mav 02.2024
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Philipp Dahlhaus, Leiter<br />
Produktmanagement bei<br />
der Paul Horn GmbH.<br />
Bild: Horn/Sauermann<br />
Werkzeuglösungen für optimalen Spanbruch und hohe Werkzeugstandzeiten<br />
Effiziente Fertigungsprozesse<br />
für bleifreie Materialien<br />
Als Reaktion auf verschärfte Umweltauflagen wird in Zukunft verstärkt<br />
auf den Einsatz bleifreier Materialien geachtet werden müssen.<br />
In der Zerspanung wirkt sich der Verzicht auf Blei vor allem auf<br />
die Prozesssicherheit und die Werkzeugstandzeiten aus. Philipp<br />
Dahlhaus von der Paul Horn GmbH beleuchtet die Dringlichkeit, mit<br />
der sich die Hersteller auf den Materialwechsel einstellen müssen,<br />
und zeigt, mit welchen Werkzeuglösungen die Produktivität der<br />
Fertigungsprozesse auch weiterhin sichergestellt werden kann.<br />
Autor: Frederick Rindle<br />
■■■■■■ Bleihaltige Werkstoffe, die wegen ihrer sehr<br />
guten Zerspanungseigenschaften geschätzt werden, geraten<br />
derzeit aufgrund neuer Verordnungen und Richtlinien<br />
zunehmend in die Kritik und sollen daher zukünftig<br />
nicht mehr verarbeitet werden. Verordnungen wie<br />
die europäische RoHS-Richtlinie und die REACH-Verordnung<br />
spielen eine Schlüsselrolle bei der politischen<br />
Weichenstellung hin zu bleifreien Alternativen.<br />
„In der EU gibt es bislang noch eine Ausnahmegenehmigung<br />
für die Verwendung von bleihaltigen Legierungen,<br />
die bisher immer wieder um 18 Monate verlängert<br />
wurde“, sagt Philipp Dahlhaus, Leiter Produktmanagement<br />
bei der Paul Horn GmbH. „Es ist aber völlig<br />
unklar, wie lange die EU die Ausnahmegenehmigungen<br />
noch verlängert.“ Viele Unternehmen bereiten sich daher<br />
schon jetzt auf die Umstellung ihrer Produktion auf<br />
bleifreie Materialien vor.<br />
Davon betroffen sind eine große Anzahl von Werkstoffen:<br />
Von Automatenstählen über Aluminiumlegierungen<br />
bis hin zu Messing und Kupferlegierungen wird<br />
Blei in unterschiedlichen Werkstoffen eingesetzt.<br />
„Durch den Zusatz von Blei wird vor allem der Spanbruch<br />
begünstigt“, sagt Dahlhaus. „Für die Drehbearbeitung<br />
hat das natürlich enorme Vorteile, vor allem für<br />
die Prozesssicherheit des Zerspanungsprozesses.“ Hinzu<br />
kommt eine weitere besondere Eigenschaft des Bleis:<br />
„Das sehr weiche Blei sorgt durch seine schmierende<br />
Wirkung zusätzlich für einen geringeren Verschleiß an<br />
der Werkzeugschneide. Dadurch wird auch die Standzeit<br />
der Werkzeuge deutlich verbessert.“<br />
44 April 2024