KURT 04/2024
KURT – Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe April/Mai 2024
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Ausgabe April/Mai 2024
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68 Musik<br />
» sich aus auf die Band zukam:<br />
„Das war einer der wenigen<br />
Gigs, wo man mich<br />
angeschrieben hat“,<br />
sagt sie. „Das ist ein<br />
kleiner Hoffnungsschimmer:<br />
Man wird<br />
wahr-genommen.“<br />
Sie strahlt: „Ich bin<br />
super stolz auf das,<br />
was wir in so kurzer<br />
Zeit erreicht haben.“<br />
Aktuell hat das Quintett<br />
bedauerlicherweise<br />
noch keinen Gig wieder<br />
in Gifhorn, wo es den ersten<br />
Auftritt des jungen Jahres<br />
absolvierte. „Das war in der<br />
Grille“, erzählt Sabrina, und<br />
die ganze Band schwärmt<br />
noch davon. Immerhin ist mit<br />
Mark ein gebürtiger Gifhorner<br />
und mit Ronny ein wohnhafter<br />
Rötgesbütteler in der von<br />
Braunschweig aus arbeitenden<br />
Band aktiv – mehr Gigs in der<br />
Heimat der beiden wünschen<br />
sich alle fünf.<br />
Jeder der vier Helden hat<br />
übrigens noch musikalische<br />
Nebenbeschäftigungen: Ronny<br />
und Sven sind bei Red Running<br />
River, Ronny seit 2015<br />
und jetzt eben noch bei The<br />
Legend of Sabs: „Für meine<br />
Ansprüche reicht das auch“,<br />
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<strong>KURT</strong><br />
sagt er augenzwinkernd. Bei<br />
Red Running River übernimmt<br />
Schlagzeuger Sven<br />
den Gesang, ebenso bei der<br />
Black-Metal-Formation Schädelsang.<br />
Damit geht er in drei<br />
Bands seinen zwei Leidenschaften<br />
nach: „Bei The Legend<br />
of Sabs spiele ich genau<br />
die Art Schlagzeug, wie ich sie<br />
spielen will.“<br />
Marks zweites Standbein<br />
hört auf den Namen Die Teppichmaden,<br />
die musikalisch<br />
zwischen „Hardrock, Metal<br />
und Grunge“ angesiedelt sind<br />
und „die Texte ein bisschen<br />
in die Punkrichtung, frecher“.<br />
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Mit diesem fantastischen Look<br />
macht man sich schnell einen<br />
Namen: Sabrina Harder bei<br />
einem Live-Auftritt mit<br />
Elfenohren.<br />
Auf zwei weitere<br />
Standbeine verweist<br />
Igor: „Ich spiele Gitarre<br />
bei Kurzmal<br />
und mit den Indigos<br />
Electro-Punk.“<br />
Trotzdem finden die<br />
vier Musiker Zeit für ihr<br />
neues Amt. Für Held-Prinzessin<br />
Sabrina ist das Tempo,<br />
in dem die Band zusammenarbeitet,<br />
perfekt: „Wie wir<br />
fahren, fahren wir gut – nicht<br />
mit Druck unterm Kessel,<br />
so können wir besser auf die<br />
Lebensumstände reagieren.“<br />
Denn: „Es ist ein Hobby, es<br />
soll Spaß machen ohne Leistungsdruck<br />
– so finden es bisher<br />
alle gut.“ Und alle nicken,<br />
zücken ihre Schwerter und<br />
begleiten die spitzohrige Sabs<br />
bei ihrem Kampf gegen innere<br />
und andere Dämonen.<br />
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Auf Serpentinen ins Paradies<br />
Eden: Der Musiker Tua hat endlich sein erstes großes Pop-Album veröffentlicht<br />
Von Malte Schönfeld<br />
Es war immer klar, dass der<br />
exzellente Rapper, gefühlvolle<br />
Sänger und vielleicht noch<br />
bessere Produzent Tua irgendwann<br />
den Code knacken<br />
würde, wie der großartige Pop<br />
wirklich geschrieben wird. Mit<br />
seinem neuen Album „Eden“,<br />
erschienen bei Eklat, ist er<br />
diesem letzten Ziel so nahe gekommen<br />
wie nie zuvor.<br />
Tua müsste es niemandem<br />
mehr beweisen. Er hat mit<br />
dem depressiven „Grau“ eines<br />
der besten Hip-Hop-Alben<br />
Deutschlands veröffentlicht,<br />
mit „Stevia“ eine stimmige<br />
Konzept-EP über das Hotel<br />
als Transitort für Einsame und<br />
Sehnsüchtige, er remixt besser<br />
als andere die Songs seiner<br />
Kollegen und ist dann auch<br />
noch Teil der Band Die Orsons,<br />
deren jüngste Alben zeitgenössische<br />
Meisterwerke sind.<br />
Mit „Eden“ macht er nun<br />
dort weiter, wo sein grandioses,<br />
selbstbetiteltes Vorgängerwerk<br />
aufgehört hat: weniger knochenbrechende<br />
Elektrosounds<br />
und schnelle Raps, mehr Pop.<br />
Es geht immer noch um die<br />
dunklen Geister, die einen nur<br />
leise begleiten, um im nächsten<br />
Moment die volle Kontrolle<br />
zu übernehmen.<br />
Doch anders als bisher ist da<br />
mehr Licht, milde Gelassenheit<br />
und radikale Akzeptanz.<br />
Selbst Familienvater zu sein,<br />
fordert Verantwortungsbewusstsein.<br />
Die Orte, an denen<br />
Der Musiker Tua geht auf „Eden“ noch weiter weg vom Rap als bisher.<br />
Herausgekommen ist eine warm-melancholische Pop-Platte. Foto: Leonel Ruben<br />
die Szenen aus „Eden“ spielen,<br />
heißen San Jerónimo,<br />
Santa Cruz und Ibiza. Weißer<br />
Sand, gelbe Häuser, seidene<br />
Gardinen, die im Wind tanzen,<br />
Kakteen, Serpentinen, im<br />
Kontrast das azurblaue Meer –<br />
weg sind der mit weißem Puder<br />
verschmierte Spiegel und<br />
der Tumult der Nacht. Nur<br />
selten rutscht Tua dabei in<br />
den klebrigen Kitsch.<br />
„14.000 Tage“ ist das beste<br />
Lied des Albums, das wie kaum<br />
ein anderes den neuen Tua repräsentiert.<br />
Der fast Sting-artige<br />
Song handelt davon, dass<br />
die erste Hälfte des Lebens<br />
vorbei ist. Doch keine Spur von<br />
Ohnmacht bei Tua, sondern<br />
diese warme Melancholie, die<br />
einen hoffentlich auch durch<br />
die zweite Hälfte trägt. Viel<br />
besser geht Pop nicht.<br />
Tua: Eden<br />
12 Songs, 37:15 Minuten<br />
Streaming: Amazon Music, Apple<br />
Music, Spotify und<br />
andere<br />
Vinyl und CD:<br />
krasserstoff.com/tua<br />
Musik<br />
69<br />
<strong>KURT</strong>