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mav 02.2024

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<strong>mav</strong> Innovationsforum 2024<br />

▶<br />

SPANBILDUNG UND SPANABFUHR<br />

Prozesssicherheit durch<br />

kontrollierte Späne<br />

Die Spanbildung ist das Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung<br />

von Einflüssen auf die Zerspanung. Wesentliche Faktoren sind der<br />

Werkstoff, die Werkzeuggeometrie und die Schnittdaten. Dies zeigt<br />

sich beim Gewinden, Bohren und Fräsen. Anhand der Späneausformung<br />

werden hier auch Vibrationen erkannt.<br />

Je länger der<br />

Anschnitt ist<br />

beziehungsweise<br />

je mehr Nuten<br />

das Werkzeug<br />

hat, desto dünner<br />

wird der Spanquerschnitt.<br />

Foto: OSG<br />

Aufgrund der Gestaltung des Anschnitts<br />

kommt es in diesem Bereich<br />

zu sehr unterschiedlichen<br />

Spanquerschnitten. Die Querschnitte<br />

wiederum beeinflussen<br />

maßgeblich die Spanbildung. Das<br />

bedeutet: Durch Anpassen der<br />

Nutform und der Schneidengeometrie<br />

muss der Span in die richtige<br />

Form gebracht werden. Ohne<br />

Know-how ist das nicht möglich.<br />

Der Autor<br />

Magnus Hoyer<br />

Head of Academy<br />

and Public<br />

Relations<br />

Bei der Zerspanung mit definierter<br />

Schneide ist die Spanbildung von<br />

entscheidender Bedeutung. Nur<br />

ein „optimaler“ Span lässt sich gut<br />

abführen und ist damit Grundlage<br />

für einen sicheren Prozess. Läuft<br />

ein Prozess unzuverlässig, worauf<br />

schwankende Standzeiten hindeuten<br />

können, sind häufig die Späne<br />

die Ursache. Abhängig vom Zerspanungsverfahren<br />

stellt das die<br />

Werkzeugentwicklung und -konstruktion<br />

vor ebenso große wie<br />

spezifische Herausforderungen.<br />

Ungeachtet des Verfahrens ist es<br />

für Hersteller in jedem Fall aufwendig<br />

und kostenintensiv, die<br />

Werkzeugproduktion so zu gestalten,<br />

dass Reproduzierbarkeit gewährleistet<br />

ist. Und das über Jahre,<br />

zum Teil auch Jahrzehnte – so<br />

lange das Werkzeug marktgängig<br />

ist.<br />

Spanbildung beim<br />

Gewinden<br />

Das Problem beim Gewindebohren<br />

besteht darin, dass der Anwender<br />

nur einen Parameter – die<br />

Schnittgeschwindigkeit – beeinflussen<br />

kann. Der Vorschub ist dagegen<br />

durch die Gewindesteigung<br />

gegeben. Das hat zur Folge, dass<br />

die Spanbildung ausschließlich<br />

durch die Geometrie des Gewindebohrers<br />

beeinflusst wird. Man<br />

sollte meinen, dass dies keine<br />

große Herausforderung darstellt.<br />

Doch das Gegenteil ist der Fall:<br />

Spanbildung beim<br />

Bohren<br />

Beim Bohren besteht zusätzlich zur<br />

Schnittgeschwindigkeit die Möglichkeit,<br />

den Vorschub beliebig zu<br />

ändern. Entsteht zum Beispiel ein<br />

langer Span, kann versucht werden,<br />

mit Erhöhen des Vorschubs<br />

einen dickeren Span zu erzeugen,<br />

der entsprechend stärker gestaucht<br />

wird und kürzer bricht. Besser ist<br />

es jedoch, Geometrien gleich so zu<br />

entwickeln, dass stets ein kurzer<br />

Span entsteht – unabhängig von<br />

Schnittgeschwindigkeit und Vorschub,<br />

im besten Fall sogar unabhängig<br />

vom bearbeitenden Material.<br />

OSG betreibt große Anstrengungen<br />

in der Werkzeugentwick-<br />

76 April 2024

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