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mav 02.2024

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<strong>mav</strong> Innovationsforum 2024<br />

Ein anschauliches Beispiel für die Digitalisierung von spanenden Fertigungsprozessen:<br />

Ein intuitiv bedienbares Grafikinterface<br />

Einen wichtigen Baustein eines<br />

Digitalisierungssystems stellt die<br />

Informationsquelle dar. Neben<br />

vielfältigen Daten, die von modernen<br />

Maschinen- und Anlagensteuerungen<br />

beispielsweise via Edge-Computing<br />

in verschiedenen<br />

Kommunikationstakten zur Verfügung<br />

gestellt werden, existiert eine<br />

anwachsende Fülle an sensorischen<br />

Systemen, mit denen eine in-Prozess<br />

Erfassung mannigfaltiger Messinformationen<br />

ermöglicht wird. Über<br />

die Aufnahme und Verarbeitung<br />

einzelner Signale hinaus, bietet die<br />

synchrone Erfassung voneinander<br />

unabhängiger, heterogener Prozess-<br />

und Maschinendaten oftmals<br />

besondere Potenziale hinsichtlich<br />

aussagekräftiger Zustandsbeschreibungen.<br />

Geeignete Kommunikationsschnittstellen<br />

sind dabei entscheidend.<br />

Gerade im Hinblick auf<br />

eine längerfristige Speicherung und<br />

Auswertung solcher Daten stellt<br />

das Datenmanagement eine weitere<br />

Säule einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie<br />

dar. Schließlich<br />

sind geeignete Methoden erforderlich,<br />

um aus der Menge der Daten<br />

diejenigen Informationen und Zusammenhänge<br />

zu extrahieren, welche<br />

als Überwachungskriterium,<br />

Fehlerindikator und Auslöser von<br />

Korrektur- und Optimierungsmaßnahmen<br />

herangezogen werden<br />

können. Neben den vielfach diskutierten<br />

Methoden der künstlichen<br />

Intelligenz und des maschinellen<br />

Lernens, können in der Praxis zum<br />

Teil bereits einfache Filter, Korrelationsanalysen<br />

oder Toleranzwertvergleiche<br />

großen Nutzen bringen.<br />

Das Institut für Werkzeugmaschinen<br />

(IfW) der Universität Stuttgart<br />

befasst sich bereits seit vielen Jahren<br />

mit der Realisierung, Untersuchung<br />

und Weiterentwicklung von<br />

Digitalisierungssystemen für die<br />

Fertigungstechnik. Ein im Jahr<br />

2023 neu eingerichtetes Versuchslabor<br />

für die Digitalisierung von<br />

Fertigungsmaschinen und –prozessen<br />

bietet hierbei die Grundlage,<br />

um einerseits neue Technologien<br />

zu erforschen und andererseits, Industrieunternehmen<br />

bei ihren Digitalisierungsvorhaben<br />

zielgerichtet<br />

zu unterstützen. Über die Erfassung<br />

und Verarbeitung von Maschinensteuerungsdaten<br />

hinaus,<br />

entwickelt das IfW aufgabenspezifische<br />

sensorische Systeme, beispielsweise<br />

für intelligente Werkzeuge,<br />

Spannsysteme und Maschinenkomponenten.<br />

Steuerungs- und<br />

Sensorsignale werden mitunter<br />

durch digitale Zwillinge ergänzt,<br />

welche mit an die Aufgabe angepassten<br />

Modellbildungs- und Simulationsverfahren<br />

erzeugt werden.<br />

Die untersuchten Datenverarbeitungsstrategien<br />

reichen von einfach<br />

nachvollziehbaren analytischen<br />

Methoden (white-box) über<br />

kombinierte (grey-box) bis hin zu<br />

rein datengetriebenen (black-box)<br />

Ansätzen der künstlichen Intelli-<br />

genz und des maschinellen Lernens.<br />

Die Übertragbarkeit des aus<br />

spezifischen Prozessdaten erhobenen<br />

Wissens auf ähnliche aber<br />

auch andersartige Prozesse (transfer-learning)<br />

stellt einen aktuellen<br />

Forschungsgegenstand dar. Darüber<br />

hinaus wird daran gearbeitet,<br />

ganze Prozessketten, welche verschiedene<br />

Prozesstechnologien beinhalten,<br />

derart zu digitalisieren,<br />

dass eine übergreifende Optimierung<br />

realisiert werden<br />

■<br />

kann.<br />

Institut für Werkzeugmaschinen<br />

(IfW) – Universität Stuttgart<br />

www.ifw.uni-stuttgart.de<br />

Foto: IfW, Universität Stuttgart<br />

Erfassung von<br />

Prozessdaten mit<br />

sensorischem<br />

Spannsystem<br />

und Werkzeug<br />

Foto: IfW, Universität Stuttgart<br />

April 2024 51

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