17.04.2024 Aufrufe

Mach Et 269: Mit Terry Reintke für Europa

Am 9. Juni gilt's! Dann wird nach fünf Jahren wieder ein neues Europa-Parlament gewählt! Warum das besonders wichtig ist, um das europäische Projekt vor rechten Menschenfeind*innen zu schützen, erklärt unsere grüne Spitzenkandidatin Terry Reintke in unserem Heft. Außerdem erstrahlt unser Mitglieder-Magazin in einem neuen Look! Und ihr erfahrt, wo der Name 'Mach Et' eigentlich so genau herkommt. Alle weiteren Infos zu unserer neuen Geschäftsführung, dem Ortsverband Innenstadt und ein paar Good News findet ihr im Mitglieder-Magazin 269!

Am 9. Juni gilt's! Dann wird nach fünf Jahren wieder ein neues Europa-Parlament gewählt! Warum das besonders wichtig ist, um das europäische Projekt vor rechten Menschenfeind*innen zu schützen, erklärt unsere grüne Spitzenkandidatin Terry Reintke in unserem Heft.
Außerdem erstrahlt unser Mitglieder-Magazin in einem neuen Look! Und ihr erfahrt, wo der Name 'Mach Et' eigentlich so genau herkommt.
Alle weiteren Infos zu unserer neuen Geschäftsführung, dem Ortsverband Innenstadt und ein paar Good News findet ihr im Mitglieder-Magazin 269!

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KÖLNER MITGLIEDER- MAGAZIN | NR. <strong>269</strong> | APRIL 2024<br />

MACH ET<br />

MACHEN, WAS ZÄHLT:<br />

MIT TERRY REINTKE<br />

FÜR EUROPA<br />

DREI FRAGEN –<br />

Spitzenkandidatin<br />

<strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong> antwortet<br />

ALLES GLÄNZT, SO SCHÖN NEU<br />

Die <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong> präsentiert sich<br />

in neuem Gewand<br />

GRÜNE JUGEND<br />

Die EU steckt in<br />

der Krise<br />

INNENSTADT/DEUTZ<br />

Stadtbezirk und<br />

Ortsverband im Porträt


3<br />

KREISVERBAND<br />

Liebe <strong>Mit</strong>glieder,<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 Kreisverband<br />

Bericht des Kreisvorstand<br />

4 Editorial<br />

<strong>Europa</strong> am Scheideweg<br />

6 <strong>Europa</strong>wahl<br />

Das ist die grüne Spitzenkandidatin<br />

<strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong><br />

8 Ortsverband<br />

Innenstadt/Deutz im Porträt<br />

10 Good News<br />

Deutschland schließt Klimalücke, Köln<br />

benennt Straßen um und Frankreich geht<br />

bei Frauenrechten voran<br />

12 KGS<br />

Kreisgeschäftsstelle unter neuer Leitung<br />

13 <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong><br />

Neuer Look <strong>für</strong> unser <strong>Mit</strong>glieder-Magazin<br />

14 GRÜNE JUGEND<br />

Friedensnobelpreis und dann?<br />

Die EU in der Krise<br />

15 Rat<br />

Wie Kommunen auf europäischer<br />

Ebene zusammenwirken<br />

16 Kurz notiert<br />

Kölner GRÜNE wachsen auf<br />

Rekordgröße, Wechsel im Vorstand<br />

und Demos gegen rechts<br />

18 <strong>Mach</strong>ete<br />

Die EU-Spitzenkandidatinnen<br />

im Vergleich<br />

19 Service<br />

Adressen<br />

20 Rückseite<br />

Kreuzworträtsel<br />

wir sind 3.000 Kölner Grüne! Anfang März haben wir diesen<br />

Meilenstein erreicht und damit in nur fünf Jahren unsere<br />

<strong>Mit</strong>gliederzahl verdoppelt. Herzlich willkommen an alle<br />

neuen <strong>Mit</strong>streiter*innen!<br />

In diesen Zeiten, in denen unsere Demokratie von Rechtsextremen<br />

angegriffen und zutiefst menschenfeindliche<br />

Ideen auf Geheimtreffen diskutiert werden, ist es umso<br />

wichtiger, dass unsere grüne klare Kante gegen rechts<br />

Verstärkung bekommt. Die eigene Stimme nicht nur bei<br />

einer der vielen Demos zu erheben, sondern in einer Partei<br />

aktiver Teil demokratischer Prozesse zu werden, scheint<br />

gerade jetzt vielen Menschen ein Anliegen zu sein. <strong>Mach</strong>en<br />

und <strong>Mit</strong>machen – darauf sind wir als demokratische Gesellschaft<br />

angewiesen und dieses Engagement stimmt uns<br />

optimistisch. Optimistisch auch deshalb, weil wir Euren Zuspruch<br />

als Unterstützung <strong>für</strong> unsere konsequent menschenrechtsbezogene<br />

Politik sehen und als Einspruch gegen eine<br />

gesellschaftliche Krisenstimmung, die sich stellenweise in<br />

populistischen Tendenzen zulasten vulnerabler Gruppen<br />

niederzuschlagen droht. Deshalb haben wir Kölner GRÜNE<br />

uns vor Kurzem gegen eine Bezahlkarte <strong>für</strong> Geflüchtete in<br />

Köln ausgesprochen, sollte sie Asylsuchende ohne Bargeldunterstützung<br />

vom Alltagsleben ausgrenzen.<br />

Eine EU, die Gerechtigkeit lebt und mit Klimaschutz und<br />

Wohlstand zusammenbringt, darum wird es auch im gerade<br />

begonnenen <strong>Europa</strong>wahlkampf gehen. Der fortschreitende<br />

Klimawandel, Angriffe auf Frieden und Freiheit, globale<br />

Krisen und Kriege – da<strong>für</strong> brauchen wir eine EU, die mutig<br />

anpackt. Und in den nächsten Wochen brauchen wir Euren<br />

ganzen Einsatz, um <strong>für</strong> eine starke grüne Stimme in <strong>Europa</strong><br />

zu werben. Übrigens eine sehr gute Gelegenheit, <strong>für</strong> alle<br />

neuen <strong>Mit</strong>glieder, sich aktiv in die grüne Arbeit einzubringen!<br />

Nach der Sommerpause geht es dann in die nächste Runde.<br />

Wir starten mit thematischen Workshops in die Erstellung<br />

unseres Kölner Programms <strong>für</strong> die Kommunalwahl 2025.<br />

Auch da<strong>für</strong> brauchen wir Euren Einsatz, um gemeinsam<br />

Ideen zu entwickeln <strong>für</strong> ein klimafreundliches, nachhaltig<br />

wirtschaftendes und soziales Köln. Aus diesen ersten Ideen<br />

wird dann bis Anfang 2025 unser GRÜNEN-Wahlprogramm<br />

entstehen, mit dem wir an unsere starken Erfolge der<br />

letzten Wahl anknüpfen wollen. Und das wird kein leichtes<br />

Unterfangen, da sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtert<br />

und der Druck auf den kommunalen Haushalt<br />

deutlich erhöht haben.<br />

In diesem Kontext kommt es darauf an, dass wir einen<br />

verantwortungsbewussten Weg aufzeigen, mit dem wir<br />

gleichzeitig die drängenden Herausforderungen dieser<br />

Stadt – insbesondere die Klima- und Energie- bzw. Wärmewende,<br />

die Verkehrswende und den Wohnungsbau – gut<br />

bewältigen können. Der Kommunalwahlkampf wirft auch<br />

hier schon seine Schatten voraus, wenn in Kürze die Ost-<br />

West-Achse im Rat zur Abstimmung steht. Wir sagen: Oben<br />

bleiben! Für eine zügige oberirdische Verkehrswende und<br />

gegen ein verkehrspolitisches Millionengrab mit riskanten<br />

Dauerbaustellen über viele Jahre hinweg.<br />

Ihr seht – es bleibt spannend! Deshalb: Kommt vorbei und<br />

bringt Euch ein. Oder wie es so schön auf dem Titel dieses<br />

Heftes heißt: <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>!<br />

EUER KREISVORSTAND,<br />

KATJA, STEFAN, ANNA, WILLI, SARAH, CYRILL,<br />

LISA-MARIE UND LEON<br />

Impressum<br />

Die <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong> ist das offizielle Magazin der Kölner GRÜNEN und wird<br />

ehrenamtlich erstellt. Sie erscheint dreimal im Jahr.<br />

Gedruckt auf Recyclingpapier<br />

Auflage: 300<br />

Versendet mit GOGREEN, dem klimaneutralen Versand der Deutschen Post<br />

Layout:<br />

Titelbild:<br />

Druck:<br />

Preis:<br />

chroma | Agentur <strong>für</strong> Beratung & Gestaltung<br />

agentur-chroma.de<br />

Cornelis Gollhardt<br />

Moosdruck, Leverkusen<br />

<strong>für</strong> <strong>Mit</strong>glieder kostenlos<br />

Anschrift: Redaktion <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>, c/o KV-Büro,<br />

Ebertplatz 23 · 50668 Köln · 0221-9727888<br />

machet@gruenekoeln.de · www.gruenekoeln.de<br />

V.i.S.d.P.: Lisa Schopp<br />

CvD: Elisabeth Huther<br />

Die Artikel spiegeln die Meinung der jeweiligen Autor*innen wider und<br />

nicht unbedingt die der Redaktion oder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />

KV Köln. Unverlangt eingesandte Manus kripte nehmen wir gerne entgegen.<br />

Haftung wird nicht übernommen. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte<br />

Beiträge zu kürzen.<br />

Unser Kreisvorstand: Sarah Brunner, Lisa-Marie Friede, Leon Schlömer, Vorsitzende Katja Trompeter, Vorsitzender Stefan<br />

Wolters, Cyrill Ibn Salem, Anna Kipp und Willi Harz (v.l.n.r.)


EDITORIAL 4<br />

5<br />

EDITORIAL<br />

EUROPA AM<br />

SCHEIDEWEG<br />

EINE HISTORISCHE CHANCE FÜR DIE EU?<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

Liebe <strong>Mit</strong>glieder, liebe Freund*innen,<br />

die Demokratie wurde in diesem Jahr bei Demonstrationen<br />

schon an allerhand Orten geschützt: Erwartbar in den<br />

Großstädten Berlin, Hamburg, München und Köln, eher<br />

überraschend in Pirna, Hallbergmoos und Kleindembach.<br />

Im bayerischen Hallbergmoos war zuvor noch nie <strong>für</strong><br />

oder gegen irgendetwas demonstriert worden. In Kleindembach<br />

ging jede*r Fünfte gegen Rechtsextreme auf die<br />

Straße, obwohl bei der Bundestagswahl 2021 in dem kleinen<br />

thüringischen Ort fast ein Drittel der Menschen AfD<br />

gewählt hatten.<br />

Auch am 9. Juni gilt es die europäische Demokratie vor<br />

rechten Menschenfeind*innen zu verteidigen: Dann von<br />

Lissabon bis Rhodos, von Sjöbo bis Palermo. Die Demokratie<br />

macht drei Kreuze, wenn die Menschen in <strong>Europa</strong> eins<br />

machen.<br />

Foto: iStock / Oleh Slobodeniuk<br />

Da<strong>für</strong> kämpft an vorderster Front unsere grüne Spitzenkandidatin<br />

<strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong> aus Gelsenkirchen, von der ihr in<br />

diesem Heft noch mehr lesen könnt. <strong>Mit</strong> Herz und Haltung<br />

steht sie <strong>für</strong> queer-feministische Themen, eine grüne<br />

industrielle Transformation und soziale Gerechtigkeit ein!<br />

Darum werden im anstehenden Wahlkampf auch wir ringen.<br />

Überall, am Wahlkampfstand, im Freund*innenkreis und<br />

im Sportverein kannst du Menschen dazu bewegen, zur<br />

<strong>Europa</strong>wahl zu gehen – es ist unsere große Chance.<br />

VIELE GRÜNE GRÜSSE<br />

EURE AUTOR*INNEN


EUROPA 6 7<br />

EUROPA<br />

DREI FRAGEN –<br />

DREI ANTWORTEN<br />

MIT SPITZENKANDIDATIN TERRY REINTKE<br />

Als überzeugte Europäerin streitest du seit zehn Jahren im<br />

<strong>Europa</strong>parlament <strong>für</strong> Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit.<br />

Was treibt dich an als Spitzenkandidatin <strong>für</strong> diese<br />

<strong>Europa</strong>wahl 2024, welches sind aktuell aus deiner Sicht die<br />

wichtigsten Herausforderungen?<br />

Rechtsextremisten bedrohen unsere Demokratie und den<br />

gesellschaftlichen Zusammenhalt, auch auf <strong>Europa</strong>ebene<br />

ist der Rechtsruck spürbar. Gleichzeitig wächst unsere<br />

Partei und es gibt auch viel Zuspruch. Wie können wir das<br />

im <strong>Europa</strong>wahlkampf nutzen?<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

„Wir wollen ein <strong>Europa</strong>, das mit einer klimaneutralen<br />

Wirtschaft in die Zukunft geht und so Frieden sichert und<br />

Wohlstand <strong>für</strong> alle schafft. Ich kämpfe <strong>für</strong> ein diverses<br />

<strong>Europa</strong>, das fest auf Rechtsstaat und Demokratie baut und<br />

ein Zuhause <strong>für</strong> alle Menschen in <strong>Europa</strong> ist. Wir haben in<br />

dieser Legislaturperiode zum Beispiel einen europäischen<br />

Mindestlohn und eine ehrgeizige Lohntransparenz-Richtlinie<br />

durchsetzt. Darauf wollen wir aufbauen, um <strong>Europa</strong><br />

mit voller Kraft sozial gerechter zu gestalten.“<br />

„Mein Ziel ist die Bildung einer starken demokratischen<br />

progressiven Mehrheit, die im EU-Parlament einen Rechtsruck<br />

und damit einen Rückschritt bei der EU-Gesetzgebung<br />

verhindert. Die vielen Menschen, die in den vergangenen<br />

Monaten gegen die menschenverachtenden und rassistischen<br />

Deportationsfantasien der rechtsextremen AfD auf<br />

die Straße gegangen sind, zeigen: Gemeinsam sind wir<br />

mehr. Wir lassen die Unterwanderung durch Rechtsextreme<br />

nicht zu. Nicht im Fußballverein, nicht in der Kneipe nebenan,<br />

nicht im Stadtrat und nicht in der EU.“<br />

<strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong>, geboren 1987 in Gelsenkirchen,<br />

stammt aus dem Ruhrgebiet. Sie hat Politikwissenschaften<br />

in Berlin und Edinburgh<br />

studiert und ist seit 2014 <strong>Mit</strong>glied im Europäischen<br />

Parlament (EP). Seit 2022 ist sie dort<br />

Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion. Zur<br />

<strong>Europa</strong>wahl 2024 tritt sie als Spitzenkandidatin<br />

<strong>für</strong> die europäischen und die deutschen<br />

GRÜNEN an.<br />

In Brüssel hat sie sich einen Namen gemacht<br />

als erfahrene Sozialpolitikerin, die sich einsetzt<br />

<strong>für</strong> die Rechte von Arbeitnehmer*innen,<br />

<strong>für</strong> gute Jobs und faire Löhne sowie <strong>für</strong> den<br />

Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft<br />

und <strong>für</strong> Frauenrechte. 2017 hat das US-Magazin<br />

Time sie als Teil der #MeToo-Kampagne<br />

ausgezeichnet, weil sie das Thema sexuelle<br />

Gewalt gegen Frauen in das <strong>Europa</strong>parlament<br />

brachte.<br />

Eine klare Mehrheit, rund 70 Prozent, der Menschen in<br />

Deutschland und auch in den anderen EU-Ländern sieht<br />

laut einer Eurobarometer-Umfrage von Ende 2023 die<br />

<strong>Mit</strong>gliedschaft in der EU positiv. Wie können wir diese<br />

Zustimmung nutzen, damit möglichst viele Menschen<br />

am 9. Juni auch zur Wahl gehen und ihr Kreuz bei uns<br />

GRÜNEN machen?<br />

„Nur wer wählen geht, verhindert aktiv einen drohenden<br />

Rechtsruck. Eine rechte Mehrheit würde alles zurückdrehen:<br />

Minderheiten- und Frauenrechte, die europäische Integration<br />

bei den wichtigen Zukunftsthemen. Da<strong>für</strong> müssen wir<br />

die Sorgen der Menschen in den Blick nehmen und zuhören,<br />

ihre Hoffnungen, ihre Nöte, ihre Anregungen. Meine Botschaft<br />

ist: Nur gemeinsam können wir <strong>Europa</strong> bauen, und<br />

da<strong>für</strong> brauchen wir ihre Ideen und ihre Stimme.“ •<br />

Foto: <strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong><br />

„Eine rechte Mehrheit würde alles<br />

zurückdrehen: Minderheiten- und<br />

Frauenrechte, die europäische<br />

Integration bei den wichtigen<br />

Zukunftsthemen“


ORTSVERBAND 8 9<br />

ORTSVERBAND<br />

DIE INNENSTADT<br />

ALLE WEGE FÜHREN IN<br />

NEUSTADT-<br />

NORD<br />

ALTSTADT-<br />

NORD<br />

ALTSTADT-<br />

SÜD<br />

DEUTZ<br />

VON BENEDIKT ENDERER UND KATJA POREDDA<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

Egal aus welchem der acht anderen Stadtbezirke ihr seid,<br />

ihr passiert sie wahrscheinlich beinahe täglich; um von A<br />

nach B zu kommen, weil ihr hier arbeitet, einkauft, ausgeht,<br />

demonstriert oder flaniert – die Innenstadt. Ein Ort, an<br />

dem zwischen Brauhaus und queerer Bar, zwischen Modepalast,<br />

Rosenmontagszug und Szenecafé mal eben so fast<br />

2000 Jahre Stadtgeschichte beherbergt werden. Was die<br />

einen vielleicht schnelllebig, bunt, quirlig oder laut nennen,<br />

bezeichnen die anderen fast 127.000 tatsächlich als ihre<br />

Heimat. Und um direkt mal ein gängiges Missverständnis<br />

aus dem Weg zu räumen: die Innenstadt umfasst nicht<br />

nur, wie oft angenommen, Schildergasse, Hohe Straße und<br />

Breite Straße – das sind im Verwaltungssprachgebrauch<br />

bloß die sogenannten „Handelslagen“. Zu unserem Stadtbezirk<br />

gehören auch der Eigelstein, das Agnesviertel, das<br />

Belgische Viertel, das Vringsveedel, das Kwartier Latäng,<br />

die Südstadt und viele andere kleine Ecken, die offiziell in<br />

Altstadt-Nord, Altstadt-Süd, Neustadt-Nord und Neustadt-<br />

Süd eingeteilt werden – und Deutz. Moment mal, Deutz?<br />

Ja, auch Deutz gehört zur Innenstadt und darüber sind wir<br />

besonders froh, denn das macht uns zum einzigen der neun<br />

Kölner Stadtbezirke, der sich über beide Seiten des Rheins<br />

erstreckt!<br />

Schon von Beginn an grüne Hochburg gewesen, versorgen<br />

wir Parlamente auf allen Ebenen zuverlässig mit Abgeordneten<br />

<strong>für</strong> Köln: So vertreten Sven Lehmann (MdB) und<br />

Eileen Woestmann (MdL) den südlichen Teil unseres Bezirks<br />

per Direktmandat und Berîvan Aymaz (MdL) direkt die nördliche<br />

Hälfte und Deutz. Auch in der grünen Ratsfraktion<br />

sind wir mit gleich fünf Köpfen vertreten.<br />

Doch wer Innenstadt pur sucht, also Politik von der Innenstadt<br />

<strong>für</strong> die Innenstadt, wird in unserer Bezirksvertretung<br />

fündig. Dank eines sagenhaften Ergebnisses von 44,3 Prozent<br />

bei den Kommunalwahlen 2020 stellen wir hier acht<br />

der insgesamt 19 Bezirksvertreter*innen. Und die setzen<br />

Maßstäbe <strong>für</strong> das selbstbewusste Köln der Zukunft: ob<br />

mit autofreien Straßen auf Ehrenstraße, Eigelstein oder<br />

Deutzer Freiheit (und hoffentlich irgendwann dann auch<br />

mal der Severinstraße), „Sitzen statt parken“ <strong>für</strong> unser fast<br />

südeuropäisches Flair im Sommer, einem gemeinnützigen<br />

Gotland im Volksgarten oder mehr Radabstellmöglichkeiten.<br />

Manchmal sogar wahrlich auf der Überholspur, etwa<br />

durch #RingFrei oder die anderen Fahrradwege nach neuem<br />

Standard, zum Beispiel auf der Aachener Straße oder der<br />

Richard-Wagner-Straße.<br />

Der OV Innenstadt/Deutz Vorstand organisiert regelmäßig<br />

(Info-)Veranstaltungen, Veedelstouren mit der Bezirksvertretung<br />

und Stammtische, um im stetigen Austausch mit<br />

den <strong>Mit</strong>gliedern und Interessierten zu bleiben. So fand<br />

zuletzt ein Verkehrspolitisches Forum mit Vertreter*innen<br />

aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Gastronomie<br />

statt – ein lebendiger Raum, der uns erlaubt stets im<br />

Gespräch zu bleiben und über die besten Lösungen eines<br />

innerstädtischen <strong>Mit</strong>einanders zu streiten.<br />

Die nächsten Wochen liegt unser Fokus natürlich auf<br />

dem <strong>Europa</strong>wahlkampf. Wir werden alles versuchen, unser<br />

herausragendes grünes Wahlergebnis der <strong>Europa</strong>wahl<br />

2019 mit 42,71 Prozent in der Innenstadt nochmal zu<br />

toppen.<br />

Wir freuen uns außerdem über all die zahlreichen, neuen<br />

<strong>Mit</strong>glieder, die seit Beginn des Jahres zu uns gestoßen<br />

sind – mittlerweile sind wir über 700 <strong>Mit</strong>glieder und zählen<br />

somit zu einem der größten Ortsverbände deutschlandweit!<br />

Wenn ihr Lust habt, euch zu engagieren und uns zu<br />

unterstützen, ob auf kommunalpolitischer Ebene oder beim<br />

<strong>Europa</strong>wahlkampf – meldet euch jederzeit. •<br />

NEUSTADT-<br />

SÜD<br />

EINWOHNER*INNEN<br />

126.700<br />

BEVÖLKERUNGSDICHTE<br />

7716 EINWOHNER*INNEN PRO KM²<br />

FLÄCHE<br />

16,42 KM²<br />

AN DIESEM ORT SOLLTE JEDE*R<br />

(GRÜNE) IN DER INNENSTADT MAL<br />

GEWESEN SEIN<br />

ZU FUSS AUF DER EHRENSTRASSE<br />

– EROBERT DEN STRASSENRAUM!<br />

WAS MAN GAR NICHT ÜBER DIE<br />

INNENSTADT DENKT<br />

ES GIBT AUCH HIER ERHOLSAME<br />

PARKS UND GRÜNFLÄCHEN<br />

DAS HAT DIE INNENSTADT, DAS<br />

ANDERE BEZIRKE NICHT HABEN<br />

WIR HABEN ALLES – AUSSER<br />

DOPPELHAUSHÄLFTEN<br />

MITGLIEDER IM ORTSVERBAND<br />

AKTUELL CA. 710<br />

MENSCHEN UND KONTAKTE<br />

VORSTAND DES ORTSVERBANDES<br />

MAIL<br />

INNENSTADT@GRUENEKOELN.DE<br />

WEB<br />

WWW.GRUENEKOELN.DE/VEEDEL/<br />

INNENSTADT/DEUTZ<br />

INSTAGRAM<br />

@GRUENE_KOELN_INNENSTADT_DEUTZ &<br />

@GRUENE.BV.KOELN.INNENSTADT<br />

Katja Poredda<br />

(Sprecherin)<br />

Reinhold Goss<br />

(Sprecher)<br />

Rebecca Eidens<br />

(Kassiererin)<br />

MITGLIEDER DER BEZIRKSVERTRETUNG<br />

Sophia Arzbach<br />

(Beisitzerin)<br />

Gilbert Kalb<br />

(Beisitzer)<br />

John Ritter-Ulrich<br />

(Beisitzer)<br />

Timo Runde<br />

(Beisitzer)<br />

Julia Schumacher<br />

(Beisitzerin)<br />

Fotos: privat<br />

Julie Cazier<br />

(Fraktionsvorsitzende)<br />

Andreas Hupke<br />

(Bezirksbürgermeister)<br />

Antje Kosubek<br />

(1. stellv. Bezirksbürgermeisterin)<br />

Martin Herrndorf<br />

(stellv. Fraktionsvorsitzender)<br />

Ismail Arabaci<br />

Stefan Fischer<br />

Karin Roggenbrodt<br />

Claus Vinçon


GOOD NEWS 10<br />

11<br />

GOOD NEWS<br />

Foto: Markus Spiske auf Unsplash<br />

Die Treibhausgasemissionen sind im Vorjahr um 10,1 Prozent<br />

zurückgegangen und Bundeswirtschafts- und klimaschutz-<br />

Minister Robert Habeck hält die deutschen Klimaziele <strong>für</strong> das<br />

Jahr 2030 <strong>für</strong> erreichbar. Das lag auch daran, dass die Erneuerbaren<br />

2023 einen Rekordanteil von 56 Prozent im Stromnetz<br />

hatten! Doch Habeck stellte auch klar, dass es nun gilt, diesen<br />

Kurs zu halten und weiter die notwendigen Maßnahmen<br />

umzusetzen. Das zeigte sich vor allem im Verkehrssektor:<br />

Dort wurden wieder unsere Klimaschutzziele gerissen. Umso<br />

wichtiger, weiter <strong>für</strong> den Ausbau des ÖPNV und gegen neue<br />

und größere Autobahnen zu kämpfen.<br />

HISTORISCHER RÜCKGANG DER<br />

CO²-EMISSIONEN IN DEUTSCHLAND<br />

Foto: AdobeStock<br />

ENDLICH EIN<br />

DEUTSCHLAND-SEMESTERTICKET<br />

FÜR STUDIERENDE!<br />

Für Student*innen in NRW startet ab dem Sommersemester<br />

das Deutschland-Semesterticket <strong>für</strong> nur 29,40 Euro. Darauf<br />

hatten sich Bund und Länder im vergangenen Herbst geeinigt.<br />

Laut Verkehrsministerium profitieren in Nordrhein-Westfalen<br />

rund 500.000 Studierende, die von nun an 40 Prozent weniger<br />

<strong>für</strong> klimafreundliche Mobilität berappen müssen. Alle Hochschulen,<br />

die das Deutschlandticket nun übernehmen, ersetzen<br />

damit das bestehende regionale Semesterticket, das nur im<br />

gesamten Bundesland gültig und sogar teurer war.<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

GOOD NEWS<br />

IN EHRENFELD<br />

M*-STRASSE UND ZWEI STRASSEN<br />

WERDEN UMBENANNT<br />

FRANKREICH NIMMT<br />

RECHT AUF ABTREIBUNG<br />

IN VERFASSUNG AUF<br />

Frankreich hat im März als erstes Land weltweit das „Recht<br />

auf Abtreibung“ in die französische Verfassung aufgenommen.<br />

Die Abgeordneten beider Parlamentskammern stimmten mit<br />

großer Mehrheit <strong>für</strong> das Gesetz. Die grüne Senatorin Mélanie<br />

Vogel, die monatelang lobbyiert hatte im Parlament und dabei<br />

viele Konservative überreden konnte, wandte sich nach der<br />

Abstimmung gerührt an die Kolleg*innen: „Nie mehr Engelmacher,<br />

Kleiderbügel, Stricknadeln, Tote. Sagen wir unseren<br />

Töchtern, unseren Nichten, unseren Enkelinnen und deren<br />

Freundinnen: Ihr seid jetzt und <strong>für</strong> immer frei.“<br />

Foto: Mélanie Vogel<br />

Die Bezirksvertretungen der Innenstadt/Deutz und Ehrenfelds<br />

haben beschlossen, drei Straßen mit rassistischen oder kolonialen<br />

Hintergründen umzubenennen – ein überfälliger Schritt!<br />

Die BVen folgen damit Gutachten, die eine Umbenennung<br />

empfohlen hatten. Die M*-Straße zwischen Zeughausstraße<br />

und Gereonstraße soll künftig Gregorius-Maurus-Straße<br />

heißen. Die Bezirksvertretung Innenstadt hat die Stadtverwaltung<br />

nun damit beauftragt, ein Umbenennungsverfahren<br />

einzuleiten. Ebenso sollen in Ehrenfeld die Wißmann- und die<br />

Gravenreuthstraße bald neue Namen tragen. Hermann von<br />

Wißmann und Karl von Gravenreuth waren Kolonialherren,<br />

die im heutigen Ruanda, Tansania und Kamerun <strong>für</strong> schwerste<br />

Verbrechen gegen die Einheimischen verantwortlich sind.<br />

Demnächst können Vorschläge <strong>für</strong> neue Namen bei der Stadt<br />

eingereicht werden.<br />

Foto: AdobeStock<br />

Foto: Nine Koepfer auf Unsplash<br />

Keine Profite mehr mit Kinderarbeit, Ausbeutung oder Umweltzerstörung!<br />

Das EU-Parlament hat sich am Ende eines<br />

langen Verhandlungsprozesses trotz der Blockade der FDP<br />

und daraus folgenden deutschen Enthaltung auf das europäische<br />

Lieferkettengesetz geeinigt. Damit sollen große Unternehmen<br />

zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie etwa<br />

von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren.<br />

Gerade <strong>für</strong> die vielen Unternehmen, die sich längst verantwortungsvoll<br />

und vorbildlich auf den Weg gemacht haben, schafft<br />

das Gesetz nun faire Bedingungen.<br />

EU- LIEFERKETTENGESETZ


KGS 12<br />

13<br />

KGS<br />

MACH ET:<br />

ALLES NEU UND DOCH GANZ GLEICH<br />

VON ELISABETH HUTHER<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

KREISGESCHÄFTSSTELLE<br />

UNTER NEUER LEITUNG<br />

LISA SCHOPP FOLGT AUF MORITZ RÜGER<br />

Anfang des Jahres hat es einen wichtigen Führungswechsel<br />

am Ebertplatz 23 gegeben: Unser bisheriger Geschäftsführer<br />

Moritz Rüger hat die Kreisgeschäftsstelle auf eigenen<br />

Wunsch verlassen und zeitgleich hat seine Nachfolgerin<br />

Lisa Schopp das Ruder des Grünen Zentrums übernommen.<br />

Moritz hatte die Geschäfte und das mittlerweile 8-köpfige<br />

Team seit Januar 2021 geführt und widmet sich künftig<br />

neuen Zielen.<br />

Lisa kam aus der Landeshauptstadt zu uns: Sie war zuletzt<br />

als Städtebaureferentin <strong>für</strong> Kultur-, Kreativ- und Nachtwirtschaft<br />

sowie öffentliche Räume im Büro der Beigeordneten<br />

Cornelia Zuschke im Dezernat <strong>für</strong> Planen, Bauen, Wohnen<br />

und Grundstückswesen tätig. In den vergangenen knapp<br />

zehn Jahren war sie bereits in verschiedenen Gremien und<br />

Gliederungen der GRÜNEN ehrenamtlich aktiv.<br />

Unsere Vorsitzende Katja Trompeter freut sich sehr, mit Lisa<br />

eine hochqualifizierte Nachfolge gefunden zu haben: „Ich<br />

bin mir sicher, dass ihre Erfahrung vor allem in den beiden<br />

kommenden herausfordernden Wahljahren eine große<br />

Bereicherung sein wird und heiße sie herzlich willkommen<br />

im Team der Kölner GRÜNEN!“<br />

Dass Moritz das Team der GRÜNEN vorerst verlässt, ist<br />

natürlich besonders <strong>für</strong> seine Kolleg*innen und Menschen,<br />

die häufig mit ihm zusammengearbeitet haben, sehr traurig.<br />

Sein Beitrag als Geschäftsführer war in den vergangenen<br />

drei Jahren unschätzbar. „Wir bedanken uns außerordentlich<br />

bei Moritz Rüger <strong>für</strong> seinen unermüdlichen Einsatz in den<br />

vergangenen drei Jahren. Sein Engagement und seine Führung<br />

haben einen unermesslichen Wert bei der Professionalisierung<br />

des Kreisverbands und der stetigen Erweiterung<br />

des Teams geleistet“, sagte der Vorsitzende Stefan Wolters<br />

zu Moritz‘ Abschied!<br />

Doch wir sind uns sicher: Wir werden Moritz irgendwann<br />

bestimmt wiedersehen. Jetzt freuen wir uns aber erst<br />

einmal auf die neue Zusammenarbeit mit Lisa! Herzlich<br />

willkommen! •<br />

Foto Lisa: Aristidis Schnelzer, Foto Moritz: Janos Buck<br />

„Woher kommt eigentlich der Name ‚<strong>Mach</strong> et‘?“ Ich war<br />

wahrscheinlich (hoffentlich) als Immi nicht die Einzige, die<br />

sich diese Frage gestellt hat, als das <strong>Mit</strong>glieder-Magazin<br />

der Kölner GRÜNEN nach ihrem Parteibeitritt zum ersten<br />

Mal in ihren Briefkasten geflattert war. Wenige Jahre und<br />

einen Jobwechsel später, war ich plötzlich selbst <strong>für</strong> die<br />

Inhalte dieser <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong> mitverantwortlich.<br />

Nachdem unser Grafiker Dietmar Putscher, der Jahrzehnte<br />

das Layout des Magazins gemacht hatte, im vergangenen<br />

Herbst seinen wohlverdienten Unruhestand angetreten hat,<br />

musste ich mich auf die Suche nach einer Alternative machen.<br />

Gefunden habe ich chroma, eine junge Agentur von<br />

Rosa Richartz und Carina Matzky, deren Aufgabe <strong>für</strong> uns ein<br />

großes Redesign unserer „<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>“ sein sollte.<br />

Deshalb kam erneut die Frage auf, warum eigentlich „<strong>Mach</strong><br />

<strong>Et</strong>?“ Ist der Name noch zeitgemäß? Also stieg ich in das<br />

Archiv hinab, um die erste Ausgabe unseres „<strong>Mit</strong>gliederrundbriefs“<br />

auszugraben. Zu tage förderte ich eine etwas<br />

in die Jahre gekommene 22-seitige Öko-Papiersammlung<br />

mit einer nicht mehr ganz intakten Leimbindung, die im<br />

September 1991 zum ersten Mal unter dem Namen „<strong>Mach</strong><br />

et“ erschienen ist. Was ihr voranging, war aber fast spannender.<br />

Ein letzter <strong>Mit</strong>glieder-Rundbrief, in dem auf Seite 7<br />

in einem „großen“ Preisausschreiben ein neuer Titel <strong>für</strong><br />

ebendiesen gesucht wurde. Dort heißt es von der Rundbriefredaktion:<br />

„Da wir aber eine so gewichtige Entscheidung<br />

nicht alleine treffen wollen, fordern wir Euch auf, der<br />

Redaktion mit Eurer Kreativität unter die Arme zu greifen.“<br />

Vorschläge konnten natürlich nur via Post eingesendet werden,<br />

damals saß der Kreisverband noch am Rudolfplatz 4.<br />

Wer unsere Partei kennt, weiß, da lässt sie sich nicht zweimal<br />

bitten. Sage und schreibe zwei (!) Namensvorschläge<br />

wurden eingereicht, aus denen die Redaktion schließlich<br />

„<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>“ auswählte. „Grüne Welle“ von Hartmut blieb nur<br />

Platz zwei. Doch wie kam Einsender Bruno auf <strong>Mach</strong> et? Bei<br />

treuen Fußball-Fans oder Effzeh-Aficionados und -Aficionadas<br />

dürfte spätestens bei der Jahreszahl 1991 der Groschen<br />

gefallen sein:<br />

Es war einmal ein 1. FC Köln, der im Mai 1991 im DFB-<br />

Pokalhalbfinale stand (die Älteren erinnern sich): Beim 3:0-<br />

Sieg gegen den MSV Duisburg vor 35.000 heimischen Fans<br />

kassierte Stürmer Frank Ordenewitz eine Gelbe Karte – und<br />

wäre so <strong>für</strong> das Finale in Berlin gesperrt gewesen. Daraufhin<br />

riet ihm Trainer Erich Rutemöller einen Platzverweis<br />

zu provozieren, diese Sperre hätte Ordenewitz, Spitzname<br />

Otze, nämlich in einem Ligaspiel absitzen können (die<br />

Gelb-Rote Karte wurde erst in der Saison darauf eingeführt,<br />

die erste sah – keine Überraschung – Stefan Effenberg).<br />

Also schlug Ordenewitz in der 85. Minute den Ball weg, sah<br />

von Schiedsrichter Markus Merk Rot und glaubte, die Fußball-Regeln<br />

überlistet zu haben. Doch der DFB schob dem<br />

einen Riegel vor und sperrte Ordenewitz nachträglich. Erich<br />

Rutemöller hatte damals vor laufender TV-Kamera wörtlich<br />

gesagt: „Otze kam zu mir, und ich finde, man sollte ihm die<br />

Chance nicht nehmen, und da hab ich gesagt: ‚<strong>Mach</strong> et!‘“<br />

„<strong>Mach</strong> et, Otze!“ wurde nicht nur zum geflügelten Wort,<br />

sondern auch zum Titel unseres Magazins. Und er wird es<br />

auch bleiben, denn Dinge anzupacken und einfach mal zu<br />

machen ist 2024 leider genauso aktuell wie Anfang der<br />

Neunziger Jahre. Wir freuen uns also sehr, euch die neue,<br />

alte <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong> zu präsentieren und hoffen, dass sie Euch gefällt!<br />

Der 1. Preis des Wettbewerbs war übrigens „Platz eins auf<br />

der Vorschlagsliste der GRÜNEN <strong>für</strong> die Warteliste des/der<br />

Festkomitee-Präsidenten/in des Kölner Karnevals“. Toll, wie<br />

damals sogar schon gegendert wurde. Grüße gehen raus an<br />

Markus Söder! •


GRÜNE JUGEND 14<br />

15<br />

RAT<br />

Friedensnobelpreisträgerin<br />

in der Krise<br />

„STÄDTE SIND EUROPAWEITE<br />

INSELN DES FORTSCHRITTS“<br />

„Grenzenlose Freiheit und Frieden<br />

durch wirtschaftliche Integration!“<br />

Das große Versprechen der Europäischen<br />

Union. Dabei begann das europäische<br />

Projekt nicht als Friedens-,<br />

sondern als Wirtschaftsprojekt.<br />

Frankreich wollte mit seinem Plan, der vom französischen<br />

Unternehmer Jean Monnet entwickelt wurde,<br />

die gemeinsame Kohle- und Stahlproduktion unter die<br />

Aufsicht einer supranationalen Hohen Behörde stellen<br />

– auch zum eigenen Vorteil. Es ging der Regierung<br />

europäischer Staaten ausbleibt und<br />

stattdessen mit dem türkischen Autokraten<br />

Recep Tayyip Erdoğan krumme<br />

Deals gemacht werden. Frontex kooperiert<br />

mit der libyschen Küstenwache, damit<br />

Geflüchtete gar nicht erst <strong>Europa</strong>s Grenzen<br />

erreichen. Grenzenlose Freiheit – aber eben nicht <strong>für</strong><br />

alle. In Dänemark verschärfen Sozialdemokraten ihre<br />

Migrationspolitik, um Rechten die Stimmen zu klauen.<br />

Und die deutsche Bundesregierung blockiert ein<br />

europäisches „Ja ist Ja“ im Sexualstrafrecht, drängt<br />

anderen EU-Ländern seinen Sparkurs auf, duckt sich<br />

vor Klimaschutz-Investitionen weg und schließt sich<br />

den Asylrechtsverschärfungen an.<br />

Am 9. Juni 2024 sind <strong>Europa</strong>wahlen. Das heißt, die Bürger*innen<br />

der Europäischen Union (EU) entscheiden mit<br />

ihren Stimmen über die Zusammensetzung des Europäischen<br />

Parlaments. Dort werden maßgebliche Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> die gesamte EU getroffen. Entscheidungen, die auch<br />

oft Einfluss auf die Städte und Kommunen haben. Damit<br />

ihre Interessen auf europäischer Ebene Gehör finden, gibt<br />

es mit dem CEMR (Council of European Municipalities and<br />

Regions) einen europaweiten Verband der Kommunen.<br />

Andreas Wolter ist Bürgermeister der Stadt Köln, <strong>Mit</strong>glied<br />

der Grünen Ratsfraktion und wurde in die internationalen<br />

Gremien des CEMR und der UCLG (weltweiter Städtebund)<br />

gewählt. Gleichzeitig ist er Vizepräsident der deutschen<br />

Sektion beim CEMR. Wir haben mit ihm über die anstehende<br />

<strong>Europa</strong>wahl, die Rolle der Städte in der EU und die<br />

Menschen, die in den Städten leben, gesprochen.<br />

in Paris unter anderem darum, eine wirtschaftliche<br />

Gegenmacht zu den USA aufzubauen.<br />

Aber wie sieht es heute aus in <strong>Europa</strong>? In Frankreich<br />

wächst jedes fünfte Kind unter der Armutsgrenze auf.<br />

In Ungarn wird das Recht auf einen sicheren Schwangerschaftsabbruch<br />

untergraben. Italien und Griechenland<br />

errichten Geflüchtetenlager mit menschenunwürdigen<br />

Bedingungen, während die Solidarität anderer<br />

KÖLN<br />

Auch wenn wir innereuropäische Grenzkontrollen<br />

nur noch aus Erzählungen unserer Eltern kennen und<br />

das Erasmus-Auslandssemester „die beste Zeit des<br />

Studiums“ ist: <strong>Europa</strong> steckt in der Krise. <strong>Mit</strong> ihrer<br />

neoliberalen Wirtschaftspolitik und ihrer Abschottung<br />

trägt die Europäische Union aktuell nicht zur Lösung<br />

der brennenden Probleme bei, ganz im Gegenteil.<br />

Wir wollen dieses Jahr gemeinsam die „Kein Bock<br />

auf Krise“-Kampagne der GRÜNEN JUGEND auf die<br />

Straßen Kölns bringen. Nicht nur am 9. Juni, sondern<br />

auch darüber hinaus wollen wir junge Menschen davon<br />

überzeugen, sich politisch einzubringen. Wir wollen<br />

mehr werden, denn mit einem Kreuz bei der Wahl hat<br />

sich die Sache eben nicht erledigt.<br />

Wir setzen uns <strong>für</strong> eine Millionärssteuer in ganz <strong>Europa</strong>,<br />

ein Aufheben der europaweiten Schuldenbremse,<br />

einen funktionierenden Mietendeckel, ein Ende der<br />

Privatisierung der Sektoren der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

und ein 10-Euro-Ticket <strong>für</strong> ganz <strong>Europa</strong> ein.<br />

Außerdem muss das Sterben im <strong>Mit</strong>telmeer mit<br />

allen <strong>Mit</strong>teln bekämpft und Menschen statt Grenzen<br />

geschützt werden!<br />

Es gibt eine Menge zu tun. Wir freuen uns auf die<br />

kommende Zeit! •<br />

Foto: Cornelis Gollhardt<br />

Andreas, Du bist seit 2021 im Hauptausschuss des CEMR.<br />

Warum ist es so wichtig, dass Städte auf Europäischer<br />

Ebene zusammenarbeiten?<br />

„Die Städte und Kommunen stehen oft vor ganz ähnlichen<br />

Problemen. Der Austausch hilft sehr bei der Lösung<br />

dieser Probleme. Gemeinsam sind wir einfach stärker und<br />

natürlich lauter. So verschaffen wir uns gegenüber dem<br />

Parlament Gehör. Das ist wichtig, weil die Entscheidungen<br />

des Parlaments am Ende in den Städten umgesetzt werden<br />

müssen. Und das sind die ganz großen Themen: Bezahlbares<br />

Wohnen, Migration oder der „Green New Deal“.<br />

Deshalb ist die internationale Zusammenarbeit so wichtig.<br />

Der Rat der Stadt Köln hat in der letzten Sitzung einen<br />

Antrag zur Intensivierung der <strong>Europa</strong>arbeit und der Städtediplomatie<br />

beschlossen – getragen von allen demokratischen<br />

Parteien im Rat. Was hat euch bewogen, das gerade<br />

jetzt nochmal zu bestärken?<br />

„Köln gehört zu den großen Städten in der EU. Wir sind<br />

zwar schon lange eine ‚europaaktive Kommune‘, trotzdem<br />

können wir von anderen Städten noch viel lernen und<br />

gleichzeitig viel einbringen. Dabei ist die ehrenamtliche<br />

Kommunalpolitik – wie im Kölner Rat – ein wichtiges<br />

Bindeglied zwischen den Bürger*innen und der EU. Zu uns<br />

kommen die Menschen mit ihren alltäglichen Anliegen und<br />

erwarten Lösungen. Deshalb sind Kommunen <strong>für</strong> <strong>Europa</strong> so<br />

wichtig – und <strong>Europa</strong> so wichtig <strong>für</strong> Kommunen.“<br />

Was war aus deiner Sicht der bisher größte Erfolg im<br />

CEMR?<br />

„Das Gremium verfolgt eine sehr progressive Politik. Städte<br />

und Kommunen sind europaweite Inseln des Fortschritts.<br />

Wir können in vielen Bereichen voneinander profitieren.<br />

Beim Thema Katastrophenschutz oder Migration zum<br />

Beispiel orientieren sich viele Städte an unseren Maßnahmen.<br />

In Sachen Infrastruktur sind wir eher in der Rolle der<br />

Lernenden.“<br />

Viele sagen, dass die anstehende Wahl eine der wichtigsten<br />

aller Zeiten ist, angesichts des erstarkenden Rechtspopulismus<br />

und der Rückkehr zum Nationalismus in vielen<br />

Europäischen Staaten. Wie siehst du das?<br />

„Rechtspopulisten stellen die internationalen Bündnisse –<br />

wie die EU oder das CEMR – in Frage. Deshalb müssen wir<br />

die Arbeit intensivieren und Vorurteile abbauen, um dem<br />

entgegenzuwirken. Wir wären gut beraten die Zusammenarbeit<br />

mit den Nachbarstaaten weiter zu intensivieren. Das<br />

geht übrigens auch über die EU hinaus. Wichtig ist hier<br />

die Afrika-Strategie der EU. Hier können Kommunen in der<br />

Kooperation teilweise viel mehr erreichen als die Nationalstaaten.“<br />

Kann Zusammenhalt zwischen den europäischen Städten<br />

Konflikten zwischen den Staaten entgegenwirken?<br />

„Absolut. Städte bleiben auch dann im Austausch, wenn es<br />

zwischen den einzelnen Staaten knirscht. Gute Beispiele <strong>für</strong><br />

diese „Urban Diplomacy“ sind Istanbul und Kattowitz.“ •


KURZ NOTIERT<br />

16<br />

17<br />

KURZ NOTIERT<br />

3.000<br />

KÖLNER GRÜNE<br />

Wir Kölner GRÜNE haben Anfang März die Marke<br />

von 3.000 <strong>Mit</strong>gliedern geknackt! Für uns eine<br />

unglaubliche Zahl: Erst im April 2019 hatte die<br />

Partei ihr 1500. <strong>Mit</strong>glied aufgenommen. Wir<br />

haben uns also innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt!<br />

Noch zu Jahresbeginn waren wir 2.847<br />

Grüne in Köln. Insbesondere nach den großen<br />

Anti-AfD-Demos im Januar haben wir steigende<br />

Beitrittszahlen verzeichnet. Das zeigt uns klar:<br />

Die Menschen stehen entschieden gegen Rechtsextremismus<br />

und Menschenfeind*innen. Und sie<br />

wollen sich entschieden <strong>für</strong> unsere Demokratie<br />

einbringen. Besonders erfreulich ist, dass der<br />

Frauenanteil der Neumitglieder von 2024 bei<br />

über 50 Prozent liegt (Frauen sind im politischen<br />

Raum noch immer stark unterrepräsentiert und<br />

sind seltener Parteimitglieder als Männer) und<br />

jedes fünfte Neumitglied über 60 Jahre alt ist.<br />

Es stimmt uns besonders optimistisch, mit so vielen<br />

Kölner Grünen wie nie zuvor in den wichtigen<br />

Wahlkampf <strong>für</strong> die <strong>Europa</strong>wahl zu gehen, denn<br />

noch nie war es so wichtig, <strong>für</strong> demokratische<br />

Parteien in der EU zu stimmen!<br />

WILLKOMMEN, FREDERICK!<br />

BYE-BYE, JENS!<br />

Foto: Jens privat<br />

Ende des vergangenen Jahres haben wir uns von<br />

unserem Buchhalter Jens Wilgus verabschiedet.<br />

Er hat die Geschäftsstelle verlassen, um sich<br />

beruflich anderen Projekten zu widmen. Vielen<br />

Dank <strong>für</strong> Deine Arbeit in den vergangenen zwei<br />

Jahren, Jens, und bis bald!<br />

Da<strong>für</strong> freuen wir uns, dass Frederick Kalilets seit<br />

Dezember die Nachfolge von Jens als Buchhalter<br />

angetreten hat. Damit sind wir mit Bahdina, Caro,<br />

Eli, Hanna, Lisa, Malin und Mauri weiterhin ein<br />

achtköpfiges Team am Ebertplatz 23.<br />

Foto: Oskar Leiber<br />

LEON SCHLÖMER<br />

ALS BEISITZER DES KREISVORSTANDS<br />

ZURÜCKGETRETEN<br />

ZEHNTAUSENDE AUF DER STRASSE<br />

GEGEN RECHTS<br />

Foto: Leon privat<br />

Unser Beisitzer Leon Schlömer ist Ende März aus<br />

dem Kreisvorstand zurückgetreten. Leons Jura-<br />

Staatsexamen steht bevor und er muss sich nach<br />

sehr vielen Jahren intensiven politischen Engagements<br />

(und einer Landtagswahl-Kandidatur)<br />

verstärkt auf sein Studium konzentrieren.<br />

Vielen Dank, Leon, <strong>für</strong> die zahlreichen Stunden,<br />

die du dir <strong>für</strong> die Parteiarbeit um die Ohren geschlagen<br />

hast! Die Nachfolge auf dem offenen<br />

Platz wurde am 13. April von unserer Kreismitgliederversammlung<br />

gewählt, stand bei Redaktionsschluss<br />

aber noch nicht fest.<br />

Foto: privat<br />

<strong>Et</strong>wa acht Millionen Menschen können sich derzeit<br />

vorstellen, bei der nächsten Bundestagswahl<br />

AfD zu wählen – trotz oder gerade wegen des<br />

Bekanntwerdens eines geheimen Treffens von<br />

Rechtsextremen in Potsdam im vergangenen<br />

November, in dem Identitäre an der Seite von<br />

AfD-Funktionären und CDU-<strong>Mit</strong>gliedern über<br />

ihre Remigrations-Pläne (die eigentlich Deportations-Phantasien<br />

sind) sprachen. Deutschland<br />

reagierte mit der größten Demonstrationsserie<br />

in der Geschichte der Bundesrepublik. Über drei<br />

Millionen Menschen nahmen an mehr als 1.000<br />

Kundgebungen teil. In manchen kleinen Orten<br />

fanden zum ersten Mal überhaupt Demos statt.<br />

Auch Köln zeigte klare Kante gegen rechts:<br />

30.000 Menschen auf einer ersten spontanen<br />

Demo, 70.000 einige Tage später beim Aufruf des<br />

Bündnisses Köln stellt sich quer! Wir sind mehr!


MACHETE 18<br />

ADRESSEN<br />

MACH ET • NR. <strong>269</strong><br />

Die Kapitänin<br />

Als solche ist sie zwar 2019 weltberühmt geworden, nun<br />

hat Carola Rackete allerdings die Sea-Watch 3 gegen Platz<br />

eins … äh, zwei der Linken-<strong>Europa</strong>liste eingetauscht. Ob sie<br />

die angeschlagene Partei vor dem endgültigen Untergang<br />

in die Bedeutungslosigkeit retten kann? Gerade angesichts<br />

der sich immer weiter verschärfenden Konflikte an den EU-<br />

Außengrenzen wäre eine starke Linke, die sich glaubhaft<br />

<strong>für</strong> Seenotrettung einsetzt, ein echter Gewinn. Antreten<br />

will die studierte Ökologin aber vor allem mit dem Thema<br />

Klimaschutz. Nach wie vor parteilos, hat sie sich leider<br />

noch nicht zu der offensichtlichen<br />

Frage geäußert, ob sie als<br />

Grüne OB <strong>für</strong> Köln antreten würde,<br />

wenn die Linke am nächsten<br />

Flügel-Kampf scheitert.<br />

ILLUSTRATIONEN VON PAULINE POLOM<br />

WHO RUN THE EU?<br />

GIRLS!<br />

Die Streitbare<br />

Die ehemalige stellvertretende OB der<br />

irrtümlichen Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

will ihr Glück nun in Brüssel versuchen und führt<br />

dabei sowohl die FDP als auch die Allianz der Liberalen<br />

und Demokraten <strong>für</strong> <strong>Europa</strong> (ALDE) in den Wahlkampf. Marie-Agnes<br />

Strack-Zimmermann macht sich also wohl keine<br />

Hoffnungen mehr, Armin Laschet noch das Verteidigungsministerium<br />

abzuluchsen. Dass sie ihre Kritik an der Ampel<br />

zukünftig im <strong>Europa</strong>parlament äußern wird, stößt auf<br />

gemischtes Feedback. Vor allem Markus Lanz dürfte nicht<br />

begeistert sein, dass sie nun deutlich höhere Fahrtkosten<br />

auf ihrem Weg in sein Studio haben wird.<br />

Die „Super-Europäerin“<br />

So betitelt sich die gebürtige<br />

Kölnerin und aktuelle Vizepräsidentin<br />

des EU-Parlaments<br />

zumindest selbst.<br />

Doch auch als Halb-Britin mit<br />

blauem <strong>Europa</strong>-Hoodie, hat<br />

Katharina Barley es leider nicht<br />

geschafft, den Brexit zu verhindern.<br />

Vielleicht ist sie also doch nur eine ganz normale Politi-<br />

kerin? Als solche soll sie die SPD nun zum zweiten Mal in<br />

den Wahlkampf führen. In Sachen Feminismus bezieht sie<br />

dabei öffentlich eine klare Haltung. Ob sie diese allerdings<br />

auch zum Anlass nimmt, mit ihrem Amtsnachfolger im<br />

Justizministerium Tacheles zu reden, ist so unklar wie das<br />

europapolitische Profil der SPD.<br />

Die Altbekannte<br />

Die amtierende Präsidentin<br />

der EU-Kommission, Ursula<br />

von der Leyen, geht nicht nur<br />

als Spitzenkandidatin der CDU<br />

ins Rennen, sondern ist auch das<br />

Gesicht der Europäischen Volkspartei<br />

(EVP). Als Angela Merkel der EU, steht sie wie keine zweite<br />

<strong>für</strong> … ja wo<strong>für</strong> denn genau eigentlich? Zwischen sogenanntem<br />

Green New Deal und Abschottungspolitik schafft die<br />

Frau mit Nerven (und einer Frisur) aus Stahl, wahrscheinlich<br />

mal wieder das, was die CDU schon so oft geschafft<br />

hat: Trotz offensichtlicher Fehler von altbekannten Gesichtern<br />

zu profitieren.<br />

Was tut Deutschland eigentlich <strong>für</strong> die Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter innerhalb der EU? Zuletzt nicht wahnsinnig<br />

viel, eher im Gegenteil – zumindest was die geplante<br />

EU-Richtlinie zum Schutz von Frauen vor Gewalt angeht<br />

(danke <strong>für</strong> nichts, Marco Buschmann). Ist also der Hauch<br />

eines neuen feministischen Windes in Deutschland zu spüren,<br />

wenn alle großen demokratischen Parteien weibliche<br />

Spitzenkandidatinnen <strong>für</strong> die Wahl am 9. Juni aufstellen?<br />

Wir haben uns die fünf mal genauer angeschaut …<br />

Die Beste von allen<br />

<strong>Mit</strong> unglaublichen 95 Prozent hat sie die Bundesdelegiertenkonferenz<br />

im November zur Spitzenkandidatin unserer<br />

Partei gewählt. Und auch die Europäische Grüne Partei<br />

(EGP) hat <strong>Terry</strong> <strong>Reintke</strong> ihr Vertrauen ausgesprochen.<br />

Zu Recht! Seit ihrer erstmaligen<br />

Wahl ins Europäische Parlament<br />

2014 (dazu gerne mal bei YouTube<br />

das Video von Jan Philipp Albrecht<br />

schauen) hat <strong>Terry</strong> kontinuierlich die<br />

Herzen von Grünen in ganz <strong>Europa</strong><br />

erobert. Als Vorkämpferin <strong>für</strong><br />

LGBTQIA*-Rechte, Feminismus und<br />

ein geeintes <strong>Europa</strong>, macht sie gemeinsam<br />

mit ihrer Partnerin, der<br />

Senatorin Mélanie Vogel (ja, die,<br />

die das Recht auf Abtreibung in die<br />

französische Verfassung gebracht hat), vor,<br />

wie deutsch-französische Freundschaft gelingen kann.<br />

Das Beste: Sie hat bereits zugesagt, den ESC am 11. Mai<br />

gemeinsam in Köln zu schauen und zeigt damit, dass<br />

sie weiß, wo das Herz von <strong>Europa</strong> schlägt.<br />

KREISVERBAND KÖLN (KV)<br />

Ebertplatz 23 · 50668 Köln<br />

Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–16 Uhr<br />

buero@gruenekoeln.de<br />

www.gruenekoeln.de<br />

Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft<br />

IBAN: DE62370205000008144300<br />

Geschäftsstelle<br />

Lisa Schopp (Geschäftsführerin)<br />

buero@gruenekoeln.de<br />

0221-7329854<br />

Elisabeth Huther (Pressesprecherin)<br />

elisabeth.huther@gruenekoeln.de<br />

0221-7329856<br />

Carolin Sprick (Wahlkampf-Management)<br />

carolin.sprick@gruenekoeln.de<br />

Frederick Kalilets (Buchhalter)<br />

frederick.kalilets@gruenekoeln.de<br />

0221-5700 5985<br />

Malin Kundi (<strong>Mit</strong>gliederbetreuung)<br />

malin.kundi@gruenekoeln.de<br />

0221-7329855<br />

Hanna Riep (Veranstaltungen &<br />

Gremienbetreuung)<br />

hanna.riep@gruenekoeln.de<br />

0221-9988300<br />

Bahdina Isse (Team-Assistenz)<br />

bahdina.isse@gruenekoeln.de<br />

Mauricio Correa (IT)<br />

mauricio.correa@gruenekoeln.de<br />

Kreisschiedsgericht<br />

Franz Dillmann, Lisa Löffler, Wiltrud Vogt<br />

buero@gruenekoeln.de<br />

Ombudspersonen<br />

ombudspersonen@gruenekoeln.de<br />

Personalentwicklungskommission<br />

pek@gruenekoeln.de<br />

Kommission zur nachhaltigen Einbindung<br />

von Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

kom-mig@gruenekoeln.de<br />

Vorstand<br />

vorstand@gruenekoeln.de<br />

Katja Trompeter 0179-4784667<br />

Stefan Wolters 0151-21240860<br />

Willi Harz<br />

Anna Kipp<br />

Sarah Brunner<br />

Lisa-Marie Friede 0178-6372145<br />

Cyrill Ibn Salem<br />

ORTSVERBÄNDE (OV)<br />

OV 1: Innenstadt/Deutz<br />

Katja Poredda, Reinhold Goss<br />

innenstadt@gruenekoeln.de<br />

OV 2: Rodenkirchen<br />

Ildiko Mermagen, Karsten Heppner<br />

ov2@gruenekoeln.de<br />

OV 3: Lindenthal<br />

Luise Zühl, Salvatore Mancuso<br />

ov3@gruenekoeln.de<br />

OV 4: Ehrenfeld<br />

Svenja May, Nadine Löppenberg<br />

vorstand@gruene-ehrenfeld.de<br />

OV 5: Nippes<br />

Anja Corvin, Dörthe Meyer<br />

nippes@gruenekoeln.de<br />

OV 6: Köln-Nord/Chorweiler<br />

Eike Danke, Marc Kersten<br />

ov6@gruenekoeln.de<br />

OV 7: Porz/Poll<br />

Markus Politz, Nathalie Voigt<br />

info@grueneporz.de<br />

OV 8: Kalk<br />

Talina Meyer, Ulrich Isfort<br />

kalk@gruenekoeln.de<br />

OV 9: Mülheim<br />

Julia Becker, Stefan Winkelmann<br />

ov9@gruenekoeln.de<br />

BEZIRKSVERTRETUNGSFRAKTIONEN<br />

BV 1: Innenstadt/Deutz<br />

Julie Cazier<br />

Julie.Cazier@stadt-koeln.de<br />

BV 2: Rodenkirchen<br />

Oliver Karim Ismail<br />

gruene-bv2@stadt-koeln.de<br />

BV 3: Lindenthal/Sülz<br />

Ute Ackermann<br />

bv3@gruenekoeln.de<br />

BV 4: Ehrenfeld<br />

Luise Themann<br />

gruene-bv4@stadt-koeln.de<br />

BV 5: Nippes<br />

Robert Spiess<br />

kontakt@gruene-bv-nippes.de<br />

BV 6: Köln-Nord/Chorweiler<br />

Wolfgang Kleinjans<br />

wolfgang.kleinjans@stadt-koeln.de<br />

BV 7: Porz/Poll<br />

Dieter Redlin<br />

gruene-bv7@stadt-koeln.de<br />

BV 8: Kalk<br />

Manuela Grube<br />

gruene-bv8@stadt-koeln.de<br />

BV 9: Mülheim<br />

Jonas Höltig<br />

bv9@gruenekoeln.de<br />

PARTEIARBEITSKREISE<br />

Bildung<br />

ak-bildung@gruenekoeln.de<br />

Digitales<br />

ak-digitales@gruenekoeln.de<br />

Engagierte Stadt<br />

ak-engagiertestadt@gruenekoeln.de<br />

Frauen- und Mädchenpolitik<br />

ak-frauen-maedchen@gruenekoeln.de<br />

Gegen Rechts<br />

ak-gegenrechts@gruenekoeln.de<br />

Gesundheit<br />

ak-gesundheit@gruenekoeln.de<br />

Grüne Alte<br />

gruenealte@gruenekoeln.de<br />

Internationales (und <strong>Europa</strong>)<br />

ak-internationales@gruenekoeln.de<br />

Kinder, Jugend und Familie<br />

ak-kinder-jugend-familie@gruenekoeln.de<br />

Konsum<br />

ak-konsum@gruenekoeln.de<br />

Kultur(politik)<br />

ak-kultur@gruenekoeln.de<br />

Migration<br />

ak-migration@gruenekoeln.de<br />

Mobilität<br />

ak-mobilitaet@gruenekoeln.de<br />

Umwelt und Klima<br />

ak-klima-umwelt@gruenekoeln.de<br />

Queer<br />

ak-queer@gruenekoeln.de<br />

Soziales<br />

ak-soziales@gruenekoeln.de<br />

Wirtschaftspolitik<br />

ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />

GRÜNE JUGEND<br />

Luca Stueber, Malte Braun<br />

www.gruene-jugend-koeln.de<br />

kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

RATSFRAKTION<br />

Fraktionsvorsitzende: Christiane Martin<br />

Geschäftsführer: Lino Hammer<br />

Grüne Fraktion · Rathausplatz,<br />

Spanischer Bau, 50667 Köln<br />

0221-221-25919<br />

gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />

FRAKTIONSARBEITSKREISE<br />

Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen<br />

Manfred Richter<br />

manfred.richter@stadt-koeln.de<br />

Anregungen und Beschwerden<br />

Max Derichsweiler<br />

max.derichsweiler@stadt-koeln.de<br />

Bauen und Gebäudewirtschaft<br />

Gerd Brust<br />

gerhard.brust@stadt-koeln.de<br />

Digitalisierung<br />

Dr. David Lutz<br />

david.lutz@stadt-koeln.de<br />

Finanzen<br />

Sandra Schneeloch<br />

sandra.schneeloch@stadt-koeln.de<br />

Gesundheit<br />

Dr. Ralf Unna<br />

ralf.unna@stadt-koeln.de<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

Derya Karadag<br />

derya.karadag@stadt-koeln.de<br />

Jugend<br />

Ulrike Kessing<br />

ulrike.kessing@stadt-koeln.de<br />

Klima, Umwelt und Grün<br />

Robert Schallehn<br />

robert.schallehn@stadt-koeln.de<br />

Kunst und Kultur<br />

Brigitta von Bülow<br />

brigitta.vonbuelow@stadt-koeln.de<br />

Liegenschaften<br />

Sabine Pakulat<br />

sabine.pakulat@stadt-koeln.de<br />

Migration<br />

Dilan Yazicioglu<br />

Dilan.Yazicioglu@stadt-koeln.de<br />

Rechnungsprüfung<br />

Hans Schwanitz<br />

hans.schwanitz@stadt-koeln.de<br />

Schule und Weiterbildung<br />

Bärbel Hölzing<br />

baerbel.hoelzing@stadt-koeln.de<br />

Soziales, Seniorinnen & Senioren<br />

Dilan Yazicioglu<br />

Dilan.Yazicioglu@stadt-koeln.de<br />

Sport<br />

Ralf Klemm<br />

ralf.klemm@stadt-koeln.de<br />

Stadtentwicklung<br />

Christine Seiger<br />

christine.seiger@stadt-koeln.de<br />

Verkehr<br />

Lars Wahlen<br />

lars.wahlen@stadt-koeln.de<br />

Wirtschaft<br />

Derya Karadag<br />

derya.karadag@stadt-koeln.de<br />

BÜRGERMEISTER*INNEN<br />

Historisches Rathaus · 50667 Köln<br />

Andreas Wolter 0221-221-26063<br />

andreas.wolter@stadt-koeln.de<br />

Brigitta von Bülow 0221-221-22033<br />

brigitta.vonbuelow@stadt-koeln.de<br />

BUNDESVERBAND<br />

Platz vor dem Neuen Tor 1 · 10115 Berlin<br />

030-28 442-0<br />

030-28 442-210<br />

info@gruene.de<br />

www.gruene.de<br />

BUNDESTAGSFRAKTION<br />

www.gruene.de<br />

Regional- und Wahlkreisbüros<br />

Ebertplatz 23 · 50668 Köln<br />

Sven Lehmann<br />

sven.lehmann.wk@bundestag.de<br />

Cyrill Ibn Salem<br />

0221-20055625<br />

Katharina Dröge<br />

katharina.droege.ma03@bundestag.de<br />

Judith Hasselmann<br />

0221-7220369<br />

Nyke Slawik<br />

nyke.slawik@bundestag.de<br />

Leon Schlömer<br />

0214-3100285<br />

LANDESVERBAND NRW<br />

Oststraße 41-43 · 40211 Düsseldorf<br />

0211-38666-0<br />

0211-38666-99<br />

info@gruene-nrw.de<br />

www.gruene-nrw.de<br />

LANDTAGSFRAKTION NRW<br />

www.gruene.landtag.nrw.de<br />

Berîvan Aymaz<br />

berivan.aymaz@landtag.nrw.de<br />

Frank Jablonski<br />

frank.jablonski@landtag.nrw.de<br />

Niklas Braun<br />

niklas.braun@landtag.nrw.de<br />

0211 884 2917<br />

Arndt Klocke<br />

arndt.klocke@landtag.nrw.de<br />

János Buck<br />

janos.buck@landtag.nrw.de<br />

Eileen Woestmann<br />

eileen.woestmann@landtag.nrw.de<br />

Ildiko Mermagen<br />

ildiko.mermagen@landtag.nrw.de


Wer kennt sich hier gut aus?<br />

(Antworten: nur Nachnamen<br />

Ä = AE | Ö = OE | Ü = UE<br />

Lösungen: ganz unten)<br />

u4<br />

u9<br />

q6<br />

q1<br />

u3<br />

q7<br />

u2<br />

u8<br />

q10<br />

u5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

So heißt die neue Geschäftsführerin der Kölner GRÜNEN<br />

Ist Spitzenkandidatin der Grünen <strong>für</strong> die <strong>Europa</strong>wahl<br />

Hat das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche als erstes Land in der<br />

Verfassung verankert<br />

Wenn sich die Redaktion nicht <strong>für</strong> <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>, sondern den anderen Namensvorschlag<br />

entschieden hätte, hieße sie heute (ohne Leerzeichen)<br />

Möchte wieder EU-Kommissionspräsidentin werden (ohne Leerzeichen)<br />

Wie viele Nachbarländer hat Deutschland, die gleichzeitig EU-<strong>Mit</strong>glieder sind?<br />

Der östlichste <strong>Mit</strong>gliedsstaat der EU<br />

Dieses Tier ist im Landeswappen Nordrhein-Westfalens vertreten<br />

Ein Stadtteil des Bezirks Innenstadt, den man vielleicht nicht direkt<br />

auf dem Schirm hat<br />

Wie viele der fünf sogenannten Wirtschaftsweisen sind Frauen?<br />

1 Schopp / 2 <strong>Reintke</strong> / 3 Frankreich / 4 GrueneWelle / 5 vonderLeyen /<br />

6 Acht / 7 Zypern / 8 Pferd / 9 Deutz / 10 Drei

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