Chor im Gespräch FOLGE 59
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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21 CHOR IM GESPRÄCH<br />
Fotos: privat<br />
Das inspirierte „Bonner Vokalensemble“ führte <strong>im</strong><br />
Jahre 2024 unter der bewährten Leitung von Ulrike<br />
Ludewig in der Stephanuskirche in Köln-Riehl und in<br />
St. Marien in Bonn-Bad Godesberg ausgesuchte und<br />
ambitionierte Motetten zur Fastenzeit auf und erfreute<br />
damit die Kirchenbesucher in Köln und Bonn.<br />
Die musikliebende <strong>Chor</strong>leiterin hatte sich dafür in den<br />
unterschiedlichen Stilepochen nachhaltig umgeschaut<br />
und präsentierte mit ihren ausgezeichneten Singst<strong>im</strong>men<br />
beeindruckende und anspruchsvolle Kompositionen<br />
aus der Renaissance, aus dem Barock und aus<br />
der Romantik, denen sie weitere exponierte <strong>Chor</strong>werke<br />
der zeitgenössischen Musik aus dem 20. und<br />
dem 21. Jahrhundert gegenüberstellte. Das bewegen-<br />
de und instruktive Programm orientierte sich dabei an<br />
der ergreifenden Liturgie der Karwoche. Es ist die<br />
letzte Woche der sechswöchigen Fastenzeit, in der<br />
sich die Einsamkeit und die Verlassenheit des Heilands,<br />
seine qualvolle Kreuzigung und danach die<br />
Grablegung ereignen. Tiefgründige Dunkelheit und<br />
schmerzvolle Vorahnung bildeten den eigentlichen<br />
musikalischen Kontrast zum bitteren Leiden und dem<br />
übermenschlichen Tod von Jesu gegenüber. Die<br />
Tenebrae-Liturgie und deren Vertonungen sind daher<br />
<strong>im</strong>mer wieder eine musikalische Herausforderung von<br />
für den der singt und den der hört! Das Ganze war als<br />
Wechsel von <strong>Chor</strong>gesängen und Lesungen konzipiert,<br />
wobei Thomas Sonntag Texte aus dem vertrauten<br />
Matthäus-Evangelium, das von bekanntlich von Joh.<br />
Sebastian Bach als Passion vertont worden ist. Aufgeführt<br />
wurden tiefempfundene Werke von Friedrich<br />
Silcher, Arnold Mendelssohn, Francis Poulenc, Orlando<br />
di Lasso, Johannes Brahms, Arvo Pärt und Andreas<br />
Theobald. Das Bonner Vokalensemble hat sich<br />
<strong>im</strong> Jahre 2002 gegründet und führt jährlich zwei bis<br />
drei Konzerte auf. Das vielfältige und akribisch erarbeitete<br />
Repertoire umfasst weltliche und geistliche<br />
<strong>Chor</strong>musik aus allen Stilepochen bis ins 21. Jahrhundert.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf der A-cappella-Musik,<br />
wobei gelegentlich auch Werke mit Klavierbegleitung<br />
oder auch kleinerer Instrumentalbesetzung auf dem<br />
Programm stehen. Seit dem Jahre 2013 ist das Vokalensemble<br />
Mitglied <strong>im</strong> Verband Deutscher Konzertchöre.