Chor im Gespräch FOLGE 59

14 CHOR IM GESPRÄCH
Singen haben, bleibt es eine Herausforderung. Das
trifft in erster Linie auf die Menschen zu, sie noch nie
im Leben gesungen haben. Es ist eine Tatsache, dass
die Stimme im Alter brüchiger wird. Auch Schwerhörigkeit
und Gedächtnisprobleme können das Singen
erschweren. Dennoch ist man immer wieder positiv
überrascht, wie viel man mit älteren Stimmen erreichen
kann. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist der Kölner
Seniorenchor „Spätlese“, der seit Jahren von Michael
Kokott mit Hingabe und vorbildlichem chor-
Fotos: privat
Man sollte sich nicht täuschen: Auch im fortgeschrittenen
Alter kann und sollte man singen. Für die meisten
Seniorinnen und Senioren ist das Singen etwas
Sinnvolles zu tun und dabei gemeinsam Spaß zu haben.
Es ist hinlänglich bekannt, dass der Gesang das
Gemüt erheitert und außerdem eine gesundheitsfördernde
Wirkung hat. Wie eine Umfrage gezeigt hat,
gibt es viele Menschen, die gerne singen. Das Schöne
Seniorenchor „Spätlese“ Köln (Ltg: Michael Kokott)
daran ist, dass man sich beim Singen aktiv ist und
gefordert wird und sich zudem ausdrücken kann. Gesang
ist in diesem Zusammenhang eine besondere
und ausgeprägte Form der Kommunikation. Es gibt
nämlich Menschen, die sich sprachlich im vorgerückten
Alter nur schwer verständlich machen können.
Wenn sie aber singen, dann versteht man jedes Wort.
Trotz dem Spaß, den die älteren Menschen beim
Kokott dirigiert den Kölner Jugendchor St. Stephan
pädagogischem Geschick geleitet wird. Auch bei den
Seniorenchören sollte die Freude am Singen und der
soziale Austausch im Vordergrund stehen, um das
Gefühl der Geborgenheit den Gemeinsinn zu verstärken.
Aspekte, die das Singen für Seniorinnen und Senioren
besonders empfehlenswert macht. Bei allen
geistigen, seelischen und körperlichen Einschränkungen
überwiegt das Positive beim Singen im Alter.