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Heimspiel-Heft #12

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In der Saison 2024/25 wird Schwarz-Weiß Erfurt wieder in der höchsten deutschen<br />

Spielklasse angreifen. Der bisher ungeschlagene Meister der 2. Bundesliga Frauen Pro<br />

beantragt zur neuen Saison die Lizenz für die 1. Bundesliga. Das schnelle Comeback der<br />

Thüringerinnen ist alles andere als eine Kurzschlussreaktion.<br />

Nach einem beeindruckenden Jahr in der 2. Bundesliga<br />

Frauen Pro wagt die Mannschaft aus der thüringischen<br />

Landeshauptstadt damit die direkte Rückkehr ins Oberhaus<br />

des deutschen Volleyballs. Die Verkündung des<br />

Wiederaufstiegs in einer Pressekonferenz am Montag bildet<br />

dabei den Höhepunkt einer Reihe positiver Nachrichten.<br />

Nach dem Meistertitel in der 2. Bundesliga Pro, der bisher<br />

mit einer weißen Weste einhergeht, machten die<br />

Erfurterinnen auch die Vertragsverlängerungen mit<br />

Angreiferin Pia Mohr und Zuspielerin Antonia Greskamp<br />

publik. Mit dem Aufschlag in der 1. Bundesliga betritt Erfurt<br />

kein Neuland: Bereits von 2016 bis 2023 gehörte der Club<br />

der 1. Liga an. Die Saison 2023/24 nutzte man, um den<br />

Verein wirtschaftlich auf ein gutes Fundament zu stellen.<br />

Dies ist dem Club nun gelungen, wie Geschäftsführer Florian<br />

Völker bestätigt: „Wir konnten in der 2. Bundesliga Pro<br />

unsere Verbindlichkeiten um 50 Prozent reduzieren. Auch in<br />

der 1. Bundesliga werden wir den Weg der Konsolidierung<br />

und der wirtschaftlichen Stabilität konsequent verfolgen.“<br />

Mit dieser soliden ökonomischen Basis sollen jetzt neue<br />

Aufgaben angegangen werden, vor allem in sportlicher<br />

Hinsicht. Das in der laufenden Saison dominante Team von<br />

Trainer Mateusz Zarczynski wird sich nun mit Gegnerinnen<br />

anderer Kragenweite messen müssen. Nachdem in der<br />

laufenden Spielzeit bislang nur zehn Sätze abgegeben<br />

wurden, stehen ab dem Herbst Herausforderungen in<br />

Schwerin, Stuttgart oder Dresden auf dem Programm.<br />

Duelle, für die man sich in Erfurt gut aufgestellt sieht. Auf<br />

jeden Fall will die Mannschaft das gewonnene<br />

Selbstvertrauen mit in die neue Saison nehmen. Völker<br />

formuliert klar die Wettbewerbsfähigkeit des Clubs in der 1.<br />

Bundesliga als Ziel: „Wir wollen unseren eingeschlagenen<br />

Weg weiter gehen und das Gesicht der Mannschaft erhalten.<br />

Die Basis des Teams über mehrere Jahre sollen<br />

hoffnungsvolle, auch regionale Talente bilden. Daher ist das<br />

Projekt 1. Bundesliga nicht kurzfristig zu bewerten.“<br />

Davon, dass die Lizenzbeantragung für die 1. Bundesliga<br />

kein Schnellschuss ist, zeugt auch die Arbeit mit jungen<br />

Spielerinnen in Erfurt. Das Sportgymnasium samt<br />

zugehörigem Internat bildet für deren Entwicklung eine<br />

wichtige Grundlage. Völker verweist auf die Entsendung<br />

mehrerer Thüringer Talente zum Bundesstützpunkt nach<br />

Dresden. Auch die perspektivische Vereinbarkeit von<br />

Profisport und beruflicher Entwicklung ist für Völker ein<br />

wichtiger Baustein einer gesunden Entwicklung: „Wir wollen<br />

vor allem zeigen, dass es möglich ist, Spielerinnen eine duale<br />

Karriere mit Spitzensport und Studium oder Ausbildung zu<br />

ermöglichen, um für junge deutsche Talente attraktiv zu<br />

bleiben.“<br />

Ein Signal für die Region – und darüber hinaus<br />

Der geplante Aufstieg soll jedoch nicht nur einen<br />

Anziehungseffekt für den Nachwuchsbereich, sondern für<br />

die gesamte Region haben. Vereinspräsident Michael Panse<br />

spricht nach der beispielhaften Saison von einer „natürlich<br />

großen Erwartungshaltung“, und stellt die Unterstützung in<br />

der Region und die Signalwirkung heraus: „In Erfurt gibt es<br />

keine Mannschaftssportart mit einem Team in der 1.<br />

Bundesliga. Insofern sehen wir uns selbstverständlich auch<br />

als Aushängeschild für unsere Stadt und freuen uns darüber,<br />

dass uns der Ministerpräsident Bodo Ramelow und der<br />

Oberbürgermeister Andreas Bausewein ihre Unterstützung<br />

zugesagt haben.“ Die Fans aus Thüringen können sich<br />

zudem wieder auf regelmäßige Lokalderbys mit der<br />

Konkurrenz des VfB Suhl LOTTO Thüringen freuen.<br />

Die Nachricht des Wiederaufstiegs hat eine große<br />

Bedeutung für den deutschen Profivolleyball, um die<br />

angestrebte Staffelstärke von 12 bis 14 Teams zu erreichen.<br />

Club-Präsident Panse bezeichnet dabei das<br />

Konsolidierungsjahr in der 2. Bundesliga Frauen Pro als<br />

alternativlos, um den gesamten Verein vor finanziellen<br />

Problemen zu schützen, durchzuatmen und sich neu<br />

aufzustellen. „Neben der finanziellen Konsolidierung, die<br />

gelungen ist, haben wir damit eine neue Euphorie im Verein,<br />

bei den Fans und im Umfeld geschaffen. Wir haben einen<br />

Schritt zurück gemacht, um neu Anlauf zu nehmen und<br />

gestärkt in die 1. Bundesliga zurückzukommen.“ VBL-<br />

Geschäftsführer Daniel Sattler erklärt, dass man den<br />

eingeschlagenen Weg, Teams aus der 2. Bundesliga Frauen<br />

Pro durch eine nachhaltige wirtschaftliche, strukturelle und<br />

sportliche Entwicklung an die 1. Bundesliga heranzuführen,<br />

fortsetzen werde, um zur Saison 2025/26 weitere Aufsteiger<br />

im Oberhaus zu begrüßen.<br />

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