturpreis 2024
der Landeshauptstadt Kiel ausgezeichnet worden. Was
bedeutet diese Auszeichnung für Sie und für welches
Engagement fühlen Sie sich persönlich besonders wertgeschätzt
durch diesen Preis?
Ellen Dorn: Der Kulturpreis bedeutet für mich eine große
Wertschätzung meiner künstlerischen Tätigkeit als Schauspielerin
und als Entwicklerin eigener Projekte. Vor allem
freue ich mich darüber, dass die Stadt Kiel in Zeiten von
zunehmendem Antisemitismus und Rassismus mit dieser
Würdigung meine Auseinandersetzung und Begegnung
mit dem vermeintlich „Fremden“bestätigt.
04
STECKBRIEF:
Name ELLEN DORN
Beruf Schauspielerin
Familie verheiratet / ein Sohn
Lieblingsorte Sonnenuntergang am Strand von
Surendorf mit einem Glas Wein und Linsenbällchen
aus dem Seestern
Lebensmotto Hör auf zu rudern, setz die Segel!
Welche Momente schätzen Sie am meisten
Die Momente in Stille. Mit Sonne. Die mit meiner
Familie. Und mit Sonne.
Sie engagieren sich für geflüchtete Menschen und entwickelten
auch verschiedene Theaterprojekte mit ihnen. Was
ist Ihnen bei diesem Engagement wichtig?
Wenn ich mit Mitgliedern der ZBBS* Theaterprojekte
realisiere, wenn ich zusammen mit Dirk Schäfer Abende
wie „Der Tod und ein Mädchen“ auf die Bühne bringe oder
wenn ich in Israel und Palästina mit Friedensaktivist:innen
auf beiden Seiten in Kontakt komme und daraus ein Stück
entwickle, dann ist mir wichtig, Türen zu öffnen: diejenigen
zwischen Menschen und die Türen im eigenen Kopf. Und dass
ich Themen, die unter dem Radar unserer Aufmerksamkeit
laufen, mit theatralen Mitteln sichtbar machen kann – wie
z.B zuletzt im Schauspielhaus die Situation der Kurd:innen
in Nordsyrien, zusammen mit Mitgliedern der kurdischen
Kulturschule Kiel, die trotz ihrer – für uns unvorstellbaren
– Erlebnisse bereit sind, ihre Geschichten mit Leidenschaft
und großem theatralen Mut zu erzählen.
Brauchen wir alle etwas mehr Mut, um die Gesellschaft
zu stärken? Und: Woher nehmen Sie Ihren Mut, um sich
über die schauspielerische Arbeit hinaus zu engagieren?
Zum Glück brauche ich hier in Schleswig-Holstein noch
keinen Mut, um mich mit und für Menschen aus anderen
Ländern und Kulturen stark zu machen. Und zum Glück brauchen
wir alle noch nicht besonders viel Mut, um für unsere
Demokratie und die Vielfalt unseres Miteinanderlebens auf
die Straße zu gehen oder uns Räume zu suchen, wo wir uns
dafür engagieren können. Damit das so bleibt, gehe ich
auf die Straße, setze ich mich für Menschen ein, die nicht

das Glück hatten, in eine relativ freie und so reiche Gesellschaft hineingeboren
zu werden. Ein bisschen Mut gehört vielleicht dazu, die eigene Schwerkraft zu
überwinden, nicht bei dem „ich-würde-ja-gerne-aber..“ stehenzubleiben. Ich
empfinde Mut als eine Art Muskel, der trainiert werden kann, auch mit kleinen
Schritten. Und ich hoffe sehr, dass ich, sollte ich mal in die Situation kommen
wirkliche Zivilcourage zeigen zu müssen, gut durchtrainiert bin...
Was kann Improvisationstheater uns für den Alltag lehren? Werden wir durch
improvisieren mutiger?
Als ich zusammen mit Idun Hübner und Parinaz Mehranfar von der ZBBS anfing,
Theaterstücke mit Migrant:innen zu entwickeln, konnten wir ihnen eine
Möglichkeit bieten, ihre Geschichten zu erzählen, die sonst die Seele erdrücken:
Die Revolution und ihre gewaltsame Niederschlagung in Syrien, die Fluchtwege
aus Eritrea, die Gewalt, die Angst um ihre Kinder, Eltern, Geschwister
und dann das Heimweh später hier in Deutschland – das haben sie furchtlos
auf die Bühne gebracht, mit einem unglaublichen Humor und großer Zartheit
und Kraft. Und dann die Reaktionen des Publikums: Menschen mit ähnlichen
Fluchterfahrungen gemeinsam mit Menschen, die zum ersten Mal mit diesen
Themen, Geschichten, Erlebnissen in Berührung kamen. Es wurde so viel gelacht
und so viel geweint gleichzeitig. Das hat mich umgehauen, da hatte Theater
eine große unmittelbare Kraft.
Erzählen Sie uns doch noch etwas über ihre aktuellste Rolle am Theater Kiel.
Ist vielleicht auch hier Mut gefragt?
Linda Loman, die Frau von Willy aus „Tod eines Handlungsreisenden“ kämpft
mit Langmut, Liebe und Löwenkräften um ihre Familie. Aber ob sie mutig ist?
Sie, die von ihrer Kraft, ihrer Intelligenz und ihrem Scharfblick her eigentlich in
der Lage wäre, das familiäre System der permanenten Lebenslüge zu durchbrechen,
unterstützt und lebt diese Lebenslüge bis zum bitteren Ende, geht
sehenden Auges mit in die Katastrophe, aus Mangel an Mut zur Konfrontation
und deren möglichen Konsequenzen. Sehr menschlich, verständlich, tragisch. b
Du kommst aus
Du kommst den altenaus
Mustern den alten nicht
Mustern raus? Etwas nicht
blockiert raus? Etwas Dich
blockiert und hält Dich
und zurück? hält Dich
zurück?
Das liegt daran,
Das dass liegt dein daran,
Unterbewusstsein
dass dein
Unterbewusstsein
all das steuert.
all das steuert.
Lass uns Deinem Leben
Lass eine uns Wendung Deinem geben! Leben
eine Wendung geben!
uEllen Dorn in
der aktuellen
Produktion
„Tod eines
Handlungsreisenden“
am
Theater Kiel.
www.theaterkiel.de
Hör mal rein in
den me time
Hör mal rein in
Podcast
den me time
Podcast
Ellen Dorn wurde 1963 in Bad Neuenahr geboren,
absolvierte eine Schauspielausbildung in Hamburg und lebt
in Kiel. Seit 1998 ist Ellen Dorn Mitglied des Kieler Schauspielensembles.
2024 ist sie mit dem Ehrentitel Kammerschauspielerin
ausgezeichnet worden. Seit 2014 entwickelt sie
verschiedene Theaterprojekte mit geflüchteten Menschen in
Zusammenarbeit mit der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle
für Migrantinnen und Migranten e.V.
*ZBBS: Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen e.V.
Dr. Maren Grütters
Dr. Neurobiologin
Maren Grütters
Neurobiologin
Hypnosecoach
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0175 1686081
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und online weltweit
Wildgarten 1 in Heikendorf
und online weltweit
05
Wildgarten 1 in Heikendorf

MUTig
SINN
für Gemeinschaft
Das Ehrenamt, 3 Frauen
und jede Menge gelebte Demokratie
Im Jahr 2023 gab es in Deutschland etwa 16 Millionen Menschen, die sich
ehrenamtlich engagierten. Als Ehrenamtliche werden Personen bezeichnet,
die freiwillig und unentgeltlich bei einer Organisation, Initiative, Verein oder
etwas Ähnlichem arbeiten. Auch Schleswig-Holstein ist ein Land der Ehrenamtlichen.
Wir haben mit drei Frauen gesprochen, die das Ehrenamt in Kiel,
Lübeck und im Kreis Plön organisieren. Sie alle gehören zur neuen Geschäftsführung
der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (Lagfa) in
Schleswig-Holstein. Katja Nowroth, Projektleiterin bei der Freiwilligenagentur
ePunkt in Lübeck hat die Gesamtkoordination der Landesarbeitsgemeinschaft
übernommen. An ihrer Seite: Alexandra Hebestreit vom nettekieler
Ehrenamtsbüro und Charlotte Reimann vom Freiwilligenzentrum im Kreis
Plön.
STECKBRIEF KATJA NAWROTH
Name: Katja Nowroth Alter: 47 Beruf/Berufung: Kulturwissenschaftlerin I Projektleitung Freiwilligenagentur
ePunkt e.V. Lübeck I Mitglied der Geschäftsführung der Lagfa SH (verantwortlich für Gesamtkoordination,
Netzwerk & Veranstaltungen), Idealistin Familie: 1 Kind und in glücklicher Partnerschaft
Lieblingsorte: Berlin, am Meer Haben Sie ein Ehrenamt? Ja
06
WWW.LAGFA-SH.DE

KATJA NOWROTH | LÜBECK |
EPUNKT E.V. BÜRGERKRAFTWERK
UND FREIWILLIGENAGENTUR FÜR LÜBECK
KATJA NOWROTH
Ein tolles
Dreier-Team
• Restaurant
• Beach Lounge
• Beach Bar
OCEAN
ELEVEN
WITC: Sie sind die neue Geschäftsführerin der Lagfa. Was hat Sie
motiviert, diesen Job zu übernehmen?
Katja Nowroth: Mich persönlich hat motiviert, dass meine Rolle
innerhalb der gemeinsamen Geschäftsführung genau das verbindet,
was ich beruflich am liebsten mache: Netzwerkarbeit und Veranstaltungen
konzipieren. Und auch die Rolle der Gesamtkoordination
macht mir viel Freude. Es spielte aber auch eine Rolle, dass unser
Verein Gründungsmitglied der Lagfa ist und sich von Anbeginn an
für die Arbeit einer lagfa im Land eingesetzt und begeistert hat. Es
braucht diese hauptamtliche, geförderte Struktur, um das Ehrenamt
insgesamt zu stärken, sich für seine Belange einzusetzen und eine
Interessenvertretung zu bilden, die mit einer Stimme sprechen kann.
Diese Aspekte und die Tatsache, dass wir ein tolles Dreier-Team
sind, hat mich absolut überzeugt, die neue Aufgabe anzunehmen.
Mir begegnet viel Kreativität,
Expertise und Mut.
FRISCHE
BRISE
direkt am Meer
| PAELLA ab Mai
| BRUNCH am Sonntag
| HOCHZEITEN am Strand
(bis zu 90 Personen)
| EVENTS an unserer Bude an
der Strandpromenade
Sie haben tagtäglich mit Menschen zu tun, die ein Ehrenamt inne
haben oder eines übernehmen wollen. Was bewundern Sie an ihnen?
Ich bewundere ihre Leidenschaft und ihren Idealismus sich für
andere Menschen und für eine Sache, von der sie überzeugt sind,
einzusetzen. Mir begegnet dabei viel Kreativität, Expertise und
Mut. Da steckt viel (persönliche) Kraft drin und gleichzeitig geht
das Engagement über die persönlichen Themen hinaus und wird
so zu etwas Größerem.
Ehrenamtliches Engagement für eine lebendige Gesellschaft – was
wären wir denn ohne die Ehrenamtlerinnen?
Wir wären eine ganz andere Gesellschaft, weniger offen, weniger
miteinander verbunden und viel stärker an individuellen Interessen
ausgerichtet, denke ich.
Was berührst Sie am meisten bei Ihrer Arbeit?
Mich berührt immer wieder der Sinn für unsere Gemeinschaft,
das menschliche Miteinander, egal ob im ehrenamtlichen oder
hauptamtlichen Kontext. Für mich ist das „gelebte Demokratie“.
Und mich begeistert es direkt und fühlbar wirksam zu sein, handlungsfähig
und gemeinsam etwas Gutes für unsere Gesellschaft
voranzubringen.
Genaue Infos zu unseren
Terminen findet Ihr unter
www.ocean-eleven.de
unter dem Button „Events“
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24235 LABOE
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FON 04343-4946464
07

ALEXANDRA HEBESTREIT | KIEL |
NETTEKIELER EHRENAMTSBÜRO |
WWW.NETTE-KIELER.DE
ALEXANDRA HEBESTREIT
Hoffnungsvolle
Geschichten
WITC: Wieviel Mut braucht es, um ehrenamtlich tätig zu
sein?
Alexandra Hebestreit: Ich weiß nicht, ob Mut das richtige
Wort ist. Die Möglichkeiten, sich zu engagieren, sind so
unglaublich vielfältig, dass es für Jeden und Jede passende
Engagements gibt – braucht es da Mut? Ich denke, es
braucht Neugier, Offenheit, Bereitschaft, sich einzulassen
und den unbedingten Wunsch, mitzumischen, Gesellschaft
zu gestalten.
Sie leiten das nettekieler Ehrenamtsbüro in Kiel – wie nett
sind die KielerInnen denn nun wirklich?
Das ist eine lustige Frage! Ursprünglich kommt „net“ in
nettekieler vom englischen Wort „net“ für Netz. Aber die
Bedeutung „nett“ ist eigentlich viel schöner, denn das trifft
es sehr! Kiel ist ein toller Ort für Engagement. Die Menschen
sind hilfsbereit, sehr offen und haben große Lust, sich zu
engagieren – das haben nicht zuletzt die vielen Krisen der
letzten Zeit gezeigt. Und das macht richtig Spaß!
Was bedeutet es Ihnen, das Ehrenamt zu organisieren?
Ich würde das vielleicht nicht direkt organisieren nennen,
das schaffen die vielen Engagierten auch ganz gut ohne
uns. Wir unterstützen, soweit das möglich ist, so dass die
Freiwilligen sich größtmöglich auf Ihre Tätigkeiten konzentrieren
können. Wir engagieren uns - auch politisch
- für bessere Rahmenbedingungen, mehr Wertschätzung,
finanzielle Unterstützung etc. und wir sind einfach da als
Ansprechpartner für alles rund um das Thema Engagement!
Jeder und Jede darf und kann sich an uns wenden und
wir versuchen, Lösungen zu finden und größtmöglich zu
unterstützen.
Was wäre denn die Gesellschaft ohne den Mut der EhrenamtlerInnen?
Sie wäre sicher kälter und möglicherweise noch unsicherer.
Engagement und Ehrenamt sind gelebte Demokratie. Engagement
bringt sich ein, fördert, integriert und gestaltet,
aber es mahnt auch immer wieder, und das ist so wichtig
wie wir gerade jetzt in den vielen vielen Demonstrationen
gegen rechts sehen können. Wir brauchen gutes bürgerschaftliches
Engagement, wir brauchen die Zivilgesellschaft,
nicht zuletzt auch, um immer wieder unsere freiheitlichdemokratische
Grundordnung zu sichern und zu schützen.
Engagement und
Ehrenamt sind
gelebte Demokratie.
Was berührt Sie am meisten bei Ihrer Arbeit?
Es sind die vielen kleinen hoffnungsvollen Geschichten,
die mich berühren. Wenn, wie vor Weihnachten passiert,
in unserem Projekt „Patenenkel*in/Café der Generationen“
eine Seniorin uns fragt, ob wir Projekte kennen, die ihr die
Möglichkeit gäben, Weihnachten nicht allein sein zu müssen
und sich spontan ein junges Mädchen einmischt und sagt:
„Das kommt gar nicht in Frage, Sie feiern Weihnachten
mit mir und meiner Familie…“ Dann geht mir das Herz
auf, weil unsere Arbeit so so wichtig ist.
STECKBRIEF:
Name: Alexandra Hebestreit Alter: 55
Beruf/Berufung: Leitung des nettekieler Ehrenamtsbüros
/ Mitglied der Geschäftsführung der lagfa SH,
Leitung Projektbüro der Ehrenamtskarte SH,
PR Beraterin, Kunsthistorikerin
Familie: Geschieden, 3 Kinder
Lebensmotto: „Man darf nicht verlernen, die Welt
mit den Augen eines Kindes zu sehen“, Henri Matisse
Lieblingsorte: Insel Reichenau/Bodensee,
Schleswig-Holstein, Meer, Griechenland
Haben Sie ein Ehrenamt? Ja
STECKBRIEF:
Name: Charlotte Reimann Alter: 41
Beruf/Berufung: Kunsthistorikerin, Literaturwissenschaftlerin,
Lektorin, Online-Redakteurin, Projektmanagerin;
aktuell: Projektleitung Freiwilligenzentrum im
Kreis Plön, Mitglied der Geschäftsführung der Lagfa SH
Familie: Mann, zwei Kinder (6 und 8 Jahre alt)
Lebensmotto: Einfach mal machen
Lieblingsorte: Genua, Berlin, Preetz
Haben Sie ein Ehrenamt? Initiatorin Lesenetz SH,
Vorstandsmitglied VHS Preetz e.V., wöchentliches
Lesetraining mit einem Grundschulkind
08

Rubriktitel
CHARLOTTE REIMANN |
KREIS PLÖN |
FREIWILLIGEN-ZENTRUM |
WWW.FREIWILLIG-IM-KREIS-PLOEN.DE
CHARLOTTE REIMANN
Gesellschaftliche
Ressourcen
WITC: „Freiwilliges Engagement stärkt Demokratie“ …
steht auf Ihrer Website. Wie ist das gemeint und was wären
wir ohne dieses Engagement?
Charlotte Reimann: Freiwilliges Engagement ist wichtig für
unsere Demokratie. Engagierte Menschen helfen anderen
und arbeiten für das Gemeinwohl. Engagement fördert Vertrauen,
Zusammenarbeit, Solidarität und den Zusammenhalt
in Gemeinschaften. Menschen, die sich aktiv beteiligen,
entwickeln starke soziale Bindungen und Beziehungen zu
anderen, was wiederum das Gefühl der Gemeinschaft stärkt.
DORIS HELDT
Wrangelstraße 27
24105 Kiel
KAUF
Mobil 0177.33 30 310
Büro 0431.88 80 802
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Ist die Welt des Ehrenamtes eine, die parallel zur Arbeitswelt
existiert?
Aus meiner Sicht ja, und das ist schade! Ehrenamt sollte im
Arbeitsalltag viel stärker mitgedacht und gefördert werden.
Aktuell zerreißen sich viele engagierte Menschen zwischen
Beruf, Familie, Ehrenamt und Care Arbeit. Hier könnten sich
Unternehmen noch viel stärker engagieren und beispielsweise
schauen, wie sie die Vereinbarkeit verbessern und
Mitarbeitende zu aktiver Beteiligung ermutigen können.
Das würde auch die Mitarbeiterbindung stärken.
Füllen Ehrenamtlerinnen die Lücken, für die der Staat kein
Geld aufbringen kann und will?
Das würde ich nicht unbedingt sagen. Ich sehe das Ehrenamt
sehr positiv als wichtiges gestaltendes Element in unserer
Gesellschaft, das sehr viel kurzfristiger auf Bedarfe reagieren
kann als staatliche Einrichtungen - und oft auch viel besser
in dem eigenen Thema vor Ort drinsteckt und die Herausforderungen,
aber oft auch die Lösungen kennt. In vielerlei
Hinsicht sehe ich auch Parallelen zwischen Ehrenamt und
Unternehmertum. Genauso wie eine Wirtschaftsförderung
braucht es eine Engagementförderung. Engagierte Menschen
sind oft offener für neue Ideen und Innovationen.
Durch Engagement können kreative Lösungen für Probleme
gefunden werden, da verschiedene Perspektiven und Erfahrungen
zusammenkommen. Spannend wäre es, besonders
erfolgreiche (= dringend benötigte) Engagements in Richtung
Sozialunternehmertum weiterzudenken. Damit würde
das Ehrenamt nicht überlastet, gute Ideen und Lösungen
würden aber in die Breite getragen.
Was berührt Sie am meisten bei Ihrer Arbeit?
Mich berührt und beflügelt die Begeisterung der Ehrenamtlichen
für ihr individuelles Thema, für das sie sich engagieren.
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1992 ausgebaut zu Wohnraum. ca. 900 m² Wohn-/Nutzfläche gesamt
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Häusliche
GEWALT
geht uns alle an!
IM INTERVIEW: Lidija Baumann | Kinderschutz-Zentrum Kiel
DAS MITERLEBEN VON HÄUSLICHER GEWALT DRINGT IN DIE
ENTWICKLUNG DER JUNGEN KINDER UND HINTERLÄSST
ZUM TEIL FOLGENSCHWERE ENTWICKLUNGSSPUREN.
Wieviel Mut braucht es, sich Hilfe bei Häuslicher Gewalt zu holen?
Das Thema häusliche Gewalt ist in unserer Gesellschaft immer noch mit viel
Scham behaftet. Die Menschen, die Gewalt erleben, schämen sich. Hinzu
kommt, dass Gewalt in der Partnerschaft ein oft schleichender Prozess ist. Viel-
Das Kinderschutz-Zentrum
Kiel ist eine Fachund
Kriseneinrichtung
im Problemfeld sexualisierte,
körperliche, psychische
und häusliche
Gewalt gegen Kinder
und Jugendliche sowie
Vernachlässigung von
Kindern und Jugendlichen.
„Wir verstehen
uns als Übersetzer der
kindlichen Belastungszeichen
an die Eltern
und Fachkräfte mit
dem Ziel, dass Eltern
und Fachkräfte die gewaltbelastete
Situation
aus Sicht der Kinder
betrachten und
verändern können.“
WITC: Was bedeutet Häusliche Gewalt?
Lidija Baumann: Wir verstehen unter häuslicher Gewalt hauptsächlich die Gewalt
in der Partnerschaft. Dabei wird in den meisten Fällen die Gewalt vom
Mann an der Frau ausgeübt. Damit will ich natürlich nicht leugnen, dass auch
Frauen ihre Männer schlagen. Statistisch gesehen ist dies aber wesentlich geringer.
Hier im Kinderschutzzentrum sind wir in erster Linie für Eltern zuständig.
Also wenn die Frauen keine Kinder haben, dann gibt es andere Beratungsstellen
als unsere. Lange wurde geleugnet, dass Gewalt zwischen den Partnern eine
direkte Auswirkung auf die Kinder hat. Aber natürlich erleben Kinder Gewalt,
alleine durch das Zugucken – es ist genauso schädlich, als wenn das Kind selber
körperliche Gewalt oder Misshandlung erleben würde. Gerade junge Kinder
empfinden sich psychisch noch als Teil der Mama. Für sie ist es gleichbedeutend,
ob die Mama misshandelt wird oder sie selber. In dem Moment ist der
Gewalt ausübende Elternteil hoch bedrohlich und das junge Nervensystem wird
damit so gestresst, dass die gesunde psychische Entwicklung dadurch beeinträchtigt
sein kann.
IMPRESSUM
Herausgeber: magz medien UG (haftungsbeschränkt)
24857 Fahrdorf, Wohlerskoppel 1a
Redaktion verantw. i.S.d.P.: Katrin Jacob
Chefredaktion: Katrin Jacob
Redaktion: Blattkonzepte, Tina Ott
Fotos: istockphoto.com | adobe fotostock
Druck: KREATIV Druck & Medienagentur UG
info@woman-inthecity.de | info@magz-medien.de
www.magz-magazin.de | www.woman-inthecity.de
Tel.: 0 46 21-530 526 0
Die nächste Ausgabe erscheint im November 2024
10

Rubriktitel
LIDIJA BAUMANN |
DIPLOM-PSYCHOLOGIN |
FACHBERATUNGSSTELLE
KINDERSCHUTZ-ZENTRUM
KIEL
(zuständig für Kiel, Kreis Plön &
Rendsburg-Eckernförde)
Häusliche Gewalt erzeugt eine familiäre
Atmosphäre von Bedrohung. Diese stellt einen
permanenten traumatischen Stress für das sich
in der Entwicklung befindende Nervensystem
junger Kinder dar und hat Folgen für die gesunde
Entwicklung basaler Systeme von Beruhigung
und Stressverarbeitung.
(Kinderschutz-Zentrum Kiel)
leicht beginnt es mit Isolation oder mit Entwertung
auf psychischer Ebene, die Gewaltspirale steigert sich
dann nach und nach. Und die Mütter schämen sich
dann, es jemandem zu erzählen, was zu Hause los ist.
Kinder wiederum sind unglaublich loyal zu ihren Eltern.
Das ist ja eines der stärksten Gefühle eines Kindes zu
seinen Eltern. Dass Kinder von der Gewalt zu Hause
erzählen, dazu braucht es schon sehr viel. Es bräuchte
sehr verlässliche, verbindliche Bezugspersonen,
zum Beispiel in Kita oder Schulsozialarbeit oder in der
Schule. Diesen Menschen müssten sie wirklich ähnlich
vertrauen wie ihren Eltern. Erst dann öffnen sie sich.
Welche Angebote machen Sie?
Zum einen kommen Fachkräfte zu uns, die sich beraten
lassen, wenn sie sich Sorgen um ein Kind
machen. Wir unterstützen sie dann bei der Gefährdungseinschätzung,
aber auch darin, wie sie
mit Eltern und Kind in Kontakt treten können.
Dann können sich Familien natürlich direkt an uns wenden.
Auch Kinder und Jugendliche haben ein eigenes
Beratungsrecht, das heißt, sie dürfen sich beraten lassen,
auch wenn die Eltern dagegen wären oder ohne
Wissen der Eltern.
Wir helfen in erster Linie psychologisch und therapeutisch,
aber auch, weil wir das Netzwerk gut kennen.
Es gibt Hilfsmöglichkeiten wie zum Beispiel das Frauenhaus,
wo Mütter mit Kindern untergebracht werden
und auch einen äußeren Schutz haben. Wir versuchen
hier die Mütter so weit zu stärken, dass sie den Mut
fassen, sich zu trennen oder sich ein anderes Leben
vorzustellen. Oder wirklich den Mut fassen, zu verstehen,
dass Gewalt in ihrem Leben keinen Platz hat. Und
auf der anderen Seite arbeiten wir hier aber auch mit
Vätern und natürlich mit den Kindern und Jugendlichen.
Wir haben täglich einen Krisendienst und sind
jederzeit ansprechbar. Alle Informationen finden sich
auch auf unserer Website!
Häusliche Gewalt ist körperliche Gewalt, aber auch
psychische Gewalt, richtig?
Ja, beides. Psychische Gewalt geht mit sehr viel Erniedrigung
einher. Bei Trennungen zum Beispiel, ist
eine Drohung wie „Wenn du dich trennst, nehme ich
WWW.KINDERSCHUTZ-
ZENTRUM-KIEL.DE
dir die Kinder weg“ psychische Gewalt. Oder wenn Väter
massiv finanziellen Druck ausüben wie „Du wirst schon
sehen, wenn du dich trennst, du wirst keinen Pfennig von
mir kriegen“ – auch das ist alles psychische Gewalt.
Ist Häusliche Gewalt ein gesellschaftliches Problem?
Die Gesellschaft sollte ein Bewusstsein dafür entwickeln,
dass Gewalt, auch Häusliche Gewalt, keine Privatsache
ist. Häusliche Gewalt hat insgesamt eine Auswirkung auf
die Gesellschaft. Kinder, die in Familien mit Häuslicher
Gewalt aufwachsen, können sich viel weniger konzentrieren,
zeigen weniger Lernbereitschaft. Sie sind ständig
in innerer Not, da sie nicht wissen, was Zuhause gerade
passiert. Wenn alle weggucken, dann fällt es dem Einzelnen
bzw. der Einzelnen unglaublich schwer zu sagen
„Hallo, ich erlebe hier Gewalt“. Aber wenn alle hingucken,
dann kann nichts bagatellisiert werden und dann
fällt es leichter zu sagen: Ich brauche jetzt Unterstützung,
ich erlebe Gewalt.
Nimmt Häusliche Gewalt zu?
Ich bin Diplompsychologin und psychologische Psychotherapeutin
und im Kinderschutzzentrum seit 23 Jahren
tätig. Und ich kann nur sagen: Häusliche Gewalt wird
nicht weniger.
Gibt es noch eine persönliche Betroffenheit bei Ihnen?
Wenn ich gar keine persönliche Betroffenheit mehr hätte,
dann könnte ich hier nicht mehr arbeiten. Dann wäre
ich weder für die Kinder und Jugendlichen, noch für die
Mütter und Väter, die zu uns kommen, nützlich – denn
alle haben großes Leid. Sie tragen einen schweren Lebensrucksack
und es trifft mich immer wieder zu sehen,
wie sich Gewaltstrukturen aufbauen, auch über Generationen,
und wie leidvoll es für alle Beteiligten ist und wie
jeder in sich eine Sehnsucht hat nach Familie, nach Zugehörigkeit,
nach einem sicheren Ort. Und der sichere Ort
sollte ja in der Familie sein. b
11

SOPHIE EWIG | INHABERIN LIKADI DESIGN
WWW.LIKADI.DE | Kiel
WENN ICH MIR EINEN MUT
AUSSUCHEN MÜSSTE,
DANN IST ES GLEICHMUT.
WITC: Wie mutig bist Du und was war für Dich Dein mutigster
Schritt im Leben?
Sophia Ewig: Ich würde sagen, dass mein Mutpegel
irgendwo zwischen Löwenmut und Hasenfuß schwankt.
Manchmal wachse ich über mich hinaus und manchmal
nicht. Und das ist dann auch vollkommen okay. Ich denke,
eine sehr unterschätzte Stärke ist Sanftmut – und diesen
vor allem auch für sich selbst zu entwickeln. Was genau
mein mutigster Schritt von allen war? Das ist gar nicht so
leicht zu beantworten. In den Momenten in denen ich mutig
bin, fühle ich mich gar nicht sonderlich mutig. Da habe
ich dann mein Ziel vor Augen und mache einfach. Das es
ein mutiger Schritt war fällt mir dann meist erst später auf.
Welchen Mut schätzt Du an anderen Menschen?
Wenn ich mir einen Mut aussuchen müsste dann ist es
der Gleichmut. Gleichmut, das bedeutet Gelassenheit,
innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Das ist für mich sehr
erstrebenswert und ich bewundere Menschen die diesen
Mut beherrschen.
Du bist Mitinhaberin der Agentur „Likadi Design“. Woher
holst Du Deine Kreativität und was würdest Du als mutige
Kommunikationsstrategie bezeichnen?
Meine kreativen Impulse erhalte ich am ehesten wenn ich
nicht am Computer oder Bildschirm hänge. Dafür gehe
ich gern in die Natur oder meditiere. Auch der Austausch
und das Brainstorming mit meiner Firmenpartnerin Christin
Pukallus sorgt stets für einen kreativen Flow. In der
Kreativ-Findungsphase kann aber alles den entscheidenen
Input zur Ideenfindung geben - von einer Zeile aus einem
Magazin bis zu einem aufregend geformten Stein. Es gilt
wachsam und offen durch die Welt zu gehen und sich
begeistern zu lassen.
INGE VETTER
INHABERIN STUDIO YOGA & SHIATSU
WWW.INGEVETTER.DE | LUTTERBEK
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NUR MUT!
FOTO: SVEN WIEDE
STECKBRIEF:
Name: Sophia Ewig Alter: Das geht keinen was an ;)
Beruf/Berufung: Kommunikationsdesignerin
Familie: Privat Lebensmotto: Einfach machen!
Lieblingsorte: Orte an denen ich ich selbst sein kann.
Deine Morgenroutine?: … die Schlummerfunktion des
Weckers bis zum Maximum ausreizen
Welche Momente schätzt Du am meisten?:
Jeder Moment hat seine Einzigartigkeit.
Wie mutig darf Freundschaft sein?
Eine Freundschaft basiert für mich auf Aufrichtigkeit und
Vertrauen. Bei wahren FreundInnen sollte es möglich
sein auch mal Kritik oder Wünsche an die Freundschaft
zu äussern. Das kann auch mal unangenehmes sein, weh
tun oder einem Nahe gehen. Sowas hält natürlich nicht
jede Beziehung aus. Daher sollte auf jeden Fall der Mut
zur Selbstreflexion einen Platz in der Freundschaft haben.
Ich bin kein Fan von oberflächlichen Beziehungen. Aber
natürlich sollte man auch zusammen die Leichtigkeit und
Schönheit des Lebens geniessen können. Ich denke eine
gute Mischung macht es. b
Das Wort Mut bedeutet unter
anderem: sich mühen, starken
Willens sein, nach etwas streben.
Also eigentlich etwas, was wir
grundsätzlich tun. Über uns selbst
benutzen wir dieses Wort ja selten.
Wer sagt schon: „ Da war ich ganz
mutig.“ Meistens sagen wir dies anerkennend über Andere, weil wir etwas sehen,
was wir uns selbst nicht, oder im Moment nicht zutrauen würden. Solange wir uns
bewegen, Schritt für Schritt, in unserem Tempo, in die Richtung, die wir für richtig
halten sind wir mutig. Martin Walser sagt: „Gerade das Erlebnis, dass du einen
Schritt tust, den du dir nicht zugetraut hast, gibt dir ein Gefühl von Stärke. Es gibt
nicht nur die Gefahr, dass du zu viel riskierst, es gibt auch die Gefahr, dass du zu
wenig riskierst. Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.“ b
Solange wir uns in
unserem Tempo
bewegen sind wir mutig.

MUTIG AUS DER
KOMFORTZONE
DR. MAREN GRÜTTERS | HEIKENDORF |
WWW.METIME.COACH
MUT bedeutet für mich, über die eigene vermeintliche Komfort-
Zone hinauszugehen, die, wenn wir mal ehrlich sind, ja oft gar
nicht so komfortabel ist. Oft hält es uns in alten Mustern, Glaubenssätzen
und Gewohnheiten gefangen, weil die Angst ihre
Wächter platziert hat. Doch wie wäre Dein Leben, wenn Du Dich
dem mutig stellst, auf Deine Intuition und Dein Herz hörst, anstatt
Dich von Verstand und Kopf zurückhalten zu lassen? Und was
wäre, wenn sich hinter Deiner Angst Dein größtes Glück verbirgt?
Im Rückblick auf meine 43 Jahre Lebenserfahrung kann ich nun
sehen, dass die Schritte, die den größten Mut erfordert haben,
die bereicherndsten meines Lebens waren. Eine ungesunde Ehe
zu verlassen, von NRW an die Kieler Förde zu gehen, meine
Festanstellung aufzugeben, den Hund zu mir zu nehmen, zum
Grau zu stehen und die Färbung rauswachsen zu lassen, Grenzen
setzen, Nein sagen und Ja zu mir sagen. Sei auch Du mutig! Das
Leben hat so viel parat für Dich!. b
» ATELIER « 1 IN LABOE
KUNST
Ausstellungen mit Vernissage
(ab 7. Juli mit Live-Musik, Eintritt frei)
• Schmahl, Natascha / taschaart
01.05.–30.06. 2024 (05.05. / 16 Uhr)
• Lawrenz, Leopold
01.07.–12.08. 2024 (07.07. / 16 Uhr)
• Tietgen, Hannah
18.08.–30.09. 2024 (18.08. /16 Uhr)
• Andresen, Ulrike (Nachlass-Ausstellung)
01.10.–30.11. 2024 (06.10. / 16 Uhr)
• Till, Tina
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AUTORIN: TINA OTT
ALLENS TO SIEN TIED
ALLES
ZU SEINER
SCHREIB DAS MAL MUTIG AUF!
ZEIT
Ich war der Frühstückseinladung meines Freundes Karlheinz gefolgt – nicht nur mit knurrendem
Magen, sondern auch neugierig, um was es sich wohl handele, das er so gerne
einmal mit mir besprechen wolle. Nach dem zweiten Brötchen wusste ich mehr. Seine
Enkelkinder hatten ihm gesagt: „Opa, du hast so viel zu erzählen. Eigentlich solltest du
das mal alles aufschreiben.“
EINE REISE ZURÜCK ZUM ANFANG
Doch so einem Wunsch nachzukommen, bedeutet nicht
nur ein ordentliches Stück Arbeit. Die Reise zurück zum
Anfang kann einem Menschen abverlangen, Schicht für
Schicht abzutragen und dabei auch das freizulegen, was
man durch Trauerarbeit, teils auch Verdrängung einst so
sorgsam verpackt hatte. Ich musste nicht lange darüber
nachdenken, ob ich Karlheinz dabei helfen möchte. Handschlag
überm Butterbrot.
VIELE PUZZELSTÜCKE
Will man die darauffolgenden Monate auf Zahlen und
Fakten herunterbrechen, kommen wir beide auf zwölf Wochenenden,
gut 22 Stunden Sprachaufnahmen, vermutlich
zwei Bleche Apfelkuchen und zehn Liter Tee, so manche
Träne über den Verlust geliebter Menschen und versäumter
Chancen, die der Zweite Weltkrieg Karlheinz Stegemann
genommen hat, aber auch die eine oder andere Träne vom
Lachen, weil das Leben an sich eben auch voll freiwilliger
und unfreiwilliger Komik steckt. Uns beide trennen fast vier
Jahrzehnte und Lebenserfahrungen, die von vollkommen
anderen Bedingungen geprägt sind. Unsere politischen
oder religiösen Ansichten sind nicht deckungsgleich. Und
doch verbindet uns so vieles: ein stabiles Wertesystem,
die Begeisterung für Norddeutschland und Apfelkuchen
zum Beispiel, und eine Freundschaft, die über die Arbeit
an seinen Memoiren hinweg noch tiefer geworden ist.
Er hat mich nicht nur auf eine Reise in die Vergangenheit
genommen, sondern mich an den vielen Facetten seines
Lebens teilnehmen lassen. Ich fühle mich geehrt, bin
beeindruckt, gerührt und dankbar. Alles das, was „unter
uns“ gesagt wurde, wird natürlich auch unter uns bleiben.
Ehrensache. Jedes Mal, wenn wir zusammengesessen
haben,
14
kamen weitere Puzzlestücke seines Lebens und
seiner Persönlichkeit hinzu: eine
von Arbeit und Entbehrungen
geprägte Kindheit auf dem
Land, nur schemenhafte Erinnerungen
an den Vater, der
in den Krieg ziehen musste
und, wie auch der älteste Bru-
der, nie zurückkehren sollte,
die Karriere bei der Bundeswehr
und in der Landespolitik, die
berufliche Laufbahn vom vertreter zum erfolgreichen Unternehmer, die Zeit als
Handels-
Kassenwart des THW Kiel oder als begeisterter Reiter und
Golfspieler, das Leben als Weltenbummler, als Familienvater,
Großvater und Urgroßvater …
Nach sieben Monaten war die Textarbeit abgeschlossen.
Dann blätterten wir uns gemeinsam durch Fotoalben,
diskutierten die Cover-Gestaltung und Details wie Schriftgröße
und Papierstärke. In die Freude, bald ein frisch
gedrucktes Buch in den Händen zu halten, mischte sich
sofort ein bisschen Wehmut. Apfelkuchen werden wir auch
weiterhin zusammen essen, jetzt da er seinen Kindern,
Enkeln und Urenkeln seine Lebensgeschichte überreicht
hat. Aber die intensive Zusammenarbeit an diesem Projekt
wird uns beiden fehlen.
Karlheinz Stegemann ist dem Wunsch seiner Enkelkinder,
sie durch Erinnerungen an den wichtigsten Etappen seines
Lebens teilnehmen zu lassen, nachgekommen – und hat
sich dabei einer keineswegs einfachen Aufgabe gestellt,
nämlich den Fragen: Was wünsche ich mir eigentlich,
meinen Nachkommen von mir zu überlassen? Welches
Bild verdichtet sich aus dem Gelesenen? Und was kann ich
ihnen durch meine Erfahrungen mit auf den Weg geben? b

TEXTAUSZUG
Auf der A7 zwischen Schleswig und Flensburg donnern im
Sekundentakt die Autos und Lastwagen vorbei und schenken
den vorbeifliegenden Waldstücken wenig Beachtung. Viel Zeit
hat heute kaum noch jemand. Doch etwas weiter rechts, am
anderen Ende der Felder, wohin der Straßenlärm nicht mehr
vordringt, ticken die Uhren tatsächlich ein wenig langsamer.
Wenn die Häuser heute auch zahlreicher, die Landmaschinen
moderner und die plattdeutschen Unterhaltungen seltener
geworden sind, seinen Charme hat sich das südliche Angeln
bewahrt. Noch immer prägen Ackerland, die klare Sicht und
frische Luft die Region. Es mag dem einen heute drei Buchstaben
wert sein (j-w-d) und, mit etwas Glück, drei Balken
beim Handy-Empfang. Einem anderen, so wie mir, ist es der
Inbegriff von Heimat und Idylle. Seiner Abgeschiedenheit und
Gemächlichkeit hätte selbst der Krieg nichts anhaben können
– hätte er sich nicht Nübels Väter, Brüder und Söhne geholt.
Von dem Dorf namens Nübel ist erstmals 1196 zu lesen. Die
kleine Gemeinde liegt direkt am Langsee, etwa fünf Kilometer
nördlich von Schleswig. Nübels evangelisch-lutherische
Marienkirche hat sich als ältester Backsteinbau Angelns bis
weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Im Ersten
Weltkrieg musste das historische Gotteshaus seine Orgelpfeifen,
im Zweiten Weltkrieg eine seiner Glocken hergeben. Doch
selbst wenn das Bauwerk mittlerweile wegen Einsturzgefahr
gesperrt ist, sie wird noch weitere Generationen überdauern
und Krisenzeiten die Stirn bieten.
Kaum hundert Schritte weiter steht ein weiß getünchtes,
reetgedecktes Haus mit hölzernen Querstreben an den
Fenstern. Hier und heute sieht es genauso aus wie damals
am 7. Februar 1936. An jenem ruhigen, kalten Wintertag
wurden die Elstern im Garten von einem schreienden Säugling
aufgescheucht. Da war ich nun also. […]
Für meine Hausgeburt war eine Hebamme aus Schleswig
angereist. Ich war das sechste Kind, das meine Mutter auf
die Welt brachte, – und durchaus willkommen, wenn auch
alles andere als geplant. So zumindest ließ man es mich
später spüren. Denn angesichts des Kummers, den meine
Mutter kurze Zeit später erfahren sollte,
betrachtete sie mich als ein Geschenk des
Himmels. „Gut, dat ik di heff“, sagte sie
oft zu mir, und ich erinnere mich daran,
wie sich der Stoff ihrer Schürze an meiner
Wange anfühlte, wenn sie mich an sich
drückte. […]
Karlheinz Stegemann,
geboren 1936 in Nübel
bei Schleswig
„Hochdeutsch habe ich erst in der
Schule gelernt. Zu Hause haben
wir Plattdeutsch gesprochen.“
Familienvater, Soldat, Politiker,
Unternehmer in Kiel: ein Leben
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MUT ZUM
TIERSCHUTZ
„Wenn ich mit Kühen auf der
Weide, mit Schafen auf dem
Deich oder mit Hühnern im
eigenen Garten nah an den
Tieren bin, die artgemäß ihren
Bedürfnissen nachgehen
können, stärkt und inspiriert
mich das sehr.“
ANNE HAMESTER | GESCHÄFTSFÜHRERIN
PROVIEH E.V. (Verein gegen tierquälerische
Massentierhaltung) | WWW.PROVIEH.DE | Kiel
WITC: Wieviel Mut brauchen Sie, um bei
PROVIEH für den Tierschutz von Nutztieren
zu „kämpfen“?
Anne Hamester: Täglich leiden sogenannte
Nutztiere unter unzumutbaren Haltungsbedingungen.
Der Mut, gegen diese Bedingungen
anzukämpfen, entspringt aus dem tiefen
Wunsch, die Tierqual bei Kühen, Schweinen
und Hühnern zu beenden. Meine Tätigkeit
in der Tierschutzorganisation PROVIEH verlangt
mir beizeiten einiges ab, es braucht ein
dickes Fell und großen Durchhaltewillen angesichts
der miserablen Bedingungen. Auch
bei mir gibt es Tage, da möchte ich mir nur
die Decke über den Kopf ziehen und diese
Realität ausblenden. Aber ich bin zutiefst
davon überzeugt, dass es in diesen Zeiten
so dringend mutige Menschen braucht, die
sich engagieren und die bereit sind Verantwortung
zu übernehmen in einer Welt, die
vor großen Herausforderungen und Veränderungen
steht. Solche Menschen sammeln
sich bei PROVIEH und wir freuen uns über
weitere mutige Mitstreiter. Gemeinsam heißt
es: Mit Mut voran für mehr Tierschutz in der
Landwirtschaft!
Was lässt Ihr Herz höherschlagen, wenn es
um den Schutz von Tieren geht bzw. woran
mögen Sie fast verzweifeln?
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ZWEIFLE NIE DARAN, DASS
EINE KLEINE GRUPPE
ENGAGIERTER MENSCHEN
DIE WELT VERÄNDERN KANN
Wenn ich mit Kühen auf der Weide, mit Schafen auf dem Deich oder mit
Hühnern im eigenen Garten nah an den Tieren bin, die artgemäß ihren
Bedürfnissen nachgehen können, stärkt und inspiriert mich das sehr. Wer
zum Beispiel schon einmal Rinder beobachten durfte, nachdem sie im
Frühling wieder auf die Weide dürfen, dem geht das Herz auf: Die Tiere
springen vor Freude und jedem Beobachter wird klar, wie sehr Kühe
und Kälber die Weide für ihr Wohlbefinden brauchen. Nutztiere werden
heute jedoch noch größtenteils in eine tierquälerische Haltungsform
gedrängt, lebendig quer durch die Welt verschifft, genetisch und in Form
von Amputationen körperlich verändert – ohne zu berücksichtigen, dass
sie dabei Schmerzen, Ängste und Leiden empfinden. Wir behandeln
Tiere eher wie Gegenstände als wie fühlende Wesen. Diesen Zustand
möchte PROVIEH ändern. Gewisse Teile von Wirtschaft und Politik
wünschen sich, diesen Zustand genauso beizubehalten und weisen jede
Notwendigkeit zur Veränderung von sich. Solche Haltungen lassen mich
beizeiten verzweifeln, aber wir kämpfen weiter für ein besseres Leben
unserer Nutztiere!
Wie halten Sie es selber? Essen Sie Tiere? Haben Sie Haustiere?
Ich habe das Glück, Teil einer solidarischen Landwirtschaft, den Schinkeler
Höfen, zu sein und hier wöchentlich neben leckerstem Gemüse
und Brot auch Milch- und Fleischprodukte von Kühen und Ziegen aus
Bio-Freilandhaltung zu bekommen. Hier werden nach höchsten Standards
regionale, ökologische und tierfreundliche Lebensmittel vor den Toren
Kiels erzeugt. Ansonsten ernähre ich mich weitgehend pflanzenbasiert
– und das mit großem Genuss! Haustiere habe ich keine, aber ich komme
von einem Milchviehbetrieb aus Nordfriesland und bin mit Kühen,
Hühnern sowie Hund, Katze und Kaninchen großgeworden.
Wie ist Ihre Vision vom Umgang mit Nutztieren in unserer Gesellschaft?
Rinder, die auf der Weide grasen, Schweine, die im Erdreich wühlen
und Hühner, die nach Würmern picken: PROVIEHs Vision ist zur Realität
geworden und Nutztiere leben im Einklang mit ihren Bedürfnissen und
ohne Leid. Diese artgemäße Nutztierhaltung entspringt einem engen
Bezug zwischen genussvoller Ernährung und dem Ursprung der Lebensmittel.
Die Gesellschaft ist sich der Verantwortung für Nutztiere bewusst
und konsumiert Lebensmittel tierischen Ursprungs in Maßen und ausschließlich
unter Berücksichtigung der Lebensbedingungen der Tiere. b
STECKBRIEF
Name: Anne Hamester Alter: 30 Beruf/Berufung: Tierschützerin
Lebensmotto: Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter
Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die
einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.”
Lieblingsorte: Hörnbrücke, Kollhorst & jeder Strand

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17
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Eure IRIS AHRENDSEN

STULLENSCHNACK
Ernährungskolumne von Alste Janßen
Sich schlank spritzen?
Der ewige Kampf gegen die Pfunde ist voller Versprechungen.
Die Superdiät oder die Wunderpille gegen Fett.
Und nun gibt es die Spritze zum Abnehmen. Einmal in
der Woche ein Medikament unter die Haut spritzen, und
schon schmelzen die Pfunde dahin. Das klingt doch gut,
oder? Die Wirkstoffe dieses Lifestyle-Arzneimittels sind
Inkretine. Die körpereigenen Hormone werden nach dem
Essen im Darm freigesetzt. Sie stimulieren die Sättigung
und signalisieren dem Körper, dass Insulin ausgeschüttet
werden soll. Bei Diabetikern funktioniert dieser Prozess
oft nicht mehr so gut.
Und in der Tat wurde der Wirkstoff zur Therapie von Adipositas
ohne Diabetes als „Wegovy®“ auch in Deutschland
zugelassen. Allerdings ist das Medikament vermutlich wegen
der großen Nachfrage in den USA derzeit in Deutschland
nicht lieferbar. Ausschließlich Diabetiker können sich hier
das niedriger dosierte „Ozempic®“ verschreiben lassen. Die
allgemein große Nachfrage führt leider zu einem „Off-Label“-
Markt im Internet, wovon nachdrücklich abgeraten wird.
In der Zulassungsphase befindet sich ein weiteres Medikament
mit dem Wirkstoff „Tirzepatid“, welches noch weitere
Parameter im Körper beeinflusst und bald auf den Markt
kommen wird. Die Gewichtsverluste betragen 7 bis 10 Prozent.
Nur eine chirurgische Magenverkleinerung verspricht
mit über 25 Prozent einen größeren Gewichtsverlust – und
das nachhaltiger. Vor einem unsachgemäßen Gebrauch
ohne ärztliche Verschreibung kann ich nur warnen. Denn
grundsätzlich ist diese Abnehm-Spritze, so toll es auch klingt,
nicht das Gelbe vom Ei. DENN:
• Die Spritze ist nur für einen Bodymassindex (BMI) über 30
und einem Typ 2 Diabetes geeignet.
• Wichtig ist eine regelmäßige und lebenslange Anwendung.
Wird das Medikament abgesetzt, nehmen die Betroffenen
im Allgemeinen wieder zu.
• Die Kosten betragen monatlich um die 200 bis 400 Euro.
Nur für Diabetiker kommt eine Kostenerstattung in Frage.
Ich finde es gut, wenn die Debatte über die Abnehmspritzen
dazu führt, dass wir mehr über Adipositas als Krankheit
sprechen. Für adipöse Menschen ist es nahezu unmöglich,
nur mit mehr Bewegung und einer gesunden Ernährung
abzunehmen. Die Stigmatisierung, dass dicke Menschen
einfach nur undiszipliniert sind, muss raus aus den Köpfen.
Ohne eine Lebensstiländerung, dem Erkennen der eigenen
Essmuster und durch die Unterstützung einer professionellen
Ernährungsberatung wird eine Spritze alleine nicht ausreichen.
❚ Alste Janßen / Praxis für Ernährungsberatung,
Ernährungstherapie und Homöopathie / Heikendorf
Tel. 0162-8 04 48 66 / www.alste-janssen.de
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DAS
WUNDER-
BROT
EINFACH, OHNE MEHL
GLUTENFREI
Bei diesem einfachen Brotrezept
werden die Zutaten
nur mit Wasser gemischt,
quellen über Nacht und
werden am nächsten Tag
gebacken. Die Zutaten sind
leicht variabel und können
je nach Geschmack auch
verändert werden z.B. durch
den Einsatz von Hanf- oder
Sojamehl, Rosinen, etc.
ZUTATEN
• 150 g Haferflocken
• 30 g Chiasamen
• 30 g Flohsamenschalen
• 90 g geschroteter Leinsamen
• 100 g Sonnenblumenkerne.
• 100 g Kürbiskerne.
• 60 g Mandeln
• 30 g Walnüsse (oder knapp 100 g andere
Nüsse)
• 25 g Sonnenblumenöl
• 1 Teelöffel Salz
• wahlweise 1 Esslöffel Rübensirup Teelöffel
Salz
• 450 ml Wasser
ZUBEREITUNG
• Alle Zutaten in einer großen Schüssel miteinander
vermischen.
• Wasser zugeben und mit einem Löffel gut
durchrühren. Über Nacht abgedeckt kühl stellen.
Eine Kastenform mit Backpapier auslegen
und die Masse gleichmäßig darin verteilen.
Etwas andrücken. Anschließend im vorgeheizten
Ofen bei 180 bis 200 Grad ca. 60 Minuten
backen.
• Für eine bessere Kruste kann das Brot nach
der Hälfte aus der Form genommen und ohne
Form weiterbacken werden.
• Erst nach dem Auskühlen in Scheiben schneiden.
Das Brot schnell verbrauchen oder in
Scheiben geschnitten einfrieren. b

von Alste Janßen
REZEPTE
GEBACKENER FENCHEL
MIT SANDDORNCREME | VEGAN
Fenchel ist eine Superknolle mit vergleichbar überdurchschnittlich
vielen Vitaminen, beispielsweise doppelt so viel Vitamin C
wie Apfelsinen. Fenchelsamen und der Gemüsefenchel sind dieselbe
Pflanze. Es lohnt sich, dass in Italien beliebte Gemüse einmal
auszuprobieren.
ZUTATEN
• 2 Fenchelknollen
• 40 g Olivenöl
• 30 g Ahornsirup (wahlweise
ein kräftiger Honig)
• Salz aus der Mühle, Pfeffer
ZUBEREITUNG
Fenchel
• Den Fenchel putzen, waschen, die Knollen längs in
dickere Scheiben schneiden, dabei den Strunk entfernen
(der bleibt hart und würde bitter schmecken).
• Olivenöl mit Ahornsirup, Meersalz und Pfeffer in einer
größeren Schüssel verrühren, die Fenchelscheiben
gründlich mit der Marinade vermischen.
• Die Fenchelscheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech legen und im vorgeheizten Backofen
bei ca. 20 Minuten backen. Der Fenchel sollte weich
und etwas karamellisiert sein.
ZUTATEN
Sanddorncreme
• 100 g rote Linsen • Salz, Pfeffer, Kurkuma
• 30 g Sanddornsaft • 10 g Olivenöl
ZUBEREITUNG
• Linsen in wenig Salzwasser ca. 15 Minuten
garkochen. Die Linsen dürfen schön weich
sein.
• Linsen durch ein Sieb gießen und mit Sanddornsaft
und dem Öl mit einem Stabmixer
glatt pürieren. Evtl. noch etwas Sojamilch
oder -creme zugeben und abschmecken.
• Die Fenchelscheiben auf der Sanddorncreme
anrichten.
Dazu passen Erbsen oder Edamame, zum Beispiel
aus der Tiefkühlabteilung. Das Gemüse
blanchieren und mit veganer Butter, etwas Salz
und frischer Petersilie würzen. b
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BERTI JUNGS
INHABERIN VON LILA HUND,
HUNDESCHULE IN SCHÖNBERG
MENSCH & HUND
Fotos: Merlin Images
EIN TEAM
Berti Jungs klärt in ihrer Hundeschule LILA
HUND Missverständnisse zwischen Mensch
und Hund auf. Ihr Herz schlägt für den
Hundesport, denn hier wachsen Tier und
Mensch als Team zusammen.
Erzähl doch mal: Was hast Du vor LILA HUND so
gemacht?
Ich habe an der Akademie für Tiernaturheilkunde in Bern
Tierpsychologie studiert mit dem Schwerpunkt Hund.
Gleichzeitig war ich lange Jahre im Vereinswesen aktiv
und habe eigene Hunde regional und überregional in
unterschiedlichen Sportarten geführt – meinen letzten
Malinois Rüden Daneskjold Bowy bis zur Deutschen Meisterschaft
im Schutzhundsport. Und ich war Ausbilderin,
Trainerin und Leistungsrichterin für den VDH in der Sparte
Turnierhundesport.
Hast Du selbst einen Hund?
Zur Zeit lebt ein Mischlings-Rüde bei mir, der sich durch
sein kompetentes Sozialverhalten auszeichnet. Aus diesem
Grund findet er seinen Einsatz bei Kundenhunden mit
sozialen Unsicherheiten.
Du hast Dein Hobby zum Beruf gemacht?
Mein Hobby habe ich zunächst im Nebenerwerb zum Beruf
gemacht. Mittlerweile trägt sich das Unternehmen und
beschäftigt zurzeit drei Trainerinnen, eine Auszubildende
und eine Bürokraft.
Der Großteil der Coachings und Kurse liegt im Familienhundbereich.
Zu uns kommen Menschen, die mit ihrem
Hund vor die eine oder andere Herausforderung gestellt
werden. Oft sind es Erziehungsthemen wie ständiges an
der Leine ziehen, unkontrolliertes Verhalten bei Hundebegegnungen
oder ein ausgeprägtes Jagdverhalten. Auf
diese Themen haben wir uns in unseren EASY ALLTAG
Kursen spezialisiert. Uns ist es besonders wichtig, Hilfe zur
Selbsthilfe zu geben. Wir schulen die Hundehalter darin,
ihren Hund genauer einschätzen zu können, ihn besser
kennen zu lernen und sich mit seinen hundesprachlichen
Ausdrucksformen vertraut zu machen. Es ist mir wichtig,
dass der Hund nicht vermenschlicht wird. Es gilt, ihn als
Hund zu sehen mit eigenen Bedürfnissen, die respektiert
werden müssen. Und andererseits unterstützen wir den
Menschen darin, sich seinem Hund gegenüber klar zu
verhalten. Viele unerwünschte Verhaltensweisen sind das
Resultat von Unklarheiten oder Missverständnissen. Wir
helfen dabei einen Blick für die Hundesprache zu entwickeln.
Aber für Sporthunde schlägt Dein Herz immer noch hoch?
Ja, der Sporthundbereich ist schon auch mein Schwerpunkt
und hier besonders die Vorbereitung auf die Begleithundprüfung.
Hier geht es um Teamarbeit, eine tolle Auslastung
und Freude am gemeinsamen Arbeiten.
Wer das erste Mal an einem Sportkurs mit seinem Hund
teilnimmt, ist immer wieder überrascht, wie entspannt
und ausgelastet sein Hund danach ist. Die wöchentlichen
Treffen sind eine absolute Bereicherung für Mensch und
Hund. Man geht einem gemeinsamen Hobby nach und
genießt das Beisammensein. Nebenbei wird auch die Bindung
zum Hund stärker und das Verständnis im Umgang
mit ihm steigt.
Was ist Deine Motivation?
Ich bin zutiefst davon überzeugt, eine Dienstleistung zu
erfüllen, die für Mensch und Hund bereichernd, entlastend
und Freude bereitend ist. Menschen kommen zu mir, weil
sie mit einigen Verhaltensweisen ihres Hundes nicht einverstanden
sind und sich eine Änderung wünschen. Diese
Situationen können sehr belastend sein. Ich erlebe immer
wieder, wie Mensch und Hund mit meiner Hilfe zu einem
guten Team werden, sich besser verstehen und gemeinsam
Spaß haben. Diese Entwicklung mitzuerleben, zu sehen
wie beide zusammenwachsen, das ist meine Freude. Es
ist unbeschreiblich berührend Mensch und Hund auf diese
Weise ein Stück Lebensqualität schenken zu können. b
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20

NICOLE HEMME IST DIE NEUE INHABERIN
DER HEIKENDORFER BÜCHERINSEL
ICH FAND
ROBISON
CRUSOE
SCHON IMMER
HEL DENHAF T
Wieviel Mut braucht es, um genau zu diesem Zeitpunkt in Ihrem Leben
Inhaberin der Heikendorfer Bücherinsel zu werden?
Von anderen höre ich oft “das ist aber sehr mutig von dir”, ich selbst empfinde
es gar nicht als soo mutig, eher als “endlich beruflich angekommen”. Ich
habe vor 20 Jahren, nach der Geburt meines Sohnes, als Aushilfe, in dieser
Buchhandlung gearbeitet. Gelesen habe ich schon immer gerne, mein Großvater
hat mir das Lesen beigebracht, mit 5 Jahren konnte ich schon lesen.
Und das habe ich immer gerne getan. In der Schule wurde ich mal von einer
sehr strengen Lehrerin darauf hingewiesen “das ist doch noch nichts für dich,
viel zu schwer zu lesen”. Über mehrere verschiedenen beruflichen Stationen
als Verlagsmitarbeiterin, als Kaufmännische Leitung in einer Bäckerei, konnte
ich für diese Selbständigkeit genau die richtigen Erfahrungen sammeln. Und
ja ... auch ich habe wie fast jede Frau ab 40 von einem eigenen kleinen Laden
geträumt. Mit den Alt-Inhaberinnen bin ich freundschaftlich verbunden
geblieben und vor ca. zwei Jahren sprach ich sie an, wenn sie mal darüber
nachdenken sich zur Ruhe setzen zu wollen, sollen sie mich doch mal fragen,
ob ich Lust hätte ihre Buchhandlung zu übernehmen. Das haben sie dann
schnell getan und die Entscheidung war sofort gefallen. Ein gewisses Risiko
ist immer dabei, aber Heikendorf ist eine lesende Gemeinde, wir haben alle
Schulformen hier, es ziehen junge Familien hier her, die Älteren wissen ihre
Buchhandlung zu schätzen, es gibt sie schließlich schon seit 41 Jahren. Meine
Familie freut sich und findet das ist genau die richtige Aufgabe für mich. Mein
Mann ist Vielleser, mein Sohn ebenfalls, wir sprechen viel über das, was wir
jeweils so lesen, sie unterstützen mich sehr.
Welche mutigen Helden aus Büchern haben Sie sehr inspiriert?
Ich fand Robinson Crusoe immer heldenhaft, auch da war sie ja schon, in
meinem Leben, die Insel. Aber auch der kleine Angsthase, mutig zu sein,
das passt doch auch.
Lebensberatung
Massagen
Yoga
INGE VETTER
Systemische
Beraterin
Shiatsu Praktikerin
Yogalehrerin
Wie viele Bücher lesen Sie im Monat und: Haben Sie ein Ritual beim Lesen?
Pauschal kann man das nicht sagen. Ich lese viel, manches auch nur an, um
über den Inhalt oder die Schreibweise im Bilde zu sein. Im Monat aber immer
1 – 2 Krimis, neben Sachbüchern, Biographien und Romanen. b
NICOLE HEMME
Bibliothekarin & Buchhändlerin | 50 Jahre | verheiratet, ein Sohn
Lebensmotto: Wenn man etwas richtig macht, findet man jemanden
der das wertschätzt. | Lieblingsorte: Amrum, Berlin und natürlich die
Bücherinsel in Heikendorf | Meine 3 Lieblingsbücher: Siri Hustvedt
„Was ich liebte”, Chloe Benjamin „Die Unsterblichen”, Elisabeth
Shaw „Der kleine Angsthase” | www.heikendorferbuecherinsel.de
www.ingevetter.de
Dorfstraße 16
24235 Lutterbek
21
fon: 04343 5388

BESSER LESEN!
BÜCHER
HEIKENDORFER
BÜCHERINSEL
Hafenstraße 22
in Heikendorf
fon 0431-243009
TAGE – MIT MIR
EIN BUCH FÜR FRAUEN ZUM NACHDENKEN,
INNEHALTEN UND
ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN
„Ich gewöhne mich an die Glocke,
die die Nonnen zu den Horen ruft.
Sie gilt zwar nicht uns Laien, aber
ihr leiser Klang dringt zu mir, ich
ertappe mich dabei, dass ich auf ihn
warte.“ Wie lange der Aufenthalt
im Kloster dauern wird, ist ihr nicht
klar. Weder glaubt sie an Gott, noch
hat sie jemals gebetet. Müde vom
hektischen und geselligen Stadtleben entscheidet sie sich
eher zufällig für diese Form des Rückzugs. Mit einem neuen
Blick auf sich selbst und auf das, was bisher ihr Leben
ausmachte, stellt sie sich den tief bewegenden Fragen
zu ihrer Vergangenheit, zu Liebe und Freundschaft, zu
Krankheit und Tod. Getragen von dem stark verlangsamten
Rhythmus des Klosterlebens wird sie immer mehr
hineingesogen in diesen Ort, bis sie eine überraschende
Entscheidung trifft.
Ein Buch für Frauen (nicht nur) in ihrer Lebensmitte. Innehalten,
Nachdenken, Entscheidungen treffen ...
// Tage mit mir | Charlotte Wood |
Verlag Kein&Aber | 25,00 €
DER SOHN
DES FRISEURS
EIN BERÜHRENDER ROMAN
ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT,
NEUE WEGE ZU BESCHREITEN
„Die Fans dürfen sich freuen, denn
es ist wieder ein echter Bakker!“
Simon ist Friseur und schätzt den leisen Gang seines
Alltags. Doch als sich ein neugieriger Kunde für die Geschichte
seines Vaters interessiert, drängen sich Fragen
auf. Er hat seinen Vater nie kennengelernt - was weiß er
eigentlich über ihn und sein von allen tot geschwiegenes
Verschwinden?
Der Sohn des Friseurs ist ein Buch voller überraschender
Wendungen, ein berührender Roman über Sehnsucht,
das Bedürfnis nach Nähe und die Notwendigkeit, neue
Wege zu beschreiten.
// Der Sohn des Friseurs | Gerbrand Bakker |
Suhrkamp | 25,00 €
MEIN NAME
IST ESTELA
EIN BRISANTER GESELLSCHAFTS-
ROMAN ÜBER SOZIALE
UNGLEICHHEIT & MACHT
Ihrer Gesundheit zuliebe...
Ihrer Gesundheit zuliebe ...
... sind wir für Sie da.
... sind wir für Sie da!
Stanges KUR-APOTHEKE
Oberdorf 1a, 24235 Laboe, Tel. 04343-8306
22
„Wer Estela zuhört, wird ihre Stimme
nicht mehr vergessen: Hier spricht
eine, die zum Schweigen verdammt ist. Ein Roman, der
aufrüttelt wie kein zweiter.“
Das Kind ist tot. Estela wird vernommen. Sieben Jahre
hat das Hausmädchen bei der fremden Familie gelebt,
hat dreimal am Tag für sie gekocht, die Toiletten geschrubbt,
die schmutzige Wäsche gewaschen - bis von
ihr selbst nichts mehr übriggeblieben ist. Nun soll Estela
ein Geständnis ablegen.
// Mein Name ist Estela | Alia Trabucco Zeran |
Hanser Berlin | 24,00 €

ALEXA KUHNKE | HEIKENDORF | WWW.COACHING-MIT-MEERBLICK.DE
Wie mir die Ostsee
den Atem raubte
Von der Sehnsucht, etwas Verrücktes
zu tun und von unserem Mut, der so
vielfältig ist, wie unsere Persönlichkeiten.
Das hatte ich nicht erwartet. Es war damals an einem
eiskalten Tag im Februar, als ich, eingekuschelt auf
meiner Yoga-Matte, mit einem heißen Pott Tee in der
Hand, aus dem Fenster blickte. Grau und wolkenverhangen
war der Himmel, große Pötte waberten gemächlich
die Kieler Förde entlang, die hellen Schreie
der Möwen waren weit zu hören. Mein Blick schweifte
über das Ufer unter mir, als ich eine Frau entdeckte, die
splitterfasernackt ins klirrendkalte Wasser rannte, untertauchte
und fröhlich hüpfend wieder heraussprang.
Wie mutig, dachte ich. Plötzlich spürte ich diese
Sehnsucht, etwas Verrücktes zu machen und auch
in die eiskalte Wintersee zu springen. Am nächsten
Morgen traute ich mich. Danke, liebe Motivatorin! Die
Ostsee erfrischte und belebte mich. Ich strotzte nur so
vor Energie und war mächtig stolz auf meine persönliche
Mut-Probe. Mut tut so gut!
Wann warst du das letzte Mal mutig? Wie hast du
dich danach gefühlt? Je mehr positive Erfahrungen
Kolumne
wir beim Mutig sein sammeln, desto
stärker wird die Kraft, Hindernisse
zu überwinden. Wie ein Konto,
das sich füllt. Mut ist so vielseitig
und individuell wie unsere Persönlichkeit
und liegt im Auge des
Betrachters. Es kann ein großer lebensverändernder
Schritt oder eine kleine alltägliche Handlung sein. Beides
hat eine große Wirkung – es stärkt unser Selbstvertrauen
und das persönliche Wachstum. Wann sind
wir mutig? Wenn wir unsere eigene Meinung vertreten,
Fehler eingestehen und daraus lernen. Wenn wir
uns reflektieren, Angst überwinden, Neues wagen und
Grenzen setzen. Wenn wir uns für andere stark machen
und alte Gewohnheiten loslassen.
Um mutiger zu werden, brauchen wir Vorbilder, Motivation,
Ziele und einen Plan. Beantworte dir dafür folgende
Fragen: Was wolltest du immer schon ausprobieren,
hast dich bisher aber nicht getraut? Auf welche
neue Erfahrung hast du Lust? Welche Herausforderungen
stehen bei dir an? Wovon träumst du? Was könnte
im schlimmsten Fall passieren, wenn du dich traust?
Was ist anders, wenn du es geschafft hast? Wie fühlst
du dich dann? Je konkreter du dir diese Fragen beantwortet
hast, desto besser bist du auf dein Ziel fokussiert
und auf mögliche Hindernisse vorbereitet. Leinen
los – ich wünsche dir wunderbare Erfahrungen beim
Mut sammeln. ❂
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Dipl. Wirtschafts-Ingenieur,
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23

EINE IDEE,
jede Menge Mut &
FRAUENPOWER
Wieviel Mut brauchten Sie, um sich selbstständig zu machen?
UTE BÜCHMANN: Meine Entscheidung, mich selbstständig
zu machen, fiel im Alter von 53 Jahren und
wurde durch zwei prägende Ereignisse im Jahr 2006
beeinflusst. Als städtische Frauenbeauftragte im Kreis
Plön begegnete ich zahlreichen Frauen mittleren Alters,
die sich in einer beruflichen Umbruchphase befanden
oder nach einer längeren Familienphase noch auf der
Suche nach einer passenden Beschäftigung waren. Die
Tatsache, dass das Potenzial dieser erfahrenen Frauen
ungenutzt blieb, war für mich immer ein Dorn im Auge.
Parallel dazu machte ich eine sehr persönliche Erfahrung:
Nach dem Tod meiner Mutter litt mein hochbetagter
Vater unter der Einsamkeit. Ihm fehlte ein Gesprächspartner,
mit dem er seine Lebenserfahrungen
teilen konnte. Trotz verschiedener technischer Pflegeleistungen
fühlte er sich von der Gesellschaft isoliert.
Diese persönliche Beobachtung bestärkte mich in der
Überzeugung, dass es einen Bedarf an Dienstleistungen
gibt, die über die physische Betreuung hinausgehen
und die mentale und emotionale Unterstützung älterer
Menschen im Blick haben.
Meine Recherchen ergaben, dass es zu dieser Zeit kei-
ne, insbesondere keine staatlich geförderten, Angebote
für eine solche mentale Seniorenbegleitung gab. Ich
sah eine Marktlücke und die Möglichkeit, das Bedürfnis
älterer Menschen nach Gesellschaft und Unterstützung
mit dem Wunsch vieler Frauen nach sinnstiftender
Arbeit zu verbinden. Daraus entwickelte ich 2006 das
Berufsprofil der professionellen Senioren-Assistenz, ein
damals völlig neues Konzept.
Im Jahr 2007 gründete ich mein Weiterbildungsunternehmen,
mit dem Ziel, Senioren-Assistenten für die
Selbstständigkeit im ambulanten Bereich auszubilden.
Sie bilden Seniorenassistentinnen nach ihrem eigenen
Plöner Modell aus – welche Motivation und welchen Mut
brauchen die Frauen, die mit Ihnen diesen Weg gehen?
Die Ausbildung zu Senioren-Assistentinnen nach unserem
Plöner Modell setzt zunächst den Mut voraus,
sich auf einen neuen beruflichen Weg zu begeben und
sich in einem spezialisierten Bereich fortzubilden. Es ist
wichtig, sich ein unterstützendes Umfeld von Freunden
und Bekannten aufzubauen, die als „Mutmacher“ fungieren
und den Weg zur Qualifikation positiv begleiten.
Sobald dieser erste Schritt vollzogen ist, erleichtert unser
Ausbildungsprogramm den weiteren Prozess. Wir
legen großen Wert darauf, die individuellen Stärken
und Potenziale unserer Teilnehmerinnen herauszuarbeiten
und zu fördern. Durch Erfahrungsberichte von
bereits erfolgreichen Senioren-Assistentinnen erhalten
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24

STECKBRIEF:
NAME: Ute Büchmann ALTER: 69 Jahre
BERUF/BERUFUNG: ehemals kommunale Gleichstellungsbeauftragte,
Gründerin des Weiterbildungsunternehmens Büchmann Seminare KG
FAMILIE: verheiratet, vier Kinder zwischen 37 und 44 Jahre
LEBENSMOTTO: Lebe Deine Leidenschaft
küstenapotheken
gemeinsam vor Ort
Foto: Fotolia.com
unsere Teilnehmerinnen wertvolle Einblicke in die Praxis und können
so bestehende Ängste und Unsicherheiten abbauen. Darüber hinaus
bereiten wir unsere Teilnehmenden intensiv auf die Gründung und Führung
eines eigenen Unternehmens im sozialen Sektor vor.
Wie wichtig ist für Sie der Austausch mit anderen mutigen Frauen?
Der Austausch mit anderen Frauen ist für mich von unschätzbarem
Wert. Zwei Beispiele fallen mir ein: Durch meine langjährige Tätigkeit
als Frauenbeauftragte und die Leitung eines Frauenstammtisches über
16 Jahre hinweg, konnte ich die enorme Kraft und Inspiration, die aus
solchen Gemeinschaften erwächst, hautnah miterleben. ❂
Im Verbund stark
für Ihre Gesundheit...
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Wieviel Mut brauchen wir
für politisches Engagement?
... HABEN WIR DIE CDU-LANDTAGSABGEORDNETE
CORNELIA SCHMACHTENBERG GEFRAGT
Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft,
in der die Freiheit, seine Meinung zu sagen, sich gemeinsam
zu versammeln und politisch zu engagieren,
verfassungsrechtlich abgesichert ist. Im Vergleich
zu Autokratien wie Russland oder dem Iran erfordert es
hierzulande entschieden weniger Mut, sich politisch einzubringen.
Trotzdem kann auch in unserem Land Mut erforderlich sein, für seine
Überzeugungen einzustehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn man
dies gegen Mehrheiten, Widerstände und Kritik tut.
Viele von uns haben einfach verlernt für Ihre Meinung einzustehen
und diese auch zu formulieren. Darüber hinaus gibt es auch in unserem
Land Menschen, die sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu
äußern. Das sollte uns zu denken geben. Denn ein offener Meinungsaustausch
ist wichtig, weil es Raum für Innovation und Fortschritt
schafft; weil sich erst im Wettbewerb der Meinungen die besseren
Argumente zeigen. Wenn Menschen sich frei fühlen, ihre Meinungen
zu äußern, können sie Ideen austauschen, unterschiedliche Perspektiven
kennenlernen und gemeinsam um die bessere Lösung ringen.
Auch um die politischen Prozesse zu stärken, sollten wir uns hierzulande
dementsprechend alle dafür einsetzen, dass möglichst wenig
Mut erforderlich ist, seine Meinung zu sagen und sich politisch zu engagieren.
Denn nur wenn sich Menschen für Ihre Meinung einsetzen,
diese kundtun und sich politisch einbringen, kann sich etwas ändern.
Ein Schweigen wird häufig als Zustimmung gewertet.❂
STECKBRIEF Name: Cornelia Schmachtenberg Alter: 33 Jahre
Beruf/Berufung: Landtagsabgeordnete, Agrarwissenschaftlerin
Familie: Mit Herz und Seele Lebensmotto: Du kannst den Wind nicht
ändern, aber du kannst die Segel neu setzen Lieblingsorte: das Meer,
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ES WAR VOR 25 JAHREN EIN MUTIGER
SCHRITT, ALS ERSTER WEIBLICHER CROUPIER
IM CASINO KIEL ANZUFANGEN.
... Wenn ich über meine beruflichen oder privaten Erfahrungen spreche,
wird oft gesagt, dass es mutig war. Ich würde mich jedoch eher als neugierig
und abenteuerlustig beschreiben. Im Umgang mit anderen strebe ich
danach, immer souverän, freundlich und authentisch zu sein. Manchmal
erfordert es Mut, dieses Ziel zu erreichen.
BEATE RAUCH ARBEITET ALS
CROUPIER IM CASINO KIEL.
MUT ZUM AUGENBLICK
Wieviel Mut hast Du zum „Augenblick“?
Im Augenblick kann ich manchmal sehr viel Mut haben. So hatte ich für meine Augenarztpraxis
„Augenblick mal“ eine Vision, die es mir leicht gemacht hat, auch mutig zu sein: Ich wollte in einer
Augenarztpraxis arbeiten, die ganzheitlich den Patienten sieht und eine entspannte Atmosphäre
für alle schafft. Das war meine Motivation. In der Augenheilkunde konzentriert man sich oft nur
auf die Augen und behandelt diese symptomatisch, wie es in der Schulmedizin oft üblich ist.
Aber viele Patienten wollen auch wissen, was sie über die Symptomatik hinaus für ihre Augengesundheit
tun können.
Und wieviel Mut brauchst Du, um Selbstständigkeit und Familie gut miteinander zu vereinbaren?
Sehr viel Mut braucht man dazu. Wenn man sich selbstständig macht, so wie ich, dann denkt man
zuerst, das beeinflusst in erster Linie nur mein eigenes Leben. Aber das ist nicht so: Ich brauchte
den Rückhalt der Familie, da ich doch viel mehr als gedacht mit der Umsetzung beschäftigt war.
Zum normalen Leben kommt dann eben noch on top was drauf. Aber ich hatte großes Glück:
Mein Mann hat mir immer den Rücken freigehalten. Als Patchworkfamilie mit vier Kindern im
Alter von 11 bis 14 Jahren haben wir schon viele Herausforderungen gemeistert. So ist unsere
„Hausband“ ein gemeinsames Projekt für die ganz Familie.
Bleibt dann noch genug Mut, um sich gut um sich selbst zu kümmern?
Mittlerweile wieder ja. Aber während der Planung, des Umbaus und der vielen Fortbildungen,
die ich gemacht habe, habe ich mich selbst eine Zeitlang aus den Augen verloren. Dafür bin ich
Augenärztin, damit ich auch den Fokus bei mir wieder finden kann!
STECKBRIEF
Name: Dr. med. Susanne
Fabel Alter: 48 Jahre
Beruf: Fachärztin für Augenheilkunde
/ Ganzheitliche Augenheilkunde:
Schulmedizin
trifft Naturheilkunde; Naturheilverfahren
und Akupunktur
Familie: Patchworkfamilie
mit Ehemann Alexander
und 4 wundervollen Kindern
(Zwillingsmädchen und 2
Jungs), wobei der Spruch
der Urgroßmutter sich immer
wieder bewahrheitet: „Einer
spinnt immer“
Lebensmotto: Liebe, Leichtigkeit
& Verbindlichkeit,
Dankbarkeit & Lebensfreude
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Damit der letzte Weg
nicht in den Sternen steht.
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26
„Wir nehmen uns
Zeit für Sie!“
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Tel. 04348-12 97
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WIR SAGEN
NEIN
zu RASSISMUS!
ABK – Vielfältig
in jeder Hinsicht
❚ Beim Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) arbeiten
gut 500 Beschäftigte aus 14 Nationen – sie kennen
keine Gleichgültigkeit gegenüber Ausgrenzung.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) ist das Amt 71 der
Landeshauptstadt Kiel und wird als Eigenbetrieb geführt.
Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Abfallentsorgung,
Straßenreinigung und Winterdienst, der Betrieb
öffentlicher Toilettenanlagen sowie die Unterhaltung des
Fuhrparks der kommunalen Nutzfahrzeuge fast sämtlicher
Ämter der Landeshauptstadt. 1.250 Fahrzeug-Einheiten
(kommunale Nutzfahrzeuge, PKW, Anhänger, Geräte und
vieles mehr) werden hier in der eigenen ABK Kfz-Werkstatt,
die sich auf dem Betriebsgelände befindet, gewartet und
repariert.
Die sechs Abteilungen Abfallwirtschaft, Straßenreinigung,
kaufmännische Abteilung, Fahrzeugtechnik, Kunden und
Nachhaltigkeit sowie Bau und Liegenschaften unterstehen
der Werkleitung. Hinzu kommen noch eine Frau für Gleichstellungsaufgaben,
eine Personalabteilung sowie die Revision.
Der eigene Personalrat ist die Vertretung aller ABK-
Mitarbeitenden.
Zu der Vielfalt der Arbeitsangebote, die vom Müllwerker
und Straßenreiniger*in über Mechatroniker, Elektriker bis
hin zu Planung, Statistik und Controlling und Finanzen reichen,
bildet der ABK auch in vier Berufen aus. Zahlreiche
Auszubildende bleiben nach ihrem erfolgreichem Abschluss
im Unternehmen.
Zwei Wertstoffhöfe, eine Schadstoffsammelstelle sowie die
Deponie Schönwohld gehören außerdem zu den Fachbereichen
des ABK. Der Neubau der Schadstoffsammelstelle ist
eines der großen Zukunftsprojekte, die intern beaufsichtigt
und mit externen Leistungsträgern realisiert wird. Der ABK
ist ein vom TÜV Nord zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb.
Die Zertifizierung umfasst das Einsammeln, Befördern, Lagern,
Behandeln und Beseitigen bestimmter Abfälle.
Gut 500 Beschäftigte aus 14 Nationalitäten sind beim ABK
angestellt. Sie sorgen gemeinsam für ein sauberes Kiel und
sind täglich für unsere Stadt im Einsatz. Unabhängig ihrer
Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts, ihrer etwaigen
Beeinträchtigung oder ihres Alters machen sie im Team die
Landeshauptstadt durch ihre Arbeit sicherer und lebenswerter.
Als kommunales Unternehmen gehört politische Neutralität
zu unserer Verpflichtung. Aber Gleichgültigkeit gegenüber
Ausgrenzung keinesfalls. Deshalb sagen wir: Nein zu
Rassismus!
Aquarium GEOMAR
Düsternbrooker Weg 20, 24105 Kiel
Das Schaufenster
zu maritimen
Welten in Kiel
Offen: ganzjährig 09:00 bis 18:00 Uhr
(Eingang an der Kiellinie)
Seehundefütterung:
10:00 und 14:30 Uhr (außer Freitags)
Telefon: 0431 600-1637
kontakt@aquarium-geomar.de
www.aquarium-geomar.de
27

Rubriktitel
DANIELA VAGT | FOTOGRAFIN | HEIKENDORF | WWW.DANIELA VAGT.DE
Die Reise meiner Leidenschaft für die Fotografie begann
bereits in meiner Jugend. Als alleinerziehende Mutter
betrat ich vor 24 Jahren die Welt der Selbstständigkeit
als Fotografin. Zu dieser Zeit befand ich mich inmitten
einer Scheidung.
Die Anfänge waren nicht einfach, aber ich war fest entschlossen,
meinen Traum zu verwirklichen. Diese Phase
meiner Karriere war geprägt von kleinen Aufträgen, die
mir die Möglichkeit gaben, meine Fähigkeiten zu zeigen.
Mit der Zeit entwickelte sich meine Karriere weiter, und ich
durfte an prestigeträchtigen Projekten teilnehmen. Jeder
Erfolg, sei er noch so klein, festigte meinen Glauben an
mich selbst und meine Fähigkeiten als Fotografin.
Doch wie jede Erfolgsgeschichte hatte auch meine Karriere
ihre Herausforderungen. Als alleinerziehende Mutter
„Mut half mir, neue Wege zu gehen und
kreative Grenzen zu überschreiten.“
Mut zur
Fotografie
Ein ganz persönliches Statement
stand ich oft vor finanziellen Schwierigkeiten. Diese Momente
hätten leicht meinen Glauben an meine Fähigkeiten
und meinen Traum erschüttern können. Doch gerade
diese finanziellen Durststrecken lehrten mich nicht nur
die Bedeutung wirtschaftlicher Verantwortung, sondern
auch die Notwendigkeit, trotz Schwierigkeiten an seinen
Träumen festzuhalten. Rückblickend betrachtet waren es
diese Herausforderungen, die meinen Glauben an meine
Fähigkeiten gestärkt haben. Sie haben mich zu einer widerstandsfähigeren
und entschlosseneren Fotografin gemacht.
Mut spielte eine entscheidende Rolle in meiner Entwicklung.
Mut half mir, neue Wege zu gehen und kreative
Grenzen zu überschreiten. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen
und meine Komfortzone zu verlassen, ermöglichte
mir, außergewöhnliche Erfahrungen zu sammeln und mich
als Fotografin weiterzuentwickeln. Die Kunst, sich dem
Unbekannten zu stellen und Risiken einzugehen, wurde
zu einem wesentlichen Bestandteil meiner kreativen Reise.
Ich bereue keinen Schritt meiner Reise, denn sie hat nicht
nur meine berufliche Karriere geprägt, sondern auch meine
Persönlichkeit gestärkt und mich zu einer inspirierten und
inspirierenden Fotografin gemacht. ❂
28

Als erster Pilotmarkt in Norddeutschland
führt EDEKA Alpen den autonomen
Betrieb nach offiziellem Ladenschluss ein.
EINKAUFEN
NACH LADENSCHLUSS
Die Macher bei
EDEKA ALPEN setzen
auf innovative Projekte.
UND AUCH AN SONNTAGEN
Der EDEKA Alpen-Markt am Schönberger
Strand ist mit einem innovativen Einkaufsangebot für
Kund:innen gestartet: In der beliebten Urlaubsregion
werden Strandbesucher:innen und Bewohner:innen
seit April auch nach Ladenschluss ihre Einkäufe tätigen
können und von verlängerten Öffnungszeiten sowie
Sonntagsöffnungen profitieren. Als erster Pilotmarkt in
Norddeutschland führt EDEKA Alpen den autonomen
Betrieb nach offiziellem Ladenschluss ein.
Die Lage des Marktes im Käptn‘s Gang 3 ermöglicht es
Strandbesucher:innen, ihre Einkäufe bequem auf dem Weg
zum Strand oder auf dem Rückweg zu erledigen. Von den
frühen Abendstunden bis voraussichtlich Mitternacht wird
der Markt im autonomen Betrieb ohne die Anwesenheit von
Marktpersonal zugänglich sein. Zusätzlich wird der Markt auch
an Sonntagen in dieser Form geöffnet haben. Über eine
Bankkarte erhalten Kund:innen Zugang zum Markt und
können ihren Einkauf anschließend wie gewohnt erledigen.
Das Alkoholsortiment steht den Kund:innen erst nach Einlesen
des Personalausweises oder Führerscheins zur Verfügung.
Die Bezahlung erfolgt vor Verlassen des Marktes über drei
Self-Checkout-Kassen bargeldlos.
Sascha Firmenich (Foto links), Kaufmann des EDEKA Alpen-
Marktes, betont die Vorteile des neuen Konzepts: „Wir freuen
uns sehr, unseren Kund:innen längere Öffnungszeiten und sogar
Sonntagsöffnungen anbieten zu können, während wir gleichzeitig
Arbeitnehmerfreundlichkeit durch kürzere Arbeitszeiten
und einen früheren Feierabend für unsere Mitarbeiter:innen
gewährleisten.“
Der Einkauf nach Ladenschluss bei EDEKA Alpen verspricht
eine bequeme und flexible Einkaufsmöglichkeit für
Strandurlauber:innen und Einheimische gleichermaßen. Nach
Anlaufen des neuen Angebotes am Schönberger Strand wird
das Konzept auch auf weitere EDEKA Alpen-Märkte entlang
der Kieler Förde ausgeweitet werden.
So dinkelt der
Frühling
Sie fi nden uns in Hohwacht,
Hohenfelde, Stakendorf,
Schönberg, Schönberg/Kalifornien,
Heidkate, Laboe, Wendtorf
29

FÜNF FRAGEN – FÜNF ANTWORTEN
KATHRIN GESCHE
Was löst bei Dir Kaffeeduft aus?
Der Duft von Kaffee ist quasi meine Antwort in allen Lebenslagen, sei es beruflich
oder privat. Er symbolisiert nicht nur Energie und Fokus während der Arbeit oder
beim Lernen, sondern auch Gemütlichkeit und Entspannung in meiner Freizeit.
„caffeine
before
chaos“
STECKBRIEF
Name: Kathrin Gesche
Alter: 25 Beruf: Prokuristin,
Röstmeisterin von Spezialitätenkaffee
Familie: Rückhalt
in meinem Leben Lebensmotto:
caffeine before chaos
Lieblingsorte: All die, an
denen ich Zeit mit meinen
Liebsten verbringe und wertvolle
Erinnerungen schaffe.
www.kaffeeküste.de
Du bist Mitinhaberin und Prokuristin bei der Kaffeeküste Laboe – so jung und schon
so viel Verantwortung. Woher nimmst Du den Mut?
Mein Weg zur Mitinhaberin und Prokuristin bei der Kaffeeküste Laboe war sicherlich
nicht geradlinig, aber erfüllend. Ich habe zwei abgeschlossene Ausbildungen, bin
Kauffrau für Büromanagement und Pferdewirtin. Im Jahr 2021 habe ich angefangen
meinen Betriebswirt in Teilzeit zu machen, den Abschluss habe ich dann hoffentlich
im Juli diesen Jahres.
Inspiriert von meinen Eltern, die beide selbstständig sind, entwickelte ich früh den
Wunsch, auch selbst etwas Eigenes aufzubauen. Begonnen habe ich in der Kaffeeküste
mit einem Aushilfsjob, während dem ich meine Leidenschaft für Kaffee entdeckte
und beschloss, diese Leidenschaft komplett zum Beruf zu machen und habe meine
Aushilfsstelle zum Vollzeitjob ausgebaut. So wagte ich 2023 den Schritt, in das
Unternehmen mit einzusteigen. Der Mut dazu kam auch daher, dass ich gesehen
habe, wie meine Eltern Herausforderungen gemeistert haben und erfolgreich waren.
Was fasziniert Dich an Kaffee und an der Kaffeerösterei?
Mich fasziniert am Kaffee vor allem die Vielfalt der Aromen und Geschmacksrichtungen,
die man durch unterschiedliche Röstprofile und auch Zubereitung erreichen kann.
Jeder Kaffee hat seine eigene Geschichte und Charakteristik, die es zu entdecken
gilt. Die Möglichkeit in einer Rösterei, diese Vielfalt zu erkunden und dann noch mit
anderen zu teilen, ist für mich besonders spannend und bereichernd. Außerdem
schätze ich die handwerkliche Tradition und die Möglichkeit, durch die Röstung
Einfluss auf das Endprodukt zu nehmen.
Deine Wünsche für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Kaffeeküste sich weiter als qualitätsbewusste
und auch nachhaltige Marke etabliert. Ich möchte unsere Leidenschaft für Kaffee mit
noch mehr Menschen teilen und sie für die Vielfalt und Qualität von handwerklich
geröstetem Kaffee begeistern. Dabei ist außerdem mein Ziel, einen positiven Beitrag
zur Nachhaltigkeitsförderung zu leisten.
Dein schönster Kaffee-Moment ...
... als ich zum ersten Mal eine Tasse Kaffee probierte, die ich selbst geröstet hatte. ❂
Wo das Besondere zuhause ist
Das kleine Strandhaus | Heikendorf | Uferweg 1 | Tel. 0431 24987
www.das-kleine-strandhaus.de | info@das-kleine-strandhaus.de
30

Lassen Sie sich keine Märchen erzählen.
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1,28 ist bewiesen, dass wir
keine Märchen erzählen!
Die „Welt“ hat getestet – wir haben
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Weil’s um mehr als Geld geht.

Der ABK sagt
NEIN
zu Rassismus!
Foto: Freepik.com