5-2024

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

21.04.2024 Aufrufe

Mai 5/2024 Jahrgang 29 HF- und Mikrowellentechnik NR-NTN und IoT-NTN: 5G-NTN startet durch! Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8 © Ascent Xmedia GmbH

Mai 5/<strong>2024</strong> Jahrgang 29<br />

HF- und<br />

Mikrowellentechnik<br />

NR-NTN und IoT-NTN:<br />

5G-NTN startet durch!<br />

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8<br />

© Ascent Xmedia GmbH


TECHNICAL ARTICLE<br />

Thin Film Filter<br />

Technology<br />

Fabrication, Advantages & Applications<br />

• Passbands from 6 to 30 GHz<br />

• Wide stopbands up to 40 GHz<br />

• High rejection with excellent selectivity<br />

• Small, surface mount form factor<br />

• Temperature stability from -55 to 125 °C<br />

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DISTRIBUTORS


Editorial<br />

Die Meisterleistung<br />

hinter Planung und Betrieb<br />

von Sat-Systemen<br />

Dr. Yvonne Weitsch,<br />

Marktsegment Manager<br />

Aerospace & Defense,<br />

Rohde & Schwarz<br />

Teleportanbieter und Satellitenbetreiber sind die unsichtbaren Dirigenten<br />

für die Planung und einen störungsfreien Betrieb rund um<br />

die Uhr. Angefangen von Netz-Design, Übertragungsplanung und<br />

Optimierung der Transpondernutzung sorgen sie für reibungslose<br />

Orchestrierung und flinken Datenaustausch zwischen Weltraumund<br />

Bodensegment.<br />

Nach dem Start, wenn ein Satellit seinen Zielorbit erreicht hat,<br />

werden die Leistungsparameter vom Bodensegment auf Basis<br />

umfangreicher Tests validiert, bevor der reguläre Betrieb beginnt.<br />

Dabei werden wichtiger Parameter kontinuierlich überwacht.<br />

Bei GEO-Satelliten ist dies infolge permanenter Sichtbarkeit<br />

einfach im Gegensatzu zu Satelliten in Medium-Earth und Low-<br />

Earth-Orbits (MEO und LEO), da diese nur für eine begrenzte<br />

Zeit sichtbar sind. Während dieser kurzen Zeit müssen Daten<br />

heruntergeladen, Gesundheits- und Sicherheits-Checks durchgeführt<br />

und schnelle Entscheidungen getroffen werden. Traditionell<br />

kommen hier Parabolantennen zum Einsatz, die den Nachteil<br />

haben, dass sie mechanisch der Satellitenbewegung nachgeführt<br />

werden müssen. Zunehmend werden elektronisch steuerbare Antennen<br />

(ESA) verwendet, zu denen auch phasengesteuerte Antennen<br />

gehören. Bei ihnen lässt sich die Strahlrichtung sehr schnell<br />

über die Phase verändern. Mit einer einzigen Antenne lassen sich<br />

mehrere Strahlen erzeugen zwecks Verbindung zu verschiedenen<br />

Satelliten gleich zeitig, was einen nahtlosen Übergang ermöglicht.<br />

Anwendungsbezogen wird in der Zukunft ein multi-operabler<br />

Betrieb anvisiert, der die Vorteile jedes Orbits vereint und<br />

Resilienz bei Satellitenausfällen bietet. Die Kommunikation mit<br />

Satelliten auf unterschiedlichen Orbits erfordert aktuell verschiedene<br />

Modems. In Zukunft sollen software-betriebene Modems<br />

diese Aufgabe übernehmen.<br />

Sicherheit wird dabei immer wichtiger. Störungen am Boden und<br />

im Weltraum können durch unabsichtliche Interferenzen zwischen<br />

verschiedenen Kommunikationsdiensten oder durch absichtliches<br />

Jamming oder Spoofing verursacht werden. Weitere Gefahren<br />

entstehen durch Drohnenangriffe oder Cyber-Bedrohungen. Mit<br />

zunehmender Verlagerung von Diensten in die Cloud steht die<br />

Gewährleistung eines sicheren Cloud-Betriebs im Fokus.<br />

Wichtig ist die Digitalisierung der Bodenstationen. Die aktuell<br />

analogen Zwischenfrequenzen sollen digitalisiert werden, sodass<br />

die Daten einfach über Standard-IP-Netzwerke laufen können. Das<br />

Digital Intermediate Frequency Interoperability (DIFI) Konsortium<br />

arbeitet maßgeblich an einem offenen Industriestandard, um Interoperabilität,<br />

Wartbarkeit und Modernisierungsmöglichkeiten zu<br />

verbessern.<br />

Rohde & Schwarz unterstützt Teleport-, Satellitenoperatoren und<br />

Hersteller von Endgeräten in vielen Bereichen bei der Bewältigung<br />

ihrer anspruchsvollen Aufgaben in Planung, Betrieb und Wartung<br />

mit innovativen Test- und Mess- sowie Sicherheitslösungen.<br />

Technische Beratung und Distribution<br />

Space qualified<br />

components<br />

Mehr als 30 Jahre Erfahrung im Space-Level Screenen und testen<br />

EEE-INST-002 zertifi zierte Arbeitsabläufe<br />

Über 7000 Bauteile für Space Upscreening verfügbar<br />

• Transformer, Power Divider, Coupler<br />

• all LTCC and Die Components<br />

• Filter, Multiplier<br />

• EMXO (evacuated OCXO)<br />

• Space Chip-Scale Atomic Clock<br />

• Microcontroller<br />

• Space Clock<br />

• VCXO<br />

• VCSO<br />

• TCXO<br />

• OCXO<br />

municom Vertriebs GmbH<br />

Traunstein · München<br />

EN ISO 9001:2015<br />

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hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />

3


Inhalt 5/<strong>2024</strong><br />

Mai 5/<strong>2024</strong> Jahrgang 29<br />

Die ganze Bandbreite<br />

der HF-und MW-Technik<br />

mmTron Releasing<br />

Ultra-Low Noise and Super-Low Power<br />

Dissipation LNAs for Satcom<br />

HF- und<br />

Mikrowellentechnik<br />

NR-NTN und IoT-NTN:<br />

5G-NTN startet durch!<br />

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, S. 8<br />

© Ascent Xmedia GmbH<br />

Titelstory:<br />

5G NTN startet durch:<br />

NR-NTN und IoT-NTN<br />

Nicht-terrestrische 5G-Netze<br />

(5G NTN) sollen es in<br />

Zukunft 5G-Endgeräten auf<br />

oder in der Nähe der Erdoberfläche<br />

ermöglichen,<br />

sich mit satellitengestützten,<br />

nicht-terrestrischen Basisstationen<br />

zu verbinden. 8<br />

To complement its power amplifier MMICs for<br />

satellite communications, mmTron is fabricating<br />

two ultra-low noise amplifier MMICs with super-low<br />

power dissipation.<br />

TMC173: designed to cover the 17.3 to 21.2 GHz<br />

downlink band, providing an extremely low 1.2 dB<br />

noise figure and 23 dB gain. Biased with a single<br />

supply of +3 V on the drain, the MMIC draws only<br />

17 mA — just 51 mW power dissipation.<br />

TMC174: designed to cover the 27 to 31 GHz uplink<br />

band, also providing an ultra-low 1.5 dB noise figure<br />

with 21 dB gain. Biased with a single supply of<br />

+2 V on the drain, the MMIC draws only 15 mA — just<br />

30 mW power dissipation.<br />

Both MMICs are being fabricated on a GaAs pHEMT<br />

process that has been space qualified for satellites<br />

in geostationary and lower Earth orbits, i.e. GEO,<br />

MEO, and LEO. They will be available as die or in<br />

ceramic air-cavity QFN packages in a 3 mm x 3 mm<br />

QFN (TMC173) and in a 4 mm x 4 mm QFN (TMC174).<br />

Flugkörper vor EMI schützen:<br />

Raketentechnologie in der Praxis<br />

Für die Entwicklung und Bereitstellung von leistungsfähigen<br />

und zuverlässigen Waffen muss die empfindliche<br />

Flugkörperelektronik effizient vor den potenziell<br />

katastrophalen Auswirkungen von elektromagnetischen<br />

Interferenzen (EMI) geschützt werden. 32<br />

TACTRON ELEKTRONIK GmbH & Co. KG<br />

Lochhamer Schlag 5 ▪ D-82166 Gräfelfi ng<br />

Tel.: +49 (0)89 89 55 69 0 ▪ Fax: +49 (0)89 89 55 69 29<br />

www.tactron.de • info@tactron.de<br />

4<br />

Das 450-MHz-Funknetz<br />

für krisenfeste Kommunikation<br />

Bei Naturkatastrophen, Unfällen oder terroristischen Angriffen<br />

ist eine zuverlässige Kommunikation von höchster Wichtigkeit.<br />

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden krisenfeste<br />

Kommunikationssysteme entwickelt. 22<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Die 5. Generation des mobilen GNSS<br />

Jeder GNSS-Nutzer in jedem Segment profitiert von der<br />

Nutzung der neuen, modernisierten Signale im L5-Band.<br />

L5-Signale sind genauer, zuverlässiger und derzeit<br />

in ausreichender Zahl verfügbar, um alle Nutzersegmente<br />

zu unterstützen. 30<br />

Rubriken:<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Aktuelles<br />

8 Titelstory<br />

16 Schwerpunkt<br />

Aerospace & Defence<br />

51 Messtechnik<br />

60 Software<br />

62 Bauelemente und -gruppen<br />

64 Kabel & Verbinder<br />

65 Verstärker<br />

66 Funkchips und -module<br />

68 RF & Wireless<br />

78 Impressum<br />

JYEBAO<br />

Strahlungswirkungen<br />

auf Quarze und Oszillatoren<br />

Quarzresonatoren und -oszillatoren<br />

für den Einsatz im Weltraum<br />

müssen die Auswirkungen der<br />

Strahlung berücksichtigen. 44<br />

Netzwerksynchronisierung<br />

in ORAN-Infrastrukturen<br />

Die ORAN-Technik (Open Radio Access Network)<br />

und ihre Rolle bei der Umsetzung von 5G-Diensten<br />

wachsen schnell – dabei ist die Netzwerksynchronisierung<br />

eine große Herausforderung. 26<br />

Einsatz von Assured Position,<br />

Navigation und Zeitmessung (A-PNT)<br />

Ob Wegbeschreibung beim Autofahren oder<br />

Steuerung von Präzisionswaffen: Positionskenntnis,<br />

Navigation und Zeitmessung (PNT)<br />

sind nicht nur hier entscheidend, sondern<br />

ermöglichen es auch, dass Telefone<br />

kommunizieren, Schiffscontainer ihr Ziel zu<br />

erreichen und Landwirte ihre Ernteerträge<br />

optimieren. 34<br />

Neue,<br />

hochflexible<br />

Testkabel<br />

von JYEBAO<br />

• Very Flexible<br />

(PUR jacket)<br />

• Stainless Precision<br />

Connectors used<br />

• Excellent RF<br />

performance<br />

• Extra sturdy connector/<br />

cable connection<br />

(Solder clamp designs)<br />

• Taper Sleeve added<br />

• Intended for lab use/<br />

intensive handling<br />

Peak Power Sensor<br />

Anritsu Company announced the launch of the<br />

new inline power sensor MA24103A that is<br />

designed to measure accurate Peak and True-RMS<br />

average power measurements from 25 MHz<br />

to 1 GHz and 2 mW to 150 W power range. 68<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 5


Aktuelles<br />

5G-eCall-Interoperabilität eines 5G-Moduls getestet<br />

Zertifizierung erhalten, sodass<br />

ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

für Automotive-Anwendungen<br />

außer Zweifel steht. Die<br />

Module der AG56xN-Serie sind<br />

auch mit den im Automotive-<br />

Bereich üblichen WLAN- und<br />

Bluetooth-Modulen kompatibel<br />

und bieten eine bewährte<br />

Kombination, die Standards<br />

für Konnektivitätslösungen<br />

weit über den Automobilsektor<br />

hinaus setzt.<br />

Rohde & Schwarz<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

Quectel Wireless Solutions<br />

und Rohde & Schwarz haben<br />

das innovative 5G-eCall-Modul<br />

aus der AG56xN-Automotive-<br />

Modul-Serie von Quectel erfolgreich<br />

validiert. Für den Test<br />

wurde der R&S CMX500 Wideband<br />

Radio Communication<br />

Tester eingesetzt. Der Testaufbau<br />

wurde auf dem Mobile World<br />

Congress <strong>2024</strong> gezeigt.<br />

eCall, das automatische Notrufsystem<br />

für in der EU verkaufte<br />

Fahrzeuge, wurde 2015<br />

eingeführt und ist seit 2018 für<br />

alle Neuwagen in der Europäischen<br />

Union vorgeschrieben.<br />

eCall-Systeme nutzen derzeit leitungsvermittelte<br />

2G/3G-Mobilfunknetze.<br />

Da die Stilllegung<br />

dieser Netze bereits in wenigen<br />

Jahren erfolgen soll, müssen die<br />

Notrufsysteme (Fahrzeug-Bordelektronik<br />

und Infrastruktur) an<br />

die neuesten paketvermittelten<br />

4G/5G-Mobilfunknetze angepasst<br />

werden.<br />

Die Initiative der EU-Kommission<br />

zur Aktualisierung der<br />

eCall-Normen und -Rechtsvorschriften<br />

für die Umstellung von<br />

eCall auf 4G- und 5G-Netze hat<br />

die Arbeit bereits aufgenommen.<br />

Die Automobilindustrie<br />

benötigt NGeCall-Testlösungen,<br />

um eCall-Module mit den neuen<br />

NGeCall-Funktionen liefern zu<br />

können. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass ein kommender<br />

chinesischer eCall-Standard in<br />

den nächsten Jahren ebenfalls<br />

paketvermittelte 4G/5G-Mobilfunknetze<br />

nutzen wird.<br />

Die AG56xN-Serie bildet ein<br />

leistungsstarkes Sortiment<br />

von 5G NR-Modulen, die mit<br />

MediaTeks MT2735-Chipsatz<br />

arbeiten und herausragende<br />

Konnektivitätslösungen bieten.<br />

Diese Module unterstützen 5G<br />

Rel-15 und liefern beeindruckende<br />

Datenraten von bis zu<br />

4,0 Gbps im Downlink und<br />

480 Mbps im Uplink innerhalb<br />

einer Bandbreite von 200 MHz.<br />

Das bedeutet einen deutlichen<br />

Geschwindigkeitssprung. Sie<br />

sind mit zahlreichen Schnittstellen<br />

ausgestattet, darunter<br />

Mobilfunk- (4×4-MIMO) und<br />

GNSS-Antennenschnittstellen,<br />

USB 3.0, PCIe (Gen3), RGMII,<br />

SGMII, mehrere UARTs, SPI,<br />

I2C, I2S (PCM), SDIO, ADCs<br />

und GPIOs, die vielseitige Konnektivitätsoptionen<br />

für diverse<br />

Anwendungen bieten.<br />

Mit einer Rechenleistung von<br />

bis zu 15k DMIPS und einem<br />

SGMII/RGMII-Durchsatz bis<br />

2,5 Gbps sind diese Module für<br />

höchste Leistungsanforderungen<br />

ausgelegt. Darüber hinaus<br />

haben sie die eCall/NGeCall-<br />

Der Messaufbau zum Testen des<br />

5G/LTE-Automotive-Moduls<br />

von Quectel umfasste den R&S<br />

CMX500 Kommunikationstester<br />

mit der R&S CMX-KA098<br />

5G-eCall-Testoption zur Simulation<br />

einer NGeCall-Notrufzentrale<br />

(Public Safety Answering<br />

Point, PSAP) sowie einen<br />

R&S SMBV100B Vektorsignalgenerator<br />

für die GNSS-Simulation.<br />

Der Test bestätigte die<br />

erfolgreiche Herstellung einer<br />

5G- Notrufverbindung zwischen<br />

dem Quectel-Modul und der<br />

Notrufzentrale. Der Minimaldatensatz<br />

(Minimum Set of<br />

Data, MSD) wurde erfolgreich<br />

und ohne Datenverlust übermittelt<br />

und die simulierte GNSS-<br />

Position mit hoher Präzision<br />

übertragen. Darüber hinaus<br />

gelang die Sprachkommunikation<br />

mit einwandfreier Audioqualität.<br />

Als echtes Multitalent kann der<br />

R&S CMX500 mit der R&S<br />

CMX-KA098 Softwareoption<br />

effektiv für NGeCall-Tests unter<br />

zuverlässig reproduzierbaren<br />

und konfigurierbaren 5G-Netzbedingungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Für eine schnelle Einführung<br />

dieser Technologie wird<br />

die Zusammenarbeit verschiedener<br />

Unternehmen innerhalb<br />

der Branche immer wichtiger.<br />

Die Kooperation von Rohde &<br />

Schwarz und Quectel ermöglicht<br />

beiden Unternehmen die<br />

gegenseitige Validierung ihrer<br />

Lösungen. ◄<br />

6 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aktuelles<br />

Keysight Technologies als Testpartner für das Satellite NB-IoT<br />

Early Adopter Program der Deutschen Telekom ausgewählt<br />

kommunikation beschleunigt<br />

das Programm die Entwicklung<br />

und Einrichtung von NB-IoT-<br />

Lösungen und bietet eine zuverlässige,<br />

universelle und sichere<br />

Datenübertragung.<br />

Die Programmteilnehmer erhalten<br />

exklusiven Zugang zu hochmodernen<br />

Lösungen der Deutschen<br />

Telekom, Skylo und<br />

Murata, einschließlich eines<br />

frühen Entwicklungszugangs<br />

zu den ersten auf Rel-17-Standards<br />

basierenden NB-IoT-<br />

Modulen und einem globalen<br />

Satellitennetzwerk. Darüber<br />

hinaus erhalten die Teilnehmer<br />

hochmoderne Hardware, Konnektivitätsdienste,<br />

engagierten<br />

Support und die Möglichkeit,<br />

NB-IoT-NTN-Lösungen auf ihre<br />

spezifischen Bedürfnisse zuzuschneiden.<br />

Keysight Technologies wurde als<br />

Testpartner für das Satellite NB-<br />

IoT Early Adopter Program der<br />

Deutschen Telekom im Bereich<br />

Satelliten-NB-IoT ausgewählt.<br />

Keysight Technologies<br />

www.keysight.com<br />

Keysight Technologies bietet<br />

ein End-to-End-Testbed für das<br />

nicht-terrestrische Netzwerk<br />

(NTN) des Narrowband Internet<br />

of Things (NB-IoT) an, um Entwicklern<br />

und Designern die Validierung<br />

von Referenz-Designs<br />

für Lösungen zu ermöglichen,<br />

die NTN-Standards der 3GPP<br />

Release 17 (Rel-17) verwenden.<br />

Das von der Deutschen Telekom<br />

in Zusammenarbeit mit Skylo<br />

und Murata geleitete Satellite<br />

NB-IoT Early Adopter Program<br />

befasst sich mit den entscheidenden<br />

Herausforderungen, die<br />

sich aus der begrenzten Mobilfunkabdeckung<br />

ergeben, und ermöglicht<br />

die Datenübertragung<br />

über große Entfernungen. Durch<br />

die Einbeziehung der Satelliten-<br />

Als Testpartner bietet Keysight<br />

den Programmentwicklern<br />

Zugang zum NB-IoT-NTN-<br />

Testbed, das auf den branchenführenden<br />

NTN-Testlösungen<br />

von Keysight basiert, sowie zu<br />

den Skylo-Zertifizierungstestplänen.<br />

Dadurch wird sichergestellt,<br />

dass zertifizierte NB-<br />

IoT-fähige Geräte nahtlos in<br />

das Skylo-Satellitennetzwerk<br />

integriert werden können, was<br />

unübertroffene Flexibilität und<br />

Effizienz bietet. ◄<br />

www.beam-verlag.de<br />

MIT EINEM KLICK<br />

SCHNELL INFORMIERT!<br />

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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 7


Titelstory<br />

5G NTN startet durch: NR-NTN und IoT-NTN<br />

Nicht-terrestrische 5G-Netze (5G NTN) sollen es in Zukunft 5G-Endgeräten auf oder in der Nähe der<br />

Erdoberfläche ermöglichen, sich mit satellitengestützten, nicht-terrestrischen Basisstationen zu verbinden.<br />

© Ascent Xmedia GmbH<br />

5G NTN steht für ein breites<br />

Spektrum unterschiedlicher Verbindungsszenarien,<br />

wie in Bild<br />

1 dargestellt: von der satellitengestützten<br />

Kommunikation über<br />

fliegende Basisstationen bis hin<br />

zur Steuerung von unbemannten<br />

Luftfahrzeugen (UAV). 3GPP<br />

hat im Rahmen von Release<br />

15 eine Studie [TR 38.811] zu<br />

Kanalmodellen und Einsatzszenarien<br />

begonnen, um NTN in<br />

das 5G-Ökosystem einzubinden.<br />

Daran schloss sich eine Studie<br />

[TR 38.821] für Release 16 zu<br />

Lösungen für die Anpassung von<br />

5G NR zur Unterstützung von<br />

NTN an. Hauptziel dieser Studie<br />

war es, einen Funktionssatz<br />

zu identifizieren, der 5G NTN<br />

implementiert, aber die Auswirkungen<br />

auf das bestehende<br />

5G-System minimiert.<br />

Autor:<br />

Reiner Stuhlfauth<br />

Rohde & Schwarz<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

Release 17 enthält die technischen<br />

Spezifikationen eines<br />

NTN, das alle Schichten innerhalb<br />

eines 5G-Systems betrifft,<br />

von der Bitübertragungsschicht<br />

über einen Protokollstapel bis<br />

hin zu Verbesserungen der Netzarchitektur.<br />

Ausgehend von diesem<br />

technologischen Grundgerüst<br />

wird die NTN-Entwicklung<br />

in Release 18 mit zusätzlichen<br />

Spektralbereichen, Protokollschicht-Erweiterungen<br />

und mehr<br />

Diensten fortgeschrieben.<br />

Hauptmotivation<br />

für NTN-Kommunikation<br />

ist die Ermöglichung einer flächendeckenden<br />

Netzversorgung<br />

in jedem Winkel der Erde. Nach<br />

Marktanalysen des Global System<br />

for Mobile Communications<br />

(GSMA) von 2020 erreicht<br />

der Mobilfunk inzwischen über<br />

80% der globalen Bevölkerung,<br />

deckt bisher aber noch weniger<br />

als 40% der weltweiten Landfläche<br />

ab. Mittels NTN-Kommunikation<br />

sollen die verbleibenden<br />

über 60% und insbesondere<br />

abgelegene Gebiete,<br />

die Ozeane und Polarregionen<br />

versorgt werden.<br />

Die ersten 5G NTN-Implementierungen<br />

werden sich auf<br />

unterbrechungsfreie Konnektivität<br />

und lückenlose Abdeckung<br />

sowie die Separierung der Technologie<br />

in zwei Facetten konzentrieren:<br />

NR-NTN und IoT-NTN.<br />

NR-NTN kann als der eMBB-<br />

Teil (Enhanced Mobile Broadband)<br />

von 5G angesehen<br />

werden – es ermöglicht satellitengestützte<br />

Konnektivität mit<br />

Schwerpunkt auf breiter Abdeckung<br />

und Anwendungen im<br />

Freien. IoT-NTN bezeichnet<br />

die Verwendung von Satellitenverbindungen<br />

als Erweiterung<br />

von IoT-Technologien wie NB-<br />

IoT, LTE-M oder 5G Reduced<br />

Capability (RedCap). Später<br />

wird die Branche einen Best-<br />

Effort-Ansatz für die Dienstgüte<br />

(QoS) verfolgen, der sehr tolerant<br />

gegenüber Verzögerungen<br />

und langsamen Datenraten ist.<br />

In Bezug auf die erwarteten<br />

Datenraten ist NTN 5G nicht<br />

mit terrestrischen 5G-Netzen<br />

konkurrenzfähig. Die Rolle<br />

von 5G NTN ist deswegen in<br />

der Ergänzung terrestrischer<br />

5G-Systeme und Sicherstellung<br />

der Konnektivität in unterversorgten<br />

Regionen zu sehen.<br />

Anwendungsfälle von NTN<br />

Die aktuelle Entwicklung von<br />

NTN zielt hauptsächlich in zwei<br />

Richtungen: (1) die Erweiterung<br />

von 5G NR für nicht-terrestrische<br />

Kommunikation innerhalb<br />

des 5G-Systems und (2) der<br />

Aufbau eines weltweit flächendeckenden<br />

Internets der Dinge<br />

(IoT) oder IoT-NTN.<br />

IoT-NTN sieht die Anpassung<br />

von NB-IoT oder Enhanced<br />

Machine Type Communications<br />

(eMTC) für NTN-Verbindungen<br />

vor, um die Komplexität sowohl<br />

der Endgeräte als auch der Satelliten<br />

in Grenzen zu halten. Ein<br />

weiteres Charakteristikum von<br />

IoT-NTN ist die fehlende QoS-<br />

Unterstützung. Für IoT-NTN<br />

ist stattdessen ein Best Effort-<br />

Ansatz angedacht, sodass künftige<br />

Anwendungen tolerant gegenüber<br />

langen Verzögerungen<br />

und geringem Datendurchsatz<br />

sein werden müssen. Energieeffizienz<br />

und Stromverbrauch<br />

kommt jedoch eine größere<br />

Bedeutung zu als bei NR-<br />

NTN. Release 17 priorisiert den<br />

8 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Titelstory<br />

Standalone-Betrieb und sieht<br />

eine transparente Satellitenarchitektur<br />

nach dem Bent-Pipe-<br />

Prinzip vor, wobei angenommen<br />

wird, dass das Endgerät<br />

(UE) über GNSS-Fähigkeiten<br />

(Global Navigation Satellite<br />

System) verfügt (kein simultaner<br />

Betrieb), um Zeit- und Frequenzabweichungen<br />

im Voraus<br />

zu kompensieren.<br />

NR-NTN fokussiert sich auf<br />

eMBB-Dienste mittels fliegender<br />

Basisstationen oder Satelliten<br />

und stellt die langfristige Zielrichtung<br />

von 5G NTN dar. In<br />

Phase 1 liegt der Schwerpunkt<br />

auf grundlegenden Internetdiensten<br />

wie Sprachkommunikation,<br />

Webbrowsing und Textnachrichten,<br />

wobei vorrangig Handgeräte<br />

und das Sub-6-GHz-Spektrum<br />

genutzt werden sollen. In Phase<br />

2 und danach werden VSAT-<br />

Endgeräte (Very Small Aperture<br />

Terminal) mit verbesserter Empfangstechnik<br />

(RX) eingesetzt,<br />

die höhere Frequenzbereiche<br />

nutzen und wesentlich höhere<br />

Datenraten bieten. In Bezug auf<br />

die Architektur bleibt es in der<br />

ersten Phase bei transparenten<br />

Nutzlasten. Release 19 soll dann<br />

eine regenerative Nutzlastarchitektur<br />

in das NTN-System einführen<br />

und alle drei Facetten der<br />

Satellitenkonnektivität unterstützen:<br />

den festen Funkdienst<br />

über Satelliten (FSS), Broadcast-Satellitendienste<br />

(BSS) und<br />

mobile Satellitendienste (MSS).<br />

Wie bereits erwähnt, liegt der<br />

Schwerpunkt auf der flächendeckenden<br />

Versorgung, aber<br />

Bild 1: Allgemeiner Überblick über die Struktur nicht-terrestrischer Netze<br />

die Abdeckung unterversorgter<br />

Gebiete ist nicht das einzige Ziel<br />

von 3GPP NTN. In einem weiteren<br />

Kontext sind vier Anwendungsfälle<br />

von Bedeutung [TR<br />

22.822], wie in Bild 2 dargestellt:<br />

• Die Service Continuity stellt<br />

in ozeanischen oder abgelegenen<br />

Gebieten, die für terrestrische<br />

Netze außer Reichweite<br />

sind, Funkzugangstechnologie<br />

(Radio Access Technology,<br />

RAT) bereit. Sie unterstützt<br />

die Dienstkontinuität zwischen<br />

landbasierten 5G-Zugangsnetzen<br />

und satellitengestützten<br />

Zugangsnetzen, die entweder<br />

dem gleichen Eigentümer<br />

gehören oder unter entsprechende<br />

Vereinbarungen fallen.<br />

• Die Service Ubiquity adressiert<br />

missionskritische Kommunikation<br />

(Mission-critical Communications,<br />

MCX). Ziel ist die<br />

permanente Systemverfügbarkeit,<br />

insbesondere für den<br />

Einsatz im Katastrophenschutz,<br />

wenn terrestrische Netzarchitekturen<br />

zerstört oder aus<br />

anderen Gründen ausgefallen<br />

sind. Über NTN-Verbindungen<br />

kann die Systemverfügbarkeit<br />

in kurzer Zeit wiederhergestellt<br />

werden.<br />

• Die Service Scalability verfolgt<br />

allgemeine Prinzipien<br />

des Datenverkehrs-Managements.<br />

Die Optimierung der<br />

Verkehrssteuerung, etwa durch<br />

Verlagerung des Datenverkehrs<br />

von der terrestrischen zur nichtterrestrischen<br />

Kommunikation,<br />

ermöglicht eine höhere Systemeffizienz,<br />

insbesondere angesichts<br />

des großen Abdeckungsbereichs<br />

einer NTN gNB.<br />

• Bei 5G System Backhaul Services<br />

geht es um die Nutzung<br />

von NTN als Backhaul-Verbindung<br />

zum Kernnetz. Mit anderen<br />

Worten werden die Endgeräte<br />

weiterhin über terrestrische<br />

Funkzugangstechnologien<br />

(RAT) ans Netz angebunden.<br />

Kommt es jedoch zu einem<br />

Ausfall, greift als Backup die<br />

NTN-Verbindung.<br />

Spektrumaspekte von NTN<br />

5G NTN backhaul<br />

Bild 2: Zukünftige NTN-Anwendungsfälle<br />

IoT-NTN<br />

NR-NTN<br />

(handheld,<br />

10GHz)<br />

Der wichtigste Aspekt für die<br />

Kommunikation ist das verfügbare<br />

Frequenzspektrum. Da es<br />

äußerst unwahrscheinlich ist,<br />

dass Satelliten nur ein bestimmtes<br />

Land oder eine bestimmte<br />

Region erreichen, wird dringend<br />

ein internationales Abkommen<br />

über die zulässigen Frequenzen<br />

bei der Satellitenkommunikation<br />

benötigt. Organisationen wie die<br />

Internationale Fernmeldeunion<br />

(ITU) unterstützen solche Koordinierungsinitiativen.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 9


Titelstory<br />

Derzeit werden mehrere Frequenzbereiche<br />

für NTN diskutiert.<br />

Einige davon liegen im etablierten<br />

FR1-Spektrum, andere<br />

reichen über 10 GHz hinaus<br />

und bis in den FR2-Bereich. Bei<br />

3GPP sind momentan zwei FR1-<br />

Bänder für NTN im Gespräch.<br />

Das erste davon ist das Band<br />

n256: die S-Band-Frequenzen<br />

von 1980 bis 2010 MHz in der<br />

Uplink-(UL)-Richtung und<br />

von 2170 bis 2200 MHz in der<br />

Downlink-(DL)-Richtung. Das<br />

zweite ist das Band n255: die<br />

L-Band-Frequenzen von 1525<br />

bis 1559 MHz in der DL-Richtung<br />

und von 1626,5 bis 1660,5<br />

MHz in der UL-Richtung.<br />

Für die langfristige NTN-Spektrumnutzung<br />

diskutiert 3GPP<br />

NR-NTN oberhalb von 10 GHz.<br />

Das Ka-Band erhält höchste Priorität.<br />

Für den Uplink sind Frequenzen<br />

von 17,7 bis 20,2 GHz<br />

und für den Downlink von 27,5<br />

und 30 GHz vorgesehen. Darüber<br />

hinaus wird das Ku-Band mit<br />

10,7 bis 12,75 GHz für DL und<br />

12,75...13,25 GHz/13,75...14,5<br />

GHz für UL in Betracht gezogen.<br />

Zu den aktuellen Spektrumherausforderungen<br />

gehören:<br />

• Kandidatenbänder, die in die<br />

Spektrumlücke zwischen FR1<br />

und FR2 fallen<br />

• Verwendung des Frequenzduplexverfahrens<br />

(FDD) bei<br />

NTN-Frequenzen aufgrund der<br />

langen Rundlaufzeit (Roundtrip<br />

Time, RTT)<br />

Ähnlich wie bei der terrestrischen<br />

Kommunikation ist die<br />

Koexistenz auch für NTN ein<br />

wichtiges Thema. Eine Satellitenzelle<br />

oder ein Satellitenstrahl<br />

deckt große Gebiete ab,<br />

die weit über Landes- und terrestrische<br />

Zellgrenzen hinausgehen<br />

können. Diskutiert werden verschiedene<br />

Frequenzbänder und<br />

eine ergänzende Satellitenabdeckung,<br />

bei der sich terrestrische<br />

und nicht-terrestrische Netze das<br />

Spektrum teilen.<br />

Aspekte der NTN-Architektur<br />

Die folgenden Architekturen<br />

sind für aktuelle und zukünftige<br />

NTN und Satellitenkonstellationen<br />

relevant:<br />

• Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen<br />

(LEO) mit einer<br />

Höhe zwischen 500 und 2000<br />

km haben eine kürzere RTT<br />

– in der Regel weniger als<br />

30 ms. Diese LEO-Satelliten<br />

werden voraussichtlich auch<br />

klein sein. In der Regel werden<br />

sie einen Umfang von<br />


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Titelstory<br />

beginnen bei etwa 200 km Ausleuchtzone<br />

im Fall schmaler<br />

Strahlen und erreichen bis zu<br />

4000 km bei breiten Strahlen.<br />

Aufgrund der größeren Entfernung<br />

beträgt die RTT eines<br />

GEO-Satelliten etwa 544 ms.<br />

• Die Begriffe High-Altitude<br />

Platform Station (HAPS) und<br />

High-Altitude IMT Base Station<br />

(HIBS) decken alle fliegenden<br />

Objekte wie Flugzeuge,<br />

Ballons, Hubschrauber<br />

und Drohnen (UAV) ab. Diese<br />

Stationen arbeiten flexibel in<br />

Höhen von mehreren hundert<br />

Metern bis zu etwa 15 km und<br />

bieten mittlere Ausleuchtzonen<br />

mit Durchmessern von wenigen<br />

Kilometern bis zu 100<br />

km. Ein weiterer Vorteil ist<br />

die kurzfristige Einsatzfähigkeit,<br />

d.h., die Betreiber können<br />

HAPS/HIBS nutzen, um<br />

in einer bestimmten Region<br />

dynamisch zusätzliche Kapazitäten<br />

bereitzustellen. Als Nachteil<br />

ist demgegenüber natürlich<br />

die geringere Ab deckung zu<br />

nennen. Aufgrund der kürzeren<br />

Entfernung fällt die RTT<br />

in einen Bereich, der in etwa<br />

terrestrischen Netzen entspricht.<br />

Der Unterschied zwischen<br />

HAPS und HIBS liegt<br />

in der Frequenznutzung und<br />

den Anwendungsfällen, d.h.,<br />

HAPS- Stationen adressieren<br />

aufgrund des Regulierungsumfelds<br />

derzeit nur den festen<br />

Funkdienst über Satelliten,<br />

während mit HIBS-Stationen<br />

auch mobile Dienste unterstützt<br />

werden können.<br />

• Zwei unterschiedliche Verfahren<br />

zur Strahlformung von<br />

Satelliten befinden sich in der<br />

Diskussion: Die Ausleuchtzone<br />

auf der Erde ist entweder<br />

statisch oder beweglich.<br />

Wie in Bild 3 gezeigt, gibt<br />

es bewegliche Strahlen und<br />

relativ zur Erdoberfläche feststehende<br />

Strahlen. Ein allgemeines<br />

Merkmal von NTN-<br />

Verbindungen ist die Adressierbarkeit<br />

des Satelliten, da<br />

vom Elevationswinkel abhängt,<br />

ob ein Satellit erreichbar ist<br />

oder nicht.<br />

Die NTN-Architektur muss den<br />

Funkzugang vom terrestrischen<br />

Bild 3: Zwei Verfahren für die Strahlformung von NTN-Satelliten befinden sich derzeit in der Diskussion:<br />

(1) mit beweglichen Strahlen (links) oder (2) mit relativ zur Erdoberfläche feststehenden Strahlen<br />

Endgerät oder UE (User Equipment)<br />

zum Satelliten ermöglichen.<br />

Dies wird als Service Link<br />

oder Dienstverbindung bezeichnet.<br />

Der Satellit muss seinerseits<br />

mit einem terrestrischen<br />

Gateway verbunden sein – diese<br />

Verbindung wird als Feeder Link<br />

oder Speiseverbindung bezeichnet.<br />

Satellitenkonstellationen in<br />

niedriger oder geostationärer<br />

Umlaufbahn haben bekannte<br />

oder vorhersagbare Flugbahnen,<br />

die das Routing der Verbindung<br />

zur Bodenstation ermöglichen.<br />

Bei 3GPP werden zwei<br />

mögliche Architektur optionen<br />

für die Implementierung eines<br />

NTN-fähigen Funkzugangsnetzes<br />

(Radio Access Network,<br />

RAN) diskutiert: der transparente<br />

Modus und der regenerative<br />

Modus. Release 17 befasst<br />

sich hauptsächlich mit dem<br />

transparenten Modus.<br />

Transparente<br />

NTN-NG-RAN-Architektur<br />

Die transparente NTN-NG-<br />

RAN-Architektur arbeitet wie<br />

ein Repeater im Weltraum oder<br />

im übertragenen Sinne ein gebogenes<br />

Rohr, woraus sich der englische<br />

Begriff Bent Pipe ableitet.<br />

Der wesentliche Aspekt ist die<br />

Aufteilung der traditionellen<br />

Funktionen einer Basisstation<br />

auf die Komponenten Satellit,<br />

Ground Gateway und terrestrische<br />

gNB, wie in Bild 4 gezeigt.<br />

Die Satellitenfunktionen sind<br />

zuständig für HF-Filterung,<br />

Konvertierung, Verstärkung,<br />

Senden und Empfangen in ULund<br />

DL-Richtung. Ein wichtiges<br />

Merkmal ist die Wiederholung<br />

der Signalform zwischen Dienstund<br />

Speiseverbindung durch<br />

eine unveränderte Nutzlast. Der<br />

Frequenzträger kann dabei geändert<br />

werden, um wechselseitige<br />

Störungen zwischen Dienst- und<br />

Speiseverbindung zu vermeiden.<br />

Diese Architektur ist unabhängig<br />

von der Signalform,<br />

sodass Modifikationen in dieser<br />

Hinsicht keine Änderungen an<br />

der Technik des Satelliten erfordern.<br />

Ein Nachteil dieser Architektur<br />

ist in der Rauschverstärkung<br />

zu sehen, da der Satellit<br />

keine Kanal entzerrung oder<br />

Rauschkorrektur durchführen<br />

kann. Weitere Nachteile sind<br />

Anfälligkeit für gezielte Störungen<br />

(Jamming), insgesamt<br />

längere Rundlaufzeiten (da zwei<br />

Verbindungen zwischen Satellit<br />

und Erde beteiligt sind) und<br />

das Fehlen von Intersatellitenverbindungen<br />

(Inter-Satellite<br />

Link, ISL) zur Datenverkehrssteuerung.<br />

Die Verbindung zwischen dem<br />

Endgerät und der terrestrischen<br />

gNB läuft über die Dienstverbindung<br />

und Speiseverbindung.<br />

Darüber hinaus sind mit künftigen<br />

Erweiterungen mehrere<br />

ISL-Verbindungen dazwischen<br />

möglich. Gemäß [TR 38.821]<br />

sind für erste ISL-Implementierungen<br />

regenerative Nutzlasten<br />

erforderlich.<br />

Künftige NTN-Implementierungen<br />

(Release 19) sollen<br />

Architekturen für den regenerativen<br />

Modus umfassen. Anders<br />

als bei Architekturen mit transparenten<br />

Nutzlasten werden<br />

hierbei die gNB-Funktionen in<br />

den Satelliten selbst integriert,<br />

um eine schnellere Datenübertragungsplanung<br />

und kürzere<br />

Rundlaufzeiten zu ermöglichen.<br />

Das regenerative Architekturmodell<br />

erfordert komplexere<br />

Hardware und mehr Rechenleistung<br />

im Satelliten. Dieses<br />

Modell kann auch Multi-Access-<br />

Edge-Computing-Funktionalitäten<br />

umfassen, um die Rundlaufzeit<br />

zu verringern.<br />

HF-Aspekte von NTN<br />

Der große Abstand zwischen den<br />

terrestrischen Endgeräten und<br />

den Stationen im All hat Auswirkungen<br />

auf die Leistungsübertragungsbilanz<br />

(Link-Budget)<br />

oder Streckendämpfung.<br />

Simulationsergebnisse zeigen<br />

aber, dass das zu erwartende<br />

SNR für die Kommunikation<br />

ausreichend ist. Eher problematisch<br />

ist die große Zeitverzögerung<br />

oder Rundlaufzeit,<br />

die ebenfalls von der Zeit und<br />

dem Elevationswinkels abhängt.<br />

Bei terrestrischen Netzen weist<br />

schon der Begriff „Basisstation“<br />

auf ihren stationären Charakter<br />

hin. Im Gegensatz dazu bewegen<br />

sich die Satelliten mit einer<br />

bestimmten Geschwindigkeit,<br />

was zu einer Verschiebung der<br />

Trägerfrequenz (Dopplerver-<br />

12 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Titelstory<br />

Bild 4: Transparente NTN-NG-RAN-Architektur<br />

schiebung) führt. Beim Durchlaufen<br />

der Ionosphäre erfahren<br />

die Funkwellen außerdem eine<br />

Drehung der Polarisationsebene,<br />

den sogenannten Faraday-Effekt.<br />

Streckendämpfung<br />

Die große Entfernung zwischen<br />

Endgerät und Satelliten resultiert<br />

in einer starken Streckendämpfung.<br />

3GPP hat mehrere<br />

Link-Budgets untersucht und<br />

Studien mit unterschiedlichen<br />

Parametern und Simulationsergebnissen<br />

durchgeführt, z.B.<br />

[TR 36.763] oder [TR 38.811].<br />

In Zukunft soll die Streckendämpfung<br />

durch neue Antennentechnik<br />

mit starker Richtwirkung<br />

und hohem Gewinn beherrschbar<br />

werden. Die Gesamtstreckendämpfung<br />

setzt sich aus<br />

den folgenden Komponenten<br />

zusammen: allgemeine Streckendämpfung<br />

(hauptsächlich<br />

Freiraumdämpfung oder FSPL<br />

[Free-Space Path Loss]), Dämpfung<br />

aufgrund atmosphärischer<br />

Gase, Dämpfung durch Luftflimmern<br />

und Dämpfung beim<br />

Gebäudeeintritt. Üblicherweise<br />

werden FSPL-Werte von 160<br />

dB (LEO) oder 190 dB (GEO)<br />

angenommen. Es ist davon auszugehen,<br />

dass die RX-Empfindlichkeit<br />

der Endgeräte gegenüber<br />

terrestrischen Netzen geringer<br />

ausfallen wird.<br />

Rundlaufzeit und<br />

Verzögerungsdifferenz<br />

Eine Herausforderung im<br />

Zusammenhang mit der Einführung<br />

latenzarmer Kommunikation<br />

in NR-NTN ist die Rundlaufzeit<br />

(RTT), also die hohe<br />

Latenz aufgrund der großen<br />

Distanz zwischen dem terrestrischen<br />

Endgerät und dem Satelliten.<br />

Typische Werte für die<br />

Latenz in einer Richtung liegen<br />

im Bereich 30...40 ms bei LEO-<br />

Konstellationen und können bei<br />

GEO-Konstellationen bis zu 544<br />

ms erreichen.<br />

Eine genauere Analyse der RTTund<br />

Latenz-Aspekte lässt zwei<br />

Herausforderungen deutlich<br />

werden:<br />

1. Verzögerungsdifferenz zwischen<br />

den NTN gNB und<br />

sämtlichen Endgeräten in einer<br />

Strahlausleuchtzone. Diese<br />

ergibt sich aus deren Ellipsenform<br />

sowie dem Einfluss<br />

des Elevationswinkels.<br />

2. Zeitvariante Latenz und<br />

schwankende Rundlaufzeiten<br />

über den Verbindungszeitraum.<br />

Ursache sind elliptische<br />

Umlaufbahnen und schwankende<br />

Entfernungen zwischen<br />

Endgerät und Satellit.<br />

Der erste Aspekt betrifft die<br />

elliptische Ausleuchtzone eines<br />

Strahls, deren Größe vom Elevationswinkel<br />

abhängt. Der Satellit<br />

erfährt deswegen unterschiedliche<br />

Laufzeiten der Signale verschiedener<br />

Endgeräte innerhalb<br />

seiner Ausleuchtzone.<br />

Der zweite Aspekt betrifft zeitvariante<br />

Rundlaufzeiten aus<br />

Sicht des Endgeräts aufgrund der<br />

Form der Satellitenumlaufbahn.<br />

Wenn der Satellit am Horizont<br />

aufsteigt und den minimalen<br />

Elevationswinkel überschreitet,<br />

ist der Abstand zwischen<br />

der gNB des Endgeräts und dem<br />

Satelliten maximal. Zu diesem<br />

Zeitpunkt ist die Rundlaufzeit<br />

dementsprechend am längsten.<br />

Dies erschwert die Pufferverwaltung<br />

der MAC-Schicht (Medium<br />

Access Control) und den HARQ-<br />

Betrieb (Hybrid Automatic<br />

Repeat Request).<br />

Dopplerfrequenzverschiebung<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

bei der Realisierung<br />

von NTN-Verbindungen, die<br />

dem Endbenutzer eine gute<br />

Erlebnisqualität (QoE) bieten,<br />

ist die Trägerfrequenzabweichung<br />

(Dopplerverschiebung).<br />

Der Paradigmenwechsel hin<br />

zu beweglichen Basisstationen<br />

oder Satelliten bedingt in Verbindung<br />

mit sich ebenfalls potentiell<br />

in Bewegung befindlichen<br />

Endgeräten eine zeitvariante<br />

Dopplerverschiebung während<br />

einer bestehenden Verbindung.<br />

Die Dopplerverschiebung hängt<br />

von der relativen Geschwindigkeit<br />

zwischen Endgerät und<br />

Satellit, der Trägerfrequenz<br />

und dem Winkel zwischen dem<br />

Geschwindigkeitsvektor und der<br />

Signalausbreitungsrichtung ab.<br />

Faraday-Effekt in NTN<br />

und Polarisationsaspekte<br />

Der Faraday-Effekt tritt als Folge<br />

der Beschaffenheit der Atmosphäre<br />

auf und steht mit der<br />

Gesamtzahl der freien Elektronen<br />

in Zusammenhang. Dieser<br />

Effekt bewirkt eine Drehung der<br />

Polarisationsebene durch die<br />

Wechselwirkung der elektromagnetischen<br />

Wellen mit dem<br />

ionisierten Medium im Erdmagnetfeld<br />

während der Signalausbreitung<br />

[TR 38.811]. Eine<br />

mögliche Gegenmaßnahme ist<br />

die Verwendung zirkularer Polarisationsverfahren.<br />

Der Nachteil<br />

dabei ist, dass das Endgerät<br />

die gleiche zirkulare Polarisation<br />

verwenden müsste, um<br />

eine perfekte Übereinstimmung<br />

zu erreichen, oder andernfalls<br />

zusätzlich zur Freiraumdämpfung<br />

einen Polarisationsverlust<br />

von 3 dB tolerieren und akzeptieren<br />

müsste.<br />

Zusammenfassung<br />

Erklärtes Ziel von 3GPP ist es,<br />

durch 5G NTN satellitenbasierte<br />

Kommunikation mit minimalen<br />

Folgen für die terrestrischen<br />

5G-Netze zu ermöglichen. Die<br />

Anpassungen sollen auf das technisch<br />

Notwendige beschränkt<br />

bleiben. Längerfristig, im Zuge<br />

der Einführung von 6G, wer-<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 13


Titelstory<br />

den die Netze ihren zellularen<br />

Charakter verlieren [4]. 6G wird<br />

auf zahlreichen dynamischen,<br />

intelligenten Knoten basieren, die<br />

jeweils über integrierte Rechenleistung<br />

und Multi-Access-Edge-<br />

Computing-Funktionalitäten<br />

verfügen. Diese Knoten werden<br />

miteinander verbunden sein und<br />

sich relativ zueinander bewegen.<br />

Interworking, Integration und<br />

Unification – Zusammenarbeit,<br />

Integration und Vereinheitlichung<br />

– sind die drei Leitbegriffe<br />

für die Weiterentwicklung der<br />

bestehenden Technologien über<br />

5G NTN bis hin zu 6G.<br />

Die künftige Forschung wird<br />

sich mit organischen Netzen<br />

befassen, die Zellen besitzen, die<br />

„geboren werden“ und „sterben“<br />

können, sowie „vagabundierende“<br />

Netzkomponenten und<br />

intelligentes Verkehrs-Management.<br />

Mit der Integration von<br />

NTN in das 5G-System mit<br />

Release 17 wird ein neues Kapitel<br />

der Technologiegeschichte<br />

aufgeschlagen und die Grundlage<br />

für allgegenwärtigen Mobilfunk<br />

gelegt. Rohde & Schwarz<br />

begleitet diese Technologieevolution<br />

mit seinem Know-how in<br />

der Messtechnik und speziell der<br />

Satellitentechnik.<br />

Wer schreibt:<br />

Reiner Stuhlfauth ist Technologie-Manager<br />

bei Rohde &<br />

Schwarz und innerhalb des<br />

Geschäftsbereichs „Messtechnik“<br />

für die Mobilfunkindustrie<br />

zuständig. Er verfügt über mehr<br />

als 20 Jahre Erfahrung in der<br />

Schulung in und Förderung von<br />

Mobilfunk- und anderen drahtlosen<br />

Kommunikationstechnologien.<br />

Er ist an zahlreichen<br />

Projekten im Zusammenhang<br />

mit 5G, 5G Advanced und der<br />

6G-Forschung beteiligt. Stuhlfauth<br />

ist Autor vieler technischer<br />

Dokumente und Webinare zur<br />

Wireless-Kommunikation und<br />

Mitautor des R&S-Buchs „5G<br />

New Radio – Fundamentals,<br />

Procedures, Testing Aspects“.<br />

Er hat seinen Abschluss als<br />

Diplomingenieur der Elektrotechnik<br />

mit Schwerpunkt Telekommunikation<br />

an der Technischen<br />

Universität Kaiserslautern<br />

erworben. ◄<br />

Rohde & Schwarz und MediaTek demonstrieren eine NTN-NR-Rel.17-Verbindung<br />

Rohde & Schwarz und MediaTek haben<br />

sich zusammengetan, um eine 5G Non-<br />

Terrestrial Network (NTN) New Radio<br />

(NR) Verbindung auf Basis der neuesten<br />

Spezifikationen von 3GPP Release 17 zu<br />

demonstrieren.<br />

Dieser technologische Fortschritt wurde<br />

den Messebesuchern des diesjährigen<br />

Mobile World Congress in Barcelona<br />

präsentiert. Zum Einsatz kamen dabei<br />

der R&S CMX500 One-Box-Signalisierungstester<br />

(OBT) von Rohde & Schwarz<br />

und ein NTN-NR-Gerät von MediaTek<br />

als Testobjekt.<br />

5G NTN-NR<br />

stellt die nächste Phase in der Evolution<br />

der NTN-Technologie dar und erlaubt die<br />

direkte Anbindung von Smartphones und<br />

anderen 5G-Geräten an satelliten gestützte<br />

Dienste.<br />

Die Demonstration umfasste eine 5G-NTN-<br />

NR-Live-Verbindung, für die ein Satellitenzugangsknoten<br />

in der niedrigen Erdumlaufbahn<br />

(LEO) emuliert wurde.<br />

Durch die Simulation realer Szenarien<br />

sollte der Aufbau veranschaulichen, wie<br />

mittels 5G-Technologie die Konnektivität<br />

auch in Regionen ohne terrestrische<br />

Ab deckung sichergestellt werden kann.<br />

NTN-NR-Netze<br />

werden in Zukunft dafür sorgen, dass<br />

grundlegende Dienste, wie Sprachtelefonie,<br />

Nachrichtenübermittlung und niederratige<br />

Datendienste, weltweit verfügbar sind, insbesondere<br />

dort, wo die terrestrische Versorgung<br />

unmöglich oder un praktikabel<br />

ist, beispielsweise auf hoher See, in Flugzeugen<br />

oder in ländlichen Gebieten.<br />

R&S CMX500 OBT Radio Communication<br />

Tester und R&S SMBV100B Vektorsignalgenerator<br />

bildeten die Satelliten-Basisstation nach.<br />

Der Vektorsignalgenerator simuliert dabei<br />

mithilfe seiner integrierten GNSS-Option<br />

die verschiedenen Satellitenkonstellationen.<br />

Der R&S CMX500 arbeitet im interaktiven<br />

Callbox-Modus, sodass sich neben<br />

HF-bezogenen Messungen auch Sprachanrufe<br />

auslösen lassen.<br />

Der Testmodus<br />

bietet eine intuitive Benutzeroberfläche<br />

und verdeutlicht eindrucksvoll die Vielseitigkeit<br />

des Testers bei der Bewertung<br />

der Performance und Zuverlässigkeit von<br />

5G-Verbindungen unter verschiedenen<br />

Bedingungen. So wird sichergestellt, dass<br />

zukünftige NTN-NR-Geräte, die von<br />

MediaTek mithilfe der NTN-Testplattform<br />

entwickelt wurden, weltweit einwandfrei<br />

funktionieren.<br />

Statements:<br />

Christoph Pointner, Senior Vice President<br />

Mobile Radio Testers bei Rohde &<br />

Schwarz, erklärt: „Dass wir gemeinsam<br />

mit MediaTek diese revolutionäre Technologie<br />

auf dem MWC Barcelona zeigen<br />

konnten, unterstreicht unsere Innovationskraft<br />

im Bereich 5G NTN. Die Demonstration<br />

einer 5G NTN-NR-Verbindung über<br />

unseren R&S CMX500 OBT verdeutlicht<br />

nicht nur das Potenzial nicht-terrestrischer<br />

Netze zur Verbesserung der globalen Konnektivität,<br />

sondern eröffnet auch einen<br />

völlig neuen Markt für allgegenwärtige<br />

Konnektivität.“<br />

Ho-Chi Hwang, General Manager of Wireless<br />

Communication System and Partnerships<br />

bei MediaTek, kommentiert: „Unsere<br />

langjährige Partnerschaft mit Rohde &<br />

Schwarz ist Ausdruck unseres Engagements<br />

für eine neue Ära der Konnektivität.<br />

Da die Nachfrage nach Satellitentechnologie<br />

in einer Vielzahl von Produktkategorien<br />

weiter wächst, ist es für<br />

uns besonders wichtig, unser Ökosystem<br />

vernetzter Geräte weiter auszubauen, um<br />

eine weltweit lückenlose Versorgung zu<br />

ermöglichen.“◄<br />

14 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


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SCHWERPUNKT:<br />

AEROSPACE & DEFENCE<br />

Auswahl von Antennen-Frontend-Komponenten<br />

für Nicht-GEO-Satellitenapplikationen<br />

Bild 1: Vergleich der Orbits von LEO, MEO und GEO<br />

Autor:<br />

Jim Ryan<br />

Product Marketing Manager<br />

Analog Devices<br />

www.analog.com<br />

Die Einführung aktiver elektronisch<br />

abtastender Antennen<br />

(AESAs) für die Satellitenkommunikation<br />

bietet Betreibern<br />

und Anwendern größere Flexibilität.<br />

Dieser Beitrag hilft dem<br />

Entwickler bei der Auswahl von<br />

Komponenten für das Antennen-<br />

Frontend (rauscharme Verstärker<br />

und Leistungsverstärker) für den<br />

Einsatz in diesen Beamforming-<br />

Arrays.<br />

Einleitung<br />

Seit über 60 Jahren kommt die<br />

Satellitentechnologie zum Einsatz.<br />

Obwohl die ersten Satelliten<br />

aufgrund von Startgewichtund<br />

Größeneinschränkungen in<br />

eine niedrige Erdumlaufbahn<br />

(LEO) gestartet wurden, sind<br />

die Satelliten in einer geosynchronen<br />

Erdumlaufbahn (GEO)<br />

bekannter, wo sie zahlreiche<br />

wichtige Dienste wie Telekommunikation,<br />

Satellitenfernsehen,<br />

Erdbeobachtung und auch<br />

eine Reihe von Funktionen für<br />

Regierungen und ihr Militär<br />

bereitstellen. Es hat jedoch ein<br />

erheblicher Wandel stattgefunden,<br />

sodass nun LEO und solche<br />

für die mittlere Erdumlaufbahn<br />

(MEO) die attraktivsten<br />

Umlaufbahnen für eine Reihe<br />

großer Konstellationen sind, die<br />

eine Reihe von datengestützten<br />

Diensten (Satellitenkommunikation,<br />

Erdbeobachtung und -kartierung,<br />

Navigation und Ortung<br />

usw.) bieten. Bild 1 zeigt die<br />

relativen Positionen der LEO-,<br />

MEO- und GEO-Umlaufbahnen.<br />

Die Tendenz zu Nicht-GEO-<br />

Umlaufbahnen hat viele Gründe.<br />

Sie ist zurückzuführen auf das<br />

Zusammenwirken von niedrigeren<br />

Startkosten, der Einführung<br />

der Massenfertigung<br />

für Satelliten, technischen<br />

Fortschritten in der Kommunikations-<br />

und Antennentechnologie<br />

sowie in der Sensorik<br />

und der optischen Technologie<br />

zur Kommunikation zwischen<br />

Satelliten. Auch die Verfügbarkeit<br />

von hohen privatem Kapital<br />

zur Finanzierung dieser umfangreichen<br />

Programme spielt dabei<br />

eine Rolle.<br />

Der zunehmende Einsatz von<br />

LEO-Raumfahrzeugen stellt<br />

die Entwickler von Satellitenkommunikationsverbindungen<br />

in dieser Umlaufbahn vor neue<br />

16 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Bild 2: Abdeckung der Erde durch GEO, MEO und LEO<br />

Herausforderungen. Anstelle der<br />

festen Kommunikationsverbindungen<br />

der GEO-Satelliten kommen<br />

Verbindungen zum Einsatz,<br />

die anpassungsfähig sein müssen,<br />

damit sie mit Orten auf der<br />

Erde kommunizieren können,<br />

auch wenn sie den Planeten mit<br />

Geschwindigkeiten im Bereich<br />

von 7,5 km/s umkreisen.<br />

AESAs (Active Electronically<br />

Scanned Arrays) werden in diesen<br />

modernen Satellitenkommunikationssystemen<br />

nicht nur<br />

dafür eingesetzt, um das Antennensignal<br />

adaptiv auf das Ziel<br />

zu lenken, sondern auch, um<br />

mehrere Strahlen zu unterstützen,<br />

damit viele Nutzer gleichzeitig<br />

versorgt werden können.<br />

Satelliten in der Umlaufbahn<br />

stellen besondere Anforderungen<br />

an die Auswahl der Komponenten,<br />

insbesondere an die<br />

Frontend-Komponenten, welche<br />

die Antennenelemente mit den<br />

Sende- und Empfangssignalketten<br />

verbinden. Hier nun werden<br />

die Designüberlegungen für die<br />

Auswahl von Frontend-Komponenten<br />

(Verstärker) in solchen<br />

Systemen untersucht.<br />

Der Wechsel von GEO zu LEO<br />

GEO Satelliten boten gute Dienste<br />

– warum also der Wechsel?<br />

Nun, trotz der Nachteile der<br />

hohen Startkosten hatten GEO-<br />

Satelliten einen wesentlichen<br />

Vorteil: Sie befanden sich in<br />

einer festen Position am Himmel,<br />

da die Umlaufbahn mit<br />

der Erdrotation synchronisiert<br />

war. Dies ermöglichte den Einsatz<br />

von Satellitenantennen mit<br />

fester Ausleuchtung und von<br />

relativ kostengünstigen VSAT-<br />

Terminals mit Parabolantennen<br />

auf der Erde – wichtige Voraussetzungen<br />

für Datendienste und<br />

vor allem für Satellitenfernsehen<br />

(Direct-to-Home, DTH). Satelliten<br />

in GEO haben die größte<br />

Erdabdeckung (Bild 2), wobei<br />

nur drei GEO-Satelliten erforderlich<br />

sind, um eine globale<br />

Abdeckung zu gewährleisten.<br />

Trotz der genannten Vorteile von<br />

GEO hat die Entwicklung hin<br />

zu Satelliten in LEO mehrere<br />

Hauptgründe, die sich hauptsächlich<br />

auf die Entwicklung der<br />

Kommunikationsnetze konzentrieren.<br />

Wir leben in einer hochgradig<br />

vernetzten Welt, aber in<br />

der Realität lebt ein erheblicher<br />

Teil der Weltbevölkerung in<br />

Gebieten, die entweder nicht<br />

oder nur unzureichend mit Internet-Anschlüssen<br />

versorgt sind.<br />

GEO-Satelliten, die auf einer<br />

äquatorialen Ebene positioniert<br />

sind, bieten beispielsweise nur<br />

einen eingeschränkten Dienst<br />

in den Polarregionen. Umfangreiche<br />

Satellitenkommunikations-Konstellationen<br />

im LEO<br />

können diese Gebiete mit relativ<br />

hohen Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

versorgen. Für<br />

Gebiete, die bereits über eine<br />

Internet-Anbindung verfügen,<br />

versprechen LEO-Konstellationen<br />

sogar noch höhere Datenraten<br />

– gleichwertig mit Glasfaserverbindungen<br />

– sowohl<br />

für private Nutzer als auch für<br />

Unternehmen.<br />

Die Größe der vorgeschlagenen<br />

LEO-Konstellationen, einschließlich<br />

einiger<br />

Redundanz, bringt aufgrund<br />

der höheren Anzahl verfügbarer<br />

Satelliten eine bessere Netzwerkstabilität<br />

mit sich. Diese Resilienz<br />

ist sowohl für staatliche und<br />

militärische Nutzer als auch für<br />

die kommerzielle Welt von Interesse.<br />

Schließlich bedeuten die<br />

niedrigeren Herstellungs- und<br />

Startkosten, dass ein Satellitennetzwerk<br />

leicht aufgerüstet<br />

werden kann, sobald eine neue<br />

Technologie zur Verfügung steht.<br />

Satellitenumlaufbahnen<br />

Eine Nicht-GEO-Konstellation<br />

wird mit Satelliten in bestimmten<br />

Umlaufbahnen oder in einer<br />

Mischung von Umlaufbahnen<br />

konfiguriert. Zu den gängigeren<br />

Umlaufbahnen gehört die äquatoriale<br />

Umlaufbahn (die von der<br />

SES-O3b-mPOWER-Konstellation<br />

in MEO genutzt wird), bei<br />

der die Satelliten im Allgemeinen<br />

dem Äquator folgen. Außerdem<br />

die geneigte Umlaufbahn,<br />

die gegenüber der äquatorialen<br />

Umlaufbahn um einige Grad<br />

abweicht und von Westen nach<br />

Osten in der gleichen Richtung<br />

wie die Erdrotation verläuft, und<br />

die polare Umlaufbahn, bei der<br />

jeder Satellit einem bestimmten<br />

Längengrad folgt, bei der<br />

Umkreisung beider Pole (z.B.<br />

OneWeb).<br />

Mehrere der großen LEO-<br />

Konstellationen, wie Telesat<br />

Lightspeed und SpaceX Starlink,<br />

nutzen eine Mischung aus<br />

geneigten und polaren Umlaufbahnen,<br />

um eine optimale Abdeckung<br />

der nördlichen Regionen<br />

zu gewährleisten, da geneigte<br />

Umlaufbahnen nur bis zu einem<br />

bestimmten Breitengrad funktionieren<br />

können. Polare Orbits bieten<br />

die beste globale Abdeckung<br />

der drei Orbit-Kategorien, werden<br />

aber aufgrund des zusätzlichen<br />

Treibstoffverbrauchs für<br />

die Positionierung in erster Linie<br />

für die zusätzliche Abdeckung<br />

der nördlichen Breiten in Kombination<br />

mit den Umlauf-Hüllen<br />

der Satelliten in geneigten Orbits<br />

verwendet. Polare Umlaufbahnen<br />

sind auch stärker kosmischer<br />

Strahlung ausgesetzt.<br />

Die Satelliten sind in kreisförmigen<br />

Ebenen angeordnet, die<br />

jeweils eine konstante Höhe<br />

über der Erde aufweisen. Die<br />

Größe der Konstellation ergibt<br />

Bild 3: Kombination von Orbit-Konfigurationen für LEO-Konstellationen<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 17


Aerospace & Defence<br />

Satelliten mit hohem Datendurchsatz<br />

(High Throughput<br />

Satellites, HTS und vHTS) können<br />

diese Datenkonzentration<br />

ebenfalls bieten; die Gesamtdatenkapazität<br />

eines GEO-Satelliten<br />

ist jedoch geringer als die<br />

einer typischen LEO-Konstellation.vi<br />

Eine Einschränkung für<br />

große Konstellationen mit hoher<br />

Datenkapazität besteht darin,<br />

dass nur ein Bruchteil (33% bis<br />

50%) dieser Gesamtdatenkapazität<br />

den Nutzern gleichzeitig<br />

zur Verfügung steht, da viele<br />

der Satelliten der Konstellation<br />

über Ozeanen oder unbewohnten<br />

Gebieten der Erde fliegen.<br />

Bild 4: Konzept der Strahlsteuerung mit einem eindimensionalen Array nach Keith Benson<br />

sich aus der Anzahl der Ebenen<br />

multipliziert mit der Anzahl der<br />

Satelliten pro Ebene (Bild 3, es<br />

können auch einige zusätzliche<br />

Satelliten als Backup für Redundanz<br />

verwendet werden)<br />

Hinweis: Telesat Lightspeed<br />

wurde ursprünglich für eine<br />

Datenkapazität von 15 Tbit/s<br />

mit 294 Satelliten entwickelt.<br />

Ein typisches VHTS würde eine<br />

Datenkapazität von 2 bis 3 Tbit/s<br />

bieten (2022).<br />

Zugang zur LEO-Konstellation<br />

Einige Konstellationen haben<br />

hunderte, in manchen Fällen tausende<br />

von Kleinsatelliten in den<br />

LEO gebracht oder planen dies.<br />

Satelliten im LEO bieten zwei<br />

deutliche Vorteile für die Satellitenkommunikation<br />

gegenüber<br />

GEO-Verbindungen. Erstens ist<br />

die Latenzzeit der Signale aufgrund<br />

der Höhe der Umlaufbahn<br />

geringer. Der Signallaufzeit von<br />

der Erde zu einem LEO-Satelliten<br />

ist viel kürzer (~1/35 des<br />

Weges eines GEO-Satelliten),<br />

wodurch sich die Signallatenz<br />

um eine Größenordnung auf ~25<br />

ms verringert, was es der LEO-<br />

Satellitenkommunikation nach<br />

Ansicht einiger ermöglichen<br />

wird, an der Erweiterung der<br />

5G-Dienste teilzunehmen, die<br />

datenintensive Echtzeitdienste<br />

versprechen.<br />

Der zweite Vorteil besteht darin,<br />

dass sich die Datenkapazität<br />

eines einzelnen LEO-Satelliten<br />

auf ein viel kleineres Gebiet konzentriert,<br />

sodass einzelne Nutzer<br />

möglicherweise eine viel größere<br />

Datenbandbreite erwarten können<br />

– vorbehaltlich der Gesamtdatenkapazität<br />

der Konstellation.<br />

Innerhalb des Ausleuchtungsbereichs<br />

erzeugt der Satellit in<br />

der Regel mehrere Downlink-<br />

Beams, um eine Verbindung zu<br />

vielen Nutzern/Hubs herzustellen.<br />

Diese räumlich getrennten<br />

Strahlen ermöglichen die Wiederverwendung<br />

zugewiesener<br />

Frequenzen, wodurch Interferenzen<br />

zwischen den Strahlen<br />

vermieden und die Datenverfügbarkeit<br />

optimiert werden kann.<br />

Auswirkungen der<br />

Konstellationsgröße auf Kosten<br />

und Missionsdauer<br />

Der Bau von Satelliten für Konstellationen<br />

ist dank der Massenproduktion<br />

und der Verwendung<br />

kostengünstigerer,<br />

nicht hermetisch dichter, oft<br />

kunststoffgekapselter Komponenten<br />

aufgrund der kürzeren<br />

Missionsdauer und der weniger<br />

rauen Strahlungsumgebung<br />

günstiger. Die Lebensdauer von<br />

LEO-Satelliten beträgt in der<br />

Regel fünf bis sieben Jahre, da<br />

wegen des größeren Luftwiderstands<br />

für die Aufrechterhaltung<br />

der Umlaufbahn mehr Treibstoff<br />

benötigt wird. Aufgrund<br />

der geringeren Größe der LEO-<br />

Satelliten haben diese aber nur<br />

eine begrenzte Treibstoffkapazität.<br />

Die Anforderungen an die<br />

Strahlungstoleranz sind für LEO-<br />

Satelliten in der Regel geringer.<br />

So kann der akzeptable Wert für<br />

die Gesamtionisierungsdosis<br />

(Total Ionizating Dose, TID)<br />

eines Bauteils, das in einem<br />

LEO-Satelliten verwendet werden<br />

soll, im Bereich von 30 krad<br />

liegen, während für eine GEO-<br />

Mission aufgrund der längeren<br />

Lebensdauer und der höheren<br />

Strahlenbelastung in der Regel<br />

100 krad erforderlich sind.<br />

Herausforderungen durch LEO<br />

und Schlüsseltechnologien<br />

Die Verwaltung des Datendurchsatzes<br />

zur Konstellation ist komplexer<br />

geworden. Die Daten<br />

werden von der/den Bodenstation/en<br />

durch die Konstellation<br />

über Inter-Satellite-Links (ISL)<br />

geführt, die entweder Funk- oder<br />

optische Verbindungen nutzen.<br />

Dies ist notwendig, da LEO-<br />

Satelliten nicht immer in Sichtweite<br />

einer Bodenstation sein<br />

können.<br />

Nicht-GEO-Satelliten bewegen<br />

sich von der Erde aus<br />

gesehen am Himmel, während<br />

GEO-Satelliten auf einer festen<br />

Position stehen. Eine gewisse<br />

18 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


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Aerospace & Defence<br />

Umlaufgeschwindigkeit ist für<br />

die Aufrechterhaltung ihrer<br />

Umlaufbahn erforderlich. Aufgrund<br />

des erhöhten atmosphärischen<br />

Luftwiderstands und der<br />

niedrigeren Umlaufbahn müssen<br />

LEO-Satelliten schneller fliegen<br />

als Satelliten auf höheren<br />

Umlaufbahnen. Eine der für<br />

die Starlink-Konstellation vorgeschlagenen<br />

Satellitenhülle<br />

befindet sich in 550 km Höhe<br />

über der Erde. In dieser Höhe<br />

beträgt die Fluggeschwindigkeit<br />

7,5 km/s, was bedeutet, dass<br />

ein einzelner Satellit in dieser<br />

Hülle für einen Nutzer nur 4,1<br />

min lang sichtbar ist. Ein Nutzer<br />

eines GEO-Satelliten kann<br />

eine feste Antenne verwenden,<br />

die auf den Satelliten positioniert<br />

ist, während ein Nutzer<br />

eines LEO-Satellitendienstes<br />

eine Antenne verwenden muss,<br />

die dem LEO-Satelliten auf seiner<br />

Umlaufbahn folgen kann.<br />

Ebenso muss die Antenne des<br />

Satelliten in der Lage sein, dem<br />

versorgtem Gebiet auf der Erde<br />

zu folgen, während er sich auf<br />

seiner Umlaufbahn bewegt.<br />

Bei MEO-Satelliten wie der<br />

O3b-Konstellation wurden<br />

mechanisch gesteuerte Antennen<br />

verwendet, was aufgrund ihrer<br />

geringeren Umlaufgeschwindigkeit<br />

möglich ist. LEO-Satelliten<br />

müssen eine Form von AESA<br />

verwenden, da mechanische<br />

Lenksysteme die Anforderungen<br />

an die Nachführung nicht<br />

erfüllen können. Gleichzeitig<br />

mit dem Bedarf an auslenkbaren<br />

Strahlen im LEO besteht die allgemeine<br />

Forderung nach mehreren<br />

Strahlen. Mehrere Strahlen<br />

ermöglichen es den Satelliten,<br />

den Dienst und den Datendurchsatz<br />

für mehrere Datengateways<br />

oder versorgte Gebiete zu optimieren.<br />

Für LEO-Anwendungen<br />

wird eine Antenne benötigt, die<br />

die elektronische Steuerung<br />

mehrerer Strahlen unabhängig<br />

voneinander unterstützen kann.<br />

Einige Konstellationen sehen bis<br />

zu 16 lenkbare Nutzerstrahlen<br />

pro Satellit vor.<br />

Der Schlüssel zur Flexibilität<br />

dieser Konstellationen ist die<br />

Verwendung von Antennen,<br />

die die Strahlsteuerung unterstützen,<br />

um die Kommunikationsverbindungen<br />

aufrechtzuerhalten<br />

– entweder die primären<br />

Satcom/EO-Uplinks/Downlinks<br />

oder die sekundären Tracking-,<br />

Telemetrie- und Steuerverbindungen<br />

(TT&C). Die kumulative<br />

Exposition durch ionisierende<br />

Quellen kann zu Schwellenwertverschiebungen,<br />

erhöhten<br />

Leckagen oder Funktionsausfällen<br />

von Geräten führen.<br />

AESA und Beamforming<br />

Eine herkömmliche Parabolantenne<br />

hat in der Regel eine einzige<br />

Einspeisung für den Sender<br />

und den Empfänger und wird<br />

entweder auf eine feste Position<br />

ausgerichtet oder mechanisch<br />

gelenkt. Eine elektronisch<br />

gesteuerte Gruppenantenne<br />

besteht aus mehreren Antennenelementen,<br />

deren Strahlungsdiagramme<br />

so gestaltet sind, dass<br />

sie sich konstruktiv mit denen<br />

der benachbarten Elemente in<br />

der Gruppe verbinden, um die<br />

so genannte Hauptkeule zu bilden<br />

, s. Bild 4.<br />

Die Hauptkeule überträgt die<br />

Sendeenergie in die gewünschte<br />

Richtung. Im Idealfall würde die<br />

Hauptkeule die gesamte Sendeenergie<br />

abstrahlen, aber ein Teil<br />

der Energie bildet Nebenkeulen,<br />

die nicht in die gewünschte Richtung<br />

senden. Beim Antennendesign<br />

wird versucht, die Energie<br />

in der Hauptkeule zu maximieren<br />

und die der Nebenkeulen<br />

zu minimieren. Die Hauptkeule<br />

kann durch die Justierung<br />

der einzelnen Amplituden und<br />

Phasen der Antennenelemente<br />

geformt und gesteuert werden.<br />

Moderne IC-Technologie kann<br />

einstellbare Verstärkung und<br />

Phase implementieren, die in<br />

der Größenordnung von Mikrosekunden<br />

aktualisiert werden<br />

können, um eine schnelle Steuerung<br />

selbst bei großen Arrays<br />

von Elementen für Satellitenund<br />

Luftfahrzeug-Applikationen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Reduzierung der Nebenkeulen<br />

ist für LEO-Anwendungen<br />

von entscheidender Bedeutung,<br />

da die Nebenkeulen aufgrund<br />

der Nähe des Satelliten<br />

zur Erde Interferenzen verursachen<br />

können.<br />

Bild 5. ADL8142-Verstärkung (oben) und Rauschzahl (unten) vs. Temperatur<br />

vs. Frequenz<br />

Auswahl der Frontend-<br />

Komponenten für AESA<br />

Satellitenkommunikations-Systeme<br />

verwenden Frequenzdivisionduplex<br />

(FDD), wobei Sender<br />

und Empfänger auf unterschiedlichen<br />

Frequenzen arbeiten.<br />

Diese Systeme haben meist separate<br />

Antennen für Uplinks und<br />

Downlinks in den zugewiesenen<br />

Frequenzbändern.<br />

Wie bei den meisten Anwendungen<br />

in der Luft- und Raumfahrt<br />

und im Verteidigungsbereich<br />

sind Größe, Gewicht,<br />

Leistung und Kosten (SWaP-<br />

C) wichtige Merkmale, die die<br />

Wahl der Komponenten in Systemen<br />

und Teilsystemen bestimmen.<br />

Bei Anwendungen in der<br />

Erdumlaufbahn sind Größe und<br />

Gewicht durch die Startfähigkeit<br />

begrenzt, wobei größere<br />

und schwerere Systeme wesentlich<br />

teurer zu starten sind. Bei<br />

großen Konstellationen muss<br />

jeder Satellit in einen vorgegebenen<br />

Formfaktor passen, der<br />

den gleichzeitigen Start mehrerer<br />

Satelliten mit nur einer<br />

Rakete ermöglicht. Da On-Orbit-<br />

Systeme fast ausschließlich<br />

auf Solarenergie und Batterie-<br />

Backup-Systeme angewiesen<br />

sind, ist der Stromverbrauch<br />

ein entscheidender Faktor bei<br />

der Auswahl der Komponenten.<br />

Für Entwickler von Array-<br />

Antennen für On-Orbit-Anwen-<br />

20 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

dungen ist es aufgrund der<br />

Array-Größe und des Elementabstands<br />

erforderlich, dass die<br />

Frontend-Komponenten (LNAs<br />

für Empfangsantennen; Treiber/<br />

PAs für Sendeantennen) so klein<br />

wie möglich sind, da jedes Element<br />

des Arrays über ein eigenes<br />

Frontend verfügt, für das oft<br />

mehrere Komponenten erforderlich<br />

sind, die so nahe wie möglich<br />

an den Antennenelementen<br />

platziert werden müssen, um Leitungsverluste<br />

zu reduzieren, die<br />

direkt zur Rauschzahl beitragen.<br />

Eine typische Implementierung<br />

besteht aus einem Beamforming-<br />

Core-Chip für mehrere Antennenelemente,<br />

wobei jedes Element<br />

seine eigenen Frontend-<br />

Bauteile hat (LNAs für den<br />

Empfänger und Treiber und/oder<br />

PA für den Transmitter).<br />

Empfangsantennen mit hohem<br />

Gewinn können Frontends implementieren,<br />

indem mehrere<br />

LNAs mit hoher Verstärkung<br />

in Reihe geschaltet werden,<br />

um den erforderlichen Eingangsgewinn<br />

zu erzielen. Die<br />

Größe der Bauteile ist in diesem<br />

Zusammenhang wichtig, da<br />

sich der Abstand zwischen den<br />

Elementen mit steigender Frequenz<br />

verringert. Im Falle des<br />

Ka-Band-Empfängers (26 bis<br />

28 GHz) beträgt der Elementzu-Element-Abstand<br />

etwa 5<br />

mm beim Halbwellen-Gitterabstand.<br />

Die Beibehaltung der<br />

großen Abtastwinkel für LEO-<br />

Anwendungen bedingt, dass die<br />

Array-Elemente im Halbwellen-<br />

Abstand angeordnet werden<br />

müssen. Für Antennengruppen,<br />

die auf GEO-Plattformen eingesetzt<br />

werden, sind die Scan-<br />

Anforderungen nicht so kritisch<br />

(±9), was mehr Flexibilität bei<br />

den Mindestabständen der Elemente<br />

ermöglicht. Die neuesten<br />

LNA-Formfaktoren in 2 × 2 mm<br />

großen Gehäusen erleichtern die<br />

Platzierung kritischer Komponenten,<br />

viele enthalten auch DC-<br />

Abblockung und HF-Drosseln<br />

innerhalb des Gehäuses, um das<br />

Layout weiter zu vereinfachen.<br />

Zur Verstärkerauswahl<br />

Bei der Auswahl von Verstärkern<br />

für On-Orbit-Anwendungen ist<br />

deren Leistung entscheidend.<br />

Bei LEO-Satellitenempfangsantennen<br />

ist die Rauschzahl<br />

(NF in dB) am wichtigsten, da<br />

sie zur Rauschzahl des Systems<br />

beiträgt, die sich direkt auf die<br />

Anzahl der erforderlichen Elemente<br />

im Array und damit auf<br />

die Antennengröße auswirkt.<br />

LEO-Satelliten sind kleiner als<br />

GEO-Satelliten, sodass der Platz<br />

für die Unterbringung einer<br />

Antenne begrenzt sein kann.<br />

Für ein typisches Array ist eine<br />

Systemrauschzahl von


Aerospace & Defence<br />

Das 450-MHz-Funknetz<br />

für krisenfeste Kommunikation<br />

Autorin:<br />

Karin Reinke-Denker<br />

m2m Germany GmbH<br />

www.m2mgermany.de<br />

Bei Naturkatastrophen, Unfällen oder terroristischen<br />

Angriffen ist eine zuverlässige<br />

Kommunikation von höchster Wichtigkeit.<br />

Herkömmliche Kommunikationsnetze können<br />

oft überlastet sein oder fallen aus, was<br />

die Koordination von Rettungs- und Hilfsmaßnahmen<br />

erheblich erschwert. Ebenso<br />

muss die Kommunikation für die Regierung,<br />

Behörden und Versorger für Wasser<br />

und Energie sichergestellt sein. Daher wurden<br />

krisenfeste Kommunikationssysteme<br />

entwickelt, um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen.<br />

Das 450-MHz-Funknetzsystem<br />

Ein 450-MHz-Funknetz bezieht sich auf ein<br />

Kommunikationsnetzwerk, das seine Dienste<br />

im 450-MHz-Frequenzbereich anbietet. Die<br />

450-MHz-Frequenz ist ein Teil des CDMA-<br />

Frequenzbereichs, der seit der Abschaltung<br />

des C-Netzes vor fast 20 Jahren freiwurde<br />

und jetzt seine Renaissance erlebt. Dieses<br />

Band findet breite Anwendung in verschiedenen<br />

drahtlosen Kommunikationsformen,<br />

darunter Mobilfunk, Datenübertragung und<br />

in kritischen Situationen (Blackout-Szenarien)<br />

auch für die Übermittlung von Notdienstkommunikation.<br />

Der Aufbau sowie die Reichweite des Netzes<br />

sind variabel, da sie von einer Vielzahl von<br />

Faktoren abhängig sind, einschließlich der<br />

eingesetzten Technologie, der geografischen<br />

Beschaffenheit des Einsatzgebietes und den<br />

spezifischen Anforderungen, die vom Netzwerkbetreiber<br />

gestellt werden.<br />

Besonders bei 450 MHz ist, dass krisenfeste<br />

Kommunikationssysteme unabhängig<br />

von den herkömmlichen Kommunikationsnetzen<br />

betrieben werden können. Dies<br />

bedeutet, dass sie ihre eigene Infrastruktur<br />

aufbauen können, um die Kommunikation<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Bestandteile<br />

Laut BDEW (Bundesverband der Energieund<br />

Wasserwirtschaft) soll der Ausbau des<br />

450-MHz-Funknetzes bis 2025 abgeschlossen<br />

sein. Um das gesamte Bundesgebiet<br />

zu erschließen, sind nach BDEW ca. 1600<br />

Funkmasten erforderlich. Dabei verfügen<br />

die einzelnen Funkstandorte über bis zu drei<br />

Sektorenantennen sowie bis zu vier Richtfunkantennen.<br />

Über die Sektorenantennen<br />

wird die flächendeckende Funkversorgung<br />

sichergestellt und über die redundanten<br />

Richtfunkanbindungen die Kommunikation<br />

22 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

zwischen den Funkstandorten und dem<br />

Backbone, um so eine hohe Ausfallsicherheit<br />

des 450-MHz-Funknetzes zu gewährleisten.<br />

Grundsätzlich kann ein Kommunikationsnetzwerk<br />

basierend auf einer Frequenz im<br />

450-MHz-Bereich eine weitreichende Abdeckung<br />

erzielen. Denn niedrigere Frequenzen<br />

haben die Fähigkeit, weiter zu reichen und<br />

Hindernisse wie Gebäude oder Bäume effektiver<br />

zu durchdringen.<br />

Das Rückgrat jedes Funknetzes bilden dabei<br />

die Basisstationen und Sendemasten, die<br />

dafür zuständig sind, Signale zu senden und<br />

zu empfangen. Zusätzlich zur physischen<br />

Infrastruktur, bestehend aus den Basisstationen<br />

und Masten, umfasst ein solches Netzwerk<br />

auch eine notwendige Backhaul-Verbindung,<br />

welche die Basisstationen mit dem<br />

Kernnetz verbindet. Diese Verbindungen<br />

können über verschiedene Medien erfolgen,<br />

darunter Kabel, Mikrowellenverbindungen<br />

oder sogar Satelliten.<br />

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des<br />

Netzwerkaufbaus sind die Endgeräte, also<br />

jene Geräte, die von den Endnutzern verwendet<br />

werden. Dazu zählen unter anderem<br />

Handys, Datenmodule in Fahrzeugen oder<br />

IoT-Geräte, die eine direkte Kommunikation<br />

mit dem Netzwerk ermöglichen. Diese<br />

Endgeräte spielen eine entscheidende Rolle<br />

in der Funktionsweise und Effektivität des<br />

Netzwerks, indem sie die Kommunikation<br />

zwischen Nutzern und dem Netzwerk selbst<br />

ermöglichen. Dabei können unterschiedliche<br />

Technologien zum Einsatz kommen.<br />

Verschiedene Standards:<br />

LTE 450 MHz und CDMA 450 MHz<br />

LTE 450 MHz und CDMA 450 MHz operieren<br />

beide im gleichen 450-MHz-Frequenzband,<br />

unterscheiden sich jedoch grundlegend<br />

in ihrer technologischen Basis und<br />

ihren Einsatzmöglichkeiten. LTE 450 MHz<br />

beruht auf dem LTE-Standard (Long Term<br />

Evolution), der für seine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit<br />

und Effizienz steht.<br />

Als eine 4G-Technologie ist LTE für breitbandige<br />

Datenübertragungen konzipiert und<br />

ermöglicht schnellen mobilen Internetzugang<br />

sowie die Unterstützung von Anwendungen,<br />

die hohe Datenraten erfordern.<br />

Diese Technologie findet vor allem in ländlichen<br />

und abgelegenen Gebieten Anwendung,<br />

wo herkömmliche Breitbandlösungen<br />

schwer umsetzbar sind, und bietet Nutzern<br />

verbesserte Internetzugänge einschließlich<br />

Sprach- und Videokommunikation.<br />

Im Gegensatz dazu nutzt CDMA 450 MHz<br />

den CDMA-Standard (Code Division Multiple<br />

Access), der ursprünglich für die Übertragung<br />

von Sprachdiensten und später auch<br />

für Daten entwickelt wurde. CDMA ist eine<br />

Mehrfachzugriffstechnik, die es ermöglicht,<br />

dass mehrere Benutzer gleichzeitig dieselbe<br />

Frequenzbandbreite nutzen können. Obwohl<br />

CDMA 450 MHz für seine Zeit innovative<br />

Dienste wie Sprachübertragungen und<br />

grundlegende Datenübertragungsdienste bot,<br />

wird es in der Ära von Hochgeschwindigkeitsdatenübertragungen<br />

zunehmend von<br />

LTE-Technologien übertroffen.<br />

Die Hauptunterschiede liegen also in der<br />

Leistungsfähigkeit und Effizienz. LTE 450<br />

MHz bietet eine höhere Datenübertragungsrate<br />

und unterstützt eine effizientere Nutzung<br />

des Spektrums, höhere Kapazitäten<br />

und eine bessere Netzwerkleistung, was es<br />

zur bevorzugten Wahl für moderne Kommunikationsanforderungen<br />

macht. CDMA<br />

450 MHz hingegen findet seine Stärken in<br />

der robusten Sprachkommunikation und der<br />

Bereitstellung von grundlegenden Datenübertragungsdiensten,<br />

besonders in Gebieten<br />

mit geringer Bevölkerungsdichte. Die<br />

Entscheidung zwischen beiden Technologien<br />

hängt letztendlich von den spezifischen<br />

Bedürfnissen der Nutzer und den gegebenen<br />

Netzwerkressourcen ab. Welcher 450MHz<br />

Standard für eine krisenfeste Kommunikation<br />

zum Einsatz kommt, wird in Abhängigkeit<br />

zur Anwendung entschieden.<br />

Der Einsatz bestimmt<br />

den Technologiestandard<br />

Neben den bekannten Standards LTE 450<br />

MHz und CDMA 450 MHz gibt es auch<br />

weitere Technologien, die das 450-MHz-<br />

Frequenzband nutzen, um verschiedene<br />

Kommunikationsbedürfnisse zu erfüllen.<br />

Zu diesen gehört der NMT (Nordic Mobile<br />

Telephone) Standard, einer der ersten Mobilfunkstandards,<br />

der speziell in den nordischen<br />

Ländern entwickelt wurde. Obwohl NMT<br />

größtenteils durch modernere Technologien<br />

abgelöst wurde, spielte es früher eine<br />

wichtige Rolle bei der Bereitstellung von<br />

Mobilkommunikation im 450-MHz-Band.<br />

Darüber hinaus gibt es digitale Funktechnologien<br />

wie dPMR (digital Private Mobile<br />

Radio) und DMR (Digital Mobile Radio),<br />

die vorrangig für private und professionelle<br />

mobile Kommunikation genutzt werden.<br />

Diese Standards sind insbesondere<br />

in kritischen Kommunikationssystemen<br />

gefragt, wie sie bei Rettungsdiensten und<br />

in der Industrie zum Einsatz kommen, und<br />

bieten sowohl Sprach- als auch Datenkommunikation.<br />

NB1601 – ein Kritis-Router mit 450 MHz<br />

© NetModule<br />

Ein weiterer bedeutender Standard in diesem<br />

Frequenzbereich ist TETRA (Terrestrial<br />

Trunked Radio), der speziell für den Bedarf<br />

von Regierungsorganisationen, Notdiensten<br />

sowie in der Transport- und Logistikbranche<br />

konzipiert wurde. TETRA zeichnet sich<br />

durch fortgeschrittene Kommunikationsfunktionen<br />

wie Gruppenrufe und die Priorisierung<br />

von Notrufen aus.<br />

Nicht zu vergessen ist auch der Einsatz von<br />

analogem Funk im 450-MHz-Band, der in<br />

einigen Gebieten nach wie vor für Basis-<br />

Kommunikationsaufgaben genutzt wird.<br />

Dies ist besonders in Regionen der Fall, in<br />

denen der Wechsel zu digitalen Standards<br />

noch nicht vollständig vollzogen wurde.<br />

Diese Technologien bieten ein breites Spektrum<br />

an Kommunikationslösungen, die je<br />

nach den spezifischen Anforderungen und<br />

dem Anwendungsbereich der Nutzer ausgewählt<br />

werden. Während neuere digitale Standards<br />

wie LTE, dPMR, DMR und TETRA<br />

durch verbesserte Funktionen, höhere Datenraten<br />

und bessere Sicherheitsfeatures überzeugen,<br />

behalten ältere Technologien wie<br />

NMT und analoger Funk ihre Bedeutung in<br />

bestimmten Nischen oder weniger technologisch<br />

fortgeschrittenen Gebieten.<br />

450-MHz-Kommunikation –<br />

ein Muss für Energie- und Wasserversorger<br />

Die Nutzung des 450-MHz-Bands spielt<br />

eine entscheidende Rolle für Energie- und<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 23


Aerospace & Defence<br />

Für die zunehmend dezentral und digital<br />

gesteuerte Strom- und Wärmeversorgung<br />

aus erneuerbaren Energien sowie die<br />

Wasser versorgung braucht die Energie- und<br />

Wasser wirtschaft die „neue“ Funkfrequenz.<br />

Und die besonders gute Gebäudedurchdringung<br />

von 450 MHz macht die Frequenz<br />

zum „Enabler“ für die Energiewirtschaft.<br />

Die Vernetzung „intelligenter Stromzähler“<br />

ist das postulierte Ziel der Branche – Smart<br />

Metering rückt damit in greifbare Nähe.<br />

Embedded-Modul ML660 ME LTE 450 MHz M.2 für krisenfeste Produktentwicklungen<br />

© m2m Germany GmbH<br />

Wasserversorger bei der Gewährleistung<br />

einer krisenfesten Kommunikation.<br />

Diese Technologie ermöglicht es, weitläufige<br />

Infrastrukturen wie Kraftwerke, Wasserwerke<br />

und Stromverteilungsnetze effektiv<br />

aus der Ferne zu überwachen und fernzusteuern.<br />

Dadurch kann der Zustand dieser<br />

Anlagen in Echtzeit verfolgt und eventuelle<br />

Probleme können sofort behoben werden,<br />

was einen reibungslosen Betrieb sicherstellt.<br />

Besonders in abgelegenen oder schwer<br />

zugänglichen Gebieten, in denen herkömmliche<br />

Kommunikationsnetze oft versagen,<br />

bietet das 450-MHz-Band eine zuverlässige<br />

Lösung für die Überwachung und Steuerung<br />

der Infrastruktur.<br />

Die Einrichtung redundanter Kommunikationswege<br />

durch die 450-MHz-Kommunikation<br />

trägt zur Resilienz der Versorgungssysteme<br />

bei.<br />

Dadurch bleibt die Kommunikation auch<br />

bei Ausfällen anderer Netzwerke bestehen.<br />

Zudem ermöglicht die Echtzeit-Überwachung<br />

von Betriebsdaten den Versorgern,<br />

eine vorausschauende Wartung durchzuführen.<br />

So können Probleme frühzeitig erkannt<br />

und behoben werden, was zu einer Steigerung<br />

der Betriebseffizienz führt.<br />

Insgesamt ist die 450-MHz-Kommunikation<br />

für Energie- und Wasserversorger unverzichtbar,<br />

um die Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

ihrer Versorgungssysteme zu erhöhen<br />

und auf kritische Situationen effektiv<br />

reagieren zu können. Sie stellt eine robuste<br />

und sichere Kommunikationslösung dar, die<br />

das Störungsmanagement verbessert und<br />

eine kontinuierliche Versorgung sicherstellt.<br />

Smart Metering und Smart Grid<br />

als positiver Side-Effekt<br />

Zwar steht die Ausfallsicherheit kritischer<br />

Infrastrukturen in den Sektoren Wasser,<br />

Abwasser, Fernwärme und Verkehr im Vordergrund,<br />

aber es geht auch um Anwendungen<br />

im Smart Metering und Smart Grid<br />

für erneuerbare Energien. In diesem Bereich<br />

entsteht das „neue“ LTE-450-MHz-Versorgernetz.<br />

Denn für die Energiewirtschaft ist<br />

nicht die Datenrate entscheidend, sondern<br />

es sind die physikalischen Eigenschaften der<br />

450-MHz-Funkfrequenz und deren exklusiver<br />

Nutzung.<br />

Mit den Frequenzen im 450-MHz-Spektrum<br />

werden nur Datenraten von 1 bis 5<br />

MBit/s erreicht. Die kurzen Latenzzeiten<br />

der Frequenz ermöglichen es, Millionen<br />

von Geräte aus den Bereichen Netztechnik,<br />

Smart Meter Gateways oder Ladeinfrastruktur<br />

durch Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

(M2M) mit kleinem Datenvolumen<br />

in Echtzeit anzusteuern.<br />

Adäquate Endgeräte und Komponenten<br />

sind verfügbar<br />

Passend zum 450-MHz-Funknetz bietet der<br />

Markt bereits jetzt so genannte Kritis-Router.<br />

Solche Router sind für stationäre sowie<br />

mobile Anwendungen konzipiert, u.a. für<br />

Remote Management, Videoüberwachung<br />

oder Fabrikautomation.<br />

Ebenso offeriert der Markt diverse<br />

450-MHz-Funkmodule für Impulszähler<br />

bei Wasser-, Energie-, Wärme- und Gaszählern<br />

– passende Smart Meter Gateways<br />

sind ebenfalls erhältlich.<br />

Für die Entwicklung kritis-fähiger Endgeräte<br />

stehen embedded Komponenten zur Verfügung.<br />

Solche LTE-Cat.4-Module verfügen<br />

in der Regel über Hardware-Schnittstellen<br />

wie USB/UART und können in industriellen<br />

Routern, Sicherheits- und Überwachungsanlagen,<br />

Laptops, Push-to-Talk-Smartphones,<br />

CPE und POS-Terminals usw. eingesetzt<br />

werden.<br />

Auch entsprechende Antennen werden<br />

angeboten. 450-MHz-Antennen bieten eine<br />

Kombination aus Reichweite, Zuverlässigkeit<br />

und Effizienz, die sie für eine Reihe von<br />

kritischen und breitbandigen Kommunikationsanforderungen<br />

unverzichtbar macht.<br />

Fazit<br />

Die Zukunft des 450-MHz-Funknetzes sieht<br />

vielversprechend aus. Mit dem geplanten<br />

Abschluss des Ausbaus bis 2025 und der<br />

fortlaufenden Entwicklung und Bereitstellung<br />

von Endgeräten und Komponenten, die<br />

speziell für dieses Frequenzband konzipiert<br />

sind, wird eine robuste, zuverlässige und<br />

krisenfeste Kommunikationsinfrastruktur<br />

geschaffen. Dies wird nicht nur die Resilienz<br />

kritischer Infrastrukturen in Deutschland<br />

stärken, sondern auch einen Beitrag<br />

zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung<br />

in verschiedenen Sektoren leisten.<br />

Langfristig wird das 450-MHz-Netz eine<br />

Schlüsselrolle bei der Bewältigung von<br />

Herausforderungen in der Krisenkommunikation<br />

spielen und einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Sicherheit und Stabilität der<br />

Versorgungssysteme leisten. ◄<br />

24 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


RF-Lambda Europe GmbH ● +49 69 153 29 39 40 ● sales@rflambda.eu


Aerospace & Defence<br />

Herausforderungen optimal bewältigen<br />

Netzwerksynchronisierung<br />

in ORAN-Infrastrukturen<br />

Bild 1: Bei O-RAN handelt es sich um einen modularen Software-Stack für Basisstationen, der auf handelsüblicher<br />

Server-Hardware läuft. MNOs können ihre O-RU, O-DU und O-CU von verschiedenen Anbietern kombinieren und<br />

anpassen.<br />

Autor:<br />

Thomas Gleiter<br />

Staff Segment Manager<br />

Microchip Technology<br />

www.microchip.com<br />

Der Markt für ORAN-Technik<br />

(Open Radio Access Network)<br />

und ihre Rolle bei der Umsetzung<br />

von 5G-Diensten wachsen<br />

schnell. Mobilfunk-Netzbetreiber<br />

(MNOs) möchten von den<br />

niedrigeren Kosten, von mehr<br />

Flexibilität und der Möglichkeit,<br />

die Bindung an einen bestimmten<br />

Anbieter zu vermeiden,<br />

profitieren. All dies ist durch<br />

den Zugang zu interoperablen<br />

Techniken verschiedener Anbieter<br />

möglich. Zudem können die<br />

Betreiber von der Echtzeitleistungsfähigkeit<br />

profitieren.<br />

Blick zurück<br />

ORAN ist der jüngste Schritt<br />

in der Entwicklung des Funkzugangsnetzes<br />

(RAN, Radio<br />

Access Network), das mit der<br />

Einführung von 1G im Jahr 1979<br />

begann. 2G wurde 1991 eingeführt<br />

und 3G im Jahr 2001. Die<br />

4G-Long-Term-Evolution-Dienste<br />

(LTE) erschienen erstmals<br />

2009 und führten die Paketvermittlung<br />

ein. Parallel dazu wurden<br />

MIMO-Antennengruppen<br />

eingesetzt, und das zentralisierte<br />

(oder Cloud-) cRAN, das auf<br />

herstellereigener Software läuft,<br />

ermöglichte die Aufteilung der<br />

Basisbandeinheit (BBU) in eine<br />

verteilte Einheit (DU) und eine<br />

zentrale Einheit (CU) mit einem<br />

Midhaul zwischen beiden.<br />

Die Einführung von 5G NR<br />

begann 2018 und führte das<br />

virtualisierte RAN (vRAN) als<br />

Implementierungsmethode ein,<br />

bei der BBU- (oder CU- und<br />

DU-)Funktionen in Software<br />

implementiert werden, die auf<br />

Servern läuft. So können Lastverteilung,<br />

Ressourcen-Management,<br />

Router und Firewalls jetzt<br />

im Rahmen der Netzwerkfunktions-Virtualisierung<br />

(NFV) ausgeführt<br />

werden. Die Software für<br />

die Funkeinheit (RU), CU und<br />

DU ist jedoch proprietär. ORAN<br />

zielt darauf ab, Barrieren zu<br />

beseitigen, indem es Betreibern<br />

Zugang zu auf Open-Source-<br />

Software basiertem vRAN für<br />

die Einführung von 5G [1] ermöglicht.<br />

Das Ziel der O-RAN Alliance<br />

Bild 1 veranschaulicht das Ziel<br />

der O-RAN Alliance – einer<br />

Gemeinschaft von mehr als 300<br />

Mobilfunkbetreibern, Anbietern,<br />

Forschungsorganisationen und<br />

akademischen Einrichtungen<br />

–, offene RUs, CUs und DUs<br />

(wobei jeder Bezeichnung ein<br />

O vorangestellt wird) sowie ein<br />

Fronthaul mit Common Public<br />

Radio Interface (CPRI) zu haben.<br />

Die Unterstützung von Echtzeit<br />

ist durch 5G mit Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

von<br />

bis zu 20 GBit/s möglich, im<br />

Vergleich zu 4G mit 1 GBit/s<br />

zwischen statischen Punkten und<br />

nur 100 MBit/s zwischen einem<br />

oder zwei beweglichen Punkten.<br />

Außerdem beträgt die Latenz bei<br />

5G nur noch 1 ms.<br />

Eine weitere wichtige Komponente<br />

von ORAN ist der RAN<br />

Intelligent Controller (RIC),<br />

der echtzeitnah oder nicht echtzeitnah<br />

sein kann, wobei beide<br />

Optionen für die Steuerung und<br />

Optimierung der ORAN-Elemente<br />

verantwortlich sind. Bild<br />

2 zeigt die O-RAN Software<br />

Community (SC), die der von<br />

der O-RAN Alliance definierten<br />

Architektur folgt.<br />

Synchronisierung<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

bei der ORAN-Implementierung<br />

ist, die Synchronisierung<br />

der verschiedenen<br />

ORAN-Elemente sicherzustellen<br />

– gerade weil eine höhere Synchronisierungsleistung<br />

erforderlich<br />

ist, die eine Zeitgenauigkeit<br />

von nur ±130 ns erfordert.<br />

Für einen effektiven ORAN-<br />

Betrieb ist die Synchronisierung<br />

der RU-Switches und DUs wichtig.<br />

Dies verhindert den Verlust<br />

von Datenpaketen, minimiert<br />

Netzwerkunterbrechungen und<br />

hilft, den Stromverbrauch so<br />

gering wie möglich zu halten.<br />

Die Synchronisierung hilft den<br />

Mobilfunkbetreibern auch dabei,<br />

ihrer Verantwortung als Inhaber<br />

von Frequenzlizenzen nachzukommen.<br />

TDD statt FDD<br />

Ein weiterer wesentlicher Unterschied<br />

zwischen 5G und früheren<br />

Generationen ist die Umstellung<br />

von Frequenzduplex (FDD)<br />

auf Zeitduplex (TDD), wodurch<br />

Uplink- und Downlink-Übertragungen<br />

gleichzeitig auf zwei<br />

getrennten, aber nahe beieinander<br />

liegenden Frequenzen erfolgen.<br />

Dabei werden unterschied-<br />

26 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Bild 2: O-RAN-SC-Architektur mit seinem echtzeitfähigen RAN Intelligent Controller<br />

liche Zeitschlitze für Uplink- und<br />

Downlink-Signale auf derselben<br />

Frequenz verwendet, was eine<br />

bessere Nutzung des RAN-HF-<br />

Spektrums ermöglicht, z.B. für<br />

Enhanced Mobile Broadband<br />

(eMBB), da das Verhältnis zwischen<br />

Uplink- und Downlink-<br />

Zeit je nach Bedarf angepasst<br />

werden kann.<br />

TDD bietet auch eine bessere<br />

Kompatibilität mit MIMO-<br />

Beamforming und dem C-Band-<br />

Spektrum (3,7 bis 3,98 GHz),<br />

das von den Betreibern für die<br />

Bereitstellung von 5G in großen<br />

und kleinen Kommunen genutzt<br />

werden wird. Um Interferenzen<br />

innerhalb und zwischen den Zellen<br />

zu vermeiden, gibt es eine<br />

Schutzzeit zwischen Up- und<br />

Downlink-Übertragungen. Dennoch<br />

ist eine enge Synchronisierung<br />

für die betriebliche Effizienz<br />

(geringere Fehlerraten) und<br />

zum Ausgleich von Frequenzoder<br />

Phasenverschiebungen<br />

unerlässlich [2].<br />

Präzises Timing<br />

Alle neuen Funkanlagen müssen<br />

eine Phasenabgleichgenauigkeit<br />

zu einer auf dem Global Navigation<br />

Satellite System (GNSS)<br />

basierenden Zeitquelle mit ±1,5<br />

µs einhalten [3]. Die Einhaltung<br />

mehrerer Industriestandards und<br />

die Befolgung der Empfehlungen<br />

von Branchengremien sind ebenfalls<br />

von Bedeutung für durchgehende<br />

(End-to-End) Echtzeit-<br />

Datenanbindung.<br />

Für die präzise Zeitverteilung<br />

im gesamten Netz ist ein Precision<br />

Time Protocol (PTP) gemäß<br />

IEEE 1588-2019 im Rahmen<br />

der O-RAN-Architektur der<br />

O-RAN Alliance erforderlich.<br />

Innerhalb des Protokolls gibt es<br />

einen Grandmaster-Takt (oder<br />

PTP-Master-Takt), mit dem sich<br />

andere PTP-Takte im Netz über<br />

PTP-Nachrichten synchronisieren.<br />

Bei der Synchronisierung<br />

werden Effekte wie Pfadverzögerungen<br />

berücksichtigt, und der<br />

Standard spezifiziert die Funktionen<br />

Time Boundary Clock<br />

(T-BC) und Time Transparent<br />

Clock (T-TSC), um Upstreamund<br />

Downstream-Asymmetrien<br />

sowie Paketverzögerungs-<br />

Schwankungen (PDV) auszugleichen.<br />

Die ITU-T, Teil der Internationalen<br />

Fernmeldeunion, hat<br />

ebenfalls Empfehlungen für<br />

TDD ausgesprochen. So spezifiziert<br />

ITU-T G.8272/Y.1367<br />

die Anforderungen an primäre<br />

Referenzzeittakte (pRTCs), die<br />

für die Zeit-, Phasen- und Frequenzsynchronisation<br />

in Paketnetzen<br />

geeignet sind, und ITU-T<br />

G.8273.2 empfiehlt die Timing-<br />

Eigenschaften von Telekommunikations-Boundary-Clocks<br />

und<br />

Telekommunikations-Sekundärtakten<br />

für die Verwendung mit<br />

voller Timing-Unterstützung<br />

(FTS) durch das Netzwerk.<br />

Im gesamten Netzwerk werden<br />

die Takte verkettet, wobei das<br />

Zeitsignal bereinigt wird, um das<br />

Rauschen der Boundary Clocks<br />

zu filtern und zu entfernen. Die<br />

Geräte müssen jedoch eine von<br />

vier Leistungsklassen erfüllen,<br />

die in ITU-T G.8273.24 definiert<br />

sind und von Klasse A bis D reichen.<br />

So muss beispielsweise der<br />

Zeitfehler eines T-BC-Taktes der<br />

Klasse D weniger als 5 ns betragen<br />

[5]. Neben GNSS/UTC und<br />

PTP wird bei 5G-Implementierungen<br />

auch Synchronous Ethernet<br />

(SyncE) verwendet. Alle drei<br />

können zusammen Zeit-, Phasenund<br />

Frequenzgenauigkeit über<br />

das Netzwerk liefern.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 27


Aerospace & Defence<br />

Bild 3: Singlechip-Netzwerksychronisierungs-Plattform ZL3073x/63x/64x von Microchip<br />

ORAN verlangt<br />

nach Standardplattformen<br />

ORAN ermöglicht MNOs den<br />

Zugang zu nichtproprietären<br />

Lösungen. Was die Hardware<br />

betrifft, so können handelsübliche<br />

Halbleiterbauelemente und<br />

Plattformen verwendet werden,<br />

um die End-to-End-Timing-<br />

Anforderungen innerhalb des<br />

Netzwerks zu erfüllen.<br />

So sind beispielsweise IEEE<br />

1588-konforme Grandmaster-<br />

Takte mit PTP- und SyncE-<br />

Fähigkeiten erhältlich, die die<br />

PRTC-Spezifikationen der Klassen<br />

A, B und Enhanced PRTC<br />

(ePRTC) sowie die Spezifikationen<br />

der Klassen C und D für<br />

Multidomain Boundary Clock<br />

erfüllen. Diese Vielseitigkeit<br />

und Multifunktionalität sind<br />

für MNOs entscheidend, um<br />

eine synchrone Timing-Lösung<br />

umzusetzen.<br />

Hardware für die Netzwerksynchronisierung,<br />

wie Oszillatoren,<br />

programmierbare PLLs,<br />

Puffer und Jitter-Dämpfungsglieder<br />

können in DU-, CUund<br />

RU-Geräten eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus sind jetzt<br />

dedizierte Einchip-Lösungen<br />

für die Netzwerksynchronisierung<br />

verfügbar. In dieser Hinsicht<br />

war Microchip mit seiner<br />

ZL3073x/63x/64x-Plattform<br />

der erste Anbieter auf dem<br />

Markt (Bild 3). Diese Technik<br />

vereint DPLLs und Low-Output-Jitter-Synthesizer<br />

sowie<br />

IEEE-1588-2008-Präzisionszeit-<br />

Protokollstapel und Synchroni-<br />

sierungsalgorithmus-Software-<br />

Module.<br />

Ein weiterer Aspekt des Timings,<br />

der in einem 5G-ORAN von<br />

Bedeutung ist, ist die Temperaturstabilität.<br />

Temperaturkompensierte<br />

Oszillatoren und PLLs<br />

sowie Chip-Scale-Atomuhren<br />

(CSACs) werden bereits in rauen<br />

Umgebungen wie militärischen<br />

und industriellen Anwendungen<br />

eingesetzt und haben sich dort<br />

bewährt. Sie eignen sich für RU-,<br />

CU- und DU-Hardware.<br />

Zum Schluss<br />

Zusammenfassend lässt sich<br />

sagen, dass TDD in 5G große<br />

Vorteile mit sich bringt, die<br />

Synchronisierung jedoch eine<br />

Herausforderung darstellt. Zum<br />

Glück haben MNOs und die<br />

Unternehmen, die sie mit Systemen<br />

ausrüsten, im Rahmen von<br />

ORAN nun Zugang zu Halbleitern<br />

und Plattformen, die für<br />

die Entwicklung eines End-to-<br />

End-RAN genutzt werden können,<br />

ohne dass sie an proprietäre<br />

Lösungen gebunden sind.<br />

Referenzen<br />

[1] www.techtarget.com/searchnetworking/definition/radioaccess-network-RAN<br />

[2] www.viavisolutions.com/<br />

en-uk/what-5g-timing-and-synchronization<br />

[3] www.5gtechnologyworld.<br />

com/how-virtual-primary-refe-<br />

rence-time-clocks-improve-<br />

5g-network-timing/<br />

[4] www.5gtechnologyworld.<br />

com/how-ieee-1588-synchronizes-5g-open-ran/<br />

[5] https://assets.ctfassets.net/<br />

wcxs9ap8i19s/NMWioyJa4h<br />

INjqrOzNZfz/918a2b5e6a41<br />

34332da26b20a680485b/EB-<br />

Timing-and-Synchronizationin-a-5G-World.pdf<br />

◄<br />

28 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


4 TO 50 GHz<br />

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TPHK-3002+<br />

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Aerospace & Defence<br />

Die 5. Generation des mobilen GNSS<br />

GNSS-Empfänger gibt es seit etwa 40 Jahren.<br />

Die erste Generation wirklich mobiler<br />

Empfänger arbeitete nur mit L1-C/A-Code<br />

und hatte in der Regel eine sehr geringe<br />

Frontend-Bandbreite von 2…5 MHz. Dies<br />

war jedoch die Schlüsseltechnologie für<br />

E911. Die zweite Generation von mobilen<br />

Empfängern nutzte Glonass-Satelliten. Diese<br />

Empfänger hatten dazu Bandbreiten von<br />

20…30 MHz haben, um die Glonass-FDMA-<br />

Signale auf einer gegenüber GPS L1 leicht<br />

versetzten Frequenz zu unterstützen. Allerdings<br />

wurden sowohl die GPS- als auch die<br />

Glonass-Signale in einer schmalbandigen<br />

Signalverarbeitungsmethodik verarbeitet.<br />

Quelle:<br />

„The Next Generation of Mobile GNSS,<br />

Introducing the oneNav Pure L5 Mobile<br />

GNSS Receiver“<br />

Greg Turetzky, VP Product,<br />

Dr. Paul McBurney, CTO<br />

oneNav, Inc.<br />

https://onenav.ai/<br />

übersetzt und stark gekürzt von FS<br />

Die dritte Generation unterstützte zusätzlich<br />

das europäische Galileo-System. Diese<br />

Telefone hatten immer noch ein einziges<br />

Frontend im L1-Band, verfügten aber über<br />

separate digitale Verarbeitungsketten für<br />

alle drei Satellitensysteme.<br />

Die Entwicklung zur vierten Generation<br />

beanspruchte einige Zeit, da zwei neue<br />

Funktionen hinzukamen: 1) die Fähigkeit,<br />

Beidou-Signale zu verarbeiten und 2) die<br />

Unterstützung eines Einseitenband-L5-Empfängers<br />

für Beidou, Galileo und GPS mit<br />

ihren modernisierten Signalen. Hier geht es<br />

um alle Signale aller Konstellationen (L5, E5<br />

und B2) im 50-MHz-Band bei 1192 MHz,<br />

der Einfachheit halber als L5 bezeichnet.<br />

Probleme mit Empfängern<br />

der 4. Generation<br />

Bei oneNav wurden mehrere Probleme<br />

mit diesen Empfängern der 4. Generation<br />

erkannt:<br />

1. Ein Dual-Frequenz-Frontend war eine große<br />

Belastung für viele Handymodelle, insbesondere<br />

mit dem Aufkommen von 5G.<br />

2. Das L1-Band hatte immer noch Zuverlässigkeitsprobleme<br />

mit Jamming und<br />

Interferenzen, wurde aber benötigt, um<br />

die Erfassung der L5-Signale zu unterstützen.<br />

3. Die Empfänger unterstützten nur ein einziges<br />

Seitenband bei L5 und nutzten nicht<br />

die volle Kapazität des L5-Bandes, um<br />

die Empfindlichkeit zu verbessern und<br />

die Genauigkeit zu verringern.<br />

Daraufhin machte sich oneNav daran, eine<br />

fünfte Generation von GNSS-Empfängern<br />

für mobile Verbraucherprodukte zu entwickeln,<br />

die die folgenden Hauptmerkmale<br />

aufweisen:<br />

1. ein Einzelfrequenz-Design, das nur die<br />

modernisierten Breitbandsignale auf L5<br />

verwendet<br />

2. ein Erfassungsmodul, das leistungsfähig<br />

genug ist, um L5-Signale direkt zu<br />

erfassen<br />

3. ein Navigationsmodul, das Techniken der<br />

künstlichen Intelligenz und des maschinellen<br />

Lernens (AI/ML) einsetzt, um<br />

alle Signale im 50-MHz-Breitband auf<br />

L5 vollständig auszunutzen, damit die<br />

Genauigkeit nicht durch Mehrwegfehler<br />

leidet<br />

Warum L5 für Verbrauchergeräte<br />

so wichtig ist<br />

Jeder GNSS-Nutzer in jedem Segment profitiert<br />

von der Nutzung der neuen, modernisierten<br />

Signale im L5-Band. L5-Signale<br />

sind genauer, zuverlässiger und derzeit in<br />

ausreichender Zahl verfügbar, um alle Nutzersegmente<br />

zu unterstützen. Die konkreten<br />

Vorteile von L5 gegenüber L1:<br />

1. höhere Genauigkeit der Signalstruktur<br />

(schmale Korrelationsspitze)<br />

Das GPS L1 hat eine Chipping-Rate von<br />

1,023 MHz, während die modernisierten<br />

Signale im L5-Band eine zehnmal höhere<br />

Chipping-Rate von 10,23 MHz aufweisen.<br />

Das bedeutet, dass der Korrelati-<br />

30 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

onspeak von L1 293 m, eine L5-Spitze<br />

aber nur 29,3 m abdeckt. Dies führt zu<br />

inhärent präziseren Messungen und eliminiert<br />

effektiv Mehrwegverzerrungen von<br />

jeder Reflexion, die 29 m überschreiten.<br />

2. hohe Genauigkeit über eine große<br />

Bandbreite (Mehrwegempfang)<br />

Die Fähigkeit, Mehrwegeffekte zu unterdrücken,<br />

ist direkt proportional zur Bandbreite.<br />

Durch eine größere Bandbreite<br />

erhält man zusätzliche Informationen,<br />

die zur Bestimmung von Reflexionen im<br />

kombinierten Empfangssignal verwendet<br />

werden können.<br />

3. Pilotcodes (längere kohärente<br />

Integration erhöht SNR)<br />

Der ursprüngliche GPS L1 CA Code hat<br />

eine einzelne Komponente mit einem<br />

Datenbit alle 20 ms, während die modernisierten<br />

Signale im L5-Band zwei Quadraturkomponenten<br />

haben: einen Datenkanal<br />

mit den Datensymbolen und einen<br />

Pilotkanal ohne Datensymbole. Galileo<br />

und die chinesischen BDS-Versionen<br />

haben ein zweites Seitenband mit zwei<br />

weiteren Quadraturkomponenten für die<br />

einen zweiten Daten- und Pilotkanal. Da<br />

Pilotkanäle keine Datenbits enthalten,<br />

ermöglichen sie eine längere kohärente<br />

Integration, was die Empfindlichkeit des<br />

Empfängers erheblich steigert.<br />

4. mehrere Konstellationen und Signale<br />

mit gemeinsamer Signalstruktur<br />

Die Signale im L1-Band wurden größtenteils<br />

in den 70er Jahren entwickelt<br />

und jedes System verwendet sein eigenes<br />

Modulationsschema. Als die L5-Signale<br />

von verschiedenen Ländern auf der<br />

ganzen Welt definiert wurden, hat das UN<br />

OOSA (Office of Outer Space Affairs)<br />

das ICG (International Committee on<br />

GNSS) etabliert, das es den Ländern ermöglicht,<br />

Entwürfe zu diskutieren, die<br />

die Interoperabilität erleichtern sollten.<br />

5. robustere Signalübertragung<br />

Die heutigen Satelliten, die L5-Signale<br />

übertragen, verfügen über beste Solaranlagen,<br />

größere Batterien und sehr<br />

effiziente Sender. Das Ergebnis: Jede<br />

Komponente des modernisierten Signals<br />

kann mindestens 0,5 dB stärker sein als<br />

L1 CA, und die Kombination aller vier<br />

Komponenten kann 6 dB stärker sein.<br />

Dies führt zu kürzeren Erfassungszeiten<br />

und einer besseren Abdeckung in dichten<br />

städtischen Umgebungen.<br />

6. geringere BER und Kreuzkorrelation<br />

Der ursprüngliche L1-C/A-Code verwendete<br />

nur ein einfaches Paritätsbitschema<br />

zur Fehlererkennung. Die modernisierten<br />

Signale wurden auf viel robustere Faltungscodierung<br />

umgestellt für bessere<br />

Fehlererkennung und mögliche Fehlerkorrektur.<br />

Hinzu kommt ein sekundärer<br />

Code, der sicherstellt, dass der richtige<br />

Satellit erkannt wird. Dies alles führt zu<br />

einer Verringerung der Kreuzkorrelation<br />

um mehr als 13 dB.<br />

7. saubereres Band mit weniger<br />

Interferenzen<br />

Das L5-Band liegt 400 MHz tiefer als L1<br />

im Herzen des ANRS-Bandes (Aeronautical<br />

Navigation Radio Services), das weltweit<br />

für Navigationszwecke geschützt ist.<br />

Das bedeutet: Es sind keine Kommunikationsbänder<br />

vorhanden, die Störungen<br />

verursachen können, und es können auch<br />

keine hinzugefügt werden.<br />

8. bessere Verfügbarkeit der Signale<br />

Die GNSS-Systeme im L5-Band sind<br />

in den letzten Jahren erheblich ausgebaut<br />

worden, sodass es jetzt 66 Satelliten<br />

gibt, die im L5-Band funktionsfähige<br />

Signale übertragen. Als Faustregel<br />

gilt: Volle Betriebsfähigkeit (FOC) bei<br />

24 Satelliten. Sowohl Galileo als auch<br />

Beidou sind vollständig, was 48 Signale<br />

ausmacht, plus 12 GPS Block IIF, plus 3<br />

GPS Block III und 3 QZSS, um auf die<br />

Gesamtzahl von 66 Signalen zu kommen.<br />

Es gibt mehr als genug L5-Satelliten, und<br />

es werden regelmäßig weitere GPS-III-<br />

Satelliten gestartet.<br />

Warum nicht einfach<br />

eine aktuelle L1/L5-Lösung verwenden?<br />

Die Vorteile von L5 liegen auf der Hand.<br />

Deshalb findet man heute viele L1/<br />

L5-Lösungen in Smartphones. Es scheint<br />

eine ganz natürliche Entwicklung zu sein,<br />

eine L5-Empfängerkette auf eine bestehende<br />

L1-Lösung aufzusetzen. Jedoch gibt es<br />

eine Reihe von Gründen, warum das negative<br />

Auswirkungen auf die Gesamtlösung<br />

haben könnte:<br />

1. zusätzliche Empfangskette<br />

Die Verwendung einer Dualbandlösung<br />

erfordert eine zweite, separate HF-Empfangskette<br />

für jedes Band. Das bedeutet<br />

zwei Antennen sowie einen zusätzlichen<br />

Satz von Verstärkern und Filtern. Da die<br />

L5-Messungen genauer sind, schalten<br />

viele Empfänger L1 ab, um im Tracking-<br />

Modus Strom zu sparen.<br />

2. Interferenzen und Jamming<br />

Im L1-Band gibt es wesentlich mehr Probleme<br />

mit Störungen und Jamming als<br />

im L5-Band, weil mehrere Mobilfunkbänder<br />

fast genau auf ½ der L1-Frequenz<br />

Schnellere Positionserfassung<br />

mit einer einzigen RF-Kette<br />

Eine Reihe von Ende 2023 durchgeführten<br />

Tests hat gezeigt, dass der reine<br />

L5-Band-Empfänger von oneNav die<br />

Mitbewerber übertrifft, indem er Standortdaten<br />

schneller und ausschließlich<br />

mit modernen L5-Band-GNSS-Signalen<br />

erfasst. In der GNSS-Branche, in der es<br />

keine allgemeinen Teststandards gibt,<br />

ist die Zeit, die benötigt wird, um den<br />

Standort eines Satelliten zu bestimmen,<br />

ohne dass der Empfänger vorher Daten<br />

gespeichert hat, ein verlässlicher Punkt<br />

für den Leistungsvergleich zwischen<br />

konkurrierenden Empfängern. Die Verlässlichkeit<br />

dieses Vergleichspunkts ist<br />

besonders wichtig, wenn bahnbrechende<br />

neue Technologien mit etablierten, aber<br />

veralteten Lösungen verglichen werden,<br />

die auf einem Zwei-Antennen-Zwei-<br />

Signal-System basieren.<br />

liegen. Außerdem gibt es mehr 2.- und<br />

3.-Oberschwingungskombinationen, die<br />

den L1-Empfang ebenfalls beeinträchtigen<br />

können. Wenn aber das L1-Signal<br />

nicht erfasst werden kann, kann der Empfänger<br />

diese Informationen nicht nutzen,<br />

um die L5-Signale zu empfangen. Dies<br />

ist ein großes Zuverlässigkeitsproblem.<br />

3. kein Vorteil für die Navigationsgenauigkeit<br />

Da die L5-Signale stärker und genauer<br />

sind, besteht nach ihrer Erfassung keine<br />

Notwendigkeit mehr, die L1-Signale in<br />

der Navigationslösung zu verwenden. Sie<br />

haben mehr Rauschen und mehr Mehrwegeffekte<br />

und verschlechtern daher die<br />

Lösung, weshalb die meisten Anbieter<br />

L1-Messungen ignorieren, sobald L5<br />

erfasst wurde. ◄<br />

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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 31


Aerospace & Defence<br />

Flugkörper vor EMI schützen:<br />

Raketentechnologie in der Praxis<br />

Bedauerlicherweise sind in den letzten<br />

Jahren mehrere weithin bekannte Konflikte<br />

aufgetreten. Viele Länder sind jetzt<br />

in höchster Alarmbereitschaft und bereiten<br />

ihre Streitkräfte und Verteidigungsmechanismen<br />

für den eigenen Schutz oder<br />

zur Unter stützung anderer vor. Flugkörper-<br />

OEMs und ihre Lieferkettenpartner in der<br />

Verteidigungs industrie stehen unter Druck,<br />

da sie Waffen entwickeln und bereitstellen<br />

müssen, die sowohl Leistung als auch Zuverlässigkeit<br />

bieten. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

muss die empfindliche Flugkörperelektronik<br />

höchst effizient vor den potenziell<br />

katastrophalen Auswirkungen von<br />

EMI (elektromagnetischen Interferenzen)<br />

geschützt werden.<br />

Autor:<br />

Tim Kearvell<br />

Elastomer Product Manager<br />

Parker Hannifin<br />

Chomerics Division<br />

www.parker.com/chomerics<br />

Markt für Raketenabwehr<br />

Da die meisten globalen Konflikte in<br />

absehbarer Zeit wohl nicht deeskalieren,<br />

wird der Markt für Raketenabwehr in den<br />

kommenden Jahren voraussichtlich weiter<br />

wachsen. Laut MarketsandMarkets, einem<br />

Unternehmen von Revenue Impact, wird<br />

der Markt für Raketen und Flugkörper von<br />

57,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 bis<br />

2028 voraussichtlich auf 77,4 Milliarden<br />

US-Dollar anwachsen, was einem beeindruckenden<br />

Anstieg von 34 % in nur fünf<br />

Jahren entspricht. In Europa schätzt Mordor<br />

Intelligence das Marktvolumen im Jahr <strong>2024</strong><br />

auf 3,79 Milliarden US-Dollar und erwartet<br />

einen Anstieg auf 4,83 Milliarden US-<br />

Dollar bis 2029, was einem ähnlich hohen<br />

Prozentsatz von 27% entspricht.<br />

Im September 2023 stimmte die Europäische<br />

Union (EU) der Bereitstellung von<br />

500 Millionen Euro für die Unterstützung<br />

von Investitionsprojekten im Wert von bis<br />

zu 1,4 Milliarden Euro zu, was einen Anreiz<br />

für die Intensivierung der Produktion von<br />

Munition und Flugkörpern in der EU bedeutet.<br />

Auch das Vereinigte Königreich leistet<br />

Unterstützung: Im Dezember 2023 gab der<br />

Verteidigungsminister bekannt, dass Hunderte<br />

von in Großbritannien hergestellten<br />

Luftabwehrraketen auf dem Weg in Konfliktgebiete<br />

sind, um dort Zivilisten und<br />

Infrastruktur zu schützen.<br />

Mehr Elektronik macht Raketen anfälliger<br />

Zu den wichtigsten Faktoren, die bei der<br />

Intensivierung der Produktion sorgfältige<br />

Betrachtung erfordern, gehört das<br />

Design von Flugkörpern. Die grundlegende<br />

Prämisse des Raketen-Designs hat sich in<br />

den letzten Jahren stark weiterentwickelt:<br />

Es ist nun für Flugsysteme und Positionsgenauigkeit<br />

mehr Elektronik erforderlich.<br />

Tatsächlich hat die Komplexität der Raketenelektronik<br />

und der integrierten Intelligenz<br />

bei allen Abschussmechanismen, aus der<br />

Luft, zu Wasser und zu Lande, erheblich<br />

zugenommen.<br />

Die Flugkörperelektronik dient einer Reihe<br />

von Anwendungen, wie Steuersystemen für<br />

Vorflügel und Landeklappen, Bordnavigationssystemen,<br />

Such- und Verfolgungseinheiten<br />

und Kreiselsystemen, die Stabilitätsund<br />

Orientierungsregelung bieten. Einige<br />

Flugkörper verwenden sogar Datenverbindungen,<br />

um mit Steuerungssystemen auf<br />

dem Boden oder in der Luft zu kommunizieren,<br />

was eine Fernsteuerung und -überwachung<br />

ermöglicht.<br />

Diese Fähigkeiten sind zwar beeindruckend,<br />

können jedoch von einer Reihe unsichtbarer<br />

Kräfte für Angriffe genutzt werden. Ein<br />

wesentliches Problem sind hierbei EMI:<br />

Störungen in einem elektrischen Pfad oder<br />

Stromkreis, die durch eine externe Quelle<br />

wie Radar oder sogar feindliche Systeme<br />

verursacht werden. Elektronische Kriegsführung<br />

ist heute eine Kampfstrategie, bei<br />

der die Bedrohung durch Radarstörungen,<br />

elektronische Täuschung und Angriffe mit<br />

elektromagnetischen Impulsen (EMP) weit<br />

verbreitet ist. Aufgrund dieser Gefahren ist<br />

ein besserer Schutz vor EMI erforderlich,<br />

denn ein solcher Ausfall kann potenziell<br />

katastrophale Folgen haben.<br />

Schließen der Lücke<br />

EMI-Abschirmungslösungen bestehen in<br />

der Regel aus leitfähigen Dichtungsmaterialien,<br />

um die Lücken in mechanischen Baugruppen<br />

zu schließen und EMI abzuwehren.<br />

Flugkörper haben mehrere Metallverbindungen<br />

sowie zahlreiche Abdeckungen<br />

und Zugangsplatten, die alle abgeschirmt<br />

werden müssen. Ungeschützte potenzielle<br />

Pfade für elektromagnetische Interferenzen<br />

können die Wirksamkeit des Flugkörpers<br />

beeinträchtigen.<br />

Leitfähige Dichtungsmaterialien sind im<br />

Allgemeinen metallimprägnierte Elastomere<br />

(Silikon oder Fluorsilikon), wie die<br />

Produktfamilie CHO-SEAL von Parker<br />

Chomerics. Diese Elastomere sehen aus und<br />

verhalten sich wie Gummi und gewähr leisten<br />

somit eine einfache Anwendung und Anpassungsfähigkeit.<br />

Dabei besteht das Produkt<br />

32 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

zu 75% aus Metallpartikeln, welche für die<br />

elektrische Leitfähigkeit sorgen.<br />

Elektrisch leitfähige Elastomerdichtungen<br />

sind in der Regel als Platten, kundenspezifisch<br />

zugeschnittene Teile für komplexere<br />

Komponenten oder Komponentengruppen,<br />

oder als fortlaufende Extrusion<br />

erhältlich. Dabei können aus den Extrusionen<br />

durch vulkanisieren durchgänige Dichtungen<br />

hergestellt werden. Zu den typischen Flugkörperanwendungen<br />

für leitfähige Elastomere<br />

gehören Zugangsplatten, Lukendeckel<br />

und Radar.<br />

Leitfähige Lacke sind eine weitere Option,<br />

die häufig als Ergänzung zu leitfähigen<br />

Elastomeren eingesetzt werden und zur<br />

Beschichtung elektrisch nicht leitfähiger<br />

Bauteile eingesetzt werden. Die Lacke<br />

sind auf Urethan- und Epoxy-Basis hergestellt<br />

und sind dadurch auch auf anspuchsvollen<br />

Untergründen verwendbar. Diese<br />

Beschichtungen, wie beispielsweise die<br />

CHO-SHIELD-Produktfamilie von Parker<br />

Chomerics, verfügen ebenfalls über<br />

beschichtete Edelmetallpartikel, wodurch sie<br />

sich ideal zum Aufbau elektrisch leit fähiger<br />

Kontaktflächen an den Kanten eignen.<br />

Solche Lösungen sind die perfekte Wahl<br />

für Strukturplatten und Flansche von Flugkörpern,<br />

wo sie auch einen erheblichen<br />

Schutz vor galvanischer Korrosion bieten,<br />

da diese Lacke extremen Temperaturschwankungen,<br />

hoher Luftfeuchtigkeit und<br />

Salznebel standhalten.<br />

In Bezug auf Marktdifferenzierungen bei der<br />

Auswahl eines leitfähigen Elastomers oder<br />

einer leitfähigen Farbe sollten Sie immer<br />

prüfen, ob tatsächlich eine Akkreditierung<br />

gemäß den Militärspezifikationen, wie MIL-<br />

DTL-83528 oder MIL-C-22750, vorliegt.<br />

Einige Produkte geben an, dass sie „in Übereinstimmung<br />

mit“ militärischen Spezifikationen<br />

hergestellt wurden, dies unterscheidet<br />

sich jedoch von einer Akkreditierung. Die<br />

Akkreditierung erfordert zahlreiche, gründliche<br />

Tests, um die Konformität und Eignung<br />

für anspruchsvolle Anwendungen wie Flugkörper<br />

sicherzustellen. Parker Chomerics ist<br />

sehr stolz auf seine Akkreditierung.<br />

Funkstille<br />

Neben der EMV gehören auch Funkfrequenzstörungen<br />

(RFI) zu den „unischtbaren<br />

Feinden“ von Flugkörpern. Im<br />

wesentlichen handelt es sich dabei um<br />

unerwünschte elektromagnetische Signale,<br />

die den Empfang von Funksignalen stören.<br />

Typische Lösungen sind absorbierende<br />

Materialien auf Elastomerbasis, die der<br />

Fokussierung der Funkwelle dienen.<br />

Ein gutes Beispiel ist die Produktreihe CHO-<br />

MUTE von Parker Chomerics, die aus einer<br />

Silikonelastomermatrix mit eisenhaltigem<br />

Füllstoff besteht, um HF-Absorptionsleistung<br />

für Flugkörper über einen Breitbandfrequenzbereich,<br />

einschließlich sehr<br />

hoher Frequenzen, bereitzustellen. Diese<br />

Materialien minimieren auch die Wechselwirkung<br />

zwischen Hohlraumstrukturen und<br />

die Entstehung von Resonanzen in Mikrowellenhohlräumen.<br />

Sie sind im Allgemeinen<br />

als Plattenmaterial erhältlich und lassen<br />

sich leicht schneiden. Die für Flugkörper<br />

verfügbaren EMI/RFI-Dichtungslösungen<br />

können übrigens auch für zugehörige Ausrüstung<br />

wie Abschussvorrichtungen und<br />

Bodensysteme verwendet werden.<br />

Schutz durch Erdung<br />

Die elektrische Erdung ist ebenfalls relevant.<br />

Die Erdung ist ein komplexes Thema,<br />

deren wichtige Rolle beim Schutz empfindlicher<br />

Hochleistungsraketen nicht übersehen<br />

werden darf. Eine ordnungsgemäße Erdung<br />

vermeidet Stromkreisfehler, was in diesen<br />

kritischen Systemen unerlässlich ist.<br />

Abhängig von den Konstruktionsanforderungen<br />

können geeignete Dichtungen aus<br />

leitfähigen Schäumen/Gewebe-Schaum,<br />

leitfähigen Elastomeren oder metallischen<br />

Kontaktfedern bestehen. Durch die Verwendung<br />

dieser Lösungen zur Erdung wird der<br />

durch EMI erzeugte Strom an einen sicheren<br />

Ort abgeleitet. Und natürlich fungieren viele<br />

Erdungsprodukte konstruktionsbedingt auch<br />

als EMI-Abschirmung und dienen daher<br />

auch als leitende Schnittstelle zwischen<br />

Abschirmungen und geerdeten Oberflächen.<br />

Einen kühlen Kopf bewahren<br />

Ein weiteres Problem ist die Wärme, die<br />

sowohl die Effizienz der Elektronik beeinträchtigen<br />

als auch die Lebensdauer von<br />

Komponenten verkürzen kann. Neue Materialien<br />

für das Wärme-Management sind<br />

unerlässlich, um sicherzustellen, dass empfindliche<br />

elektronische Komponenten ihre<br />

Betriebstemperaturbereichsgrenzen nicht<br />

überschreiten.<br />

Eine typische Lösung ist ein Gap-Pad:<br />

ein weiches und leicht anpassungsfähiges<br />

Material, das eine thermische Schnittstelle<br />

zwischen Kühlkörpern und elektronischen<br />

Geräten bildet und unebene Oberflächen,<br />

Luftspalte und raue Oberflächenstrukturen<br />

ausgleicht. Ein Paradebeispiel ist die<br />

THERM-A-GAP Serie wärmeleitfähiger<br />

Materialien und Gele von Parker Chomerics,<br />

die in verschiedenen Träger- und Folienvarianten<br />

für eine verbesserte Betriebsleistung<br />

sorgen kann.<br />

Partner der Wahl<br />

Wenn es darum geht, einen geeigneten Technologiepartner<br />

für EMI/RFI, elektrische<br />

Erdung und thermische Probleme bei jeder<br />

Art von Flugkörper zu finden, sollten Konstrukteure<br />

ihre Optionen sorgfältig abwägen.<br />

Technologiepartner, die in der Lage sind, Sie<br />

vom Designkonzept bis zum Aftermarket<br />

zu unterstützen und Ihnen gleichzeitig bei<br />

der Optimierung der Modulherstellung und<br />

-montage zu helfen, bieten einen offensichtlichen<br />

Vorteil. Ein umfangreicher Katalog<br />

hochwertiger Produkte und eine nach militärischen<br />

Standards akkreditierte Eigenfertigung<br />

sind weitere Unterscheidungsmerkmale,<br />

die den vollständigen Schutz von<br />

einsatzbereiten, missionskritischen Raketensystemen<br />

gewährleisten. ◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 33


Aerospace & Defence<br />

Einsatz von Assured Position,<br />

Navigation und Zeitmessung (A-PNT)<br />

Ob Wegbeschreibung beim Autofahren oder Steuerung von Präzisionswaffen: Positionskenntnis, Navigation<br />

und Zeitmessung (PNT) sind nicht nur hier entscheidend, sondern ermöglichen es auch, dass Telefone<br />

kommunizieren, Schiffscontainer ihr Ziel zu erreichen und Landwirte ihre Ernteerträge optimieren.<br />

Heute stützt sich PNT auf globale<br />

Satellitennavigationssysteme<br />

(GNSS) wie das US-amerikanische<br />

Global Positioning<br />

System (GPS), Galileo der Europäischen<br />

Union, das russische<br />

Global Navigation Satellitensystem<br />

(GLONASS) und das<br />

chinesische BeiDou.<br />

Was ist SBAS?<br />

Das satellitengestützte Ergänzungssystem<br />

(Satellite Based<br />

Augmentation System, SBAS)<br />

ist ein Erweiterungssystem zur<br />

Satellitennavigation. Es steigert<br />

regional begrenzt die Positionsgenauigkeit<br />

von einem oder<br />

mehreren globalen Navigationssatellitensystemen<br />

(GNSS).<br />

SBAS liefert zusätzliche Informationen,<br />

die von üblicherweise<br />

geosynchronen (meistens geostationären)<br />

Satelliten ausgestrahlt<br />

werden und Zuverlässigkeit, Genauigkeit<br />

und Verfügbarkeit der<br />

Positionsbestimmung erhöhen.<br />

SBAS ist ein regionales Netzwerk<br />

von Boden- und Satellitensystemen,<br />

das die Genauigkeit<br />

und Zuverlässigkeit von GNSS-<br />

Daten verbessert. Der Europäische<br />

Geostationäre Navigations-<br />

Overlay-Dienst (EGNOS) ist die<br />

europäische Version dieses Systems,<br />

und das Wide Area Augmentation<br />

System (WAAS) ist<br />

das US-amerikanische Äquivalent.<br />

Japan hat sein multifunktionales<br />

Satellitensystem Augmentation<br />

System (MSAS) entwickelt,<br />

das SBAS-Funktionen<br />

bietet. Indien hat sein eigenes<br />

SBAS-Programm (GAGAN)<br />

gestartet und China, Russland,<br />

Südkorea, Australien und Neuseeland<br />

haben Pläne angekündigt,<br />

ihre eigenen SBAS-Einführungen<br />

zu starten.<br />

Kompatible<br />

und interoperable Systeme<br />

Obwohl es sich um eine Fülle<br />

von fragmentierten Systemen<br />

zu handeln scheint, entsprechen<br />

sie alle einem gemeinsamen<br />

globalen Standard und<br />

sind daher kompatibel und interoperabel.<br />

Jedes GNSS hat<br />

seine eigene „Konstellation“ von<br />

Quelle:<br />

„Deploying Assured Position,<br />

Navigation & Timing<br />

(A-PNT)“<br />

Concurrent Technologies<br />

www.gocct.com<br />

übersetzt von FS<br />

Blockaufbau der 3U-VPX-Einsteckkarte<br />

34 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Satelliten, die 20.000 km über<br />

der Erde angeordnet sind, um<br />

die gewünschte Abdeckung zu<br />

erreichen. Jeder Satellit in einer<br />

GNSS-Konstellation sendet ein<br />

Signal aus, das ihn identifiziert<br />

und seine Zeit, seine Umlaufbahn<br />

und seinen Status angibt.<br />

Doch diese GNSS-Satelliten<br />

sind anfällig für Spoofing, Jamming<br />

und Cyberangriffe und<br />

sind somit zu einer einzigen<br />

Schwachstelle geworden, die<br />

militärisches Personal, militärische<br />

Operationen und Ausrüstungen<br />

gefährdet.<br />

Schlüssel-Features von 3U VPX PNT PIC<br />

Militärische Anwendungen<br />

im Blickpunkt<br />

GNSS-Verweigerung<br />

Gesicherte Positionierungs-,<br />

Navigations- und Zeitgebungssysteme<br />

(A-PNT) stützen sich<br />

auf Informationen aus mehreren<br />

komplementären Quellen<br />

und/oder mehrere Frequenzen<br />

innerhalb einer einzigen Konstellation.<br />

A-PNT soll das gleiche<br />

oder ein höheres Leistungsniveau<br />

bieten wie die einzelnen<br />

GNSS-Systeme, die derzeit von<br />

Streitkräften und zivilen Organisationen<br />

genutzt werden.<br />

Es sind Techniken erforderlich, um eine böswillige Unterbrechung<br />

des GNSS-Dienstes zu verhindern, etwa durch Jamming<br />

und Spoofing. Jamming ist in der Regel das bewusste<br />

Stören der Signale auf GNSS-Frequenzen, kann jedoch auch<br />

ungewollt verursacht werden, z.B. durch Weltraumwetter<br />

oder fehlerhafte Geräte. Spoofing ist die Bereitstellung von<br />

GNSS-ähnlichen Signalen, die lokal übertragen werden und<br />

so codiert sind, dass sie dem Empfänger vortäuschen, dass er<br />

sich an einem Ort befindet, an dem er nicht ist. Funktionen,<br />

die die GNSS-Verweigerung entschärfen, sind:<br />

• Verfolgung mehrerer Satellitenkonstellationen<br />

• mehrere Frequenzen<br />

• Maskierung der Elevation<br />

• Trägheitsmesseinheit (IMU)<br />

• Kilometerzähler<br />

Die Jamming-Erkennung überwacht den Rauschpegel und<br />

meldet anhand konfigurierbarer Schwellenwerte Dauerstrichund<br />

Breitbandstörungen. Die Spoofing-Erkennung verfolgt die<br />

Signale und meldet alle verdächtigen Veränderungen.<br />

Nicht jede GNSS-Verweigerung ist böswillig. Ein GNSS-<br />

Empfänger braucht eine klare Sichtlinie zu den Satelliten,<br />

die er verfolgt. Wenn die Sichtlinie zu einem Satelliten durch<br />

Objekte wie Gebäude oder Bäume blockiert ist, kann der Empfänger<br />

keine Signale von diesem Satelliten empfangen. An<br />

Orten mit vielen Hindernissen, wie zum Beispiel im Zentrum<br />

einer großen Stadt, können die Hindernisse so viele Satelliten<br />

blockieren, dass der Empfänger seine Position oder Zeit nicht<br />

berechnen kann.<br />

Militärische Anwendungen<br />

basieren auf dem technischen<br />

SOSA-Standard mit der Open-<br />

VPX-Technologie als Hardware-<br />

Enabler der Wahl, um die Interoperabilität<br />

und die Anpassung<br />

an offene Standards zu gewährleisten.<br />

Bei militärischen Anwendungen<br />

erfordert PNT auch, die Genauigkeit<br />

der Position bis auf wenige<br />

Zentimeter genau zu bestimmen,<br />

um zum Beispiel genau zu wissen,<br />

wo sich Militärfahrzeuge<br />

auf dem Schlachtfeld befinden.<br />

In Bezug auf das Timing bestehen<br />

ebenfalls hohe Anforderungen<br />

auf Systemebene beispielsweise<br />

für eine präzise zeitliche<br />

Abstimmung von per Funk übertragenen<br />

Informationen.<br />

NATO Generic Vehicle<br />

Architecture (NGVA) Data Format<br />

& Generic Vehicle Architecture<br />

(GVA)<br />

Was macht PNT sicher (assured)?<br />

Die generische Fahrzeugarchitektur<br />

der NATO (NGVA) ist ein<br />

NATO-Standardisierungsabkommen<br />

(STANAG 4754), das auf<br />

offenen Standards beruht und<br />

zur Integration militärischer Systeme<br />

und zum Datenaustausch<br />

zwischen Fahrzeug-Subsystemen<br />

dient. Die britische GVA<br />

(Def Stan 23-009) definiert ebenfalls<br />

einen Datenmodellansatz<br />

für Interoperabilitätszwecke.<br />

Der NGVA-Standard baut auf<br />

der Infrastruktur der Data Distribution<br />

Services (DDS) auf<br />

und dient dazu, das Datenverteilungsprotokoll<br />

für den interoperablen<br />

Informationsaustausch<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Subsystemen auszutauschen.<br />

Herausforderungen<br />

des A-PNT-Einsatzes<br />

Die Entwicklung und Einführung<br />

einer A-PNT-Lösung stellt<br />

Anforderungen an Hauptauftragnehmer<br />

und Systemintegratoren.<br />

Es geht um schnelle Datenverarbeitung,<br />

Konnektivität, Interoperabilität,<br />

Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit:<br />

Verarbeitung: Daten aus verschiedenen<br />

Quellen, die zu<br />

Die Verwendung mehrerer komplementärer PNT-Technologien,<br />

die sich auf bewährte und vertrauenswürdige Techniken stützen,<br />

ermöglicht es einem System, das Konzept einer „Wahrheit“<br />

(truth) in der PNT-Terminologie zu erreichen. Diese Validierung<br />

von Daten durch Querverifizierung ist das, was PNT als<br />

„sicher“ oder „gesichert“ macht. Die Verwendung mehrerer<br />

Satellitenkonstellationen und Frequenzen ist eine Methode zur<br />

Validierung von GNSS-Daten. A-PNT-Systeme verwenden<br />

auch ein Trägheitsnavigationssystem, das die Rotations- und<br />

Beschleunigungsinformationen von einer Trägheitsmesseinheit<br />

nutzt, um eine relative Position über die Zeit zu berechnen. All<br />

diese Daten können sich gewissermaßen gegenseitig verstärken<br />

und so eine leistungsstarke Navigationslösung darstellen.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 35


Aerospace & Defence<br />

Konzeptnachweis (Proof of Concept) NVGA A-PNT<br />

Was ist PNT?<br />

unterschiedlichen Quellen, die<br />

zu verschiedenen Zeiten und in<br />

verschiedenen Formaten eingehen,<br />

müssen schnell und effizient<br />

verarbeitet werden. Diese Daten<br />

müssen dann an eine Reihe an<br />

eine Reihe anderer Systeme<br />

sowohl vor Ort als auch in den<br />

Kommandozentralen verteilt<br />

werden (Konnektivität). A-PNT-<br />

Lösungen sind Teil eines größeren<br />

Systems und müssen daher<br />

mit anderer Hardware und Software<br />

zusammenarbeiten (Interoperabilität).<br />

An allen Punkten<br />

des Prozesses müssen nicht nur<br />

die Daten geschützt werden, sondern<br />

auch unterschiedliche Kombinationen<br />

von klassifizierten<br />

und nichtklassifizierten Informationen<br />

(Sicherheit). Schließlich<br />

die Benutzerfreundlichkeit:<br />

Der Endnutzer erwartet einen<br />

nahtlosen Übergang von seiner<br />

GNSS-Schnittstelle zu einem<br />

leistungsfähigeren und sicheren<br />

A-PNT-System.<br />

Wie wird A-PNT implementiert?<br />

Die im Aufmacherbild gezeigte<br />

PR A11/61d-RCx von Concurrent<br />

Technologies ist eine<br />

3U-VPX-Einsteckkarte, die für<br />

Das U.S. Verkehrsministerium hat eine Zusammenfassung<br />

einer nationalen PNT-Architektur vorgelegt:<br />

• Positionierung (P)<br />

Fähigkeit zur genauen und zweidimensionalen (oder dreidimensionalen,<br />

wenn erforderlich) Bestimmung des eigenen<br />

Standorts und Orientierung, bezogen auf ein standardisiertes<br />

geodätisches System<br />

• Navigation (N)<br />

Fähigkeit zur Bestimmung der aktuellen und gewünschten<br />

Position (relativ oder absolut) und Anwendung von Korrekturen<br />

für Kurs, Orientierung und Geschwindigkeit, um eine<br />

gewünschte Position zu erreichen überall auf der Welt, von<br />

der Erdoberfläche bis in den Weltraum<br />

• Zeitmessung (T)<br />

Fähigkeit zur Erfassung und Aufrechterhaltung der präzisen Zeit<br />

von einem Standard (UTC) überall auf der Welt und innerhalb<br />

benutzerdefinierter Parameter einschließlich Zeitübertragung<br />

hochpräzise A-PNT-Anwendungen<br />

entwickelt wurde. Sie<br />

dient der Verarbeitung von Daten<br />

aus verschiedenen Quellen, die<br />

zu unterschiedlichen Zeiten und<br />

in unterschiedlichen Formaten<br />

schnell und effizient verarbeitet<br />

werden müssen. Das Blockschaltbild<br />

und die Tabelle informieren<br />

näher über den internen<br />

Aufbau und die Möglichkeiten.<br />

Concurrent Technologies erweiterte<br />

damit sein Produktportfolio<br />

um das NGVA-Format.<br />

Ein paar Schlaglichter: Das<br />

GNSS-Modul bietet eine genaue<br />

Zeitreferenz und Position und<br />

ist außerdem für die Erkennung<br />

und Meldung von Störungen<br />

und von Spoofing zuständig.<br />

Die Chip Scale Atomic Clock<br />

(CSAC) unterstützt die Genauigkeit<br />

und Stabilität der Taktsignale<br />

und liefert weiterhin eine<br />

hochgenaue Zeitreferenz, wenn<br />

die primäre GNSS-Referenz verlorengeht.<br />

Die Trägheitsmesseinheit<br />

(IMU) verfolgt eine relative<br />

Position über die Zeit, um<br />

GNSS-Signale zu validieren und<br />

weiterhin Daten zu liefern, wenn<br />

die GNSS-Signale beeinträchtigt<br />

sind. Die IMU liefert zusätzliche<br />

Bodeninformationen durch<br />

das dreiachsige Gyroskop und<br />

einen dreiachsigen Beschleunigungsmesser.<br />

Es gibt auch<br />

einen Kilometerzähler-Eingang,<br />

der ein üblicher externer Sensor<br />

für Bodenfahrzeuge ist für eine<br />

weitere unabhängige Weg- und<br />

Geschwindigkeitsmessung, die<br />

die gesamte Navigationslösung<br />

unterstützen kann.<br />

Das A-PNT-Datenformat<br />

Die Konnektivität über zwei<br />

10GBASE-KR-Ethernet-<br />

Schnittstellen ist die Grundlage<br />

für die Zeit- und Synchronisationsverteilung<br />

sowie für den Versand<br />

der A-PNT-Informationen<br />

an die Teilnehmer. Diese Daten<br />

können so konfiguriert werden,<br />

dass sie dem NMEA-Datenformat<br />

(National Marine Electronics<br />

Association) entsprechen,<br />

einem industrieweiten Defacto-<br />

Standard, der von vielen GNSS-<br />

Herstellern verwendet wird.<br />

Die ITAR-Vorschriften (International<br />

Traffic in Arms Regulations)<br />

regeln die Herstellung,<br />

den Verkauf und den Vertrieb<br />

von verteidigungs- und raumfahrtbezogenen<br />

Artikeln und<br />

Dienstleistungen gemäß der<br />

Definition in der United States<br />

Munitions List (USML). Die<br />

Nachfrage nach zuverlässigen,<br />

tragbaren und integrierten PNTfähigen<br />

Lösungen, die ITAR-frei<br />

sind und auf offenen Standards<br />

beruhen, war noch nie so hoch<br />

wie heute. ◄<br />

Wo wird A-PNT<br />

eingesetzt?<br />

Typische militärische<br />

Anwendungen für A-PNT<br />

umfassen elektronische<br />

Kriegsführung (EW), Software<br />

Defined Radio (SDR)<br />

und Radar-Verarbeitung.<br />

Das Programm der US-<br />

Armee für A-PNT heißt<br />

MAPS (Mounted Assured<br />

Precision Navigation and<br />

Timing System). Dieses<br />

ist bereits im Einsatz,<br />

aber möglicherweise nicht<br />

kosteneffektiv für Anwendungen<br />

in allen militärischen<br />

Zweigen. Viele<br />

komplexe Systeme, die<br />

GPS verwenden, müssen auf<br />

A-PNT umgestellt werden,<br />

sodass zusätzliche ergänzende<br />

Lösungen zu MAPS<br />

benötigt werden.<br />

36 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


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Aerospace & Defence<br />

Fallstudie:<br />

Entwicklung einer Hochleistungsantenne<br />

für Airbus Defence and Space<br />

RF Spin<br />

www.rfspin.com<br />

Airbus Defence and Space<br />

(im Folgenden Airbus), ein<br />

Geschäftsbereich der Airbus<br />

SE, ist ein weltweit führendes<br />

Unternehmen der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie, das sich<br />

auf die Bereiche Verteidigung<br />

und Weltraumforschung spezialisiert<br />

hat. Als langjähriger<br />

Kunde pflegt Airbus eine enge<br />

Partnerschaft mit RF SPIN und<br />

erwirbt hochmoderne Antennen<br />

für verschiedene Anwendungen.<br />

Einfach polarisierte<br />

Reichweitenantenne<br />

Airbus arbeitete mit RF SPIN<br />

zusammen, um eine einfach<br />

polarisierte Antenne zu entwickeln,<br />

die als Reichweitenantenne<br />

in einer Compact Range<br />

eingesetzt werden soll. Zu den<br />

wichtigsten Spezifikationen<br />

gehörten strenge Anforderungen<br />

an Betriebsparameter wie<br />

Gewinn und Kreuzpolarisation,<br />

die für Spitzenleistungen<br />

bei Labormessungen unerlässlich<br />

sind. Diese Spezifikationen<br />

beeinflussten auch<br />

die physischen Abmessungen<br />

der Antenne, während eine<br />

Gewichtsbeschränkung, die<br />

durch die Kapazität des Messsystems<br />

von Airbus vorgegeben<br />

war, das Design der Antenne<br />

prägte und ihre Kompatibilität<br />

mit der bestehenden Infrastruktur<br />

sicherstellte.<br />

Wichtige Antennenparameter<br />

• Frequenzbereich:<br />

effektiver Betrieb innerhalb<br />

500...700 MHz<br />

• Gewichtsbeschränkung:<br />

strenge Begrenzung<br />

auf 35 kg<br />

• Impedanzanpassung:<br />

besser als -18 dB<br />

• Gewinnanforderung:<br />

hoch, über 12 dBi<br />

• Kreuzpolarisation: auf der<br />

Achse -35 dB, außerhalb der<br />

Achse (10°) -30 dB<br />

Herausforderungen<br />

RF SPIN sah sich vor allem mit<br />

der Herausforderung konfrontiert,<br />

eine Antenne mit hohem<br />

Gewinn zu entwickeln und dabei<br />

eine überschaubare Größe und<br />

ein geringes Gewicht beizubehalten.<br />

Der benötigte Frequenzbereich<br />

und gleichzeitig<br />

ein relativ hoher Gewinn erforderten<br />

eine größere Antenne,<br />

was wiederum zu einem höheren<br />

Gewicht führte. Dieses Szenario<br />

erforderte eine sorgfältige Abwägung,<br />

um die Abmessungen und<br />

das Gewicht der Antenne zu optimieren,<br />

ohne die Leistungsfähigkeit<br />

der Antenne mit hohem<br />

Gewinn zu beeinträchtigen.<br />

Während der Herstellung trat<br />

ein kritisches Hindernis auf. Es<br />

wurde klar, dass kein in Frage<br />

kommender Hersteller die<br />

Antenne so produzieren konnte,<br />

wie sie konzipiert war, ohne das<br />

Gewichtslimit zu überschreiten,<br />

was die Antenne für den beabsichtigten<br />

Einsatz unbrauchbar<br />

gemacht hätte. Diese Tatsache<br />

wurde deutlich, als ein anderer<br />

Hersteller eine Antenne mit<br />

einem Gewicht von 90 kg vorschlug,<br />

was weit über dem geforderten<br />

Limit lag.<br />

Diese Situation verdeutlichte<br />

nicht nur die Komplexität<br />

des Projekts, sondern auch<br />

die Notwendigkeit innovativer<br />

Fertigungstechniken und fortschrittlicher<br />

Materialien, die<br />

die gewünschte Leistung ohne<br />

Gewichtseinbußen erbringen<br />

konnten. Es wurde deutlich, dass<br />

ein hochspezialisierter Ansatz<br />

erforderlich war, um das einzigartige<br />

Gleichgewicht zwischen<br />

den technischen Spezifikationen<br />

und den physikalischen<br />

Beschränkungen zu erreichen.<br />

Lösung<br />

Airbus erkannte die entscheidende<br />

Bedeutung einer Endto-End-Lösung,<br />

die sowohl die<br />

Entwurfs- als auch die Herstellungsphase<br />

der Antenne nahtlos<br />

integriert. Dieser Ansatz ermöglichte<br />

die iterative Entwicklung<br />

von Versuchs- und Produktionsversionen,<br />

um eine kontinuierliche<br />

Verbesserung und Verfeinerung<br />

zu gewährleisten. Diese<br />

Erkenntnis unterstreicht die<br />

Bedeutung einer offenen Zusammenarbeit<br />

mit RF SPIN während<br />

des gesamten Projekts.<br />

RF SPIN stellte sich der Herausforderung<br />

und nutzte sein Fachwissen<br />

und seine Erfahrung aus<br />

früheren hochkarätigen Projekten,<br />

darunter die Antennenentwicklung<br />

für die NASA,<br />

bei der auch das Gewicht eine<br />

wichtige Rolle spielte. Mithilfe<br />

F&E-Fachwissen, ihrer neuen<br />

Fertigungsanlage, ihrer hochmodernen<br />

Maschinen und ihrer<br />

Spitzentechnologien gelang es,<br />

das Projekt durchzuführen.<br />

Statement<br />

„Herausforderungen zu meistern<br />

ist das, was wir bei RF SPIN am<br />

besten können. Bei der Zusam-<br />

38 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

menarbeit mit Airbus ging es<br />

nicht nur um die Entwicklung<br />

einer Antenne. Es ging darum,<br />

das Spiel zu verändern. Wir<br />

leben nach dem Motto ‚Innovation,<br />

nicht Kompromiss‘. So<br />

konnten wir nicht nur die strengen<br />

Anforderungen von Airbus<br />

erfüllen, sondern auch etwas<br />

schaffen, das sich durch seine<br />

Technik auszeichnet.“ So Zdenek<br />

Hradecký, Eigentümer und<br />

CEO, RF SPIN<br />

Design-Optimierung<br />

(einschließlich<br />

Machbarkeitsstudie)<br />

Das Forschungs- und Entwicklungs-Team<br />

von RF SPIN<br />

machte sich auf den Weg zu<br />

einem transformativen Redesign<br />

mit dem Ziel, eine Leichtbauweise<br />

für die Antenne zu entwickeln.<br />

Bei diesem Vorhaben<br />

ließ man sich von der eigenen<br />

reichen Erfahrung und früheren<br />

Projekten inspirieren. Das Team<br />

integrierte strategisch Merkmale<br />

wie die präzise Positionierung<br />

und Größe von Löchern sowie<br />

die sorgfältige Ausrichtung von<br />

Blechen, um ein äußerst effizientes<br />

Design zu schaffen. Die<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

arbeitete eng mit dem<br />

Produktionsteam zusammen und<br />

nutzte spezielle Software für<br />

das Design und CAD für die<br />

Fertigung.<br />

Innovativer Herstellungsprozess<br />

Das Herstellungsverfahren von<br />

RF SPIN zeichnete sich durch<br />

Einfallsreichtum und Präzision<br />

aus. Die Metallbleche der<br />

Antenne wurden durch Laserschneiden<br />

extern gefertigt. Eine<br />

Herausforderung ergab sich<br />

jedoch bei der Passivierung, da<br />

bestimmte Komponenten die<br />

Standardabmessungen des Bades<br />

überschritten. Externe Lösungen<br />

waren aufgrund inkompatibler<br />

Oberflächenbehandlungen<br />

unpraktisch. RF SPIN überwand<br />

dieses Hindernis geschickt,<br />

indem es die Antenne für die<br />

Passivierung in miteinander verbundene<br />

Teile zerlegte und so<br />

eine hochwertige Oberflächenbehandlung<br />

sicherstellte.<br />

In dieser Phase wurde deutlich,<br />

dass innovative Lösungen erforderlich<br />

sind, um die technischen<br />

Spezifikationen zu erfüllen und<br />

gleichzeitig die Gewichtsvorgaben<br />

einzuhalten. RF SPINs<br />

sorgfältige Handwerkskunst<br />

und erfindungsreiche Problemlösungen<br />

waren während der<br />

gesamten Herstellungsphase<br />

offensichtlich.<br />

Statement<br />

„Es war keine Selbstverständlichkeit,<br />

unsere elektrischen<br />

Leistungsanforderungen zu<br />

erfüllen und gleichzeitig die<br />

Gewichtsvorgaben für diese<br />

Antenne einzuhalten. Dank der<br />

Kreativität und des unkonventionellen<br />

Ansatzes von RF SPIN<br />

erfüllt das Antennendesign alle<br />

unsere Anforderungen. Airbus ist<br />

sehr zufrieden mit dem Antennendesign<br />

von RFSPIN, und<br />

wir freuen uns auf die weitere<br />

Zusammenarbeit.“ Das sagt Thomas<br />

Thiry, Projektleiter, Airbus<br />

Defence and Space.<br />

Beeindruckende Ergebnisse<br />

Der ganzheitliche Ansatz von<br />

RF SPIN, einschließlich einer<br />

umfassenden Machbarkeitsstudie,<br />

zeigte, dass die ehrgeizigen<br />

Ziele des Projekts tatsächlich<br />

realisierbar waren. Aus Sicht<br />

von Airbus lieferte dieses Projekt<br />

transformative Ergebnisse:<br />

• technologischer Vorsprung<br />

auf dem neuesten Stand<br />

Das Projekt gipfelte in der Entwicklung<br />

einer außergewöhnlich<br />

fortschrittlichen Antenne.<br />

Mit einem Endgewicht von 31<br />

kg erreichte sie das scheinbar<br />

unmögliche Gleichgewicht<br />

zwischen Größe, Gewicht,<br />

mechanischer Festigkeit und<br />

Leistung – ein technologisches<br />

Wunderwerk, das nur wenige<br />

Unternehmen vorweisen können.<br />

Diese Leistung entsprach<br />

direkt den Anforderungen von<br />

Airbus und übertraf deren Spezifikationen.<br />

• optimierte Zusammenarbeit<br />

und ganzheitliche<br />

Lösung<br />

Eine der bemerkenswertesten<br />

Auswirkungen dieses Projekts<br />

war die nahtlose Zusammenarbeit<br />

zwischen den Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilungen<br />

von RF SPIN und<br />

der Fertigung. Die Integration<br />

von Design- und Produktionsprozessen<br />

vereinfachte das<br />

gesamte Projekt für Airbus.<br />

Sie reduzierte die Komplexität,<br />

beseitigte Koordinationsprobleme<br />

und straffte das<br />

gesamte Vorhaben, was letztendlich<br />

wertvolle Zeit und Ressourcen<br />

sparte.<br />

Schlussfolgerung<br />

Zusammenfassend lässt sich<br />

sagen, dass dieses Projekt<br />

sowohl für RF SPIN als auch<br />

für Airbus einen Wendepunkt<br />

darstellte. Das Team von RF<br />

SPIN hat erfolgreich die Grenzen<br />

der Technologie verschoben<br />

und eine fortschrittliche, leichte,<br />

aber leistungsstarke Antenne<br />

geliefert, die neue Industriestandards<br />

setzt. Darüber hinaus hat<br />

sich RF SPIN mit diesem Projekt<br />

als einzigartiger, zuverlässiger<br />

Partner für Airbus positioniert,<br />

der in der Lage ist, die Antenne<br />

sowohl zu konzipieren als auch<br />

präzise nach genauen Spezifikationen<br />

zu fertigen. Durch diese<br />

Zusammenarbeit konnte die Notwendigkeit,<br />

mehrere Anbieter zu<br />

beauftragen, effektiv eliminiert<br />

und der Beschaffungs- und Entwicklungsprozess<br />

von Airbus<br />

rationalisiert werden. ◄<br />

Über RF SPIN<br />

Mit mehr als 20 Jahren<br />

Branchenerfahrung ist RF<br />

SPIN als weltweit führend<br />

in der Entwicklung und Herstellung<br />

innovativer Breitbandantennen<br />

anerkannt.<br />

Das Fachwissen reicht<br />

von der Entwicklung bis<br />

zur eigenen Fertigung und<br />

gewährleistet eine durchgängige<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Der weltweite Ruf für hervorragende<br />

Leistungen wird<br />

durch die Auswahl unserer<br />

Produkte durch führende<br />

Unternehmen unterstrichen.<br />

RF SPIN ist für umfassendes<br />

technisches Fachwissen<br />

bekannt und steht weiterhin<br />

an der Spitze des Fortschritts<br />

in der RF-Technologie.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 39


Aerospace & Defence<br />

ESA-Mission Proba-3,<br />

bereit zum Start Ende des Jahres<br />

In Kruibeke bei Antwerpen ( Belgien), wo<br />

sich die beiden Proba-3-Satelliten befinden,<br />

fand eine Veranstaltung zur Vorstellung<br />

der Mission statt, die von Sener in enger<br />

Zusammenarbeit mit einem Industrieteam<br />

bestehend aus Redwire, Airbus, GMV und<br />

Spacebel geleitet wird und ein Konsortium<br />

von mehr als 29 Unternehmen aus 17 Ländern<br />

umfasst.<br />

Die Mission, deren Start für September<br />

dieses Jahres geplant ist, wird zum ersten<br />

Mal die Machbarkeit eines hochpräzisen<br />

Formationsfluges zwischen Satelliten im<br />

Weltraum demonstrieren, ein Meilenstein<br />

mit großem Potenzial für Astronomie und<br />

Raumfahrttechnik.<br />

Sener<br />

www.group.sener<br />

Die Proba-3-Mission der Europäischen Weltraumorganisation<br />

(ESA) hat ihre Tests vor<br />

dem Start erfolgreich abgeschlossen, wie<br />

auf der Veranstaltung in den Redwire-Einrichtungen<br />

in Kruibeke bekannt gegeben<br />

wurde. Unter der Leitung von Sener und in<br />

enger Zusammenarbeit mit einem Industrieteam,<br />

das aus Redwire, Airbus, GMV und<br />

Spacebel besteht und ein großes Konsortium<br />

von mehr als 29 Unternehmen aus 17<br />

Ländern umfasst, wird Proba-3 die Machbarkeit<br />

von hochpräzisen Formationsflügen<br />

von Satelliten im Weltraum demonstrieren.<br />

Sowohl Spanien als auch Belgien sind<br />

an Proba-3 beteiligt. Sener ist der Hauptauftragnehmer<br />

der Mission und sowohl für<br />

das Flug- als auch für das Bodensegment<br />

verantwortlich. Die spanische Industrie wird<br />

durch Airbus Defence and Space, das die<br />

beiden Plattformen entworfen und hergestellt<br />

hat, und GMV, das das Formationsflug-<br />

Subsystem (FFS), das Flugdynamiksystem<br />

(FDS) und die relative GPS-Funktion (rGPS)<br />

entwickelt hat, komplettiert. Was die belgische<br />

Industrie betrifft, so ist Redwire für<br />

die Avionik und den Betrieb zuständig und<br />

führt die Funktionstests der Satelliten sowie<br />

die Integration und eines der wissenschaftlichen<br />

Instrumente (3DEES) durch, während<br />

Spacebel sowohl die On-Board-Software als<br />

auch das Bodensegment und den Simulator<br />

für beide Satelliten entwickelt hat.<br />

An der Veranstaltung nahmen verschiedene<br />

Beamte teil, darunter Léa Bossaert vom<br />

Staatssekretariat für wirtschaftliche Wiederbelebung<br />

und strategische Investitionen<br />

der belgischen Regierung, Dietmar Pilz,<br />

Direktor für Technologie bei der ESA,<br />

und Juan Carlos Cortés, Direktor für Programme<br />

bei der spanischen Raumfahrtagentur.<br />

Auf der Veranstaltung erläuterten Dietmar<br />

Pilz von der ESA, Diego Rodríguez,<br />

General direktor für Geschäftsentwicklung<br />

im Bereich Raumfahrt und Wissenschaft<br />

bei Sener, Frank Preud‘homme, Direktor<br />

für Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei<br />

Redwire in Belgien, und Andrei Zhukov,<br />

Hauptforscher am Königlichen Observatorium<br />

von Belgien, die Merkmale der<br />

Mission.<br />

Dietmar Pilz merkte in seinen Ausführungen<br />

an: „Proba-3 wird die erste Mission sein,<br />

die die Machbarkeit eines exquisiten, millimeter<br />

großen und hochpräzisen Formationsfluges<br />

zwischen Satelliten im Weltraum<br />

demonstriert. Die Satelliten werden koordiniert<br />

fliegen und als ein einziges Instrument<br />

agieren, um bei Bedarf eine Sonnenfinsternis<br />

zu imitieren. Es handelt sich um eine<br />

technisch äußerst anspruchsvolle Mission,<br />

die eine noch nie dagewesene Genauigkeit<br />

erfordert. Ich freue mich, dass Proba-3 jetzt<br />

in die letzten Schritte der Verifizierung eintritt.<br />

Es war ein langer Weg, der dank des<br />

Engagements und der Arbeit des Industriekonsortiums,<br />

das im Rahmen des General<br />

Support Technology Programme (GSTP) der<br />

ESA zusammengearbeitet hat, möglich war.<br />

Ich wünsche viel Glück für eine wichtige<br />

Mission, die künftige Projekte ermöglichen<br />

wird, da die ESA den Auftrag hat, technische<br />

Demonstrationsmissionen zu unterstützen“.<br />

Um die Mission durchführen zu können,<br />

müssen die beiden Satelliten, die sich in einer<br />

elliptischen Umlaufbahn in einer Entfernung<br />

von etwas mehr als 60 000 km von der Erde<br />

40 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

befinden werden (mehr als das Zehnfache<br />

der Entfernung von der Erdoberfläche zum<br />

Erdkern), synchronisiert werden. Eine weitere<br />

Herausforderung für die Mission ist die<br />

Autonomie der Satelliten. Jeder von ihnen<br />

wird unabhängig agieren und seine Position<br />

und Flugbahn im Verhältnis zu seinem<br />

Gegenstück berechnen, ohne Unterstützung<br />

durch einen menschlichen Bediener, unter<br />

Verwendung fortschrittlicher Führungs-,<br />

Navigations- und Kontrollsysteme (GNC),<br />

einem Zweig der Technik, der sich mit der<br />

Entwicklung von Systemen zur Steuerung<br />

der Bewegungen sowohl bemannter als auch<br />

unbemannter Fahrzeuge befasst.<br />

Der Coronagraph-Satellit wird den Koronagraphen<br />

der Mission beherbergen, ein Instrument,<br />

das direkt auf die Sonne gerichtet<br />

ist. Der zweite Satellit, Occulter, wird die<br />

Sonne verfinstern und sich zwischen die<br />

Sonne und den Coronagraph schieben. Dies<br />

geschieht mit Hilfe einer Scheibe von 140 cm<br />

Durchmesser und verschiedener (optischer<br />

und Laser-) Geräte, mit denen die relativen<br />

Positionen und Haltungen der beiden Satelliten<br />

berechnet werden, um sie sehr genau<br />

zu positionieren.<br />

Die perfekte Synchronisierung der beiden<br />

Satelliten wird eine künstliche Sonnenfinsternis<br />

erzeugen, wie sie noch nie zuvor<br />

erreicht wurde: Der Koronagraph im Weltraum<br />

wird in der Lage sein, Bilder von der<br />

Sonne zu erhalten, die von Störungen in der<br />

Erdatmosphäre unbeeinflusst sind, während<br />

der Occulter-Satellit, der sich Hunderte<br />

von Metern vom Brennpunkt des optischen<br />

Instruments entfernt befindet, die Auswirkungen<br />

der Beugung stark reduzieren wird.<br />

Da die Satelliten in Formation fliegen, können<br />

sie als ein einziges optisches Instrument<br />

fungieren und eine virtuelle Struktur<br />

im Weltraum schaffen, die in hohem Maße<br />

rekonfigurierbar ist. Die Proba-3-Mission<br />

soll zeigen, dass künftige Missionen in<br />

größerem Maßstab und zu geringeren Kosten<br />

durchgeführt werden können, indem mehrere<br />

kleine Module eingesetzt werden, die<br />

sich im Flug wie ein einziger großer Satellit<br />

verhalten.<br />

Proba-3 ist Teil des ESA-Programms für<br />

allgemeine Unterstützungstechnologie, und<br />

die Beteiligung Spaniens wurde durch die<br />

Unterstützung des Zentrums für technologische<br />

und industrielle Entwicklung sowie<br />

durch eine enge internationale Zusammenarbeit<br />

zwischen Unternehmen ermöglicht.<br />

José Julián Echevarría, Generaldirektor<br />

für Luft- und Raumfahrt und Verteidigung<br />

bei Sener, erklärt hierzu: „Proba-3 ist eine<br />

besonders ehrgeizige Mission, die ein großes<br />

Potenzial für die Luft- und Raumfahrt technik<br />

und die Astronomie birgt. Sie ist aber auch<br />

ein großartiges Beispiel für industrielle<br />

Zusammenarbeit, und wir sind stolz, daran<br />

beteiligt zu sein. Dieser Meilenstein ist das<br />

Ergebnis von mehr als 25 Jahren Arbeit an<br />

Leit-, Navigations- und Kontrollsystemen“.<br />

Der Vizepräsident von Airbus DS Space<br />

Systems in Spanien, Luis Guerra Peña,<br />

erklärte: „Wir freuen uns, Teil dieser internationalen<br />

Zusammenarbeit zu sein und<br />

mit den beiden Satellitenplattformen einen<br />

Beitrag zu leisten. Die Proba-3-Mission ist<br />

ein wichtiger Meilenstein in der Weltraumforschung<br />

und der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Ländern. Wir sind besonders stolz<br />

darauf, einen Beitrag zum Fortschritt von<br />

Wissenschaft und Technologie zu leisten.“<br />

Laut Enrique Fraga, Geschäftsführer der<br />

EST Space Systems bei GMV, „wird Proba-3<br />

einen Wendepunkt bei Weltraummissionen<br />

mit verteilten Elementen (Formationsflug)<br />

markieren. Einer der Schlüssel der Mission<br />

ist die Genauigkeit der relativen Positionierung<br />

zwischen mehreren Fahrzeugen,<br />

die dank des GNC-Subsystems und seines<br />

hohen Autonomiegrads als Einheit arbeiten.<br />

Daher war es für GMV eine Freude, seine<br />

über 30-jährige Erfahrung in die Lösungen<br />

einzubringen, die sowohl für das GNC- als<br />

auch für das Flugdynamiksystem implementiert<br />

wurden.<br />

Frank Preud‘homme, der Direktor für Vertrieb<br />

und Geschäftsentwicklung von Redwire<br />

in Belgien, sagte: „Redwire ist sehr stolz<br />

darauf, Teil der innovativen Proba-3- Mission<br />

zu sein und unser Fachwissen zur Förderung<br />

dieser wichtigen wissenschaftlichen und<br />

technologischen Demonstration einzusetzen.<br />

Proba-3 wird wichtige Daten von der Sonne<br />

liefern, die dem Leben auf der Erde zugute<br />

kommen und den präzisen Formations flug<br />

fördern, der für künftige europäische Missionen<br />

unerlässlich sein wird.<br />

Der CEO von Spacebel, Thierry du Pré-<br />

Werson, erklärte: „Proba-3 ist definitiv eines<br />

unserer Vorzeigeprojekte, das unsere funktionsübergreifenden<br />

Kompetenzen auf allen<br />

Ebenen der Raumfahrtindustrie perfekt unter<br />

Beweis stellt. Dieses äußerst anspruchsvolle<br />

Projekt hat die Spacebel-Teams über<br />

mehrere Jahre hinweg stark beansprucht. In<br />

gewisser Weise stellt es die Anerkennung<br />

unseres Unternehmens unter den führenden<br />

Unternehmen des euro päischen Raumfahrtsektors<br />

dar. Ich möchte Sener und der ESA<br />

für ihr Vertrauen und ihre Zusammen arbeit<br />

danken“.<br />

Haftungsausschluss:<br />

Die hier geäußerte Meinung spiegelt in<br />

keiner Weise die offizielle Meinung der<br />

Europäischen Weltraumorganisation<br />

wider. ◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 41


Aerospace & Defence<br />

Synchronisierung im Open RAN<br />

Synchronisierung ist wichtig im Kommunikationsnetzwerk: Jedes Element muss bestimmte Frequenz-,<br />

Phasen- und Zeitanforderungen erfüllen, um einen ordnungsgemäßen, durchgehenden (End-to-End) Betrieb<br />

sicherzustellen.<br />

Dieser Beitrag befasst sich<br />

darum mit den von der O-RAN<br />

Alliance definierten Synchronisierungsarchitekturen<br />

und zeigt,<br />

wie O-RU- und O-DU-Einheiten<br />

so konzipiert werden können,<br />

dass sie diese Anforderungen<br />

erfüllen. Darüber hinaus werden<br />

Techniken untersucht, um eine<br />

angemessene Überbrückungszeit<br />

bereitzustellen und die Latenz zu<br />

minimieren.<br />

Flexibilität, Wettbewerb<br />

und Offenheit<br />

Open RAN stößt auf großes Interesse<br />

bei Dienstanbietern, die<br />

Kosten senken, den Wettbewerb<br />

verbessern und technische Neuerungen<br />

vorantreiben wollen. Der<br />

Wunsch nach einer disaggregierten<br />

und virtuellen RAN-Architektur<br />

hat zu mehr Flexibilität,<br />

Wettbewerb und Offenheit in<br />

den 5G-Netzen geführt.<br />

Die O-RAN Alliance wurde<br />

2018 mit dem Ziel gegründet,<br />

Hardware zu standardisieren<br />

und offene Schnittstellen zu definieren,<br />

um die Interoperabilität<br />

zwischen den Geräten der Anbieter<br />

sicherzustellen. Protokolle,<br />

Architekturen und Anforderungen<br />

für die Kontroll-, Benutzerund<br />

Synchronisierungsebenen<br />

sind in O-RAN.WG4.CUS.0-<br />

v10.00 definiert.<br />

Autor:<br />

Darrin Gile<br />

Microchip Technology<br />

www.microchip.com<br />

S-Ebene und Genauigkeit<br />

Die Synchronisierungsebene<br />

(S-Plane) befasst sich mit Netzwerktopologien<br />

und Zeitgenauigkeitsgrenzwerten<br />

für die<br />

Fronthaul-Netzwerkverbindung<br />

zwischen O-DU und O-RU.<br />

Die Anforderungen an die Frequenz-,<br />

Phasen- und Zeitsynchronisierung<br />

folgen den 3GPP-<br />

Empfehlungen und richten sich<br />

nach den Netzwerk- und Gerätegrenzwerten<br />

der ITU-T. Für<br />

TDD-Mobilfunknetze beträgt<br />

die Grundanforderung 3 µs<br />

zwischen Basisstationen oder<br />

max. 1,5 µs (G.8271) zwischen<br />

der Endanwendung und einem<br />

gemeinsamen Punkt. Für Geräte,<br />

die mit fortschrittlichen Funktechniken<br />

wie Coordinated Multipoint<br />

oder MIMO verwendet<br />

werden, gelten noch strengere<br />

Genauigkeitsanforderungen.<br />

Um diese strengeren Netzwerkgrenzwerte<br />

zu erfüllen, müssen<br />

die Geräte den in G.8372.2 definierten<br />

maximalen absoluten<br />

Zeitfehler der Klasse C (30 ns)<br />

einhalten.<br />

Timing-Konfigurationen<br />

Die S-Plane wurde mit vier<br />

Topologien für die Verteilung<br />

des Timings durch das Fronthaul-Netzwerk<br />

definiert. Diese<br />

Konfigurationen basieren auf<br />

einer Kombination aus zeit- und<br />

frequenzbasierter Synchronisierung.<br />

Eine primäre Referenzzeituhr<br />

(PRTC oder ePRTC)<br />

im Netzwerk liefert die Basiszeit<br />

für jedes Netzwerkelement.<br />

Durch den Einsatz von GNSS,<br />

PTP und einer Frequenzquelle<br />

für die Bitübertragungsschicht<br />

(PHY), in der Regel Synchronous<br />

Ethernet (SyncE), wird<br />

sichergestellt, dass die O-RU<br />

zuverlässig die für den ordnungsgemäßen<br />

Betrieb des Netzwerks<br />

erforderliche Frequenz- und vor<br />

allem Phasen- und Zeitsynchronisierung<br />

erhält.<br />

Die Bilder 1 und 2 zeigen die<br />

vier definierten Konfigurationen<br />

zur Unterstützung der Netzwerksynchronisierung<br />

im Open RAN-<br />

Fronthaul-Netz.<br />

Konfiguration LLS-C1<br />

Die Synchronisierung für die<br />

erste Konfiguration erfolgt über<br />

eine direkte Verbindung zwischen<br />

O-DU und O-RU. O-DU<br />

empfängt die Netzwerkzeit von<br />

einem PRTC/T-GM, der sich<br />

entweder am gleichen Standort<br />

wie die O-DU befindet oder von<br />

einem entfernten PRTC/T-GM,<br />

der sich weiter hinten im Netzwerk<br />

befindet.<br />

Konfiguration LLS-C2<br />

Bei der Konfiguration LLS-C2<br />

erhält die O-DU weiterhin die<br />

Netzwerkzeit von einem PRTC,<br />

das sich am gleichen Standort<br />

oder weiter oben im Netz befindet.<br />

Die Netzwerkzeit kann von<br />

der O-DU über zusätzliche Switches<br />

im Fronthaul-Netzwerk<br />

weitergeleitet werden. Um die<br />

beste Leistungsfähigkeit zu<br />

erzielen, wird empfohlen, dass<br />

diese Switches ein vollständig<br />

bewusstes (Fully-Aware,<br />

G.8275.1) Netzwerk bilden, in<br />

dem jeder Knoten als Telecom<br />

Boundary Clock (T-BC) fungiert.<br />

Teilweise bewusste (Partially-<br />

Aware) Netze, bei denen ein oder<br />

mehrere Switches nicht an der<br />

PTP-Filterung teilnehmen, sind<br />

ebenfalls zulässig. Je nach Art<br />

des Fronthaul-Netzwerks wird<br />

die Gesamtleistungsfähigkeit des<br />

Netzes durch die Art und Anzahl<br />

der Sprünge im Fronthaul-Netz<br />

begrenzt. So kann beispielsweise<br />

ein Fully-Aware-Netzwerk, das<br />

aus T-BCs der Klasse C (30 ns)<br />

besteht, mehr Sprünge ermöglichen<br />

als ein Fully-Aware-Netz,<br />

das aus T-BCs der Klasse B (70<br />

ns) besteht.<br />

Konfiguration LLS-C3<br />

Bei der dritten Konfiguration<br />

erhalten O-DU als auch O-RU<br />

die Netzwerkzeit von einem<br />

PRTC, der sich im Fronthaul-<br />

Netz befindet. Wie bei LLS-<br />

C2 kann sich die Netzwerkzeit<br />

über Fully- oder Partial-Aware-<br />

Switches durch das Fronthaul-<br />

Netzwerk ausbreiten. In einigen<br />

Fällen kann O-DU als T-BC an<br />

der Weitergabe der Zeit an die<br />

O-RU teilnehmen.<br />

Konfiguration LLS-C4<br />

Die letzte Konfiguration ist die<br />

bevorzugte und am einfachsten<br />

zu implementieren, aber möglicherweise<br />

auch die teuerste der<br />

vier Topologien. O-RU in dieser<br />

Konfiguration erhält die Zeit<br />

vom GNSS als PPS-Takt (Pulse<br />

Per Second) oder von einem am<br />

42 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Bei der Verwendung von Sicherheitsprotokollen<br />

wie MACsec<br />

sollte darauf geachtet werden,<br />

dass die Ver-/Entschlüsselung<br />

nur eine minimale oder gar keine<br />

Verzögerung für die Zeitstempelfunktion<br />

verursacht. Die Leistungsfähigkeit<br />

des fortschrittlichen<br />

Algorithmus und die Stabilität<br />

des Präzisionsoszillators<br />

sollten ebenfalls entsprechend<br />

ausgelegt und gewählt werden,<br />

um die erforderliche Leistungsfähigkeit<br />

zu erzielen. Bei komplexeren<br />

Designs muss sichergestellt<br />

werden, dass alle an der<br />

Verteilung des PPS-Takts beteiligten<br />

Timing-Komponenten die<br />

Eingangs-zu-Ausgangs-Verzögerungsschwankungen<br />

und den<br />

Ausgangs-zu-Ausgang-Versatz<br />

minimieren, um sicherzustellen,<br />

dass selbst die engsten Gerätegrenzwerte<br />

eingehalten werden.<br />

Einige Synchronisierer verfügen<br />

über Kalibrierungsfunktionen,<br />

die eine genaue Messung und<br />

Anpassung der Phasensteuerung<br />

ermöglichen. Eine zusätzliche<br />

Kompensation von Phasenfehlern,<br />

die durch die Temperatur<br />

und Alterung des Präzisionsoszillators<br />

verursacht werden, kann<br />

ebenfalls durchgeführt werden.<br />

Einige oder alle diese Methoden<br />

stellen sicher, dass die Zeitgenauigkeitsgrenzen<br />

der Geräte eingehalten<br />

werden.<br />

Bild 1: LLS-C1- und LLS-C2-Konfigurationen für die Fronthaul-Synchronisierung<br />

gleichen Standort befindlichen<br />

(co-located) PRTC/T-GM. Die<br />

schiere Anzahl der einzurichtenden<br />

5G-NR-Standorte und die<br />

Anforderungen an den Standort<br />

der GNSS-Antenne können dazu<br />

führen, dass die Einrichtung<br />

dieser Konfiguration kostspielig<br />

oder unpraktisch ist. Außerdem<br />

kann GNSS an den Funkstandorten<br />

anfälliger für Spoofing<br />

oder Jamming sein, was<br />

den ordnungsgemäßen Betrieb<br />

stören kann.<br />

Geräte-Design<br />

Wie der Aufbau von Netzwerken<br />

erfordert auch die Synchronisierung<br />

von Netzwerkgeräten<br />

eine angemessene Planung und<br />

Gestaltung. Um die Grenzen der<br />

Netzsynchronisierung einzuhalten,<br />

verwenden die Geräte eine<br />

Kombination aus Zeitstempeln,<br />

fortschrittlichen Phasenregelkreisen<br />

(PLL), robuster Software<br />

für PTP-Unterstützung und Präzisionsoszillatoren.<br />

Das erste wichtige Element des<br />

Designs ist der Systemsynchronisierer,<br />

der aus einer Reihe fortschrittlicher<br />

PLLs besteht. Er<br />

bietet Jitter- und Wander-Filterung<br />

für SyncE-Takte, Eingangsreferenztakt-Überwachung<br />

und<br />

Hitless-Referenzumschaltung<br />

sowie einen numerisch gesteuerten<br />

Oszillator für eine feine<br />

PPS/PTP-Taktsteuerung. Die<br />

PLLs bieten außerdem Bandbreiten,<br />

die sich direkt mit PPS-<br />

Taktquellen verbinden lassen.<br />

Die Aufmachergrafik bringt ein<br />

vereinfachtes Blockdiagramm,<br />

um Synchronisierung umzusetzen.<br />

Präzise Zeitstempel, PTP-Software<br />

und ein fortschrittlicher<br />

Algorithmus verwalten den<br />

PTP-Verkehr und liefern die<br />

Optimierungsberechnungen,<br />

die für die genaue Verfolgung<br />

von Phase und Zeit des T-GM<br />

erforderlich sind. Schließlich<br />

ist der Präzisionsoszillator von<br />

entscheidender Bedeutung, um<br />

die Einhaltung der Holdoverund<br />

Gesamtleistungsparameter<br />

zu gewährleisten.<br />

Diese Bausteine sind für O-DU,<br />

O-RU und alle an der Zeitverteilung<br />

beteiligten Switches gleich.<br />

Die tatsächliche Implementierung<br />

der Funktionsblöcke kann<br />

sich je nach Anwendung unterscheiden.<br />

So kann der Präzisionsoszillator<br />

in Abhängigkeit<br />

von den Holdover-Anforderungen<br />

für jedes einzelne Netzwerkelement<br />

variieren. Eine<br />

O-DU muss stabiler sein und<br />

längere Holdover-Zeiten unterstützen<br />

als eine O-RU. Aus diesem<br />

Grund können O-RU-Designs<br />

höherwertige TCXOs oder<br />

Mini-OCXOs verwenden, während<br />

eine O-DU möglicherweise<br />

einen teureren OCXO einsetzt.<br />

Timing-Latenz verbessern<br />

Zur Verbesserung der Zeitgenauigkeit<br />

innerhalb eines Geräts<br />

kommen verschiedene Techniken<br />

zum Einsatz. Diese reichen<br />

von grundlegenden Design-<br />

Merkmalen, wie der Platzierung<br />

des Zeitstempels so nahe wie<br />

möglich am Rand des Geräts,<br />

bis hin zu einer komplexeren<br />

Systemkalibrierung für das Phasen-Management<br />

innerhalb des<br />

Systems. Die Verwendung von<br />

SyncE und insbesondere von<br />

eEEC, wie in G.8262.1 definiert,<br />

bietet eine stabile Frequenzreferenz,<br />

die die Gesamtphasenleistung<br />

für Hybridkonfigurationen<br />

erheblich verbessert.<br />

Bild 2: LLS-C3- und LLS-C4-Konfigurationen für Fronthaul-Synchronisierung<br />

Anfangs waren ländliche und<br />

private Netze auf der grünen<br />

Wiese gute Ausgangspunkte für<br />

die Einführung von Open RAN.<br />

Mit der Zunahme von Makronetzen<br />

wird die Bereitstellung einer<br />

hochgenauen Netzsynchronisierung<br />

entscheidend für die hohe<br />

Leistungsfähigkeit sein, wie sie<br />

Anwendungen mit sehr geringer<br />

Latenz und neueste Funktechniken<br />

erfordern.<br />

Wer schreibt:<br />

Darrin Gile ist Senior Technical<br />

Staff Engineer in der Timing and<br />

Communications Business Unit<br />

bei Microchip Technology. Er<br />

verfügt über mehr als 26 Jahre<br />

Erfahrung in der Halbleiterindustrie.<br />

In den letzten 20 Jahren war<br />

er in den Bereichen Field Applications<br />

und Business Development<br />

tätig und unterstützte Kunden<br />

bei der Netzwerksynchronisierung<br />

und bei fortschrittlichen<br />

Timing-Anwendungen. Gile hat<br />

sich auf Kundenaufträge im<br />

Zusammenhang mit synchronem<br />

Ethernet und IEEE-1588 spezialisiert.<br />

Er hält einen Master of<br />

Science in Elektrotechnik vom<br />

Georgia Institute of Technology.<br />

Referenz<br />

O-RAN Control, User and Synchronization<br />

Plane Specification<br />

10.0, O-RAN.WG4.CUS.0-<br />

v10.00, Oktober 2022, https://<br />

orandownloadsweb.azurewebsites.net/specifications<br />

◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 43


Aerospace & Defence<br />

Strahlungswirkungen<br />

auf Quarze und Oszillatoren<br />

Quarzresonatoren und -oszillatoren für den Einsatz im Weltraum müssen die Auswirkungen der Strahlung<br />

berücksichtigen.<br />

fluenz, mit der die Menge der<br />

Strahlenbelastung über einen<br />

bestimmten Zeitraum in der<br />

Einheit MeV pro Quadratzentimeter<br />

oder einfach MeV (Millionen<br />

Elektronenvolt) angegeben<br />

wird. Als nächstes wird die akkumulierte<br />

Strahlungsdosis (Total<br />

Ionizing Dose, TID) gemessen,<br />

die von einem Material absorbiert<br />

wird, und zwar in Einheiten<br />

von kRad (Kilorad).<br />

Strahlungswirkungen<br />

auf den Quarz<br />

Autor:<br />

Ron Stephens<br />

Q-Tech Corporation<br />

https://q-tech.com/<br />

Dabei sind zunächst die Auswirkungen<br />

der Strahlung auf<br />

den Quarz selbst und dann auf<br />

alle anderen Komponenten des<br />

Oszillators zu berücksichtigen.<br />

Ionisierende Strahlung<br />

Die hier behandelte Art von<br />

Strahlung wird als ionisierende<br />

Strahlung bezeichnet, weil<br />

sie genügend Energie besitzt,<br />

um elektronische Bauteile zu<br />

beschädigen, indem sie Atome<br />

oder Moleküle ionisiert, indem<br />

sie ihnen Elektronen entzieht<br />

(wodurch das betreffende Atom<br />

oder Molekül elektrisch geladen<br />

wird).<br />

Hintergrund: Bei elektromagnetischen<br />

Wellen nimmt die übertragene<br />

Energie mit der Frequenz<br />

zu. Sichtbares Licht oder<br />

Mikrowellen haben normalerweise<br />

noch nicht genug Energie,<br />

um elektronische Schaltkreise<br />

(oder Lebewesen) zu schädigen,<br />

aber Röntgen- und insbesondere<br />

Gammastrahlen können Schäden<br />

verursachen.<br />

Wir wissen, dass sich elektromagnetische<br />

Wellen auch als<br />

Teilchen beschreiben lassen, die<br />

auch Photonen genannt werden.<br />

Photon kommt von „Licht“; das<br />

sind – anschaulich gesagt – die<br />

„Energieppakete“, aus denen<br />

elektromagnetische Strahlung<br />

besteht. Ein Photon hat keine<br />

Masse, aber eine Energie und<br />

einen Impuls – die beide proportional<br />

zu seiner Frequenz<br />

sind. Ein Photon des sichtbaren<br />

Lichts hat eine bestimmte Energiemenge,<br />

die unproblematisch<br />

ist, ein Gammastrahlen-Photon<br />

jedoch hat ein viel höheres<br />

Energieniveau, das sehr wohl<br />

problematisch ist. Alle abgestrahlten<br />

Teilchen mit tatsächlicher<br />

Masse, wie Elektronen,<br />

Protonen, Neutronen und Ionen,<br />

haben genug Energie, um ein<br />

Problem darzustellen.<br />

Wichtige Strahlungsmessungen<br />

Angesichts der Bedeutung der<br />

Energiemenge, die mit der Strahlenbelastung<br />

einhergeht, ist es<br />

wichtig zu wissen, wie diese<br />

charakterisiert und quantifiziert<br />

wird. Es gibt zwei gebräuchliche<br />

Maßstäbe und Maßeinheiten.<br />

Erstens die sogenannte Energie-<br />

Was den Quarzkristall selbst<br />

betrifft, so ist die gute Nachricht,<br />

dass er im Gegensatz zu vielen<br />

anderen elektronischen Bauteilen<br />

nicht „stirbt“ und unter keinen<br />

vernünftig vorhersehbaren<br />

Umständen durch Strahlung<br />

außer Betrieb gesetzt wird. Das<br />

Einzige, was den Kristall vollständig<br />

zerstört, ist ein mechanischer<br />

Schock, der stark genug<br />

ist, um ihn tatsächlich zu zerbrechen,<br />

was möglich ist, aber nicht<br />

unter normalen Raumfahrtbedingungen.<br />

Was passieren kann, ist, dass<br />

bestimmte Arten und Mengen<br />

von Strahlung die Frequenz des<br />

Quarzresonators verändern. Das<br />

Ausmaß der Frequenzänderung<br />

ist normalerweise nicht übermäßig,<br />

sondern hängt von vielen<br />

Variablen ab, darunter die Frequenzs,<br />

der Qualitätsfaktor (Q),<br />

die Art des Schliffs des Kristalls,<br />

die Art der Strahlung und deren<br />

Menge.<br />

Die Frequenzveränderung ist<br />

in erster Linie auf sehr geringe<br />

Verunreinigungen im Siliziumdioxid-Quarzkristallgitter<br />

zurückzuführen.<br />

Diese verschiedenen<br />

möglichen Verunreinigungen<br />

44 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Umgebung<br />

oder Umlaufbahn<br />

können sich im Quarz lösen und<br />

bewegen, was zu kleinen Frequenzänderungen<br />

führt.<br />

Ein Quarz für elektronische<br />

Zwecke wird unter sehr hohen<br />

Temperatur- und Druckbedingungen<br />

synthetisch gezüchtet.<br />

Hier wurden enorme Verbesserungen<br />

erzielt, sodass die durch<br />

die Strahlung verursachten Frequenzschwankungen<br />

heute deutlich<br />

reduziert werden.<br />

Darüber hinaus wird ein Quarz<br />

für die Verwendung in Resonatoren<br />

für den Weltraum einem<br />

speziellen Verfahren unterzogen,<br />

das als Sweeping bezeichnet<br />

wird. Beim „Sweepen“ von<br />

Quarzstäben werden diese einem<br />

sehr hohen unidirektionalen<br />

elektrostatischen Gleichstromfeld<br />

von 1000 V/cm (400 V/Zoll)<br />

ausgesetzt und gleichzeitig einer<br />

sehr hohen Temperatur von etwa<br />

500 °C, wobei der Stromfluss<br />

überwacht wird.<br />

Dieses „Sweepen“ führt dazu,<br />

dass viele Verunreinigungen<br />

durch die Quarzbarren hindurch<br />

zu den Kanten wandern,<br />

die dann mit einer Säge abgeschnitten<br />

werden, so dass die<br />

reinen Quarzbarren übrigbleiben,<br />

die als „gesweepter Quarz“<br />

bekannt sind.<br />

Der gereinigte Quarzbarren weist<br />

eine verbesserte Strahlungsunempfindlichkeit<br />

auf. In den<br />

meisten (fast allen) Quarzspezifikationen<br />

für Weltraumanwendungen<br />

ist daher festgelegt, dass<br />

ein gesweepter Quarz verwendet<br />

werden muss.<br />

Anwendungen<br />

Die in den präzisesten Quarzoszillatoren<br />

verwendeten Resonatoren,<br />

typischerweise SC-<br />

Cut-Quarze in OCXOs (Oven<br />

Controlled Crystal Oscillators),<br />

ändern ihre Frequenz in den meisten<br />

Strahlungsumgebungen nur<br />

um wenige oder mehrere ppb<br />

(parts per billion). Wenn man sie<br />

gut charakterisiert und versteht,<br />

kann man mit dieser Art von<br />

Frequenzänderungen umgehen.<br />

Die typischen Quarzresonatoren,<br />

die in weniger präzisen XOs<br />

(einfachen Quarzoszillatoren)<br />

verwendet werden, ändern die<br />

Frequenz in der Regel um einige<br />

oder mehrere ppm, und da die<br />

Toleranzen bei diesen XOs in<br />

der Regel etwa ±50 ppm betragen,<br />

kann dies ebenfalls in Kauf<br />

genommen werden.<br />

Tatsächlich hat sich das Wachstum<br />

hochwertiger Quarzbarren<br />

sogar so stark verbessert, dass<br />

viele Unternehmen in XOs für<br />

einige der weniger anspruchsvollen<br />

Weltraumumgebungen<br />

nichtgesweepten Quarz verwenden.<br />

Strahlungseffekte<br />

auf Oszillatorebene<br />

Strahlungsauswirkungen auf die<br />

anderen elektronischen Komponenten<br />

in einem Oszillatorgehäuse<br />

sind ein komplizierteres<br />

Thema, da alle aktiven Bauelemente<br />

(Halbleiter, Transistoren,<br />

digitale elektronische Bausteine<br />

usw.) durch verschiedene Arten<br />

von Strahlung beeinträchtigt<br />

werden können.<br />

Industriestandard TID<br />

Weltraum (Deep Space) iterplanetarische Einsätze 300 krad+<br />

GEO<br />

MEO<br />

LEO<br />

kommerziell, militärisch,<br />

wissenschaftlich<br />

(Com, Mil, Scientific)<br />

kommerziell, Navigation<br />

(Com, Nav)<br />

kostengünstige<br />

Megakonstellationen<br />

Diese Tabelle betrifft den Industriestandard für die gesamte ionisierende Strahlendosis (TID)<br />

in den erdorbitalen Bereichen und des Weltraums<br />

100 krad<br />

100 krad<br />

30...50 krad<br />

Die ionisierende Gesamtdosis<br />

(TID) ist die kumulative absorbierte<br />

Dosis in einem bestimmten<br />

Material, die sich aus der<br />

Energie der ionisierenden Strahlung<br />

bei einer Dosisleistung<br />

zwischen 50 und 300 rad(Si)/s<br />

ergibt. Für elektronische Bauteile<br />

ist TID ein möglicher langfristiger<br />

Ausfallmechanismus, s.<br />

auch Tabelle. Um eine solche<br />

Zertifizierung zu erhalten, müssen<br />

die Bauteile aus einem Los<br />

stammen, von dem eine repräsentative<br />

Probe mindestens das<br />

Doppelte des betreffenden TID-<br />

Wertes oder 200 krad überstanden<br />

hat, um die 100-krad-Konformität<br />

des Loses zu bestätigen.<br />

Diese Prüfung wird in einem so<br />

genannten RLAT-Bericht (Radiation<br />

Lot Acceptance Test) festgehalten.<br />

Die Enhanced Low Dose Rate<br />

Sensitivity (ELDRS) ist vergleichbar<br />

mit TID, doch die<br />

gesamte erforderliche Strahlung,<br />

z.B. 100 krad, wird mit einer<br />

viel geringeren Dosisleistung<br />

verabreicht, normalerweise 0,01<br />

bis 0,1 rad(Si)/s. Die Bestrahlungstests<br />

müssen daher viel<br />

länger dauern, bis zu 120 Tage.<br />

Der Grund dafür ist, dass paradoxerweise<br />

einige Komponenten<br />

durch langsamere Strahlungsraten<br />

stärker beeinträchtigt werden<br />

als durch schnellere Raten.<br />

Glücklicherweise handelt es sich<br />

bei den für ELDRS anfälligen<br />

Komponenten in erster Linie um<br />

bipolare Halbleiter. Werden diese<br />

nicht verwendet, ist es nicht notwendig,<br />

ELDRS zu testen.<br />

Eine sehr wichtige Art von Strahlung<br />

sind Einzelereignis-Effekte<br />

(Single Event Effects, SEE).<br />

Einzelereignisse werden durch<br />

einen einmaligen Aufprall eines<br />

Teilchens (in der Regel eines<br />

schweren Ions) verursacht. Die<br />

Stärke des Ereignisses wird in<br />

MeV (Millionen Elektronenvolt)<br />

gemessen.<br />

SEEs werden in mindestens drei<br />

Hauptkategorien unterteilt, die<br />

nach Schweregrad geordnet sind:<br />

• Einzelereignis-Transienten<br />

(SET)<br />

• Einzelereignis-Upsets (SEU)<br />

• Einzelereignis-Latchups (SEL)<br />

Ein wesentlicher Unterschied<br />

zwischen TID und SEE besteht<br />

darin, dass TID ein kumulativer<br />

Effekt ist, der sich im Laufe der<br />

Zeit durch alle Arten von Umgebungsstrahlung<br />

aufbaut, während<br />

SEE-Schäden fast sofort auftreten,<br />

wenn ein hochenergetisches<br />

Teilchen auf ein Halbleiterbauelement<br />

trifft.<br />

Da die Leitungsabstände integrierter<br />

Schaltkreise immer enger<br />

werden, kann der Aufprall eines<br />

Partikels einen Kurzschluss<br />

zwischen zwei Leitungen oder<br />

andere katastrophale Schäden<br />

verursachen, die möglicherweise<br />

zu einem Totalschaden<br />

im Gerät führen.<br />

Ein SET entsteht, wenn sich die<br />

bei einem Ionisierungsereignis<br />

gesammelte Ladung in Form<br />

eines Störsignals entlädt, das sich<br />

durch den Stromkreis bewegt.<br />

Dies ist de facto der Effekt einer<br />

elektrostatischen Entladung. Es<br />

handelt sich um einen weichen<br />

Fehler, der reversibel ist. SET-<br />

Ereignisse, die sich vollständig<br />

selbst erholen, sind die am<br />

wenigsten katastrophalen SEE-<br />

Ereignisse, aber dennoch wichtig<br />

und können in manchen Fällen<br />

dazu führen, dass ein Bauteil<br />

nicht für den vorgesehenen<br />

Verwendungszweck eingesetzt<br />

werden kann.<br />

SEUs sind Zustandsänderungen<br />

von Speicher- oder Registerbits,<br />

die durch ein einzelnes Ion verursacht<br />

werden, das mit dem Chip<br />

interagiert. Sie verursachen zwar<br />

keine dauerhaften Schäden am<br />

Gerät, können aber bei einem<br />

System, das sich von einem<br />

solchen Fehler nicht erholen<br />

kann, zu dauerhaften Problemen<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 45


Aerospace & Defence<br />

führen. Dies sind weiche Fehler,<br />

die reversibel sind. SEUs können<br />

zu funktionalen Einzelereignisunterbrechungen<br />

(Single-event<br />

Functional Interrupts, SEFI)<br />

werden, wenn sie Steuerschaltungen<br />

wie Zustandsautomaten<br />

stören und das Gerät in einen<br />

undefinierten Zustand, einen<br />

Testmodus oder einen Halt versetzen,<br />

der dann einen Reset oder<br />

einen Stromversorgungszyklus<br />

erfordert, um wiederhergestellt<br />

zu werden.<br />

Ein SEL ist ein schwerer Fehler<br />

und kann nicht rückgängig<br />

gemacht werden. Bulk-CMOS-<br />

Bauelemente sind am anfälligsten.<br />

SEL-Ereignisse führen<br />

dazu, dass ein Halbleiter<br />

„durchbricht“ oder „stirbt“. Er<br />

wird sich überhaupt nicht von<br />

selbst erholen. Das ist für eine<br />

Anwendung im Weltraum niemals<br />

akzeptabel.<br />

Eine prompte Dosis ist am wahrscheinlichsten<br />

bei der Detonation<br />

einer Atombombe, die eine<br />

große Menge an Strahlung mit<br />

einer Rate von 1E 8 bis 1E 13 Rad<br />

pro Sekunde freisetzt.<br />

Interessanterweise können<br />

richtig konstruierte, hochzuverlässige<br />

SC-Cut-Kristallresonatoren<br />

aus geschliffenem<br />

Quarz nicht nur diese extrem<br />

energiereichen und heftigen<br />

Strahlungsereignisse überstehen,<br />

sondern sogar mechanisch<br />

weiterschwingen, während selbst<br />

die besten elektronischen Komponenten<br />

einen kurzen Ausfall<br />

von wenigen bis 20 ns erleben.<br />

Diese wichtige Aufrechterhaltung<br />

von Phase und Frequenz<br />

durch die mechanische Vibration<br />

eines doppelt rotierten Quarzkristalls<br />

in einem OCXO wird<br />

als Schwungrad effekt (flywheel<br />

effect) bezeichnet.<br />

Neutronenverdrängungsschäden<br />

und kumulative Effekte sind allmähliche<br />

Effekte, die während<br />

der gesamten Lebensdauer der<br />

Elektronik, die einer Strahlungsumgebung<br />

ausgesetzt ist, aufgrund<br />

der durch die Strahlung<br />

in die Elektronik eingebrachten<br />

Energie auftreten.<br />

Ein Gerät, das empfindlich auf<br />

TID oder Verdrängungsschäden<br />

(Displacement Damage, DD)<br />

reagiert, fällt in einer Strahlungsumgebung<br />

aus, wenn die<br />

akkumulierten TID die Toleranzgrenzen<br />

erreicht haben.<br />

DD erzeugt Defekte im Halbleitergitter,<br />

die zu langfristiger<br />

elektrischer Beeinträchtigung<br />

führen. Bipolare Bauelemente<br />

(BJTs, Dioden, MOSFETs) sind<br />

anfällig für DD durch Neutronen<br />

oder Protonen. DD wird nicht in<br />

einer Einheit gemessen, sondern<br />

nur in ihren Auswirkungen auf<br />

die Geräte. Der Verdrängungsschaden<br />

wird durch die Partikelfluenz<br />

in Partikel/cm 2 ausgedrückt,<br />

d.h. N/cm 2 oder P/cm 2 .<br />

Fazit<br />

Es gibt noch viele andere Arten<br />

von Strahlung, und jede der oben<br />

genannten Strahlungsarten hat<br />

viele wichtige Details und Nuancen,<br />

auf die hier nicht eingegangen<br />

wird. Der Verfasser möchte<br />

dem Leser mit diesem Artikel<br />

einen kurzen Überblick und ein<br />

gewisses intuitives Verständnis<br />

für die Tragweite des Themas<br />

vermitteln. ◄<br />

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46 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Aerospace & Defence<br />

Protokolltestlösung zur Unterstützung<br />

von NTN-NB-IoT-Geräten für GEO-Satelliten<br />

Release 17. Mit dieser Funktionserweiterung<br />

trägt Anritsu<br />

dazu bei, die Qualität von NTN-<br />

Geräten zu verbessern und zur<br />

Verwirklichung einer florierenden<br />

Netzwerkgesellschaft<br />

beizutragen.<br />

Hintergrund der Entwicklung<br />

gerung auszugleichen. Um diese<br />

Testanforderungen zu erfüllen,<br />

hat Anritsu eine Protokolltestlösung<br />

entwickelt, die sich durch<br />

hohe Zuverlässigkeit, basierend<br />

auf Testerfahrungen mit marktführenden<br />

Kunden, und hohe<br />

Flexibilität bei der Einstellung<br />

der Bedingungen auszeichnet.<br />

Die Anritsu Corporation hat<br />

die Funktionalität ihres Signaling<br />

Testers MD8430A um eine<br />

Protokolltestlösung für Non-<br />

Terrestrial-Network-Geräte für<br />

GEO-Satelliten erweitert. Als<br />

Ergebnis des Upgrades kann der<br />

MD8430A nun NTN Narrow<br />

Band Internet of Things (NB-<br />

IoT) Technologien unterstützen.<br />

NTN NB-IoT ist ein IoT-Kommunikationsdienst<br />

für Bereiche,<br />

die von terrestrischen Basisstationen<br />

nicht abgedeckt werden<br />

können, und wird in Bereichen<br />

wie Seeschifffahrt, Logistik,<br />

Bergbau und Automobilen eingesetzt.<br />

Er ermöglicht es einer<br />

Vielzahl von IoT-Geräten, sich<br />

bei geringem Stromverbrauch<br />

mit dem Netz zu verbinden. Die<br />

aktuelle Spezifikation ist 3GPP<br />

In der Vergangenheit haben einzelne<br />

Satellitenbetreiber proprietäre<br />

Satellitenkommunikationsdienste<br />

angeboten. Seit der<br />

Standardisierung der NTN-Kommunikation<br />

in 3GPP Release<br />

17 ist der Markt für Satellitenkommunikationsdienste<br />

jedoch<br />

schnell gewachsen, sodass verschiedene<br />

Überprüfungen auf der<br />

Grundlage der Standardspezifikationen<br />

erforderlich wurden.<br />

Für GEO-Satelliten benötigen<br />

die Hersteller von NTN-Geräten<br />

Testumgebungen, die die Kommunikationsverzögerung<br />

über<br />

eine Entfernung von etwa 36.000<br />

km zwischen Satellit und Gerät<br />

simulieren können. Die Satelliten<br />

müssen über diese Entfernung<br />

auch Informationen an das<br />

Gerät übertragen, um die Verzö-<br />

Überblick über das Produkt<br />

Der MD8430A ist ein Basisstationssimulator,<br />

der ein simuliertes<br />

Netzwerk aufbauen kann, das für<br />

die Entwicklung von Chipsätzen<br />

und Geräten erforderlich ist. Mit<br />

der Software-Option NTN NB-<br />

IoT (GEO) MD8430A-043 und<br />

der Steuerungs-Software-Option<br />

NTN over IoT Framework for<br />

RTD MX800050A-070 kann<br />

der MD8430A mit einem NTN-<br />

Gerät für GEO-Satelliten verbunden<br />

werden, wodurch unter<br />

anderem die Verbindung mit<br />

dem NTN-Netz und das Roaming<br />

zwischen dem terrestrischen<br />

Netz und dem NTN-Netz<br />

getestet werden kann.<br />

Anritsu Corporation<br />

www.anritsu.com<br />

OCXOs für New-Space-Anwendungen<br />

Die Q-Tech Corporation stellte eine fortgeschrittene<br />

Serie temperaturstabilisierter<br />

Quarzoszillatoren (OCXOs) für New-<br />

Space-Anwendungen vor. Entwickelt von<br />

der deutschen Tochtergesellschaft des<br />

Unternehmens AXTAL, zeichnet sich<br />

die AXIOM75Sx-Serie durch ein extrem<br />

niedriges Phasenrauschen (trägernah und<br />

Grundrauschen) und die erforderliche<br />

Strahlungshärte für High-Performance-<br />

LEO-Satellitentiming- und Frequenzgenerierungs-Anwendungen<br />

aus.<br />

Die Serie ist für die Frequenzen 10 MHz<br />

(AXIOM75SL) und 50...400 MHz (AXI-<br />

OM75SH) verfügbar. Beide Serien liefern<br />

ein geringes Phasenrauschen mit einem<br />

Grundrauschen herunter bis zu -180 dBc/<br />

Hz. Tests und Screenings nach spezifischen<br />

Kundenanforderungen sind möglich, und<br />

Quarz mit Swept-Material ist ebenfalls<br />

erhältlich.<br />

Zu den wichtigsten Merkmalen der AXI-<br />

OM75Sx-Serie gehören eine Strahlungstoleranz<br />

bis 50 kRad (Si) TID, designbedingte<br />

SEL-Immunität (Single Event<br />

Latch-up), SET-Unempfindlichkeit (Single<br />

Event Transient), sehr gute Frequenzstabilität,<br />

Temperaturstabilität


Aerospace & Defence<br />

GNSS-Plattform für höhere Positionierungsgenauigkeit<br />

in städtischen Gebieten<br />

Die F10-Plattform von u-blox erhöht die Positionierungsgenauigkeit durch die Reduzierung von<br />

Mehrwegeausbreitungseffekten und vereinfacht so die genaue Ortung eines Fahrzeugs.<br />

Das Unternehmen u-blox, ein weltweit<br />

führender Anbieter von drahtlosen Kommunikations-<br />

und Ortungstechnologien<br />

und entsprechenden Service-Leistungen,<br />

stellte die F10 vor, eine Dualband-GNSS-<br />

Plattform, die gleichzeitig das L1- und das<br />

L5-Band nutzt, um eine verbesserte Erkennung<br />

von reflektierten Signalen und damit<br />

eine Genauigkeit im Meterbereich zu bieten.<br />

Die Plattform eignet sich für Anwendungen<br />

im Bereich der urbanen Mobilität,<br />

wie beispielsweise Telematiklösungen und<br />

Mikromobilität.<br />

Immer mehr Anwendungen<br />

setzen einen GNSS-Empfänger für die präzise<br />

Positionsbestimmung ein. Doch die<br />

bisher eingesetzten GNSS-Produkte zeigen<br />

in städtischen Gebieten Schwächen.<br />

Für eine genaue und zuverlässige Ortung<br />

in dicht besiedelter Umgebung, in denen<br />

Gebäude oder Bäume die Satellitensignale<br />

reflektieren, müssen GNSS-Empfänger<br />

Mehrwegeausbreitungs-Effekte reduzieren.<br />

Hier bietet das L5-Band mit der Möglichkeit<br />

der besseren Erkennung dieser Effekte<br />

einen erheblichen Vorteil. In Kombination<br />

mit dem bewährten L1-Band kann ein L1/<br />

L5-Dualband-GNSS-Empfänger eine Positionierungsgenauigkeit<br />

(CEP50) von


Aerospace & Defence<br />

STT-MRAM-Bausteine mit CGA-Optionen für den Weltraum<br />

Für Kunden aus dem Weltraumbereich,<br />

die nach zusätzlicher Zuverlässigkeit und<br />

Robustheit suchen, hat Micross sein Angebot<br />

an weltraumtauglichen STT-MRAMs<br />

um eine Column Grid Array (CGA) Option<br />

für die 4Gb- und 1Gb-Keramikbausteine<br />

erweitert. CGA ist eine Verbindungstechnologie<br />

für hochzuverlässige Anwendungen,<br />

die thermische und mechanische<br />

Belastungen mildert und eine bessere Leistung<br />

als Standard-BGA-Verbindungen<br />

ermöglicht.<br />

KAMAKA Electronic<br />

Bauelemente Vertriebs GmbH<br />

www.kamaka.de<br />

Micross STT-MRAM (Vertrieb: KAMAKA<br />

Electronic Bauelemente Vertriebs Gmbh)<br />

erweiterte sein Angebot um eine Column<br />

Grid Array (CGA)-Option für die 4Gbund<br />

1Gb-Keramikbausteine.<br />

Anwendungen:<br />

• weltraumtaugliche prozessorbasierte<br />

Systeme und FPGA-Boards<br />

• LEO-, MEO-, GEO- und HEO-Weltraummissionen<br />

• Satelliten, Trägerraketen<br />

• Raumfahrtsysteme und -fahrzeuge<br />

• Luft- und Raumfahrt systeme ◄<br />

Wir wissen, welche Kräfte wirken: Deine.<br />

Wir suchen Elektroniker:innen<br />

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Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Teilzeit sowie weitere<br />

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hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 49


Aerospace & Defence<br />

Real-Time Kinematic statt Multi-GNSS<br />

Zentimetergenaue Positionierung in Echtzeit<br />

Die Bedeutung einer exakten Positionsbestimmung gewinnt in vielen Bereichen und Anwendungen an<br />

Bedeutung. Mit Echtzeitkinematik (Real-Time Kinematic, RTK) existiert eine Technologie, die im Vergleich zu<br />

gewöhnlichen Multi-GNSS-Systemen wesentlich genauer ist und wirtschaftlich immer attraktiver wird.<br />

Gemeinsam mit dem Rutronik<br />

Wireless Competence Center<br />

haben die Experten von Rutronik<br />

System Solutions das Adapter<br />

Board RAB4 entwickelt, mit<br />

dem das Leistungsvermögen<br />

von RTK unkompliziert getestet<br />

werden kann, ohne eine<br />

eigene Hardware konzipieren<br />

zu müssen. Durch die beschleunigte<br />

Vorentwicklungsphase und<br />

Kostenreduktion trägt das RAB4<br />

dazu bei, Anwendungen schneller<br />

zur Marktreife zu bringen.<br />

Hintergrund-Infos<br />

Autonom fahrende Fahrzeuge,<br />

Drohnen oder auch Landwirtschaftsmaschinen<br />

sind auf eine<br />

genaue Positionsbestimmung<br />

in Echtzeit angewiesen. RTK<br />

ist eine Technologie, die die<br />

Präzision von Satellitensystem-<br />

Positionen mithilfe einer Basisstation,<br />

die Korrekturdaten an<br />

einen sich bewegenden Empfänger<br />

sendet, erhöht. Dadurch<br />

kann eine Genauigkeit von ein<br />

bis zwei Zentimetern erreicht<br />

werden, auch bei sich schnell<br />

bewegenden Objekten.<br />

die Technologie mit ihren<br />

Vorteilen für weitere Anwendungsbereiche<br />

interessant. Mit<br />

unserem RAB4 bieten wir eine<br />

moderne Hardwarelösung an,<br />

die es ermöglicht, RTK schnell<br />

und kostengünstig für verschiedene<br />

Anwendungen zu testen“,<br />

erläutert Stephan Menze, Head<br />

of Global Innovation Management<br />

bei Rutronik.<br />

Modernste Komponenten<br />

für das beste Ergebnis<br />

Auf dem RAB4 sind leistungsstarke<br />

Bauteile verbaut, die sich<br />

alle auf der Linecard von Rutronik<br />

befinden. Das hochpräzise<br />

RTK-Positionierungsmodul<br />

UM980 von Unicore Communications<br />

basiert auf der neuesten<br />

Generation des GNSS-SoC<br />

NebulasIV, bietet eine hohe<br />

Positionsbestimmungsrate und<br />

unterstützt alle verfügbaren<br />

GNSS-Frequenzen. Damit eignet<br />

es sich hervorragend für Navigations-<br />

und Positionierungsanwendungen.<br />

„Wir gehören zu den Top-Anbietern<br />

im Bereich der hochpräzisen<br />

Positionierungsmodule und<br />

haben eine starke Partnerschaft<br />

mit Rutronik aufgebaut. Wir<br />

freuen uns sehr über das neue<br />

RAB4. Wir glauben, dass die<br />

Integration unseres leistungsstarken<br />

UM980-Moduls in das<br />

Adapter Board die Bekanntheit<br />

der RTK-Technologie erheblich<br />

steigern und Entwicklern<br />

die Fähigkeiten unseres Moduls<br />

zeigen wird“, sagt Zhang Bing,<br />

Vice President Marketing bei<br />

Unicore.<br />

Für eine absolute Positionierung<br />

ist ein 4G-LTE-Modul mit integriertem<br />

Standard-Multi-GNSS-<br />

Empfänger der LE910-Serie von<br />

Telit Cinterion auf dem Adapter<br />

Board verbaut. Weiterer Vorteil:<br />

Aufgrund der Integration eines<br />

GNSS- und RTK-Empfängers<br />

besteht die Möglichkeit, die<br />

Ausgaben direkt miteinander zu<br />

vergleichen, ohne mehrere Entwicklungskits<br />

unterschiedlicher<br />

Hersteller nutzen zu müssen. Das<br />

RAB4 enthält darüber hinaus<br />

eine 100 MB Prepaid SIM-Karte.<br />

Aufgrund dieser Kombination<br />

können NTRIP-Korrekturdaten<br />

aus dem Internet bezogen werden.<br />

Der Betrieb einer eigenen<br />

Referenzstation ist daher nicht<br />

notwendig.<br />

Modulares Konzept<br />

ermöglicht vielfältige<br />

Entwicklungsvorhaben<br />

Dank der Arduino-Schnittstelle<br />

kann das RAB4 leicht mit anderen<br />

Boards wie beispielsweise<br />

dem RDK3 von Rutronik System<br />

Solutions, einem Base Board,<br />

mit dem Wireless-Verbindungen<br />

mittels Bluetooth® Low Energy<br />

realisiert werden können, kombiniert<br />

werden. Das Applikationsbeispiel<br />

von Rutronik System<br />

Solutions zeigt diese Verbindung.<br />

So wurde eigens ein<br />

Rover entwickelt, der sich via<br />

App zentimetergenau steuern<br />

lässt. Premiere feierte dieser<br />

auf der embedded world <strong>2024</strong><br />

in Nürnberg.<br />

Rutronik Elektronische<br />

Bauelemente GmbH<br />

www.rutronik.com<br />

„RTK ist keine neue Technologie,<br />

sondern wird in einigen<br />

Bereichen schon lange verwendet.<br />

Bisher waren die Kosten<br />

jedoch sehr hoch. Mittlerweile<br />

stehen günstigere, aber dennoch<br />

leistungsstarke Module<br />

zur Verfügung. Dadurch wird<br />

50 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Messtechnik<br />

Multimeter mit Touchscreen<br />

Dank der kompakten Größe eignen sich<br />

die Geräte auch gut für die Befestigung an<br />

einer Halterung.<br />

Die Digitalmultimeter der Serie DM858<br />

von Rigol sind Tischgeräte mit 5,5-stelliger<br />

Anzeige, einer Geschwindigkeit von<br />

max. 125 Messwerten/s, einem Datenerfassungsspeicher<br />

von 500.000 Punkten und<br />

einer Genauigkeit von 0,03% DCV (1 Jahr).<br />

Meilhaus Electronic GmbH<br />

www.meilhaus.com<br />

Das DM858 bietet elf Messfunktionen<br />

für Eingangssignale, fünf mathematische<br />

Operationen und drei grafische Anzeigetypen.<br />

Die Geräte sind mit einem 17,8 cm<br />

großen Touchscreen ausgestattet. Neben<br />

USB- und LAN-Schnittstelle (Standard)<br />

haben die Digitalmultimeter eine Web-Control-Funktion,<br />

über die sie direkt gesteuert<br />

werden können. Über eine Typ-C-Stromschnittstelle<br />

können die Multimeter der<br />

DM858-Serie mit Strom versorgt werden.<br />

Die Geräte der Serie DM858 sind mit<br />

verschiedene Messfunktionen ausgestattet<br />

und unterstützen etwa DCV, DCI,<br />

ACV, ACI, 2-Leiter-Widerstand, 4-Leiter-Widerstand,<br />

Frequenz, Periode, Kontinuität,<br />

Diode, Kapazität und beliebige<br />

Sensor messungen. Die Daten werden auf<br />

einer großen grafischen Anzeige in Trenddiagrammen,<br />

Histogrammen oder Balkendiagrammen<br />

dargestellt.<br />

Mit einfachen Touchscreen-Gesten auf dem<br />

17, 8 cm großen Display lassen sich die<br />

Geräte bedienen. Der Bildschirm ist außerdem<br />

mit einer Dual-Anzeigefunktion ausgestattet,<br />

sodass zwei Messungen auf einmal<br />

angezeigt werden können, was die Beobachtung<br />

und Analyse von Daten erleichtert.<br />

Die Digitalmultimeter der DM858-Serie sind<br />

kompakt und leicht zu transportieren. Die<br />

kompakte Größe spart wertvollen Platz auf<br />

dem Prüfstand, das leichte Gewicht erlaubt<br />

eine einfache mobile Nutzung. Über eine<br />

USB-Typ-C-Schnittstelle können die Geräte<br />

von einer mobilen Stromquelle gespeist<br />

werde. Standard-USB- und LAN-Schnittstellen<br />

dienen einer flexiblen PC-Konnektivität,<br />

außerdem ist die Fernsteuerung über<br />

Web Control möglich. ◄<br />

Precise Radome<br />

Measurement<br />

Systems<br />

Military and Commercial<br />

Applications<br />

Transmission Efficiency<br />

Beam Deflection Error<br />

Pattern Distortion<br />

Reflectivity<br />

Positioner Error Correction<br />

Time Domain Analysis<br />

Exceeding RTCA-DO-213A Specifications<br />

Test with Confidence at www.nsi-mi.com


Messtechnik<br />

Netzgeräte mit marktführenden Funktionen<br />

Die neuesten DC-Netzgeräte<br />

von Rohde & Schwarz für den<br />

allgemeinen Handbetrieb im<br />

Labor genauso wie automatisierte<br />

Anwendungen bieten einen<br />

für Geräte der Einsteigerklasse<br />

extrem breiten Funktionsumfang.<br />

Die Netzgeräteserie R&S<br />

NGC100 umfasst Ein-, Zweiund<br />

Dreikanal-Modelle, die bis<br />

zu 32 V, 10 A und 100 W liefern.<br />

DC-Netzgeräte sind in der<br />

gesamten Elektronikindustrie<br />

unverzichtbar und erfüllen einen<br />

grundlegenden Bedarf: Sie wandeln<br />

die Spannung einer Wechselstromquelle,<br />

die Schwankungen<br />

und Spannungsstößen<br />

ausgesetzt sein kann, in eine<br />

genaue und stabile Gleichspannung<br />

um.<br />

Rohde & Schwarz<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

Die neue R&S NGC100 Netzgeräteserie<br />

wird nicht nur dieser<br />

fundamentalen Anforderung<br />

gerecht, sondern bietet Merkmale,<br />

Funktionen und Fernsteuerfähigkeiten<br />

für Anwendungen,<br />

die weit über die Bereitstellung<br />

einer stabilen Ausgangsleistung<br />

hinausgehen.<br />

Das Einkanal-Modell R&S<br />

NGC101 liefert 10 A, das Zweikanal-Modell<br />

R&S NGC102<br />

bis zu 5 A pro Kanal und das<br />

dreikanalige R&S NGC103 bis<br />

zu 3 A pro Kanal. Dank kompaktem<br />

Formfaktor und geringem<br />

Gewicht können zwei R&S-<br />

NGC100-Geräte nebeneinander<br />

in einem 19-Zoll-Rack montiert<br />

werden, um den Platzbedarf<br />

komplexer Testaufbauten zu<br />

minimieren.<br />

Bei den Zwei- und Dreikanal-<br />

Modellen sind alle Kanäle für<br />

maximale Flexibilität vollständig<br />

isoliert. Der Benutzer kann diese<br />

Kanäle als komplett unabhängige,<br />

extrem kompakte Stromversorgungen<br />

einsetzen. Alternativ<br />

lassen sich die Kanäle in<br />

Reihe schalten um den maximalen<br />

Potenzialunterschied auf 96<br />

V zu erhöhen, oder parallel, um<br />

Ströme bis 10 A zu ermöglichen.<br />

Dank vollständiger galvanischer<br />

Trennung können die Kanäle<br />

zur Versorgung symmetrischer<br />

Schaltungen zusammengeschaltet<br />

werden, ohne mögliche Erdschleifen<br />

bedenken zu müssen.<br />

Die allgemeine Performance des<br />

R&S NGC100 als Netzgerät ist<br />

ausgezeichnet, sowohl hinsichtlich<br />

des Ausgangsbereichs als<br />

auch der Ausgangsqualität in<br />

Bezug auf Restwelligkeit und<br />

Rauschen. Die unterstützten<br />

Anwendungen und zusätzlichen<br />

Funktionalitäten übertreffen die<br />

Erwartungen an diese Geräteklasse.<br />

Die Remote-Sensing-<br />

200 V/m Immunity Ethernet Switch für die EMV-Halle<br />

Seit 1995 ist Pontis mit EMVgehärteten<br />

Kameras und<br />

EMV-gehärteten Konvertern<br />

„Made in Germany“ am Markt.<br />

Ein Beispiel aus der breiten<br />

Produkt palette ist der neue<br />

EMV-gehärtete foEthernet<br />

5-Port Switch.<br />

• 4x Ethernet in der EMV-Halle<br />

• 1x Ethernet-Fibre-Verbindung<br />

• 10Base-T, 100Base-TX,<br />

1000Base-T<br />

• EMC compliant to CISPR<br />

25, Class5<br />

• immunisiert bis 200 V/m<br />

Der foEthernet-Switch ist ein<br />

5-Port-Switch in einem EMVgeschirmten<br />

Gehäuse, ein Port<br />

ist für die Kommunikation<br />

nach außerhalb der Kammer<br />

mit Glasfaser ausgestattet. Das<br />

akkubetriebene Set besteht<br />

aus dem geschirmten 5-Port-<br />

Switch in der EMV-Halle und<br />

dem ungeschirmten Medienkonverter<br />

für den Einsatz im<br />

Kontrollraum.<br />

EMCO Elektronik GmbH<br />

www.emco-elektronik.de<br />

Funktion stellt die Genauigkeit<br />

sicher, da hierbei die Spannung<br />

am Eingang der versorgten<br />

Schaltung und nicht am Ausgang<br />

des Netzgeräts gemessen wird.<br />

Der Benutzer kann auch Spannungs-<br />

oder Stromänderungen<br />

für eine Messsequenz programmieren<br />

oder steil ansteigende<br />

Spannungen verhindern, um<br />

den Prüfling zu schützen oder<br />

bestimmte Betriebsbedingungen<br />

zu simulieren.<br />

Das R&S NGC100 setzt ganz<br />

auf Sicherheit und bietet eine<br />

komplette Palette an Schutzfunktionen<br />

für elektrische und<br />

thermische Eigenschaften. Der<br />

Benutzer kann die Zeit einstellen<br />

und Sequenzen für die Kanalaktivierung<br />

definieren. Die Spannungs-<br />

und Stromwerte für die<br />

versorgte Leistung können aufgezeichnet<br />

werden.<br />

Alle Modelle R&S NGC100 verfügen<br />

standardmäßig über eine<br />

Dual-Schnittstelle mit USB- und<br />

LAN-Ports. Optional ist auch<br />

eine GPIB-Schnittstelle für Fernsteuerungsanwendungen<br />

erhältlich.<br />

Für die Fremdansteuerung<br />

unterstützt ein digitaler Trigger<br />

Eingabesignale im Transistor-<br />

Transistor-Logik-Format zum<br />

Auslösen von Funktionen wie<br />

Daten-Logging. Es ist auch möglich,<br />

Sequenzen von Spannungsoder<br />

Stromänderungen über ein<br />

externes Programm einzugeben.<br />

Eine analoge Schnittstelle für<br />

Eingangsspannungen bis 10 V<br />

und Ströme bis 20 mA ermöglicht<br />

nahezu verzögerungsfreie<br />

Anpassungen von Ausgangsspannung<br />

und -strom über den<br />

gesamten Bereich.<br />

Die Geräte der R&S-<br />

NGC100-Serie ersetzen die<br />

R&S-HMC804x-Netzgeräte,<br />

bedarfsweise als direkter „Dropin-Ersatz“<br />

oder im gemeinsamen<br />

Betrieb. Sie sind Teil des R&S-<br />

Essentials-Portfolios und von<br />

Rohde & Schwarz sowie ausgewählten<br />

Vertriebspartnern<br />

erhältlich. ◄<br />

52 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Messtechnik<br />

Batronix<br />

Oszilloskope<br />

Spektrum-Analyzer<br />

für neue Technologien<br />

Spektrumanalysatoren<br />

Immer kürzere Signale in hohen Frequenzbereichen<br />

müssen analysiert werden,<br />

weshalb Detailanalysen in Bezug auf die<br />

Signaldauer eine immer größere Bedeutung<br />

zukommt. Die extrem schnellen Echtzeit-<br />

Spektrumanalysatoren der SPECTRAN-<br />

V6-Serien sind für den Einsatz in modernen<br />

WLAN-Umgebungen prädestiniert.<br />

Die beiden Typen SPECTRAN V6 PLUS<br />

500XA-6 sowie V6 ECO 150XA-6 haben<br />

für seine kompakte Größe eine beeindruckende<br />

Leistung.<br />

„Die äußerst positive Resonanz zeigt,<br />

daß unsere Echtzeit-Spektrum-Analyzer<br />

im Zusammenspiel mit der RTSA Suite<br />

PRO neue Maßstäbe in der Messtechnik<br />

setzen“, so Thorsten Chmielus, CEO<br />

Aaronia AG. „Doch wir arbeiten bereits an<br />

den nächsten SPECTRAN-Generationen.<br />

Mit einem Frequenzbereich bis 110 GHz<br />

(modell abhängig) ist der SPECTRAN V6<br />

XPLORER beispielsweise der neue Player<br />

im Hochfrequenzbereich. Als kostengünstige<br />

Entwicklungsplattform erschließt er<br />

aufgrund seiner Leistungsfähigkeit vollkommen<br />

neue Anwendungsgebiete.“<br />

Aaronia AG<br />

www.aaronia.com<br />

Die Echtzeit-Spektrumanalysatoren der<br />

SPECTRAN-V6-Serie beschleunigen mit<br />

ihrer Echtzeitbandbreite von bis zu 450<br />

MHz oder Sweep-Geschwindigkeit von<br />

>3 GHz/s alle Messungen. Das ermöglicht<br />

eine schnellere Aktualisierung des<br />

Spektrums und die Erfassung von transienten<br />

Signalen, was insbesondere bei der<br />

Analyse von Frequenzhopping-Signalen<br />

oder bei der Suche nach intermittierenden<br />

Störungen wichtig ist. Innerhalb des Frequenzbereichs<br />

von 9 kHz bis zu 110 GHz<br />

können selbst extrem kurzzeitige Signale<br />

erfasst und lokalisiert werden.<br />

Herzstück ist die modulare Echtzeit-<br />

Spektrum überwachungs-Software RTSA-<br />

Suite PRO, ein mächtiges Software-Paket<br />

zur Signalaufzeichnung und Datenanalyse.<br />

Mithilfe des modularen Baukastensystems<br />

lassen sich selbst komplexe Messaufgaben<br />

innerhalb kürzester Zeit per Drag&Drop<br />

konfigurieren. Durch Zusammenstellen<br />

verschiedener Blöcke entsteht ein visuelles<br />

Abbild des Messaufbaus. Zahlreiche optional<br />

erhältliche Software-Module erweitern<br />

den Funktionsumfang der SPECTRAN-<br />

V6-Analyzer-Serien der Aaronia AG.<br />

In naher Zukunft wird die RTSA Suite<br />

PRO mit Modulen zur einfacheren Analyse<br />

und Konfiguration von WiFi-Netzen<br />

erweitert. Eine große Erleichterung für<br />

Errichter und Servicetechniker im industriellen<br />

oder gewerblichen Umfeld sowie<br />

im Endkonsumer-Bereich. ◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 53<br />

Netzwerkanalysatoren<br />

Signalgeneratoren<br />

Entdecken Sie jetzt die<br />

neuesten Innovationen der<br />

Messtechnik bei Batronix!<br />

• Bestpreis-Garantie<br />

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• Exzellenter Service<br />

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Telefon +49 (0)4342 90786-0


Messtechnik<br />

MTS-Funkfeld-Emulation<br />

bringt die Realität ins Testgebiet<br />

an die AIAD+ Lösung angeschlossen<br />

werden.<br />

• Es ist leicht möglich, Signalpegel<br />

unterhalb der Empfindlichkeitsschwelle<br />

des UE abzuschwächen.<br />

• unabhängige, reproduzierbare<br />

Ergebnisse<br />

• extrem breiter Frequenzbereich<br />

von 30 bis 1000 MHz; andere<br />

Frequenzbereiche von 50 bis<br />

8000 MHz möglich<br />

Veraltete Systeme ersetzen<br />

oder neue Systeme zertifizieren<br />

Betrachtet man die Entwicklung<br />

oder Integration von taktischen<br />

Kommunikationssystemen, so<br />

stellt man fest: Die grundlegende<br />

Entwicklung findet im<br />

Unternehmen statt, Funktionstests<br />

und Integration erfolgen<br />

im Feld. Anwendungsfälle wie<br />

Reichweitentest, Zellenwechsel,<br />

Interoperabilität, dynamische<br />

Bewegung, Abbrüche usw. werden<br />

unter verschiedenen klimatischen<br />

Bedingungen simuliert.<br />

Die Ausrüstung, die Testobjekte<br />

selbst und das Personal müssen<br />

zu verschiedenen Orten transportiert<br />

werden (Testlabors, Truppenübungsplatz,<br />

verschiedene<br />

Klimazonen...). Diese Prüfmethode<br />

wird als OTA-Prüfung<br />

(Over-The-Air) bezeichnet und<br />

ist derzeit Standard.<br />

Dies ist möglich, weil das<br />

Funkgerät nicht Over-The-Air,<br />

sondern ausschließlich drahtgebunden<br />

betrieben wird. Alle<br />

Ausbreitungsmöglichkeiten<br />

und -modelle werden in einem<br />

Netzwerk aus Kabeln, Filtern,<br />

Splittern/Combinern und Dämpfungsgliedern<br />

etc. nachgebildet:<br />

Der AIAD bringt die Realität ins<br />

Labor oder in den Testraum. Für<br />

die Testobjekte sieht es wirklich<br />

so aus, als befänden sie sich in<br />

einer echten Funkumgebung.<br />

Eigenschaften und Vorteile:<br />

• Beliebige Anwendungen, Situationen<br />

und/oder Problemfälle<br />

können im Labor simuliert<br />

werden.<br />

• skalierbare Anzahl von Teilnehmern<br />

(Ports) und Konfiguration<br />

möglich<br />

• Feldversuche werden auf ein<br />

Minimum reduziert.<br />

• Selbst drahtlose Geräte mit<br />

extremen Sendeleistungen von<br />

10 W und mehr können direkt<br />

Funktionstests finden an einem<br />

Demonstrationsgerät statt, das<br />

in der Regel kundenspezifisch<br />

angepasst ist oder nur einen kleinen<br />

Funktionsumfang abdeckt.<br />

Tests unter realen Bedingungen<br />

mit der bereits vorhandenen<br />

Technik werden in der Regel<br />

nicht durchgeführt oder können<br />

nur mit großem personellem und<br />

materiellem Aufwand realisiert<br />

werden. Ähnliche Situation wie<br />

bei der Entwicklung oder Integration.<br />

Mit dem AIAD können beliebige<br />

Situationen, Zustände oder<br />

Problemfälle im Labor repro-<br />

Jede Übertragungssituation,<br />

jeder Status und jeder Problemfall<br />

können mit dem Air Interface<br />

Adapter (AIAD) im Labor<br />

reproduziert werden.<br />

MTS Systemtechnik GmbH<br />

www.mts-systemtechnik.de<br />

54 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Messtechnik<br />

duziert werden. Die neuen Systeme<br />

werden über HF-Kabel mit<br />

dem Netzwerk verbunden. Ein<br />

schneller Austausch von verschiedenen<br />

Marken oder Typen<br />

ist sehr einfach zu handhaben.<br />

Auch eine unabhängige Messung<br />

der Spezifikationen der Geräte<br />

und Systeme ist möglich.<br />

• Jede Situation oder jeder<br />

bekannte kritische Fall kann<br />

leicht reproduziert werden.<br />

• Die Leistung der neuen Systeme<br />

kann unter realen Bedingungen<br />

umfassend getestet<br />

werden.<br />

• unabhängige Testergebnisse<br />

• Feldversuche sind fast nicht<br />

mehr notwendig.<br />

• Verkürzung des Validierungsprozesses<br />

• immense Verkürzung der Zeit<br />

bis zur Einführung<br />

Ausbildung und Training<br />

Grundlegende theoretische und<br />

praktische Inhalte werden traditionell<br />

im Unterrichtsraum<br />

vermittelt. Fähigkeiten werden<br />

aber nur dann langfristig gefestigt<br />

und automatisiert, wenn<br />

sie permanent angewendet und<br />

wiederholt werden. Schulungsräume<br />

oder auch vorhandene<br />

Einsatzfahrzeuge sind dafür nur<br />

bedingt geeignet, da realistische<br />

Anwendungen und Problemstellungen<br />

nur unter realen Bedingungen,<br />

d.h. im Feld, auftreten.<br />

Mit dem AIAD können beliebige<br />

Situationen, Zustände oder<br />

Extremfälle im Schulungsraum<br />

nachgestellt werden. Wie bereits<br />

mehrfach erwähnt, ist die Grundstruktur<br />

die gleiche wie bei den<br />

bisherigen Anwendungen. Alle<br />

Auszubildenden sind über das<br />

AIAD-Netzwerk miteinander<br />

verbunden und der Ausbilder<br />

kann dynamisch jede mögliche<br />

Konstellation herstellen. So können<br />

Wissensstände und Lernkontrollen<br />

abgefragt und Simulationen<br />

durchgeführt werden...<br />

und das alles, ohne das Gebäude<br />

verlassen zu müssen.<br />

• Jede reale Situation kann von<br />

einem Ausbilder leicht reproduziert<br />

werden.<br />

• Trainingsziele werden in kürzester<br />

Zeit erreicht, da sie beliebig<br />

oft reproduziert und wiederholt<br />

werden können.<br />

• schnelle und vielfältige Überprüfung<br />

des Lernerfolgs<br />

• Feldversuche sind fast nicht<br />

mehr notwendig.<br />

• einfache Handhabung für den<br />

Ausbilder<br />

• spart Ressourcen und Zeit<br />

Neue Szenarien oder Fehlerursachen<br />

können sehr einfach hinzugefügt<br />

werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit Systemlösungen vom Typ<br />

AIAD kann jeder Zustand einer<br />

Funkumgebung dynamisch<br />

erzeugt werden. Für die beteiligten<br />

Systeme sieht es tatsächlich<br />

so aus, als würden sie<br />

sich aktiv durch eine bestimmte<br />

Geländeformation oder ein<br />

Gebiet bewegen. Ebenso können<br />

die Nachbarsysteme oder<br />

Störer integriert werden.<br />

Das System kann auch für die<br />

Behördenkommunikation (z.B.<br />

Behördenfunk TETRA) und<br />

auch für Mobilfunk (GSM,<br />

UMTS, LTE, 5G, IoT, C2X,<br />

Wi-Fi) eingesetzt werden.<br />

Abschwächer von bis 122 dB<br />

sind möglich. ◄<br />

Script Launcher erweitert Spektrumanalysator-Funktionalität<br />

von Messberichten im Word-<br />

Format mit Screenshots und<br />

Messdaten sowie die Unterstützung<br />

von SignalShark-Netzwerkfunktionen,<br />

einschließlich<br />

der Synchronisation von<br />

Einstellungen und der gemeinsamen<br />

Nutzung von Messdaten<br />

zwischen mehreren Geräten in<br />

einem Netzwerk.<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

info@telemeter.de<br />

www.telemeter.info<br />

Narda Safety Test Solutions<br />

bietet mit dem Narda Script<br />

Launcher den Anwendern des<br />

SignalShark-Spektrumanalysators<br />

die Möglichkeit, die Funktionalität<br />

des Gerätes durch<br />

benutzerdefinierte Python-<br />

Skripte zu erweitern. Voraussetzung<br />

zum Nutzen der Python-<br />

Skripte ist die Installation des<br />

Narda Script Launchers auf<br />

dem SignalShark. Die grafische<br />

Benutzeroberfläche des<br />

Launchers ermöglicht es, die<br />

Skripte einfach auszuwählen<br />

und auszuführen.<br />

Programmierkenntnisse in<br />

Python sind nicht zwingend<br />

erforderlich. Narda bietet eine<br />

Reihe von vorkonfigurierten<br />

Skripten für verschiedene Aufgaben<br />

an. Diese umfassen die<br />

Fernsteuerung des SignalShark<br />

mittels SCPI-Befehlen,<br />

die automatische Generierung<br />

Die Verwendung von Python-<br />

Skripten mit dem Narda Script<br />

Launcher bietet dem User<br />

zahlreiche Vorteile. Durch die<br />

Automatisierung von Routineaufgaben<br />

wird die Effizienz<br />

gesteigert, da Zeit und Arbeitsaufwand<br />

eingespart werden.<br />

Gleichzeitig reduziert sich<br />

das Risiko manueller Fehler<br />

bei der Datenerfassung und<br />

-analyse, was die Qualität der<br />

Ergebnisse verbessert. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die Anpassungsfähigkeit<br />

der Skripte den<br />

Anwendern, die Funktionalität<br />

des SignalShark optimal an<br />

kundenspezifische Anforderungen<br />

anzupassen. ◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 55


Messtechnik<br />

DDS-Option für ultraschnelle AWGs erzeugt bis zu 20 Sinuswellen<br />

Spectrum Instrumentation präsentierte eine neue Firmware-Option für alle schnellen Arbiträrgeneratoren<br />

(AWGs) mit 16 Bit Auflösung, bis zu 1,25 GS/s Geschwindigkeit und 400 MHz Bandbreite.<br />

DDS-Beispiel mit 16 überlagerten Sinuswellen auf einem AWG-Ausgangskanal inklusive der FFT-Analyse<br />

Mit der neuen Option können 23 DDS-Kerne<br />

(Direct Digital Synthesis) pro AWG-Karte<br />

programmiert werden, die sich dann auf<br />

die Hardware-Ausgänge verteilen lassen<br />

(maximal 20 Kerne auf einem Ausgang).<br />

Frequenz, Amplitude, Phase, Frequenzrampe<br />

und Amplitudenrampe jedes DDS-Kerns<br />

können auf einfache Weise programmiert<br />

werden. So sind z.B. nur wenige Befehle<br />

nötig, um die Laser (via AODs und AOMs)<br />

in Quantenexperimenten zu steuern, statt<br />

große Datenmengen für die Steuersignale<br />

berechnen zu müssen. Die DDS-Ausgabe<br />

kann mit externen Triggerereignissen oder<br />

durch einen programmierbaren Timer mit<br />

einer Auflösung von 6,4 ns synchronisiert<br />

werden.<br />

Die neue DDS-Funktion, die für alle schnellen<br />

AWGs von Spectrum Instrumentation<br />

verfügbar ist, erzeugt aus mehreren DDS-<br />

Kernen ein Mehrträgersignal (Mehrtonsignal),<br />

wobei jeder Träger seine eigene<br />

genau definierte Frequenz, Amplitude und<br />

Phase hat.<br />

Die Vorteile bei der Verwendung von DDS<br />

Mit der Möglichkeit, zwischen dem normalen<br />

AWG-Modus (der Signalformen aus<br />

vorprogrammierten Daten generiert) und<br />

dem DDS-Modus (der nur wenige Befehle<br />

zur Erzeugung von Sinuswellen benötigt)<br />

umzuschalten, sind die Spectrum AWGs<br />

extrem vielseitig und können für fast jede<br />

Anwendung genutzt werden. Der interne<br />

4-GB-Speicher pro AWG-Karte und die<br />

schnelle DMA-Übertragung ermöglichen<br />

das Streamen von DDS-Befehlen mit einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 10 Millionen<br />

Befehlen pro Sekunde! Diese einzigartige<br />

Fähigkeit macht es möglich, benutzerdefinierte<br />

Rampen (z.B. S-förmig) sowie verschiedene<br />

Modulationsarten (z.B. FM und<br />

AM) mit einfachen, benutzerfreundlichen<br />

DDS-Befehlen auszuführen.<br />

Spectrum Instrumentation<br />

www.spectrum-instrumentation.com<br />

Im DDS-Modus sind nur wenige Befehle nötig, um z.B. eine Sinuswelle zu erzeugen (gelb), die Frequenz zu<br />

erhöhen (blau) und die Amplitude zu verringern (grün).<br />

56 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Messtechnik<br />

DDS in Quantenexperimenten<br />

Seit Jahren werden die verschiedenen AWGs<br />

von Spectrum Instrumentation weltweit in<br />

führenden Quanten experimenten eingesetzt.<br />

Seit 2021 ist Spectrum Teil des Rymax-<br />

One-Konsortiums, das im Rahmen des<br />

Förderprogramms „Quanten technologien<br />

– von den Grundlagen bis zum Markt“<br />

vom Bundes ministerium für Bildung und<br />

Forschung gefördert wird. Das Ziel dieses<br />

Konsortiums ist der Bau eines Quantenoptimierers.<br />

Die Entwicklung der DDS-Option<br />

basiert auf dem Feedback der Konsortialpartner<br />

und anderer Forschungsinstitute<br />

weltweit.<br />

Durch die Flexibilität und den schnellen<br />

Streaming-Modus (der auch das Datenstreaming<br />

direkt von einer GPU ermöglicht),<br />

ist es mit den AWGs von Spectrum möglich,<br />

einzelne Atome – die Qubits – direkt<br />

von einem PC aus zu steuern. Die große<br />

Flexibilität dieses Ansatzes hat aber den<br />

Nachteil, dass große Datenmengen berechnet<br />

werden müssen. Dies verlangsamt die<br />

kritische Entscheidungsschleife.<br />

Im Gegensatz dazu wird mit der neuen DDS-<br />

Option die zu übertragende Datenmenge<br />

extrem reduziert, bei weiterhin voller Kontrolle<br />

über die einzelnen Qubits.<br />

Alle für die Quantenforschung erforderlichen<br />

Funktionen sind integriert. Mit nur einem<br />

einzigen Befehl können dynamische, lineare<br />

Rampen erzeugt werden für extrem präzise<br />

und feine Änderungen von Frequenzen und<br />

Amplituden.<br />

Weitere Anwendungsbereiche für DDS<br />

Bei vielen Arten von Prüfsystemen ist es<br />

wichtig, exakte Signalformen zu erzeugen<br />

und diese so einfach wie möglich zu steuern.<br />

Die DDS-Option bietet Benutzern eine<br />

simple Möglichkeit, viele Signalformen und<br />

deren zeitliche Abfolge sowie Frequenzänderungen<br />

aller Art als auch fein abstimmbare<br />

Referenzfrequenzen und -profile zu<br />

erzeugen. Anwendungen, die schnelle Frequenzumschaltung<br />

und Feinabstimmung<br />

der Frequenzen erfordern, sind weitverbreitet.<br />

Man findet sie in industriellen, medizinischen<br />

und bildgebenden Systemen, in der<br />

Netzwerkanalyse oder auch in der Kommunikations-<br />

und Satellitentechnik, wo Daten<br />

mittels Phasen- und Frequenzmodulation<br />

auf einem Träger codiert werden.<br />

Verfügbarkeit der DDS-Option<br />

Die DDS-Option ist ab sofort für 23 verschiedene<br />

AWG-Produkte von Spectrum<br />

Instrumentation erhältlich. Dazu gehören<br />

PCIe-Karten (M4i.66xx), PXIe-Module<br />

(M4x.66xx), tragbare LXI/Ethernet-<br />

Einheiten (DN2.66x) und Desktop-LXI/<br />

Ethernet-Geräte (DN6.66x). Durch ein einfaches<br />

Firmware-Update können alle bereits<br />

ausgelieferten Produkte der 66xx-Serie mit<br />

der neuen DDS-Option ausgestattet werden.<br />

Die Programmierung erfolgt über die<br />

vorhandenen Treiber-SDKs, die im Lieferumfang<br />

enthalten sind, wie Python, C++,<br />

MATLAB, LabVIEW und weiteren.<br />

Link zum Produktvideo (5 min):<br />

https://youtu.be/PoT0cReolRE ◄<br />

Ihr Partner für<br />

EMV und HF<br />

Messtechnik-Systeme-Komponenten<br />

EMV-<br />

MESSTECHNIK<br />

Absorberräume, GTEM-Zellen<br />

Stromzangen, Feldsonden<br />

Störsimulatoren & ESD<br />

Leistungsverstärker<br />

Messempfänger<br />

Laborsoftware<br />

HF- & MIKROWELLEN-<br />

MESSTECHNIK<br />

Puls- & Signalgeneratoren<br />

GNSS - Simulation<br />

Netzwerkanalysatoren<br />

Leistungsmessköpfe<br />

Avionik - Prüfgeräte<br />

Funkmessplätze<br />

ANTENNEN-<br />

MESSTECHNIK<br />

Positionierer & Stative<br />

Wireless-Testsysteme<br />

Antennenmessplätze<br />

Antennen<br />

Absorber<br />

Software<br />

23 verschiedene AWG-Produkte können die neue DDS-Firmware nutzen. Sie bieten eine 16 Bit-Auflösung<br />

und eine Geschwindigkeit von bis zu 1,25 GS/s.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />

57<br />

HF-KOMPONENTEN<br />

Abschlusswiderstände<br />

Adapter & HF-Kabel<br />

Dämpfungsglieder<br />

RF-over-Fiber<br />

Richtkoppler<br />

Kalibrierkits<br />

Verstärker<br />

Hohlleiter<br />

Schalter<br />

Tel. 089-895 565 0 * Fax 089-895 565 10<br />

Email: info@emco-elektronik.de<br />

Internet: www.emco-elektronik.de


Messtechnik<br />

ESD-Targets (Strommesswandler) für Anwendungen bis 4 GHz<br />

Die Firma TekBox entwickelt<br />

und produziert preisgünstige<br />

EMV-Pre-Compliance-Testlösungen<br />

und Software.<br />

Meilhaus Electronic GmbH<br />

www.meilhaus.com<br />

Pre-Compliance-Tests sind vorbereitende<br />

Konformitätstest, die<br />

mit einfacheren, erschwinglichen<br />

Messgeräten durchgeführt werden<br />

und das frühe Erkennen<br />

von Störquellen und die Überprüfung<br />

der Wirksamkeit von<br />

Anpassungen schon während<br />

der Entwicklung ermöglichen.<br />

Bei den Geräten TBESDT1 und<br />

TBESD2 ESD TARGET von<br />

TekBox handelt es sich um ESD-<br />

Targets. Ein ESD-Target (elektrostatisches<br />

Entladeziel) ist ein<br />

strommessender Wandler und<br />

wird verwendet, um die elektrostatische<br />

Entladung (ESD)<br />

zu kontrollieren und zu testen.<br />

Mit den Geräten TBESDT1 und<br />

TBESD2 ESD TARGET von<br />

TekBox lassen sich Messungen<br />

bis zu 4 GHz gemäß IEC 61000-<br />

4-2 durchführen.<br />

Strommesswandler sind unverzichtbare<br />

Werkzeuge zur genauen<br />

Messung hochfrequenter Ströme<br />

in verschiedenen Anwendungen,<br />

insbesondere in der EMV-Prüfung<br />

und Leistungselektronik.<br />

Durch die Bereitstellung präziser<br />

Messungen ohne Stromkreisunterbrechung<br />

tragen diese<br />

Transformatoren dazu bei, potenzielle<br />

Quellen elektromagnetischer<br />

Störungen zu identifizieren<br />

und die Produktleistung<br />

zu verbessern. Der Einbau von<br />

HF-Strommesswandlern verbessert<br />

die Produktzuverlässigkeit,<br />

stellt die Einhaltung von<br />

Normen sicher und trägt zum<br />

Gesamterfolg elektronischer<br />

Geräte in verschiedenen Umgebungen<br />

bei. Das Ausgangssignal<br />

des HF-Stromwandlers kann zur<br />

detaillierten Analyse mit Vorverstärkern<br />

verstärkt werden.<br />

Ein wichtiger Bereich der EMV-<br />

Pre-Compliance ist die Prüfung<br />

der Immunität gegen elektrostatische<br />

Entladungen (ESD). Die<br />

Norm EN 61000-4-2 zielt darauf<br />

ab, Immunitätsanforderungen<br />

und Testmethoden für elektrische<br />

und elektronische Geräte festzulegen,<br />

die statischen Elektrizitätsentladungen<br />

ausgesetzt sind,<br />

sowohl von Bedienern direkt als<br />

auch von Personal zu benachbarten<br />

Objekten. Es definiert<br />

Prüfstufen, die verschiedenen<br />

Umgebungs- und Installationsbedingungen<br />

entsprechen, um<br />

sicherzustellen, dass Geräte elektrostatischen<br />

Entladungen wirksam<br />

standhalten. Diesbezüglich<br />

legt die Norm IEC 61000-4-2<br />

fest, wie diese Prüfungen einzurichten<br />

und durchzuführen sind.<br />

So muss der simulierte Stromimpuls,<br />

der mithilfe eines ESD-<br />

Simulators erzeugt und in den<br />

Prüfling eingespeist wird, mit<br />

der richtigen Form und Anstiegszeit<br />

erzeugt werden. Diese Leistung<br />

des ESD-Simulators wird<br />

mithilfe eines ESD-Targets (und<br />

eines Oszilloskops) gemessen.<br />

Die Strommesswandler<br />

TBESDT1 und TBESDT2 von<br />

TexBox werden gemäß IEC<br />

61000-4-2 zur Verifizierung von<br />

ESD-Simulatoren eingesetzt. Die<br />

Geräte messen Widerstände von<br />

1 oder 2 O und decken einen<br />

Frequenzbereich bis 4 GHz ab.<br />

Die maximale Impulsamplitude<br />

beträgt ±30 kV. ◄<br />

1.0-mm-Attenuators für den Einsatz bis 110 GHz<br />

Das neueste Produkt RFHB1-<br />

XX auf Basis der 1.0-mm-<br />

Schnittstelle ist von DC bis 110<br />

GHz in einem Leistungsbereich<br />

bis zu 1 W einsetzbar.<br />

CompoTEK GmbH<br />

info@compotek.de<br />

www.compotek.de<br />

Unterschiedliche Produktvarianten<br />

mit präzisen<br />

Abschwächungen zwischen 3<br />

dB und 20 dB sind verfügbar,<br />

wobei die Produktbezeichnung<br />

die gewünschte Dämpfung enthält:<br />

Das 10-dB-Dämpfungsglied<br />

erhält somit die Bezeichnung<br />

RFHB1-10.<br />

Hochwertige Präzisionsdämpfungsglieder<br />

zeichnen<br />

sich besonders bei höheren<br />

Frequenzen durch kleine<br />

Reflexions faktoren und stabile<br />

Temperaturkoeffizienten über<br />

einen breiten Temperaturbereich<br />

aus.<br />

Das RFHB1 ist für den Temperaturbereich<br />

von -55 bis<br />

+100 °C mit einem Temperaturkoeffizienten<br />

von typisch<br />

0,0004 dB/dB/K spezifiziert.<br />

Weitere technische Angaben<br />

sind in den entsprechenden<br />

Datenblatt aufgeführt. Diese<br />

Dämpfungsglieder eignen sich<br />

besonders für Einzelanwendungen<br />

in der Messtechnik,<br />

im täglichen Laborbetrieb, für<br />

Produktionstests bis zu Systemapplikationen<br />

in Luft-und<br />

Raumfahrt.<br />

Neben diesen neuen Highend-<br />

Varianten bietet CompoTEK<br />

ein äußerst umfangreiches<br />

Sortiment an Dämpfungsgliedern<br />

mit unterschiedlichen<br />

Anschlüssen (1.88, 2.4, 2.92<br />

mm, SMA, 4.3-10, QMA…),<br />

Frequenzen (18, 27, 40, 50, 67<br />

GHz), Leistungsstufen (2, 5,10,<br />

15 W...) und Dämpfungswerten<br />

(1,2,3 usw. bis 60 dB) an. ◄<br />

58 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Messungen an Bluetooth-<br />

Channel-Sounding-Signalen<br />

für genaue Positionsbestimmung<br />

Messtechnik<br />

ccuracy yand<br />

Range Extended<br />

SSG6000A<br />

HF HF Signal Generator Serie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

100 kHz~40 GHz<br />

Rohde & Schwarz präsentiert die ersten<br />

Echtzeitmessungen an den geplanten neuen<br />

Bluetooth-Signalen mit Unterstützung von<br />

Channel Sounding. Die Demonstration auf<br />

der embedded world Exhibition & Conference<br />

in Nürnberg erfolgte auf einem<br />

R&S CMW500 Wideband Radio Communication<br />

Tester. Die Bluetooth-Channel-<br />

Sounding-Funktion ermöglicht eine bisher<br />

unerreichte Genauigkeit bei der Positionsbestimmung<br />

und adressiert sowohl Endverbraucher-<br />

als auch Geschäftsanwendungen.<br />

Die neuen Signalmessfunktionen werden<br />

von der Industrie bereits gespannt erwartet,<br />

um die Chip- und Geräte-Entwicklung<br />

zu unterstützen.<br />

Bei Geräten für Privatanwender und Unternehmen<br />

gleichermaßen ist Bluetooth die<br />

meistinstallierte Technologie mit Positionsbestimmungsfähigkeiten.<br />

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />

Channel Sounding, dessen Einführung<br />

bald bevorsteht, wird die Genauigkeit von<br />

Echtzeit-Lokalisierungsdiensten erheblich<br />

verbessern und bei der Positionsbestimmung<br />

mit Bluetooth-Abweichungen von<br />

unter 50 cm gewährleisten. Neben diesem<br />

Genauigkeitsvorteil soll Channel Sounding<br />

auch einen geringeren Stromverbrauch als<br />

die bestehenden Bluetooth-Lokalisierungsdienste<br />

ermöglichen und mehr Sicherheit<br />

bieten. Die höhere Genauigkeit stellt besonders<br />

für Innenraumanwendungen wie die<br />

Teileverfolgung in Fabrikhallen oder in<br />

Lagern sowie für den sicheren Zugang zu<br />

Gebäuden oder Fahrzeugen einen bedeutenden<br />

Fortschritt dar.<br />

Zur Unterstützung der verbesserten Lokalisierungsfunktionen<br />

sind Hardware-Änderungen<br />

für Bluetooth-Geräte erforderlich,<br />

die auf einer neuen Bitübertragungsschicht<br />

eingeführt werden. Ingenieure, die mit der<br />

Entwicklung der notwendigen Chips und<br />

Geräte einschließlich Support für Channel<br />

Sounding beginnen möchten, benötigen<br />

dringend zuverlässige und genaue Messmöglichkeiten<br />

für die Signale, auf denen<br />

die neuen Funktionen basieren. Rohde &<br />

Schwarz hat für seine R&S CMW Plattform<br />

bereits Optionen zur Unterstützung<br />

der entsprechenden HF-Messungen auf der<br />

Bitübertragungsebene vorbereitet.<br />

Der aktuelle Entwurf der nächsten Version<br />

der Bluetooth-Core-Spezifikation definiert<br />

die Unterstützung für den Tonaustausch<br />

zur phasenbasierten Entfernungsmessung<br />

(Phase-based Ranging, PBR) und die Rundlaufzeit<br />

(Round Trip Time, RTT). ◄<br />

59<br />

100 100 kHz~20 GHz<br />

100 100 kHz~13.6 GHz<br />

www.siglenteu.com<br />

Info-eu@siglent.com


Software<br />

Erster integrierten EDA-Workflow für Qubit-Design<br />

• enthält eine Bibliothek von<br />

Quanten-Layout-Komponenten<br />

in ADS, die zahlreiche<br />

häufig verwendete Quanten-<br />

Designs wie Transmons und<br />

Mäanderline-Resonatoren<br />

mit ko planarem Wellenleiter<br />

(CPW) umfassen<br />

• erleichtert die Erstellung von<br />

Quantenchips innerhalb der<br />

ADS-Layout-Umgebung,<br />

wobei jedes geometrische<br />

Merkmal des Chips als parametrisiertes<br />

Objekt dargestellt<br />

wird, das leicht angepasst und<br />

optimiert werden kann<br />

Keysight Technologies stellte<br />

QuantumPro vor, das erste<br />

integrierte elektromagnetische<br />

(EM) Design- und Simulations-<br />

Tool der EDA-Branche, das auf<br />

die nahtlose Entwicklung von<br />

Quantencomputern auf Basis<br />

supraleitender Qubits zugeschnitten<br />

ist, sowie einen entsprechenden<br />

Workflow. Die<br />

QuantumPro-Lösung vereint<br />

fünf wesentliche Funktionen in<br />

der Advanced Design System<br />

(ADS) <strong>2024</strong> Plattform: Schaltplan-Design,<br />

Layout-Erstellung,<br />

elektromagnetische (EM) Analyse,<br />

nichtlineare Schaltungssimulation<br />

und Quantenparameter-Extraktion.<br />

Keysight Technologies<br />

www.keysight.com<br />

Klassische Mikrowellenentwickler<br />

waren bisher nur begrenzt<br />

in der Lage, sich mit Quanten-<br />

Designs zu befassen. Die Entwicklung<br />

supraleitender Qubits<br />

erforderte in der Regel langwierige<br />

und teure Entwicklungszyklen<br />

sowie die Schwierigkeit,<br />

sich in verschiedenen Tools<br />

zurechtzufinden.<br />

QuantumPro vereint die Bereiche<br />

der Quanten- und Mikrowellentechnik,<br />

indem es herkömmliche<br />

Mikrowellenergebnisse<br />

auf intelligente Weise in leicht<br />

einstellbare Quantenparameter<br />

innerhalb der ADS-Plattform<br />

übersetzt. Mit QuantumPro können<br />

Entwickler ihre Quantenschaltungen<br />

mühelos feinabstimmen<br />

und die Markteinführungszeit<br />

ihrer Chips und Systeme<br />

beschleunigen.<br />

Zu den wichtigsten Merkmalen<br />

der Design- und Simulationslösung<br />

QuantumPro gehören:<br />

• Beschleunigung der Entwicklung<br />

von Quantenchips durch<br />

einen kostengünstigen elektromagnetischen<br />

Simulationsansatz,<br />

der auf MOM (Method<br />

of Moments) basiert<br />

• Der nichtlineare Schaltungslöser<br />

liefert eine umfassende<br />

Analyse der leistungsabhängigen<br />

Leistungsfähigkeit von<br />

Quantenchips. Anstatt das<br />

elektrische Feld im gesamten<br />

Volumen zu lösen, löst<br />

MOM nur die Ströme auf der<br />

Metalloberfläche, wodurch<br />

die Rechen kosten erheblich<br />

gesenkt werden.<br />

• Ermöglichung der nahtlose<br />

Abstimmung von Qubits und<br />

Resonatoren durch Co-Simulation<br />

und parametrische Analyse<br />

• Vereinfachung des Designs<br />

von Quantenverstärkern, der<br />

kritischen Blöcke in den Ausgangsketten<br />

von Quantensystemen,<br />

die die Auslesetreue<br />

verbessern, unter Verwendung<br />

einer nichtlinearen Schaltungs-<br />

Design-Umgebung (Harmonic<br />

Balance und X-Parameter)<br />

• Der Harmonic Balance Solver<br />

ermöglicht das Design von Verstärkern<br />

mit wenigen bis hin<br />

zu Tausenden von Josephson-<br />

Übergängen und liefert eine<br />

detaillierte Analyse der Verstärkerleistung,<br />

einschließlich<br />

Verstärkungsprofil, Verstärkungsrippel,<br />

Mischprodukte,<br />

Quanteneffizienz und Verstärkungskompression.<br />

ADS<br />

unterstützt die Untersuchung<br />

der Leistung des Verstärkers,<br />

wenn er mit anderen Blöcken<br />

wie Zirkulatoren kaskadiert<br />

wird, und ermöglicht so eine<br />

gründliche Untersuchung seiner<br />

Gesamtfunktionalität.<br />

Die CPW-Komponenten in der<br />

Bibliothek verfügen über integrierte<br />

Luftbrücken, die eine<br />

entscheidende Rolle bei der Verhinderung<br />

der Ausbreitung des<br />

CPW-Gleichtakts spielen.<br />

Qilimanjaro Quantum Tech,<br />

gegründet 2019, ist ein früher<br />

QuantumPro-Anwender, der<br />

plant, Cloud-Zugang zu seinen<br />

Quantencomputern anzubieten.<br />

Das Unternehmen entwickelt<br />

schnell vermarktbare,<br />

anwendungsspezifische analoge<br />

Quanten computer durch Co-<br />

Design von Chips und Algorithmen,<br />

um die Fragilitätsbarriere<br />

der Qubits zu umgehen.<br />

Qilimanjaro nutzt die jüngsten<br />

technologischen Entwicklungen<br />

im Quantencomputing auf der<br />

Grundlage supraleitender Qubits,<br />

um einen analogen Quantenprozessor<br />

zu entwickeln, der<br />

den Kunden einen Quantenvorteil<br />

verschafft. Um sein volles<br />

Potenzial zu entfalten, werden<br />

die analogen Quantenchips mit<br />

langkohärenten supraleitenden<br />

Flux-Qubits, reinen Quantenwechselwirkungen<br />

und einer<br />

dichten Qubit-Konnektivität<br />

kombiniert, was die Rechenleistung<br />

erhöht. Der Quantenansatz<br />

von Qilimanjaro vermeidet<br />

die hohen Fehlerkorrekturanforderungen<br />

von Gate-basierten<br />

Systemen. ◄<br />

60 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


PATENTED TECHNOLOGY<br />

Reflectionless Filters<br />

Eliminate Spurs and Intermods<br />

• 150+ unique models in stock<br />

• Passbands up to 40 GHz<br />

• Ideal for use near sensitive non-linear devices<br />

• Inherently cascadable<br />

• Coaxial, SMT and die formats<br />

• Exclusively available from Mini-Circuits<br />

LEARN MORE<br />

DISTRIBUTORS


Bauelemente und -gruppen<br />

Innovative Wärmeleitfolien für Höchstleistungen<br />

in diversen Anwendungen<br />

Telemeter Electronic bietet<br />

hochwertigen Wärmeleit folien,<br />

welche eine verbesserte Wärme -<br />

ableitung in den jeweiligen<br />

Anwendungen garantieren. Die<br />

Wärmeleitfolien ermöglichen<br />

effizient die Übertragung von<br />

Wärme von einer Quelle zu<br />

einem Ziel, um eine präzise<br />

Temperaturkontrolle zu erzielen.<br />

Außerdem überzeugen sie<br />

mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit<br />

von 14 W/mK und<br />

16 W/mK nach ASTM D5470.<br />

Ihre Flexibilität und geringe<br />

Steifigkeit führen dazu, dass sie<br />

sich leicht verschiedenen Formen<br />

und Oberflächen anpassen.<br />

Die Folien werden in Dicken<br />

von 0,2 bis 2 mm hergestellt,<br />

um den vielfältigen Anforderungen<br />

unterschiedlichster<br />

Anwendungen gerecht zu werden.<br />

Durch die Verstärkung<br />

mit Kohlefasern bieten sie<br />

eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />

und eine effiziente<br />

Wärme ableitung. Sie sind für<br />

den Langzeiteinsatz bei Temperaturen<br />

von bis zu 200 °C<br />

ausgelegt, ohne Einbußen<br />

in der Leistungsfähigkeit zu<br />

erleiden. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

der hochwertigen<br />

Wärmeleitfolien gehen<br />

weit über herkömmliche Einsatzbereiche<br />

hinaus. Ob in der<br />

Elektronikindustrie, der Automobilbranche,<br />

erneuerbaren<br />

Energien, der Medizintechnik<br />

oder den anspruchsvollen<br />

MIL-Bereichen – die Folien<br />

von Telemeter Electronic sind<br />

stets die optimale Lösung wenn<br />

eine gesteigerte Leistung sowie<br />

maximale Zuverlässigkeit<br />

gefordert sind.<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

info@telemeter.de<br />

www.telemeter.info<br />

Splitter/Combiner<br />

überträgt 200 W<br />

von 2 bis 6 GHz<br />

Das Modell QCH-63+ von<br />

Mini-Circuits ist ein Zweiwege-<br />

90-Grad-Verteiler/Kombinierer,<br />

der bis zu 200 W HF-Leistung<br />

von 2 bis 6 GHz übertragen<br />

kann. Die Baugruppe hat<br />

einen geringen Hauptleitungsverlust<br />

von typisch 0,2 dB und<br />

eine typische Isolierung von<br />

26 dB zwischen den Anschlüssen.<br />

Die Amplituden-Unsymmetrie<br />

beträgt typisch ±1,4 dB mit einer<br />

typischen Phasen-Unsymmetrie<br />

von ±1,5°. Der oberflächenmontierte<br />

Stripline- Leistungssplitter/-<br />

kombinierer hat die Abmessungen<br />

14,22 × 8,89 × 2,36 mm und einen<br />

Betriebstemperaturbereich von<br />

-55 bis +105 °C.<br />

MINI-CIRCUITS<br />

www.minicircuits.com<br />

LTCC-Hochpassfilter<br />

für 22,8 bis 39 GHz<br />

Das Modell HFCU-223+ von<br />

Mini-Circuits ist ein Hochpassfilter<br />

aus Niedertemperatur-Keramik<br />

(LTCC) mit einem<br />

verlustarmen Durchlassbereich<br />

von 22,8 bis 39 GHz. Die Einfügedämpfung<br />

im Durchlassbereich<br />

beträgt typischerweise<br />

3 dB, die Rückflussdämpfung<br />

im Durchlassbereich typischerweise<br />

19 dB. Die Sperrband-<br />

Unterdrückung beträgt typischerweise<br />

50 dB von DC bis 14<br />

GHz und 28 dB von 14 bis 18,5<br />

GHz. Das in einem keramischen<br />

1812-Gehäuse untergebrachte<br />

RoHS-konforme Filter kann<br />

eine typische Eingangsleistung<br />

von bis zu 7 W verarbeiten. Es<br />

ist für Betriebstemperaturen von<br />

-55 bis +125 °C ausgelegt.<br />

MINI-CIRCUITS<br />

www.minicircuits.com<br />

Koaxialer LTCC-Diplexer<br />

für DC bis 6 GHz<br />

Das Modell ZDPL-6G-S+ von<br />

Mini-Circuits ist ein koaxialer<br />

LTCC-Diplexer (Low Temperature<br />

Cofired Ceramic), der<br />

den Frequenzbereich von DC<br />

bis 6 GHz abdeckt. Er ist ideal<br />

für Satellitenkommunikation<br />

und Testanwendungen geeignet<br />

und deckt einen Tiefpassbereich<br />

von DC bis 1650 MHz<br />

mit einer Einfügedämpfung von<br />

1,8 dB oder weniger und einen<br />

Hochpassbereich von 2,4 bis 6<br />

GHz mit einer Einfügedämpfung<br />

von 2 dB oder weniger ab. Beide<br />

Durchlassbereiche weisen eine<br />

Stoppband-Unterdrückung von<br />

14 dB oder besser auf. Ausgestattet<br />

mit SMA-Buchsen ist der<br />

Diplexer stabil bei Betriebstemperaturen<br />

von -55 bis +100 °C.<br />

MINI-CIRCUITS<br />

www.minicircuits.com<br />

62 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


KNOW-HOW VERBINDET<br />

Bauelemente und -gruppen<br />

Kompaktes 32-Kanal-Wellenlängenfilter<br />

auf Siliziumbasis<br />

EMV, WÄRME­<br />

ABLEITUNG UND<br />

ABSORPTION<br />

SETZEN SIE AUF<br />

QUALITÄT<br />

Elastomer- und Schaumstoffabsorber<br />

Europäische Produktion<br />

Kurzfristige Verfügbarkeit<br />

Kundenspezifisches Design<br />

oder Plattenware<br />

Die Firma imec präsentierte in einem<br />

hochbewerteten Beitrag auf der OFC-<br />

Konferenz (San Diego) einen entscheidenden<br />

Fortschritt bei der Entwicklung<br />

von silizium basiertem Wellenlängen-<br />

Multiplexing (WDM). Erstmals wird ein<br />

kompaktes 32-Kanal-Wellenlängenfilter<br />

auf Siliziumbasis mit geringem Verlust<br />

und hoher Tuning-Effizienz möglich, das<br />

im Vergleich zu modernen kommerziellen<br />

Transceivern eine vierfache Menge an<br />

gesendeten und empfangenen Wellenlängenkanälen<br />

ermöglicht. Die vorgestellte<br />

Technik ermöglicht eine kontinuierliche<br />

Skalierung der Bandbreitendichte und<br />

Leistungseffizienz von silizium-photonikbasierten<br />

Transceivern der kommenden<br />

Generation und erfüllt damit die Forderungen<br />

nach optischen Verbindungen mit<br />

kurzer Reichweite in leistungsstarken KI/<br />

ML-Rechen-Clustern.<br />

imec<br />

www.imec-int.com<br />

Die weitere Skalierung optischer Verbindungen<br />

ist für die Erzielung weiterer<br />

Leistungs- und Effizienzsteigerungen in<br />

KI/ML-Rechenclustern unerlässlich. Die<br />

Silizium-Photonik ist eine wichtige Technologieplattform<br />

für die kostengünstige<br />

Integration von Transceivern im Tbps-<br />

Maßstab, jedoch erfordern die hohen<br />

Ansprüche an die Bandbreitendichte, die<br />

Energieeffizienz und die Latenz in KI/ML-<br />

Systemverbindungen erhebliche Verbesserungen<br />

auf Prozess-, Bauelement- und<br />

Leiterplatten-Ebene. So ist beispielsweise<br />

die Erhöhung der Verbindungsbandbreite<br />

durch Hinzufügen weiterer Wellenlängenkanäle<br />

bei der Verwendung von siliziumintegrierten<br />

Komponenten in der Regel mit<br />

erheblichen optischen Verlusten und einer<br />

exzessiven Abstimmleistung verbunden.<br />

Durch die Kombination der fortschrittlichen<br />

Si-Strukturierungsfähigkeiten in<br />

der 300-mm-Silicon-Photonics-Plattform<br />

von imec (iSiPP300) mit innovativen und<br />

hoch optimierten Designs von Si-Ringresonatoren<br />

und Interleaver-Komponenten<br />

hat imec diese Herausforderungen<br />

ge meistert und einen WDM-Filter mit 32<br />

Wellenlängen bei 100 GHz Kanalabstand<br />

im O-Band realisiert, das den Spezifikationen<br />

der CW-WDM-Multisource-Vereinbarung<br />

(MSA) entspricht. Dank der sorgfältigen<br />

Optimierung des Designs werden<br />

niedrige optische Einfügeverluste von nur<br />

2 dB und Übersprechpegeln von weniger<br />

als 16 dB erreicht, selbst bei dieser hohen<br />

Kanalzahl. Durch die Nutzung des lokalen<br />

Si-Substrat-Unterschneidungs- Prozesses<br />

von imec und optimierte Heiz element-<br />

Designs gehört die thermo-optische<br />

Abstimmeffizienz zu den besten bekannten<br />

Werten von 290 GHz/mW. ◄<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 63<br />

-EA1 & -EA4<br />

Frequenzbereich ab 1 GHz (EA1)<br />

bzw. 4 GHz (EA4)<br />

Urethan oder Silikon<br />

Temperaturbereich von ­40°C bis 170°C<br />

(Urethanversion bis 120°C)<br />

Standardabmessung 305mm x 305mm<br />

MLA<br />

Multilayer Breitbandabsorber<br />

Frequenzbereich ab 0,8GHz<br />

Reflectivity­Level ­17db oder besser<br />

Temperaturbereich bis 90°C<br />

Standardabmessung 610mm x 610mm<br />

Hohe Straße 3<br />

61231 Bad Nauheim<br />

T +49 (0)6032 9636­0<br />

F +49 (0)6032 9636­49<br />

info@electronic­service.de<br />

www.electronic­service.de<br />

ELECTRONIC<br />

SERVICE GmbH


Kabel & Verbinder<br />

18:6-Multiband-Combining-System<br />

SPINNER GmbH<br />

info@spinner-group.com<br />

www.spinner-group.com<br />

SPINNER brachte ein neues 18:6-Multiband-Combining-System<br />

(MCS) mit 18<br />

Eingängen und sechs Ausgängen auf den<br />

Markt. Das System ist speziell für den<br />

Einsatz mit bis zu drei Netzbetreibern,<br />

18 individuellen Frequenzbändern (GSM,<br />

LTE und 5G) und 2x2 MIMO konzipiert.<br />

Das SPINNER MCS führt eine Vielzahl<br />

von unterschiedlichen Bändern und/oder<br />

Trägerfrequenzen zu einem Ausgang<br />

zusammen.<br />

Dank minimaler Dämpfung und äußerst<br />

hoher Isolation erreicht das System sowohl<br />

innerhalb als auch zwischen den Bändern<br />

eine maximale Bandbreite.<br />

Jedes SPINNER MCS wird vorab komplett<br />

elektrisch vermessen und mit einem detaillierten<br />

Messprotokoll geliefert, um die maximale<br />

Performance zu gewähr leisten. Die<br />

Inbetriebnahme gestaltet sich sehr einfach<br />

und unkompliziert dank Plug&Play.<br />

SPINNER bietet eine Vielzahl weiterer<br />

Systeme, die allen Anforderungen gerecht<br />

werden. Beginnend mit Lösungen für einen<br />

Netzbetreiber mit zwei Frequenzbändern<br />

bis hin zu vier Netzbetreiber mit jeweils<br />

fünf Frequenzbändern. Auf Anfrage können<br />

auch individuell angepasste Konfigurationen<br />

für spezifische Anforderungen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Die SPINNER-Multiband-Combining-<br />

Systeme sind vollständig passiv und<br />

be nötigen keine Stromversorgung, Wartung<br />

oder Netzwerkverwaltung. Sie können in<br />

einem 19-Zoll-Rack oder an der Wand montiert<br />

werden. Auf Anfrage liefern wir Ihnen<br />

auch gerne ein System in einem robusten<br />

Gehäuse für die Außeninstallation.<br />

Die Combining Systeme eignen sich für<br />

eine große Bandbreite von Anwendungen.<br />

Unterschiedliche Typen, wie 2:1, 3:3, 4:4,<br />

6:3, 9:3, 12:3, 8:4, 12:4, 16:4, 20:4 und jetzt<br />

18:6 stehen für kleine bis große Projekte zur<br />

Verfügung und ermöglichen eine schnelle<br />

und einfache Ausstattung von beispielsweise<br />

Geschäftsgebäuden, U-Bahn-Linien, Einkaufszentren,<br />

Flughäfen und vielen mehr. ◄<br />

Koaxialer 1,35-mm-Adapter für DC bis 90 GHz<br />

MINI-CIRCUITS<br />

www.minicircuits.com<br />

Das Modell 135F-135M+ von Mini -Circuits<br />

ist ein gerader Koaxialadapter, der eine<br />

1,35-mm-Buchse mit einem 1,35-mm-<br />

Stecker in einem Frequenzbereich von<br />

DC bis 90 GHz verbindet. Die typische<br />

Ein fügungsdämpfung beträgt 0,13 dB bis<br />

30 GHz, 0,24 dB bis 60 GHz und 0,34 dB<br />

bis 90 GHz, mit einem typischen SWR<br />

von 1,1 oder besser über den gesamten<br />

Frequenz bereich. Mit einer Länge von nur<br />

0,66 Zoll hat der RoHS-konforme passivierte<br />

Edelstahladapter einen Betriebs-/Lagertemperaturbereich<br />

von -55 bis +100 °C. ◄<br />

64 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Verstärker<br />

Variable Verstärkung<br />

für Signale<br />

mit 20 bis 54 GHz<br />

Das Modell ZVA-20543VG+<br />

von Mini-Circuits ist ein koaxialer<br />

Verstärker mit variabler<br />

Verstärkung (VGA) mit einem<br />

typischen Verstärkungseinstellbereich<br />

von 17 dB von 20 bis 54<br />

GHz. Die typische Verstärkung<br />

kann über eine analoge oder<br />

TTL-Steuerung von 33 bis 50<br />

dB eingestellt werden.<br />

Der 50-Ohm-VGA verfügt<br />

über eine integrierte Leistungsüberwachung,<br />

Fehlersuche und<br />

andere Diagnosetools und arbeitet<br />

mit einer einzigen Versorgungsspannung<br />

von 10 bis 15 V<br />

DC. Er ist mit 1,85-mm-Buchsen<br />

ausgestattet und eignet sich gut<br />

für Luft- und Raumfahrt/Verteidigung,<br />

Satellitenkommunikation<br />

(Satcom) und Testanwendungen.<br />

◄<br />

MINI-CIRCUITS<br />

www.minicircuits.com<br />

Variable Verstärkung<br />

von Signalen<br />

mit 0,3 bis 26,5 GHz<br />

Das Modell PVGA-273+ von<br />

Mini-Circuits ist ein Verstärker<br />

mit variabler Verstärkung<br />

(VGA) und niedriger Rauschzahl<br />

im Frequenzbereich von 0,3<br />

bis 26,5 GHz. Die Verstärkung<br />

kann über den gesamten Frequenzbereich<br />

um typischerweise<br />

±15 dB mit Steuerspannungen<br />

von -1 bis +2 V DC eingestellt<br />

werden. Der GaAs-pHEMT-<br />

MMIC-Verstärker, der mit einer<br />

Drain-Spannung von ent weder<br />

5 oder 8 V betrieben wird, weist<br />

eine typische Rauschzahl von<br />

2 dB bei 6 GHz und 4,2 dB bei<br />

26,5 GHz auf. Er wird in einem<br />

5 × 5 mm großen, 32-poligen<br />

QFN-Gehäuse geliefert. ◄<br />

MMIC-LNA-Verstärker<br />

für 0,4 bis 8 GHz<br />

Das Modell TSY-83LN+ von<br />

Mini-Circuits ist ein oberflächenmontierter<br />

MMIC-Low-Noise-<br />

Verstärker (LNA) für einen breiten<br />

Anwendungsbereich von 0,4<br />

bis 8 GHz. Die typische Verstärkung<br />

beträgt 22,3 dB bei 6<br />

GHz und 20,6 dB bei 8 GHz.<br />

Die Rauschzahl beträgt typischerweise<br />

1,5 dB bei 2 GHz<br />

und 2,4 dB bei 8 GHz.<br />

Der GaAs-pHEMT-Verstärker<br />

verfügt über einen Bypass-<br />

Modus für Eingangssignal pegel<br />

von bis zu 29 dBm im Vergleich<br />

zu maximalen Eingangs pegeln<br />

von 22 dBm für verstärkte<br />

Signale. ◄<br />

High-Output-PAs für 30...512 MHz<br />

Der AGT0510 ist ein leistungsfähiger<br />

GaN-Power-<br />

Amplifier von ASB für Frequenzen<br />

von 30 bis 512 MHz<br />

im modernen 6x6 mm messenden<br />

QFN-Gehäuse. Der<br />

Verstärker bietet bei 500 MHz<br />

eine Ausgangsleistung von 10<br />

W (bei 3 dB Kompression) und<br />

ein typisches Rauschmaß von<br />

2,5 dB. Die Betriebs spannung<br />

liegt bei 28 V mit einer Stromaufnahme<br />

(I dq ) von 60 mA.<br />

Der AGT0510 eignet sich<br />

hervorragend für drahtlose<br />

Infrastruktur, Testgeräte und<br />

Radar-Anwendungen.<br />

CompoTEK GmbH<br />

info@compotek.de<br />

www.compotek.de<br />

SMT-Verstärker senkt<br />

Phasenrauschen<br />

bei 18 GHz<br />

Das Modell LVA-6183PN+ von<br />

Mini-Circuits ist ein GaAs-HBT-<br />

MMIC-Verstärker mit geringem<br />

Phasenrauschen von 6 bis<br />

18 GHz. Das typische additive<br />

Phasenrauschen beträgt -165<br />

dBc/Hz bei einem Abstand von<br />

10 kHz zum Träger.<br />

Der Verstärker wird in einem<br />

24-poligen SMT-Gehäuse<br />

(Surface Mount Technology)<br />

vom Typ QFN mit den Abmessungen<br />

4 × 4 mm geliefert und<br />

bietet eine typische Verstärkung<br />

im mittleren Frequenzbereich<br />

(12 GHz) von 19,9 dB<br />

und 16,9 dB bei 18 GHz. Die<br />

typische Rauschzahl im mittleren<br />

Frequenzbereich beträgt 4,1<br />

dB. Der Verstärker liefert 19,6<br />

dBm typische Mittelband-Ausgangsleistung<br />

bei 1-dB-Kompression.<br />

◄<br />

Selbstverständlich sind individuelle<br />

Testboards verfügbar<br />

und werden von uns bzw.<br />

ASB in Abstimmung mit den<br />

Kunden erstellt. Mit dem<br />

AGT0515 bietet ASB für den<br />

gleichen Frequenzbereich<br />

einen Verstärker mit 20 W<br />

Ausgangsleistung an. ◄<br />

Kleinsignal bis Leistung<br />

Verstärker<br />

von Telemeter Electronic<br />

• Kleinsignalverstärker<br />

bis 52 GHz<br />

• Leistungsverstärker<br />

bis 6 GHZ<br />

• Kurze Lieferzeiten<br />

• Kundenspezifische<br />

Sondermodelle<br />

info@telemeter.de · www.telemeter.info<br />

Wir liefern Lösungen…<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 65


Funkchips und -module<br />

QUECTEL-Wireless-Lösungen ab sofort bei GLYN<br />

Herstellers sind ab sofort beim<br />

Idsteiner Distributor erhältlich.<br />

QUECTEL wurde 2010 gegründet<br />

und konzentriert sich auf das<br />

Design von Wireless-Modulen<br />

für die Industrie. Der Hersteller<br />

bietet GSM/GPRS-, UMTS/<br />

HSPA(+)-, LTE-, LPWA- und<br />

GNSS-Module, Antennenlösungen<br />

bis 6 GHz sowie Red-<br />

Cap/Satelliten-Communication-<br />

Module.<br />

Von links: Salvatore Capobianco, GLYN Business Unit Manager Wireless, IoT & Mikrocontroller,<br />

Markus Wingen, QUECTEL Senior Sales Manager DACH, Thomas Gerhardt, GLYN Managing Director,<br />

Dominikus Hierl, QUECTEL SVP Sales EMEA, Christopher Frese, GLYN Marketing Manager,<br />

Marcel Miehe, QUECTEL Regional Sales Manager DACH, Thomas Herrmann, QUECTEL Regional Sales Director DACH<br />

„Mit QUECTEL erweitern wir<br />

unser Wireless-Angebot um den<br />

Marktführer im Global-Cellular-<br />

IoT-Bereich. Die direkte Betreuung<br />

aus Deutschland sichert uns<br />

kurze und schnelle Informationswege“,<br />

freut sich Salvatore<br />

Capobianco, Department Manager<br />

Wireless/IoT/MCU und Product<br />

Manager QUECTEL bei<br />

GLYN, auf die gemeinsame<br />

Zusammenarbeit.<br />

GLYN Jones GmbH und Co.<br />

Vertrieb von elektronischen<br />

Bauelementen KG<br />

www.glyn.de<br />

QUECTEL ist ein führender<br />

Hersteller von Wireless-M2M-<br />

Produkten im Global-Cellular-<br />

IoT-Bereich. Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Shanghai/China<br />

und die GLYN GmbH & Co.<br />

KG haben nun ein Distributionsabkommen<br />

für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz<br />

abgeschlossen. Die Produkte des<br />

Hersteller und Distributor versprechen<br />

sich von der Partnerschaft<br />

nachhaltige Synergie-<br />

Effekte und blicken positiv in die<br />

gemeinsame Zukunft. ◄<br />

// Hochfrequenztechnik // EMV Technik // CNC Frästechnik<br />

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Funkchips und -module<br />

Precision-GNSS/RTK-Modullösungen<br />

mit Zukunft<br />

FREQUENCY<br />

CONTROL<br />

PRODUCTS<br />

Mit dem Mosaic bietet Septentrio eine in<br />

ihrer Klasse einzigartige Modullösung für<br />

Precision-GNSS/RTK. Neben den herausragenden<br />

technischen Daten haben die GNSS/<br />

RTK-Module von Septentrio den Vorteil,<br />

dass die Hardware auf Basis des eigenen<br />

Empfänger-Chips in Europa entwickelt<br />

und hergestellt wird. Die sehr ausgefeilte<br />

Firmware wird in Belgien entwickelt und<br />

liegt zu 100% in der Hand von Septentrio.<br />

Somit können auch alle Limitierungen der<br />

Ortung unter entsprechenden Voraussetzungen<br />

aufgehoben werden.<br />

Aktuell sind bei GNSS insbesondere Jamming-<br />

und Spoofing-Attacken in den Focus<br />

gerückt. Auf diese Herausforderungen ist<br />

Septentrio bestens vorbereitet und stellt<br />

dem die Produkte AIM+ jamming protection<br />

und GNSS+ entgegen. Deren Funktionen<br />

ermöglichen es bereits auf Ebene<br />

des Mosaic-Moduls, auf Angriffe dieser<br />

Art zu reagieren. Diese Technologien sind<br />

aber nicht nur gegen diese bewussten Störungen<br />

einsetzbar, sondern ermöglichen<br />

auch besonders gute Leistungen in von<br />

Natur aus schwierigen Empfangssituationen<br />

mit Fading, Reflexionen oder sehr<br />

wenigen verfügbaren Satelliten, wie zum<br />

Beispiel in der Nähe der Pole oder in sehr<br />

urbanen Umgebungen.<br />

Die Mosaic-Serie unterstützt nahezu alle<br />

Konstellationen, Bänder und Korrektur-<br />

Services. Jedes Modul ist 31 x 31 x 4,2<br />

mm groß, ca 6,8 g schwer und lässt sich<br />

somit auch hervorragend in gewichtssensitive<br />

Anwendungen wie Drohnen und<br />

tragbare Devices integrieren. Selbstredend<br />

bietet Septentrio Hilfe bei der Integration<br />

der Module an und stellt allen Nutzern<br />

umfangreiche Webinars und Videos zur<br />

Verfügung.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong><br />

Das Modul wird bei typisch 3,3 V betrieben<br />

und hat eine niedrige Stromaufnahme<br />

(nach Operation Mode 167...327 mA). Es<br />

sind dabei Update-Raten von bis zu 100 Hz<br />

möglich, und das Modul verfügt zusätzlich<br />

über zwei Event-Inputs, die es ermöglichen,<br />

externe Events mit einer Verzögerung von<br />

nur 20 ns auszulösen.<br />

Die Module können mittels des DVKs<br />

sofort getestet werden. Selbstverständlich<br />

stellt Septentrio eine umfangreiche Software-Suite<br />

für die Entwicklung und Nutzung<br />

der DVKs zur Verfügung. Um sehr<br />

schnelle und mobile Feldtests zu ermöglichen,<br />

existieren die bereits gehäusten und<br />

mit Steckverbindern versehenen „Mosaic<br />

Go“ Kits.<br />

Septentrio entwickelt seit über 20 Jahren<br />

in Europa eigene GNSS-Lösungen. Dabei<br />

ist es Ziel, dem Nutzer die bestmöglichen<br />

Daten zuverlässig zur Verfügung zu stellen.<br />

Letzteres wird bei Septentrio groß<br />

geschrieben – die Zuverlässigkeit der ausgegebenen<br />

Werte ist stets gegeben bzw.<br />

wird mit entsprechenden DOP-Werten und/<br />

oder Varianz-Covarianz Matrizen bereits<br />

intern bewertet.<br />

Insgesamt bietet Septentrio vier Varianten<br />

des Mosaic-Moduls an:<br />

• X: hochgenaues RTK-GNSS-Modul<br />

• H: wie X, mit zweitem Receiver<br />

für Heading-Anwendungen<br />

• T: optimierte Variante<br />

für Timing-Anwendungen<br />

• Clas: wie X, für Nutzung<br />

des japanischen CLS-Systems<br />

CompoTEK GmbH<br />

info@compotek.de<br />

www.compotek.de<br />

67<br />

High-End Produkte<br />

vom Technologieführer.<br />

Seit über 70 Jahren<br />

„Made in<br />

Germany”<br />

Waibstadter Strasse 2 - 4<br />

74924 Neckarbischofsheim<br />

Telefon: +49 7263 648-0<br />

Fax: +49 7263 6196<br />

Email: info@kvg-gmbh.de<br />

www.kvg-gmbh.de


Peak Power Sensor<br />

Anritsu Corporation<br />

www.anritsu.com<br />

Anritsu Company announced the<br />

launch of our new inline power<br />

sensor MA24103A that is designed<br />

to measure accurate Peak<br />

and True-RMS average power<br />

measurements from 25 MHz<br />

to 1 GHz and 2 mW to 150 W<br />

power range.<br />

Several applications demand<br />

accurate peak and average power<br />

measurements well below the<br />

frequency range of 1 GHz. Agencies<br />

in Public Safety, Avionics<br />

(air traffic control and repair stations),<br />

and Railroads, etc. must<br />

maintain critical communications<br />

between the control centers<br />

and the vehicles. The slightest<br />

error in making measurements<br />

or maintaining a communication<br />

network in these markets could<br />

risk public safety or even have<br />

fatal consequences.<br />

The advantage with lower frequencies<br />

is that they can propagate<br />

a longer distance and<br />

maintain communication with<br />

fast-moving vehicles. Normally,<br />

at lower frequencies the power<br />

of the transmitting signal is in<br />

the range of watts, which makes<br />

the MA24103A more suited for<br />

these types of applications.<br />

This highly accurate, Inline Peak<br />

Power Sensor communicates<br />

with a PC via USB or with an<br />

Anritsu handheld instrument<br />

equipped with the high accuracy<br />

power meter option 19. Some of<br />

the main markets that benefit<br />

from this low frequency Inline<br />

Power Sensor include:<br />

• Broadcast Network and Manufacturer:<br />

Lab performance accuracy<br />

and low insertion loss over<br />

a wide temperature range (0 to<br />

55 ºC), making it perfect for<br />

field applications.<br />

• Railroads: to evaluate various<br />

systems like Positive Train<br />

Control Systems, End of Train<br />

(EOT) signals, automated train<br />

control systems, and FM voice<br />

base stations.<br />

• Avionics: such as Civil and<br />

Military Airports for beacon<br />

testing, surveillance radar<br />

testing, localizer, and marker<br />

testing. ◄<br />

68 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


RF & Wireless<br />

RF Terminations<br />

Bring High Power for<br />

Demanding Applications<br />

Pasternack, an Infinite Electronics<br />

brand, has announced the<br />

release of its latest innovation:<br />

high-power RF terminations<br />

with operating frequencies reaching<br />

up to 6 GHz. These terminations<br />

are crafted with a<br />

range of connectorized designs,<br />

including 4.3-10, 7/16 DIN and<br />

N-type connectors. This diversity<br />

ensures seamless compatibility<br />

with a wide array of industry<br />

requirements, allowing for versatile<br />

application across various<br />

setups and configurations.<br />

With power ratings extending<br />

up to 50 W (CW), these terminations<br />

demonstrate unwavering<br />

performance even under the most<br />

demanding conditions, making<br />

them ideal for high-power applications<br />

that demand reliability<br />

and durability.<br />

These terminations are made to<br />

excel in the 6 GHz frequency<br />

range. Their design and construction<br />

optimize performance at this<br />

frequency, ensuring exceptional<br />

SWR performance with ratios<br />

as low as 1.25. This SWR performance<br />

translates to minimal<br />

signal loss and maximum signal<br />

integrity, guaranteeing consistent<br />

and reliable communication in<br />

critical applications. Whether<br />

deployed in telecommunications,<br />

aerospace or other highfrequency<br />

environments, these<br />

terminations deliver unparalleled<br />

performance and peace of mind<br />

to users, safeguarding their critical<br />

operations with precision<br />

and efficiency.<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Fixed Attenuators and<br />

Terminations Up to 6 GHz<br />

Pasternack has announced its<br />

line of RF fixed attenuators and<br />

terminations capable of operating<br />

up to 6 GHz. These cutting-edge<br />

components meet the<br />

rigorous demands of modern<br />

wireless communication systems,<br />

featuring maximum power<br />

ratings of 5 and 10 W and incorporating<br />

the versatile NEX10<br />

connectorized design for enhanced<br />

durability and performance.<br />

The new fixed attenuators and RF<br />

loads are engineered to support<br />

a wide range of applications.<br />

They offer attenuation levels of<br />

3 dB, 6 dB, and 10 dB for fixed<br />

attenuators, providing solutions<br />

tailored to various signal conditioning<br />

requirements.<br />

With an operating frequency up<br />

to 6 GHz and a typical SWR of<br />

1.25, these components ensure<br />

reliable and efficient performance<br />

in the most challenging<br />

environments.<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Push the Boundaries<br />

of mmWave Satcom<br />

High-efficiency GaN solutions for mission<br />

critical aerospace and defense applications<br />

QPA0812<br />

QPA0017<br />

QPA0001<br />

With proven Qorvo ® GaN solutions, elevate your aerospace and defense<br />

applications to achieve unmatched power, efficiency and reliability in challenging<br />

environments near and far. Learn more at www.qorvo.com/defense.<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 69<br />

© 04-<strong>2024</strong> Qorvo US, Inc. | QORVO is a trademark of Qorvo US, Inc.


RF & Wireless<br />

RFMW Introduces New Products<br />

Two-stage, fully matched<br />

MMIC PA for 860...960 MHz<br />

State-of-the-Art<br />

Low-Loss MMIC Package<br />

High Power, Packaged<br />

Ku-Band MMIC Amplifier<br />

SAW Diplexers<br />

The CML Micro CMX90A003<br />

is a two-stage, fully matched<br />

MMIC PA delivering 29.5 dBm<br />

of saturated power for use in the<br />

860...960 MHz frequency range,<br />

applicable to license-free bands.<br />

The device is optimized for efficiency<br />

at low collector voltages<br />

of 1.9 to 2.5 V, making it suitable<br />

for systems with supercapacitor<br />

backup storage, thus<br />

extending the discharge period<br />

or battery life.<br />

Programmable<br />

Ruggedized MEMS OCXO<br />

Cubic Nuvotronics presents the<br />

PSP1028107, a new state-of-theart<br />

low-loss MMIC package for<br />

die under 2.55 x 2.55 mm. This 6<br />

x 6 x 0.7 mm PolyStrata package<br />

complements integrated MMIC<br />

performance, with less than<br />

0.5 dB insertion loss up to 95<br />

GHz and 20 dB return loss. The<br />

package can be surface mounted<br />

to a PCB using standard SMT<br />

processes. This increases the ease<br />

of manufacturing while maintaining<br />

superior performance in a<br />

smaller size compared to other<br />

packaging substrates.<br />

Hi-Rel, DC to 50 GHz<br />

Chip Attenuators<br />

Qorvo‘s QPA1721D is a high<br />

power, packaged Ku-Band<br />

MMIC amplifier fabricated using<br />

Qorvo‘s production 0.15 µm<br />

GaN-on-SiC process (QGaN15).<br />

The QPA1721D targets the 17.3<br />

to 21.2 GHz Satcom band providing<br />

12.5 W of linear power.<br />

Furthermore, the QPA1721D can<br />

deliver output power up to 30 W<br />

with 33 dB of small-signal gain<br />

and 20% power-added efficiency.<br />

SiC FET Employs<br />

a Distinctive „Cascode“<br />

Circuit<br />

The Akoustis RFMi SF2709J-1<br />

and SF2710J-1 SAW Diplexers<br />

suit a broad spectrum of applications<br />

including Navigation,<br />

Telematics, Tracking, ADAS,<br />

and Timing & Sync Modules.<br />

The SF2709J-1 covers GPS<br />

bands L1 (1559...1606 MHz)<br />

and L2 (1196...1249 MHz), and<br />

the SF2710J-1 covers the L1,<br />

L5 bands. Housed in compact<br />

1.5 x 1.1 mm MSL-1 hermetically<br />

sealed packages, these<br />

parts offer extended temperature<br />

range performance of -40<br />

to +105 °C. Both diplexers are<br />

AEC-Q200 qualified, samples<br />

available now.<br />

High-Performance<br />

Millimeter Wave<br />

Solutions<br />

The SiTime SIT7101 is a ruggedized<br />

MEMS OCXO that boosts<br />

the resilience of PNT systems<br />

and other equipment such as<br />

radar and radios, SATCOM<br />

terminals, and avionics against<br />

spoofing, jamming, and other<br />

disruptions in GPS signals.<br />

Key features for high reliability<br />

include simplified timing; reduced<br />

size, weight, and power<br />

(SWaP); programmable frequencies<br />

from 10 to 220 MHz; 70x<br />

better g-sensitivity; 30x better<br />

reliability; 20,000 g shock survivability;<br />

20x better frequency<br />

stability over temperature; and<br />

3x better Allan deviation.<br />

The Smiths Interconnect<br />

HRATSX Hi-Rel, DC to 50<br />

GHz, TSX-Series chip attenuator<br />

pushes the boundaries of<br />

size, weight and power in a costeffective,<br />

easy to implement surface<br />

mount solution, suitable<br />

for a wide array of applications.<br />

The TSX Series offers excellent<br />

broadband RF performance to<br />

50 GHz while delivering increased<br />

power handling in a small<br />

surface mount format factor. The<br />

chip attenuator design offers 1 to<br />

3 W of power handling performance<br />

and multiple attenuation<br />

values are available for surface<br />

mounting.<br />

The Qorvo UHB100S-<br />

C12E1BC3N SiC FET employs<br />

a distinctive „cascode“ circuit,<br />

combining a normally-on SiC<br />

JFET and a Si MOSFET to create<br />

a normally-off SiC FET. Its<br />

silicon-like gate-drive allows<br />

unipolar gate drives, compatible<br />

with Si IGBTs, Si FETs, SiC<br />

MOSFETs, or Si superjunction<br />

devices. Available in the E1B<br />

module package, it boasts ultralow<br />

gate charge and outstanding<br />

reverse recovery features,<br />

making it perfect for inductive<br />

load switching and applications<br />

with standard gate drive needs.<br />

Nuvotronics PolyStrata Technology<br />

provides high-performance<br />

millimeter wave solutions<br />

in a small form factor. The<br />

PSF85B008W is a Low-Loss<br />

Filter with a sharp cut off to<br />

enable maximum useable passband<br />

for millimeter wave networks.<br />

It is one of a pair of filters<br />

(See PSF71B07W) for use<br />

in E band Fixed wireless access<br />

systems. Wirebondable, the<br />

PSF85B008W has a passband of<br />

81 to 89 GHz, yet measures just<br />

15 x 6 x 1 mm and is available<br />

from stock.<br />

70 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


RF & Wireless<br />

Eight-Channel TRX Silicon<br />

Beamformer IC<br />

Bandpass Filter<br />

for C-Band<br />

LDMOS RF Power<br />

Transistor Delivers<br />

2500 W<br />

Voltage-controlled<br />

Variable Equalizer<br />

The Renesas F5288 is a 26.5 to<br />

29.5 GHz, eight-channel TRX<br />

silicon Beamformer IC designed<br />

for dual polarization 5G phasedarray<br />

applications at n257/n261<br />

band. This device provides more<br />

than 15.5 dBm linear output<br />

power in silicon for wide-band<br />

5G-NR waveforms. The core<br />

IC has very flexible gain and<br />

phase control on each channel<br />

to achieve fine beam steering<br />

and gain compensation between<br />

radiating channels.<br />

The Knowles B080MB5S is<br />

a surface mountable catalog<br />

bandpass filter designed for<br />

C-Band. The filter has a center<br />

frequency of 8 GHz with a 1<br />

GHz bandwidth. This filter utilizes<br />

Knowles DLI’s low loss<br />

temperature stable materials<br />

which offer small size and minimal<br />

performance variation over<br />

temperature. Knowles’ standard<br />

range of filters is often a great<br />

starting place to test filter and<br />

system performances before<br />

moving to a device customized<br />

for any application.<br />

Using Ampleon‘s Advanced<br />

Rugged Technology (ART),<br />

and a drain voltage of 75 V,<br />

the ART2K5TPU LDMOS RF<br />

power transistor delivers a staggering<br />

2500 W. Suitable for<br />

a wide range of applications<br />

including broadcast, ISM and<br />

communications, it has a frequency<br />

range of 1 to 400 MHz<br />

and contains an on-die thermal<br />

sensor to assist with temperature<br />

measurement.<br />

The Qorvo QPC7333 is a voltage-controlled<br />

variable equalizer<br />

with a cable compensated<br />

response employing SOI attenuator,<br />

optimized for DOCSIS<br />

4.0 upstream path applications<br />

between 5 and 684 MHz.<br />

This 75 Ohm device has a 5 V<br />

single supply voltage and delivers<br />

low insertion loss, high linearity,<br />

and low power consumption<br />

with an 18 dB slope range.<br />

RFMW<br />

www.rfmw.com<br />

Passives with a Passion for Performance<br />

Couplers<br />

Custom RF<br />

Chokes<br />

Transformers<br />

Splitters<br />

3 GHz & Beyond Products<br />

■ Standard & Custom Products: Broadband and Wireless Mkts.<br />

■ Achieve max RF output power w/ MiniRF passives<br />

■ Repeatability, Reliability, and 100% RF test<br />

■ Multiple low-cost manufacturing operations; no tariffs<br />

For information, samples and sales,<br />

contact our distribution partner RFMW.<br />

Learn more: rfmw.com<br />

Contact us today: sales@rfmw.com<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 71


DC TO 95 GHz<br />

High-Frequency<br />

Products<br />

For mmWave Test Applications<br />

Waveguide Amplifiers<br />

WVA-71863HP(X)+<br />

Medium power<br />

Key features:<br />

• 71 to 86 GHz<br />

• WR12 Waveguide Interface<br />

• +24.5 dBm P SAT<br />

• 39 dB Gain<br />

WVA-71863LNX+<br />

Medium power<br />

Key features:<br />

• 71 to 86 GHz<br />

• WR12 Waveguide Interface<br />

• 4.5 dB Noise Figure<br />

• 39 dB Gain


E-Band Amplifiers<br />

ZVA-50953G+<br />

ZVA-71863HP+<br />

ZVA-71863LNX+<br />

E-Band Medium<br />

Power Amplifier<br />

• 50 to 95 GHz<br />

• +21 dBm P OUT<br />

at Saturation<br />

• 28 dB gain<br />

• ±2.0 dB gain flatness<br />

• Single supply voltage,<br />

+10 to +15V<br />

K — V-Band Amplifiers<br />

E-Band Medium<br />

Power Amplifier<br />

• 71 to 86 GHz<br />

• +24 dBm P OUT<br />

at Saturation<br />

• 38 dB gain<br />

• ±1.5 dB gain flatness<br />

• Single supply voltage,<br />

+10 to +15V<br />

E-Band Low<br />

Noise Amplifier<br />

• 71 to 86 GHz<br />

• 4.5 dB noise figure<br />

• 37 dB gain<br />

• +13.8 dBm P1dB,<br />

+18 dBm P SAT<br />

• Single-supply voltage,<br />

+10 to +15V<br />

ZVA-35703+<br />

ZVA-543HP+<br />

ZVA-0.5W303G+<br />

Medium Power Amplifier<br />

• 35 to 71 GHz<br />

• +21 dBm P SAT<br />

• 17.5 dB gain<br />

• ±1.5 dB gain flatness<br />

• Single supply voltage,<br />

+10 to +15V<br />

Medium Power Amplifier<br />

• 18 to 54 GHz<br />

• +29 dBm P SAT<br />

• High gain, 31 dB<br />

• ±2.0 dB gain flatness<br />

• Single supply voltage,<br />

+10 to +15V<br />

Medium Power Amplifier<br />

• 10 MHz to 30 GHz<br />

• 0.5W P OUT<br />

at Saturation<br />

• ±1.5 dB gain flatness<br />

• 4.2 dB noise figure<br />

• Single +12V bias voltage<br />

Additional High Frequency Products<br />

BIAS TEES<br />

MULTIPLIERS<br />

DIGITAL STEP<br />

ATTENUATORS<br />

POWER DETECTORS<br />

I/Q MIXERS<br />

SWITCHES<br />

MIXERS<br />

& MORE


RF & Wireless<br />

Fixed Attenuators<br />

Offer High Power, Precise Control<br />

Fairview Microwave, an Infinite Electronics<br />

brand, has announced the launch of RF<br />

fixed attenuators with 3.5 mm connectors.<br />

The attenuators are designed to meet the<br />

demands of modern communication systems,<br />

offering unparalleled performance<br />

and reliability.<br />

Directional Coupler<br />

Covers 2...18 GHz<br />

The new RF fixed attenuators are crafted<br />

to deliver exceptional performance across<br />

a wide range of applications. Featuring a<br />

compact and rugged 3.5 mm connectorized<br />

design, they have maximum power ratings<br />

of 2 watts, ensuring robust performance in<br />

high-power environments. With attenuation<br />

levels ranging from 0 to 10 dB, 20 dB<br />

and 30 dB, users have precise control over<br />

signal attenuation to suit their specific needs.<br />

A key highlight of these attenuators is their<br />

impressive frequency range. Specified to<br />

operate at 26 GHz and functional up to 33<br />

GHz, they offer unmatched versatility and<br />

flexibility for a variety of RF applications.<br />

Whether in telecommunications, aerospace,<br />

defense or research, these attenuators deliver<br />

consistent and reliable performance in<br />

the most demanding environments.<br />

Fairview Microwave<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Military-Grade Antennas<br />

Raise the Bar for Toughness<br />

and TAA regulations, which guarantees<br />

durability and reliability.<br />

Built for durability, they feature heavy-duty<br />

construction and a super rugged design,<br />

capable of withstanding extreme temperatures,<br />

vibration, shock and environmental<br />

hazards. Additionally, their robust mounting<br />

options adhere to NATO and U.S. standards,<br />

ensuring secure and stable installations in<br />

various military platforms and applications.<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Fixed Attenuators<br />

Offer High Power, Precise Control<br />

Model 251-082-020 is a 50 Ohm directional<br />

coupler that covers 2 to 18 GHz<br />

frequency range and features a 20 dB<br />

coupling value. The units’ frequency<br />

sensitivity is ±1 dB maximum and insertion<br />

loss is 1.2 dB maximum. Directivity<br />

is 10 dB minimum. Maximum<br />

SWR is 1.6, RF input power is 25 W<br />

average/1000 W peak, and the RF connectors<br />

are SMA female.<br />

Directional couplers designed by Broad-<br />

Wave provide an accurate method for<br />

sampling a signal. They offer couplers<br />

for most applications including power<br />

measurements, signal leveling, and frequency<br />

measurements from 500 MHz<br />

to 18 GHz with N or SMA connectors.<br />

BroadWave Technologies, Inc.<br />

www.broadwavetechnologies.com<br />

Pasternack, an Infinite Electronics brand,<br />

has announced the release of its latest product<br />

line, military-grade antennas. They set<br />

a new standard for ruggedness, reliability<br />

and performance in the field.<br />

Designed to address the unique challenges<br />

encountered in military operations, these<br />

military-grade devices include ruggedized<br />

GPS, manpack omni and vehicle omni antennas.<br />

They are essential to vehicle navigation,<br />

personnel communications, vehicle communications<br />

and electronic warfare scenarios,<br />

including jamming capabilities.<br />

Pasternack’s RF antennas boast exceptional<br />

wideband coverage, high gain, and<br />

high-power capabilities, ensuring reliable<br />

performance across diverse operating conditions.<br />

They comply with MIL-STD-810<br />

Fairview Microwave, an Infinite Electronics<br />

brand, has announced the launch of RF<br />

fixed attenuators with 3.5 mm connectors.<br />

The attenuators are designed to meet the<br />

demands of modern communication systems,<br />

offering unparalleled performance and<br />

reliability. The new RF fixed attenuators are<br />

crafted to deliver exceptional performance<br />

across a wide range of applications. Featuring<br />

a compact and rugged 3.5 mm connectorized<br />

design, they have maximum power<br />

ratings of 2 W, ensuring robust performance<br />

in high-power environments. With attenuation<br />

levels ranging from 0 to 10 dB, 20 dB<br />

and 30 dB, users have precise control over<br />

signal attenuation to suit their specific needs.<br />

A key highlight of these attenuators is their<br />

impressive frequency range. Specified to<br />

operate at 26 GHz and functional up to 33<br />

GHz, they offer unmatched versatility and<br />

flexibility for a variety of RF applications.<br />

Whether in telecommunications, aerospace,<br />

defense or research, these attenuators deliver<br />

consistent and reliable performance in<br />

the most demanding environments.<br />

Fairview Microwave<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

74 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


RF & Wireless<br />

Simulating MIMO Connections<br />

Anritsu Corporation<br />

www.anritsu.com<br />

Anritsu Corporation has introduced<br />

a newly developed Butler<br />

Matrix 4x4 (0.6 GHz to 7.125<br />

GHz) MA8114A to expand its<br />

Butler Matrix module lineup of<br />

simulating MIMO connections.<br />

The MA8114A is a Butler<br />

Matrix transmission path with<br />

4 input and 4 output ports and<br />

supports the 6 GHz band (5.925<br />

to 7.125 GHz), which is not<br />

supported by the existing Azimuth<br />

STACSIM-WB (Static<br />

Channel Simulator) ACC-339<br />

used for evaluating 4x4 MIMO<br />

throughput of LTE/5G base stations<br />

and Wi-Fi devices.<br />

The MA8114A helps users to<br />

build a stable 5G/W-Fi evaluation<br />

environment, and efficiently<br />

test throughput.<br />

Development Background<br />

LTE/5G Base station and Wi-Fi<br />

device vendors use the Over The<br />

Air test environment to evaluate<br />

the maximum throughput with<br />

4x4 MIMO for their products.<br />

This entails measuring the Tx/<br />

Rx radio performance of wireless<br />

devices using an anechoic<br />

or OTA chamber which is designed<br />

to block external radio<br />

waves. Because the transmission<br />

environment varies depending<br />

on the distance to the User<br />

Equipment (UE), a drawback of<br />

this approach is its low reproducibility<br />

of measurement results.<br />

While reproducibility can be<br />

improved by connecting the<br />

two devices using an RF cable,<br />

a simple coupler cannot simulate<br />

the MIMO transmission environment.<br />

The MA8114A solves this<br />

issue, ensuring highly reproducible<br />

measurements.<br />

The upper-limit frequency for<br />

NR FR1 has been extended<br />

beginning with 3GPP Release<br />

17, and the 6 GHz band has<br />

been added to WiFi 6E/7. The<br />

MA8114A supports a frequency<br />

range up to 7.125 GHz in preparation<br />

for countries launching<br />

services on new frequency<br />

bands. The product lineup of<br />

the Butler Matrix module also<br />

includes the Butler Matrix 8x8<br />

(0.6 to 7.125 GHz) MA8118A<br />

with 8 input and 8 output ports,<br />

which supports a frequency<br />

range up to 7.125 GHz as well.<br />

The MA8118A can be used not<br />

only for 8x8 MIMO throughput<br />

evaluation but also to enable efficient<br />

testing of devices having<br />

multiple RF ports. ◄<br />

Phase Shifters and Continuously Variable Attenuators<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Pasternack has announced<br />

the launch of its newest product<br />

lines: phase shifters and<br />

continuously variable attenuators,<br />

both featuring an intuitive<br />

dial design. The products are<br />

designed to improve performance<br />

and precision in telecommunications,<br />

aerospace and<br />

defense applications. The new<br />

phase shifters have a frequency<br />

range of up to 40 GHz and<br />

can achieve a minimum phase<br />

adjustment of 360 degrees, offering<br />

flexibility and control in<br />

signal modulation. In parallel,<br />

the continuously variable attenuators<br />

feature a flat attenuation<br />

level across their full operating<br />

frequency bands, extending up<br />

to 18 GHz. This ensures consistent<br />

signal control without<br />

compromise.<br />

A hallmark of Pasternack’s<br />

latest offerings is the ability to<br />

make precision adjustments<br />

that allow users to accurately<br />

fine-tune their systems. This<br />

feature is especially beneficial<br />

in complex RF signal environments<br />

where meticulous signal<br />

calibration is critical. ◄<br />

76 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


RF & Wireless<br />

Bluetooth Chips in Two Compact Modules<br />

without additional components. With more<br />

than twice the processing power of previous<br />

Bluetooth LE modules, ALMA-B1 can<br />

even replace general-purpose MCUs in a<br />

compact solution.<br />

Low-PIM Product Line to Enhance<br />

Wireless Infrastructure<br />

u-blox has announced two additions to its<br />

Bluetooth LE portfolio, ALMA-B1 and<br />

NORA-B2. The modules are based on the<br />

latest generation nRF54 Series Systems-on-<br />

Chip (SoCs) from Nordic Semiconductor.<br />

They both support Bluetooth LE 5.4 and<br />

Thread/Matter technologies in a compact,<br />

power-efficient, and secure format.<br />

ALMA-B1 and NORA-B2 are designed<br />

for a wide range of IoT applications, including<br />

industrial automation, healthcare, and<br />

smart home. ALMA-B1 is a high-end wireless<br />

MCU, while NORA-B2 brings ultralow<br />

power to less complex applications. In<br />

the indoor positioning example, ALMA-B1<br />

could act as an anchor point due to its vast<br />

processing capabilities, while the power<br />

efficiency of NORA-B2 makes it suitable<br />

for asset tracking tags.<br />

According to ABI Research*, Bluetooth LE<br />

device shipments are expected to roughly<br />

double by 2028. At the same time, new<br />

applications unleashed by AI / EdgeML and<br />

sensor fusion trigger the need for additional<br />

and stronger requirements, including higher<br />

security, more processing power, and efficient<br />

battery consumption.<br />

Powered by the nRF54H20 and the<br />

nRF54L15 Nordic low-power multiprotocol<br />

SoCs, ALMA-B1 and NORA-B2 provide<br />

IoT devices with the processing power<br />

for edge computing and machine learning<br />

Both modules also offer a significant reduction<br />

in power consumption. NORA-B2<br />

consumes up to 50% less current compared<br />

to previous generations of Bluetooth LE<br />

modules. This translates into smaller batteries<br />

or longer battery life in end products.<br />

Designed for PSA Certified Level 3, ALMA-<br />

B1 and NORA-B2 provide the highest levels<br />

of IoT security. In addition to features like<br />

secure boot, secure storage, secure debug<br />

interfaces, and hardware crypto accelerators,<br />

both modules include next-generation security<br />

features like physical tamper detection<br />

and protection against side-channel attacks.<br />

The sizes of the modules (10 x 11 mm or<br />

10 x 14 mm) save considerable space and<br />

facilitate migration from other u-blox’s<br />

modules. Both modules come with global<br />

certifications.<br />

ALMA-B1 and NORA-B2 are available<br />

as wireless MCUs. Both modules offer<br />

two antenna options: an antenna pin or an<br />

embedded PCB antenna. Samples for both<br />

modules will be available in Q3 <strong>2024</strong>.<br />

*ABI Research Wireless Connectivity Technology<br />

Segmentation and Addressable Markets<br />

1Q <strong>2024</strong> MD-WCMT-194<br />

u-blox<br />

www.u-blox.com<br />

Pasternack has announced its latest low-<br />

PIM products. The devices are designed<br />

to meet the advancing needs of modern<br />

wireless applications, including the burgeoning<br />

5G and future 6G networks. These<br />

products stand out for their low SWR and<br />

their coverage across 5G and future 6G<br />

bands. In addition, their durable tri-metal<br />

plating ensures longevity and performance<br />

consistency.<br />

The hallmark of this series is its exceptionally<br />

low-PIM levels, a critical factor in minimizing<br />

signal interference. This paves the way<br />

for improved network performance, stronger<br />

and clearer signals, and significantly reduced<br />

interference. The combination of advanced<br />

features not only enhances the reliability and<br />

capacity of cellular systems but promises an<br />

uninterrupted, high-quality communication<br />

experience that meets the stringent requirements<br />

of wireless applications.<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

Custom Capacitor Assemblies<br />

Passive Plus (PPI) offers<br />

Custom Capacitor Assemblies<br />

for high power requirements.<br />

Typical assemblies are configured<br />

in series and/or parallel<br />

combinations, producing higher<br />

voltage/current handling capabilities,<br />

extended capacitance<br />

range and tighter tolerances.<br />

Typical Applications Field:<br />

High Power RF, Medical Electronics,<br />

Broadcast, Semiconductor<br />

Manufacturing, High<br />

Magnetic Environments, Inductive<br />

Heating.<br />

Product Features: High Operating<br />

Voltage, High Operating<br />

Current, Extended Capacitance,<br />

Tighter Tolerances, High Reliability,<br />

High Q, Ultra-low ESR,<br />

Non-Magnetic. Available with<br />

custom lead configurations.<br />

Lead attachment available using<br />

high temperature solder or lead<br />

(Pb) free low temperature SAC<br />

305 solder.<br />

High Reliability: All assembly<br />

components receive 100%<br />

Partial Discharge and 100%<br />

Sonoscan for internal defects<br />

prior to assembly. Final assemblies<br />

then receive 100-hour<br />

Burn-in, assuring highest quality<br />

and reliability.<br />

Passive Plus<br />

www.passiveplus.com<br />

hf-praxis 5/<strong>2024</strong> 77


RF & Wireless/Impressum<br />

UL-Listed Polycarbonate NEMA Enclosures<br />

Transtector, an Infinite Electronics brand, has<br />

expanded its line of UL-listed polycarbonate<br />

NEMA enclosures. The new indoor/outdoor<br />

boxes have built-in power outlets and thermostat<br />

systems. They protect equipment from theft<br />

or damage, and are ideal for rapid deployment,<br />

corrosive environments, hotspot applications and<br />

remote wireless LAN Wi-Fi setups.<br />

The new polycarb NEMA enclosures comprise<br />

almost two dozen models. They come in two<br />

sizes, two ingress protection levels, two colors,<br />

and both a cooling fan and a heater or just a cooling<br />

fan. Size choices are either 14 inches tall by<br />

12 wide by 6 deep, or 18 tall inches by 16 wide<br />

by 10 deep.<br />

Transtector’s new indoor/outdoor enclosures are<br />

rugged and secure enough to protect critical equipment.<br />

They are UL-listed® and made of highimpact,<br />

UV-resistant polycarbonate. Their lids<br />

feature a nonmetallic hinge system that allows for<br />

quick removal and can be reattached just as quickly<br />

without the need for tools. They come with a<br />

pair of stainless-steel latches with padlock eyes so<br />

that locks can be attached to prevent tampering.<br />

All of the new enclosures are weatherproof and<br />

heat-resistant, with ingress protection (IP) ratings<br />

that keep their insides dry under falling rain. The<br />

NEMA 3R models are rated IP24, guarding against<br />

splashing water from any direction and ice formation.<br />

The NEMA 4X models are rated IP66<br />

to keep out rain, sleet, snow and both splashing<br />

and hose-directed water, and are also dust-tight<br />

and corrosion-resistant. Four included lid screws<br />

enable a NEMA 6P IP68 rating, though any openings<br />

would have to be properly sealed with an<br />

IP68 plug, gland, or coupler.<br />

Inside each enclosure, an aluminum mounting plate<br />

holds surge-protected duplex 120 V AC outlets<br />

and a terminal block for easy hookup to externally<br />

provided line power. The heated and cooled<br />

units include a solid-state thermostat-controlled<br />

fan and a 200-watt heater. The cooled-only units<br />

have a thermostat control for the fans.<br />

With the included brackets installed, the enclosures<br />

can be mounted to any flat wall. The brackets<br />

also allow use of one of Transtector’s optional<br />

pole-mount kits. In addition, the bottom of<br />

each enclosure has holes for two N-bulkhead<br />

lightning protectors or connectors, a grounding<br />

lug and a cable conduit connector.<br />

Transtector<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

SPDT Toggle Switches with SMA Connectors<br />

Pasternack has announced its latest innovation,<br />

SPDT toggle switches with SMA connectors.<br />

They are designed to meet the demands<br />

of high-frequency applications up to 26 GHz.<br />

Built with precision and reliability in mind, the<br />

SPDT toggle switches offer seamless RF connectivity<br />

with their SMA connectorized design.<br />

This gives users flexibility and ease of operation<br />

through a switching configuration of SPDT and<br />

a toggle-switch mechanism.<br />

The operating frequency range up to 26 GHz<br />

ensures compatibility with various high-frequency<br />

applications. The SMA connectors provide<br />

reliable and secure connections, maintaining<br />

signal integrity.<br />

With SWR<br />

= 1.2 these<br />

switches offer<br />

excellent<br />

impedance<br />

matching for<br />

optimal signal<br />

transmission.<br />

They also achieve isolation performance of up<br />

to 80 dB, minimizing signal interference and<br />

ensuring reliable signal switching.<br />

Pasternack<br />

Infinite Electronics<br />

www.infiniteelectronics.com<br />

hf-Praxis<br />

ISSN 1614-743X<br />

Fachzeitschrift<br />

für HF- und<br />

Mikrowellentechnik<br />

• Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

info@beam-verlag.de<br />

www.beam-verlag.de<br />

• Redaktion:<br />

Ing. Frank Sichla (FS)<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

• Anzeigen:<br />

Myrjam Weide<br />

Tel.: +49-6421/9614-16<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

• Erscheinungsweise:<br />

monatlich<br />

• Satz und<br />

Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

• Druck & Auslieferung:<br />

Bonifatius GmbH,<br />

Paderborn<br />

www.bonifatius.de<br />

Der beam-Verlag übernimmt,<br />

trotz sorgsamer Prüfung der<br />

Texte durch die Redaktion,<br />

keine Haftung für deren<br />

inhaltliche Richtigkeit. Alle<br />

Angaben im Einkaufsführer<br />

beruhen auf Kundenangaben!<br />

Handels- und Gebrauchsnamen,<br />

sowie Warenbezeichnungen<br />

und<br />

dergleichen werden in der<br />

Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />

verwendet.<br />

Dies berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass<br />

diese Namen im Sinne<br />

der Warenzeichen- und<br />

Markenschutzgesetz gebung<br />

als frei zu betrachten<br />

sind und von jedermann<br />

ohne Kennzeichnung<br />

verwendet werden dürfen.<br />

78 hf-praxis 5/<strong>2024</strong>


Wir stellen aus!<br />

GPEC GPEC in Leipzig in Systemlösungen & Equipment & für für Antennensysteme<br />

06.-08.05.<strong>2024</strong><br />

Passiv-Radar als als neue neue Technologie<br />

Halle Halle 2, Stand 2, Stand F75 F75<br />

Internationale Fachmesse für für Innere Sicherheit<br />

Parasol Parasol GmbH GmbH & Co. & Co. KG<br />

KG<br />

Passiv-Radar als neue als neue Technologie zur verdeckten zur 3D<br />

3D<br />

Positionsbestimmung und und Luftraumüberwachung.<br />

Steatite Steatite Ltd Ltd<br />

Antennen und und Antennensysteme bis zu bis 110 zu GHz, 110 GHz, Horn-, Horn-,<br />

Spiral-, Spiral-, Sinus-, Sinus-, Reflektor- und und Omni-Antennen sowie sowie<br />

Positioniersysteme.<br />

Nextmove Technologies<br />

Intelligente Positionierlösungen für Antennen für und<br />

und<br />

optische optische Systeme.<br />

Entwicklung, Herstellung und und Vertrieb Vertrieb<br />

von von HF-Baugruppen und und Systemen<br />

Antennen und und Antennensysteme<br />

Passivradar als neue als neue Technologie<br />

Engineering für Wireless für Wireless Connectivity<br />

Testsysteme in Automotive in und und Industrie Industrie<br />

Projektplanung, Beratung und und Entwicklung für für<br />

komplexe HF-Anlagen mit mit Signalaufbereitung<br />

Im Kohlgarten Im 14 14<br />

56414 56414 Steinefrenz<br />

+49 +49 6435 6435 303 303 9820 9820<br />

info@meffert-mt.de<br />

www.meffert-mt.de


We are proud to anounce<br />

that Globes Elektronik<br />

GmbH & Co KG is now<br />

operating under the name<br />

Milexia Deutschland.<br />

You will find us under our new brand name,<br />

but with continued reliable service and our<br />

established product portfolio:<br />

https://milexia.com/de/<br />

We are looking forward<br />

to seeing you soon!<br />

HEILBRONN<br />

Berliner Platz 12 • 74072 Heilbronn<br />

Tel: (07131) 7810-0 | Fax: (07131) 7810-20<br />

HAMBURG<br />

Gutenbergring 41 • 22848 Norderstedt<br />

Tel: (040) 514817-0 | Fax: (040) 514817-20<br />

MÜNCHEN<br />

Streiflacher Str. 7 • 82110 Germering<br />

Tel: (089) 894 606-0 | Fax: (089) 894 606-20<br />

www.milexia.com/de<br />

hf-welt@milexia.com

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