5-2024
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Mai 5/2024 Jahrgang 29 HF- und Mikrowellentechnik NR-NTN und IoT-NTN: 5G-NTN startet durch! Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8 © Ascent Xmedia GmbH
- Seite 2 und 3: TECHNICAL ARTICLE Thin Film Filter
- Seite 4 und 5: Inhalt 5/2024 Mai 5/2024 Jahrgang 2
- Seite 6 und 7: Aktuelles 5G-eCall-Interoperabilit
- Seite 8 und 9: Titelstory 5G NTN startet durch: NR
- Seite 10 und 11: Titelstory Derzeit werden mehrere F
- Seite 12 und 13: Titelstory beginnen bei etwa 200 km
- Seite 14 und 15: Titelstory den die Netze ihren zell
- Seite 16 und 17: SCHWERPUNKT: AEROSPACE & DEFENCE Au
- Seite 18 und 19: Aerospace & Defence Satelliten mit
- Seite 20 und 21: Aerospace & Defence Umlaufgeschwind
- Seite 22 und 23: Aerospace & Defence Das 450-MHz-Fun
- Seite 24 und 25: Aerospace & Defence Für die zunehm
- Seite 26 und 27: Aerospace & Defence Herausforderung
- Seite 28 und 29: Aerospace & Defence Bild 3: Singlec
- Seite 30 und 31: Aerospace & Defence Die 5. Generati
- Seite 32 und 33: Aerospace & Defence Flugkörper vor
- Seite 34 und 35: Aerospace & Defence Einsatz von Ass
- Seite 36 und 37: Aerospace & Defence Konzeptnachweis
- Seite 38 und 39: Aerospace & Defence Fallstudie: Ent
- Seite 40 und 41: Aerospace & Defence ESA-Mission Pro
- Seite 42 und 43: Aerospace & Defence Synchronisierun
- Seite 44 und 45: Aerospace & Defence Strahlungswirku
- Seite 46 und 47: Aerospace & Defence führen. Dies s
- Seite 48 und 49: Aerospace & Defence GNSS-Plattform
- Seite 50 und 51: Aerospace & Defence Real-Time Kinem
Mai 5/<strong>2024</strong> Jahrgang 29<br />
HF- und<br />
Mikrowellentechnik<br />
NR-NTN und IoT-NTN:<br />
5G-NTN startet durch!<br />
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8<br />
© Ascent Xmedia GmbH
TECHNICAL ARTICLE<br />
Thin Film Filter<br />
Technology<br />
Fabrication, Advantages & Applications<br />
• Passbands from 6 to 30 GHz<br />
• Wide stopbands up to 40 GHz<br />
• High rejection with excellent selectivity<br />
• Small, surface mount form factor<br />
• Temperature stability from -55 to 125 °C<br />
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DISTRIBUTORS
Editorial<br />
Die Meisterleistung<br />
hinter Planung und Betrieb<br />
von Sat-Systemen<br />
Dr. Yvonne Weitsch,<br />
Marktsegment Manager<br />
Aerospace & Defense,<br />
Rohde & Schwarz<br />
Teleportanbieter und Satellitenbetreiber sind die unsichtbaren Dirigenten<br />
für die Planung und einen störungsfreien Betrieb rund um<br />
die Uhr. Angefangen von Netz-Design, Übertragungsplanung und<br />
Optimierung der Transpondernutzung sorgen sie für reibungslose<br />
Orchestrierung und flinken Datenaustausch zwischen Weltraumund<br />
Bodensegment.<br />
Nach dem Start, wenn ein Satellit seinen Zielorbit erreicht hat,<br />
werden die Leistungsparameter vom Bodensegment auf Basis<br />
umfangreicher Tests validiert, bevor der reguläre Betrieb beginnt.<br />
Dabei werden wichtiger Parameter kontinuierlich überwacht.<br />
Bei GEO-Satelliten ist dies infolge permanenter Sichtbarkeit<br />
einfach im Gegensatzu zu Satelliten in Medium-Earth und Low-<br />
Earth-Orbits (MEO und LEO), da diese nur für eine begrenzte<br />
Zeit sichtbar sind. Während dieser kurzen Zeit müssen Daten<br />
heruntergeladen, Gesundheits- und Sicherheits-Checks durchgeführt<br />
und schnelle Entscheidungen getroffen werden. Traditionell<br />
kommen hier Parabolantennen zum Einsatz, die den Nachteil<br />
haben, dass sie mechanisch der Satellitenbewegung nachgeführt<br />
werden müssen. Zunehmend werden elektronisch steuerbare Antennen<br />
(ESA) verwendet, zu denen auch phasengesteuerte Antennen<br />
gehören. Bei ihnen lässt sich die Strahlrichtung sehr schnell<br />
über die Phase verändern. Mit einer einzigen Antenne lassen sich<br />
mehrere Strahlen erzeugen zwecks Verbindung zu verschiedenen<br />
Satelliten gleich zeitig, was einen nahtlosen Übergang ermöglicht.<br />
Anwendungsbezogen wird in der Zukunft ein multi-operabler<br />
Betrieb anvisiert, der die Vorteile jedes Orbits vereint und<br />
Resilienz bei Satellitenausfällen bietet. Die Kommunikation mit<br />
Satelliten auf unterschiedlichen Orbits erfordert aktuell verschiedene<br />
Modems. In Zukunft sollen software-betriebene Modems<br />
diese Aufgabe übernehmen.<br />
Sicherheit wird dabei immer wichtiger. Störungen am Boden und<br />
im Weltraum können durch unabsichtliche Interferenzen zwischen<br />
verschiedenen Kommunikationsdiensten oder durch absichtliches<br />
Jamming oder Spoofing verursacht werden. Weitere Gefahren<br />
entstehen durch Drohnenangriffe oder Cyber-Bedrohungen. Mit<br />
zunehmender Verlagerung von Diensten in die Cloud steht die<br />
Gewährleistung eines sicheren Cloud-Betriebs im Fokus.<br />
Wichtig ist die Digitalisierung der Bodenstationen. Die aktuell<br />
analogen Zwischenfrequenzen sollen digitalisiert werden, sodass<br />
die Daten einfach über Standard-IP-Netzwerke laufen können. Das<br />
Digital Intermediate Frequency Interoperability (DIFI) Konsortium<br />
arbeitet maßgeblich an einem offenen Industriestandard, um Interoperabilität,<br />
Wartbarkeit und Modernisierungsmöglichkeiten zu<br />
verbessern.<br />
Rohde & Schwarz unterstützt Teleport-, Satellitenoperatoren und<br />
Hersteller von Endgeräten in vielen Bereichen bei der Bewältigung<br />
ihrer anspruchsvollen Aufgaben in Planung, Betrieb und Wartung<br />
mit innovativen Test- und Mess- sowie Sicherheitslösungen.<br />
Technische Beratung und Distribution<br />
Space qualified<br />
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hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />
3
Inhalt 5/<strong>2024</strong><br />
Mai 5/<strong>2024</strong> Jahrgang 29<br />
Die ganze Bandbreite<br />
der HF-und MW-Technik<br />
mmTron Releasing<br />
Ultra-Low Noise and Super-Low Power<br />
Dissipation LNAs for Satcom<br />
HF- und<br />
Mikrowellentechnik<br />
NR-NTN und IoT-NTN:<br />
5G-NTN startet durch!<br />
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8<br />
© Ascent Xmedia GmbH<br />
Titelstory:<br />
5G NTN startet durch:<br />
NR-NTN und IoT-NTN<br />
Nicht-terrestrische 5G-Netze<br />
(5G NTN) sollen es in<br />
Zukunft 5G-Endgeräten auf<br />
oder in der Nähe der Erdoberfläche<br />
ermöglichen,<br />
sich mit satellitengestützten,<br />
nicht-terrestrischen Basisstationen<br />
zu verbinden. 8<br />
To complement its power amplifier MMICs for<br />
satellite communications, mmTron is fabricating<br />
two ultra-low noise amplifier MMICs with super-low<br />
power dissipation.<br />
TMC173: designed to cover the 17.3 to 21.2 GHz<br />
downlink band, providing an extremely low 1.2 dB<br />
noise figure and 23 dB gain. Biased with a single<br />
supply of +3 V on the drain, the MMIC draws only<br />
17 mA — just 51 mW power dissipation.<br />
TMC174: designed to cover the 27 to 31 GHz uplink<br />
band, also providing an ultra-low 1.5 dB noise figure<br />
with 21 dB gain. Biased with a single supply of<br />
+2 V on the drain, the MMIC draws only 15 mA — just<br />
30 mW power dissipation.<br />
Both MMICs are being fabricated on a GaAs pHEMT<br />
process that has been space qualified for satellites<br />
in geostationary and lower Earth orbits, i.e. GEO,<br />
MEO, and LEO. They will be available as die or in<br />
ceramic air-cavity QFN packages in a 3 mm x 3 mm<br />
QFN (TMC173) and in a 4 mm x 4 mm QFN (TMC174).<br />
Flugkörper vor EMI schützen:<br />
Raketentechnologie in der Praxis<br />
Für die Entwicklung und Bereitstellung von leistungsfähigen<br />
und zuverlässigen Waffen muss die empfindliche<br />
Flugkörperelektronik effizient vor den potenziell<br />
katastrophalen Auswirkungen von elektromagnetischen<br />
Interferenzen (EMI) geschützt werden. 32<br />
TACTRON ELEKTRONIK GmbH & Co. KG<br />
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4<br />
Das 450-MHz-Funknetz<br />
für krisenfeste Kommunikation<br />
Bei Naturkatastrophen, Unfällen oder terroristischen Angriffen<br />
ist eine zuverlässige Kommunikation von höchster Wichtigkeit.<br />
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden krisenfeste<br />
Kommunikationssysteme entwickelt. 22<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Die 5. Generation des mobilen GNSS<br />
Jeder GNSS-Nutzer in jedem Segment profitiert von der<br />
Nutzung der neuen, modernisierten Signale im L5-Band.<br />
L5-Signale sind genauer, zuverlässiger und derzeit<br />
in ausreichender Zahl verfügbar, um alle Nutzersegmente<br />
zu unterstützen. 30<br />
Rubriken:<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Aktuelles<br />
8 Titelstory<br />
16 Schwerpunkt<br />
Aerospace & Defence<br />
51 Messtechnik<br />
60 Software<br />
62 Bauelemente und -gruppen<br />
64 Kabel & Verbinder<br />
65 Verstärker<br />
66 Funkchips und -module<br />
68 RF & Wireless<br />
78 Impressum<br />
JYEBAO<br />
Strahlungswirkungen<br />
auf Quarze und Oszillatoren<br />
Quarzresonatoren und -oszillatoren<br />
für den Einsatz im Weltraum<br />
müssen die Auswirkungen der<br />
Strahlung berücksichtigen. 44<br />
Netzwerksynchronisierung<br />
in ORAN-Infrastrukturen<br />
Die ORAN-Technik (Open Radio Access Network)<br />
und ihre Rolle bei der Umsetzung von 5G-Diensten<br />
wachsen schnell – dabei ist die Netzwerksynchronisierung<br />
eine große Herausforderung. 26<br />
Einsatz von Assured Position,<br />
Navigation und Zeitmessung (A-PNT)<br />
Ob Wegbeschreibung beim Autofahren oder<br />
Steuerung von Präzisionswaffen: Positionskenntnis,<br />
Navigation und Zeitmessung (PNT)<br />
sind nicht nur hier entscheidend, sondern<br />
ermöglichen es auch, dass Telefone<br />
kommunizieren, Schiffscontainer ihr Ziel zu<br />
erreichen und Landwirte ihre Ernteerträge<br />
optimieren. 34<br />
Neue,<br />
hochflexible<br />
Testkabel<br />
von JYEBAO<br />
• Very Flexible<br />
(PUR jacket)<br />
• Stainless Precision<br />
Connectors used<br />
• Excellent RF<br />
performance<br />
• Extra sturdy connector/<br />
cable connection<br />
(Solder clamp designs)<br />
• Taper Sleeve added<br />
• Intended for lab use/<br />
intensive handling<br />
Peak Power Sensor<br />
Anritsu Company announced the launch of the<br />
new inline power sensor MA24103A that is<br />
designed to measure accurate Peak and True-RMS<br />
average power measurements from 25 MHz<br />
to 1 GHz and 2 mW to 150 W power range. 68<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 5
Aktuelles<br />
5G-eCall-Interoperabilität eines 5G-Moduls getestet<br />
Zertifizierung erhalten, sodass<br />
ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
für Automotive-Anwendungen<br />
außer Zweifel steht. Die<br />
Module der AG56xN-Serie sind<br />
auch mit den im Automotive-<br />
Bereich üblichen WLAN- und<br />
Bluetooth-Modulen kompatibel<br />
und bieten eine bewährte<br />
Kombination, die Standards<br />
für Konnektivitätslösungen<br />
weit über den Automobilsektor<br />
hinaus setzt.<br />
Rohde & Schwarz<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
Quectel Wireless Solutions<br />
und Rohde & Schwarz haben<br />
das innovative 5G-eCall-Modul<br />
aus der AG56xN-Automotive-<br />
Modul-Serie von Quectel erfolgreich<br />
validiert. Für den Test<br />
wurde der R&S CMX500 Wideband<br />
Radio Communication<br />
Tester eingesetzt. Der Testaufbau<br />
wurde auf dem Mobile World<br />
Congress <strong>2024</strong> gezeigt.<br />
eCall, das automatische Notrufsystem<br />
für in der EU verkaufte<br />
Fahrzeuge, wurde 2015<br />
eingeführt und ist seit 2018 für<br />
alle Neuwagen in der Europäischen<br />
Union vorgeschrieben.<br />
eCall-Systeme nutzen derzeit leitungsvermittelte<br />
2G/3G-Mobilfunknetze.<br />
Da die Stilllegung<br />
dieser Netze bereits in wenigen<br />
Jahren erfolgen soll, müssen die<br />
Notrufsysteme (Fahrzeug-Bordelektronik<br />
und Infrastruktur) an<br />
die neuesten paketvermittelten<br />
4G/5G-Mobilfunknetze angepasst<br />
werden.<br />
Die Initiative der EU-Kommission<br />
zur Aktualisierung der<br />
eCall-Normen und -Rechtsvorschriften<br />
für die Umstellung von<br />
eCall auf 4G- und 5G-Netze hat<br />
die Arbeit bereits aufgenommen.<br />
Die Automobilindustrie<br />
benötigt NGeCall-Testlösungen,<br />
um eCall-Module mit den neuen<br />
NGeCall-Funktionen liefern zu<br />
können. Es wird davon ausgegangen,<br />
dass ein kommender<br />
chinesischer eCall-Standard in<br />
den nächsten Jahren ebenfalls<br />
paketvermittelte 4G/5G-Mobilfunknetze<br />
nutzen wird.<br />
Die AG56xN-Serie bildet ein<br />
leistungsstarkes Sortiment<br />
von 5G NR-Modulen, die mit<br />
MediaTeks MT2735-Chipsatz<br />
arbeiten und herausragende<br />
Konnektivitätslösungen bieten.<br />
Diese Module unterstützen 5G<br />
Rel-15 und liefern beeindruckende<br />
Datenraten von bis zu<br />
4,0 Gbps im Downlink und<br />
480 Mbps im Uplink innerhalb<br />
einer Bandbreite von 200 MHz.<br />
Das bedeutet einen deutlichen<br />
Geschwindigkeitssprung. Sie<br />
sind mit zahlreichen Schnittstellen<br />
ausgestattet, darunter<br />
Mobilfunk- (4×4-MIMO) und<br />
GNSS-Antennenschnittstellen,<br />
USB 3.0, PCIe (Gen3), RGMII,<br />
SGMII, mehrere UARTs, SPI,<br />
I2C, I2S (PCM), SDIO, ADCs<br />
und GPIOs, die vielseitige Konnektivitätsoptionen<br />
für diverse<br />
Anwendungen bieten.<br />
Mit einer Rechenleistung von<br />
bis zu 15k DMIPS und einem<br />
SGMII/RGMII-Durchsatz bis<br />
2,5 Gbps sind diese Module für<br />
höchste Leistungsanforderungen<br />
ausgelegt. Darüber hinaus<br />
haben sie die eCall/NGeCall-<br />
Der Messaufbau zum Testen des<br />
5G/LTE-Automotive-Moduls<br />
von Quectel umfasste den R&S<br />
CMX500 Kommunikationstester<br />
mit der R&S CMX-KA098<br />
5G-eCall-Testoption zur Simulation<br />
einer NGeCall-Notrufzentrale<br />
(Public Safety Answering<br />
Point, PSAP) sowie einen<br />
R&S SMBV100B Vektorsignalgenerator<br />
für die GNSS-Simulation.<br />
Der Test bestätigte die<br />
erfolgreiche Herstellung einer<br />
5G- Notrufverbindung zwischen<br />
dem Quectel-Modul und der<br />
Notrufzentrale. Der Minimaldatensatz<br />
(Minimum Set of<br />
Data, MSD) wurde erfolgreich<br />
und ohne Datenverlust übermittelt<br />
und die simulierte GNSS-<br />
Position mit hoher Präzision<br />
übertragen. Darüber hinaus<br />
gelang die Sprachkommunikation<br />
mit einwandfreier Audioqualität.<br />
Als echtes Multitalent kann der<br />
R&S CMX500 mit der R&S<br />
CMX-KA098 Softwareoption<br />
effektiv für NGeCall-Tests unter<br />
zuverlässig reproduzierbaren<br />
und konfigurierbaren 5G-Netzbedingungen<br />
eingesetzt werden.<br />
Für eine schnelle Einführung<br />
dieser Technologie wird<br />
die Zusammenarbeit verschiedener<br />
Unternehmen innerhalb<br />
der Branche immer wichtiger.<br />
Die Kooperation von Rohde &<br />
Schwarz und Quectel ermöglicht<br />
beiden Unternehmen die<br />
gegenseitige Validierung ihrer<br />
Lösungen. ◄<br />
6 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aktuelles<br />
Keysight Technologies als Testpartner für das Satellite NB-IoT<br />
Early Adopter Program der Deutschen Telekom ausgewählt<br />
kommunikation beschleunigt<br />
das Programm die Entwicklung<br />
und Einrichtung von NB-IoT-<br />
Lösungen und bietet eine zuverlässige,<br />
universelle und sichere<br />
Datenübertragung.<br />
Die Programmteilnehmer erhalten<br />
exklusiven Zugang zu hochmodernen<br />
Lösungen der Deutschen<br />
Telekom, Skylo und<br />
Murata, einschließlich eines<br />
frühen Entwicklungszugangs<br />
zu den ersten auf Rel-17-Standards<br />
basierenden NB-IoT-<br />
Modulen und einem globalen<br />
Satellitennetzwerk. Darüber<br />
hinaus erhalten die Teilnehmer<br />
hochmoderne Hardware, Konnektivitätsdienste,<br />
engagierten<br />
Support und die Möglichkeit,<br />
NB-IoT-NTN-Lösungen auf ihre<br />
spezifischen Bedürfnisse zuzuschneiden.<br />
Keysight Technologies wurde als<br />
Testpartner für das Satellite NB-<br />
IoT Early Adopter Program der<br />
Deutschen Telekom im Bereich<br />
Satelliten-NB-IoT ausgewählt.<br />
Keysight Technologies<br />
www.keysight.com<br />
Keysight Technologies bietet<br />
ein End-to-End-Testbed für das<br />
nicht-terrestrische Netzwerk<br />
(NTN) des Narrowband Internet<br />
of Things (NB-IoT) an, um Entwicklern<br />
und Designern die Validierung<br />
von Referenz-Designs<br />
für Lösungen zu ermöglichen,<br />
die NTN-Standards der 3GPP<br />
Release 17 (Rel-17) verwenden.<br />
Das von der Deutschen Telekom<br />
in Zusammenarbeit mit Skylo<br />
und Murata geleitete Satellite<br />
NB-IoT Early Adopter Program<br />
befasst sich mit den entscheidenden<br />
Herausforderungen, die<br />
sich aus der begrenzten Mobilfunkabdeckung<br />
ergeben, und ermöglicht<br />
die Datenübertragung<br />
über große Entfernungen. Durch<br />
die Einbeziehung der Satelliten-<br />
Als Testpartner bietet Keysight<br />
den Programmentwicklern<br />
Zugang zum NB-IoT-NTN-<br />
Testbed, das auf den branchenführenden<br />
NTN-Testlösungen<br />
von Keysight basiert, sowie zu<br />
den Skylo-Zertifizierungstestplänen.<br />
Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass zertifizierte NB-<br />
IoT-fähige Geräte nahtlos in<br />
das Skylo-Satellitennetzwerk<br />
integriert werden können, was<br />
unübertroffene Flexibilität und<br />
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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 7
Titelstory<br />
5G NTN startet durch: NR-NTN und IoT-NTN<br />
Nicht-terrestrische 5G-Netze (5G NTN) sollen es in Zukunft 5G-Endgeräten auf oder in der Nähe der<br />
Erdoberfläche ermöglichen, sich mit satellitengestützten, nicht-terrestrischen Basisstationen zu verbinden.<br />
© Ascent Xmedia GmbH<br />
5G NTN steht für ein breites<br />
Spektrum unterschiedlicher Verbindungsszenarien,<br />
wie in Bild<br />
1 dargestellt: von der satellitengestützten<br />
Kommunikation über<br />
fliegende Basisstationen bis hin<br />
zur Steuerung von unbemannten<br />
Luftfahrzeugen (UAV). 3GPP<br />
hat im Rahmen von Release<br />
15 eine Studie [TR 38.811] zu<br />
Kanalmodellen und Einsatzszenarien<br />
begonnen, um NTN in<br />
das 5G-Ökosystem einzubinden.<br />
Daran schloss sich eine Studie<br />
[TR 38.821] für Release 16 zu<br />
Lösungen für die Anpassung von<br />
5G NR zur Unterstützung von<br />
NTN an. Hauptziel dieser Studie<br />
war es, einen Funktionssatz<br />
zu identifizieren, der 5G NTN<br />
implementiert, aber die Auswirkungen<br />
auf das bestehende<br />
5G-System minimiert.<br />
Autor:<br />
Reiner Stuhlfauth<br />
Rohde & Schwarz<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
Release 17 enthält die technischen<br />
Spezifikationen eines<br />
NTN, das alle Schichten innerhalb<br />
eines 5G-Systems betrifft,<br />
von der Bitübertragungsschicht<br />
über einen Protokollstapel bis<br />
hin zu Verbesserungen der Netzarchitektur.<br />
Ausgehend von diesem<br />
technologischen Grundgerüst<br />
wird die NTN-Entwicklung<br />
in Release 18 mit zusätzlichen<br />
Spektralbereichen, Protokollschicht-Erweiterungen<br />
und mehr<br />
Diensten fortgeschrieben.<br />
Hauptmotivation<br />
für NTN-Kommunikation<br />
ist die Ermöglichung einer flächendeckenden<br />
Netzversorgung<br />
in jedem Winkel der Erde. Nach<br />
Marktanalysen des Global System<br />
for Mobile Communications<br />
(GSMA) von 2020 erreicht<br />
der Mobilfunk inzwischen über<br />
80% der globalen Bevölkerung,<br />
deckt bisher aber noch weniger<br />
als 40% der weltweiten Landfläche<br />
ab. Mittels NTN-Kommunikation<br />
sollen die verbleibenden<br />
über 60% und insbesondere<br />
abgelegene Gebiete,<br />
die Ozeane und Polarregionen<br />
versorgt werden.<br />
Die ersten 5G NTN-Implementierungen<br />
werden sich auf<br />
unterbrechungsfreie Konnektivität<br />
und lückenlose Abdeckung<br />
sowie die Separierung der Technologie<br />
in zwei Facetten konzentrieren:<br />
NR-NTN und IoT-NTN.<br />
NR-NTN kann als der eMBB-<br />
Teil (Enhanced Mobile Broadband)<br />
von 5G angesehen<br />
werden – es ermöglicht satellitengestützte<br />
Konnektivität mit<br />
Schwerpunkt auf breiter Abdeckung<br />
und Anwendungen im<br />
Freien. IoT-NTN bezeichnet<br />
die Verwendung von Satellitenverbindungen<br />
als Erweiterung<br />
von IoT-Technologien wie NB-<br />
IoT, LTE-M oder 5G Reduced<br />
Capability (RedCap). Später<br />
wird die Branche einen Best-<br />
Effort-Ansatz für die Dienstgüte<br />
(QoS) verfolgen, der sehr tolerant<br />
gegenüber Verzögerungen<br />
und langsamen Datenraten ist.<br />
In Bezug auf die erwarteten<br />
Datenraten ist NTN 5G nicht<br />
mit terrestrischen 5G-Netzen<br />
konkurrenzfähig. Die Rolle<br />
von 5G NTN ist deswegen in<br />
der Ergänzung terrestrischer<br />
5G-Systeme und Sicherstellung<br />
der Konnektivität in unterversorgten<br />
Regionen zu sehen.<br />
Anwendungsfälle von NTN<br />
Die aktuelle Entwicklung von<br />
NTN zielt hauptsächlich in zwei<br />
Richtungen: (1) die Erweiterung<br />
von 5G NR für nicht-terrestrische<br />
Kommunikation innerhalb<br />
des 5G-Systems und (2) der<br />
Aufbau eines weltweit flächendeckenden<br />
Internets der Dinge<br />
(IoT) oder IoT-NTN.<br />
IoT-NTN sieht die Anpassung<br />
von NB-IoT oder Enhanced<br />
Machine Type Communications<br />
(eMTC) für NTN-Verbindungen<br />
vor, um die Komplexität sowohl<br />
der Endgeräte als auch der Satelliten<br />
in Grenzen zu halten. Ein<br />
weiteres Charakteristikum von<br />
IoT-NTN ist die fehlende QoS-<br />
Unterstützung. Für IoT-NTN<br />
ist stattdessen ein Best Effort-<br />
Ansatz angedacht, sodass künftige<br />
Anwendungen tolerant gegenüber<br />
langen Verzögerungen<br />
und geringem Datendurchsatz<br />
sein werden müssen. Energieeffizienz<br />
und Stromverbrauch<br />
kommt jedoch eine größere<br />
Bedeutung zu als bei NR-<br />
NTN. Release 17 priorisiert den<br />
8 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Titelstory<br />
Standalone-Betrieb und sieht<br />
eine transparente Satellitenarchitektur<br />
nach dem Bent-Pipe-<br />
Prinzip vor, wobei angenommen<br />
wird, dass das Endgerät<br />
(UE) über GNSS-Fähigkeiten<br />
(Global Navigation Satellite<br />
System) verfügt (kein simultaner<br />
Betrieb), um Zeit- und Frequenzabweichungen<br />
im Voraus<br />
zu kompensieren.<br />
NR-NTN fokussiert sich auf<br />
eMBB-Dienste mittels fliegender<br />
Basisstationen oder Satelliten<br />
und stellt die langfristige Zielrichtung<br />
von 5G NTN dar. In<br />
Phase 1 liegt der Schwerpunkt<br />
auf grundlegenden Internetdiensten<br />
wie Sprachkommunikation,<br />
Webbrowsing und Textnachrichten,<br />
wobei vorrangig Handgeräte<br />
und das Sub-6-GHz-Spektrum<br />
genutzt werden sollen. In Phase<br />
2 und danach werden VSAT-<br />
Endgeräte (Very Small Aperture<br />
Terminal) mit verbesserter Empfangstechnik<br />
(RX) eingesetzt,<br />
die höhere Frequenzbereiche<br />
nutzen und wesentlich höhere<br />
Datenraten bieten. In Bezug auf<br />
die Architektur bleibt es in der<br />
ersten Phase bei transparenten<br />
Nutzlasten. Release 19 soll dann<br />
eine regenerative Nutzlastarchitektur<br />
in das NTN-System einführen<br />
und alle drei Facetten der<br />
Satellitenkonnektivität unterstützen:<br />
den festen Funkdienst<br />
über Satelliten (FSS), Broadcast-Satellitendienste<br />
(BSS) und<br />
mobile Satellitendienste (MSS).<br />
Wie bereits erwähnt, liegt der<br />
Schwerpunkt auf der flächendeckenden<br />
Versorgung, aber<br />
Bild 1: Allgemeiner Überblick über die Struktur nicht-terrestrischer Netze<br />
die Abdeckung unterversorgter<br />
Gebiete ist nicht das einzige Ziel<br />
von 3GPP NTN. In einem weiteren<br />
Kontext sind vier Anwendungsfälle<br />
von Bedeutung [TR<br />
22.822], wie in Bild 2 dargestellt:<br />
• Die Service Continuity stellt<br />
in ozeanischen oder abgelegenen<br />
Gebieten, die für terrestrische<br />
Netze außer Reichweite<br />
sind, Funkzugangstechnologie<br />
(Radio Access Technology,<br />
RAT) bereit. Sie unterstützt<br />
die Dienstkontinuität zwischen<br />
landbasierten 5G-Zugangsnetzen<br />
und satellitengestützten<br />
Zugangsnetzen, die entweder<br />
dem gleichen Eigentümer<br />
gehören oder unter entsprechende<br />
Vereinbarungen fallen.<br />
• Die Service Ubiquity adressiert<br />
missionskritische Kommunikation<br />
(Mission-critical Communications,<br />
MCX). Ziel ist die<br />
permanente Systemverfügbarkeit,<br />
insbesondere für den<br />
Einsatz im Katastrophenschutz,<br />
wenn terrestrische Netzarchitekturen<br />
zerstört oder aus<br />
anderen Gründen ausgefallen<br />
sind. Über NTN-Verbindungen<br />
kann die Systemverfügbarkeit<br />
in kurzer Zeit wiederhergestellt<br />
werden.<br />
• Die Service Scalability verfolgt<br />
allgemeine Prinzipien<br />
des Datenverkehrs-Managements.<br />
Die Optimierung der<br />
Verkehrssteuerung, etwa durch<br />
Verlagerung des Datenverkehrs<br />
von der terrestrischen zur nichtterrestrischen<br />
Kommunikation,<br />
ermöglicht eine höhere Systemeffizienz,<br />
insbesondere angesichts<br />
des großen Abdeckungsbereichs<br />
einer NTN gNB.<br />
• Bei 5G System Backhaul Services<br />
geht es um die Nutzung<br />
von NTN als Backhaul-Verbindung<br />
zum Kernnetz. Mit anderen<br />
Worten werden die Endgeräte<br />
weiterhin über terrestrische<br />
Funkzugangstechnologien<br />
(RAT) ans Netz angebunden.<br />
Kommt es jedoch zu einem<br />
Ausfall, greift als Backup die<br />
NTN-Verbindung.<br />
Spektrumaspekte von NTN<br />
5G NTN backhaul<br />
Bild 2: Zukünftige NTN-Anwendungsfälle<br />
IoT-NTN<br />
NR-NTN<br />
(handheld,<br />
10GHz)<br />
Der wichtigste Aspekt für die<br />
Kommunikation ist das verfügbare<br />
Frequenzspektrum. Da es<br />
äußerst unwahrscheinlich ist,<br />
dass Satelliten nur ein bestimmtes<br />
Land oder eine bestimmte<br />
Region erreichen, wird dringend<br />
ein internationales Abkommen<br />
über die zulässigen Frequenzen<br />
bei der Satellitenkommunikation<br />
benötigt. Organisationen wie die<br />
Internationale Fernmeldeunion<br />
(ITU) unterstützen solche Koordinierungsinitiativen.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 9
Titelstory<br />
Derzeit werden mehrere Frequenzbereiche<br />
für NTN diskutiert.<br />
Einige davon liegen im etablierten<br />
FR1-Spektrum, andere<br />
reichen über 10 GHz hinaus<br />
und bis in den FR2-Bereich. Bei<br />
3GPP sind momentan zwei FR1-<br />
Bänder für NTN im Gespräch.<br />
Das erste davon ist das Band<br />
n256: die S-Band-Frequenzen<br />
von 1980 bis 2010 MHz in der<br />
Uplink-(UL)-Richtung und<br />
von 2170 bis 2200 MHz in der<br />
Downlink-(DL)-Richtung. Das<br />
zweite ist das Band n255: die<br />
L-Band-Frequenzen von 1525<br />
bis 1559 MHz in der DL-Richtung<br />
und von 1626,5 bis 1660,5<br />
MHz in der UL-Richtung.<br />
Für die langfristige NTN-Spektrumnutzung<br />
diskutiert 3GPP<br />
NR-NTN oberhalb von 10 GHz.<br />
Das Ka-Band erhält höchste Priorität.<br />
Für den Uplink sind Frequenzen<br />
von 17,7 bis 20,2 GHz<br />
und für den Downlink von 27,5<br />
und 30 GHz vorgesehen. Darüber<br />
hinaus wird das Ku-Band mit<br />
10,7 bis 12,75 GHz für DL und<br />
12,75...13,25 GHz/13,75...14,5<br />
GHz für UL in Betracht gezogen.<br />
Zu den aktuellen Spektrumherausforderungen<br />
gehören:<br />
• Kandidatenbänder, die in die<br />
Spektrumlücke zwischen FR1<br />
und FR2 fallen<br />
• Verwendung des Frequenzduplexverfahrens<br />
(FDD) bei<br />
NTN-Frequenzen aufgrund der<br />
langen Rundlaufzeit (Roundtrip<br />
Time, RTT)<br />
Ähnlich wie bei der terrestrischen<br />
Kommunikation ist die<br />
Koexistenz auch für NTN ein<br />
wichtiges Thema. Eine Satellitenzelle<br />
oder ein Satellitenstrahl<br />
deckt große Gebiete ab,<br />
die weit über Landes- und terrestrische<br />
Zellgrenzen hinausgehen<br />
können. Diskutiert werden verschiedene<br />
Frequenzbänder und<br />
eine ergänzende Satellitenabdeckung,<br />
bei der sich terrestrische<br />
und nicht-terrestrische Netze das<br />
Spektrum teilen.<br />
Aspekte der NTN-Architektur<br />
Die folgenden Architekturen<br />
sind für aktuelle und zukünftige<br />
NTN und Satellitenkonstellationen<br />
relevant:<br />
• Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen<br />
(LEO) mit einer<br />
Höhe zwischen 500 und 2000<br />
km haben eine kürzere RTT<br />
– in der Regel weniger als<br />
30 ms. Diese LEO-Satelliten<br />
werden voraussichtlich auch<br />
klein sein. In der Regel werden<br />
sie einen Umfang von<br />
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9 kHz bis 8 GHz<br />
Weltweit erste isotrope Handheld-Antenne mit einem durchgängigen Frequenzbereich<br />
von 9 kHz bis 8 GHz - kompatibel mit jedem Spektrumanalysator.<br />
Bypass-Preamps<br />
Zwei separat zuschaltbare 20dB-Vorverstärker ermöglichen die<br />
Messung sowohl extrem schwacher als auch sehr starker Signale.<br />
Chopper-Mode<br />
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Titelstory<br />
beginnen bei etwa 200 km Ausleuchtzone<br />
im Fall schmaler<br />
Strahlen und erreichen bis zu<br />
4000 km bei breiten Strahlen.<br />
Aufgrund der größeren Entfernung<br />
beträgt die RTT eines<br />
GEO-Satelliten etwa 544 ms.<br />
• Die Begriffe High-Altitude<br />
Platform Station (HAPS) und<br />
High-Altitude IMT Base Station<br />
(HIBS) decken alle fliegenden<br />
Objekte wie Flugzeuge,<br />
Ballons, Hubschrauber<br />
und Drohnen (UAV) ab. Diese<br />
Stationen arbeiten flexibel in<br />
Höhen von mehreren hundert<br />
Metern bis zu etwa 15 km und<br />
bieten mittlere Ausleuchtzonen<br />
mit Durchmessern von wenigen<br />
Kilometern bis zu 100<br />
km. Ein weiterer Vorteil ist<br />
die kurzfristige Einsatzfähigkeit,<br />
d.h., die Betreiber können<br />
HAPS/HIBS nutzen, um<br />
in einer bestimmten Region<br />
dynamisch zusätzliche Kapazitäten<br />
bereitzustellen. Als Nachteil<br />
ist demgegenüber natürlich<br />
die geringere Ab deckung zu<br />
nennen. Aufgrund der kürzeren<br />
Entfernung fällt die RTT<br />
in einen Bereich, der in etwa<br />
terrestrischen Netzen entspricht.<br />
Der Unterschied zwischen<br />
HAPS und HIBS liegt<br />
in der Frequenznutzung und<br />
den Anwendungsfällen, d.h.,<br />
HAPS- Stationen adressieren<br />
aufgrund des Regulierungsumfelds<br />
derzeit nur den festen<br />
Funkdienst über Satelliten,<br />
während mit HIBS-Stationen<br />
auch mobile Dienste unterstützt<br />
werden können.<br />
• Zwei unterschiedliche Verfahren<br />
zur Strahlformung von<br />
Satelliten befinden sich in der<br />
Diskussion: Die Ausleuchtzone<br />
auf der Erde ist entweder<br />
statisch oder beweglich.<br />
Wie in Bild 3 gezeigt, gibt<br />
es bewegliche Strahlen und<br />
relativ zur Erdoberfläche feststehende<br />
Strahlen. Ein allgemeines<br />
Merkmal von NTN-<br />
Verbindungen ist die Adressierbarkeit<br />
des Satelliten, da<br />
vom Elevationswinkel abhängt,<br />
ob ein Satellit erreichbar ist<br />
oder nicht.<br />
Die NTN-Architektur muss den<br />
Funkzugang vom terrestrischen<br />
Bild 3: Zwei Verfahren für die Strahlformung von NTN-Satelliten befinden sich derzeit in der Diskussion:<br />
(1) mit beweglichen Strahlen (links) oder (2) mit relativ zur Erdoberfläche feststehenden Strahlen<br />
Endgerät oder UE (User Equipment)<br />
zum Satelliten ermöglichen.<br />
Dies wird als Service Link<br />
oder Dienstverbindung bezeichnet.<br />
Der Satellit muss seinerseits<br />
mit einem terrestrischen<br />
Gateway verbunden sein – diese<br />
Verbindung wird als Feeder Link<br />
oder Speiseverbindung bezeichnet.<br />
Satellitenkonstellationen in<br />
niedriger oder geostationärer<br />
Umlaufbahn haben bekannte<br />
oder vorhersagbare Flugbahnen,<br />
die das Routing der Verbindung<br />
zur Bodenstation ermöglichen.<br />
Bei 3GPP werden zwei<br />
mögliche Architektur optionen<br />
für die Implementierung eines<br />
NTN-fähigen Funkzugangsnetzes<br />
(Radio Access Network,<br />
RAN) diskutiert: der transparente<br />
Modus und der regenerative<br />
Modus. Release 17 befasst<br />
sich hauptsächlich mit dem<br />
transparenten Modus.<br />
Transparente<br />
NTN-NG-RAN-Architektur<br />
Die transparente NTN-NG-<br />
RAN-Architektur arbeitet wie<br />
ein Repeater im Weltraum oder<br />
im übertragenen Sinne ein gebogenes<br />
Rohr, woraus sich der englische<br />
Begriff Bent Pipe ableitet.<br />
Der wesentliche Aspekt ist die<br />
Aufteilung der traditionellen<br />
Funktionen einer Basisstation<br />
auf die Komponenten Satellit,<br />
Ground Gateway und terrestrische<br />
gNB, wie in Bild 4 gezeigt.<br />
Die Satellitenfunktionen sind<br />
zuständig für HF-Filterung,<br />
Konvertierung, Verstärkung,<br />
Senden und Empfangen in ULund<br />
DL-Richtung. Ein wichtiges<br />
Merkmal ist die Wiederholung<br />
der Signalform zwischen Dienstund<br />
Speiseverbindung durch<br />
eine unveränderte Nutzlast. Der<br />
Frequenzträger kann dabei geändert<br />
werden, um wechselseitige<br />
Störungen zwischen Dienst- und<br />
Speiseverbindung zu vermeiden.<br />
Diese Architektur ist unabhängig<br />
von der Signalform,<br />
sodass Modifikationen in dieser<br />
Hinsicht keine Änderungen an<br />
der Technik des Satelliten erfordern.<br />
Ein Nachteil dieser Architektur<br />
ist in der Rauschverstärkung<br />
zu sehen, da der Satellit<br />
keine Kanal entzerrung oder<br />
Rauschkorrektur durchführen<br />
kann. Weitere Nachteile sind<br />
Anfälligkeit für gezielte Störungen<br />
(Jamming), insgesamt<br />
längere Rundlaufzeiten (da zwei<br />
Verbindungen zwischen Satellit<br />
und Erde beteiligt sind) und<br />
das Fehlen von Intersatellitenverbindungen<br />
(Inter-Satellite<br />
Link, ISL) zur Datenverkehrssteuerung.<br />
Die Verbindung zwischen dem<br />
Endgerät und der terrestrischen<br />
gNB läuft über die Dienstverbindung<br />
und Speiseverbindung.<br />
Darüber hinaus sind mit künftigen<br />
Erweiterungen mehrere<br />
ISL-Verbindungen dazwischen<br />
möglich. Gemäß [TR 38.821]<br />
sind für erste ISL-Implementierungen<br />
regenerative Nutzlasten<br />
erforderlich.<br />
Künftige NTN-Implementierungen<br />
(Release 19) sollen<br />
Architekturen für den regenerativen<br />
Modus umfassen. Anders<br />
als bei Architekturen mit transparenten<br />
Nutzlasten werden<br />
hierbei die gNB-Funktionen in<br />
den Satelliten selbst integriert,<br />
um eine schnellere Datenübertragungsplanung<br />
und kürzere<br />
Rundlaufzeiten zu ermöglichen.<br />
Das regenerative Architekturmodell<br />
erfordert komplexere<br />
Hardware und mehr Rechenleistung<br />
im Satelliten. Dieses<br />
Modell kann auch Multi-Access-<br />
Edge-Computing-Funktionalitäten<br />
umfassen, um die Rundlaufzeit<br />
zu verringern.<br />
HF-Aspekte von NTN<br />
Der große Abstand zwischen den<br />
terrestrischen Endgeräten und<br />
den Stationen im All hat Auswirkungen<br />
auf die Leistungsübertragungsbilanz<br />
(Link-Budget)<br />
oder Streckendämpfung.<br />
Simulationsergebnisse zeigen<br />
aber, dass das zu erwartende<br />
SNR für die Kommunikation<br />
ausreichend ist. Eher problematisch<br />
ist die große Zeitverzögerung<br />
oder Rundlaufzeit,<br />
die ebenfalls von der Zeit und<br />
dem Elevationswinkels abhängt.<br />
Bei terrestrischen Netzen weist<br />
schon der Begriff „Basisstation“<br />
auf ihren stationären Charakter<br />
hin. Im Gegensatz dazu bewegen<br />
sich die Satelliten mit einer<br />
bestimmten Geschwindigkeit,<br />
was zu einer Verschiebung der<br />
Trägerfrequenz (Dopplerver-<br />
12 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Titelstory<br />
Bild 4: Transparente NTN-NG-RAN-Architektur<br />
schiebung) führt. Beim Durchlaufen<br />
der Ionosphäre erfahren<br />
die Funkwellen außerdem eine<br />
Drehung der Polarisationsebene,<br />
den sogenannten Faraday-Effekt.<br />
Streckendämpfung<br />
Die große Entfernung zwischen<br />
Endgerät und Satelliten resultiert<br />
in einer starken Streckendämpfung.<br />
3GPP hat mehrere<br />
Link-Budgets untersucht und<br />
Studien mit unterschiedlichen<br />
Parametern und Simulationsergebnissen<br />
durchgeführt, z.B.<br />
[TR 36.763] oder [TR 38.811].<br />
In Zukunft soll die Streckendämpfung<br />
durch neue Antennentechnik<br />
mit starker Richtwirkung<br />
und hohem Gewinn beherrschbar<br />
werden. Die Gesamtstreckendämpfung<br />
setzt sich aus<br />
den folgenden Komponenten<br />
zusammen: allgemeine Streckendämpfung<br />
(hauptsächlich<br />
Freiraumdämpfung oder FSPL<br />
[Free-Space Path Loss]), Dämpfung<br />
aufgrund atmosphärischer<br />
Gase, Dämpfung durch Luftflimmern<br />
und Dämpfung beim<br />
Gebäudeeintritt. Üblicherweise<br />
werden FSPL-Werte von 160<br />
dB (LEO) oder 190 dB (GEO)<br />
angenommen. Es ist davon auszugehen,<br />
dass die RX-Empfindlichkeit<br />
der Endgeräte gegenüber<br />
terrestrischen Netzen geringer<br />
ausfallen wird.<br />
Rundlaufzeit und<br />
Verzögerungsdifferenz<br />
Eine Herausforderung im<br />
Zusammenhang mit der Einführung<br />
latenzarmer Kommunikation<br />
in NR-NTN ist die Rundlaufzeit<br />
(RTT), also die hohe<br />
Latenz aufgrund der großen<br />
Distanz zwischen dem terrestrischen<br />
Endgerät und dem Satelliten.<br />
Typische Werte für die<br />
Latenz in einer Richtung liegen<br />
im Bereich 30...40 ms bei LEO-<br />
Konstellationen und können bei<br />
GEO-Konstellationen bis zu 544<br />
ms erreichen.<br />
Eine genauere Analyse der RTTund<br />
Latenz-Aspekte lässt zwei<br />
Herausforderungen deutlich<br />
werden:<br />
1. Verzögerungsdifferenz zwischen<br />
den NTN gNB und<br />
sämtlichen Endgeräten in einer<br />
Strahlausleuchtzone. Diese<br />
ergibt sich aus deren Ellipsenform<br />
sowie dem Einfluss<br />
des Elevationswinkels.<br />
2. Zeitvariante Latenz und<br />
schwankende Rundlaufzeiten<br />
über den Verbindungszeitraum.<br />
Ursache sind elliptische<br />
Umlaufbahnen und schwankende<br />
Entfernungen zwischen<br />
Endgerät und Satellit.<br />
Der erste Aspekt betrifft die<br />
elliptische Ausleuchtzone eines<br />
Strahls, deren Größe vom Elevationswinkel<br />
abhängt. Der Satellit<br />
erfährt deswegen unterschiedliche<br />
Laufzeiten der Signale verschiedener<br />
Endgeräte innerhalb<br />
seiner Ausleuchtzone.<br />
Der zweite Aspekt betrifft zeitvariante<br />
Rundlaufzeiten aus<br />
Sicht des Endgeräts aufgrund der<br />
Form der Satellitenumlaufbahn.<br />
Wenn der Satellit am Horizont<br />
aufsteigt und den minimalen<br />
Elevationswinkel überschreitet,<br />
ist der Abstand zwischen<br />
der gNB des Endgeräts und dem<br />
Satelliten maximal. Zu diesem<br />
Zeitpunkt ist die Rundlaufzeit<br />
dementsprechend am längsten.<br />
Dies erschwert die Pufferverwaltung<br />
der MAC-Schicht (Medium<br />
Access Control) und den HARQ-<br />
Betrieb (Hybrid Automatic<br />
Repeat Request).<br />
Dopplerfrequenzverschiebung<br />
Eine der größten Herausforderungen<br />
bei der Realisierung<br />
von NTN-Verbindungen, die<br />
dem Endbenutzer eine gute<br />
Erlebnisqualität (QoE) bieten,<br />
ist die Trägerfrequenzabweichung<br />
(Dopplerverschiebung).<br />
Der Paradigmenwechsel hin<br />
zu beweglichen Basisstationen<br />
oder Satelliten bedingt in Verbindung<br />
mit sich ebenfalls potentiell<br />
in Bewegung befindlichen<br />
Endgeräten eine zeitvariante<br />
Dopplerverschiebung während<br />
einer bestehenden Verbindung.<br />
Die Dopplerverschiebung hängt<br />
von der relativen Geschwindigkeit<br />
zwischen Endgerät und<br />
Satellit, der Trägerfrequenz<br />
und dem Winkel zwischen dem<br />
Geschwindigkeitsvektor und der<br />
Signalausbreitungsrichtung ab.<br />
Faraday-Effekt in NTN<br />
und Polarisationsaspekte<br />
Der Faraday-Effekt tritt als Folge<br />
der Beschaffenheit der Atmosphäre<br />
auf und steht mit der<br />
Gesamtzahl der freien Elektronen<br />
in Zusammenhang. Dieser<br />
Effekt bewirkt eine Drehung der<br />
Polarisationsebene durch die<br />
Wechselwirkung der elektromagnetischen<br />
Wellen mit dem<br />
ionisierten Medium im Erdmagnetfeld<br />
während der Signalausbreitung<br />
[TR 38.811]. Eine<br />
mögliche Gegenmaßnahme ist<br />
die Verwendung zirkularer Polarisationsverfahren.<br />
Der Nachteil<br />
dabei ist, dass das Endgerät<br />
die gleiche zirkulare Polarisation<br />
verwenden müsste, um<br />
eine perfekte Übereinstimmung<br />
zu erreichen, oder andernfalls<br />
zusätzlich zur Freiraumdämpfung<br />
einen Polarisationsverlust<br />
von 3 dB tolerieren und akzeptieren<br />
müsste.<br />
Zusammenfassung<br />
Erklärtes Ziel von 3GPP ist es,<br />
durch 5G NTN satellitenbasierte<br />
Kommunikation mit minimalen<br />
Folgen für die terrestrischen<br />
5G-Netze zu ermöglichen. Die<br />
Anpassungen sollen auf das technisch<br />
Notwendige beschränkt<br />
bleiben. Längerfristig, im Zuge<br />
der Einführung von 6G, wer-<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 13
Titelstory<br />
den die Netze ihren zellularen<br />
Charakter verlieren [4]. 6G wird<br />
auf zahlreichen dynamischen,<br />
intelligenten Knoten basieren, die<br />
jeweils über integrierte Rechenleistung<br />
und Multi-Access-Edge-<br />
Computing-Funktionalitäten<br />
verfügen. Diese Knoten werden<br />
miteinander verbunden sein und<br />
sich relativ zueinander bewegen.<br />
Interworking, Integration und<br />
Unification – Zusammenarbeit,<br />
Integration und Vereinheitlichung<br />
– sind die drei Leitbegriffe<br />
für die Weiterentwicklung der<br />
bestehenden Technologien über<br />
5G NTN bis hin zu 6G.<br />
Die künftige Forschung wird<br />
sich mit organischen Netzen<br />
befassen, die Zellen besitzen, die<br />
„geboren werden“ und „sterben“<br />
können, sowie „vagabundierende“<br />
Netzkomponenten und<br />
intelligentes Verkehrs-Management.<br />
Mit der Integration von<br />
NTN in das 5G-System mit<br />
Release 17 wird ein neues Kapitel<br />
der Technologiegeschichte<br />
aufgeschlagen und die Grundlage<br />
für allgegenwärtigen Mobilfunk<br />
gelegt. Rohde & Schwarz<br />
begleitet diese Technologieevolution<br />
mit seinem Know-how in<br />
der Messtechnik und speziell der<br />
Satellitentechnik.<br />
Wer schreibt:<br />
Reiner Stuhlfauth ist Technologie-Manager<br />
bei Rohde &<br />
Schwarz und innerhalb des<br />
Geschäftsbereichs „Messtechnik“<br />
für die Mobilfunkindustrie<br />
zuständig. Er verfügt über mehr<br />
als 20 Jahre Erfahrung in der<br />
Schulung in und Förderung von<br />
Mobilfunk- und anderen drahtlosen<br />
Kommunikationstechnologien.<br />
Er ist an zahlreichen<br />
Projekten im Zusammenhang<br />
mit 5G, 5G Advanced und der<br />
6G-Forschung beteiligt. Stuhlfauth<br />
ist Autor vieler technischer<br />
Dokumente und Webinare zur<br />
Wireless-Kommunikation und<br />
Mitautor des R&S-Buchs „5G<br />
New Radio – Fundamentals,<br />
Procedures, Testing Aspects“.<br />
Er hat seinen Abschluss als<br />
Diplomingenieur der Elektrotechnik<br />
mit Schwerpunkt Telekommunikation<br />
an der Technischen<br />
Universität Kaiserslautern<br />
erworben. ◄<br />
Rohde & Schwarz und MediaTek demonstrieren eine NTN-NR-Rel.17-Verbindung<br />
Rohde & Schwarz und MediaTek haben<br />
sich zusammengetan, um eine 5G Non-<br />
Terrestrial Network (NTN) New Radio<br />
(NR) Verbindung auf Basis der neuesten<br />
Spezifikationen von 3GPP Release 17 zu<br />
demonstrieren.<br />
Dieser technologische Fortschritt wurde<br />
den Messebesuchern des diesjährigen<br />
Mobile World Congress in Barcelona<br />
präsentiert. Zum Einsatz kamen dabei<br />
der R&S CMX500 One-Box-Signalisierungstester<br />
(OBT) von Rohde & Schwarz<br />
und ein NTN-NR-Gerät von MediaTek<br />
als Testobjekt.<br />
5G NTN-NR<br />
stellt die nächste Phase in der Evolution<br />
der NTN-Technologie dar und erlaubt die<br />
direkte Anbindung von Smartphones und<br />
anderen 5G-Geräten an satelliten gestützte<br />
Dienste.<br />
Die Demonstration umfasste eine 5G-NTN-<br />
NR-Live-Verbindung, für die ein Satellitenzugangsknoten<br />
in der niedrigen Erdumlaufbahn<br />
(LEO) emuliert wurde.<br />
Durch die Simulation realer Szenarien<br />
sollte der Aufbau veranschaulichen, wie<br />
mittels 5G-Technologie die Konnektivität<br />
auch in Regionen ohne terrestrische<br />
Ab deckung sichergestellt werden kann.<br />
NTN-NR-Netze<br />
werden in Zukunft dafür sorgen, dass<br />
grundlegende Dienste, wie Sprachtelefonie,<br />
Nachrichtenübermittlung und niederratige<br />
Datendienste, weltweit verfügbar sind, insbesondere<br />
dort, wo die terrestrische Versorgung<br />
unmöglich oder un praktikabel<br />
ist, beispielsweise auf hoher See, in Flugzeugen<br />
oder in ländlichen Gebieten.<br />
R&S CMX500 OBT Radio Communication<br />
Tester und R&S SMBV100B Vektorsignalgenerator<br />
bildeten die Satelliten-Basisstation nach.<br />
Der Vektorsignalgenerator simuliert dabei<br />
mithilfe seiner integrierten GNSS-Option<br />
die verschiedenen Satellitenkonstellationen.<br />
Der R&S CMX500 arbeitet im interaktiven<br />
Callbox-Modus, sodass sich neben<br />
HF-bezogenen Messungen auch Sprachanrufe<br />
auslösen lassen.<br />
Der Testmodus<br />
bietet eine intuitive Benutzeroberfläche<br />
und verdeutlicht eindrucksvoll die Vielseitigkeit<br />
des Testers bei der Bewertung<br />
der Performance und Zuverlässigkeit von<br />
5G-Verbindungen unter verschiedenen<br />
Bedingungen. So wird sichergestellt, dass<br />
zukünftige NTN-NR-Geräte, die von<br />
MediaTek mithilfe der NTN-Testplattform<br />
entwickelt wurden, weltweit einwandfrei<br />
funktionieren.<br />
Statements:<br />
Christoph Pointner, Senior Vice President<br />
Mobile Radio Testers bei Rohde &<br />
Schwarz, erklärt: „Dass wir gemeinsam<br />
mit MediaTek diese revolutionäre Technologie<br />
auf dem MWC Barcelona zeigen<br />
konnten, unterstreicht unsere Innovationskraft<br />
im Bereich 5G NTN. Die Demonstration<br />
einer 5G NTN-NR-Verbindung über<br />
unseren R&S CMX500 OBT verdeutlicht<br />
nicht nur das Potenzial nicht-terrestrischer<br />
Netze zur Verbesserung der globalen Konnektivität,<br />
sondern eröffnet auch einen<br />
völlig neuen Markt für allgegenwärtige<br />
Konnektivität.“<br />
Ho-Chi Hwang, General Manager of Wireless<br />
Communication System and Partnerships<br />
bei MediaTek, kommentiert: „Unsere<br />
langjährige Partnerschaft mit Rohde &<br />
Schwarz ist Ausdruck unseres Engagements<br />
für eine neue Ära der Konnektivität.<br />
Da die Nachfrage nach Satellitentechnologie<br />
in einer Vielzahl von Produktkategorien<br />
weiter wächst, ist es für<br />
uns besonders wichtig, unser Ökosystem<br />
vernetzter Geräte weiter auszubauen, um<br />
eine weltweit lückenlose Versorgung zu<br />
ermöglichen.“◄<br />
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Auswahl von Antennen-Frontend-Komponenten<br />
für Nicht-GEO-Satellitenapplikationen<br />
Bild 1: Vergleich der Orbits von LEO, MEO und GEO<br />
Autor:<br />
Jim Ryan<br />
Product Marketing Manager<br />
Analog Devices<br />
www.analog.com<br />
Die Einführung aktiver elektronisch<br />
abtastender Antennen<br />
(AESAs) für die Satellitenkommunikation<br />
bietet Betreibern<br />
und Anwendern größere Flexibilität.<br />
Dieser Beitrag hilft dem<br />
Entwickler bei der Auswahl von<br />
Komponenten für das Antennen-<br />
Frontend (rauscharme Verstärker<br />
und Leistungsverstärker) für den<br />
Einsatz in diesen Beamforming-<br />
Arrays.<br />
Einleitung<br />
Seit über 60 Jahren kommt die<br />
Satellitentechnologie zum Einsatz.<br />
Obwohl die ersten Satelliten<br />
aufgrund von Startgewichtund<br />
Größeneinschränkungen in<br />
eine niedrige Erdumlaufbahn<br />
(LEO) gestartet wurden, sind<br />
die Satelliten in einer geosynchronen<br />
Erdumlaufbahn (GEO)<br />
bekannter, wo sie zahlreiche<br />
wichtige Dienste wie Telekommunikation,<br />
Satellitenfernsehen,<br />
Erdbeobachtung und auch<br />
eine Reihe von Funktionen für<br />
Regierungen und ihr Militär<br />
bereitstellen. Es hat jedoch ein<br />
erheblicher Wandel stattgefunden,<br />
sodass nun LEO und solche<br />
für die mittlere Erdumlaufbahn<br />
(MEO) die attraktivsten<br />
Umlaufbahnen für eine Reihe<br />
großer Konstellationen sind, die<br />
eine Reihe von datengestützten<br />
Diensten (Satellitenkommunikation,<br />
Erdbeobachtung und -kartierung,<br />
Navigation und Ortung<br />
usw.) bieten. Bild 1 zeigt die<br />
relativen Positionen der LEO-,<br />
MEO- und GEO-Umlaufbahnen.<br />
Die Tendenz zu Nicht-GEO-<br />
Umlaufbahnen hat viele Gründe.<br />
Sie ist zurückzuführen auf das<br />
Zusammenwirken von niedrigeren<br />
Startkosten, der Einführung<br />
der Massenfertigung<br />
für Satelliten, technischen<br />
Fortschritten in der Kommunikations-<br />
und Antennentechnologie<br />
sowie in der Sensorik<br />
und der optischen Technologie<br />
zur Kommunikation zwischen<br />
Satelliten. Auch die Verfügbarkeit<br />
von hohen privatem Kapital<br />
zur Finanzierung dieser umfangreichen<br />
Programme spielt dabei<br />
eine Rolle.<br />
Der zunehmende Einsatz von<br />
LEO-Raumfahrzeugen stellt<br />
die Entwickler von Satellitenkommunikationsverbindungen<br />
in dieser Umlaufbahn vor neue<br />
16 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Bild 2: Abdeckung der Erde durch GEO, MEO und LEO<br />
Herausforderungen. Anstelle der<br />
festen Kommunikationsverbindungen<br />
der GEO-Satelliten kommen<br />
Verbindungen zum Einsatz,<br />
die anpassungsfähig sein müssen,<br />
damit sie mit Orten auf der<br />
Erde kommunizieren können,<br />
auch wenn sie den Planeten mit<br />
Geschwindigkeiten im Bereich<br />
von 7,5 km/s umkreisen.<br />
AESAs (Active Electronically<br />
Scanned Arrays) werden in diesen<br />
modernen Satellitenkommunikationssystemen<br />
nicht nur<br />
dafür eingesetzt, um das Antennensignal<br />
adaptiv auf das Ziel<br />
zu lenken, sondern auch, um<br />
mehrere Strahlen zu unterstützen,<br />
damit viele Nutzer gleichzeitig<br />
versorgt werden können.<br />
Satelliten in der Umlaufbahn<br />
stellen besondere Anforderungen<br />
an die Auswahl der Komponenten,<br />
insbesondere an die<br />
Frontend-Komponenten, welche<br />
die Antennenelemente mit den<br />
Sende- und Empfangssignalketten<br />
verbinden. Hier nun werden<br />
die Designüberlegungen für die<br />
Auswahl von Frontend-Komponenten<br />
(Verstärker) in solchen<br />
Systemen untersucht.<br />
Der Wechsel von GEO zu LEO<br />
GEO Satelliten boten gute Dienste<br />
– warum also der Wechsel?<br />
Nun, trotz der Nachteile der<br />
hohen Startkosten hatten GEO-<br />
Satelliten einen wesentlichen<br />
Vorteil: Sie befanden sich in<br />
einer festen Position am Himmel,<br />
da die Umlaufbahn mit<br />
der Erdrotation synchronisiert<br />
war. Dies ermöglichte den Einsatz<br />
von Satellitenantennen mit<br />
fester Ausleuchtung und von<br />
relativ kostengünstigen VSAT-<br />
Terminals mit Parabolantennen<br />
auf der Erde – wichtige Voraussetzungen<br />
für Datendienste und<br />
vor allem für Satellitenfernsehen<br />
(Direct-to-Home, DTH). Satelliten<br />
in GEO haben die größte<br />
Erdabdeckung (Bild 2), wobei<br />
nur drei GEO-Satelliten erforderlich<br />
sind, um eine globale<br />
Abdeckung zu gewährleisten.<br />
Trotz der genannten Vorteile von<br />
GEO hat die Entwicklung hin<br />
zu Satelliten in LEO mehrere<br />
Hauptgründe, die sich hauptsächlich<br />
auf die Entwicklung der<br />
Kommunikationsnetze konzentrieren.<br />
Wir leben in einer hochgradig<br />
vernetzten Welt, aber in<br />
der Realität lebt ein erheblicher<br />
Teil der Weltbevölkerung in<br />
Gebieten, die entweder nicht<br />
oder nur unzureichend mit Internet-Anschlüssen<br />
versorgt sind.<br />
GEO-Satelliten, die auf einer<br />
äquatorialen Ebene positioniert<br />
sind, bieten beispielsweise nur<br />
einen eingeschränkten Dienst<br />
in den Polarregionen. Umfangreiche<br />
Satellitenkommunikations-Konstellationen<br />
im LEO<br />
können diese Gebiete mit relativ<br />
hohen Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
versorgen. Für<br />
Gebiete, die bereits über eine<br />
Internet-Anbindung verfügen,<br />
versprechen LEO-Konstellationen<br />
sogar noch höhere Datenraten<br />
– gleichwertig mit Glasfaserverbindungen<br />
– sowohl<br />
für private Nutzer als auch für<br />
Unternehmen.<br />
Die Größe der vorgeschlagenen<br />
LEO-Konstellationen, einschließlich<br />
einiger<br />
Redundanz, bringt aufgrund<br />
der höheren Anzahl verfügbarer<br />
Satelliten eine bessere Netzwerkstabilität<br />
mit sich. Diese Resilienz<br />
ist sowohl für staatliche und<br />
militärische Nutzer als auch für<br />
die kommerzielle Welt von Interesse.<br />
Schließlich bedeuten die<br />
niedrigeren Herstellungs- und<br />
Startkosten, dass ein Satellitennetzwerk<br />
leicht aufgerüstet<br />
werden kann, sobald eine neue<br />
Technologie zur Verfügung steht.<br />
Satellitenumlaufbahnen<br />
Eine Nicht-GEO-Konstellation<br />
wird mit Satelliten in bestimmten<br />
Umlaufbahnen oder in einer<br />
Mischung von Umlaufbahnen<br />
konfiguriert. Zu den gängigeren<br />
Umlaufbahnen gehört die äquatoriale<br />
Umlaufbahn (die von der<br />
SES-O3b-mPOWER-Konstellation<br />
in MEO genutzt wird), bei<br />
der die Satelliten im Allgemeinen<br />
dem Äquator folgen. Außerdem<br />
die geneigte Umlaufbahn,<br />
die gegenüber der äquatorialen<br />
Umlaufbahn um einige Grad<br />
abweicht und von Westen nach<br />
Osten in der gleichen Richtung<br />
wie die Erdrotation verläuft, und<br />
die polare Umlaufbahn, bei der<br />
jeder Satellit einem bestimmten<br />
Längengrad folgt, bei der<br />
Umkreisung beider Pole (z.B.<br />
OneWeb).<br />
Mehrere der großen LEO-<br />
Konstellationen, wie Telesat<br />
Lightspeed und SpaceX Starlink,<br />
nutzen eine Mischung aus<br />
geneigten und polaren Umlaufbahnen,<br />
um eine optimale Abdeckung<br />
der nördlichen Regionen<br />
zu gewährleisten, da geneigte<br />
Umlaufbahnen nur bis zu einem<br />
bestimmten Breitengrad funktionieren<br />
können. Polare Orbits bieten<br />
die beste globale Abdeckung<br />
der drei Orbit-Kategorien, werden<br />
aber aufgrund des zusätzlichen<br />
Treibstoffverbrauchs für<br />
die Positionierung in erster Linie<br />
für die zusätzliche Abdeckung<br />
der nördlichen Breiten in Kombination<br />
mit den Umlauf-Hüllen<br />
der Satelliten in geneigten Orbits<br />
verwendet. Polare Umlaufbahnen<br />
sind auch stärker kosmischer<br />
Strahlung ausgesetzt.<br />
Die Satelliten sind in kreisförmigen<br />
Ebenen angeordnet, die<br />
jeweils eine konstante Höhe<br />
über der Erde aufweisen. Die<br />
Größe der Konstellation ergibt<br />
Bild 3: Kombination von Orbit-Konfigurationen für LEO-Konstellationen<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 17
Aerospace & Defence<br />
Satelliten mit hohem Datendurchsatz<br />
(High Throughput<br />
Satellites, HTS und vHTS) können<br />
diese Datenkonzentration<br />
ebenfalls bieten; die Gesamtdatenkapazität<br />
eines GEO-Satelliten<br />
ist jedoch geringer als die<br />
einer typischen LEO-Konstellation.vi<br />
Eine Einschränkung für<br />
große Konstellationen mit hoher<br />
Datenkapazität besteht darin,<br />
dass nur ein Bruchteil (33% bis<br />
50%) dieser Gesamtdatenkapazität<br />
den Nutzern gleichzeitig<br />
zur Verfügung steht, da viele<br />
der Satelliten der Konstellation<br />
über Ozeanen oder unbewohnten<br />
Gebieten der Erde fliegen.<br />
Bild 4: Konzept der Strahlsteuerung mit einem eindimensionalen Array nach Keith Benson<br />
sich aus der Anzahl der Ebenen<br />
multipliziert mit der Anzahl der<br />
Satelliten pro Ebene (Bild 3, es<br />
können auch einige zusätzliche<br />
Satelliten als Backup für Redundanz<br />
verwendet werden)<br />
Hinweis: Telesat Lightspeed<br />
wurde ursprünglich für eine<br />
Datenkapazität von 15 Tbit/s<br />
mit 294 Satelliten entwickelt.<br />
Ein typisches VHTS würde eine<br />
Datenkapazität von 2 bis 3 Tbit/s<br />
bieten (2022).<br />
Zugang zur LEO-Konstellation<br />
Einige Konstellationen haben<br />
hunderte, in manchen Fällen tausende<br />
von Kleinsatelliten in den<br />
LEO gebracht oder planen dies.<br />
Satelliten im LEO bieten zwei<br />
deutliche Vorteile für die Satellitenkommunikation<br />
gegenüber<br />
GEO-Verbindungen. Erstens ist<br />
die Latenzzeit der Signale aufgrund<br />
der Höhe der Umlaufbahn<br />
geringer. Der Signallaufzeit von<br />
der Erde zu einem LEO-Satelliten<br />
ist viel kürzer (~1/35 des<br />
Weges eines GEO-Satelliten),<br />
wodurch sich die Signallatenz<br />
um eine Größenordnung auf ~25<br />
ms verringert, was es der LEO-<br />
Satellitenkommunikation nach<br />
Ansicht einiger ermöglichen<br />
wird, an der Erweiterung der<br />
5G-Dienste teilzunehmen, die<br />
datenintensive Echtzeitdienste<br />
versprechen.<br />
Der zweite Vorteil besteht darin,<br />
dass sich die Datenkapazität<br />
eines einzelnen LEO-Satelliten<br />
auf ein viel kleineres Gebiet konzentriert,<br />
sodass einzelne Nutzer<br />
möglicherweise eine viel größere<br />
Datenbandbreite erwarten können<br />
– vorbehaltlich der Gesamtdatenkapazität<br />
der Konstellation.<br />
Innerhalb des Ausleuchtungsbereichs<br />
erzeugt der Satellit in<br />
der Regel mehrere Downlink-<br />
Beams, um eine Verbindung zu<br />
vielen Nutzern/Hubs herzustellen.<br />
Diese räumlich getrennten<br />
Strahlen ermöglichen die Wiederverwendung<br />
zugewiesener<br />
Frequenzen, wodurch Interferenzen<br />
zwischen den Strahlen<br />
vermieden und die Datenverfügbarkeit<br />
optimiert werden kann.<br />
Auswirkungen der<br />
Konstellationsgröße auf Kosten<br />
und Missionsdauer<br />
Der Bau von Satelliten für Konstellationen<br />
ist dank der Massenproduktion<br />
und der Verwendung<br />
kostengünstigerer,<br />
nicht hermetisch dichter, oft<br />
kunststoffgekapselter Komponenten<br />
aufgrund der kürzeren<br />
Missionsdauer und der weniger<br />
rauen Strahlungsumgebung<br />
günstiger. Die Lebensdauer von<br />
LEO-Satelliten beträgt in der<br />
Regel fünf bis sieben Jahre, da<br />
wegen des größeren Luftwiderstands<br />
für die Aufrechterhaltung<br />
der Umlaufbahn mehr Treibstoff<br />
benötigt wird. Aufgrund<br />
der geringeren Größe der LEO-<br />
Satelliten haben diese aber nur<br />
eine begrenzte Treibstoffkapazität.<br />
Die Anforderungen an die<br />
Strahlungstoleranz sind für LEO-<br />
Satelliten in der Regel geringer.<br />
So kann der akzeptable Wert für<br />
die Gesamtionisierungsdosis<br />
(Total Ionizating Dose, TID)<br />
eines Bauteils, das in einem<br />
LEO-Satelliten verwendet werden<br />
soll, im Bereich von 30 krad<br />
liegen, während für eine GEO-<br />
Mission aufgrund der längeren<br />
Lebensdauer und der höheren<br />
Strahlenbelastung in der Regel<br />
100 krad erforderlich sind.<br />
Herausforderungen durch LEO<br />
und Schlüsseltechnologien<br />
Die Verwaltung des Datendurchsatzes<br />
zur Konstellation ist komplexer<br />
geworden. Die Daten<br />
werden von der/den Bodenstation/en<br />
durch die Konstellation<br />
über Inter-Satellite-Links (ISL)<br />
geführt, die entweder Funk- oder<br />
optische Verbindungen nutzen.<br />
Dies ist notwendig, da LEO-<br />
Satelliten nicht immer in Sichtweite<br />
einer Bodenstation sein<br />
können.<br />
Nicht-GEO-Satelliten bewegen<br />
sich von der Erde aus<br />
gesehen am Himmel, während<br />
GEO-Satelliten auf einer festen<br />
Position stehen. Eine gewisse<br />
18 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
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Aerospace & Defence<br />
Umlaufgeschwindigkeit ist für<br />
die Aufrechterhaltung ihrer<br />
Umlaufbahn erforderlich. Aufgrund<br />
des erhöhten atmosphärischen<br />
Luftwiderstands und der<br />
niedrigeren Umlaufbahn müssen<br />
LEO-Satelliten schneller fliegen<br />
als Satelliten auf höheren<br />
Umlaufbahnen. Eine der für<br />
die Starlink-Konstellation vorgeschlagenen<br />
Satellitenhülle<br />
befindet sich in 550 km Höhe<br />
über der Erde. In dieser Höhe<br />
beträgt die Fluggeschwindigkeit<br />
7,5 km/s, was bedeutet, dass<br />
ein einzelner Satellit in dieser<br />
Hülle für einen Nutzer nur 4,1<br />
min lang sichtbar ist. Ein Nutzer<br />
eines GEO-Satelliten kann<br />
eine feste Antenne verwenden,<br />
die auf den Satelliten positioniert<br />
ist, während ein Nutzer<br />
eines LEO-Satellitendienstes<br />
eine Antenne verwenden muss,<br />
die dem LEO-Satelliten auf seiner<br />
Umlaufbahn folgen kann.<br />
Ebenso muss die Antenne des<br />
Satelliten in der Lage sein, dem<br />
versorgtem Gebiet auf der Erde<br />
zu folgen, während er sich auf<br />
seiner Umlaufbahn bewegt.<br />
Bei MEO-Satelliten wie der<br />
O3b-Konstellation wurden<br />
mechanisch gesteuerte Antennen<br />
verwendet, was aufgrund ihrer<br />
geringeren Umlaufgeschwindigkeit<br />
möglich ist. LEO-Satelliten<br />
müssen eine Form von AESA<br />
verwenden, da mechanische<br />
Lenksysteme die Anforderungen<br />
an die Nachführung nicht<br />
erfüllen können. Gleichzeitig<br />
mit dem Bedarf an auslenkbaren<br />
Strahlen im LEO besteht die allgemeine<br />
Forderung nach mehreren<br />
Strahlen. Mehrere Strahlen<br />
ermöglichen es den Satelliten,<br />
den Dienst und den Datendurchsatz<br />
für mehrere Datengateways<br />
oder versorgte Gebiete zu optimieren.<br />
Für LEO-Anwendungen<br />
wird eine Antenne benötigt, die<br />
die elektronische Steuerung<br />
mehrerer Strahlen unabhängig<br />
voneinander unterstützen kann.<br />
Einige Konstellationen sehen bis<br />
zu 16 lenkbare Nutzerstrahlen<br />
pro Satellit vor.<br />
Der Schlüssel zur Flexibilität<br />
dieser Konstellationen ist die<br />
Verwendung von Antennen,<br />
die die Strahlsteuerung unterstützen,<br />
um die Kommunikationsverbindungen<br />
aufrechtzuerhalten<br />
– entweder die primären<br />
Satcom/EO-Uplinks/Downlinks<br />
oder die sekundären Tracking-,<br />
Telemetrie- und Steuerverbindungen<br />
(TT&C). Die kumulative<br />
Exposition durch ionisierende<br />
Quellen kann zu Schwellenwertverschiebungen,<br />
erhöhten<br />
Leckagen oder Funktionsausfällen<br />
von Geräten führen.<br />
AESA und Beamforming<br />
Eine herkömmliche Parabolantenne<br />
hat in der Regel eine einzige<br />
Einspeisung für den Sender<br />
und den Empfänger und wird<br />
entweder auf eine feste Position<br />
ausgerichtet oder mechanisch<br />
gelenkt. Eine elektronisch<br />
gesteuerte Gruppenantenne<br />
besteht aus mehreren Antennenelementen,<br />
deren Strahlungsdiagramme<br />
so gestaltet sind, dass<br />
sie sich konstruktiv mit denen<br />
der benachbarten Elemente in<br />
der Gruppe verbinden, um die<br />
so genannte Hauptkeule zu bilden<br />
, s. Bild 4.<br />
Die Hauptkeule überträgt die<br />
Sendeenergie in die gewünschte<br />
Richtung. Im Idealfall würde die<br />
Hauptkeule die gesamte Sendeenergie<br />
abstrahlen, aber ein Teil<br />
der Energie bildet Nebenkeulen,<br />
die nicht in die gewünschte Richtung<br />
senden. Beim Antennendesign<br />
wird versucht, die Energie<br />
in der Hauptkeule zu maximieren<br />
und die der Nebenkeulen<br />
zu minimieren. Die Hauptkeule<br />
kann durch die Justierung<br />
der einzelnen Amplituden und<br />
Phasen der Antennenelemente<br />
geformt und gesteuert werden.<br />
Moderne IC-Technologie kann<br />
einstellbare Verstärkung und<br />
Phase implementieren, die in<br />
der Größenordnung von Mikrosekunden<br />
aktualisiert werden<br />
können, um eine schnelle Steuerung<br />
selbst bei großen Arrays<br />
von Elementen für Satellitenund<br />
Luftfahrzeug-Applikationen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Reduzierung der Nebenkeulen<br />
ist für LEO-Anwendungen<br />
von entscheidender Bedeutung,<br />
da die Nebenkeulen aufgrund<br />
der Nähe des Satelliten<br />
zur Erde Interferenzen verursachen<br />
können.<br />
Bild 5. ADL8142-Verstärkung (oben) und Rauschzahl (unten) vs. Temperatur<br />
vs. Frequenz<br />
Auswahl der Frontend-<br />
Komponenten für AESA<br />
Satellitenkommunikations-Systeme<br />
verwenden Frequenzdivisionduplex<br />
(FDD), wobei Sender<br />
und Empfänger auf unterschiedlichen<br />
Frequenzen arbeiten.<br />
Diese Systeme haben meist separate<br />
Antennen für Uplinks und<br />
Downlinks in den zugewiesenen<br />
Frequenzbändern.<br />
Wie bei den meisten Anwendungen<br />
in der Luft- und Raumfahrt<br />
und im Verteidigungsbereich<br />
sind Größe, Gewicht,<br />
Leistung und Kosten (SWaP-<br />
C) wichtige Merkmale, die die<br />
Wahl der Komponenten in Systemen<br />
und Teilsystemen bestimmen.<br />
Bei Anwendungen in der<br />
Erdumlaufbahn sind Größe und<br />
Gewicht durch die Startfähigkeit<br />
begrenzt, wobei größere<br />
und schwerere Systeme wesentlich<br />
teurer zu starten sind. Bei<br />
großen Konstellationen muss<br />
jeder Satellit in einen vorgegebenen<br />
Formfaktor passen, der<br />
den gleichzeitigen Start mehrerer<br />
Satelliten mit nur einer<br />
Rakete ermöglicht. Da On-Orbit-<br />
Systeme fast ausschließlich<br />
auf Solarenergie und Batterie-<br />
Backup-Systeme angewiesen<br />
sind, ist der Stromverbrauch<br />
ein entscheidender Faktor bei<br />
der Auswahl der Komponenten.<br />
Für Entwickler von Array-<br />
Antennen für On-Orbit-Anwen-<br />
20 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
dungen ist es aufgrund der<br />
Array-Größe und des Elementabstands<br />
erforderlich, dass die<br />
Frontend-Komponenten (LNAs<br />
für Empfangsantennen; Treiber/<br />
PAs für Sendeantennen) so klein<br />
wie möglich sind, da jedes Element<br />
des Arrays über ein eigenes<br />
Frontend verfügt, für das oft<br />
mehrere Komponenten erforderlich<br />
sind, die so nahe wie möglich<br />
an den Antennenelementen<br />
platziert werden müssen, um Leitungsverluste<br />
zu reduzieren, die<br />
direkt zur Rauschzahl beitragen.<br />
Eine typische Implementierung<br />
besteht aus einem Beamforming-<br />
Core-Chip für mehrere Antennenelemente,<br />
wobei jedes Element<br />
seine eigenen Frontend-<br />
Bauteile hat (LNAs für den<br />
Empfänger und Treiber und/oder<br />
PA für den Transmitter).<br />
Empfangsantennen mit hohem<br />
Gewinn können Frontends implementieren,<br />
indem mehrere<br />
LNAs mit hoher Verstärkung<br />
in Reihe geschaltet werden,<br />
um den erforderlichen Eingangsgewinn<br />
zu erzielen. Die<br />
Größe der Bauteile ist in diesem<br />
Zusammenhang wichtig, da<br />
sich der Abstand zwischen den<br />
Elementen mit steigender Frequenz<br />
verringert. Im Falle des<br />
Ka-Band-Empfängers (26 bis<br />
28 GHz) beträgt der Elementzu-Element-Abstand<br />
etwa 5<br />
mm beim Halbwellen-Gitterabstand.<br />
Die Beibehaltung der<br />
großen Abtastwinkel für LEO-<br />
Anwendungen bedingt, dass die<br />
Array-Elemente im Halbwellen-<br />
Abstand angeordnet werden<br />
müssen. Für Antennengruppen,<br />
die auf GEO-Plattformen eingesetzt<br />
werden, sind die Scan-<br />
Anforderungen nicht so kritisch<br />
(±9), was mehr Flexibilität bei<br />
den Mindestabständen der Elemente<br />
ermöglicht. Die neuesten<br />
LNA-Formfaktoren in 2 × 2 mm<br />
großen Gehäusen erleichtern die<br />
Platzierung kritischer Komponenten,<br />
viele enthalten auch DC-<br />
Abblockung und HF-Drosseln<br />
innerhalb des Gehäuses, um das<br />
Layout weiter zu vereinfachen.<br />
Zur Verstärkerauswahl<br />
Bei der Auswahl von Verstärkern<br />
für On-Orbit-Anwendungen ist<br />
deren Leistung entscheidend.<br />
Bei LEO-Satellitenempfangsantennen<br />
ist die Rauschzahl<br />
(NF in dB) am wichtigsten, da<br />
sie zur Rauschzahl des Systems<br />
beiträgt, die sich direkt auf die<br />
Anzahl der erforderlichen Elemente<br />
im Array und damit auf<br />
die Antennengröße auswirkt.<br />
LEO-Satelliten sind kleiner als<br />
GEO-Satelliten, sodass der Platz<br />
für die Unterbringung einer<br />
Antenne begrenzt sein kann.<br />
Für ein typisches Array ist eine<br />
Systemrauschzahl von
Aerospace & Defence<br />
Das 450-MHz-Funknetz<br />
für krisenfeste Kommunikation<br />
Autorin:<br />
Karin Reinke-Denker<br />
m2m Germany GmbH<br />
www.m2mgermany.de<br />
Bei Naturkatastrophen, Unfällen oder terroristischen<br />
Angriffen ist eine zuverlässige<br />
Kommunikation von höchster Wichtigkeit.<br />
Herkömmliche Kommunikationsnetze können<br />
oft überlastet sein oder fallen aus, was<br />
die Koordination von Rettungs- und Hilfsmaßnahmen<br />
erheblich erschwert. Ebenso<br />
muss die Kommunikation für die Regierung,<br />
Behörden und Versorger für Wasser<br />
und Energie sichergestellt sein. Daher wurden<br />
krisenfeste Kommunikationssysteme<br />
entwickelt, um diesen Herausforderungen<br />
zu begegnen.<br />
Das 450-MHz-Funknetzsystem<br />
Ein 450-MHz-Funknetz bezieht sich auf ein<br />
Kommunikationsnetzwerk, das seine Dienste<br />
im 450-MHz-Frequenzbereich anbietet. Die<br />
450-MHz-Frequenz ist ein Teil des CDMA-<br />
Frequenzbereichs, der seit der Abschaltung<br />
des C-Netzes vor fast 20 Jahren freiwurde<br />
und jetzt seine Renaissance erlebt. Dieses<br />
Band findet breite Anwendung in verschiedenen<br />
drahtlosen Kommunikationsformen,<br />
darunter Mobilfunk, Datenübertragung und<br />
in kritischen Situationen (Blackout-Szenarien)<br />
auch für die Übermittlung von Notdienstkommunikation.<br />
Der Aufbau sowie die Reichweite des Netzes<br />
sind variabel, da sie von einer Vielzahl von<br />
Faktoren abhängig sind, einschließlich der<br />
eingesetzten Technologie, der geografischen<br />
Beschaffenheit des Einsatzgebietes und den<br />
spezifischen Anforderungen, die vom Netzwerkbetreiber<br />
gestellt werden.<br />
Besonders bei 450 MHz ist, dass krisenfeste<br />
Kommunikationssysteme unabhängig<br />
von den herkömmlichen Kommunikationsnetzen<br />
betrieben werden können. Dies<br />
bedeutet, dass sie ihre eigene Infrastruktur<br />
aufbauen können, um die Kommunikation<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
Bestandteile<br />
Laut BDEW (Bundesverband der Energieund<br />
Wasserwirtschaft) soll der Ausbau des<br />
450-MHz-Funknetzes bis 2025 abgeschlossen<br />
sein. Um das gesamte Bundesgebiet<br />
zu erschließen, sind nach BDEW ca. 1600<br />
Funkmasten erforderlich. Dabei verfügen<br />
die einzelnen Funkstandorte über bis zu drei<br />
Sektorenantennen sowie bis zu vier Richtfunkantennen.<br />
Über die Sektorenantennen<br />
wird die flächendeckende Funkversorgung<br />
sichergestellt und über die redundanten<br />
Richtfunkanbindungen die Kommunikation<br />
22 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
zwischen den Funkstandorten und dem<br />
Backbone, um so eine hohe Ausfallsicherheit<br />
des 450-MHz-Funknetzes zu gewährleisten.<br />
Grundsätzlich kann ein Kommunikationsnetzwerk<br />
basierend auf einer Frequenz im<br />
450-MHz-Bereich eine weitreichende Abdeckung<br />
erzielen. Denn niedrigere Frequenzen<br />
haben die Fähigkeit, weiter zu reichen und<br />
Hindernisse wie Gebäude oder Bäume effektiver<br />
zu durchdringen.<br />
Das Rückgrat jedes Funknetzes bilden dabei<br />
die Basisstationen und Sendemasten, die<br />
dafür zuständig sind, Signale zu senden und<br />
zu empfangen. Zusätzlich zur physischen<br />
Infrastruktur, bestehend aus den Basisstationen<br />
und Masten, umfasst ein solches Netzwerk<br />
auch eine notwendige Backhaul-Verbindung,<br />
welche die Basisstationen mit dem<br />
Kernnetz verbindet. Diese Verbindungen<br />
können über verschiedene Medien erfolgen,<br />
darunter Kabel, Mikrowellenverbindungen<br />
oder sogar Satelliten.<br />
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des<br />
Netzwerkaufbaus sind die Endgeräte, also<br />
jene Geräte, die von den Endnutzern verwendet<br />
werden. Dazu zählen unter anderem<br />
Handys, Datenmodule in Fahrzeugen oder<br />
IoT-Geräte, die eine direkte Kommunikation<br />
mit dem Netzwerk ermöglichen. Diese<br />
Endgeräte spielen eine entscheidende Rolle<br />
in der Funktionsweise und Effektivität des<br />
Netzwerks, indem sie die Kommunikation<br />
zwischen Nutzern und dem Netzwerk selbst<br />
ermöglichen. Dabei können unterschiedliche<br />
Technologien zum Einsatz kommen.<br />
Verschiedene Standards:<br />
LTE 450 MHz und CDMA 450 MHz<br />
LTE 450 MHz und CDMA 450 MHz operieren<br />
beide im gleichen 450-MHz-Frequenzband,<br />
unterscheiden sich jedoch grundlegend<br />
in ihrer technologischen Basis und<br />
ihren Einsatzmöglichkeiten. LTE 450 MHz<br />
beruht auf dem LTE-Standard (Long Term<br />
Evolution), der für seine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit<br />
und Effizienz steht.<br />
Als eine 4G-Technologie ist LTE für breitbandige<br />
Datenübertragungen konzipiert und<br />
ermöglicht schnellen mobilen Internetzugang<br />
sowie die Unterstützung von Anwendungen,<br />
die hohe Datenraten erfordern.<br />
Diese Technologie findet vor allem in ländlichen<br />
und abgelegenen Gebieten Anwendung,<br />
wo herkömmliche Breitbandlösungen<br />
schwer umsetzbar sind, und bietet Nutzern<br />
verbesserte Internetzugänge einschließlich<br />
Sprach- und Videokommunikation.<br />
Im Gegensatz dazu nutzt CDMA 450 MHz<br />
den CDMA-Standard (Code Division Multiple<br />
Access), der ursprünglich für die Übertragung<br />
von Sprachdiensten und später auch<br />
für Daten entwickelt wurde. CDMA ist eine<br />
Mehrfachzugriffstechnik, die es ermöglicht,<br />
dass mehrere Benutzer gleichzeitig dieselbe<br />
Frequenzbandbreite nutzen können. Obwohl<br />
CDMA 450 MHz für seine Zeit innovative<br />
Dienste wie Sprachübertragungen und<br />
grundlegende Datenübertragungsdienste bot,<br />
wird es in der Ära von Hochgeschwindigkeitsdatenübertragungen<br />
zunehmend von<br />
LTE-Technologien übertroffen.<br />
Die Hauptunterschiede liegen also in der<br />
Leistungsfähigkeit und Effizienz. LTE 450<br />
MHz bietet eine höhere Datenübertragungsrate<br />
und unterstützt eine effizientere Nutzung<br />
des Spektrums, höhere Kapazitäten<br />
und eine bessere Netzwerkleistung, was es<br />
zur bevorzugten Wahl für moderne Kommunikationsanforderungen<br />
macht. CDMA<br />
450 MHz hingegen findet seine Stärken in<br />
der robusten Sprachkommunikation und der<br />
Bereitstellung von grundlegenden Datenübertragungsdiensten,<br />
besonders in Gebieten<br />
mit geringer Bevölkerungsdichte. Die<br />
Entscheidung zwischen beiden Technologien<br />
hängt letztendlich von den spezifischen<br />
Bedürfnissen der Nutzer und den gegebenen<br />
Netzwerkressourcen ab. Welcher 450MHz<br />
Standard für eine krisenfeste Kommunikation<br />
zum Einsatz kommt, wird in Abhängigkeit<br />
zur Anwendung entschieden.<br />
Der Einsatz bestimmt<br />
den Technologiestandard<br />
Neben den bekannten Standards LTE 450<br />
MHz und CDMA 450 MHz gibt es auch<br />
weitere Technologien, die das 450-MHz-<br />
Frequenzband nutzen, um verschiedene<br />
Kommunikationsbedürfnisse zu erfüllen.<br />
Zu diesen gehört der NMT (Nordic Mobile<br />
Telephone) Standard, einer der ersten Mobilfunkstandards,<br />
der speziell in den nordischen<br />
Ländern entwickelt wurde. Obwohl NMT<br />
größtenteils durch modernere Technologien<br />
abgelöst wurde, spielte es früher eine<br />
wichtige Rolle bei der Bereitstellung von<br />
Mobilkommunikation im 450-MHz-Band.<br />
Darüber hinaus gibt es digitale Funktechnologien<br />
wie dPMR (digital Private Mobile<br />
Radio) und DMR (Digital Mobile Radio),<br />
die vorrangig für private und professionelle<br />
mobile Kommunikation genutzt werden.<br />
Diese Standards sind insbesondere<br />
in kritischen Kommunikationssystemen<br />
gefragt, wie sie bei Rettungsdiensten und<br />
in der Industrie zum Einsatz kommen, und<br />
bieten sowohl Sprach- als auch Datenkommunikation.<br />
NB1601 – ein Kritis-Router mit 450 MHz<br />
© NetModule<br />
Ein weiterer bedeutender Standard in diesem<br />
Frequenzbereich ist TETRA (Terrestrial<br />
Trunked Radio), der speziell für den Bedarf<br />
von Regierungsorganisationen, Notdiensten<br />
sowie in der Transport- und Logistikbranche<br />
konzipiert wurde. TETRA zeichnet sich<br />
durch fortgeschrittene Kommunikationsfunktionen<br />
wie Gruppenrufe und die Priorisierung<br />
von Notrufen aus.<br />
Nicht zu vergessen ist auch der Einsatz von<br />
analogem Funk im 450-MHz-Band, der in<br />
einigen Gebieten nach wie vor für Basis-<br />
Kommunikationsaufgaben genutzt wird.<br />
Dies ist besonders in Regionen der Fall, in<br />
denen der Wechsel zu digitalen Standards<br />
noch nicht vollständig vollzogen wurde.<br />
Diese Technologien bieten ein breites Spektrum<br />
an Kommunikationslösungen, die je<br />
nach den spezifischen Anforderungen und<br />
dem Anwendungsbereich der Nutzer ausgewählt<br />
werden. Während neuere digitale Standards<br />
wie LTE, dPMR, DMR und TETRA<br />
durch verbesserte Funktionen, höhere Datenraten<br />
und bessere Sicherheitsfeatures überzeugen,<br />
behalten ältere Technologien wie<br />
NMT und analoger Funk ihre Bedeutung in<br />
bestimmten Nischen oder weniger technologisch<br />
fortgeschrittenen Gebieten.<br />
450-MHz-Kommunikation –<br />
ein Muss für Energie- und Wasserversorger<br />
Die Nutzung des 450-MHz-Bands spielt<br />
eine entscheidende Rolle für Energie- und<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 23
Aerospace & Defence<br />
Für die zunehmend dezentral und digital<br />
gesteuerte Strom- und Wärmeversorgung<br />
aus erneuerbaren Energien sowie die<br />
Wasser versorgung braucht die Energie- und<br />
Wasser wirtschaft die „neue“ Funkfrequenz.<br />
Und die besonders gute Gebäudedurchdringung<br />
von 450 MHz macht die Frequenz<br />
zum „Enabler“ für die Energiewirtschaft.<br />
Die Vernetzung „intelligenter Stromzähler“<br />
ist das postulierte Ziel der Branche – Smart<br />
Metering rückt damit in greifbare Nähe.<br />
Embedded-Modul ML660 ME LTE 450 MHz M.2 für krisenfeste Produktentwicklungen<br />
© m2m Germany GmbH<br />
Wasserversorger bei der Gewährleistung<br />
einer krisenfesten Kommunikation.<br />
Diese Technologie ermöglicht es, weitläufige<br />
Infrastrukturen wie Kraftwerke, Wasserwerke<br />
und Stromverteilungsnetze effektiv<br />
aus der Ferne zu überwachen und fernzusteuern.<br />
Dadurch kann der Zustand dieser<br />
Anlagen in Echtzeit verfolgt und eventuelle<br />
Probleme können sofort behoben werden,<br />
was einen reibungslosen Betrieb sicherstellt.<br />
Besonders in abgelegenen oder schwer<br />
zugänglichen Gebieten, in denen herkömmliche<br />
Kommunikationsnetze oft versagen,<br />
bietet das 450-MHz-Band eine zuverlässige<br />
Lösung für die Überwachung und Steuerung<br />
der Infrastruktur.<br />
Die Einrichtung redundanter Kommunikationswege<br />
durch die 450-MHz-Kommunikation<br />
trägt zur Resilienz der Versorgungssysteme<br />
bei.<br />
Dadurch bleibt die Kommunikation auch<br />
bei Ausfällen anderer Netzwerke bestehen.<br />
Zudem ermöglicht die Echtzeit-Überwachung<br />
von Betriebsdaten den Versorgern,<br />
eine vorausschauende Wartung durchzuführen.<br />
So können Probleme frühzeitig erkannt<br />
und behoben werden, was zu einer Steigerung<br />
der Betriebseffizienz führt.<br />
Insgesamt ist die 450-MHz-Kommunikation<br />
für Energie- und Wasserversorger unverzichtbar,<br />
um die Zuverlässigkeit und Effizienz<br />
ihrer Versorgungssysteme zu erhöhen<br />
und auf kritische Situationen effektiv<br />
reagieren zu können. Sie stellt eine robuste<br />
und sichere Kommunikationslösung dar, die<br />
das Störungsmanagement verbessert und<br />
eine kontinuierliche Versorgung sicherstellt.<br />
Smart Metering und Smart Grid<br />
als positiver Side-Effekt<br />
Zwar steht die Ausfallsicherheit kritischer<br />
Infrastrukturen in den Sektoren Wasser,<br />
Abwasser, Fernwärme und Verkehr im Vordergrund,<br />
aber es geht auch um Anwendungen<br />
im Smart Metering und Smart Grid<br />
für erneuerbare Energien. In diesem Bereich<br />
entsteht das „neue“ LTE-450-MHz-Versorgernetz.<br />
Denn für die Energiewirtschaft ist<br />
nicht die Datenrate entscheidend, sondern<br />
es sind die physikalischen Eigenschaften der<br />
450-MHz-Funkfrequenz und deren exklusiver<br />
Nutzung.<br />
Mit den Frequenzen im 450-MHz-Spektrum<br />
werden nur Datenraten von 1 bis 5<br />
MBit/s erreicht. Die kurzen Latenzzeiten<br />
der Frequenz ermöglichen es, Millionen<br />
von Geräte aus den Bereichen Netztechnik,<br />
Smart Meter Gateways oder Ladeinfrastruktur<br />
durch Machine-to-Machine-Kommunikation<br />
(M2M) mit kleinem Datenvolumen<br />
in Echtzeit anzusteuern.<br />
Adäquate Endgeräte und Komponenten<br />
sind verfügbar<br />
Passend zum 450-MHz-Funknetz bietet der<br />
Markt bereits jetzt so genannte Kritis-Router.<br />
Solche Router sind für stationäre sowie<br />
mobile Anwendungen konzipiert, u.a. für<br />
Remote Management, Videoüberwachung<br />
oder Fabrikautomation.<br />
Ebenso offeriert der Markt diverse<br />
450-MHz-Funkmodule für Impulszähler<br />
bei Wasser-, Energie-, Wärme- und Gaszählern<br />
– passende Smart Meter Gateways<br />
sind ebenfalls erhältlich.<br />
Für die Entwicklung kritis-fähiger Endgeräte<br />
stehen embedded Komponenten zur Verfügung.<br />
Solche LTE-Cat.4-Module verfügen<br />
in der Regel über Hardware-Schnittstellen<br />
wie USB/UART und können in industriellen<br />
Routern, Sicherheits- und Überwachungsanlagen,<br />
Laptops, Push-to-Talk-Smartphones,<br />
CPE und POS-Terminals usw. eingesetzt<br />
werden.<br />
Auch entsprechende Antennen werden<br />
angeboten. 450-MHz-Antennen bieten eine<br />
Kombination aus Reichweite, Zuverlässigkeit<br />
und Effizienz, die sie für eine Reihe von<br />
kritischen und breitbandigen Kommunikationsanforderungen<br />
unverzichtbar macht.<br />
Fazit<br />
Die Zukunft des 450-MHz-Funknetzes sieht<br />
vielversprechend aus. Mit dem geplanten<br />
Abschluss des Ausbaus bis 2025 und der<br />
fortlaufenden Entwicklung und Bereitstellung<br />
von Endgeräten und Komponenten, die<br />
speziell für dieses Frequenzband konzipiert<br />
sind, wird eine robuste, zuverlässige und<br />
krisenfeste Kommunikationsinfrastruktur<br />
geschaffen. Dies wird nicht nur die Resilienz<br />
kritischer Infrastrukturen in Deutschland<br />
stärken, sondern auch einen Beitrag<br />
zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung<br />
in verschiedenen Sektoren leisten.<br />
Langfristig wird das 450-MHz-Netz eine<br />
Schlüsselrolle bei der Bewältigung von<br />
Herausforderungen in der Krisenkommunikation<br />
spielen und einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Sicherheit und Stabilität der<br />
Versorgungssysteme leisten. ◄<br />
24 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
RF-Lambda Europe GmbH ● +49 69 153 29 39 40 ● sales@rflambda.eu
Aerospace & Defence<br />
Herausforderungen optimal bewältigen<br />
Netzwerksynchronisierung<br />
in ORAN-Infrastrukturen<br />
Bild 1: Bei O-RAN handelt es sich um einen modularen Software-Stack für Basisstationen, der auf handelsüblicher<br />
Server-Hardware läuft. MNOs können ihre O-RU, O-DU und O-CU von verschiedenen Anbietern kombinieren und<br />
anpassen.<br />
Autor:<br />
Thomas Gleiter<br />
Staff Segment Manager<br />
Microchip Technology<br />
www.microchip.com<br />
Der Markt für ORAN-Technik<br />
(Open Radio Access Network)<br />
und ihre Rolle bei der Umsetzung<br />
von 5G-Diensten wachsen<br />
schnell. Mobilfunk-Netzbetreiber<br />
(MNOs) möchten von den<br />
niedrigeren Kosten, von mehr<br />
Flexibilität und der Möglichkeit,<br />
die Bindung an einen bestimmten<br />
Anbieter zu vermeiden,<br />
profitieren. All dies ist durch<br />
den Zugang zu interoperablen<br />
Techniken verschiedener Anbieter<br />
möglich. Zudem können die<br />
Betreiber von der Echtzeitleistungsfähigkeit<br />
profitieren.<br />
Blick zurück<br />
ORAN ist der jüngste Schritt<br />
in der Entwicklung des Funkzugangsnetzes<br />
(RAN, Radio<br />
Access Network), das mit der<br />
Einführung von 1G im Jahr 1979<br />
begann. 2G wurde 1991 eingeführt<br />
und 3G im Jahr 2001. Die<br />
4G-Long-Term-Evolution-Dienste<br />
(LTE) erschienen erstmals<br />
2009 und führten die Paketvermittlung<br />
ein. Parallel dazu wurden<br />
MIMO-Antennengruppen<br />
eingesetzt, und das zentralisierte<br />
(oder Cloud-) cRAN, das auf<br />
herstellereigener Software läuft,<br />
ermöglichte die Aufteilung der<br />
Basisbandeinheit (BBU) in eine<br />
verteilte Einheit (DU) und eine<br />
zentrale Einheit (CU) mit einem<br />
Midhaul zwischen beiden.<br />
Die Einführung von 5G NR<br />
begann 2018 und führte das<br />
virtualisierte RAN (vRAN) als<br />
Implementierungsmethode ein,<br />
bei der BBU- (oder CU- und<br />
DU-)Funktionen in Software<br />
implementiert werden, die auf<br />
Servern läuft. So können Lastverteilung,<br />
Ressourcen-Management,<br />
Router und Firewalls jetzt<br />
im Rahmen der Netzwerkfunktions-Virtualisierung<br />
(NFV) ausgeführt<br />
werden. Die Software für<br />
die Funkeinheit (RU), CU und<br />
DU ist jedoch proprietär. ORAN<br />
zielt darauf ab, Barrieren zu<br />
beseitigen, indem es Betreibern<br />
Zugang zu auf Open-Source-<br />
Software basiertem vRAN für<br />
die Einführung von 5G [1] ermöglicht.<br />
Das Ziel der O-RAN Alliance<br />
Bild 1 veranschaulicht das Ziel<br />
der O-RAN Alliance – einer<br />
Gemeinschaft von mehr als 300<br />
Mobilfunkbetreibern, Anbietern,<br />
Forschungsorganisationen und<br />
akademischen Einrichtungen<br />
–, offene RUs, CUs und DUs<br />
(wobei jeder Bezeichnung ein<br />
O vorangestellt wird) sowie ein<br />
Fronthaul mit Common Public<br />
Radio Interface (CPRI) zu haben.<br />
Die Unterstützung von Echtzeit<br />
ist durch 5G mit Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
von<br />
bis zu 20 GBit/s möglich, im<br />
Vergleich zu 4G mit 1 GBit/s<br />
zwischen statischen Punkten und<br />
nur 100 MBit/s zwischen einem<br />
oder zwei beweglichen Punkten.<br />
Außerdem beträgt die Latenz bei<br />
5G nur noch 1 ms.<br />
Eine weitere wichtige Komponente<br />
von ORAN ist der RAN<br />
Intelligent Controller (RIC),<br />
der echtzeitnah oder nicht echtzeitnah<br />
sein kann, wobei beide<br />
Optionen für die Steuerung und<br />
Optimierung der ORAN-Elemente<br />
verantwortlich sind. Bild<br />
2 zeigt die O-RAN Software<br />
Community (SC), die der von<br />
der O-RAN Alliance definierten<br />
Architektur folgt.<br />
Synchronisierung<br />
Eine der größten Herausforderungen<br />
bei der ORAN-Implementierung<br />
ist, die Synchronisierung<br />
der verschiedenen<br />
ORAN-Elemente sicherzustellen<br />
– gerade weil eine höhere Synchronisierungsleistung<br />
erforderlich<br />
ist, die eine Zeitgenauigkeit<br />
von nur ±130 ns erfordert.<br />
Für einen effektiven ORAN-<br />
Betrieb ist die Synchronisierung<br />
der RU-Switches und DUs wichtig.<br />
Dies verhindert den Verlust<br />
von Datenpaketen, minimiert<br />
Netzwerkunterbrechungen und<br />
hilft, den Stromverbrauch so<br />
gering wie möglich zu halten.<br />
Die Synchronisierung hilft den<br />
Mobilfunkbetreibern auch dabei,<br />
ihrer Verantwortung als Inhaber<br />
von Frequenzlizenzen nachzukommen.<br />
TDD statt FDD<br />
Ein weiterer wesentlicher Unterschied<br />
zwischen 5G und früheren<br />
Generationen ist die Umstellung<br />
von Frequenzduplex (FDD)<br />
auf Zeitduplex (TDD), wodurch<br />
Uplink- und Downlink-Übertragungen<br />
gleichzeitig auf zwei<br />
getrennten, aber nahe beieinander<br />
liegenden Frequenzen erfolgen.<br />
Dabei werden unterschied-<br />
26 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Bild 2: O-RAN-SC-Architektur mit seinem echtzeitfähigen RAN Intelligent Controller<br />
liche Zeitschlitze für Uplink- und<br />
Downlink-Signale auf derselben<br />
Frequenz verwendet, was eine<br />
bessere Nutzung des RAN-HF-<br />
Spektrums ermöglicht, z.B. für<br />
Enhanced Mobile Broadband<br />
(eMBB), da das Verhältnis zwischen<br />
Uplink- und Downlink-<br />
Zeit je nach Bedarf angepasst<br />
werden kann.<br />
TDD bietet auch eine bessere<br />
Kompatibilität mit MIMO-<br />
Beamforming und dem C-Band-<br />
Spektrum (3,7 bis 3,98 GHz),<br />
das von den Betreibern für die<br />
Bereitstellung von 5G in großen<br />
und kleinen Kommunen genutzt<br />
werden wird. Um Interferenzen<br />
innerhalb und zwischen den Zellen<br />
zu vermeiden, gibt es eine<br />
Schutzzeit zwischen Up- und<br />
Downlink-Übertragungen. Dennoch<br />
ist eine enge Synchronisierung<br />
für die betriebliche Effizienz<br />
(geringere Fehlerraten) und<br />
zum Ausgleich von Frequenzoder<br />
Phasenverschiebungen<br />
unerlässlich [2].<br />
Präzises Timing<br />
Alle neuen Funkanlagen müssen<br />
eine Phasenabgleichgenauigkeit<br />
zu einer auf dem Global Navigation<br />
Satellite System (GNSS)<br />
basierenden Zeitquelle mit ±1,5<br />
µs einhalten [3]. Die Einhaltung<br />
mehrerer Industriestandards und<br />
die Befolgung der Empfehlungen<br />
von Branchengremien sind ebenfalls<br />
von Bedeutung für durchgehende<br />
(End-to-End) Echtzeit-<br />
Datenanbindung.<br />
Für die präzise Zeitverteilung<br />
im gesamten Netz ist ein Precision<br />
Time Protocol (PTP) gemäß<br />
IEEE 1588-2019 im Rahmen<br />
der O-RAN-Architektur der<br />
O-RAN Alliance erforderlich.<br />
Innerhalb des Protokolls gibt es<br />
einen Grandmaster-Takt (oder<br />
PTP-Master-Takt), mit dem sich<br />
andere PTP-Takte im Netz über<br />
PTP-Nachrichten synchronisieren.<br />
Bei der Synchronisierung<br />
werden Effekte wie Pfadverzögerungen<br />
berücksichtigt, und der<br />
Standard spezifiziert die Funktionen<br />
Time Boundary Clock<br />
(T-BC) und Time Transparent<br />
Clock (T-TSC), um Upstreamund<br />
Downstream-Asymmetrien<br />
sowie Paketverzögerungs-<br />
Schwankungen (PDV) auszugleichen.<br />
Die ITU-T, Teil der Internationalen<br />
Fernmeldeunion, hat<br />
ebenfalls Empfehlungen für<br />
TDD ausgesprochen. So spezifiziert<br />
ITU-T G.8272/Y.1367<br />
die Anforderungen an primäre<br />
Referenzzeittakte (pRTCs), die<br />
für die Zeit-, Phasen- und Frequenzsynchronisation<br />
in Paketnetzen<br />
geeignet sind, und ITU-T<br />
G.8273.2 empfiehlt die Timing-<br />
Eigenschaften von Telekommunikations-Boundary-Clocks<br />
und<br />
Telekommunikations-Sekundärtakten<br />
für die Verwendung mit<br />
voller Timing-Unterstützung<br />
(FTS) durch das Netzwerk.<br />
Im gesamten Netzwerk werden<br />
die Takte verkettet, wobei das<br />
Zeitsignal bereinigt wird, um das<br />
Rauschen der Boundary Clocks<br />
zu filtern und zu entfernen. Die<br />
Geräte müssen jedoch eine von<br />
vier Leistungsklassen erfüllen,<br />
die in ITU-T G.8273.24 definiert<br />
sind und von Klasse A bis D reichen.<br />
So muss beispielsweise der<br />
Zeitfehler eines T-BC-Taktes der<br />
Klasse D weniger als 5 ns betragen<br />
[5]. Neben GNSS/UTC und<br />
PTP wird bei 5G-Implementierungen<br />
auch Synchronous Ethernet<br />
(SyncE) verwendet. Alle drei<br />
können zusammen Zeit-, Phasenund<br />
Frequenzgenauigkeit über<br />
das Netzwerk liefern.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 27
Aerospace & Defence<br />
Bild 3: Singlechip-Netzwerksychronisierungs-Plattform ZL3073x/63x/64x von Microchip<br />
ORAN verlangt<br />
nach Standardplattformen<br />
ORAN ermöglicht MNOs den<br />
Zugang zu nichtproprietären<br />
Lösungen. Was die Hardware<br />
betrifft, so können handelsübliche<br />
Halbleiterbauelemente und<br />
Plattformen verwendet werden,<br />
um die End-to-End-Timing-<br />
Anforderungen innerhalb des<br />
Netzwerks zu erfüllen.<br />
So sind beispielsweise IEEE<br />
1588-konforme Grandmaster-<br />
Takte mit PTP- und SyncE-<br />
Fähigkeiten erhältlich, die die<br />
PRTC-Spezifikationen der Klassen<br />
A, B und Enhanced PRTC<br />
(ePRTC) sowie die Spezifikationen<br />
der Klassen C und D für<br />
Multidomain Boundary Clock<br />
erfüllen. Diese Vielseitigkeit<br />
und Multifunktionalität sind<br />
für MNOs entscheidend, um<br />
eine synchrone Timing-Lösung<br />
umzusetzen.<br />
Hardware für die Netzwerksynchronisierung,<br />
wie Oszillatoren,<br />
programmierbare PLLs,<br />
Puffer und Jitter-Dämpfungsglieder<br />
können in DU-, CUund<br />
RU-Geräten eingesetzt werden.<br />
Darüber hinaus sind jetzt<br />
dedizierte Einchip-Lösungen<br />
für die Netzwerksynchronisierung<br />
verfügbar. In dieser Hinsicht<br />
war Microchip mit seiner<br />
ZL3073x/63x/64x-Plattform<br />
der erste Anbieter auf dem<br />
Markt (Bild 3). Diese Technik<br />
vereint DPLLs und Low-Output-Jitter-Synthesizer<br />
sowie<br />
IEEE-1588-2008-Präzisionszeit-<br />
Protokollstapel und Synchroni-<br />
sierungsalgorithmus-Software-<br />
Module.<br />
Ein weiterer Aspekt des Timings,<br />
der in einem 5G-ORAN von<br />
Bedeutung ist, ist die Temperaturstabilität.<br />
Temperaturkompensierte<br />
Oszillatoren und PLLs<br />
sowie Chip-Scale-Atomuhren<br />
(CSACs) werden bereits in rauen<br />
Umgebungen wie militärischen<br />
und industriellen Anwendungen<br />
eingesetzt und haben sich dort<br />
bewährt. Sie eignen sich für RU-,<br />
CU- und DU-Hardware.<br />
Zum Schluss<br />
Zusammenfassend lässt sich<br />
sagen, dass TDD in 5G große<br />
Vorteile mit sich bringt, die<br />
Synchronisierung jedoch eine<br />
Herausforderung darstellt. Zum<br />
Glück haben MNOs und die<br />
Unternehmen, die sie mit Systemen<br />
ausrüsten, im Rahmen von<br />
ORAN nun Zugang zu Halbleitern<br />
und Plattformen, die für<br />
die Entwicklung eines End-to-<br />
End-RAN genutzt werden können,<br />
ohne dass sie an proprietäre<br />
Lösungen gebunden sind.<br />
Referenzen<br />
[1] www.techtarget.com/searchnetworking/definition/radioaccess-network-RAN<br />
[2] www.viavisolutions.com/<br />
en-uk/what-5g-timing-and-synchronization<br />
[3] www.5gtechnologyworld.<br />
com/how-virtual-primary-refe-<br />
rence-time-clocks-improve-<br />
5g-network-timing/<br />
[4] www.5gtechnologyworld.<br />
com/how-ieee-1588-synchronizes-5g-open-ran/<br />
[5] https://assets.ctfassets.net/<br />
wcxs9ap8i19s/NMWioyJa4h<br />
INjqrOzNZfz/918a2b5e6a41<br />
34332da26b20a680485b/EB-<br />
Timing-and-Synchronizationin-a-5G-World.pdf<br />
◄<br />
28 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
4 TO 50 GHz<br />
High-Rejection<br />
LTCC Filters<br />
Proprietary Technology<br />
• 100+ dB rejection floor<br />
• Internally shielded – no detuning<br />
• 1812 surface-mount package style<br />
• Best EMI & EMC performance on an SMD<br />
COMPANION PART<br />
TPHK-3002+<br />
1812 LTCC Thru-Line<br />
• DC to 30 GHz<br />
•
Aerospace & Defence<br />
Die 5. Generation des mobilen GNSS<br />
GNSS-Empfänger gibt es seit etwa 40 Jahren.<br />
Die erste Generation wirklich mobiler<br />
Empfänger arbeitete nur mit L1-C/A-Code<br />
und hatte in der Regel eine sehr geringe<br />
Frontend-Bandbreite von 2…5 MHz. Dies<br />
war jedoch die Schlüsseltechnologie für<br />
E911. Die zweite Generation von mobilen<br />
Empfängern nutzte Glonass-Satelliten. Diese<br />
Empfänger hatten dazu Bandbreiten von<br />
20…30 MHz haben, um die Glonass-FDMA-<br />
Signale auf einer gegenüber GPS L1 leicht<br />
versetzten Frequenz zu unterstützen. Allerdings<br />
wurden sowohl die GPS- als auch die<br />
Glonass-Signale in einer schmalbandigen<br />
Signalverarbeitungsmethodik verarbeitet.<br />
Quelle:<br />
„The Next Generation of Mobile GNSS,<br />
Introducing the oneNav Pure L5 Mobile<br />
GNSS Receiver“<br />
Greg Turetzky, VP Product,<br />
Dr. Paul McBurney, CTO<br />
oneNav, Inc.<br />
https://onenav.ai/<br />
übersetzt und stark gekürzt von FS<br />
Die dritte Generation unterstützte zusätzlich<br />
das europäische Galileo-System. Diese<br />
Telefone hatten immer noch ein einziges<br />
Frontend im L1-Band, verfügten aber über<br />
separate digitale Verarbeitungsketten für<br />
alle drei Satellitensysteme.<br />
Die Entwicklung zur vierten Generation<br />
beanspruchte einige Zeit, da zwei neue<br />
Funktionen hinzukamen: 1) die Fähigkeit,<br />
Beidou-Signale zu verarbeiten und 2) die<br />
Unterstützung eines Einseitenband-L5-Empfängers<br />
für Beidou, Galileo und GPS mit<br />
ihren modernisierten Signalen. Hier geht es<br />
um alle Signale aller Konstellationen (L5, E5<br />
und B2) im 50-MHz-Band bei 1192 MHz,<br />
der Einfachheit halber als L5 bezeichnet.<br />
Probleme mit Empfängern<br />
der 4. Generation<br />
Bei oneNav wurden mehrere Probleme<br />
mit diesen Empfängern der 4. Generation<br />
erkannt:<br />
1. Ein Dual-Frequenz-Frontend war eine große<br />
Belastung für viele Handymodelle, insbesondere<br />
mit dem Aufkommen von 5G.<br />
2. Das L1-Band hatte immer noch Zuverlässigkeitsprobleme<br />
mit Jamming und<br />
Interferenzen, wurde aber benötigt, um<br />
die Erfassung der L5-Signale zu unterstützen.<br />
3. Die Empfänger unterstützten nur ein einziges<br />
Seitenband bei L5 und nutzten nicht<br />
die volle Kapazität des L5-Bandes, um<br />
die Empfindlichkeit zu verbessern und<br />
die Genauigkeit zu verringern.<br />
Daraufhin machte sich oneNav daran, eine<br />
fünfte Generation von GNSS-Empfängern<br />
für mobile Verbraucherprodukte zu entwickeln,<br />
die die folgenden Hauptmerkmale<br />
aufweisen:<br />
1. ein Einzelfrequenz-Design, das nur die<br />
modernisierten Breitbandsignale auf L5<br />
verwendet<br />
2. ein Erfassungsmodul, das leistungsfähig<br />
genug ist, um L5-Signale direkt zu<br />
erfassen<br />
3. ein Navigationsmodul, das Techniken der<br />
künstlichen Intelligenz und des maschinellen<br />
Lernens (AI/ML) einsetzt, um<br />
alle Signale im 50-MHz-Breitband auf<br />
L5 vollständig auszunutzen, damit die<br />
Genauigkeit nicht durch Mehrwegfehler<br />
leidet<br />
Warum L5 für Verbrauchergeräte<br />
so wichtig ist<br />
Jeder GNSS-Nutzer in jedem Segment profitiert<br />
von der Nutzung der neuen, modernisierten<br />
Signale im L5-Band. L5-Signale<br />
sind genauer, zuverlässiger und derzeit in<br />
ausreichender Zahl verfügbar, um alle Nutzersegmente<br />
zu unterstützen. Die konkreten<br />
Vorteile von L5 gegenüber L1:<br />
1. höhere Genauigkeit der Signalstruktur<br />
(schmale Korrelationsspitze)<br />
Das GPS L1 hat eine Chipping-Rate von<br />
1,023 MHz, während die modernisierten<br />
Signale im L5-Band eine zehnmal höhere<br />
Chipping-Rate von 10,23 MHz aufweisen.<br />
Das bedeutet, dass der Korrelati-<br />
30 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
onspeak von L1 293 m, eine L5-Spitze<br />
aber nur 29,3 m abdeckt. Dies führt zu<br />
inhärent präziseren Messungen und eliminiert<br />
effektiv Mehrwegverzerrungen von<br />
jeder Reflexion, die 29 m überschreiten.<br />
2. hohe Genauigkeit über eine große<br />
Bandbreite (Mehrwegempfang)<br />
Die Fähigkeit, Mehrwegeffekte zu unterdrücken,<br />
ist direkt proportional zur Bandbreite.<br />
Durch eine größere Bandbreite<br />
erhält man zusätzliche Informationen,<br />
die zur Bestimmung von Reflexionen im<br />
kombinierten Empfangssignal verwendet<br />
werden können.<br />
3. Pilotcodes (längere kohärente<br />
Integration erhöht SNR)<br />
Der ursprüngliche GPS L1 CA Code hat<br />
eine einzelne Komponente mit einem<br />
Datenbit alle 20 ms, während die modernisierten<br />
Signale im L5-Band zwei Quadraturkomponenten<br />
haben: einen Datenkanal<br />
mit den Datensymbolen und einen<br />
Pilotkanal ohne Datensymbole. Galileo<br />
und die chinesischen BDS-Versionen<br />
haben ein zweites Seitenband mit zwei<br />
weiteren Quadraturkomponenten für die<br />
einen zweiten Daten- und Pilotkanal. Da<br />
Pilotkanäle keine Datenbits enthalten,<br />
ermöglichen sie eine längere kohärente<br />
Integration, was die Empfindlichkeit des<br />
Empfängers erheblich steigert.<br />
4. mehrere Konstellationen und Signale<br />
mit gemeinsamer Signalstruktur<br />
Die Signale im L1-Band wurden größtenteils<br />
in den 70er Jahren entwickelt<br />
und jedes System verwendet sein eigenes<br />
Modulationsschema. Als die L5-Signale<br />
von verschiedenen Ländern auf der<br />
ganzen Welt definiert wurden, hat das UN<br />
OOSA (Office of Outer Space Affairs)<br />
das ICG (International Committee on<br />
GNSS) etabliert, das es den Ländern ermöglicht,<br />
Entwürfe zu diskutieren, die<br />
die Interoperabilität erleichtern sollten.<br />
5. robustere Signalübertragung<br />
Die heutigen Satelliten, die L5-Signale<br />
übertragen, verfügen über beste Solaranlagen,<br />
größere Batterien und sehr<br />
effiziente Sender. Das Ergebnis: Jede<br />
Komponente des modernisierten Signals<br />
kann mindestens 0,5 dB stärker sein als<br />
L1 CA, und die Kombination aller vier<br />
Komponenten kann 6 dB stärker sein.<br />
Dies führt zu kürzeren Erfassungszeiten<br />
und einer besseren Abdeckung in dichten<br />
städtischen Umgebungen.<br />
6. geringere BER und Kreuzkorrelation<br />
Der ursprüngliche L1-C/A-Code verwendete<br />
nur ein einfaches Paritätsbitschema<br />
zur Fehlererkennung. Die modernisierten<br />
Signale wurden auf viel robustere Faltungscodierung<br />
umgestellt für bessere<br />
Fehlererkennung und mögliche Fehlerkorrektur.<br />
Hinzu kommt ein sekundärer<br />
Code, der sicherstellt, dass der richtige<br />
Satellit erkannt wird. Dies alles führt zu<br />
einer Verringerung der Kreuzkorrelation<br />
um mehr als 13 dB.<br />
7. saubereres Band mit weniger<br />
Interferenzen<br />
Das L5-Band liegt 400 MHz tiefer als L1<br />
im Herzen des ANRS-Bandes (Aeronautical<br />
Navigation Radio Services), das weltweit<br />
für Navigationszwecke geschützt ist.<br />
Das bedeutet: Es sind keine Kommunikationsbänder<br />
vorhanden, die Störungen<br />
verursachen können, und es können auch<br />
keine hinzugefügt werden.<br />
8. bessere Verfügbarkeit der Signale<br />
Die GNSS-Systeme im L5-Band sind<br />
in den letzten Jahren erheblich ausgebaut<br />
worden, sodass es jetzt 66 Satelliten<br />
gibt, die im L5-Band funktionsfähige<br />
Signale übertragen. Als Faustregel<br />
gilt: Volle Betriebsfähigkeit (FOC) bei<br />
24 Satelliten. Sowohl Galileo als auch<br />
Beidou sind vollständig, was 48 Signale<br />
ausmacht, plus 12 GPS Block IIF, plus 3<br />
GPS Block III und 3 QZSS, um auf die<br />
Gesamtzahl von 66 Signalen zu kommen.<br />
Es gibt mehr als genug L5-Satelliten, und<br />
es werden regelmäßig weitere GPS-III-<br />
Satelliten gestartet.<br />
Warum nicht einfach<br />
eine aktuelle L1/L5-Lösung verwenden?<br />
Die Vorteile von L5 liegen auf der Hand.<br />
Deshalb findet man heute viele L1/<br />
L5-Lösungen in Smartphones. Es scheint<br />
eine ganz natürliche Entwicklung zu sein,<br />
eine L5-Empfängerkette auf eine bestehende<br />
L1-Lösung aufzusetzen. Jedoch gibt es<br />
eine Reihe von Gründen, warum das negative<br />
Auswirkungen auf die Gesamtlösung<br />
haben könnte:<br />
1. zusätzliche Empfangskette<br />
Die Verwendung einer Dualbandlösung<br />
erfordert eine zweite, separate HF-Empfangskette<br />
für jedes Band. Das bedeutet<br />
zwei Antennen sowie einen zusätzlichen<br />
Satz von Verstärkern und Filtern. Da die<br />
L5-Messungen genauer sind, schalten<br />
viele Empfänger L1 ab, um im Tracking-<br />
Modus Strom zu sparen.<br />
2. Interferenzen und Jamming<br />
Im L1-Band gibt es wesentlich mehr Probleme<br />
mit Störungen und Jamming als<br />
im L5-Band, weil mehrere Mobilfunkbänder<br />
fast genau auf ½ der L1-Frequenz<br />
Schnellere Positionserfassung<br />
mit einer einzigen RF-Kette<br />
Eine Reihe von Ende 2023 durchgeführten<br />
Tests hat gezeigt, dass der reine<br />
L5-Band-Empfänger von oneNav die<br />
Mitbewerber übertrifft, indem er Standortdaten<br />
schneller und ausschließlich<br />
mit modernen L5-Band-GNSS-Signalen<br />
erfasst. In der GNSS-Branche, in der es<br />
keine allgemeinen Teststandards gibt,<br />
ist die Zeit, die benötigt wird, um den<br />
Standort eines Satelliten zu bestimmen,<br />
ohne dass der Empfänger vorher Daten<br />
gespeichert hat, ein verlässlicher Punkt<br />
für den Leistungsvergleich zwischen<br />
konkurrierenden Empfängern. Die Verlässlichkeit<br />
dieses Vergleichspunkts ist<br />
besonders wichtig, wenn bahnbrechende<br />
neue Technologien mit etablierten, aber<br />
veralteten Lösungen verglichen werden,<br />
die auf einem Zwei-Antennen-Zwei-<br />
Signal-System basieren.<br />
liegen. Außerdem gibt es mehr 2.- und<br />
3.-Oberschwingungskombinationen, die<br />
den L1-Empfang ebenfalls beeinträchtigen<br />
können. Wenn aber das L1-Signal<br />
nicht erfasst werden kann, kann der Empfänger<br />
diese Informationen nicht nutzen,<br />
um die L5-Signale zu empfangen. Dies<br />
ist ein großes Zuverlässigkeitsproblem.<br />
3. kein Vorteil für die Navigationsgenauigkeit<br />
Da die L5-Signale stärker und genauer<br />
sind, besteht nach ihrer Erfassung keine<br />
Notwendigkeit mehr, die L1-Signale in<br />
der Navigationslösung zu verwenden. Sie<br />
haben mehr Rauschen und mehr Mehrwegeffekte<br />
und verschlechtern daher die<br />
Lösung, weshalb die meisten Anbieter<br />
L1-Messungen ignorieren, sobald L5<br />
erfasst wurde. ◄<br />
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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 31
Aerospace & Defence<br />
Flugkörper vor EMI schützen:<br />
Raketentechnologie in der Praxis<br />
Bedauerlicherweise sind in den letzten<br />
Jahren mehrere weithin bekannte Konflikte<br />
aufgetreten. Viele Länder sind jetzt<br />
in höchster Alarmbereitschaft und bereiten<br />
ihre Streitkräfte und Verteidigungsmechanismen<br />
für den eigenen Schutz oder<br />
zur Unter stützung anderer vor. Flugkörper-<br />
OEMs und ihre Lieferkettenpartner in der<br />
Verteidigungs industrie stehen unter Druck,<br />
da sie Waffen entwickeln und bereitstellen<br />
müssen, die sowohl Leistung als auch Zuverlässigkeit<br />
bieten. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
muss die empfindliche Flugkörperelektronik<br />
höchst effizient vor den potenziell<br />
katastrophalen Auswirkungen von<br />
EMI (elektromagnetischen Interferenzen)<br />
geschützt werden.<br />
Autor:<br />
Tim Kearvell<br />
Elastomer Product Manager<br />
Parker Hannifin<br />
Chomerics Division<br />
www.parker.com/chomerics<br />
Markt für Raketenabwehr<br />
Da die meisten globalen Konflikte in<br />
absehbarer Zeit wohl nicht deeskalieren,<br />
wird der Markt für Raketenabwehr in den<br />
kommenden Jahren voraussichtlich weiter<br />
wachsen. Laut MarketsandMarkets, einem<br />
Unternehmen von Revenue Impact, wird<br />
der Markt für Raketen und Flugkörper von<br />
57,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 bis<br />
2028 voraussichtlich auf 77,4 Milliarden<br />
US-Dollar anwachsen, was einem beeindruckenden<br />
Anstieg von 34 % in nur fünf<br />
Jahren entspricht. In Europa schätzt Mordor<br />
Intelligence das Marktvolumen im Jahr <strong>2024</strong><br />
auf 3,79 Milliarden US-Dollar und erwartet<br />
einen Anstieg auf 4,83 Milliarden US-<br />
Dollar bis 2029, was einem ähnlich hohen<br />
Prozentsatz von 27% entspricht.<br />
Im September 2023 stimmte die Europäische<br />
Union (EU) der Bereitstellung von<br />
500 Millionen Euro für die Unterstützung<br />
von Investitionsprojekten im Wert von bis<br />
zu 1,4 Milliarden Euro zu, was einen Anreiz<br />
für die Intensivierung der Produktion von<br />
Munition und Flugkörpern in der EU bedeutet.<br />
Auch das Vereinigte Königreich leistet<br />
Unterstützung: Im Dezember 2023 gab der<br />
Verteidigungsminister bekannt, dass Hunderte<br />
von in Großbritannien hergestellten<br />
Luftabwehrraketen auf dem Weg in Konfliktgebiete<br />
sind, um dort Zivilisten und<br />
Infrastruktur zu schützen.<br />
Mehr Elektronik macht Raketen anfälliger<br />
Zu den wichtigsten Faktoren, die bei der<br />
Intensivierung der Produktion sorgfältige<br />
Betrachtung erfordern, gehört das<br />
Design von Flugkörpern. Die grundlegende<br />
Prämisse des Raketen-Designs hat sich in<br />
den letzten Jahren stark weiterentwickelt:<br />
Es ist nun für Flugsysteme und Positionsgenauigkeit<br />
mehr Elektronik erforderlich.<br />
Tatsächlich hat die Komplexität der Raketenelektronik<br />
und der integrierten Intelligenz<br />
bei allen Abschussmechanismen, aus der<br />
Luft, zu Wasser und zu Lande, erheblich<br />
zugenommen.<br />
Die Flugkörperelektronik dient einer Reihe<br />
von Anwendungen, wie Steuersystemen für<br />
Vorflügel und Landeklappen, Bordnavigationssystemen,<br />
Such- und Verfolgungseinheiten<br />
und Kreiselsystemen, die Stabilitätsund<br />
Orientierungsregelung bieten. Einige<br />
Flugkörper verwenden sogar Datenverbindungen,<br />
um mit Steuerungssystemen auf<br />
dem Boden oder in der Luft zu kommunizieren,<br />
was eine Fernsteuerung und -überwachung<br />
ermöglicht.<br />
Diese Fähigkeiten sind zwar beeindruckend,<br />
können jedoch von einer Reihe unsichtbarer<br />
Kräfte für Angriffe genutzt werden. Ein<br />
wesentliches Problem sind hierbei EMI:<br />
Störungen in einem elektrischen Pfad oder<br />
Stromkreis, die durch eine externe Quelle<br />
wie Radar oder sogar feindliche Systeme<br />
verursacht werden. Elektronische Kriegsführung<br />
ist heute eine Kampfstrategie, bei<br />
der die Bedrohung durch Radarstörungen,<br />
elektronische Täuschung und Angriffe mit<br />
elektromagnetischen Impulsen (EMP) weit<br />
verbreitet ist. Aufgrund dieser Gefahren ist<br />
ein besserer Schutz vor EMI erforderlich,<br />
denn ein solcher Ausfall kann potenziell<br />
katastrophale Folgen haben.<br />
Schließen der Lücke<br />
EMI-Abschirmungslösungen bestehen in<br />
der Regel aus leitfähigen Dichtungsmaterialien,<br />
um die Lücken in mechanischen Baugruppen<br />
zu schließen und EMI abzuwehren.<br />
Flugkörper haben mehrere Metallverbindungen<br />
sowie zahlreiche Abdeckungen<br />
und Zugangsplatten, die alle abgeschirmt<br />
werden müssen. Ungeschützte potenzielle<br />
Pfade für elektromagnetische Interferenzen<br />
können die Wirksamkeit des Flugkörpers<br />
beeinträchtigen.<br />
Leitfähige Dichtungsmaterialien sind im<br />
Allgemeinen metallimprägnierte Elastomere<br />
(Silikon oder Fluorsilikon), wie die<br />
Produktfamilie CHO-SEAL von Parker<br />
Chomerics. Diese Elastomere sehen aus und<br />
verhalten sich wie Gummi und gewähr leisten<br />
somit eine einfache Anwendung und Anpassungsfähigkeit.<br />
Dabei besteht das Produkt<br />
32 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
zu 75% aus Metallpartikeln, welche für die<br />
elektrische Leitfähigkeit sorgen.<br />
Elektrisch leitfähige Elastomerdichtungen<br />
sind in der Regel als Platten, kundenspezifisch<br />
zugeschnittene Teile für komplexere<br />
Komponenten oder Komponentengruppen,<br />
oder als fortlaufende Extrusion<br />
erhältlich. Dabei können aus den Extrusionen<br />
durch vulkanisieren durchgänige Dichtungen<br />
hergestellt werden. Zu den typischen Flugkörperanwendungen<br />
für leitfähige Elastomere<br />
gehören Zugangsplatten, Lukendeckel<br />
und Radar.<br />
Leitfähige Lacke sind eine weitere Option,<br />
die häufig als Ergänzung zu leitfähigen<br />
Elastomeren eingesetzt werden und zur<br />
Beschichtung elektrisch nicht leitfähiger<br />
Bauteile eingesetzt werden. Die Lacke<br />
sind auf Urethan- und Epoxy-Basis hergestellt<br />
und sind dadurch auch auf anspuchsvollen<br />
Untergründen verwendbar. Diese<br />
Beschichtungen, wie beispielsweise die<br />
CHO-SHIELD-Produktfamilie von Parker<br />
Chomerics, verfügen ebenfalls über<br />
beschichtete Edelmetallpartikel, wodurch sie<br />
sich ideal zum Aufbau elektrisch leit fähiger<br />
Kontaktflächen an den Kanten eignen.<br />
Solche Lösungen sind die perfekte Wahl<br />
für Strukturplatten und Flansche von Flugkörpern,<br />
wo sie auch einen erheblichen<br />
Schutz vor galvanischer Korrosion bieten,<br />
da diese Lacke extremen Temperaturschwankungen,<br />
hoher Luftfeuchtigkeit und<br />
Salznebel standhalten.<br />
In Bezug auf Marktdifferenzierungen bei der<br />
Auswahl eines leitfähigen Elastomers oder<br />
einer leitfähigen Farbe sollten Sie immer<br />
prüfen, ob tatsächlich eine Akkreditierung<br />
gemäß den Militärspezifikationen, wie MIL-<br />
DTL-83528 oder MIL-C-22750, vorliegt.<br />
Einige Produkte geben an, dass sie „in Übereinstimmung<br />
mit“ militärischen Spezifikationen<br />
hergestellt wurden, dies unterscheidet<br />
sich jedoch von einer Akkreditierung. Die<br />
Akkreditierung erfordert zahlreiche, gründliche<br />
Tests, um die Konformität und Eignung<br />
für anspruchsvolle Anwendungen wie Flugkörper<br />
sicherzustellen. Parker Chomerics ist<br />
sehr stolz auf seine Akkreditierung.<br />
Funkstille<br />
Neben der EMV gehören auch Funkfrequenzstörungen<br />
(RFI) zu den „unischtbaren<br />
Feinden“ von Flugkörpern. Im<br />
wesentlichen handelt es sich dabei um<br />
unerwünschte elektromagnetische Signale,<br />
die den Empfang von Funksignalen stören.<br />
Typische Lösungen sind absorbierende<br />
Materialien auf Elastomerbasis, die der<br />
Fokussierung der Funkwelle dienen.<br />
Ein gutes Beispiel ist die Produktreihe CHO-<br />
MUTE von Parker Chomerics, die aus einer<br />
Silikonelastomermatrix mit eisenhaltigem<br />
Füllstoff besteht, um HF-Absorptionsleistung<br />
für Flugkörper über einen Breitbandfrequenzbereich,<br />
einschließlich sehr<br />
hoher Frequenzen, bereitzustellen. Diese<br />
Materialien minimieren auch die Wechselwirkung<br />
zwischen Hohlraumstrukturen und<br />
die Entstehung von Resonanzen in Mikrowellenhohlräumen.<br />
Sie sind im Allgemeinen<br />
als Plattenmaterial erhältlich und lassen<br />
sich leicht schneiden. Die für Flugkörper<br />
verfügbaren EMI/RFI-Dichtungslösungen<br />
können übrigens auch für zugehörige Ausrüstung<br />
wie Abschussvorrichtungen und<br />
Bodensysteme verwendet werden.<br />
Schutz durch Erdung<br />
Die elektrische Erdung ist ebenfalls relevant.<br />
Die Erdung ist ein komplexes Thema,<br />
deren wichtige Rolle beim Schutz empfindlicher<br />
Hochleistungsraketen nicht übersehen<br />
werden darf. Eine ordnungsgemäße Erdung<br />
vermeidet Stromkreisfehler, was in diesen<br />
kritischen Systemen unerlässlich ist.<br />
Abhängig von den Konstruktionsanforderungen<br />
können geeignete Dichtungen aus<br />
leitfähigen Schäumen/Gewebe-Schaum,<br />
leitfähigen Elastomeren oder metallischen<br />
Kontaktfedern bestehen. Durch die Verwendung<br />
dieser Lösungen zur Erdung wird der<br />
durch EMI erzeugte Strom an einen sicheren<br />
Ort abgeleitet. Und natürlich fungieren viele<br />
Erdungsprodukte konstruktionsbedingt auch<br />
als EMI-Abschirmung und dienen daher<br />
auch als leitende Schnittstelle zwischen<br />
Abschirmungen und geerdeten Oberflächen.<br />
Einen kühlen Kopf bewahren<br />
Ein weiteres Problem ist die Wärme, die<br />
sowohl die Effizienz der Elektronik beeinträchtigen<br />
als auch die Lebensdauer von<br />
Komponenten verkürzen kann. Neue Materialien<br />
für das Wärme-Management sind<br />
unerlässlich, um sicherzustellen, dass empfindliche<br />
elektronische Komponenten ihre<br />
Betriebstemperaturbereichsgrenzen nicht<br />
überschreiten.<br />
Eine typische Lösung ist ein Gap-Pad:<br />
ein weiches und leicht anpassungsfähiges<br />
Material, das eine thermische Schnittstelle<br />
zwischen Kühlkörpern und elektronischen<br />
Geräten bildet und unebene Oberflächen,<br />
Luftspalte und raue Oberflächenstrukturen<br />
ausgleicht. Ein Paradebeispiel ist die<br />
THERM-A-GAP Serie wärmeleitfähiger<br />
Materialien und Gele von Parker Chomerics,<br />
die in verschiedenen Träger- und Folienvarianten<br />
für eine verbesserte Betriebsleistung<br />
sorgen kann.<br />
Partner der Wahl<br />
Wenn es darum geht, einen geeigneten Technologiepartner<br />
für EMI/RFI, elektrische<br />
Erdung und thermische Probleme bei jeder<br />
Art von Flugkörper zu finden, sollten Konstrukteure<br />
ihre Optionen sorgfältig abwägen.<br />
Technologiepartner, die in der Lage sind, Sie<br />
vom Designkonzept bis zum Aftermarket<br />
zu unterstützen und Ihnen gleichzeitig bei<br />
der Optimierung der Modulherstellung und<br />
-montage zu helfen, bieten einen offensichtlichen<br />
Vorteil. Ein umfangreicher Katalog<br />
hochwertiger Produkte und eine nach militärischen<br />
Standards akkreditierte Eigenfertigung<br />
sind weitere Unterscheidungsmerkmale,<br />
die den vollständigen Schutz von<br />
einsatzbereiten, missionskritischen Raketensystemen<br />
gewährleisten. ◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 33
Aerospace & Defence<br />
Einsatz von Assured Position,<br />
Navigation und Zeitmessung (A-PNT)<br />
Ob Wegbeschreibung beim Autofahren oder Steuerung von Präzisionswaffen: Positionskenntnis, Navigation<br />
und Zeitmessung (PNT) sind nicht nur hier entscheidend, sondern ermöglichen es auch, dass Telefone<br />
kommunizieren, Schiffscontainer ihr Ziel zu erreichen und Landwirte ihre Ernteerträge optimieren.<br />
Heute stützt sich PNT auf globale<br />
Satellitennavigationssysteme<br />
(GNSS) wie das US-amerikanische<br />
Global Positioning<br />
System (GPS), Galileo der Europäischen<br />
Union, das russische<br />
Global Navigation Satellitensystem<br />
(GLONASS) und das<br />
chinesische BeiDou.<br />
Was ist SBAS?<br />
Das satellitengestützte Ergänzungssystem<br />
(Satellite Based<br />
Augmentation System, SBAS)<br />
ist ein Erweiterungssystem zur<br />
Satellitennavigation. Es steigert<br />
regional begrenzt die Positionsgenauigkeit<br />
von einem oder<br />
mehreren globalen Navigationssatellitensystemen<br />
(GNSS).<br />
SBAS liefert zusätzliche Informationen,<br />
die von üblicherweise<br />
geosynchronen (meistens geostationären)<br />
Satelliten ausgestrahlt<br />
werden und Zuverlässigkeit, Genauigkeit<br />
und Verfügbarkeit der<br />
Positionsbestimmung erhöhen.<br />
SBAS ist ein regionales Netzwerk<br />
von Boden- und Satellitensystemen,<br />
das die Genauigkeit<br />
und Zuverlässigkeit von GNSS-<br />
Daten verbessert. Der Europäische<br />
Geostationäre Navigations-<br />
Overlay-Dienst (EGNOS) ist die<br />
europäische Version dieses Systems,<br />
und das Wide Area Augmentation<br />
System (WAAS) ist<br />
das US-amerikanische Äquivalent.<br />
Japan hat sein multifunktionales<br />
Satellitensystem Augmentation<br />
System (MSAS) entwickelt,<br />
das SBAS-Funktionen<br />
bietet. Indien hat sein eigenes<br />
SBAS-Programm (GAGAN)<br />
gestartet und China, Russland,<br />
Südkorea, Australien und Neuseeland<br />
haben Pläne angekündigt,<br />
ihre eigenen SBAS-Einführungen<br />
zu starten.<br />
Kompatible<br />
und interoperable Systeme<br />
Obwohl es sich um eine Fülle<br />
von fragmentierten Systemen<br />
zu handeln scheint, entsprechen<br />
sie alle einem gemeinsamen<br />
globalen Standard und<br />
sind daher kompatibel und interoperabel.<br />
Jedes GNSS hat<br />
seine eigene „Konstellation“ von<br />
Quelle:<br />
„Deploying Assured Position,<br />
Navigation & Timing<br />
(A-PNT)“<br />
Concurrent Technologies<br />
www.gocct.com<br />
übersetzt von FS<br />
Blockaufbau der 3U-VPX-Einsteckkarte<br />
34 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Satelliten, die 20.000 km über<br />
der Erde angeordnet sind, um<br />
die gewünschte Abdeckung zu<br />
erreichen. Jeder Satellit in einer<br />
GNSS-Konstellation sendet ein<br />
Signal aus, das ihn identifiziert<br />
und seine Zeit, seine Umlaufbahn<br />
und seinen Status angibt.<br />
Doch diese GNSS-Satelliten<br />
sind anfällig für Spoofing, Jamming<br />
und Cyberangriffe und<br />
sind somit zu einer einzigen<br />
Schwachstelle geworden, die<br />
militärisches Personal, militärische<br />
Operationen und Ausrüstungen<br />
gefährdet.<br />
Schlüssel-Features von 3U VPX PNT PIC<br />
Militärische Anwendungen<br />
im Blickpunkt<br />
GNSS-Verweigerung<br />
Gesicherte Positionierungs-,<br />
Navigations- und Zeitgebungssysteme<br />
(A-PNT) stützen sich<br />
auf Informationen aus mehreren<br />
komplementären Quellen<br />
und/oder mehrere Frequenzen<br />
innerhalb einer einzigen Konstellation.<br />
A-PNT soll das gleiche<br />
oder ein höheres Leistungsniveau<br />
bieten wie die einzelnen<br />
GNSS-Systeme, die derzeit von<br />
Streitkräften und zivilen Organisationen<br />
genutzt werden.<br />
Es sind Techniken erforderlich, um eine böswillige Unterbrechung<br />
des GNSS-Dienstes zu verhindern, etwa durch Jamming<br />
und Spoofing. Jamming ist in der Regel das bewusste<br />
Stören der Signale auf GNSS-Frequenzen, kann jedoch auch<br />
ungewollt verursacht werden, z.B. durch Weltraumwetter<br />
oder fehlerhafte Geräte. Spoofing ist die Bereitstellung von<br />
GNSS-ähnlichen Signalen, die lokal übertragen werden und<br />
so codiert sind, dass sie dem Empfänger vortäuschen, dass er<br />
sich an einem Ort befindet, an dem er nicht ist. Funktionen,<br />
die die GNSS-Verweigerung entschärfen, sind:<br />
• Verfolgung mehrerer Satellitenkonstellationen<br />
• mehrere Frequenzen<br />
• Maskierung der Elevation<br />
• Trägheitsmesseinheit (IMU)<br />
• Kilometerzähler<br />
Die Jamming-Erkennung überwacht den Rauschpegel und<br />
meldet anhand konfigurierbarer Schwellenwerte Dauerstrichund<br />
Breitbandstörungen. Die Spoofing-Erkennung verfolgt die<br />
Signale und meldet alle verdächtigen Veränderungen.<br />
Nicht jede GNSS-Verweigerung ist böswillig. Ein GNSS-<br />
Empfänger braucht eine klare Sichtlinie zu den Satelliten,<br />
die er verfolgt. Wenn die Sichtlinie zu einem Satelliten durch<br />
Objekte wie Gebäude oder Bäume blockiert ist, kann der Empfänger<br />
keine Signale von diesem Satelliten empfangen. An<br />
Orten mit vielen Hindernissen, wie zum Beispiel im Zentrum<br />
einer großen Stadt, können die Hindernisse so viele Satelliten<br />
blockieren, dass der Empfänger seine Position oder Zeit nicht<br />
berechnen kann.<br />
Militärische Anwendungen<br />
basieren auf dem technischen<br />
SOSA-Standard mit der Open-<br />
VPX-Technologie als Hardware-<br />
Enabler der Wahl, um die Interoperabilität<br />
und die Anpassung<br />
an offene Standards zu gewährleisten.<br />
Bei militärischen Anwendungen<br />
erfordert PNT auch, die Genauigkeit<br />
der Position bis auf wenige<br />
Zentimeter genau zu bestimmen,<br />
um zum Beispiel genau zu wissen,<br />
wo sich Militärfahrzeuge<br />
auf dem Schlachtfeld befinden.<br />
In Bezug auf das Timing bestehen<br />
ebenfalls hohe Anforderungen<br />
auf Systemebene beispielsweise<br />
für eine präzise zeitliche<br />
Abstimmung von per Funk übertragenen<br />
Informationen.<br />
NATO Generic Vehicle<br />
Architecture (NGVA) Data Format<br />
& Generic Vehicle Architecture<br />
(GVA)<br />
Was macht PNT sicher (assured)?<br />
Die generische Fahrzeugarchitektur<br />
der NATO (NGVA) ist ein<br />
NATO-Standardisierungsabkommen<br />
(STANAG 4754), das auf<br />
offenen Standards beruht und<br />
zur Integration militärischer Systeme<br />
und zum Datenaustausch<br />
zwischen Fahrzeug-Subsystemen<br />
dient. Die britische GVA<br />
(Def Stan 23-009) definiert ebenfalls<br />
einen Datenmodellansatz<br />
für Interoperabilitätszwecke.<br />
Der NGVA-Standard baut auf<br />
der Infrastruktur der Data Distribution<br />
Services (DDS) auf<br />
und dient dazu, das Datenverteilungsprotokoll<br />
für den interoperablen<br />
Informationsaustausch<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Subsystemen auszutauschen.<br />
Herausforderungen<br />
des A-PNT-Einsatzes<br />
Die Entwicklung und Einführung<br />
einer A-PNT-Lösung stellt<br />
Anforderungen an Hauptauftragnehmer<br />
und Systemintegratoren.<br />
Es geht um schnelle Datenverarbeitung,<br />
Konnektivität, Interoperabilität,<br />
Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit:<br />
Verarbeitung: Daten aus verschiedenen<br />
Quellen, die zu<br />
Die Verwendung mehrerer komplementärer PNT-Technologien,<br />
die sich auf bewährte und vertrauenswürdige Techniken stützen,<br />
ermöglicht es einem System, das Konzept einer „Wahrheit“<br />
(truth) in der PNT-Terminologie zu erreichen. Diese Validierung<br />
von Daten durch Querverifizierung ist das, was PNT als<br />
„sicher“ oder „gesichert“ macht. Die Verwendung mehrerer<br />
Satellitenkonstellationen und Frequenzen ist eine Methode zur<br />
Validierung von GNSS-Daten. A-PNT-Systeme verwenden<br />
auch ein Trägheitsnavigationssystem, das die Rotations- und<br />
Beschleunigungsinformationen von einer Trägheitsmesseinheit<br />
nutzt, um eine relative Position über die Zeit zu berechnen. All<br />
diese Daten können sich gewissermaßen gegenseitig verstärken<br />
und so eine leistungsstarke Navigationslösung darstellen.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 35
Aerospace & Defence<br />
Konzeptnachweis (Proof of Concept) NVGA A-PNT<br />
Was ist PNT?<br />
unterschiedlichen Quellen, die<br />
zu verschiedenen Zeiten und in<br />
verschiedenen Formaten eingehen,<br />
müssen schnell und effizient<br />
verarbeitet werden. Diese Daten<br />
müssen dann an eine Reihe an<br />
eine Reihe anderer Systeme<br />
sowohl vor Ort als auch in den<br />
Kommandozentralen verteilt<br />
werden (Konnektivität). A-PNT-<br />
Lösungen sind Teil eines größeren<br />
Systems und müssen daher<br />
mit anderer Hardware und Software<br />
zusammenarbeiten (Interoperabilität).<br />
An allen Punkten<br />
des Prozesses müssen nicht nur<br />
die Daten geschützt werden, sondern<br />
auch unterschiedliche Kombinationen<br />
von klassifizierten<br />
und nichtklassifizierten Informationen<br />
(Sicherheit). Schließlich<br />
die Benutzerfreundlichkeit:<br />
Der Endnutzer erwartet einen<br />
nahtlosen Übergang von seiner<br />
GNSS-Schnittstelle zu einem<br />
leistungsfähigeren und sicheren<br />
A-PNT-System.<br />
Wie wird A-PNT implementiert?<br />
Die im Aufmacherbild gezeigte<br />
PR A11/61d-RCx von Concurrent<br />
Technologies ist eine<br />
3U-VPX-Einsteckkarte, die für<br />
Das U.S. Verkehrsministerium hat eine Zusammenfassung<br />
einer nationalen PNT-Architektur vorgelegt:<br />
• Positionierung (P)<br />
Fähigkeit zur genauen und zweidimensionalen (oder dreidimensionalen,<br />
wenn erforderlich) Bestimmung des eigenen<br />
Standorts und Orientierung, bezogen auf ein standardisiertes<br />
geodätisches System<br />
• Navigation (N)<br />
Fähigkeit zur Bestimmung der aktuellen und gewünschten<br />
Position (relativ oder absolut) und Anwendung von Korrekturen<br />
für Kurs, Orientierung und Geschwindigkeit, um eine<br />
gewünschte Position zu erreichen überall auf der Welt, von<br />
der Erdoberfläche bis in den Weltraum<br />
• Zeitmessung (T)<br />
Fähigkeit zur Erfassung und Aufrechterhaltung der präzisen Zeit<br />
von einem Standard (UTC) überall auf der Welt und innerhalb<br />
benutzerdefinierter Parameter einschließlich Zeitübertragung<br />
hochpräzise A-PNT-Anwendungen<br />
entwickelt wurde. Sie<br />
dient der Verarbeitung von Daten<br />
aus verschiedenen Quellen, die<br />
zu unterschiedlichen Zeiten und<br />
in unterschiedlichen Formaten<br />
schnell und effizient verarbeitet<br />
werden müssen. Das Blockschaltbild<br />
und die Tabelle informieren<br />
näher über den internen<br />
Aufbau und die Möglichkeiten.<br />
Concurrent Technologies erweiterte<br />
damit sein Produktportfolio<br />
um das NGVA-Format.<br />
Ein paar Schlaglichter: Das<br />
GNSS-Modul bietet eine genaue<br />
Zeitreferenz und Position und<br />
ist außerdem für die Erkennung<br />
und Meldung von Störungen<br />
und von Spoofing zuständig.<br />
Die Chip Scale Atomic Clock<br />
(CSAC) unterstützt die Genauigkeit<br />
und Stabilität der Taktsignale<br />
und liefert weiterhin eine<br />
hochgenaue Zeitreferenz, wenn<br />
die primäre GNSS-Referenz verlorengeht.<br />
Die Trägheitsmesseinheit<br />
(IMU) verfolgt eine relative<br />
Position über die Zeit, um<br />
GNSS-Signale zu validieren und<br />
weiterhin Daten zu liefern, wenn<br />
die GNSS-Signale beeinträchtigt<br />
sind. Die IMU liefert zusätzliche<br />
Bodeninformationen durch<br />
das dreiachsige Gyroskop und<br />
einen dreiachsigen Beschleunigungsmesser.<br />
Es gibt auch<br />
einen Kilometerzähler-Eingang,<br />
der ein üblicher externer Sensor<br />
für Bodenfahrzeuge ist für eine<br />
weitere unabhängige Weg- und<br />
Geschwindigkeitsmessung, die<br />
die gesamte Navigationslösung<br />
unterstützen kann.<br />
Das A-PNT-Datenformat<br />
Die Konnektivität über zwei<br />
10GBASE-KR-Ethernet-<br />
Schnittstellen ist die Grundlage<br />
für die Zeit- und Synchronisationsverteilung<br />
sowie für den Versand<br />
der A-PNT-Informationen<br />
an die Teilnehmer. Diese Daten<br />
können so konfiguriert werden,<br />
dass sie dem NMEA-Datenformat<br />
(National Marine Electronics<br />
Association) entsprechen,<br />
einem industrieweiten Defacto-<br />
Standard, der von vielen GNSS-<br />
Herstellern verwendet wird.<br />
Die ITAR-Vorschriften (International<br />
Traffic in Arms Regulations)<br />
regeln die Herstellung,<br />
den Verkauf und den Vertrieb<br />
von verteidigungs- und raumfahrtbezogenen<br />
Artikeln und<br />
Dienstleistungen gemäß der<br />
Definition in der United States<br />
Munitions List (USML). Die<br />
Nachfrage nach zuverlässigen,<br />
tragbaren und integrierten PNTfähigen<br />
Lösungen, die ITAR-frei<br />
sind und auf offenen Standards<br />
beruhen, war noch nie so hoch<br />
wie heute. ◄<br />
Wo wird A-PNT<br />
eingesetzt?<br />
Typische militärische<br />
Anwendungen für A-PNT<br />
umfassen elektronische<br />
Kriegsführung (EW), Software<br />
Defined Radio (SDR)<br />
und Radar-Verarbeitung.<br />
Das Programm der US-<br />
Armee für A-PNT heißt<br />
MAPS (Mounted Assured<br />
Precision Navigation and<br />
Timing System). Dieses<br />
ist bereits im Einsatz,<br />
aber möglicherweise nicht<br />
kosteneffektiv für Anwendungen<br />
in allen militärischen<br />
Zweigen. Viele<br />
komplexe Systeme, die<br />
GPS verwenden, müssen auf<br />
A-PNT umgestellt werden,<br />
sodass zusätzliche ergänzende<br />
Lösungen zu MAPS<br />
benötigt werden.<br />
36 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
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Aerospace & Defence<br />
Fallstudie:<br />
Entwicklung einer Hochleistungsantenne<br />
für Airbus Defence and Space<br />
RF Spin<br />
www.rfspin.com<br />
Airbus Defence and Space<br />
(im Folgenden Airbus), ein<br />
Geschäftsbereich der Airbus<br />
SE, ist ein weltweit führendes<br />
Unternehmen der Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie, das sich<br />
auf die Bereiche Verteidigung<br />
und Weltraumforschung spezialisiert<br />
hat. Als langjähriger<br />
Kunde pflegt Airbus eine enge<br />
Partnerschaft mit RF SPIN und<br />
erwirbt hochmoderne Antennen<br />
für verschiedene Anwendungen.<br />
Einfach polarisierte<br />
Reichweitenantenne<br />
Airbus arbeitete mit RF SPIN<br />
zusammen, um eine einfach<br />
polarisierte Antenne zu entwickeln,<br />
die als Reichweitenantenne<br />
in einer Compact Range<br />
eingesetzt werden soll. Zu den<br />
wichtigsten Spezifikationen<br />
gehörten strenge Anforderungen<br />
an Betriebsparameter wie<br />
Gewinn und Kreuzpolarisation,<br />
die für Spitzenleistungen<br />
bei Labormessungen unerlässlich<br />
sind. Diese Spezifikationen<br />
beeinflussten auch<br />
die physischen Abmessungen<br />
der Antenne, während eine<br />
Gewichtsbeschränkung, die<br />
durch die Kapazität des Messsystems<br />
von Airbus vorgegeben<br />
war, das Design der Antenne<br />
prägte und ihre Kompatibilität<br />
mit der bestehenden Infrastruktur<br />
sicherstellte.<br />
Wichtige Antennenparameter<br />
• Frequenzbereich:<br />
effektiver Betrieb innerhalb<br />
500...700 MHz<br />
• Gewichtsbeschränkung:<br />
strenge Begrenzung<br />
auf 35 kg<br />
• Impedanzanpassung:<br />
besser als -18 dB<br />
• Gewinnanforderung:<br />
hoch, über 12 dBi<br />
• Kreuzpolarisation: auf der<br />
Achse -35 dB, außerhalb der<br />
Achse (10°) -30 dB<br />
Herausforderungen<br />
RF SPIN sah sich vor allem mit<br />
der Herausforderung konfrontiert,<br />
eine Antenne mit hohem<br />
Gewinn zu entwickeln und dabei<br />
eine überschaubare Größe und<br />
ein geringes Gewicht beizubehalten.<br />
Der benötigte Frequenzbereich<br />
und gleichzeitig<br />
ein relativ hoher Gewinn erforderten<br />
eine größere Antenne,<br />
was wiederum zu einem höheren<br />
Gewicht führte. Dieses Szenario<br />
erforderte eine sorgfältige Abwägung,<br />
um die Abmessungen und<br />
das Gewicht der Antenne zu optimieren,<br />
ohne die Leistungsfähigkeit<br />
der Antenne mit hohem<br />
Gewinn zu beeinträchtigen.<br />
Während der Herstellung trat<br />
ein kritisches Hindernis auf. Es<br />
wurde klar, dass kein in Frage<br />
kommender Hersteller die<br />
Antenne so produzieren konnte,<br />
wie sie konzipiert war, ohne das<br />
Gewichtslimit zu überschreiten,<br />
was die Antenne für den beabsichtigten<br />
Einsatz unbrauchbar<br />
gemacht hätte. Diese Tatsache<br />
wurde deutlich, als ein anderer<br />
Hersteller eine Antenne mit<br />
einem Gewicht von 90 kg vorschlug,<br />
was weit über dem geforderten<br />
Limit lag.<br />
Diese Situation verdeutlichte<br />
nicht nur die Komplexität<br />
des Projekts, sondern auch<br />
die Notwendigkeit innovativer<br />
Fertigungstechniken und fortschrittlicher<br />
Materialien, die<br />
die gewünschte Leistung ohne<br />
Gewichtseinbußen erbringen<br />
konnten. Es wurde deutlich, dass<br />
ein hochspezialisierter Ansatz<br />
erforderlich war, um das einzigartige<br />
Gleichgewicht zwischen<br />
den technischen Spezifikationen<br />
und den physikalischen<br />
Beschränkungen zu erreichen.<br />
Lösung<br />
Airbus erkannte die entscheidende<br />
Bedeutung einer Endto-End-Lösung,<br />
die sowohl die<br />
Entwurfs- als auch die Herstellungsphase<br />
der Antenne nahtlos<br />
integriert. Dieser Ansatz ermöglichte<br />
die iterative Entwicklung<br />
von Versuchs- und Produktionsversionen,<br />
um eine kontinuierliche<br />
Verbesserung und Verfeinerung<br />
zu gewährleisten. Diese<br />
Erkenntnis unterstreicht die<br />
Bedeutung einer offenen Zusammenarbeit<br />
mit RF SPIN während<br />
des gesamten Projekts.<br />
RF SPIN stellte sich der Herausforderung<br />
und nutzte sein Fachwissen<br />
und seine Erfahrung aus<br />
früheren hochkarätigen Projekten,<br />
darunter die Antennenentwicklung<br />
für die NASA,<br />
bei der auch das Gewicht eine<br />
wichtige Rolle spielte. Mithilfe<br />
F&E-Fachwissen, ihrer neuen<br />
Fertigungsanlage, ihrer hochmodernen<br />
Maschinen und ihrer<br />
Spitzentechnologien gelang es,<br />
das Projekt durchzuführen.<br />
Statement<br />
„Herausforderungen zu meistern<br />
ist das, was wir bei RF SPIN am<br />
besten können. Bei der Zusam-<br />
38 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
menarbeit mit Airbus ging es<br />
nicht nur um die Entwicklung<br />
einer Antenne. Es ging darum,<br />
das Spiel zu verändern. Wir<br />
leben nach dem Motto ‚Innovation,<br />
nicht Kompromiss‘. So<br />
konnten wir nicht nur die strengen<br />
Anforderungen von Airbus<br />
erfüllen, sondern auch etwas<br />
schaffen, das sich durch seine<br />
Technik auszeichnet.“ So Zdenek<br />
Hradecký, Eigentümer und<br />
CEO, RF SPIN<br />
Design-Optimierung<br />
(einschließlich<br />
Machbarkeitsstudie)<br />
Das Forschungs- und Entwicklungs-Team<br />
von RF SPIN<br />
machte sich auf den Weg zu<br />
einem transformativen Redesign<br />
mit dem Ziel, eine Leichtbauweise<br />
für die Antenne zu entwickeln.<br />
Bei diesem Vorhaben<br />
ließ man sich von der eigenen<br />
reichen Erfahrung und früheren<br />
Projekten inspirieren. Das Team<br />
integrierte strategisch Merkmale<br />
wie die präzise Positionierung<br />
und Größe von Löchern sowie<br />
die sorgfältige Ausrichtung von<br />
Blechen, um ein äußerst effizientes<br />
Design zu schaffen. Die<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
arbeitete eng mit dem<br />
Produktionsteam zusammen und<br />
nutzte spezielle Software für<br />
das Design und CAD für die<br />
Fertigung.<br />
Innovativer Herstellungsprozess<br />
Das Herstellungsverfahren von<br />
RF SPIN zeichnete sich durch<br />
Einfallsreichtum und Präzision<br />
aus. Die Metallbleche der<br />
Antenne wurden durch Laserschneiden<br />
extern gefertigt. Eine<br />
Herausforderung ergab sich<br />
jedoch bei der Passivierung, da<br />
bestimmte Komponenten die<br />
Standardabmessungen des Bades<br />
überschritten. Externe Lösungen<br />
waren aufgrund inkompatibler<br />
Oberflächenbehandlungen<br />
unpraktisch. RF SPIN überwand<br />
dieses Hindernis geschickt,<br />
indem es die Antenne für die<br />
Passivierung in miteinander verbundene<br />
Teile zerlegte und so<br />
eine hochwertige Oberflächenbehandlung<br />
sicherstellte.<br />
In dieser Phase wurde deutlich,<br />
dass innovative Lösungen erforderlich<br />
sind, um die technischen<br />
Spezifikationen zu erfüllen und<br />
gleichzeitig die Gewichtsvorgaben<br />
einzuhalten. RF SPINs<br />
sorgfältige Handwerkskunst<br />
und erfindungsreiche Problemlösungen<br />
waren während der<br />
gesamten Herstellungsphase<br />
offensichtlich.<br />
Statement<br />
„Es war keine Selbstverständlichkeit,<br />
unsere elektrischen<br />
Leistungsanforderungen zu<br />
erfüllen und gleichzeitig die<br />
Gewichtsvorgaben für diese<br />
Antenne einzuhalten. Dank der<br />
Kreativität und des unkonventionellen<br />
Ansatzes von RF SPIN<br />
erfüllt das Antennendesign alle<br />
unsere Anforderungen. Airbus ist<br />
sehr zufrieden mit dem Antennendesign<br />
von RFSPIN, und<br />
wir freuen uns auf die weitere<br />
Zusammenarbeit.“ Das sagt Thomas<br />
Thiry, Projektleiter, Airbus<br />
Defence and Space.<br />
Beeindruckende Ergebnisse<br />
Der ganzheitliche Ansatz von<br />
RF SPIN, einschließlich einer<br />
umfassenden Machbarkeitsstudie,<br />
zeigte, dass die ehrgeizigen<br />
Ziele des Projekts tatsächlich<br />
realisierbar waren. Aus Sicht<br />
von Airbus lieferte dieses Projekt<br />
transformative Ergebnisse:<br />
• technologischer Vorsprung<br />
auf dem neuesten Stand<br />
Das Projekt gipfelte in der Entwicklung<br />
einer außergewöhnlich<br />
fortschrittlichen Antenne.<br />
Mit einem Endgewicht von 31<br />
kg erreichte sie das scheinbar<br />
unmögliche Gleichgewicht<br />
zwischen Größe, Gewicht,<br />
mechanischer Festigkeit und<br />
Leistung – ein technologisches<br />
Wunderwerk, das nur wenige<br />
Unternehmen vorweisen können.<br />
Diese Leistung entsprach<br />
direkt den Anforderungen von<br />
Airbus und übertraf deren Spezifikationen.<br />
• optimierte Zusammenarbeit<br />
und ganzheitliche<br />
Lösung<br />
Eine der bemerkenswertesten<br />
Auswirkungen dieses Projekts<br />
war die nahtlose Zusammenarbeit<br />
zwischen den Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilungen<br />
von RF SPIN und<br />
der Fertigung. Die Integration<br />
von Design- und Produktionsprozessen<br />
vereinfachte das<br />
gesamte Projekt für Airbus.<br />
Sie reduzierte die Komplexität,<br />
beseitigte Koordinationsprobleme<br />
und straffte das<br />
gesamte Vorhaben, was letztendlich<br />
wertvolle Zeit und Ressourcen<br />
sparte.<br />
Schlussfolgerung<br />
Zusammenfassend lässt sich<br />
sagen, dass dieses Projekt<br />
sowohl für RF SPIN als auch<br />
für Airbus einen Wendepunkt<br />
darstellte. Das Team von RF<br />
SPIN hat erfolgreich die Grenzen<br />
der Technologie verschoben<br />
und eine fortschrittliche, leichte,<br />
aber leistungsstarke Antenne<br />
geliefert, die neue Industriestandards<br />
setzt. Darüber hinaus hat<br />
sich RF SPIN mit diesem Projekt<br />
als einzigartiger, zuverlässiger<br />
Partner für Airbus positioniert,<br />
der in der Lage ist, die Antenne<br />
sowohl zu konzipieren als auch<br />
präzise nach genauen Spezifikationen<br />
zu fertigen. Durch diese<br />
Zusammenarbeit konnte die Notwendigkeit,<br />
mehrere Anbieter zu<br />
beauftragen, effektiv eliminiert<br />
und der Beschaffungs- und Entwicklungsprozess<br />
von Airbus<br />
rationalisiert werden. ◄<br />
Über RF SPIN<br />
Mit mehr als 20 Jahren<br />
Branchenerfahrung ist RF<br />
SPIN als weltweit führend<br />
in der Entwicklung und Herstellung<br />
innovativer Breitbandantennen<br />
anerkannt.<br />
Das Fachwissen reicht<br />
von der Entwicklung bis<br />
zur eigenen Fertigung und<br />
gewährleistet eine durchgängige<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Der weltweite Ruf für hervorragende<br />
Leistungen wird<br />
durch die Auswahl unserer<br />
Produkte durch führende<br />
Unternehmen unterstrichen.<br />
RF SPIN ist für umfassendes<br />
technisches Fachwissen<br />
bekannt und steht weiterhin<br />
an der Spitze des Fortschritts<br />
in der RF-Technologie.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 39
Aerospace & Defence<br />
ESA-Mission Proba-3,<br />
bereit zum Start Ende des Jahres<br />
In Kruibeke bei Antwerpen ( Belgien), wo<br />
sich die beiden Proba-3-Satelliten befinden,<br />
fand eine Veranstaltung zur Vorstellung<br />
der Mission statt, die von Sener in enger<br />
Zusammenarbeit mit einem Industrieteam<br />
bestehend aus Redwire, Airbus, GMV und<br />
Spacebel geleitet wird und ein Konsortium<br />
von mehr als 29 Unternehmen aus 17 Ländern<br />
umfasst.<br />
Die Mission, deren Start für September<br />
dieses Jahres geplant ist, wird zum ersten<br />
Mal die Machbarkeit eines hochpräzisen<br />
Formationsfluges zwischen Satelliten im<br />
Weltraum demonstrieren, ein Meilenstein<br />
mit großem Potenzial für Astronomie und<br />
Raumfahrttechnik.<br />
Sener<br />
www.group.sener<br />
Die Proba-3-Mission der Europäischen Weltraumorganisation<br />
(ESA) hat ihre Tests vor<br />
dem Start erfolgreich abgeschlossen, wie<br />
auf der Veranstaltung in den Redwire-Einrichtungen<br />
in Kruibeke bekannt gegeben<br />
wurde. Unter der Leitung von Sener und in<br />
enger Zusammenarbeit mit einem Industrieteam,<br />
das aus Redwire, Airbus, GMV und<br />
Spacebel besteht und ein großes Konsortium<br />
von mehr als 29 Unternehmen aus 17<br />
Ländern umfasst, wird Proba-3 die Machbarkeit<br />
von hochpräzisen Formationsflügen<br />
von Satelliten im Weltraum demonstrieren.<br />
Sowohl Spanien als auch Belgien sind<br />
an Proba-3 beteiligt. Sener ist der Hauptauftragnehmer<br />
der Mission und sowohl für<br />
das Flug- als auch für das Bodensegment<br />
verantwortlich. Die spanische Industrie wird<br />
durch Airbus Defence and Space, das die<br />
beiden Plattformen entworfen und hergestellt<br />
hat, und GMV, das das Formationsflug-<br />
Subsystem (FFS), das Flugdynamiksystem<br />
(FDS) und die relative GPS-Funktion (rGPS)<br />
entwickelt hat, komplettiert. Was die belgische<br />
Industrie betrifft, so ist Redwire für<br />
die Avionik und den Betrieb zuständig und<br />
führt die Funktionstests der Satelliten sowie<br />
die Integration und eines der wissenschaftlichen<br />
Instrumente (3DEES) durch, während<br />
Spacebel sowohl die On-Board-Software als<br />
auch das Bodensegment und den Simulator<br />
für beide Satelliten entwickelt hat.<br />
An der Veranstaltung nahmen verschiedene<br />
Beamte teil, darunter Léa Bossaert vom<br />
Staatssekretariat für wirtschaftliche Wiederbelebung<br />
und strategische Investitionen<br />
der belgischen Regierung, Dietmar Pilz,<br />
Direktor für Technologie bei der ESA,<br />
und Juan Carlos Cortés, Direktor für Programme<br />
bei der spanischen Raumfahrtagentur.<br />
Auf der Veranstaltung erläuterten Dietmar<br />
Pilz von der ESA, Diego Rodríguez,<br />
General direktor für Geschäftsentwicklung<br />
im Bereich Raumfahrt und Wissenschaft<br />
bei Sener, Frank Preud‘homme, Direktor<br />
für Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei<br />
Redwire in Belgien, und Andrei Zhukov,<br />
Hauptforscher am Königlichen Observatorium<br />
von Belgien, die Merkmale der<br />
Mission.<br />
Dietmar Pilz merkte in seinen Ausführungen<br />
an: „Proba-3 wird die erste Mission sein,<br />
die die Machbarkeit eines exquisiten, millimeter<br />
großen und hochpräzisen Formationsfluges<br />
zwischen Satelliten im Weltraum<br />
demonstriert. Die Satelliten werden koordiniert<br />
fliegen und als ein einziges Instrument<br />
agieren, um bei Bedarf eine Sonnenfinsternis<br />
zu imitieren. Es handelt sich um eine<br />
technisch äußerst anspruchsvolle Mission,<br />
die eine noch nie dagewesene Genauigkeit<br />
erfordert. Ich freue mich, dass Proba-3 jetzt<br />
in die letzten Schritte der Verifizierung eintritt.<br />
Es war ein langer Weg, der dank des<br />
Engagements und der Arbeit des Industriekonsortiums,<br />
das im Rahmen des General<br />
Support Technology Programme (GSTP) der<br />
ESA zusammengearbeitet hat, möglich war.<br />
Ich wünsche viel Glück für eine wichtige<br />
Mission, die künftige Projekte ermöglichen<br />
wird, da die ESA den Auftrag hat, technische<br />
Demonstrationsmissionen zu unterstützen“.<br />
Um die Mission durchführen zu können,<br />
müssen die beiden Satelliten, die sich in einer<br />
elliptischen Umlaufbahn in einer Entfernung<br />
von etwas mehr als 60 000 km von der Erde<br />
40 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
befinden werden (mehr als das Zehnfache<br />
der Entfernung von der Erdoberfläche zum<br />
Erdkern), synchronisiert werden. Eine weitere<br />
Herausforderung für die Mission ist die<br />
Autonomie der Satelliten. Jeder von ihnen<br />
wird unabhängig agieren und seine Position<br />
und Flugbahn im Verhältnis zu seinem<br />
Gegenstück berechnen, ohne Unterstützung<br />
durch einen menschlichen Bediener, unter<br />
Verwendung fortschrittlicher Führungs-,<br />
Navigations- und Kontrollsysteme (GNC),<br />
einem Zweig der Technik, der sich mit der<br />
Entwicklung von Systemen zur Steuerung<br />
der Bewegungen sowohl bemannter als auch<br />
unbemannter Fahrzeuge befasst.<br />
Der Coronagraph-Satellit wird den Koronagraphen<br />
der Mission beherbergen, ein Instrument,<br />
das direkt auf die Sonne gerichtet<br />
ist. Der zweite Satellit, Occulter, wird die<br />
Sonne verfinstern und sich zwischen die<br />
Sonne und den Coronagraph schieben. Dies<br />
geschieht mit Hilfe einer Scheibe von 140 cm<br />
Durchmesser und verschiedener (optischer<br />
und Laser-) Geräte, mit denen die relativen<br />
Positionen und Haltungen der beiden Satelliten<br />
berechnet werden, um sie sehr genau<br />
zu positionieren.<br />
Die perfekte Synchronisierung der beiden<br />
Satelliten wird eine künstliche Sonnenfinsternis<br />
erzeugen, wie sie noch nie zuvor<br />
erreicht wurde: Der Koronagraph im Weltraum<br />
wird in der Lage sein, Bilder von der<br />
Sonne zu erhalten, die von Störungen in der<br />
Erdatmosphäre unbeeinflusst sind, während<br />
der Occulter-Satellit, der sich Hunderte<br />
von Metern vom Brennpunkt des optischen<br />
Instruments entfernt befindet, die Auswirkungen<br />
der Beugung stark reduzieren wird.<br />
Da die Satelliten in Formation fliegen, können<br />
sie als ein einziges optisches Instrument<br />
fungieren und eine virtuelle Struktur<br />
im Weltraum schaffen, die in hohem Maße<br />
rekonfigurierbar ist. Die Proba-3-Mission<br />
soll zeigen, dass künftige Missionen in<br />
größerem Maßstab und zu geringeren Kosten<br />
durchgeführt werden können, indem mehrere<br />
kleine Module eingesetzt werden, die<br />
sich im Flug wie ein einziger großer Satellit<br />
verhalten.<br />
Proba-3 ist Teil des ESA-Programms für<br />
allgemeine Unterstützungstechnologie, und<br />
die Beteiligung Spaniens wurde durch die<br />
Unterstützung des Zentrums für technologische<br />
und industrielle Entwicklung sowie<br />
durch eine enge internationale Zusammenarbeit<br />
zwischen Unternehmen ermöglicht.<br />
José Julián Echevarría, Generaldirektor<br />
für Luft- und Raumfahrt und Verteidigung<br />
bei Sener, erklärt hierzu: „Proba-3 ist eine<br />
besonders ehrgeizige Mission, die ein großes<br />
Potenzial für die Luft- und Raumfahrt technik<br />
und die Astronomie birgt. Sie ist aber auch<br />
ein großartiges Beispiel für industrielle<br />
Zusammenarbeit, und wir sind stolz, daran<br />
beteiligt zu sein. Dieser Meilenstein ist das<br />
Ergebnis von mehr als 25 Jahren Arbeit an<br />
Leit-, Navigations- und Kontrollsystemen“.<br />
Der Vizepräsident von Airbus DS Space<br />
Systems in Spanien, Luis Guerra Peña,<br />
erklärte: „Wir freuen uns, Teil dieser internationalen<br />
Zusammenarbeit zu sein und<br />
mit den beiden Satellitenplattformen einen<br />
Beitrag zu leisten. Die Proba-3-Mission ist<br />
ein wichtiger Meilenstein in der Weltraumforschung<br />
und der Zusammenarbeit zwischen<br />
den Ländern. Wir sind besonders stolz<br />
darauf, einen Beitrag zum Fortschritt von<br />
Wissenschaft und Technologie zu leisten.“<br />
Laut Enrique Fraga, Geschäftsführer der<br />
EST Space Systems bei GMV, „wird Proba-3<br />
einen Wendepunkt bei Weltraummissionen<br />
mit verteilten Elementen (Formationsflug)<br />
markieren. Einer der Schlüssel der Mission<br />
ist die Genauigkeit der relativen Positionierung<br />
zwischen mehreren Fahrzeugen,<br />
die dank des GNC-Subsystems und seines<br />
hohen Autonomiegrads als Einheit arbeiten.<br />
Daher war es für GMV eine Freude, seine<br />
über 30-jährige Erfahrung in die Lösungen<br />
einzubringen, die sowohl für das GNC- als<br />
auch für das Flugdynamiksystem implementiert<br />
wurden.<br />
Frank Preud‘homme, der Direktor für Vertrieb<br />
und Geschäftsentwicklung von Redwire<br />
in Belgien, sagte: „Redwire ist sehr stolz<br />
darauf, Teil der innovativen Proba-3- Mission<br />
zu sein und unser Fachwissen zur Förderung<br />
dieser wichtigen wissenschaftlichen und<br />
technologischen Demonstration einzusetzen.<br />
Proba-3 wird wichtige Daten von der Sonne<br />
liefern, die dem Leben auf der Erde zugute<br />
kommen und den präzisen Formations flug<br />
fördern, der für künftige europäische Missionen<br />
unerlässlich sein wird.<br />
Der CEO von Spacebel, Thierry du Pré-<br />
Werson, erklärte: „Proba-3 ist definitiv eines<br />
unserer Vorzeigeprojekte, das unsere funktionsübergreifenden<br />
Kompetenzen auf allen<br />
Ebenen der Raumfahrtindustrie perfekt unter<br />
Beweis stellt. Dieses äußerst anspruchsvolle<br />
Projekt hat die Spacebel-Teams über<br />
mehrere Jahre hinweg stark beansprucht. In<br />
gewisser Weise stellt es die Anerkennung<br />
unseres Unternehmens unter den führenden<br />
Unternehmen des euro päischen Raumfahrtsektors<br />
dar. Ich möchte Sener und der ESA<br />
für ihr Vertrauen und ihre Zusammen arbeit<br />
danken“.<br />
Haftungsausschluss:<br />
Die hier geäußerte Meinung spiegelt in<br />
keiner Weise die offizielle Meinung der<br />
Europäischen Weltraumorganisation<br />
wider. ◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 41
Aerospace & Defence<br />
Synchronisierung im Open RAN<br />
Synchronisierung ist wichtig im Kommunikationsnetzwerk: Jedes Element muss bestimmte Frequenz-,<br />
Phasen- und Zeitanforderungen erfüllen, um einen ordnungsgemäßen, durchgehenden (End-to-End) Betrieb<br />
sicherzustellen.<br />
Dieser Beitrag befasst sich<br />
darum mit den von der O-RAN<br />
Alliance definierten Synchronisierungsarchitekturen<br />
und zeigt,<br />
wie O-RU- und O-DU-Einheiten<br />
so konzipiert werden können,<br />
dass sie diese Anforderungen<br />
erfüllen. Darüber hinaus werden<br />
Techniken untersucht, um eine<br />
angemessene Überbrückungszeit<br />
bereitzustellen und die Latenz zu<br />
minimieren.<br />
Flexibilität, Wettbewerb<br />
und Offenheit<br />
Open RAN stößt auf großes Interesse<br />
bei Dienstanbietern, die<br />
Kosten senken, den Wettbewerb<br />
verbessern und technische Neuerungen<br />
vorantreiben wollen. Der<br />
Wunsch nach einer disaggregierten<br />
und virtuellen RAN-Architektur<br />
hat zu mehr Flexibilität,<br />
Wettbewerb und Offenheit in<br />
den 5G-Netzen geführt.<br />
Die O-RAN Alliance wurde<br />
2018 mit dem Ziel gegründet,<br />
Hardware zu standardisieren<br />
und offene Schnittstellen zu definieren,<br />
um die Interoperabilität<br />
zwischen den Geräten der Anbieter<br />
sicherzustellen. Protokolle,<br />
Architekturen und Anforderungen<br />
für die Kontroll-, Benutzerund<br />
Synchronisierungsebenen<br />
sind in O-RAN.WG4.CUS.0-<br />
v10.00 definiert.<br />
Autor:<br />
Darrin Gile<br />
Microchip Technology<br />
www.microchip.com<br />
S-Ebene und Genauigkeit<br />
Die Synchronisierungsebene<br />
(S-Plane) befasst sich mit Netzwerktopologien<br />
und Zeitgenauigkeitsgrenzwerten<br />
für die<br />
Fronthaul-Netzwerkverbindung<br />
zwischen O-DU und O-RU.<br />
Die Anforderungen an die Frequenz-,<br />
Phasen- und Zeitsynchronisierung<br />
folgen den 3GPP-<br />
Empfehlungen und richten sich<br />
nach den Netzwerk- und Gerätegrenzwerten<br />
der ITU-T. Für<br />
TDD-Mobilfunknetze beträgt<br />
die Grundanforderung 3 µs<br />
zwischen Basisstationen oder<br />
max. 1,5 µs (G.8271) zwischen<br />
der Endanwendung und einem<br />
gemeinsamen Punkt. Für Geräte,<br />
die mit fortschrittlichen Funktechniken<br />
wie Coordinated Multipoint<br />
oder MIMO verwendet<br />
werden, gelten noch strengere<br />
Genauigkeitsanforderungen.<br />
Um diese strengeren Netzwerkgrenzwerte<br />
zu erfüllen, müssen<br />
die Geräte den in G.8372.2 definierten<br />
maximalen absoluten<br />
Zeitfehler der Klasse C (30 ns)<br />
einhalten.<br />
Timing-Konfigurationen<br />
Die S-Plane wurde mit vier<br />
Topologien für die Verteilung<br />
des Timings durch das Fronthaul-Netzwerk<br />
definiert. Diese<br />
Konfigurationen basieren auf<br />
einer Kombination aus zeit- und<br />
frequenzbasierter Synchronisierung.<br />
Eine primäre Referenzzeituhr<br />
(PRTC oder ePRTC)<br />
im Netzwerk liefert die Basiszeit<br />
für jedes Netzwerkelement.<br />
Durch den Einsatz von GNSS,<br />
PTP und einer Frequenzquelle<br />
für die Bitübertragungsschicht<br />
(PHY), in der Regel Synchronous<br />
Ethernet (SyncE), wird<br />
sichergestellt, dass die O-RU<br />
zuverlässig die für den ordnungsgemäßen<br />
Betrieb des Netzwerks<br />
erforderliche Frequenz- und vor<br />
allem Phasen- und Zeitsynchronisierung<br />
erhält.<br />
Die Bilder 1 und 2 zeigen die<br />
vier definierten Konfigurationen<br />
zur Unterstützung der Netzwerksynchronisierung<br />
im Open RAN-<br />
Fronthaul-Netz.<br />
Konfiguration LLS-C1<br />
Die Synchronisierung für die<br />
erste Konfiguration erfolgt über<br />
eine direkte Verbindung zwischen<br />
O-DU und O-RU. O-DU<br />
empfängt die Netzwerkzeit von<br />
einem PRTC/T-GM, der sich<br />
entweder am gleichen Standort<br />
wie die O-DU befindet oder von<br />
einem entfernten PRTC/T-GM,<br />
der sich weiter hinten im Netzwerk<br />
befindet.<br />
Konfiguration LLS-C2<br />
Bei der Konfiguration LLS-C2<br />
erhält die O-DU weiterhin die<br />
Netzwerkzeit von einem PRTC,<br />
das sich am gleichen Standort<br />
oder weiter oben im Netz befindet.<br />
Die Netzwerkzeit kann von<br />
der O-DU über zusätzliche Switches<br />
im Fronthaul-Netzwerk<br />
weitergeleitet werden. Um die<br />
beste Leistungsfähigkeit zu<br />
erzielen, wird empfohlen, dass<br />
diese Switches ein vollständig<br />
bewusstes (Fully-Aware,<br />
G.8275.1) Netzwerk bilden, in<br />
dem jeder Knoten als Telecom<br />
Boundary Clock (T-BC) fungiert.<br />
Teilweise bewusste (Partially-<br />
Aware) Netze, bei denen ein oder<br />
mehrere Switches nicht an der<br />
PTP-Filterung teilnehmen, sind<br />
ebenfalls zulässig. Je nach Art<br />
des Fronthaul-Netzwerks wird<br />
die Gesamtleistungsfähigkeit des<br />
Netzes durch die Art und Anzahl<br />
der Sprünge im Fronthaul-Netz<br />
begrenzt. So kann beispielsweise<br />
ein Fully-Aware-Netzwerk, das<br />
aus T-BCs der Klasse C (30 ns)<br />
besteht, mehr Sprünge ermöglichen<br />
als ein Fully-Aware-Netz,<br />
das aus T-BCs der Klasse B (70<br />
ns) besteht.<br />
Konfiguration LLS-C3<br />
Bei der dritten Konfiguration<br />
erhalten O-DU als auch O-RU<br />
die Netzwerkzeit von einem<br />
PRTC, der sich im Fronthaul-<br />
Netz befindet. Wie bei LLS-<br />
C2 kann sich die Netzwerkzeit<br />
über Fully- oder Partial-Aware-<br />
Switches durch das Fronthaul-<br />
Netzwerk ausbreiten. In einigen<br />
Fällen kann O-DU als T-BC an<br />
der Weitergabe der Zeit an die<br />
O-RU teilnehmen.<br />
Konfiguration LLS-C4<br />
Die letzte Konfiguration ist die<br />
bevorzugte und am einfachsten<br />
zu implementieren, aber möglicherweise<br />
auch die teuerste der<br />
vier Topologien. O-RU in dieser<br />
Konfiguration erhält die Zeit<br />
vom GNSS als PPS-Takt (Pulse<br />
Per Second) oder von einem am<br />
42 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Bei der Verwendung von Sicherheitsprotokollen<br />
wie MACsec<br />
sollte darauf geachtet werden,<br />
dass die Ver-/Entschlüsselung<br />
nur eine minimale oder gar keine<br />
Verzögerung für die Zeitstempelfunktion<br />
verursacht. Die Leistungsfähigkeit<br />
des fortschrittlichen<br />
Algorithmus und die Stabilität<br />
des Präzisionsoszillators<br />
sollten ebenfalls entsprechend<br />
ausgelegt und gewählt werden,<br />
um die erforderliche Leistungsfähigkeit<br />
zu erzielen. Bei komplexeren<br />
Designs muss sichergestellt<br />
werden, dass alle an der<br />
Verteilung des PPS-Takts beteiligten<br />
Timing-Komponenten die<br />
Eingangs-zu-Ausgangs-Verzögerungsschwankungen<br />
und den<br />
Ausgangs-zu-Ausgang-Versatz<br />
minimieren, um sicherzustellen,<br />
dass selbst die engsten Gerätegrenzwerte<br />
eingehalten werden.<br />
Einige Synchronisierer verfügen<br />
über Kalibrierungsfunktionen,<br />
die eine genaue Messung und<br />
Anpassung der Phasensteuerung<br />
ermöglichen. Eine zusätzliche<br />
Kompensation von Phasenfehlern,<br />
die durch die Temperatur<br />
und Alterung des Präzisionsoszillators<br />
verursacht werden, kann<br />
ebenfalls durchgeführt werden.<br />
Einige oder alle diese Methoden<br />
stellen sicher, dass die Zeitgenauigkeitsgrenzen<br />
der Geräte eingehalten<br />
werden.<br />
Bild 1: LLS-C1- und LLS-C2-Konfigurationen für die Fronthaul-Synchronisierung<br />
gleichen Standort befindlichen<br />
(co-located) PRTC/T-GM. Die<br />
schiere Anzahl der einzurichtenden<br />
5G-NR-Standorte und die<br />
Anforderungen an den Standort<br />
der GNSS-Antenne können dazu<br />
führen, dass die Einrichtung<br />
dieser Konfiguration kostspielig<br />
oder unpraktisch ist. Außerdem<br />
kann GNSS an den Funkstandorten<br />
anfälliger für Spoofing<br />
oder Jamming sein, was<br />
den ordnungsgemäßen Betrieb<br />
stören kann.<br />
Geräte-Design<br />
Wie der Aufbau von Netzwerken<br />
erfordert auch die Synchronisierung<br />
von Netzwerkgeräten<br />
eine angemessene Planung und<br />
Gestaltung. Um die Grenzen der<br />
Netzsynchronisierung einzuhalten,<br />
verwenden die Geräte eine<br />
Kombination aus Zeitstempeln,<br />
fortschrittlichen Phasenregelkreisen<br />
(PLL), robuster Software<br />
für PTP-Unterstützung und Präzisionsoszillatoren.<br />
Das erste wichtige Element des<br />
Designs ist der Systemsynchronisierer,<br />
der aus einer Reihe fortschrittlicher<br />
PLLs besteht. Er<br />
bietet Jitter- und Wander-Filterung<br />
für SyncE-Takte, Eingangsreferenztakt-Überwachung<br />
und<br />
Hitless-Referenzumschaltung<br />
sowie einen numerisch gesteuerten<br />
Oszillator für eine feine<br />
PPS/PTP-Taktsteuerung. Die<br />
PLLs bieten außerdem Bandbreiten,<br />
die sich direkt mit PPS-<br />
Taktquellen verbinden lassen.<br />
Die Aufmachergrafik bringt ein<br />
vereinfachtes Blockdiagramm,<br />
um Synchronisierung umzusetzen.<br />
Präzise Zeitstempel, PTP-Software<br />
und ein fortschrittlicher<br />
Algorithmus verwalten den<br />
PTP-Verkehr und liefern die<br />
Optimierungsberechnungen,<br />
die für die genaue Verfolgung<br />
von Phase und Zeit des T-GM<br />
erforderlich sind. Schließlich<br />
ist der Präzisionsoszillator von<br />
entscheidender Bedeutung, um<br />
die Einhaltung der Holdoverund<br />
Gesamtleistungsparameter<br />
zu gewährleisten.<br />
Diese Bausteine sind für O-DU,<br />
O-RU und alle an der Zeitverteilung<br />
beteiligten Switches gleich.<br />
Die tatsächliche Implementierung<br />
der Funktionsblöcke kann<br />
sich je nach Anwendung unterscheiden.<br />
So kann der Präzisionsoszillator<br />
in Abhängigkeit<br />
von den Holdover-Anforderungen<br />
für jedes einzelne Netzwerkelement<br />
variieren. Eine<br />
O-DU muss stabiler sein und<br />
längere Holdover-Zeiten unterstützen<br />
als eine O-RU. Aus diesem<br />
Grund können O-RU-Designs<br />
höherwertige TCXOs oder<br />
Mini-OCXOs verwenden, während<br />
eine O-DU möglicherweise<br />
einen teureren OCXO einsetzt.<br />
Timing-Latenz verbessern<br />
Zur Verbesserung der Zeitgenauigkeit<br />
innerhalb eines Geräts<br />
kommen verschiedene Techniken<br />
zum Einsatz. Diese reichen<br />
von grundlegenden Design-<br />
Merkmalen, wie der Platzierung<br />
des Zeitstempels so nahe wie<br />
möglich am Rand des Geräts,<br />
bis hin zu einer komplexeren<br />
Systemkalibrierung für das Phasen-Management<br />
innerhalb des<br />
Systems. Die Verwendung von<br />
SyncE und insbesondere von<br />
eEEC, wie in G.8262.1 definiert,<br />
bietet eine stabile Frequenzreferenz,<br />
die die Gesamtphasenleistung<br />
für Hybridkonfigurationen<br />
erheblich verbessert.<br />
Bild 2: LLS-C3- und LLS-C4-Konfigurationen für Fronthaul-Synchronisierung<br />
Anfangs waren ländliche und<br />
private Netze auf der grünen<br />
Wiese gute Ausgangspunkte für<br />
die Einführung von Open RAN.<br />
Mit der Zunahme von Makronetzen<br />
wird die Bereitstellung einer<br />
hochgenauen Netzsynchronisierung<br />
entscheidend für die hohe<br />
Leistungsfähigkeit sein, wie sie<br />
Anwendungen mit sehr geringer<br />
Latenz und neueste Funktechniken<br />
erfordern.<br />
Wer schreibt:<br />
Darrin Gile ist Senior Technical<br />
Staff Engineer in der Timing and<br />
Communications Business Unit<br />
bei Microchip Technology. Er<br />
verfügt über mehr als 26 Jahre<br />
Erfahrung in der Halbleiterindustrie.<br />
In den letzten 20 Jahren war<br />
er in den Bereichen Field Applications<br />
und Business Development<br />
tätig und unterstützte Kunden<br />
bei der Netzwerksynchronisierung<br />
und bei fortschrittlichen<br />
Timing-Anwendungen. Gile hat<br />
sich auf Kundenaufträge im<br />
Zusammenhang mit synchronem<br />
Ethernet und IEEE-1588 spezialisiert.<br />
Er hält einen Master of<br />
Science in Elektrotechnik vom<br />
Georgia Institute of Technology.<br />
Referenz<br />
O-RAN Control, User and Synchronization<br />
Plane Specification<br />
10.0, O-RAN.WG4.CUS.0-<br />
v10.00, Oktober 2022, https://<br />
orandownloadsweb.azurewebsites.net/specifications<br />
◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 43
Aerospace & Defence<br />
Strahlungswirkungen<br />
auf Quarze und Oszillatoren<br />
Quarzresonatoren und -oszillatoren für den Einsatz im Weltraum müssen die Auswirkungen der Strahlung<br />
berücksichtigen.<br />
fluenz, mit der die Menge der<br />
Strahlenbelastung über einen<br />
bestimmten Zeitraum in der<br />
Einheit MeV pro Quadratzentimeter<br />
oder einfach MeV (Millionen<br />
Elektronenvolt) angegeben<br />
wird. Als nächstes wird die akkumulierte<br />
Strahlungsdosis (Total<br />
Ionizing Dose, TID) gemessen,<br />
die von einem Material absorbiert<br />
wird, und zwar in Einheiten<br />
von kRad (Kilorad).<br />
Strahlungswirkungen<br />
auf den Quarz<br />
Autor:<br />
Ron Stephens<br />
Q-Tech Corporation<br />
https://q-tech.com/<br />
Dabei sind zunächst die Auswirkungen<br />
der Strahlung auf<br />
den Quarz selbst und dann auf<br />
alle anderen Komponenten des<br />
Oszillators zu berücksichtigen.<br />
Ionisierende Strahlung<br />
Die hier behandelte Art von<br />
Strahlung wird als ionisierende<br />
Strahlung bezeichnet, weil<br />
sie genügend Energie besitzt,<br />
um elektronische Bauteile zu<br />
beschädigen, indem sie Atome<br />
oder Moleküle ionisiert, indem<br />
sie ihnen Elektronen entzieht<br />
(wodurch das betreffende Atom<br />
oder Molekül elektrisch geladen<br />
wird).<br />
Hintergrund: Bei elektromagnetischen<br />
Wellen nimmt die übertragene<br />
Energie mit der Frequenz<br />
zu. Sichtbares Licht oder<br />
Mikrowellen haben normalerweise<br />
noch nicht genug Energie,<br />
um elektronische Schaltkreise<br />
(oder Lebewesen) zu schädigen,<br />
aber Röntgen- und insbesondere<br />
Gammastrahlen können Schäden<br />
verursachen.<br />
Wir wissen, dass sich elektromagnetische<br />
Wellen auch als<br />
Teilchen beschreiben lassen, die<br />
auch Photonen genannt werden.<br />
Photon kommt von „Licht“; das<br />
sind – anschaulich gesagt – die<br />
„Energieppakete“, aus denen<br />
elektromagnetische Strahlung<br />
besteht. Ein Photon hat keine<br />
Masse, aber eine Energie und<br />
einen Impuls – die beide proportional<br />
zu seiner Frequenz<br />
sind. Ein Photon des sichtbaren<br />
Lichts hat eine bestimmte Energiemenge,<br />
die unproblematisch<br />
ist, ein Gammastrahlen-Photon<br />
jedoch hat ein viel höheres<br />
Energieniveau, das sehr wohl<br />
problematisch ist. Alle abgestrahlten<br />
Teilchen mit tatsächlicher<br />
Masse, wie Elektronen,<br />
Protonen, Neutronen und Ionen,<br />
haben genug Energie, um ein<br />
Problem darzustellen.<br />
Wichtige Strahlungsmessungen<br />
Angesichts der Bedeutung der<br />
Energiemenge, die mit der Strahlenbelastung<br />
einhergeht, ist es<br />
wichtig zu wissen, wie diese<br />
charakterisiert und quantifiziert<br />
wird. Es gibt zwei gebräuchliche<br />
Maßstäbe und Maßeinheiten.<br />
Erstens die sogenannte Energie-<br />
Was den Quarzkristall selbst<br />
betrifft, so ist die gute Nachricht,<br />
dass er im Gegensatz zu vielen<br />
anderen elektronischen Bauteilen<br />
nicht „stirbt“ und unter keinen<br />
vernünftig vorhersehbaren<br />
Umständen durch Strahlung<br />
außer Betrieb gesetzt wird. Das<br />
Einzige, was den Kristall vollständig<br />
zerstört, ist ein mechanischer<br />
Schock, der stark genug<br />
ist, um ihn tatsächlich zu zerbrechen,<br />
was möglich ist, aber nicht<br />
unter normalen Raumfahrtbedingungen.<br />
Was passieren kann, ist, dass<br />
bestimmte Arten und Mengen<br />
von Strahlung die Frequenz des<br />
Quarzresonators verändern. Das<br />
Ausmaß der Frequenzänderung<br />
ist normalerweise nicht übermäßig,<br />
sondern hängt von vielen<br />
Variablen ab, darunter die Frequenzs,<br />
der Qualitätsfaktor (Q),<br />
die Art des Schliffs des Kristalls,<br />
die Art der Strahlung und deren<br />
Menge.<br />
Die Frequenzveränderung ist<br />
in erster Linie auf sehr geringe<br />
Verunreinigungen im Siliziumdioxid-Quarzkristallgitter<br />
zurückzuführen.<br />
Diese verschiedenen<br />
möglichen Verunreinigungen<br />
44 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Umgebung<br />
oder Umlaufbahn<br />
können sich im Quarz lösen und<br />
bewegen, was zu kleinen Frequenzänderungen<br />
führt.<br />
Ein Quarz für elektronische<br />
Zwecke wird unter sehr hohen<br />
Temperatur- und Druckbedingungen<br />
synthetisch gezüchtet.<br />
Hier wurden enorme Verbesserungen<br />
erzielt, sodass die durch<br />
die Strahlung verursachten Frequenzschwankungen<br />
heute deutlich<br />
reduziert werden.<br />
Darüber hinaus wird ein Quarz<br />
für die Verwendung in Resonatoren<br />
für den Weltraum einem<br />
speziellen Verfahren unterzogen,<br />
das als Sweeping bezeichnet<br />
wird. Beim „Sweepen“ von<br />
Quarzstäben werden diese einem<br />
sehr hohen unidirektionalen<br />
elektrostatischen Gleichstromfeld<br />
von 1000 V/cm (400 V/Zoll)<br />
ausgesetzt und gleichzeitig einer<br />
sehr hohen Temperatur von etwa<br />
500 °C, wobei der Stromfluss<br />
überwacht wird.<br />
Dieses „Sweepen“ führt dazu,<br />
dass viele Verunreinigungen<br />
durch die Quarzbarren hindurch<br />
zu den Kanten wandern,<br />
die dann mit einer Säge abgeschnitten<br />
werden, so dass die<br />
reinen Quarzbarren übrigbleiben,<br />
die als „gesweepter Quarz“<br />
bekannt sind.<br />
Der gereinigte Quarzbarren weist<br />
eine verbesserte Strahlungsunempfindlichkeit<br />
auf. In den<br />
meisten (fast allen) Quarzspezifikationen<br />
für Weltraumanwendungen<br />
ist daher festgelegt, dass<br />
ein gesweepter Quarz verwendet<br />
werden muss.<br />
Anwendungen<br />
Die in den präzisesten Quarzoszillatoren<br />
verwendeten Resonatoren,<br />
typischerweise SC-<br />
Cut-Quarze in OCXOs (Oven<br />
Controlled Crystal Oscillators),<br />
ändern ihre Frequenz in den meisten<br />
Strahlungsumgebungen nur<br />
um wenige oder mehrere ppb<br />
(parts per billion). Wenn man sie<br />
gut charakterisiert und versteht,<br />
kann man mit dieser Art von<br />
Frequenzänderungen umgehen.<br />
Die typischen Quarzresonatoren,<br />
die in weniger präzisen XOs<br />
(einfachen Quarzoszillatoren)<br />
verwendet werden, ändern die<br />
Frequenz in der Regel um einige<br />
oder mehrere ppm, und da die<br />
Toleranzen bei diesen XOs in<br />
der Regel etwa ±50 ppm betragen,<br />
kann dies ebenfalls in Kauf<br />
genommen werden.<br />
Tatsächlich hat sich das Wachstum<br />
hochwertiger Quarzbarren<br />
sogar so stark verbessert, dass<br />
viele Unternehmen in XOs für<br />
einige der weniger anspruchsvollen<br />
Weltraumumgebungen<br />
nichtgesweepten Quarz verwenden.<br />
Strahlungseffekte<br />
auf Oszillatorebene<br />
Strahlungsauswirkungen auf die<br />
anderen elektronischen Komponenten<br />
in einem Oszillatorgehäuse<br />
sind ein komplizierteres<br />
Thema, da alle aktiven Bauelemente<br />
(Halbleiter, Transistoren,<br />
digitale elektronische Bausteine<br />
usw.) durch verschiedene Arten<br />
von Strahlung beeinträchtigt<br />
werden können.<br />
Industriestandard TID<br />
Weltraum (Deep Space) iterplanetarische Einsätze 300 krad+<br />
GEO<br />
MEO<br />
LEO<br />
kommerziell, militärisch,<br />
wissenschaftlich<br />
(Com, Mil, Scientific)<br />
kommerziell, Navigation<br />
(Com, Nav)<br />
kostengünstige<br />
Megakonstellationen<br />
Diese Tabelle betrifft den Industriestandard für die gesamte ionisierende Strahlendosis (TID)<br />
in den erdorbitalen Bereichen und des Weltraums<br />
100 krad<br />
100 krad<br />
30...50 krad<br />
Die ionisierende Gesamtdosis<br />
(TID) ist die kumulative absorbierte<br />
Dosis in einem bestimmten<br />
Material, die sich aus der<br />
Energie der ionisierenden Strahlung<br />
bei einer Dosisleistung<br />
zwischen 50 und 300 rad(Si)/s<br />
ergibt. Für elektronische Bauteile<br />
ist TID ein möglicher langfristiger<br />
Ausfallmechanismus, s.<br />
auch Tabelle. Um eine solche<br />
Zertifizierung zu erhalten, müssen<br />
die Bauteile aus einem Los<br />
stammen, von dem eine repräsentative<br />
Probe mindestens das<br />
Doppelte des betreffenden TID-<br />
Wertes oder 200 krad überstanden<br />
hat, um die 100-krad-Konformität<br />
des Loses zu bestätigen.<br />
Diese Prüfung wird in einem so<br />
genannten RLAT-Bericht (Radiation<br />
Lot Acceptance Test) festgehalten.<br />
Die Enhanced Low Dose Rate<br />
Sensitivity (ELDRS) ist vergleichbar<br />
mit TID, doch die<br />
gesamte erforderliche Strahlung,<br />
z.B. 100 krad, wird mit einer<br />
viel geringeren Dosisleistung<br />
verabreicht, normalerweise 0,01<br />
bis 0,1 rad(Si)/s. Die Bestrahlungstests<br />
müssen daher viel<br />
länger dauern, bis zu 120 Tage.<br />
Der Grund dafür ist, dass paradoxerweise<br />
einige Komponenten<br />
durch langsamere Strahlungsraten<br />
stärker beeinträchtigt werden<br />
als durch schnellere Raten.<br />
Glücklicherweise handelt es sich<br />
bei den für ELDRS anfälligen<br />
Komponenten in erster Linie um<br />
bipolare Halbleiter. Werden diese<br />
nicht verwendet, ist es nicht notwendig,<br />
ELDRS zu testen.<br />
Eine sehr wichtige Art von Strahlung<br />
sind Einzelereignis-Effekte<br />
(Single Event Effects, SEE).<br />
Einzelereignisse werden durch<br />
einen einmaligen Aufprall eines<br />
Teilchens (in der Regel eines<br />
schweren Ions) verursacht. Die<br />
Stärke des Ereignisses wird in<br />
MeV (Millionen Elektronenvolt)<br />
gemessen.<br />
SEEs werden in mindestens drei<br />
Hauptkategorien unterteilt, die<br />
nach Schweregrad geordnet sind:<br />
• Einzelereignis-Transienten<br />
(SET)<br />
• Einzelereignis-Upsets (SEU)<br />
• Einzelereignis-Latchups (SEL)<br />
Ein wesentlicher Unterschied<br />
zwischen TID und SEE besteht<br />
darin, dass TID ein kumulativer<br />
Effekt ist, der sich im Laufe der<br />
Zeit durch alle Arten von Umgebungsstrahlung<br />
aufbaut, während<br />
SEE-Schäden fast sofort auftreten,<br />
wenn ein hochenergetisches<br />
Teilchen auf ein Halbleiterbauelement<br />
trifft.<br />
Da die Leitungsabstände integrierter<br />
Schaltkreise immer enger<br />
werden, kann der Aufprall eines<br />
Partikels einen Kurzschluss<br />
zwischen zwei Leitungen oder<br />
andere katastrophale Schäden<br />
verursachen, die möglicherweise<br />
zu einem Totalschaden<br />
im Gerät führen.<br />
Ein SET entsteht, wenn sich die<br />
bei einem Ionisierungsereignis<br />
gesammelte Ladung in Form<br />
eines Störsignals entlädt, das sich<br />
durch den Stromkreis bewegt.<br />
Dies ist de facto der Effekt einer<br />
elektrostatischen Entladung. Es<br />
handelt sich um einen weichen<br />
Fehler, der reversibel ist. SET-<br />
Ereignisse, die sich vollständig<br />
selbst erholen, sind die am<br />
wenigsten katastrophalen SEE-<br />
Ereignisse, aber dennoch wichtig<br />
und können in manchen Fällen<br />
dazu führen, dass ein Bauteil<br />
nicht für den vorgesehenen<br />
Verwendungszweck eingesetzt<br />
werden kann.<br />
SEUs sind Zustandsänderungen<br />
von Speicher- oder Registerbits,<br />
die durch ein einzelnes Ion verursacht<br />
werden, das mit dem Chip<br />
interagiert. Sie verursachen zwar<br />
keine dauerhaften Schäden am<br />
Gerät, können aber bei einem<br />
System, das sich von einem<br />
solchen Fehler nicht erholen<br />
kann, zu dauerhaften Problemen<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 45
Aerospace & Defence<br />
führen. Dies sind weiche Fehler,<br />
die reversibel sind. SEUs können<br />
zu funktionalen Einzelereignisunterbrechungen<br />
(Single-event<br />
Functional Interrupts, SEFI)<br />
werden, wenn sie Steuerschaltungen<br />
wie Zustandsautomaten<br />
stören und das Gerät in einen<br />
undefinierten Zustand, einen<br />
Testmodus oder einen Halt versetzen,<br />
der dann einen Reset oder<br />
einen Stromversorgungszyklus<br />
erfordert, um wiederhergestellt<br />
zu werden.<br />
Ein SEL ist ein schwerer Fehler<br />
und kann nicht rückgängig<br />
gemacht werden. Bulk-CMOS-<br />
Bauelemente sind am anfälligsten.<br />
SEL-Ereignisse führen<br />
dazu, dass ein Halbleiter<br />
„durchbricht“ oder „stirbt“. Er<br />
wird sich überhaupt nicht von<br />
selbst erholen. Das ist für eine<br />
Anwendung im Weltraum niemals<br />
akzeptabel.<br />
Eine prompte Dosis ist am wahrscheinlichsten<br />
bei der Detonation<br />
einer Atombombe, die eine<br />
große Menge an Strahlung mit<br />
einer Rate von 1E 8 bis 1E 13 Rad<br />
pro Sekunde freisetzt.<br />
Interessanterweise können<br />
richtig konstruierte, hochzuverlässige<br />
SC-Cut-Kristallresonatoren<br />
aus geschliffenem<br />
Quarz nicht nur diese extrem<br />
energiereichen und heftigen<br />
Strahlungsereignisse überstehen,<br />
sondern sogar mechanisch<br />
weiterschwingen, während selbst<br />
die besten elektronischen Komponenten<br />
einen kurzen Ausfall<br />
von wenigen bis 20 ns erleben.<br />
Diese wichtige Aufrechterhaltung<br />
von Phase und Frequenz<br />
durch die mechanische Vibration<br />
eines doppelt rotierten Quarzkristalls<br />
in einem OCXO wird<br />
als Schwungrad effekt (flywheel<br />
effect) bezeichnet.<br />
Neutronenverdrängungsschäden<br />
und kumulative Effekte sind allmähliche<br />
Effekte, die während<br />
der gesamten Lebensdauer der<br />
Elektronik, die einer Strahlungsumgebung<br />
ausgesetzt ist, aufgrund<br />
der durch die Strahlung<br />
in die Elektronik eingebrachten<br />
Energie auftreten.<br />
Ein Gerät, das empfindlich auf<br />
TID oder Verdrängungsschäden<br />
(Displacement Damage, DD)<br />
reagiert, fällt in einer Strahlungsumgebung<br />
aus, wenn die<br />
akkumulierten TID die Toleranzgrenzen<br />
erreicht haben.<br />
DD erzeugt Defekte im Halbleitergitter,<br />
die zu langfristiger<br />
elektrischer Beeinträchtigung<br />
führen. Bipolare Bauelemente<br />
(BJTs, Dioden, MOSFETs) sind<br />
anfällig für DD durch Neutronen<br />
oder Protonen. DD wird nicht in<br />
einer Einheit gemessen, sondern<br />
nur in ihren Auswirkungen auf<br />
die Geräte. Der Verdrängungsschaden<br />
wird durch die Partikelfluenz<br />
in Partikel/cm 2 ausgedrückt,<br />
d.h. N/cm 2 oder P/cm 2 .<br />
Fazit<br />
Es gibt noch viele andere Arten<br />
von Strahlung, und jede der oben<br />
genannten Strahlungsarten hat<br />
viele wichtige Details und Nuancen,<br />
auf die hier nicht eingegangen<br />
wird. Der Verfasser möchte<br />
dem Leser mit diesem Artikel<br />
einen kurzen Überblick und ein<br />
gewisses intuitives Verständnis<br />
für die Tragweite des Themas<br />
vermitteln. ◄<br />
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46 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Aerospace & Defence<br />
Protokolltestlösung zur Unterstützung<br />
von NTN-NB-IoT-Geräten für GEO-Satelliten<br />
Release 17. Mit dieser Funktionserweiterung<br />
trägt Anritsu<br />
dazu bei, die Qualität von NTN-<br />
Geräten zu verbessern und zur<br />
Verwirklichung einer florierenden<br />
Netzwerkgesellschaft<br />
beizutragen.<br />
Hintergrund der Entwicklung<br />
gerung auszugleichen. Um diese<br />
Testanforderungen zu erfüllen,<br />
hat Anritsu eine Protokolltestlösung<br />
entwickelt, die sich durch<br />
hohe Zuverlässigkeit, basierend<br />
auf Testerfahrungen mit marktführenden<br />
Kunden, und hohe<br />
Flexibilität bei der Einstellung<br />
der Bedingungen auszeichnet.<br />
Die Anritsu Corporation hat<br />
die Funktionalität ihres Signaling<br />
Testers MD8430A um eine<br />
Protokolltestlösung für Non-<br />
Terrestrial-Network-Geräte für<br />
GEO-Satelliten erweitert. Als<br />
Ergebnis des Upgrades kann der<br />
MD8430A nun NTN Narrow<br />
Band Internet of Things (NB-<br />
IoT) Technologien unterstützen.<br />
NTN NB-IoT ist ein IoT-Kommunikationsdienst<br />
für Bereiche,<br />
die von terrestrischen Basisstationen<br />
nicht abgedeckt werden<br />
können, und wird in Bereichen<br />
wie Seeschifffahrt, Logistik,<br />
Bergbau und Automobilen eingesetzt.<br />
Er ermöglicht es einer<br />
Vielzahl von IoT-Geräten, sich<br />
bei geringem Stromverbrauch<br />
mit dem Netz zu verbinden. Die<br />
aktuelle Spezifikation ist 3GPP<br />
In der Vergangenheit haben einzelne<br />
Satellitenbetreiber proprietäre<br />
Satellitenkommunikationsdienste<br />
angeboten. Seit der<br />
Standardisierung der NTN-Kommunikation<br />
in 3GPP Release<br />
17 ist der Markt für Satellitenkommunikationsdienste<br />
jedoch<br />
schnell gewachsen, sodass verschiedene<br />
Überprüfungen auf der<br />
Grundlage der Standardspezifikationen<br />
erforderlich wurden.<br />
Für GEO-Satelliten benötigen<br />
die Hersteller von NTN-Geräten<br />
Testumgebungen, die die Kommunikationsverzögerung<br />
über<br />
eine Entfernung von etwa 36.000<br />
km zwischen Satellit und Gerät<br />
simulieren können. Die Satelliten<br />
müssen über diese Entfernung<br />
auch Informationen an das<br />
Gerät übertragen, um die Verzö-<br />
Überblick über das Produkt<br />
Der MD8430A ist ein Basisstationssimulator,<br />
der ein simuliertes<br />
Netzwerk aufbauen kann, das für<br />
die Entwicklung von Chipsätzen<br />
und Geräten erforderlich ist. Mit<br />
der Software-Option NTN NB-<br />
IoT (GEO) MD8430A-043 und<br />
der Steuerungs-Software-Option<br />
NTN over IoT Framework for<br />
RTD MX800050A-070 kann<br />
der MD8430A mit einem NTN-<br />
Gerät für GEO-Satelliten verbunden<br />
werden, wodurch unter<br />
anderem die Verbindung mit<br />
dem NTN-Netz und das Roaming<br />
zwischen dem terrestrischen<br />
Netz und dem NTN-Netz<br />
getestet werden kann.<br />
Anritsu Corporation<br />
www.anritsu.com<br />
OCXOs für New-Space-Anwendungen<br />
Die Q-Tech Corporation stellte eine fortgeschrittene<br />
Serie temperaturstabilisierter<br />
Quarzoszillatoren (OCXOs) für New-<br />
Space-Anwendungen vor. Entwickelt von<br />
der deutschen Tochtergesellschaft des<br />
Unternehmens AXTAL, zeichnet sich<br />
die AXIOM75Sx-Serie durch ein extrem<br />
niedriges Phasenrauschen (trägernah und<br />
Grundrauschen) und die erforderliche<br />
Strahlungshärte für High-Performance-<br />
LEO-Satellitentiming- und Frequenzgenerierungs-Anwendungen<br />
aus.<br />
Die Serie ist für die Frequenzen 10 MHz<br />
(AXIOM75SL) und 50...400 MHz (AXI-<br />
OM75SH) verfügbar. Beide Serien liefern<br />
ein geringes Phasenrauschen mit einem<br />
Grundrauschen herunter bis zu -180 dBc/<br />
Hz. Tests und Screenings nach spezifischen<br />
Kundenanforderungen sind möglich, und<br />
Quarz mit Swept-Material ist ebenfalls<br />
erhältlich.<br />
Zu den wichtigsten Merkmalen der AXI-<br />
OM75Sx-Serie gehören eine Strahlungstoleranz<br />
bis 50 kRad (Si) TID, designbedingte<br />
SEL-Immunität (Single Event<br />
Latch-up), SET-Unempfindlichkeit (Single<br />
Event Transient), sehr gute Frequenzstabilität,<br />
Temperaturstabilität
Aerospace & Defence<br />
GNSS-Plattform für höhere Positionierungsgenauigkeit<br />
in städtischen Gebieten<br />
Die F10-Plattform von u-blox erhöht die Positionierungsgenauigkeit durch die Reduzierung von<br />
Mehrwegeausbreitungseffekten und vereinfacht so die genaue Ortung eines Fahrzeugs.<br />
Das Unternehmen u-blox, ein weltweit<br />
führender Anbieter von drahtlosen Kommunikations-<br />
und Ortungstechnologien<br />
und entsprechenden Service-Leistungen,<br />
stellte die F10 vor, eine Dualband-GNSS-<br />
Plattform, die gleichzeitig das L1- und das<br />
L5-Band nutzt, um eine verbesserte Erkennung<br />
von reflektierten Signalen und damit<br />
eine Genauigkeit im Meterbereich zu bieten.<br />
Die Plattform eignet sich für Anwendungen<br />
im Bereich der urbanen Mobilität,<br />
wie beispielsweise Telematiklösungen und<br />
Mikromobilität.<br />
Immer mehr Anwendungen<br />
setzen einen GNSS-Empfänger für die präzise<br />
Positionsbestimmung ein. Doch die<br />
bisher eingesetzten GNSS-Produkte zeigen<br />
in städtischen Gebieten Schwächen.<br />
Für eine genaue und zuverlässige Ortung<br />
in dicht besiedelter Umgebung, in denen<br />
Gebäude oder Bäume die Satellitensignale<br />
reflektieren, müssen GNSS-Empfänger<br />
Mehrwegeausbreitungs-Effekte reduzieren.<br />
Hier bietet das L5-Band mit der Möglichkeit<br />
der besseren Erkennung dieser Effekte<br />
einen erheblichen Vorteil. In Kombination<br />
mit dem bewährten L1-Band kann ein L1/<br />
L5-Dualband-GNSS-Empfänger eine Positionierungsgenauigkeit<br />
(CEP50) von
Aerospace & Defence<br />
STT-MRAM-Bausteine mit CGA-Optionen für den Weltraum<br />
Für Kunden aus dem Weltraumbereich,<br />
die nach zusätzlicher Zuverlässigkeit und<br />
Robustheit suchen, hat Micross sein Angebot<br />
an weltraumtauglichen STT-MRAMs<br />
um eine Column Grid Array (CGA) Option<br />
für die 4Gb- und 1Gb-Keramikbausteine<br />
erweitert. CGA ist eine Verbindungstechnologie<br />
für hochzuverlässige Anwendungen,<br />
die thermische und mechanische<br />
Belastungen mildert und eine bessere Leistung<br />
als Standard-BGA-Verbindungen<br />
ermöglicht.<br />
KAMAKA Electronic<br />
Bauelemente Vertriebs GmbH<br />
www.kamaka.de<br />
Micross STT-MRAM (Vertrieb: KAMAKA<br />
Electronic Bauelemente Vertriebs Gmbh)<br />
erweiterte sein Angebot um eine Column<br />
Grid Array (CGA)-Option für die 4Gbund<br />
1Gb-Keramikbausteine.<br />
Anwendungen:<br />
• weltraumtaugliche prozessorbasierte<br />
Systeme und FPGA-Boards<br />
• LEO-, MEO-, GEO- und HEO-Weltraummissionen<br />
• Satelliten, Trägerraketen<br />
• Raumfahrtsysteme und -fahrzeuge<br />
• Luft- und Raumfahrt systeme ◄<br />
Wir wissen, welche Kräfte wirken: Deine.<br />
Wir suchen Elektroniker:innen<br />
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Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Teilzeit sowie weitere<br />
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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 49
Aerospace & Defence<br />
Real-Time Kinematic statt Multi-GNSS<br />
Zentimetergenaue Positionierung in Echtzeit<br />
Die Bedeutung einer exakten Positionsbestimmung gewinnt in vielen Bereichen und Anwendungen an<br />
Bedeutung. Mit Echtzeitkinematik (Real-Time Kinematic, RTK) existiert eine Technologie, die im Vergleich zu<br />
gewöhnlichen Multi-GNSS-Systemen wesentlich genauer ist und wirtschaftlich immer attraktiver wird.<br />
Gemeinsam mit dem Rutronik<br />
Wireless Competence Center<br />
haben die Experten von Rutronik<br />
System Solutions das Adapter<br />
Board RAB4 entwickelt, mit<br />
dem das Leistungsvermögen<br />
von RTK unkompliziert getestet<br />
werden kann, ohne eine<br />
eigene Hardware konzipieren<br />
zu müssen. Durch die beschleunigte<br />
Vorentwicklungsphase und<br />
Kostenreduktion trägt das RAB4<br />
dazu bei, Anwendungen schneller<br />
zur Marktreife zu bringen.<br />
Hintergrund-Infos<br />
Autonom fahrende Fahrzeuge,<br />
Drohnen oder auch Landwirtschaftsmaschinen<br />
sind auf eine<br />
genaue Positionsbestimmung<br />
in Echtzeit angewiesen. RTK<br />
ist eine Technologie, die die<br />
Präzision von Satellitensystem-<br />
Positionen mithilfe einer Basisstation,<br />
die Korrekturdaten an<br />
einen sich bewegenden Empfänger<br />
sendet, erhöht. Dadurch<br />
kann eine Genauigkeit von ein<br />
bis zwei Zentimetern erreicht<br />
werden, auch bei sich schnell<br />
bewegenden Objekten.<br />
die Technologie mit ihren<br />
Vorteilen für weitere Anwendungsbereiche<br />
interessant. Mit<br />
unserem RAB4 bieten wir eine<br />
moderne Hardwarelösung an,<br />
die es ermöglicht, RTK schnell<br />
und kostengünstig für verschiedene<br />
Anwendungen zu testen“,<br />
erläutert Stephan Menze, Head<br />
of Global Innovation Management<br />
bei Rutronik.<br />
Modernste Komponenten<br />
für das beste Ergebnis<br />
Auf dem RAB4 sind leistungsstarke<br />
Bauteile verbaut, die sich<br />
alle auf der Linecard von Rutronik<br />
befinden. Das hochpräzise<br />
RTK-Positionierungsmodul<br />
UM980 von Unicore Communications<br />
basiert auf der neuesten<br />
Generation des GNSS-SoC<br />
NebulasIV, bietet eine hohe<br />
Positionsbestimmungsrate und<br />
unterstützt alle verfügbaren<br />
GNSS-Frequenzen. Damit eignet<br />
es sich hervorragend für Navigations-<br />
und Positionierungsanwendungen.<br />
„Wir gehören zu den Top-Anbietern<br />
im Bereich der hochpräzisen<br />
Positionierungsmodule und<br />
haben eine starke Partnerschaft<br />
mit Rutronik aufgebaut. Wir<br />
freuen uns sehr über das neue<br />
RAB4. Wir glauben, dass die<br />
Integration unseres leistungsstarken<br />
UM980-Moduls in das<br />
Adapter Board die Bekanntheit<br />
der RTK-Technologie erheblich<br />
steigern und Entwicklern<br />
die Fähigkeiten unseres Moduls<br />
zeigen wird“, sagt Zhang Bing,<br />
Vice President Marketing bei<br />
Unicore.<br />
Für eine absolute Positionierung<br />
ist ein 4G-LTE-Modul mit integriertem<br />
Standard-Multi-GNSS-<br />
Empfänger der LE910-Serie von<br />
Telit Cinterion auf dem Adapter<br />
Board verbaut. Weiterer Vorteil:<br />
Aufgrund der Integration eines<br />
GNSS- und RTK-Empfängers<br />
besteht die Möglichkeit, die<br />
Ausgaben direkt miteinander zu<br />
vergleichen, ohne mehrere Entwicklungskits<br />
unterschiedlicher<br />
Hersteller nutzen zu müssen. Das<br />
RAB4 enthält darüber hinaus<br />
eine 100 MB Prepaid SIM-Karte.<br />
Aufgrund dieser Kombination<br />
können NTRIP-Korrekturdaten<br />
aus dem Internet bezogen werden.<br />
Der Betrieb einer eigenen<br />
Referenzstation ist daher nicht<br />
notwendig.<br />
Modulares Konzept<br />
ermöglicht vielfältige<br />
Entwicklungsvorhaben<br />
Dank der Arduino-Schnittstelle<br />
kann das RAB4 leicht mit anderen<br />
Boards wie beispielsweise<br />
dem RDK3 von Rutronik System<br />
Solutions, einem Base Board,<br />
mit dem Wireless-Verbindungen<br />
mittels Bluetooth® Low Energy<br />
realisiert werden können, kombiniert<br />
werden. Das Applikationsbeispiel<br />
von Rutronik System<br />
Solutions zeigt diese Verbindung.<br />
So wurde eigens ein<br />
Rover entwickelt, der sich via<br />
App zentimetergenau steuern<br />
lässt. Premiere feierte dieser<br />
auf der embedded world <strong>2024</strong><br />
in Nürnberg.<br />
Rutronik Elektronische<br />
Bauelemente GmbH<br />
www.rutronik.com<br />
„RTK ist keine neue Technologie,<br />
sondern wird in einigen<br />
Bereichen schon lange verwendet.<br />
Bisher waren die Kosten<br />
jedoch sehr hoch. Mittlerweile<br />
stehen günstigere, aber dennoch<br />
leistungsstarke Module<br />
zur Verfügung. Dadurch wird<br />
50 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Messtechnik<br />
Multimeter mit Touchscreen<br />
Dank der kompakten Größe eignen sich<br />
die Geräte auch gut für die Befestigung an<br />
einer Halterung.<br />
Die Digitalmultimeter der Serie DM858<br />
von Rigol sind Tischgeräte mit 5,5-stelliger<br />
Anzeige, einer Geschwindigkeit von<br />
max. 125 Messwerten/s, einem Datenerfassungsspeicher<br />
von 500.000 Punkten und<br />
einer Genauigkeit von 0,03% DCV (1 Jahr).<br />
Meilhaus Electronic GmbH<br />
www.meilhaus.com<br />
Das DM858 bietet elf Messfunktionen<br />
für Eingangssignale, fünf mathematische<br />
Operationen und drei grafische Anzeigetypen.<br />
Die Geräte sind mit einem 17,8 cm<br />
großen Touchscreen ausgestattet. Neben<br />
USB- und LAN-Schnittstelle (Standard)<br />
haben die Digitalmultimeter eine Web-Control-Funktion,<br />
über die sie direkt gesteuert<br />
werden können. Über eine Typ-C-Stromschnittstelle<br />
können die Multimeter der<br />
DM858-Serie mit Strom versorgt werden.<br />
Die Geräte der Serie DM858 sind mit<br />
verschiedene Messfunktionen ausgestattet<br />
und unterstützen etwa DCV, DCI,<br />
ACV, ACI, 2-Leiter-Widerstand, 4-Leiter-Widerstand,<br />
Frequenz, Periode, Kontinuität,<br />
Diode, Kapazität und beliebige<br />
Sensor messungen. Die Daten werden auf<br />
einer großen grafischen Anzeige in Trenddiagrammen,<br />
Histogrammen oder Balkendiagrammen<br />
dargestellt.<br />
Mit einfachen Touchscreen-Gesten auf dem<br />
17, 8 cm großen Display lassen sich die<br />
Geräte bedienen. Der Bildschirm ist außerdem<br />
mit einer Dual-Anzeigefunktion ausgestattet,<br />
sodass zwei Messungen auf einmal<br />
angezeigt werden können, was die Beobachtung<br />
und Analyse von Daten erleichtert.<br />
Die Digitalmultimeter der DM858-Serie sind<br />
kompakt und leicht zu transportieren. Die<br />
kompakte Größe spart wertvollen Platz auf<br />
dem Prüfstand, das leichte Gewicht erlaubt<br />
eine einfache mobile Nutzung. Über eine<br />
USB-Typ-C-Schnittstelle können die Geräte<br />
von einer mobilen Stromquelle gespeist<br />
werde. Standard-USB- und LAN-Schnittstellen<br />
dienen einer flexiblen PC-Konnektivität,<br />
außerdem ist die Fernsteuerung über<br />
Web Control möglich. ◄<br />
Precise Radome<br />
Measurement<br />
Systems<br />
Military and Commercial<br />
Applications<br />
Transmission Efficiency<br />
Beam Deflection Error<br />
Pattern Distortion<br />
Reflectivity<br />
Positioner Error Correction<br />
Time Domain Analysis<br />
Exceeding RTCA-DO-213A Specifications<br />
Test with Confidence at www.nsi-mi.com
Messtechnik<br />
Netzgeräte mit marktführenden Funktionen<br />
Die neuesten DC-Netzgeräte<br />
von Rohde & Schwarz für den<br />
allgemeinen Handbetrieb im<br />
Labor genauso wie automatisierte<br />
Anwendungen bieten einen<br />
für Geräte der Einsteigerklasse<br />
extrem breiten Funktionsumfang.<br />
Die Netzgeräteserie R&S<br />
NGC100 umfasst Ein-, Zweiund<br />
Dreikanal-Modelle, die bis<br />
zu 32 V, 10 A und 100 W liefern.<br />
DC-Netzgeräte sind in der<br />
gesamten Elektronikindustrie<br />
unverzichtbar und erfüllen einen<br />
grundlegenden Bedarf: Sie wandeln<br />
die Spannung einer Wechselstromquelle,<br />
die Schwankungen<br />
und Spannungsstößen<br />
ausgesetzt sein kann, in eine<br />
genaue und stabile Gleichspannung<br />
um.<br />
Rohde & Schwarz<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
Die neue R&S NGC100 Netzgeräteserie<br />
wird nicht nur dieser<br />
fundamentalen Anforderung<br />
gerecht, sondern bietet Merkmale,<br />
Funktionen und Fernsteuerfähigkeiten<br />
für Anwendungen,<br />
die weit über die Bereitstellung<br />
einer stabilen Ausgangsleistung<br />
hinausgehen.<br />
Das Einkanal-Modell R&S<br />
NGC101 liefert 10 A, das Zweikanal-Modell<br />
R&S NGC102<br />
bis zu 5 A pro Kanal und das<br />
dreikanalige R&S NGC103 bis<br />
zu 3 A pro Kanal. Dank kompaktem<br />
Formfaktor und geringem<br />
Gewicht können zwei R&S-<br />
NGC100-Geräte nebeneinander<br />
in einem 19-Zoll-Rack montiert<br />
werden, um den Platzbedarf<br />
komplexer Testaufbauten zu<br />
minimieren.<br />
Bei den Zwei- und Dreikanal-<br />
Modellen sind alle Kanäle für<br />
maximale Flexibilität vollständig<br />
isoliert. Der Benutzer kann diese<br />
Kanäle als komplett unabhängige,<br />
extrem kompakte Stromversorgungen<br />
einsetzen. Alternativ<br />
lassen sich die Kanäle in<br />
Reihe schalten um den maximalen<br />
Potenzialunterschied auf 96<br />
V zu erhöhen, oder parallel, um<br />
Ströme bis 10 A zu ermöglichen.<br />
Dank vollständiger galvanischer<br />
Trennung können die Kanäle<br />
zur Versorgung symmetrischer<br />
Schaltungen zusammengeschaltet<br />
werden, ohne mögliche Erdschleifen<br />
bedenken zu müssen.<br />
Die allgemeine Performance des<br />
R&S NGC100 als Netzgerät ist<br />
ausgezeichnet, sowohl hinsichtlich<br />
des Ausgangsbereichs als<br />
auch der Ausgangsqualität in<br />
Bezug auf Restwelligkeit und<br />
Rauschen. Die unterstützten<br />
Anwendungen und zusätzlichen<br />
Funktionalitäten übertreffen die<br />
Erwartungen an diese Geräteklasse.<br />
Die Remote-Sensing-<br />
200 V/m Immunity Ethernet Switch für die EMV-Halle<br />
Seit 1995 ist Pontis mit EMVgehärteten<br />
Kameras und<br />
EMV-gehärteten Konvertern<br />
„Made in Germany“ am Markt.<br />
Ein Beispiel aus der breiten<br />
Produkt palette ist der neue<br />
EMV-gehärtete foEthernet<br />
5-Port Switch.<br />
• 4x Ethernet in der EMV-Halle<br />
• 1x Ethernet-Fibre-Verbindung<br />
• 10Base-T, 100Base-TX,<br />
1000Base-T<br />
• EMC compliant to CISPR<br />
25, Class5<br />
• immunisiert bis 200 V/m<br />
Der foEthernet-Switch ist ein<br />
5-Port-Switch in einem EMVgeschirmten<br />
Gehäuse, ein Port<br />
ist für die Kommunikation<br />
nach außerhalb der Kammer<br />
mit Glasfaser ausgestattet. Das<br />
akkubetriebene Set besteht<br />
aus dem geschirmten 5-Port-<br />
Switch in der EMV-Halle und<br />
dem ungeschirmten Medienkonverter<br />
für den Einsatz im<br />
Kontrollraum.<br />
EMCO Elektronik GmbH<br />
www.emco-elektronik.de<br />
Funktion stellt die Genauigkeit<br />
sicher, da hierbei die Spannung<br />
am Eingang der versorgten<br />
Schaltung und nicht am Ausgang<br />
des Netzgeräts gemessen wird.<br />
Der Benutzer kann auch Spannungs-<br />
oder Stromänderungen<br />
für eine Messsequenz programmieren<br />
oder steil ansteigende<br />
Spannungen verhindern, um<br />
den Prüfling zu schützen oder<br />
bestimmte Betriebsbedingungen<br />
zu simulieren.<br />
Das R&S NGC100 setzt ganz<br />
auf Sicherheit und bietet eine<br />
komplette Palette an Schutzfunktionen<br />
für elektrische und<br />
thermische Eigenschaften. Der<br />
Benutzer kann die Zeit einstellen<br />
und Sequenzen für die Kanalaktivierung<br />
definieren. Die Spannungs-<br />
und Stromwerte für die<br />
versorgte Leistung können aufgezeichnet<br />
werden.<br />
Alle Modelle R&S NGC100 verfügen<br />
standardmäßig über eine<br />
Dual-Schnittstelle mit USB- und<br />
LAN-Ports. Optional ist auch<br />
eine GPIB-Schnittstelle für Fernsteuerungsanwendungen<br />
erhältlich.<br />
Für die Fremdansteuerung<br />
unterstützt ein digitaler Trigger<br />
Eingabesignale im Transistor-<br />
Transistor-Logik-Format zum<br />
Auslösen von Funktionen wie<br />
Daten-Logging. Es ist auch möglich,<br />
Sequenzen von Spannungsoder<br />
Stromänderungen über ein<br />
externes Programm einzugeben.<br />
Eine analoge Schnittstelle für<br />
Eingangsspannungen bis 10 V<br />
und Ströme bis 20 mA ermöglicht<br />
nahezu verzögerungsfreie<br />
Anpassungen von Ausgangsspannung<br />
und -strom über den<br />
gesamten Bereich.<br />
Die Geräte der R&S-<br />
NGC100-Serie ersetzen die<br />
R&S-HMC804x-Netzgeräte,<br />
bedarfsweise als direkter „Dropin-Ersatz“<br />
oder im gemeinsamen<br />
Betrieb. Sie sind Teil des R&S-<br />
Essentials-Portfolios und von<br />
Rohde & Schwarz sowie ausgewählten<br />
Vertriebspartnern<br />
erhältlich. ◄<br />
52 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Messtechnik<br />
Batronix<br />
Oszilloskope<br />
Spektrum-Analyzer<br />
für neue Technologien<br />
Spektrumanalysatoren<br />
Immer kürzere Signale in hohen Frequenzbereichen<br />
müssen analysiert werden,<br />
weshalb Detailanalysen in Bezug auf die<br />
Signaldauer eine immer größere Bedeutung<br />
zukommt. Die extrem schnellen Echtzeit-<br />
Spektrumanalysatoren der SPECTRAN-<br />
V6-Serien sind für den Einsatz in modernen<br />
WLAN-Umgebungen prädestiniert.<br />
Die beiden Typen SPECTRAN V6 PLUS<br />
500XA-6 sowie V6 ECO 150XA-6 haben<br />
für seine kompakte Größe eine beeindruckende<br />
Leistung.<br />
„Die äußerst positive Resonanz zeigt,<br />
daß unsere Echtzeit-Spektrum-Analyzer<br />
im Zusammenspiel mit der RTSA Suite<br />
PRO neue Maßstäbe in der Messtechnik<br />
setzen“, so Thorsten Chmielus, CEO<br />
Aaronia AG. „Doch wir arbeiten bereits an<br />
den nächsten SPECTRAN-Generationen.<br />
Mit einem Frequenzbereich bis 110 GHz<br />
(modell abhängig) ist der SPECTRAN V6<br />
XPLORER beispielsweise der neue Player<br />
im Hochfrequenzbereich. Als kostengünstige<br />
Entwicklungsplattform erschließt er<br />
aufgrund seiner Leistungsfähigkeit vollkommen<br />
neue Anwendungsgebiete.“<br />
Aaronia AG<br />
www.aaronia.com<br />
Die Echtzeit-Spektrumanalysatoren der<br />
SPECTRAN-V6-Serie beschleunigen mit<br />
ihrer Echtzeitbandbreite von bis zu 450<br />
MHz oder Sweep-Geschwindigkeit von<br />
>3 GHz/s alle Messungen. Das ermöglicht<br />
eine schnellere Aktualisierung des<br />
Spektrums und die Erfassung von transienten<br />
Signalen, was insbesondere bei der<br />
Analyse von Frequenzhopping-Signalen<br />
oder bei der Suche nach intermittierenden<br />
Störungen wichtig ist. Innerhalb des Frequenzbereichs<br />
von 9 kHz bis zu 110 GHz<br />
können selbst extrem kurzzeitige Signale<br />
erfasst und lokalisiert werden.<br />
Herzstück ist die modulare Echtzeit-<br />
Spektrum überwachungs-Software RTSA-<br />
Suite PRO, ein mächtiges Software-Paket<br />
zur Signalaufzeichnung und Datenanalyse.<br />
Mithilfe des modularen Baukastensystems<br />
lassen sich selbst komplexe Messaufgaben<br />
innerhalb kürzester Zeit per Drag&Drop<br />
konfigurieren. Durch Zusammenstellen<br />
verschiedener Blöcke entsteht ein visuelles<br />
Abbild des Messaufbaus. Zahlreiche optional<br />
erhältliche Software-Module erweitern<br />
den Funktionsumfang der SPECTRAN-<br />
V6-Analyzer-Serien der Aaronia AG.<br />
In naher Zukunft wird die RTSA Suite<br />
PRO mit Modulen zur einfacheren Analyse<br />
und Konfiguration von WiFi-Netzen<br />
erweitert. Eine große Erleichterung für<br />
Errichter und Servicetechniker im industriellen<br />
oder gewerblichen Umfeld sowie<br />
im Endkonsumer-Bereich. ◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 53<br />
Netzwerkanalysatoren<br />
Signalgeneratoren<br />
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neuesten Innovationen der<br />
Messtechnik bei Batronix!<br />
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Telefon +49 (0)4342 90786-0
Messtechnik<br />
MTS-Funkfeld-Emulation<br />
bringt die Realität ins Testgebiet<br />
an die AIAD+ Lösung angeschlossen<br />
werden.<br />
• Es ist leicht möglich, Signalpegel<br />
unterhalb der Empfindlichkeitsschwelle<br />
des UE abzuschwächen.<br />
• unabhängige, reproduzierbare<br />
Ergebnisse<br />
• extrem breiter Frequenzbereich<br />
von 30 bis 1000 MHz; andere<br />
Frequenzbereiche von 50 bis<br />
8000 MHz möglich<br />
Veraltete Systeme ersetzen<br />
oder neue Systeme zertifizieren<br />
Betrachtet man die Entwicklung<br />
oder Integration von taktischen<br />
Kommunikationssystemen, so<br />
stellt man fest: Die grundlegende<br />
Entwicklung findet im<br />
Unternehmen statt, Funktionstests<br />
und Integration erfolgen<br />
im Feld. Anwendungsfälle wie<br />
Reichweitentest, Zellenwechsel,<br />
Interoperabilität, dynamische<br />
Bewegung, Abbrüche usw. werden<br />
unter verschiedenen klimatischen<br />
Bedingungen simuliert.<br />
Die Ausrüstung, die Testobjekte<br />
selbst und das Personal müssen<br />
zu verschiedenen Orten transportiert<br />
werden (Testlabors, Truppenübungsplatz,<br />
verschiedene<br />
Klimazonen...). Diese Prüfmethode<br />
wird als OTA-Prüfung<br />
(Over-The-Air) bezeichnet und<br />
ist derzeit Standard.<br />
Dies ist möglich, weil das<br />
Funkgerät nicht Over-The-Air,<br />
sondern ausschließlich drahtgebunden<br />
betrieben wird. Alle<br />
Ausbreitungsmöglichkeiten<br />
und -modelle werden in einem<br />
Netzwerk aus Kabeln, Filtern,<br />
Splittern/Combinern und Dämpfungsgliedern<br />
etc. nachgebildet:<br />
Der AIAD bringt die Realität ins<br />
Labor oder in den Testraum. Für<br />
die Testobjekte sieht es wirklich<br />
so aus, als befänden sie sich in<br />
einer echten Funkumgebung.<br />
Eigenschaften und Vorteile:<br />
• Beliebige Anwendungen, Situationen<br />
und/oder Problemfälle<br />
können im Labor simuliert<br />
werden.<br />
• skalierbare Anzahl von Teilnehmern<br />
(Ports) und Konfiguration<br />
möglich<br />
• Feldversuche werden auf ein<br />
Minimum reduziert.<br />
• Selbst drahtlose Geräte mit<br />
extremen Sendeleistungen von<br />
10 W und mehr können direkt<br />
Funktionstests finden an einem<br />
Demonstrationsgerät statt, das<br />
in der Regel kundenspezifisch<br />
angepasst ist oder nur einen kleinen<br />
Funktionsumfang abdeckt.<br />
Tests unter realen Bedingungen<br />
mit der bereits vorhandenen<br />
Technik werden in der Regel<br />
nicht durchgeführt oder können<br />
nur mit großem personellem und<br />
materiellem Aufwand realisiert<br />
werden. Ähnliche Situation wie<br />
bei der Entwicklung oder Integration.<br />
Mit dem AIAD können beliebige<br />
Situationen, Zustände oder<br />
Problemfälle im Labor repro-<br />
Jede Übertragungssituation,<br />
jeder Status und jeder Problemfall<br />
können mit dem Air Interface<br />
Adapter (AIAD) im Labor<br />
reproduziert werden.<br />
MTS Systemtechnik GmbH<br />
www.mts-systemtechnik.de<br />
54 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Messtechnik<br />
duziert werden. Die neuen Systeme<br />
werden über HF-Kabel mit<br />
dem Netzwerk verbunden. Ein<br />
schneller Austausch von verschiedenen<br />
Marken oder Typen<br />
ist sehr einfach zu handhaben.<br />
Auch eine unabhängige Messung<br />
der Spezifikationen der Geräte<br />
und Systeme ist möglich.<br />
• Jede Situation oder jeder<br />
bekannte kritische Fall kann<br />
leicht reproduziert werden.<br />
• Die Leistung der neuen Systeme<br />
kann unter realen Bedingungen<br />
umfassend getestet<br />
werden.<br />
• unabhängige Testergebnisse<br />
• Feldversuche sind fast nicht<br />
mehr notwendig.<br />
• Verkürzung des Validierungsprozesses<br />
• immense Verkürzung der Zeit<br />
bis zur Einführung<br />
Ausbildung und Training<br />
Grundlegende theoretische und<br />
praktische Inhalte werden traditionell<br />
im Unterrichtsraum<br />
vermittelt. Fähigkeiten werden<br />
aber nur dann langfristig gefestigt<br />
und automatisiert, wenn<br />
sie permanent angewendet und<br />
wiederholt werden. Schulungsräume<br />
oder auch vorhandene<br />
Einsatzfahrzeuge sind dafür nur<br />
bedingt geeignet, da realistische<br />
Anwendungen und Problemstellungen<br />
nur unter realen Bedingungen,<br />
d.h. im Feld, auftreten.<br />
Mit dem AIAD können beliebige<br />
Situationen, Zustände oder<br />
Extremfälle im Schulungsraum<br />
nachgestellt werden. Wie bereits<br />
mehrfach erwähnt, ist die Grundstruktur<br />
die gleiche wie bei den<br />
bisherigen Anwendungen. Alle<br />
Auszubildenden sind über das<br />
AIAD-Netzwerk miteinander<br />
verbunden und der Ausbilder<br />
kann dynamisch jede mögliche<br />
Konstellation herstellen. So können<br />
Wissensstände und Lernkontrollen<br />
abgefragt und Simulationen<br />
durchgeführt werden...<br />
und das alles, ohne das Gebäude<br />
verlassen zu müssen.<br />
• Jede reale Situation kann von<br />
einem Ausbilder leicht reproduziert<br />
werden.<br />
• Trainingsziele werden in kürzester<br />
Zeit erreicht, da sie beliebig<br />
oft reproduziert und wiederholt<br />
werden können.<br />
• schnelle und vielfältige Überprüfung<br />
des Lernerfolgs<br />
• Feldversuche sind fast nicht<br />
mehr notwendig.<br />
• einfache Handhabung für den<br />
Ausbilder<br />
• spart Ressourcen und Zeit<br />
Neue Szenarien oder Fehlerursachen<br />
können sehr einfach hinzugefügt<br />
werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit Systemlösungen vom Typ<br />
AIAD kann jeder Zustand einer<br />
Funkumgebung dynamisch<br />
erzeugt werden. Für die beteiligten<br />
Systeme sieht es tatsächlich<br />
so aus, als würden sie<br />
sich aktiv durch eine bestimmte<br />
Geländeformation oder ein<br />
Gebiet bewegen. Ebenso können<br />
die Nachbarsysteme oder<br />
Störer integriert werden.<br />
Das System kann auch für die<br />
Behördenkommunikation (z.B.<br />
Behördenfunk TETRA) und<br />
auch für Mobilfunk (GSM,<br />
UMTS, LTE, 5G, IoT, C2X,<br />
Wi-Fi) eingesetzt werden.<br />
Abschwächer von bis 122 dB<br />
sind möglich. ◄<br />
Script Launcher erweitert Spektrumanalysator-Funktionalität<br />
von Messberichten im Word-<br />
Format mit Screenshots und<br />
Messdaten sowie die Unterstützung<br />
von SignalShark-Netzwerkfunktionen,<br />
einschließlich<br />
der Synchronisation von<br />
Einstellungen und der gemeinsamen<br />
Nutzung von Messdaten<br />
zwischen mehreren Geräten in<br />
einem Netzwerk.<br />
Telemeter Electronic GmbH<br />
info@telemeter.de<br />
www.telemeter.info<br />
Narda Safety Test Solutions<br />
bietet mit dem Narda Script<br />
Launcher den Anwendern des<br />
SignalShark-Spektrumanalysators<br />
die Möglichkeit, die Funktionalität<br />
des Gerätes durch<br />
benutzerdefinierte Python-<br />
Skripte zu erweitern. Voraussetzung<br />
zum Nutzen der Python-<br />
Skripte ist die Installation des<br />
Narda Script Launchers auf<br />
dem SignalShark. Die grafische<br />
Benutzeroberfläche des<br />
Launchers ermöglicht es, die<br />
Skripte einfach auszuwählen<br />
und auszuführen.<br />
Programmierkenntnisse in<br />
Python sind nicht zwingend<br />
erforderlich. Narda bietet eine<br />
Reihe von vorkonfigurierten<br />
Skripten für verschiedene Aufgaben<br />
an. Diese umfassen die<br />
Fernsteuerung des SignalShark<br />
mittels SCPI-Befehlen,<br />
die automatische Generierung<br />
Die Verwendung von Python-<br />
Skripten mit dem Narda Script<br />
Launcher bietet dem User<br />
zahlreiche Vorteile. Durch die<br />
Automatisierung von Routineaufgaben<br />
wird die Effizienz<br />
gesteigert, da Zeit und Arbeitsaufwand<br />
eingespart werden.<br />
Gleichzeitig reduziert sich<br />
das Risiko manueller Fehler<br />
bei der Datenerfassung und<br />
-analyse, was die Qualität der<br />
Ergebnisse verbessert. Darüber<br />
hinaus ermöglicht die Anpassungsfähigkeit<br />
der Skripte den<br />
Anwendern, die Funktionalität<br />
des SignalShark optimal an<br />
kundenspezifische Anforderungen<br />
anzupassen. ◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 55
Messtechnik<br />
DDS-Option für ultraschnelle AWGs erzeugt bis zu 20 Sinuswellen<br />
Spectrum Instrumentation präsentierte eine neue Firmware-Option für alle schnellen Arbiträrgeneratoren<br />
(AWGs) mit 16 Bit Auflösung, bis zu 1,25 GS/s Geschwindigkeit und 400 MHz Bandbreite.<br />
DDS-Beispiel mit 16 überlagerten Sinuswellen auf einem AWG-Ausgangskanal inklusive der FFT-Analyse<br />
Mit der neuen Option können 23 DDS-Kerne<br />
(Direct Digital Synthesis) pro AWG-Karte<br />
programmiert werden, die sich dann auf<br />
die Hardware-Ausgänge verteilen lassen<br />
(maximal 20 Kerne auf einem Ausgang).<br />
Frequenz, Amplitude, Phase, Frequenzrampe<br />
und Amplitudenrampe jedes DDS-Kerns<br />
können auf einfache Weise programmiert<br />
werden. So sind z.B. nur wenige Befehle<br />
nötig, um die Laser (via AODs und AOMs)<br />
in Quantenexperimenten zu steuern, statt<br />
große Datenmengen für die Steuersignale<br />
berechnen zu müssen. Die DDS-Ausgabe<br />
kann mit externen Triggerereignissen oder<br />
durch einen programmierbaren Timer mit<br />
einer Auflösung von 6,4 ns synchronisiert<br />
werden.<br />
Die neue DDS-Funktion, die für alle schnellen<br />
AWGs von Spectrum Instrumentation<br />
verfügbar ist, erzeugt aus mehreren DDS-<br />
Kernen ein Mehrträgersignal (Mehrtonsignal),<br />
wobei jeder Träger seine eigene<br />
genau definierte Frequenz, Amplitude und<br />
Phase hat.<br />
Die Vorteile bei der Verwendung von DDS<br />
Mit der Möglichkeit, zwischen dem normalen<br />
AWG-Modus (der Signalformen aus<br />
vorprogrammierten Daten generiert) und<br />
dem DDS-Modus (der nur wenige Befehle<br />
zur Erzeugung von Sinuswellen benötigt)<br />
umzuschalten, sind die Spectrum AWGs<br />
extrem vielseitig und können für fast jede<br />
Anwendung genutzt werden. Der interne<br />
4-GB-Speicher pro AWG-Karte und die<br />
schnelle DMA-Übertragung ermöglichen<br />
das Streamen von DDS-Befehlen mit einer<br />
Geschwindigkeit von bis zu 10 Millionen<br />
Befehlen pro Sekunde! Diese einzigartige<br />
Fähigkeit macht es möglich, benutzerdefinierte<br />
Rampen (z.B. S-förmig) sowie verschiedene<br />
Modulationsarten (z.B. FM und<br />
AM) mit einfachen, benutzerfreundlichen<br />
DDS-Befehlen auszuführen.<br />
Spectrum Instrumentation<br />
www.spectrum-instrumentation.com<br />
Im DDS-Modus sind nur wenige Befehle nötig, um z.B. eine Sinuswelle zu erzeugen (gelb), die Frequenz zu<br />
erhöhen (blau) und die Amplitude zu verringern (grün).<br />
56 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Messtechnik<br />
DDS in Quantenexperimenten<br />
Seit Jahren werden die verschiedenen AWGs<br />
von Spectrum Instrumentation weltweit in<br />
führenden Quanten experimenten eingesetzt.<br />
Seit 2021 ist Spectrum Teil des Rymax-<br />
One-Konsortiums, das im Rahmen des<br />
Förderprogramms „Quanten technologien<br />
– von den Grundlagen bis zum Markt“<br />
vom Bundes ministerium für Bildung und<br />
Forschung gefördert wird. Das Ziel dieses<br />
Konsortiums ist der Bau eines Quantenoptimierers.<br />
Die Entwicklung der DDS-Option<br />
basiert auf dem Feedback der Konsortialpartner<br />
und anderer Forschungsinstitute<br />
weltweit.<br />
Durch die Flexibilität und den schnellen<br />
Streaming-Modus (der auch das Datenstreaming<br />
direkt von einer GPU ermöglicht),<br />
ist es mit den AWGs von Spectrum möglich,<br />
einzelne Atome – die Qubits – direkt<br />
von einem PC aus zu steuern. Die große<br />
Flexibilität dieses Ansatzes hat aber den<br />
Nachteil, dass große Datenmengen berechnet<br />
werden müssen. Dies verlangsamt die<br />
kritische Entscheidungsschleife.<br />
Im Gegensatz dazu wird mit der neuen DDS-<br />
Option die zu übertragende Datenmenge<br />
extrem reduziert, bei weiterhin voller Kontrolle<br />
über die einzelnen Qubits.<br />
Alle für die Quantenforschung erforderlichen<br />
Funktionen sind integriert. Mit nur einem<br />
einzigen Befehl können dynamische, lineare<br />
Rampen erzeugt werden für extrem präzise<br />
und feine Änderungen von Frequenzen und<br />
Amplituden.<br />
Weitere Anwendungsbereiche für DDS<br />
Bei vielen Arten von Prüfsystemen ist es<br />
wichtig, exakte Signalformen zu erzeugen<br />
und diese so einfach wie möglich zu steuern.<br />
Die DDS-Option bietet Benutzern eine<br />
simple Möglichkeit, viele Signalformen und<br />
deren zeitliche Abfolge sowie Frequenzänderungen<br />
aller Art als auch fein abstimmbare<br />
Referenzfrequenzen und -profile zu<br />
erzeugen. Anwendungen, die schnelle Frequenzumschaltung<br />
und Feinabstimmung<br />
der Frequenzen erfordern, sind weitverbreitet.<br />
Man findet sie in industriellen, medizinischen<br />
und bildgebenden Systemen, in der<br />
Netzwerkanalyse oder auch in der Kommunikations-<br />
und Satellitentechnik, wo Daten<br />
mittels Phasen- und Frequenzmodulation<br />
auf einem Träger codiert werden.<br />
Verfügbarkeit der DDS-Option<br />
Die DDS-Option ist ab sofort für 23 verschiedene<br />
AWG-Produkte von Spectrum<br />
Instrumentation erhältlich. Dazu gehören<br />
PCIe-Karten (M4i.66xx), PXIe-Module<br />
(M4x.66xx), tragbare LXI/Ethernet-<br />
Einheiten (DN2.66x) und Desktop-LXI/<br />
Ethernet-Geräte (DN6.66x). Durch ein einfaches<br />
Firmware-Update können alle bereits<br />
ausgelieferten Produkte der 66xx-Serie mit<br />
der neuen DDS-Option ausgestattet werden.<br />
Die Programmierung erfolgt über die<br />
vorhandenen Treiber-SDKs, die im Lieferumfang<br />
enthalten sind, wie Python, C++,<br />
MATLAB, LabVIEW und weiteren.<br />
Link zum Produktvideo (5 min):<br />
https://youtu.be/PoT0cReolRE ◄<br />
Ihr Partner für<br />
EMV und HF<br />
Messtechnik-Systeme-Komponenten<br />
EMV-<br />
MESSTECHNIK<br />
Absorberräume, GTEM-Zellen<br />
Stromzangen, Feldsonden<br />
Störsimulatoren & ESD<br />
Leistungsverstärker<br />
Messempfänger<br />
Laborsoftware<br />
HF- & MIKROWELLEN-<br />
MESSTECHNIK<br />
Puls- & Signalgeneratoren<br />
GNSS - Simulation<br />
Netzwerkanalysatoren<br />
Leistungsmessköpfe<br />
Avionik - Prüfgeräte<br />
Funkmessplätze<br />
ANTENNEN-<br />
MESSTECHNIK<br />
Positionierer & Stative<br />
Wireless-Testsysteme<br />
Antennenmessplätze<br />
Antennen<br />
Absorber<br />
Software<br />
23 verschiedene AWG-Produkte können die neue DDS-Firmware nutzen. Sie bieten eine 16 Bit-Auflösung<br />
und eine Geschwindigkeit von bis zu 1,25 GS/s.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />
57<br />
HF-KOMPONENTEN<br />
Abschlusswiderstände<br />
Adapter & HF-Kabel<br />
Dämpfungsglieder<br />
RF-over-Fiber<br />
Richtkoppler<br />
Kalibrierkits<br />
Verstärker<br />
Hohlleiter<br />
Schalter<br />
Tel. 089-895 565 0 * Fax 089-895 565 10<br />
Email: info@emco-elektronik.de<br />
Internet: www.emco-elektronik.de
Messtechnik<br />
ESD-Targets (Strommesswandler) für Anwendungen bis 4 GHz<br />
Die Firma TekBox entwickelt<br />
und produziert preisgünstige<br />
EMV-Pre-Compliance-Testlösungen<br />
und Software.<br />
Meilhaus Electronic GmbH<br />
www.meilhaus.com<br />
Pre-Compliance-Tests sind vorbereitende<br />
Konformitätstest, die<br />
mit einfacheren, erschwinglichen<br />
Messgeräten durchgeführt werden<br />
und das frühe Erkennen<br />
von Störquellen und die Überprüfung<br />
der Wirksamkeit von<br />
Anpassungen schon während<br />
der Entwicklung ermöglichen.<br />
Bei den Geräten TBESDT1 und<br />
TBESD2 ESD TARGET von<br />
TekBox handelt es sich um ESD-<br />
Targets. Ein ESD-Target (elektrostatisches<br />
Entladeziel) ist ein<br />
strommessender Wandler und<br />
wird verwendet, um die elektrostatische<br />
Entladung (ESD)<br />
zu kontrollieren und zu testen.<br />
Mit den Geräten TBESDT1 und<br />
TBESD2 ESD TARGET von<br />
TekBox lassen sich Messungen<br />
bis zu 4 GHz gemäß IEC 61000-<br />
4-2 durchführen.<br />
Strommesswandler sind unverzichtbare<br />
Werkzeuge zur genauen<br />
Messung hochfrequenter Ströme<br />
in verschiedenen Anwendungen,<br />
insbesondere in der EMV-Prüfung<br />
und Leistungselektronik.<br />
Durch die Bereitstellung präziser<br />
Messungen ohne Stromkreisunterbrechung<br />
tragen diese<br />
Transformatoren dazu bei, potenzielle<br />
Quellen elektromagnetischer<br />
Störungen zu identifizieren<br />
und die Produktleistung<br />
zu verbessern. Der Einbau von<br />
HF-Strommesswandlern verbessert<br />
die Produktzuverlässigkeit,<br />
stellt die Einhaltung von<br />
Normen sicher und trägt zum<br />
Gesamterfolg elektronischer<br />
Geräte in verschiedenen Umgebungen<br />
bei. Das Ausgangssignal<br />
des HF-Stromwandlers kann zur<br />
detaillierten Analyse mit Vorverstärkern<br />
verstärkt werden.<br />
Ein wichtiger Bereich der EMV-<br />
Pre-Compliance ist die Prüfung<br />
der Immunität gegen elektrostatische<br />
Entladungen (ESD). Die<br />
Norm EN 61000-4-2 zielt darauf<br />
ab, Immunitätsanforderungen<br />
und Testmethoden für elektrische<br />
und elektronische Geräte festzulegen,<br />
die statischen Elektrizitätsentladungen<br />
ausgesetzt sind,<br />
sowohl von Bedienern direkt als<br />
auch von Personal zu benachbarten<br />
Objekten. Es definiert<br />
Prüfstufen, die verschiedenen<br />
Umgebungs- und Installationsbedingungen<br />
entsprechen, um<br />
sicherzustellen, dass Geräte elektrostatischen<br />
Entladungen wirksam<br />
standhalten. Diesbezüglich<br />
legt die Norm IEC 61000-4-2<br />
fest, wie diese Prüfungen einzurichten<br />
und durchzuführen sind.<br />
So muss der simulierte Stromimpuls,<br />
der mithilfe eines ESD-<br />
Simulators erzeugt und in den<br />
Prüfling eingespeist wird, mit<br />
der richtigen Form und Anstiegszeit<br />
erzeugt werden. Diese Leistung<br />
des ESD-Simulators wird<br />
mithilfe eines ESD-Targets (und<br />
eines Oszilloskops) gemessen.<br />
Die Strommesswandler<br />
TBESDT1 und TBESDT2 von<br />
TexBox werden gemäß IEC<br />
61000-4-2 zur Verifizierung von<br />
ESD-Simulatoren eingesetzt. Die<br />
Geräte messen Widerstände von<br />
1 oder 2 O und decken einen<br />
Frequenzbereich bis 4 GHz ab.<br />
Die maximale Impulsamplitude<br />
beträgt ±30 kV. ◄<br />
1.0-mm-Attenuators für den Einsatz bis 110 GHz<br />
Das neueste Produkt RFHB1-<br />
XX auf Basis der 1.0-mm-<br />
Schnittstelle ist von DC bis 110<br />
GHz in einem Leistungsbereich<br />
bis zu 1 W einsetzbar.<br />
CompoTEK GmbH<br />
info@compotek.de<br />
www.compotek.de<br />
Unterschiedliche Produktvarianten<br />
mit präzisen<br />
Abschwächungen zwischen 3<br />
dB und 20 dB sind verfügbar,<br />
wobei die Produktbezeichnung<br />
die gewünschte Dämpfung enthält:<br />
Das 10-dB-Dämpfungsglied<br />
erhält somit die Bezeichnung<br />
RFHB1-10.<br />
Hochwertige Präzisionsdämpfungsglieder<br />
zeichnen<br />
sich besonders bei höheren<br />
Frequenzen durch kleine<br />
Reflexions faktoren und stabile<br />
Temperaturkoeffizienten über<br />
einen breiten Temperaturbereich<br />
aus.<br />
Das RFHB1 ist für den Temperaturbereich<br />
von -55 bis<br />
+100 °C mit einem Temperaturkoeffizienten<br />
von typisch<br />
0,0004 dB/dB/K spezifiziert.<br />
Weitere technische Angaben<br />
sind in den entsprechenden<br />
Datenblatt aufgeführt. Diese<br />
Dämpfungsglieder eignen sich<br />
besonders für Einzelanwendungen<br />
in der Messtechnik,<br />
im täglichen Laborbetrieb, für<br />
Produktionstests bis zu Systemapplikationen<br />
in Luft-und<br />
Raumfahrt.<br />
Neben diesen neuen Highend-<br />
Varianten bietet CompoTEK<br />
ein äußerst umfangreiches<br />
Sortiment an Dämpfungsgliedern<br />
mit unterschiedlichen<br />
Anschlüssen (1.88, 2.4, 2.92<br />
mm, SMA, 4.3-10, QMA…),<br />
Frequenzen (18, 27, 40, 50, 67<br />
GHz), Leistungsstufen (2, 5,10,<br />
15 W...) und Dämpfungswerten<br />
(1,2,3 usw. bis 60 dB) an. ◄<br />
58 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Messungen an Bluetooth-<br />
Channel-Sounding-Signalen<br />
für genaue Positionsbestimmung<br />
Messtechnik<br />
ccuracy yand<br />
Range Extended<br />
SSG6000A<br />
HF HF Signal Generator Serie<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
100 kHz~40 GHz<br />
Rohde & Schwarz präsentiert die ersten<br />
Echtzeitmessungen an den geplanten neuen<br />
Bluetooth-Signalen mit Unterstützung von<br />
Channel Sounding. Die Demonstration auf<br />
der embedded world Exhibition & Conference<br />
in Nürnberg erfolgte auf einem<br />
R&S CMW500 Wideband Radio Communication<br />
Tester. Die Bluetooth-Channel-<br />
Sounding-Funktion ermöglicht eine bisher<br />
unerreichte Genauigkeit bei der Positionsbestimmung<br />
und adressiert sowohl Endverbraucher-<br />
als auch Geschäftsanwendungen.<br />
Die neuen Signalmessfunktionen werden<br />
von der Industrie bereits gespannt erwartet,<br />
um die Chip- und Geräte-Entwicklung<br />
zu unterstützen.<br />
Bei Geräten für Privatanwender und Unternehmen<br />
gleichermaßen ist Bluetooth die<br />
meistinstallierte Technologie mit Positionsbestimmungsfähigkeiten.<br />
Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />
Channel Sounding, dessen Einführung<br />
bald bevorsteht, wird die Genauigkeit von<br />
Echtzeit-Lokalisierungsdiensten erheblich<br />
verbessern und bei der Positionsbestimmung<br />
mit Bluetooth-Abweichungen von<br />
unter 50 cm gewährleisten. Neben diesem<br />
Genauigkeitsvorteil soll Channel Sounding<br />
auch einen geringeren Stromverbrauch als<br />
die bestehenden Bluetooth-Lokalisierungsdienste<br />
ermöglichen und mehr Sicherheit<br />
bieten. Die höhere Genauigkeit stellt besonders<br />
für Innenraumanwendungen wie die<br />
Teileverfolgung in Fabrikhallen oder in<br />
Lagern sowie für den sicheren Zugang zu<br />
Gebäuden oder Fahrzeugen einen bedeutenden<br />
Fortschritt dar.<br />
Zur Unterstützung der verbesserten Lokalisierungsfunktionen<br />
sind Hardware-Änderungen<br />
für Bluetooth-Geräte erforderlich,<br />
die auf einer neuen Bitübertragungsschicht<br />
eingeführt werden. Ingenieure, die mit der<br />
Entwicklung der notwendigen Chips und<br />
Geräte einschließlich Support für Channel<br />
Sounding beginnen möchten, benötigen<br />
dringend zuverlässige und genaue Messmöglichkeiten<br />
für die Signale, auf denen<br />
die neuen Funktionen basieren. Rohde &<br />
Schwarz hat für seine R&S CMW Plattform<br />
bereits Optionen zur Unterstützung<br />
der entsprechenden HF-Messungen auf der<br />
Bitübertragungsebene vorbereitet.<br />
Der aktuelle Entwurf der nächsten Version<br />
der Bluetooth-Core-Spezifikation definiert<br />
die Unterstützung für den Tonaustausch<br />
zur phasenbasierten Entfernungsmessung<br />
(Phase-based Ranging, PBR) und die Rundlaufzeit<br />
(Round Trip Time, RTT). ◄<br />
59<br />
100 100 kHz~20 GHz<br />
100 100 kHz~13.6 GHz<br />
www.siglenteu.com<br />
Info-eu@siglent.com
Software<br />
Erster integrierten EDA-Workflow für Qubit-Design<br />
• enthält eine Bibliothek von<br />
Quanten-Layout-Komponenten<br />
in ADS, die zahlreiche<br />
häufig verwendete Quanten-<br />
Designs wie Transmons und<br />
Mäanderline-Resonatoren<br />
mit ko planarem Wellenleiter<br />
(CPW) umfassen<br />
• erleichtert die Erstellung von<br />
Quantenchips innerhalb der<br />
ADS-Layout-Umgebung,<br />
wobei jedes geometrische<br />
Merkmal des Chips als parametrisiertes<br />
Objekt dargestellt<br />
wird, das leicht angepasst und<br />
optimiert werden kann<br />
Keysight Technologies stellte<br />
QuantumPro vor, das erste<br />
integrierte elektromagnetische<br />
(EM) Design- und Simulations-<br />
Tool der EDA-Branche, das auf<br />
die nahtlose Entwicklung von<br />
Quantencomputern auf Basis<br />
supraleitender Qubits zugeschnitten<br />
ist, sowie einen entsprechenden<br />
Workflow. Die<br />
QuantumPro-Lösung vereint<br />
fünf wesentliche Funktionen in<br />
der Advanced Design System<br />
(ADS) <strong>2024</strong> Plattform: Schaltplan-Design,<br />
Layout-Erstellung,<br />
elektromagnetische (EM) Analyse,<br />
nichtlineare Schaltungssimulation<br />
und Quantenparameter-Extraktion.<br />
Keysight Technologies<br />
www.keysight.com<br />
Klassische Mikrowellenentwickler<br />
waren bisher nur begrenzt<br />
in der Lage, sich mit Quanten-<br />
Designs zu befassen. Die Entwicklung<br />
supraleitender Qubits<br />
erforderte in der Regel langwierige<br />
und teure Entwicklungszyklen<br />
sowie die Schwierigkeit,<br />
sich in verschiedenen Tools<br />
zurechtzufinden.<br />
QuantumPro vereint die Bereiche<br />
der Quanten- und Mikrowellentechnik,<br />
indem es herkömmliche<br />
Mikrowellenergebnisse<br />
auf intelligente Weise in leicht<br />
einstellbare Quantenparameter<br />
innerhalb der ADS-Plattform<br />
übersetzt. Mit QuantumPro können<br />
Entwickler ihre Quantenschaltungen<br />
mühelos feinabstimmen<br />
und die Markteinführungszeit<br />
ihrer Chips und Systeme<br />
beschleunigen.<br />
Zu den wichtigsten Merkmalen<br />
der Design- und Simulationslösung<br />
QuantumPro gehören:<br />
• Beschleunigung der Entwicklung<br />
von Quantenchips durch<br />
einen kostengünstigen elektromagnetischen<br />
Simulationsansatz,<br />
der auf MOM (Method<br />
of Moments) basiert<br />
• Der nichtlineare Schaltungslöser<br />
liefert eine umfassende<br />
Analyse der leistungsabhängigen<br />
Leistungsfähigkeit von<br />
Quantenchips. Anstatt das<br />
elektrische Feld im gesamten<br />
Volumen zu lösen, löst<br />
MOM nur die Ströme auf der<br />
Metalloberfläche, wodurch<br />
die Rechen kosten erheblich<br />
gesenkt werden.<br />
• Ermöglichung der nahtlose<br />
Abstimmung von Qubits und<br />
Resonatoren durch Co-Simulation<br />
und parametrische Analyse<br />
• Vereinfachung des Designs<br />
von Quantenverstärkern, der<br />
kritischen Blöcke in den Ausgangsketten<br />
von Quantensystemen,<br />
die die Auslesetreue<br />
verbessern, unter Verwendung<br />
einer nichtlinearen Schaltungs-<br />
Design-Umgebung (Harmonic<br />
Balance und X-Parameter)<br />
• Der Harmonic Balance Solver<br />
ermöglicht das Design von Verstärkern<br />
mit wenigen bis hin<br />
zu Tausenden von Josephson-<br />
Übergängen und liefert eine<br />
detaillierte Analyse der Verstärkerleistung,<br />
einschließlich<br />
Verstärkungsprofil, Verstärkungsrippel,<br />
Mischprodukte,<br />
Quanteneffizienz und Verstärkungskompression.<br />
ADS<br />
unterstützt die Untersuchung<br />
der Leistung des Verstärkers,<br />
wenn er mit anderen Blöcken<br />
wie Zirkulatoren kaskadiert<br />
wird, und ermöglicht so eine<br />
gründliche Untersuchung seiner<br />
Gesamtfunktionalität.<br />
Die CPW-Komponenten in der<br />
Bibliothek verfügen über integrierte<br />
Luftbrücken, die eine<br />
entscheidende Rolle bei der Verhinderung<br />
der Ausbreitung des<br />
CPW-Gleichtakts spielen.<br />
Qilimanjaro Quantum Tech,<br />
gegründet 2019, ist ein früher<br />
QuantumPro-Anwender, der<br />
plant, Cloud-Zugang zu seinen<br />
Quantencomputern anzubieten.<br />
Das Unternehmen entwickelt<br />
schnell vermarktbare,<br />
anwendungsspezifische analoge<br />
Quanten computer durch Co-<br />
Design von Chips und Algorithmen,<br />
um die Fragilitätsbarriere<br />
der Qubits zu umgehen.<br />
Qilimanjaro nutzt die jüngsten<br />
technologischen Entwicklungen<br />
im Quantencomputing auf der<br />
Grundlage supraleitender Qubits,<br />
um einen analogen Quantenprozessor<br />
zu entwickeln, der<br />
den Kunden einen Quantenvorteil<br />
verschafft. Um sein volles<br />
Potenzial zu entfalten, werden<br />
die analogen Quantenchips mit<br />
langkohärenten supraleitenden<br />
Flux-Qubits, reinen Quantenwechselwirkungen<br />
und einer<br />
dichten Qubit-Konnektivität<br />
kombiniert, was die Rechenleistung<br />
erhöht. Der Quantenansatz<br />
von Qilimanjaro vermeidet<br />
die hohen Fehlerkorrekturanforderungen<br />
von Gate-basierten<br />
Systemen. ◄<br />
60 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
PATENTED TECHNOLOGY<br />
Reflectionless Filters<br />
Eliminate Spurs and Intermods<br />
• 150+ unique models in stock<br />
• Passbands up to 40 GHz<br />
• Ideal for use near sensitive non-linear devices<br />
• Inherently cascadable<br />
• Coaxial, SMT and die formats<br />
• Exclusively available from Mini-Circuits<br />
LEARN MORE<br />
DISTRIBUTORS
Bauelemente und -gruppen<br />
Innovative Wärmeleitfolien für Höchstleistungen<br />
in diversen Anwendungen<br />
Telemeter Electronic bietet<br />
hochwertigen Wärmeleit folien,<br />
welche eine verbesserte Wärme -<br />
ableitung in den jeweiligen<br />
Anwendungen garantieren. Die<br />
Wärmeleitfolien ermöglichen<br />
effizient die Übertragung von<br />
Wärme von einer Quelle zu<br />
einem Ziel, um eine präzise<br />
Temperaturkontrolle zu erzielen.<br />
Außerdem überzeugen sie<br />
mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit<br />
von 14 W/mK und<br />
16 W/mK nach ASTM D5470.<br />
Ihre Flexibilität und geringe<br />
Steifigkeit führen dazu, dass sie<br />
sich leicht verschiedenen Formen<br />
und Oberflächen anpassen.<br />
Die Folien werden in Dicken<br />
von 0,2 bis 2 mm hergestellt,<br />
um den vielfältigen Anforderungen<br />
unterschiedlichster<br />
Anwendungen gerecht zu werden.<br />
Durch die Verstärkung<br />
mit Kohlefasern bieten sie<br />
eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />
und eine effiziente<br />
Wärme ableitung. Sie sind für<br />
den Langzeiteinsatz bei Temperaturen<br />
von bis zu 200 °C<br />
ausgelegt, ohne Einbußen<br />
in der Leistungsfähigkeit zu<br />
erleiden. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />
der hochwertigen<br />
Wärmeleitfolien gehen<br />
weit über herkömmliche Einsatzbereiche<br />
hinaus. Ob in der<br />
Elektronikindustrie, der Automobilbranche,<br />
erneuerbaren<br />
Energien, der Medizintechnik<br />
oder den anspruchsvollen<br />
MIL-Bereichen – die Folien<br />
von Telemeter Electronic sind<br />
stets die optimale Lösung wenn<br />
eine gesteigerte Leistung sowie<br />
maximale Zuverlässigkeit<br />
gefordert sind.<br />
Telemeter Electronic GmbH<br />
info@telemeter.de<br />
www.telemeter.info<br />
Splitter/Combiner<br />
überträgt 200 W<br />
von 2 bis 6 GHz<br />
Das Modell QCH-63+ von<br />
Mini-Circuits ist ein Zweiwege-<br />
90-Grad-Verteiler/Kombinierer,<br />
der bis zu 200 W HF-Leistung<br />
von 2 bis 6 GHz übertragen<br />
kann. Die Baugruppe hat<br />
einen geringen Hauptleitungsverlust<br />
von typisch 0,2 dB und<br />
eine typische Isolierung von<br />
26 dB zwischen den Anschlüssen.<br />
Die Amplituden-Unsymmetrie<br />
beträgt typisch ±1,4 dB mit einer<br />
typischen Phasen-Unsymmetrie<br />
von ±1,5°. Der oberflächenmontierte<br />
Stripline- Leistungssplitter/-<br />
kombinierer hat die Abmessungen<br />
14,22 × 8,89 × 2,36 mm und einen<br />
Betriebstemperaturbereich von<br />
-55 bis +105 °C.<br />
MINI-CIRCUITS<br />
www.minicircuits.com<br />
LTCC-Hochpassfilter<br />
für 22,8 bis 39 GHz<br />
Das Modell HFCU-223+ von<br />
Mini-Circuits ist ein Hochpassfilter<br />
aus Niedertemperatur-Keramik<br />
(LTCC) mit einem<br />
verlustarmen Durchlassbereich<br />
von 22,8 bis 39 GHz. Die Einfügedämpfung<br />
im Durchlassbereich<br />
beträgt typischerweise<br />
3 dB, die Rückflussdämpfung<br />
im Durchlassbereich typischerweise<br />
19 dB. Die Sperrband-<br />
Unterdrückung beträgt typischerweise<br />
50 dB von DC bis 14<br />
GHz und 28 dB von 14 bis 18,5<br />
GHz. Das in einem keramischen<br />
1812-Gehäuse untergebrachte<br />
RoHS-konforme Filter kann<br />
eine typische Eingangsleistung<br />
von bis zu 7 W verarbeiten. Es<br />
ist für Betriebstemperaturen von<br />
-55 bis +125 °C ausgelegt.<br />
MINI-CIRCUITS<br />
www.minicircuits.com<br />
Koaxialer LTCC-Diplexer<br />
für DC bis 6 GHz<br />
Das Modell ZDPL-6G-S+ von<br />
Mini-Circuits ist ein koaxialer<br />
LTCC-Diplexer (Low Temperature<br />
Cofired Ceramic), der<br />
den Frequenzbereich von DC<br />
bis 6 GHz abdeckt. Er ist ideal<br />
für Satellitenkommunikation<br />
und Testanwendungen geeignet<br />
und deckt einen Tiefpassbereich<br />
von DC bis 1650 MHz<br />
mit einer Einfügedämpfung von<br />
1,8 dB oder weniger und einen<br />
Hochpassbereich von 2,4 bis 6<br />
GHz mit einer Einfügedämpfung<br />
von 2 dB oder weniger ab. Beide<br />
Durchlassbereiche weisen eine<br />
Stoppband-Unterdrückung von<br />
14 dB oder besser auf. Ausgestattet<br />
mit SMA-Buchsen ist der<br />
Diplexer stabil bei Betriebstemperaturen<br />
von -55 bis +100 °C.<br />
MINI-CIRCUITS<br />
www.minicircuits.com<br />
62 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
KNOW-HOW VERBINDET<br />
Bauelemente und -gruppen<br />
Kompaktes 32-Kanal-Wellenlängenfilter<br />
auf Siliziumbasis<br />
EMV, WÄRME<br />
ABLEITUNG UND<br />
ABSORPTION<br />
SETZEN SIE AUF<br />
QUALITÄT<br />
Elastomer- und Schaumstoffabsorber<br />
Europäische Produktion<br />
Kurzfristige Verfügbarkeit<br />
Kundenspezifisches Design<br />
oder Plattenware<br />
Die Firma imec präsentierte in einem<br />
hochbewerteten Beitrag auf der OFC-<br />
Konferenz (San Diego) einen entscheidenden<br />
Fortschritt bei der Entwicklung<br />
von silizium basiertem Wellenlängen-<br />
Multiplexing (WDM). Erstmals wird ein<br />
kompaktes 32-Kanal-Wellenlängenfilter<br />
auf Siliziumbasis mit geringem Verlust<br />
und hoher Tuning-Effizienz möglich, das<br />
im Vergleich zu modernen kommerziellen<br />
Transceivern eine vierfache Menge an<br />
gesendeten und empfangenen Wellenlängenkanälen<br />
ermöglicht. Die vorgestellte<br />
Technik ermöglicht eine kontinuierliche<br />
Skalierung der Bandbreitendichte und<br />
Leistungseffizienz von silizium-photonikbasierten<br />
Transceivern der kommenden<br />
Generation und erfüllt damit die Forderungen<br />
nach optischen Verbindungen mit<br />
kurzer Reichweite in leistungsstarken KI/<br />
ML-Rechen-Clustern.<br />
imec<br />
www.imec-int.com<br />
Die weitere Skalierung optischer Verbindungen<br />
ist für die Erzielung weiterer<br />
Leistungs- und Effizienzsteigerungen in<br />
KI/ML-Rechenclustern unerlässlich. Die<br />
Silizium-Photonik ist eine wichtige Technologieplattform<br />
für die kostengünstige<br />
Integration von Transceivern im Tbps-<br />
Maßstab, jedoch erfordern die hohen<br />
Ansprüche an die Bandbreitendichte, die<br />
Energieeffizienz und die Latenz in KI/ML-<br />
Systemverbindungen erhebliche Verbesserungen<br />
auf Prozess-, Bauelement- und<br />
Leiterplatten-Ebene. So ist beispielsweise<br />
die Erhöhung der Verbindungsbandbreite<br />
durch Hinzufügen weiterer Wellenlängenkanäle<br />
bei der Verwendung von siliziumintegrierten<br />
Komponenten in der Regel mit<br />
erheblichen optischen Verlusten und einer<br />
exzessiven Abstimmleistung verbunden.<br />
Durch die Kombination der fortschrittlichen<br />
Si-Strukturierungsfähigkeiten in<br />
der 300-mm-Silicon-Photonics-Plattform<br />
von imec (iSiPP300) mit innovativen und<br />
hoch optimierten Designs von Si-Ringresonatoren<br />
und Interleaver-Komponenten<br />
hat imec diese Herausforderungen<br />
ge meistert und einen WDM-Filter mit 32<br />
Wellenlängen bei 100 GHz Kanalabstand<br />
im O-Band realisiert, das den Spezifikationen<br />
der CW-WDM-Multisource-Vereinbarung<br />
(MSA) entspricht. Dank der sorgfältigen<br />
Optimierung des Designs werden<br />
niedrige optische Einfügeverluste von nur<br />
2 dB und Übersprechpegeln von weniger<br />
als 16 dB erreicht, selbst bei dieser hohen<br />
Kanalzahl. Durch die Nutzung des lokalen<br />
Si-Substrat-Unterschneidungs- Prozesses<br />
von imec und optimierte Heiz element-<br />
Designs gehört die thermo-optische<br />
Abstimmeffizienz zu den besten bekannten<br />
Werten von 290 GHz/mW. ◄<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 63<br />
-EA1 & -EA4<br />
Frequenzbereich ab 1 GHz (EA1)<br />
bzw. 4 GHz (EA4)<br />
Urethan oder Silikon<br />
Temperaturbereich von 40°C bis 170°C<br />
(Urethanversion bis 120°C)<br />
Standardabmessung 305mm x 305mm<br />
MLA<br />
Multilayer Breitbandabsorber<br />
Frequenzbereich ab 0,8GHz<br />
ReflectivityLevel 17db oder besser<br />
Temperaturbereich bis 90°C<br />
Standardabmessung 610mm x 610mm<br />
Hohe Straße 3<br />
61231 Bad Nauheim<br />
T +49 (0)6032 96360<br />
F +49 (0)6032 963649<br />
info@electronicservice.de<br />
www.electronicservice.de<br />
ELECTRONIC<br />
SERVICE GmbH
Kabel & Verbinder<br />
18:6-Multiband-Combining-System<br />
SPINNER GmbH<br />
info@spinner-group.com<br />
www.spinner-group.com<br />
SPINNER brachte ein neues 18:6-Multiband-Combining-System<br />
(MCS) mit 18<br />
Eingängen und sechs Ausgängen auf den<br />
Markt. Das System ist speziell für den<br />
Einsatz mit bis zu drei Netzbetreibern,<br />
18 individuellen Frequenzbändern (GSM,<br />
LTE und 5G) und 2x2 MIMO konzipiert.<br />
Das SPINNER MCS führt eine Vielzahl<br />
von unterschiedlichen Bändern und/oder<br />
Trägerfrequenzen zu einem Ausgang<br />
zusammen.<br />
Dank minimaler Dämpfung und äußerst<br />
hoher Isolation erreicht das System sowohl<br />
innerhalb als auch zwischen den Bändern<br />
eine maximale Bandbreite.<br />
Jedes SPINNER MCS wird vorab komplett<br />
elektrisch vermessen und mit einem detaillierten<br />
Messprotokoll geliefert, um die maximale<br />
Performance zu gewähr leisten. Die<br />
Inbetriebnahme gestaltet sich sehr einfach<br />
und unkompliziert dank Plug&Play.<br />
SPINNER bietet eine Vielzahl weiterer<br />
Systeme, die allen Anforderungen gerecht<br />
werden. Beginnend mit Lösungen für einen<br />
Netzbetreiber mit zwei Frequenzbändern<br />
bis hin zu vier Netzbetreiber mit jeweils<br />
fünf Frequenzbändern. Auf Anfrage können<br />
auch individuell angepasste Konfigurationen<br />
für spezifische Anforderungen<br />
bereitgestellt werden.<br />
Die SPINNER-Multiband-Combining-<br />
Systeme sind vollständig passiv und<br />
be nötigen keine Stromversorgung, Wartung<br />
oder Netzwerkverwaltung. Sie können in<br />
einem 19-Zoll-Rack oder an der Wand montiert<br />
werden. Auf Anfrage liefern wir Ihnen<br />
auch gerne ein System in einem robusten<br />
Gehäuse für die Außeninstallation.<br />
Die Combining Systeme eignen sich für<br />
eine große Bandbreite von Anwendungen.<br />
Unterschiedliche Typen, wie 2:1, 3:3, 4:4,<br />
6:3, 9:3, 12:3, 8:4, 12:4, 16:4, 20:4 und jetzt<br />
18:6 stehen für kleine bis große Projekte zur<br />
Verfügung und ermöglichen eine schnelle<br />
und einfache Ausstattung von beispielsweise<br />
Geschäftsgebäuden, U-Bahn-Linien, Einkaufszentren,<br />
Flughäfen und vielen mehr. ◄<br />
Koaxialer 1,35-mm-Adapter für DC bis 90 GHz<br />
MINI-CIRCUITS<br />
www.minicircuits.com<br />
Das Modell 135F-135M+ von Mini -Circuits<br />
ist ein gerader Koaxialadapter, der eine<br />
1,35-mm-Buchse mit einem 1,35-mm-<br />
Stecker in einem Frequenzbereich von<br />
DC bis 90 GHz verbindet. Die typische<br />
Ein fügungsdämpfung beträgt 0,13 dB bis<br />
30 GHz, 0,24 dB bis 60 GHz und 0,34 dB<br />
bis 90 GHz, mit einem typischen SWR<br />
von 1,1 oder besser über den gesamten<br />
Frequenz bereich. Mit einer Länge von nur<br />
0,66 Zoll hat der RoHS-konforme passivierte<br />
Edelstahladapter einen Betriebs-/Lagertemperaturbereich<br />
von -55 bis +100 °C. ◄<br />
64 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Verstärker<br />
Variable Verstärkung<br />
für Signale<br />
mit 20 bis 54 GHz<br />
Das Modell ZVA-20543VG+<br />
von Mini-Circuits ist ein koaxialer<br />
Verstärker mit variabler<br />
Verstärkung (VGA) mit einem<br />
typischen Verstärkungseinstellbereich<br />
von 17 dB von 20 bis 54<br />
GHz. Die typische Verstärkung<br />
kann über eine analoge oder<br />
TTL-Steuerung von 33 bis 50<br />
dB eingestellt werden.<br />
Der 50-Ohm-VGA verfügt<br />
über eine integrierte Leistungsüberwachung,<br />
Fehlersuche und<br />
andere Diagnosetools und arbeitet<br />
mit einer einzigen Versorgungsspannung<br />
von 10 bis 15 V<br />
DC. Er ist mit 1,85-mm-Buchsen<br />
ausgestattet und eignet sich gut<br />
für Luft- und Raumfahrt/Verteidigung,<br />
Satellitenkommunikation<br />
(Satcom) und Testanwendungen.<br />
◄<br />
MINI-CIRCUITS<br />
www.minicircuits.com<br />
Variable Verstärkung<br />
von Signalen<br />
mit 0,3 bis 26,5 GHz<br />
Das Modell PVGA-273+ von<br />
Mini-Circuits ist ein Verstärker<br />
mit variabler Verstärkung<br />
(VGA) und niedriger Rauschzahl<br />
im Frequenzbereich von 0,3<br />
bis 26,5 GHz. Die Verstärkung<br />
kann über den gesamten Frequenzbereich<br />
um typischerweise<br />
±15 dB mit Steuerspannungen<br />
von -1 bis +2 V DC eingestellt<br />
werden. Der GaAs-pHEMT-<br />
MMIC-Verstärker, der mit einer<br />
Drain-Spannung von ent weder<br />
5 oder 8 V betrieben wird, weist<br />
eine typische Rauschzahl von<br />
2 dB bei 6 GHz und 4,2 dB bei<br />
26,5 GHz auf. Er wird in einem<br />
5 × 5 mm großen, 32-poligen<br />
QFN-Gehäuse geliefert. ◄<br />
MMIC-LNA-Verstärker<br />
für 0,4 bis 8 GHz<br />
Das Modell TSY-83LN+ von<br />
Mini-Circuits ist ein oberflächenmontierter<br />
MMIC-Low-Noise-<br />
Verstärker (LNA) für einen breiten<br />
Anwendungsbereich von 0,4<br />
bis 8 GHz. Die typische Verstärkung<br />
beträgt 22,3 dB bei 6<br />
GHz und 20,6 dB bei 8 GHz.<br />
Die Rauschzahl beträgt typischerweise<br />
1,5 dB bei 2 GHz<br />
und 2,4 dB bei 8 GHz.<br />
Der GaAs-pHEMT-Verstärker<br />
verfügt über einen Bypass-<br />
Modus für Eingangssignal pegel<br />
von bis zu 29 dBm im Vergleich<br />
zu maximalen Eingangs pegeln<br />
von 22 dBm für verstärkte<br />
Signale. ◄<br />
High-Output-PAs für 30...512 MHz<br />
Der AGT0510 ist ein leistungsfähiger<br />
GaN-Power-<br />
Amplifier von ASB für Frequenzen<br />
von 30 bis 512 MHz<br />
im modernen 6x6 mm messenden<br />
QFN-Gehäuse. Der<br />
Verstärker bietet bei 500 MHz<br />
eine Ausgangsleistung von 10<br />
W (bei 3 dB Kompression) und<br />
ein typisches Rauschmaß von<br />
2,5 dB. Die Betriebs spannung<br />
liegt bei 28 V mit einer Stromaufnahme<br />
(I dq ) von 60 mA.<br />
Der AGT0510 eignet sich<br />
hervorragend für drahtlose<br />
Infrastruktur, Testgeräte und<br />
Radar-Anwendungen.<br />
CompoTEK GmbH<br />
info@compotek.de<br />
www.compotek.de<br />
SMT-Verstärker senkt<br />
Phasenrauschen<br />
bei 18 GHz<br />
Das Modell LVA-6183PN+ von<br />
Mini-Circuits ist ein GaAs-HBT-<br />
MMIC-Verstärker mit geringem<br />
Phasenrauschen von 6 bis<br />
18 GHz. Das typische additive<br />
Phasenrauschen beträgt -165<br />
dBc/Hz bei einem Abstand von<br />
10 kHz zum Träger.<br />
Der Verstärker wird in einem<br />
24-poligen SMT-Gehäuse<br />
(Surface Mount Technology)<br />
vom Typ QFN mit den Abmessungen<br />
4 × 4 mm geliefert und<br />
bietet eine typische Verstärkung<br />
im mittleren Frequenzbereich<br />
(12 GHz) von 19,9 dB<br />
und 16,9 dB bei 18 GHz. Die<br />
typische Rauschzahl im mittleren<br />
Frequenzbereich beträgt 4,1<br />
dB. Der Verstärker liefert 19,6<br />
dBm typische Mittelband-Ausgangsleistung<br />
bei 1-dB-Kompression.<br />
◄<br />
Selbstverständlich sind individuelle<br />
Testboards verfügbar<br />
und werden von uns bzw.<br />
ASB in Abstimmung mit den<br />
Kunden erstellt. Mit dem<br />
AGT0515 bietet ASB für den<br />
gleichen Frequenzbereich<br />
einen Verstärker mit 20 W<br />
Ausgangsleistung an. ◄<br />
Kleinsignal bis Leistung<br />
Verstärker<br />
von Telemeter Electronic<br />
• Kleinsignalverstärker<br />
bis 52 GHz<br />
• Leistungsverstärker<br />
bis 6 GHZ<br />
• Kurze Lieferzeiten<br />
• Kundenspezifische<br />
Sondermodelle<br />
info@telemeter.de · www.telemeter.info<br />
Wir liefern Lösungen…<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 65
Funkchips und -module<br />
QUECTEL-Wireless-Lösungen ab sofort bei GLYN<br />
Herstellers sind ab sofort beim<br />
Idsteiner Distributor erhältlich.<br />
QUECTEL wurde 2010 gegründet<br />
und konzentriert sich auf das<br />
Design von Wireless-Modulen<br />
für die Industrie. Der Hersteller<br />
bietet GSM/GPRS-, UMTS/<br />
HSPA(+)-, LTE-, LPWA- und<br />
GNSS-Module, Antennenlösungen<br />
bis 6 GHz sowie Red-<br />
Cap/Satelliten-Communication-<br />
Module.<br />
Von links: Salvatore Capobianco, GLYN Business Unit Manager Wireless, IoT & Mikrocontroller,<br />
Markus Wingen, QUECTEL Senior Sales Manager DACH, Thomas Gerhardt, GLYN Managing Director,<br />
Dominikus Hierl, QUECTEL SVP Sales EMEA, Christopher Frese, GLYN Marketing Manager,<br />
Marcel Miehe, QUECTEL Regional Sales Manager DACH, Thomas Herrmann, QUECTEL Regional Sales Director DACH<br />
„Mit QUECTEL erweitern wir<br />
unser Wireless-Angebot um den<br />
Marktführer im Global-Cellular-<br />
IoT-Bereich. Die direkte Betreuung<br />
aus Deutschland sichert uns<br />
kurze und schnelle Informationswege“,<br />
freut sich Salvatore<br />
Capobianco, Department Manager<br />
Wireless/IoT/MCU und Product<br />
Manager QUECTEL bei<br />
GLYN, auf die gemeinsame<br />
Zusammenarbeit.<br />
GLYN Jones GmbH und Co.<br />
Vertrieb von elektronischen<br />
Bauelementen KG<br />
www.glyn.de<br />
QUECTEL ist ein führender<br />
Hersteller von Wireless-M2M-<br />
Produkten im Global-Cellular-<br />
IoT-Bereich. Das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Shanghai/China<br />
und die GLYN GmbH & Co.<br />
KG haben nun ein Distributionsabkommen<br />
für Deutschland,<br />
Österreich und die Schweiz<br />
abgeschlossen. Die Produkte des<br />
Hersteller und Distributor versprechen<br />
sich von der Partnerschaft<br />
nachhaltige Synergie-<br />
Effekte und blicken positiv in die<br />
gemeinsame Zukunft. ◄<br />
// Hochfrequenztechnik // EMV Technik // CNC Frästechnik<br />
M a ß g e s c h n e<br />
i o n e n<br />
t<br />
I n n o v a<br />
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mts-systemtechnik.de<br />
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New design.<br />
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R e l a u n c h
Funkchips und -module<br />
Precision-GNSS/RTK-Modullösungen<br />
mit Zukunft<br />
FREQUENCY<br />
CONTROL<br />
PRODUCTS<br />
Mit dem Mosaic bietet Septentrio eine in<br />
ihrer Klasse einzigartige Modullösung für<br />
Precision-GNSS/RTK. Neben den herausragenden<br />
technischen Daten haben die GNSS/<br />
RTK-Module von Septentrio den Vorteil,<br />
dass die Hardware auf Basis des eigenen<br />
Empfänger-Chips in Europa entwickelt<br />
und hergestellt wird. Die sehr ausgefeilte<br />
Firmware wird in Belgien entwickelt und<br />
liegt zu 100% in der Hand von Septentrio.<br />
Somit können auch alle Limitierungen der<br />
Ortung unter entsprechenden Voraussetzungen<br />
aufgehoben werden.<br />
Aktuell sind bei GNSS insbesondere Jamming-<br />
und Spoofing-Attacken in den Focus<br />
gerückt. Auf diese Herausforderungen ist<br />
Septentrio bestens vorbereitet und stellt<br />
dem die Produkte AIM+ jamming protection<br />
und GNSS+ entgegen. Deren Funktionen<br />
ermöglichen es bereits auf Ebene<br />
des Mosaic-Moduls, auf Angriffe dieser<br />
Art zu reagieren. Diese Technologien sind<br />
aber nicht nur gegen diese bewussten Störungen<br />
einsetzbar, sondern ermöglichen<br />
auch besonders gute Leistungen in von<br />
Natur aus schwierigen Empfangssituationen<br />
mit Fading, Reflexionen oder sehr<br />
wenigen verfügbaren Satelliten, wie zum<br />
Beispiel in der Nähe der Pole oder in sehr<br />
urbanen Umgebungen.<br />
Die Mosaic-Serie unterstützt nahezu alle<br />
Konstellationen, Bänder und Korrektur-<br />
Services. Jedes Modul ist 31 x 31 x 4,2<br />
mm groß, ca 6,8 g schwer und lässt sich<br />
somit auch hervorragend in gewichtssensitive<br />
Anwendungen wie Drohnen und<br />
tragbare Devices integrieren. Selbstredend<br />
bietet Septentrio Hilfe bei der Integration<br />
der Module an und stellt allen Nutzern<br />
umfangreiche Webinars und Videos zur<br />
Verfügung.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />
Das Modul wird bei typisch 3,3 V betrieben<br />
und hat eine niedrige Stromaufnahme<br />
(nach Operation Mode 167...327 mA). Es<br />
sind dabei Update-Raten von bis zu 100 Hz<br />
möglich, und das Modul verfügt zusätzlich<br />
über zwei Event-Inputs, die es ermöglichen,<br />
externe Events mit einer Verzögerung von<br />
nur 20 ns auszulösen.<br />
Die Module können mittels des DVKs<br />
sofort getestet werden. Selbstverständlich<br />
stellt Septentrio eine umfangreiche Software-Suite<br />
für die Entwicklung und Nutzung<br />
der DVKs zur Verfügung. Um sehr<br />
schnelle und mobile Feldtests zu ermöglichen,<br />
existieren die bereits gehäusten und<br />
mit Steckverbindern versehenen „Mosaic<br />
Go“ Kits.<br />
Septentrio entwickelt seit über 20 Jahren<br />
in Europa eigene GNSS-Lösungen. Dabei<br />
ist es Ziel, dem Nutzer die bestmöglichen<br />
Daten zuverlässig zur Verfügung zu stellen.<br />
Letzteres wird bei Septentrio groß<br />
geschrieben – die Zuverlässigkeit der ausgegebenen<br />
Werte ist stets gegeben bzw.<br />
wird mit entsprechenden DOP-Werten und/<br />
oder Varianz-Covarianz Matrizen bereits<br />
intern bewertet.<br />
Insgesamt bietet Septentrio vier Varianten<br />
des Mosaic-Moduls an:<br />
• X: hochgenaues RTK-GNSS-Modul<br />
• H: wie X, mit zweitem Receiver<br />
für Heading-Anwendungen<br />
• T: optimierte Variante<br />
für Timing-Anwendungen<br />
• Clas: wie X, für Nutzung<br />
des japanischen CLS-Systems<br />
CompoTEK GmbH<br />
info@compotek.de<br />
www.compotek.de<br />
67<br />
High-End Produkte<br />
vom Technologieführer.<br />
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Germany”<br />
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Peak Power Sensor<br />
Anritsu Corporation<br />
www.anritsu.com<br />
Anritsu Company announced the<br />
launch of our new inline power<br />
sensor MA24103A that is designed<br />
to measure accurate Peak<br />
and True-RMS average power<br />
measurements from 25 MHz<br />
to 1 GHz and 2 mW to 150 W<br />
power range.<br />
Several applications demand<br />
accurate peak and average power<br />
measurements well below the<br />
frequency range of 1 GHz. Agencies<br />
in Public Safety, Avionics<br />
(air traffic control and repair stations),<br />
and Railroads, etc. must<br />
maintain critical communications<br />
between the control centers<br />
and the vehicles. The slightest<br />
error in making measurements<br />
or maintaining a communication<br />
network in these markets could<br />
risk public safety or even have<br />
fatal consequences.<br />
The advantage with lower frequencies<br />
is that they can propagate<br />
a longer distance and<br />
maintain communication with<br />
fast-moving vehicles. Normally,<br />
at lower frequencies the power<br />
of the transmitting signal is in<br />
the range of watts, which makes<br />
the MA24103A more suited for<br />
these types of applications.<br />
This highly accurate, Inline Peak<br />
Power Sensor communicates<br />
with a PC via USB or with an<br />
Anritsu handheld instrument<br />
equipped with the high accuracy<br />
power meter option 19. Some of<br />
the main markets that benefit<br />
from this low frequency Inline<br />
Power Sensor include:<br />
• Broadcast Network and Manufacturer:<br />
Lab performance accuracy<br />
and low insertion loss over<br />
a wide temperature range (0 to<br />
55 ºC), making it perfect for<br />
field applications.<br />
• Railroads: to evaluate various<br />
systems like Positive Train<br />
Control Systems, End of Train<br />
(EOT) signals, automated train<br />
control systems, and FM voice<br />
base stations.<br />
• Avionics: such as Civil and<br />
Military Airports for beacon<br />
testing, surveillance radar<br />
testing, localizer, and marker<br />
testing. ◄<br />
68 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
RF & Wireless<br />
RF Terminations<br />
Bring High Power for<br />
Demanding Applications<br />
Pasternack, an Infinite Electronics<br />
brand, has announced the<br />
release of its latest innovation:<br />
high-power RF terminations<br />
with operating frequencies reaching<br />
up to 6 GHz. These terminations<br />
are crafted with a<br />
range of connectorized designs,<br />
including 4.3-10, 7/16 DIN and<br />
N-type connectors. This diversity<br />
ensures seamless compatibility<br />
with a wide array of industry<br />
requirements, allowing for versatile<br />
application across various<br />
setups and configurations.<br />
With power ratings extending<br />
up to 50 W (CW), these terminations<br />
demonstrate unwavering<br />
performance even under the most<br />
demanding conditions, making<br />
them ideal for high-power applications<br />
that demand reliability<br />
and durability.<br />
These terminations are made to<br />
excel in the 6 GHz frequency<br />
range. Their design and construction<br />
optimize performance at this<br />
frequency, ensuring exceptional<br />
SWR performance with ratios<br />
as low as 1.25. This SWR performance<br />
translates to minimal<br />
signal loss and maximum signal<br />
integrity, guaranteeing consistent<br />
and reliable communication in<br />
critical applications. Whether<br />
deployed in telecommunications,<br />
aerospace or other highfrequency<br />
environments, these<br />
terminations deliver unparalleled<br />
performance and peace of mind<br />
to users, safeguarding their critical<br />
operations with precision<br />
and efficiency.<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Fixed Attenuators and<br />
Terminations Up to 6 GHz<br />
Pasternack has announced its<br />
line of RF fixed attenuators and<br />
terminations capable of operating<br />
up to 6 GHz. These cutting-edge<br />
components meet the<br />
rigorous demands of modern<br />
wireless communication systems,<br />
featuring maximum power<br />
ratings of 5 and 10 W and incorporating<br />
the versatile NEX10<br />
connectorized design for enhanced<br />
durability and performance.<br />
The new fixed attenuators and RF<br />
loads are engineered to support<br />
a wide range of applications.<br />
They offer attenuation levels of<br />
3 dB, 6 dB, and 10 dB for fixed<br />
attenuators, providing solutions<br />
tailored to various signal conditioning<br />
requirements.<br />
With an operating frequency up<br />
to 6 GHz and a typical SWR of<br />
1.25, these components ensure<br />
reliable and efficient performance<br />
in the most challenging<br />
environments.<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Push the Boundaries<br />
of mmWave Satcom<br />
High-efficiency GaN solutions for mission<br />
critical aerospace and defense applications<br />
QPA0812<br />
QPA0017<br />
QPA0001<br />
With proven Qorvo ® GaN solutions, elevate your aerospace and defense<br />
applications to achieve unmatched power, efficiency and reliability in challenging<br />
environments near and far. Learn more at www.qorvo.com/defense.<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 69<br />
© 04-<strong>2024</strong> Qorvo US, Inc. | QORVO is a trademark of Qorvo US, Inc.
RF & Wireless<br />
RFMW Introduces New Products<br />
Two-stage, fully matched<br />
MMIC PA for 860...960 MHz<br />
State-of-the-Art<br />
Low-Loss MMIC Package<br />
High Power, Packaged<br />
Ku-Band MMIC Amplifier<br />
SAW Diplexers<br />
The CML Micro CMX90A003<br />
is a two-stage, fully matched<br />
MMIC PA delivering 29.5 dBm<br />
of saturated power for use in the<br />
860...960 MHz frequency range,<br />
applicable to license-free bands.<br />
The device is optimized for efficiency<br />
at low collector voltages<br />
of 1.9 to 2.5 V, making it suitable<br />
for systems with supercapacitor<br />
backup storage, thus<br />
extending the discharge period<br />
or battery life.<br />
Programmable<br />
Ruggedized MEMS OCXO<br />
Cubic Nuvotronics presents the<br />
PSP1028107, a new state-of-theart<br />
low-loss MMIC package for<br />
die under 2.55 x 2.55 mm. This 6<br />
x 6 x 0.7 mm PolyStrata package<br />
complements integrated MMIC<br />
performance, with less than<br />
0.5 dB insertion loss up to 95<br />
GHz and 20 dB return loss. The<br />
package can be surface mounted<br />
to a PCB using standard SMT<br />
processes. This increases the ease<br />
of manufacturing while maintaining<br />
superior performance in a<br />
smaller size compared to other<br />
packaging substrates.<br />
Hi-Rel, DC to 50 GHz<br />
Chip Attenuators<br />
Qorvo‘s QPA1721D is a high<br />
power, packaged Ku-Band<br />
MMIC amplifier fabricated using<br />
Qorvo‘s production 0.15 µm<br />
GaN-on-SiC process (QGaN15).<br />
The QPA1721D targets the 17.3<br />
to 21.2 GHz Satcom band providing<br />
12.5 W of linear power.<br />
Furthermore, the QPA1721D can<br />
deliver output power up to 30 W<br />
with 33 dB of small-signal gain<br />
and 20% power-added efficiency.<br />
SiC FET Employs<br />
a Distinctive „Cascode“<br />
Circuit<br />
The Akoustis RFMi SF2709J-1<br />
and SF2710J-1 SAW Diplexers<br />
suit a broad spectrum of applications<br />
including Navigation,<br />
Telematics, Tracking, ADAS,<br />
and Timing & Sync Modules.<br />
The SF2709J-1 covers GPS<br />
bands L1 (1559...1606 MHz)<br />
and L2 (1196...1249 MHz), and<br />
the SF2710J-1 covers the L1,<br />
L5 bands. Housed in compact<br />
1.5 x 1.1 mm MSL-1 hermetically<br />
sealed packages, these<br />
parts offer extended temperature<br />
range performance of -40<br />
to +105 °C. Both diplexers are<br />
AEC-Q200 qualified, samples<br />
available now.<br />
High-Performance<br />
Millimeter Wave<br />
Solutions<br />
The SiTime SIT7101 is a ruggedized<br />
MEMS OCXO that boosts<br />
the resilience of PNT systems<br />
and other equipment such as<br />
radar and radios, SATCOM<br />
terminals, and avionics against<br />
spoofing, jamming, and other<br />
disruptions in GPS signals.<br />
Key features for high reliability<br />
include simplified timing; reduced<br />
size, weight, and power<br />
(SWaP); programmable frequencies<br />
from 10 to 220 MHz; 70x<br />
better g-sensitivity; 30x better<br />
reliability; 20,000 g shock survivability;<br />
20x better frequency<br />
stability over temperature; and<br />
3x better Allan deviation.<br />
The Smiths Interconnect<br />
HRATSX Hi-Rel, DC to 50<br />
GHz, TSX-Series chip attenuator<br />
pushes the boundaries of<br />
size, weight and power in a costeffective,<br />
easy to implement surface<br />
mount solution, suitable<br />
for a wide array of applications.<br />
The TSX Series offers excellent<br />
broadband RF performance to<br />
50 GHz while delivering increased<br />
power handling in a small<br />
surface mount format factor. The<br />
chip attenuator design offers 1 to<br />
3 W of power handling performance<br />
and multiple attenuation<br />
values are available for surface<br />
mounting.<br />
The Qorvo UHB100S-<br />
C12E1BC3N SiC FET employs<br />
a distinctive „cascode“ circuit,<br />
combining a normally-on SiC<br />
JFET and a Si MOSFET to create<br />
a normally-off SiC FET. Its<br />
silicon-like gate-drive allows<br />
unipolar gate drives, compatible<br />
with Si IGBTs, Si FETs, SiC<br />
MOSFETs, or Si superjunction<br />
devices. Available in the E1B<br />
module package, it boasts ultralow<br />
gate charge and outstanding<br />
reverse recovery features,<br />
making it perfect for inductive<br />
load switching and applications<br />
with standard gate drive needs.<br />
Nuvotronics PolyStrata Technology<br />
provides high-performance<br />
millimeter wave solutions<br />
in a small form factor. The<br />
PSF85B008W is a Low-Loss<br />
Filter with a sharp cut off to<br />
enable maximum useable passband<br />
for millimeter wave networks.<br />
It is one of a pair of filters<br />
(See PSF71B07W) for use<br />
in E band Fixed wireless access<br />
systems. Wirebondable, the<br />
PSF85B008W has a passband of<br />
81 to 89 GHz, yet measures just<br />
15 x 6 x 1 mm and is available<br />
from stock.<br />
70 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
RF & Wireless<br />
Eight-Channel TRX Silicon<br />
Beamformer IC<br />
Bandpass Filter<br />
for C-Band<br />
LDMOS RF Power<br />
Transistor Delivers<br />
2500 W<br />
Voltage-controlled<br />
Variable Equalizer<br />
The Renesas F5288 is a 26.5 to<br />
29.5 GHz, eight-channel TRX<br />
silicon Beamformer IC designed<br />
for dual polarization 5G phasedarray<br />
applications at n257/n261<br />
band. This device provides more<br />
than 15.5 dBm linear output<br />
power in silicon for wide-band<br />
5G-NR waveforms. The core<br />
IC has very flexible gain and<br />
phase control on each channel<br />
to achieve fine beam steering<br />
and gain compensation between<br />
radiating channels.<br />
The Knowles B080MB5S is<br />
a surface mountable catalog<br />
bandpass filter designed for<br />
C-Band. The filter has a center<br />
frequency of 8 GHz with a 1<br />
GHz bandwidth. This filter utilizes<br />
Knowles DLI’s low loss<br />
temperature stable materials<br />
which offer small size and minimal<br />
performance variation over<br />
temperature. Knowles’ standard<br />
range of filters is often a great<br />
starting place to test filter and<br />
system performances before<br />
moving to a device customized<br />
for any application.<br />
Using Ampleon‘s Advanced<br />
Rugged Technology (ART),<br />
and a drain voltage of 75 V,<br />
the ART2K5TPU LDMOS RF<br />
power transistor delivers a staggering<br />
2500 W. Suitable for<br />
a wide range of applications<br />
including broadcast, ISM and<br />
communications, it has a frequency<br />
range of 1 to 400 MHz<br />
and contains an on-die thermal<br />
sensor to assist with temperature<br />
measurement.<br />
The Qorvo QPC7333 is a voltage-controlled<br />
variable equalizer<br />
with a cable compensated<br />
response employing SOI attenuator,<br />
optimized for DOCSIS<br />
4.0 upstream path applications<br />
between 5 and 684 MHz.<br />
This 75 Ohm device has a 5 V<br />
single supply voltage and delivers<br />
low insertion loss, high linearity,<br />
and low power consumption<br />
with an 18 dB slope range.<br />
RFMW<br />
www.rfmw.com<br />
Passives with a Passion for Performance<br />
Couplers<br />
Custom RF<br />
Chokes<br />
Transformers<br />
Splitters<br />
3 GHz & Beyond Products<br />
■ Standard & Custom Products: Broadband and Wireless Mkts.<br />
■ Achieve max RF output power w/ MiniRF passives<br />
■ Repeatability, Reliability, and 100% RF test<br />
■ Multiple low-cost manufacturing operations; no tariffs<br />
For information, samples and sales,<br />
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Contact us today: sales@rfmw.com<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 71
DC TO 95 GHz<br />
High-Frequency<br />
Products<br />
For mmWave Test Applications<br />
Waveguide Amplifiers<br />
WVA-71863HP(X)+<br />
Medium power<br />
Key features:<br />
• 71 to 86 GHz<br />
• WR12 Waveguide Interface<br />
• +24.5 dBm P SAT<br />
• 39 dB Gain<br />
WVA-71863LNX+<br />
Medium power<br />
Key features:<br />
• 71 to 86 GHz<br />
• WR12 Waveguide Interface<br />
• 4.5 dB Noise Figure<br />
• 39 dB Gain
E-Band Amplifiers<br />
ZVA-50953G+<br />
ZVA-71863HP+<br />
ZVA-71863LNX+<br />
E-Band Medium<br />
Power Amplifier<br />
• 50 to 95 GHz<br />
• +21 dBm P OUT<br />
at Saturation<br />
• 28 dB gain<br />
• ±2.0 dB gain flatness<br />
• Single supply voltage,<br />
+10 to +15V<br />
K — V-Band Amplifiers<br />
E-Band Medium<br />
Power Amplifier<br />
• 71 to 86 GHz<br />
• +24 dBm P OUT<br />
at Saturation<br />
• 38 dB gain<br />
• ±1.5 dB gain flatness<br />
• Single supply voltage,<br />
+10 to +15V<br />
E-Band Low<br />
Noise Amplifier<br />
• 71 to 86 GHz<br />
• 4.5 dB noise figure<br />
• 37 dB gain<br />
• +13.8 dBm P1dB,<br />
+18 dBm P SAT<br />
• Single-supply voltage,<br />
+10 to +15V<br />
ZVA-35703+<br />
ZVA-543HP+<br />
ZVA-0.5W303G+<br />
Medium Power Amplifier<br />
• 35 to 71 GHz<br />
• +21 dBm P SAT<br />
• 17.5 dB gain<br />
• ±1.5 dB gain flatness<br />
• Single supply voltage,<br />
+10 to +15V<br />
Medium Power Amplifier<br />
• 18 to 54 GHz<br />
• +29 dBm P SAT<br />
• High gain, 31 dB<br />
• ±2.0 dB gain flatness<br />
• Single supply voltage,<br />
+10 to +15V<br />
Medium Power Amplifier<br />
• 10 MHz to 30 GHz<br />
• 0.5W P OUT<br />
at Saturation<br />
• ±1.5 dB gain flatness<br />
• 4.2 dB noise figure<br />
• Single +12V bias voltage<br />
Additional High Frequency Products<br />
BIAS TEES<br />
MULTIPLIERS<br />
DIGITAL STEP<br />
ATTENUATORS<br />
POWER DETECTORS<br />
I/Q MIXERS<br />
SWITCHES<br />
MIXERS<br />
& MORE
RF & Wireless<br />
Fixed Attenuators<br />
Offer High Power, Precise Control<br />
Fairview Microwave, an Infinite Electronics<br />
brand, has announced the launch of RF<br />
fixed attenuators with 3.5 mm connectors.<br />
The attenuators are designed to meet the<br />
demands of modern communication systems,<br />
offering unparalleled performance<br />
and reliability.<br />
Directional Coupler<br />
Covers 2...18 GHz<br />
The new RF fixed attenuators are crafted<br />
to deliver exceptional performance across<br />
a wide range of applications. Featuring a<br />
compact and rugged 3.5 mm connectorized<br />
design, they have maximum power ratings<br />
of 2 watts, ensuring robust performance in<br />
high-power environments. With attenuation<br />
levels ranging from 0 to 10 dB, 20 dB<br />
and 30 dB, users have precise control over<br />
signal attenuation to suit their specific needs.<br />
A key highlight of these attenuators is their<br />
impressive frequency range. Specified to<br />
operate at 26 GHz and functional up to 33<br />
GHz, they offer unmatched versatility and<br />
flexibility for a variety of RF applications.<br />
Whether in telecommunications, aerospace,<br />
defense or research, these attenuators deliver<br />
consistent and reliable performance in<br />
the most demanding environments.<br />
Fairview Microwave<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Military-Grade Antennas<br />
Raise the Bar for Toughness<br />
and TAA regulations, which guarantees<br />
durability and reliability.<br />
Built for durability, they feature heavy-duty<br />
construction and a super rugged design,<br />
capable of withstanding extreme temperatures,<br />
vibration, shock and environmental<br />
hazards. Additionally, their robust mounting<br />
options adhere to NATO and U.S. standards,<br />
ensuring secure and stable installations in<br />
various military platforms and applications.<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Fixed Attenuators<br />
Offer High Power, Precise Control<br />
Model 251-082-020 is a 50 Ohm directional<br />
coupler that covers 2 to 18 GHz<br />
frequency range and features a 20 dB<br />
coupling value. The units’ frequency<br />
sensitivity is ±1 dB maximum and insertion<br />
loss is 1.2 dB maximum. Directivity<br />
is 10 dB minimum. Maximum<br />
SWR is 1.6, RF input power is 25 W<br />
average/1000 W peak, and the RF connectors<br />
are SMA female.<br />
Directional couplers designed by Broad-<br />
Wave provide an accurate method for<br />
sampling a signal. They offer couplers<br />
for most applications including power<br />
measurements, signal leveling, and frequency<br />
measurements from 500 MHz<br />
to 18 GHz with N or SMA connectors.<br />
BroadWave Technologies, Inc.<br />
www.broadwavetechnologies.com<br />
Pasternack, an Infinite Electronics brand,<br />
has announced the release of its latest product<br />
line, military-grade antennas. They set<br />
a new standard for ruggedness, reliability<br />
and performance in the field.<br />
Designed to address the unique challenges<br />
encountered in military operations, these<br />
military-grade devices include ruggedized<br />
GPS, manpack omni and vehicle omni antennas.<br />
They are essential to vehicle navigation,<br />
personnel communications, vehicle communications<br />
and electronic warfare scenarios,<br />
including jamming capabilities.<br />
Pasternack’s RF antennas boast exceptional<br />
wideband coverage, high gain, and<br />
high-power capabilities, ensuring reliable<br />
performance across diverse operating conditions.<br />
They comply with MIL-STD-810<br />
Fairview Microwave, an Infinite Electronics<br />
brand, has announced the launch of RF<br />
fixed attenuators with 3.5 mm connectors.<br />
The attenuators are designed to meet the<br />
demands of modern communication systems,<br />
offering unparalleled performance and<br />
reliability. The new RF fixed attenuators are<br />
crafted to deliver exceptional performance<br />
across a wide range of applications. Featuring<br />
a compact and rugged 3.5 mm connectorized<br />
design, they have maximum power<br />
ratings of 2 W, ensuring robust performance<br />
in high-power environments. With attenuation<br />
levels ranging from 0 to 10 dB, 20 dB<br />
and 30 dB, users have precise control over<br />
signal attenuation to suit their specific needs.<br />
A key highlight of these attenuators is their<br />
impressive frequency range. Specified to<br />
operate at 26 GHz and functional up to 33<br />
GHz, they offer unmatched versatility and<br />
flexibility for a variety of RF applications.<br />
Whether in telecommunications, aerospace,<br />
defense or research, these attenuators deliver<br />
consistent and reliable performance in<br />
the most demanding environments.<br />
Fairview Microwave<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
74 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
RF & Wireless<br />
Simulating MIMO Connections<br />
Anritsu Corporation<br />
www.anritsu.com<br />
Anritsu Corporation has introduced<br />
a newly developed Butler<br />
Matrix 4x4 (0.6 GHz to 7.125<br />
GHz) MA8114A to expand its<br />
Butler Matrix module lineup of<br />
simulating MIMO connections.<br />
The MA8114A is a Butler<br />
Matrix transmission path with<br />
4 input and 4 output ports and<br />
supports the 6 GHz band (5.925<br />
to 7.125 GHz), which is not<br />
supported by the existing Azimuth<br />
STACSIM-WB (Static<br />
Channel Simulator) ACC-339<br />
used for evaluating 4x4 MIMO<br />
throughput of LTE/5G base stations<br />
and Wi-Fi devices.<br />
The MA8114A helps users to<br />
build a stable 5G/W-Fi evaluation<br />
environment, and efficiently<br />
test throughput.<br />
Development Background<br />
LTE/5G Base station and Wi-Fi<br />
device vendors use the Over The<br />
Air test environment to evaluate<br />
the maximum throughput with<br />
4x4 MIMO for their products.<br />
This entails measuring the Tx/<br />
Rx radio performance of wireless<br />
devices using an anechoic<br />
or OTA chamber which is designed<br />
to block external radio<br />
waves. Because the transmission<br />
environment varies depending<br />
on the distance to the User<br />
Equipment (UE), a drawback of<br />
this approach is its low reproducibility<br />
of measurement results.<br />
While reproducibility can be<br />
improved by connecting the<br />
two devices using an RF cable,<br />
a simple coupler cannot simulate<br />
the MIMO transmission environment.<br />
The MA8114A solves this<br />
issue, ensuring highly reproducible<br />
measurements.<br />
The upper-limit frequency for<br />
NR FR1 has been extended<br />
beginning with 3GPP Release<br />
17, and the 6 GHz band has<br />
been added to WiFi 6E/7. The<br />
MA8114A supports a frequency<br />
range up to 7.125 GHz in preparation<br />
for countries launching<br />
services on new frequency<br />
bands. The product lineup of<br />
the Butler Matrix module also<br />
includes the Butler Matrix 8x8<br />
(0.6 to 7.125 GHz) MA8118A<br />
with 8 input and 8 output ports,<br />
which supports a frequency<br />
range up to 7.125 GHz as well.<br />
The MA8118A can be used not<br />
only for 8x8 MIMO throughput<br />
evaluation but also to enable efficient<br />
testing of devices having<br />
multiple RF ports. ◄<br />
Phase Shifters and Continuously Variable Attenuators<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Pasternack has announced<br />
the launch of its newest product<br />
lines: phase shifters and<br />
continuously variable attenuators,<br />
both featuring an intuitive<br />
dial design. The products are<br />
designed to improve performance<br />
and precision in telecommunications,<br />
aerospace and<br />
defense applications. The new<br />
phase shifters have a frequency<br />
range of up to 40 GHz and<br />
can achieve a minimum phase<br />
adjustment of 360 degrees, offering<br />
flexibility and control in<br />
signal modulation. In parallel,<br />
the continuously variable attenuators<br />
feature a flat attenuation<br />
level across their full operating<br />
frequency bands, extending up<br />
to 18 GHz. This ensures consistent<br />
signal control without<br />
compromise.<br />
A hallmark of Pasternack’s<br />
latest offerings is the ability to<br />
make precision adjustments<br />
that allow users to accurately<br />
fine-tune their systems. This<br />
feature is especially beneficial<br />
in complex RF signal environments<br />
where meticulous signal<br />
calibration is critical. ◄<br />
76 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
RF & Wireless<br />
Bluetooth Chips in Two Compact Modules<br />
without additional components. With more<br />
than twice the processing power of previous<br />
Bluetooth LE modules, ALMA-B1 can<br />
even replace general-purpose MCUs in a<br />
compact solution.<br />
Low-PIM Product Line to Enhance<br />
Wireless Infrastructure<br />
u-blox has announced two additions to its<br />
Bluetooth LE portfolio, ALMA-B1 and<br />
NORA-B2. The modules are based on the<br />
latest generation nRF54 Series Systems-on-<br />
Chip (SoCs) from Nordic Semiconductor.<br />
They both support Bluetooth LE 5.4 and<br />
Thread/Matter technologies in a compact,<br />
power-efficient, and secure format.<br />
ALMA-B1 and NORA-B2 are designed<br />
for a wide range of IoT applications, including<br />
industrial automation, healthcare, and<br />
smart home. ALMA-B1 is a high-end wireless<br />
MCU, while NORA-B2 brings ultralow<br />
power to less complex applications. In<br />
the indoor positioning example, ALMA-B1<br />
could act as an anchor point due to its vast<br />
processing capabilities, while the power<br />
efficiency of NORA-B2 makes it suitable<br />
for asset tracking tags.<br />
According to ABI Research*, Bluetooth LE<br />
device shipments are expected to roughly<br />
double by 2028. At the same time, new<br />
applications unleashed by AI / EdgeML and<br />
sensor fusion trigger the need for additional<br />
and stronger requirements, including higher<br />
security, more processing power, and efficient<br />
battery consumption.<br />
Powered by the nRF54H20 and the<br />
nRF54L15 Nordic low-power multiprotocol<br />
SoCs, ALMA-B1 and NORA-B2 provide<br />
IoT devices with the processing power<br />
for edge computing and machine learning<br />
Both modules also offer a significant reduction<br />
in power consumption. NORA-B2<br />
consumes up to 50% less current compared<br />
to previous generations of Bluetooth LE<br />
modules. This translates into smaller batteries<br />
or longer battery life in end products.<br />
Designed for PSA Certified Level 3, ALMA-<br />
B1 and NORA-B2 provide the highest levels<br />
of IoT security. In addition to features like<br />
secure boot, secure storage, secure debug<br />
interfaces, and hardware crypto accelerators,<br />
both modules include next-generation security<br />
features like physical tamper detection<br />
and protection against side-channel attacks.<br />
The sizes of the modules (10 x 11 mm or<br />
10 x 14 mm) save considerable space and<br />
facilitate migration from other u-blox’s<br />
modules. Both modules come with global<br />
certifications.<br />
ALMA-B1 and NORA-B2 are available<br />
as wireless MCUs. Both modules offer<br />
two antenna options: an antenna pin or an<br />
embedded PCB antenna. Samples for both<br />
modules will be available in Q3 <strong>2024</strong>.<br />
*ABI Research Wireless Connectivity Technology<br />
Segmentation and Addressable Markets<br />
1Q <strong>2024</strong> MD-WCMT-194<br />
u-blox<br />
www.u-blox.com<br />
Pasternack has announced its latest low-<br />
PIM products. The devices are designed<br />
to meet the advancing needs of modern<br />
wireless applications, including the burgeoning<br />
5G and future 6G networks. These<br />
products stand out for their low SWR and<br />
their coverage across 5G and future 6G<br />
bands. In addition, their durable tri-metal<br />
plating ensures longevity and performance<br />
consistency.<br />
The hallmark of this series is its exceptionally<br />
low-PIM levels, a critical factor in minimizing<br />
signal interference. This paves the way<br />
for improved network performance, stronger<br />
and clearer signals, and significantly reduced<br />
interference. The combination of advanced<br />
features not only enhances the reliability and<br />
capacity of cellular systems but promises an<br />
uninterrupted, high-quality communication<br />
experience that meets the stringent requirements<br />
of wireless applications.<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
Custom Capacitor Assemblies<br />
Passive Plus (PPI) offers<br />
Custom Capacitor Assemblies<br />
for high power requirements.<br />
Typical assemblies are configured<br />
in series and/or parallel<br />
combinations, producing higher<br />
voltage/current handling capabilities,<br />
extended capacitance<br />
range and tighter tolerances.<br />
Typical Applications Field:<br />
High Power RF, Medical Electronics,<br />
Broadcast, Semiconductor<br />
Manufacturing, High<br />
Magnetic Environments, Inductive<br />
Heating.<br />
Product Features: High Operating<br />
Voltage, High Operating<br />
Current, Extended Capacitance,<br />
Tighter Tolerances, High Reliability,<br />
High Q, Ultra-low ESR,<br />
Non-Magnetic. Available with<br />
custom lead configurations.<br />
Lead attachment available using<br />
high temperature solder or lead<br />
(Pb) free low temperature SAC<br />
305 solder.<br />
High Reliability: All assembly<br />
components receive 100%<br />
Partial Discharge and 100%<br />
Sonoscan for internal defects<br />
prior to assembly. Final assemblies<br />
then receive 100-hour<br />
Burn-in, assuring highest quality<br />
and reliability.<br />
Passive Plus<br />
www.passiveplus.com<br />
hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 77
RF & Wireless/Impressum<br />
UL-Listed Polycarbonate NEMA Enclosures<br />
Transtector, an Infinite Electronics brand, has<br />
expanded its line of UL-listed polycarbonate<br />
NEMA enclosures. The new indoor/outdoor<br />
boxes have built-in power outlets and thermostat<br />
systems. They protect equipment from theft<br />
or damage, and are ideal for rapid deployment,<br />
corrosive environments, hotspot applications and<br />
remote wireless LAN Wi-Fi setups.<br />
The new polycarb NEMA enclosures comprise<br />
almost two dozen models. They come in two<br />
sizes, two ingress protection levels, two colors,<br />
and both a cooling fan and a heater or just a cooling<br />
fan. Size choices are either 14 inches tall by<br />
12 wide by 6 deep, or 18 tall inches by 16 wide<br />
by 10 deep.<br />
Transtector’s new indoor/outdoor enclosures are<br />
rugged and secure enough to protect critical equipment.<br />
They are UL-listed® and made of highimpact,<br />
UV-resistant polycarbonate. Their lids<br />
feature a nonmetallic hinge system that allows for<br />
quick removal and can be reattached just as quickly<br />
without the need for tools. They come with a<br />
pair of stainless-steel latches with padlock eyes so<br />
that locks can be attached to prevent tampering.<br />
All of the new enclosures are weatherproof and<br />
heat-resistant, with ingress protection (IP) ratings<br />
that keep their insides dry under falling rain. The<br />
NEMA 3R models are rated IP24, guarding against<br />
splashing water from any direction and ice formation.<br />
The NEMA 4X models are rated IP66<br />
to keep out rain, sleet, snow and both splashing<br />
and hose-directed water, and are also dust-tight<br />
and corrosion-resistant. Four included lid screws<br />
enable a NEMA 6P IP68 rating, though any openings<br />
would have to be properly sealed with an<br />
IP68 plug, gland, or coupler.<br />
Inside each enclosure, an aluminum mounting plate<br />
holds surge-protected duplex 120 V AC outlets<br />
and a terminal block for easy hookup to externally<br />
provided line power. The heated and cooled<br />
units include a solid-state thermostat-controlled<br />
fan and a 200-watt heater. The cooled-only units<br />
have a thermostat control for the fans.<br />
With the included brackets installed, the enclosures<br />
can be mounted to any flat wall. The brackets<br />
also allow use of one of Transtector’s optional<br />
pole-mount kits. In addition, the bottom of<br />
each enclosure has holes for two N-bulkhead<br />
lightning protectors or connectors, a grounding<br />
lug and a cable conduit connector.<br />
Transtector<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
SPDT Toggle Switches with SMA Connectors<br />
Pasternack has announced its latest innovation,<br />
SPDT toggle switches with SMA connectors.<br />
They are designed to meet the demands<br />
of high-frequency applications up to 26 GHz.<br />
Built with precision and reliability in mind, the<br />
SPDT toggle switches offer seamless RF connectivity<br />
with their SMA connectorized design.<br />
This gives users flexibility and ease of operation<br />
through a switching configuration of SPDT and<br />
a toggle-switch mechanism.<br />
The operating frequency range up to 26 GHz<br />
ensures compatibility with various high-frequency<br />
applications. The SMA connectors provide<br />
reliable and secure connections, maintaining<br />
signal integrity.<br />
With SWR<br />
= 1.2 these<br />
switches offer<br />
excellent<br />
impedance<br />
matching for<br />
optimal signal<br />
transmission.<br />
They also achieve isolation performance of up<br />
to 80 dB, minimizing signal interference and<br />
ensuring reliable signal switching.<br />
Pasternack<br />
Infinite Electronics<br />
www.infiniteelectronics.com<br />
hf-Praxis<br />
ISSN 1614-743X<br />
Fachzeitschrift<br />
für HF- und<br />
Mikrowellentechnik<br />
• Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14<br />
35039 Marburg<br />
Tel.: 06421/9614-0<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
info@beam-verlag.de<br />
www.beam-verlag.de<br />
• Redaktion:<br />
Ing. Frank Sichla (FS)<br />
redaktion@beam-verlag.de<br />
• Anzeigen:<br />
Myrjam Weide<br />
Tel.: +49-6421/9614-16<br />
m.weide@beam-verlag.de<br />
• Erscheinungsweise:<br />
monatlich<br />
• Satz und<br />
Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
• Druck & Auslieferung:<br />
Bonifatius GmbH,<br />
Paderborn<br />
www.bonifatius.de<br />
Der beam-Verlag übernimmt,<br />
trotz sorgsamer Prüfung der<br />
Texte durch die Redaktion,<br />
keine Haftung für deren<br />
inhaltliche Richtigkeit. Alle<br />
Angaben im Einkaufsführer<br />
beruhen auf Kundenangaben!<br />
Handels- und Gebrauchsnamen,<br />
sowie Warenbezeichnungen<br />
und<br />
dergleichen werden in der<br />
Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />
verwendet.<br />
Dies berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass<br />
diese Namen im Sinne<br />
der Warenzeichen- und<br />
Markenschutzgesetz gebung<br />
als frei zu betrachten<br />
sind und von jedermann<br />
ohne Kennzeichnung<br />
verwendet werden dürfen.<br />
78 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>
Wir stellen aus!<br />
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