Chor im Gespräch FOLGE 59
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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8 CHOR IM GESPRÄCH<br />
Fotos: privat<br />
Ein großartiges <strong>Chor</strong>projekt absolvierten die Bachchöre<br />
aus Bonn und Lausanne (Schweiz) <strong>im</strong> Jahre<br />
2023. Unter der künstlerischen Leitung der beiden Dirigenten<br />
Markus Mostert und Romain Mayor führten<br />
sie in der Aula der Bonner Universität und in der Kathedrale<br />
von Lausanne das „Magnificat“ von Johann<br />
Sebastian Bach und die A-Dur-Messe von Franz Schubert<br />
auf. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man<br />
Beide Bachchöre in der Kathedrale von Lausanne<br />
solche musikalischen Vorhaben <strong>im</strong>mer wieder eingehen<br />
sollte. Wegen Corona war das Ganze verschoben<br />
worden, ehe es ein Jahr vor dem 75-jährigen Jubiläum<br />
des Bach-<strong>Chor</strong>es Bonn in die Tat umgesetzt<br />
worden ist und zu einem wunderbaren Erlebnis bei für<br />
alle Mitwirkenden und die Besucher wurde. Die Messe<br />
Nr. 5 in As-Dur des Wiener Komponisten ist eine den<br />
Messen, die nicht in Auftrag gegeben oder für ein<br />
best<strong>im</strong>mtes Fest vertont wurde. Kein Werk beschäftigte<br />
Schubert länge als diese selten zu hörende<br />
Messe. Der Wiener Hofkapellmeister Joseph Eybler<br />
wurde von Schubert gebeten, die Messe in der Wiener<br />
Hofburgkapelle aufzuführen. Dieser schickte die<br />
Messe mit den Worten zurück und schrieb, dass die<br />
Komposition gut sei, aber nicht in dem Stil komponiert,<br />
den der Kaiser liebe. Einzelne Sätze erklangen<br />
<strong>im</strong> Jahre 1863 <strong>im</strong> Leipziger Gewandhaus und <strong>im</strong> Jahre<br />
1874 <strong>im</strong> Wiener Musikverein unter der Leitung von<br />
Johannes Brahms. Dagegen ist hat das „Magnificat“<br />
von Bach keinerlei Einwände erfahren müssen und ist<br />
zu einem unsterblichen Marianischen Lobgesang geworden.<br />
Im Jahre 2017 hat man in Lausanne das 20-<br />
jährige Bestehen des „Lausanner Bachfestivals“ gefeiert.<br />
Die beiden Jahrzehnte waren dabei von dem<br />
Wunsch geprägt, die Musik von Johann Sebastian<br />
Bach sowie die seiner Vorgänger und Zeitgenossen<br />
mit dem Publikum zu teilen und ihm nahezubringen.<br />
So gesehen, machte das besagte <strong>Chor</strong>projekt durchaus<br />
Sinn. In der französisch sprechenden Schweiz hat<br />
man ungezählte musikalische Unzählige Schätze gehoben<br />
für ein Hörerschaft aus der Region, sowie für<br />
die Schweiz und <strong>im</strong> Ausland gehoben. Zudem war das<br />
überaus gelungene <strong>Chor</strong>projekt ein kulturelles Prestigeobjekt<br />
und ein wertvoller Beitrag für die gegenseitige<br />
Völkerverständigung!<br />
Singen halte ich für sehr wesentlich.<br />
Es ist der Ursprung aller Musik.<br />
Yehudi Menuhin