Verfahrenstechnik 4/2024
Verfahrenstechnik 4/2024
Verfahrenstechnik 4/2024
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19098<br />
04<br />
April <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
34<br />
Messespecial IFAT:<br />
Alles rund ums Wasser<br />
12<br />
Auch ohne Wasser: Technische<br />
Reinigungslösungen<br />
16<br />
Wasserkraft: Getriebelösung<br />
für Mühlen<br />
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19098<br />
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<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />
TITEL<br />
26<br />
18<br />
38<br />
Dichtemessung von<br />
Erzschlämmen<br />
Vakuumstation spart<br />
Energie<br />
Brennbare Stäube<br />
sicher beherrschen<br />
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Die Konturenlehre<br />
Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />
Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />
Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />
Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
+
EDITORIAL<br />
IMMER AB IN DIE TÜTE<br />
Liebe Lesende,<br />
Umwelttechnologien und Recyclingthemen stehen hoch im Kurs. Warum? Sind<br />
es doch Herausforderungen, mit denen sich selbstverständlich Unternehmen der<br />
Verfahrens- und Prozesstechnik auseinandersetzen müssen. Und auch Messen<br />
stellen sich diesen Themen, zum Beispiel die IFAT in München. Auf der geht es<br />
nämlich um Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft und Recycling.<br />
In diesem Konglomerat aus wichtigen Themen fällt, fast nebenbei, Plastikabfall<br />
aus Verpackungen an. Laut statistischen Bundesamt kamen im Jahr 2021 rund<br />
237 kg Verpackungsmüll zusammen – pro Kopf! Deutschland liegt damit, hinter<br />
Irland, auf dem unrühmlichen zweiten Platz. (Je nachdem wie sie die Statistik<br />
auslegen, sogar auf dem ersten Platz. So ist<br />
ABFALL LÄSST<br />
SICH VERMEIDEN<br />
das mit den Zahlen …)<br />
Doch drehen wir den Spieß mal um: Im<br />
ersten Moment ist das viel Plastikabfall,<br />
aber wenn Sie den Gedanken weiterspinnen<br />
auch ein großes Potential. Denn um Plastik in all seinen Formen und chemischen<br />
Zusammensetzungen zu recyclen, benötigt man erstmal Maschinen, Anlagen und<br />
Verfahren. Und anschließend lässt sich der wiedergewonnene Abfall gewinnbringend<br />
vermarkten.<br />
Dies soll aber nicht heißen, dass wir (Plastik-)Abfall munter weiter „produzieren“.<br />
Besser ist es, am Anfang der Kette zu beginnen und erst so wenig wie möglich<br />
Verpackungsmüll anzusammeln. Dies ist nicht immer einfach – ich spreche aus<br />
eigener Erfahrung. Aber beim Einkaufen einfach mal „nein“ zur netten Verkäuferin<br />
sagen, wenn diese einem eine Plastiktüte geben möchte, ist schonmal ein<br />
Anfang! Denn trotz Plastiktütenverbot (seit 2022 in Kraft) gibt es ja noch diese<br />
unsäglichen, leichten Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger<br />
als 15 Mikrometern. Die nutzen immer noch viele Händler, zum Beispiel<br />
zum Abwiegen von Obst oder Gemüse. Auch der nette Dönerverkäufer<br />
nutzt sie – leider – weiterhin fleißig. Auch wenn das Gesetz<br />
etwas anderes sagt, für mich sind das immer noch richtige Plastiktüten,<br />
die es zu vermeiden gilt. Bringen Sie doch einfach Ihre<br />
eigene Tasche mit. Wie hieß das früher: Jute statt Plastik.<br />
Viel Erfolg beim Verringern<br />
wünscht,<br />
Guido Matthes<br />
Redakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 3
42<br />
EDITORIAL<br />
03 Immer ab in die Tüte<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 IPMS entwickelt Multisensorsystem<br />
für Wasseranalytik<br />
NACHRICHTEN<br />
08 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
10 130 Jahre sind noch lange nicht genug<br />
12 Rein und gespart<br />
14 Direkt raus damit<br />
15 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
16 Aussen historisch - innen hochmodern<br />
18 Gut gerührt ist halb eingespeist<br />
34<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
20 Fleischalternativen abwägen<br />
22 Digitaler Wandel in der Prozessindustrie<br />
24 Licht für die Lösung<br />
25 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MEDIEN<br />
27 Anregend und inspirierend<br />
Ulrike Storm ist bei Jumo als<br />
Produktionsmanagerin tätig<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
28 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
Quelle: guy - stock.adobe.com<br />
<br />
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BEILAGE<br />
Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
MEORGA, Dillingen.<br />
Lesen Sie in unserem Messespecial zur IFAT, welche<br />
Neuheiten und Innovationen die Messe bereit hält<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
30 Ohne Energie CO 2<br />
sparen<br />
32 Ein Leistungsträger der Energiewende<br />
33 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MESSE SPECIAL<br />
34 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
36 Niederdruck auf der IFAT<br />
38 Vom Plätschern zur Welle<br />
40 Gut gepresst ist halb recycelt<br />
41 Neue Zerkleinerungstechnik auf der IFAT<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Produktmanagerin<br />
Ulrike Storm<br />
27 Impressum<br />
36<br />
10<br />
YOUR SENSOR<br />
SPECIALIST<br />
Strömungs- und<br />
Durchflusssensoren<br />
Füllstandsensoren<br />
Strömungssensoren<br />
24<br />
Induktive<br />
Sensoren<br />
Prozess-<br />
Sensoren<br />
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Flüssigkeiten und gasförmigen Medien<br />
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Hannover<br />
Messe <strong>2024</strong><br />
Halle 9,<br />
Stand F58<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 5
PERSPEKTIVE<br />
IPMS ENTWICKELT<br />
MULTISENSORSYSTEM FÜR<br />
WASSERANALYTIK<br />
Neben Parametern von Wassersensoren, wie<br />
Leitfähigkeit und pH-Wert, spielen künftig auch<br />
Nährstoffe wie Nitrat, Phosphat und Kalium als<br />
Schlüsselionen eine wichtige Rolle. Ihre<br />
Bewertung hat in der Umweltanalytik und der<br />
Wasserwirtschaft eine große Bedeutung.<br />
Das Forschungsteam des Fraunhofer IPMS hat an der<br />
Entwicklung von hochmodernen Ionensensitiven Feldeffekttransistoren<br />
(ISFET) sowie kapazitiven Leitfähigkeitssensoren<br />
gearbeitet. Für die erfolgreiche und effiziente<br />
Nutzung der Sensoren wurde nun eine Ansteuerelektronik<br />
entwickelt, die eine flexible und energieeffiziente Nutzung dieser<br />
Sensoren ermöglicht.<br />
Die Eigenschaften der pH-Sensoren sind: Eine geringe Drift<br />
von weniger als 20 µV/h, der breit adressierbare pH-Bereich<br />
von pH = 1 bis 13 sowie die äußerst kleine Hysterese und geringe<br />
Lichtempfindlichkeit. Zusätzlich bieten die Leitfähigkeitssensoren<br />
mit einem Messbereich von 10 µS/cm bis 100 mS/cm<br />
vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Umweltanalysen.<br />
Die Sensoren lassen sich zudem an kundenspezifische Anforderungen,<br />
sowohl sensorisch als auch elektrisch, anpassen.<br />
Physikalische Grundlagen des IPMS ISFET sind: Der kapazitive<br />
Leitfähigkeitssensor beruht auf einer metallischen 4-Elektroden<br />
Anordnung, die mit einem chemisch und mechanisch robusten<br />
Metalloxid beschichtet ist. Das Messmedium kommt somit nur<br />
mit dem Oxid, nicht aber mit dem Elektrodenmetall in Kontakt. Es<br />
kommt bei der Messung somit nicht zur Freisetzung von Metallionen<br />
oder zu deren Verschmutzung. Die Sensoren haben eine Zellkonstante<br />
von 0.8 bis 1.1 cm -1 und sind bei einer Messfrequenz<br />
von 100 Hz bis 1 MHz einsetzbar. Der neuartige ISFET des Fraunhofer<br />
IPMS beruht somit auf der Metal-Oxid-Semiconductor<br />
(MOS) Feldeffekttransistortechnologie, wobei der medienberührende<br />
Sensorbereich aus einer amphoteren Metalloxidschicht besteht.<br />
An dieser Schicht lagern sich entsprechend des pH-Wertes<br />
Hydronium- oder Hydroxidionen aus dem Messmedium reversibel<br />
an (pH-sensitive Layer). Als Messsignal wird dann die Spannung<br />
(VGS) zwischen der Sourceelektrode und der Gate- oder<br />
auch Referenzelektrode (Ag/AgCl in 3M KCl) genutzt.<br />
Die ionensensitiven Feldeffekttransistoren (ISFET) und die kapazitiven<br />
Leitfähigkeitssensoren lassen sich, zusammen mit der<br />
neuen Ansteuerelektronik, nahtlos in Umweltmesssysteme integrieren.<br />
Somit kann die Technologien des Fraunhofer IPMS dazu<br />
beitragen, die Effizienz und Präzision der Umweltanalytik erheblich<br />
zu steigern und neue Möglichkeiten für individuelle Anwendungen<br />
in unterschiedlichen Branchen eröffnen.<br />
Hintergrund: Das Fraunhofer IPMS Dresden steht für angewandte<br />
Forschung und Entwicklung in den Bereichen photonische<br />
Mikrosysteme, Mikrosystemtechnologien, nanoelektronische<br />
Technologien und drahtlose Mikrosysteme. Und das in so ziemlich<br />
allen großen Märkten – wie Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
Konsumgüter, Messtechnik.<br />
Bild: adimas – stock.adobe.com<br />
www.ipms.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
THYRACONT ERHÄLT<br />
BSFZ-SIEGEL<br />
Thyracont Vacuum Instruments hat<br />
<strong>2024</strong> das BSFZ-Siegel erhalten. Mit<br />
der Vergabe des Siegels bestätigt die<br />
Bescheinigungsstelle Forschungszulage<br />
(BSFZ), dass Unternehmen<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
leisten und die Förderung durch die<br />
Forschungszulage beanspruchen<br />
dürfen. Mit umfangreichem Fachwissen,<br />
kontinuierlicher Fortbildung und<br />
intensiver Zusammenarbeit mit<br />
Kunden und Forschungsinstituten<br />
möchte das Unternehmen aktiv dazu<br />
beitragen, den technologischen<br />
Fortschritt zu fördern und die eigene<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.<br />
Dazu Frank P. Salzberger, Geschäftsführer<br />
von Thyracont Vacuum<br />
Instruments: „Wir betrachten das<br />
BSFZ- Siegel als Ansporn, unseren<br />
eingeschlagenen Weg weiter<br />
erfolgreich fortzusetzen.“<br />
www.thyracont-vacuum.com<br />
ZUSAMMEN FÜR<br />
CYBERSICHERHEIT<br />
Fricke hat sich mit<br />
Tosibox, einem<br />
Experten für<br />
Cybersicherheit<br />
und Fernwartungstechnologie,<br />
zusammengetan,<br />
um Anwendern<br />
einen Remote Service anzubieten.<br />
Herzstück dieser Partnerschaft ist das<br />
zertifizierte Verbindungsverfahren<br />
von Tosibox. „Unsere Technologie<br />
ermöglicht die Einrichtung einer<br />
Ende-zu-Ende Verbindung von der IT<br />
auf die Anlage in weniger als fünf<br />
Minuten. Sowohl über eine LAN/<br />
WAN-, WiFi- oder LTE-Verbindung“,<br />
erklärt Lothar Hoffstedde, Sales<br />
Manager Tosibox. Die Daten werden<br />
über einen sicher verschlossenen<br />
Datentunnel transportiert und sind<br />
somit vor Angriffen geschützt.<br />
www.frickedosing.com<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Seminar Preisverhandlungen<br />
www.vdi-fortbildung.de<br />
MSR-Spezialmesse<br />
www.meorga.de<br />
Seminar Regelparameter und Optimierung von Reglern<br />
https://campus.jumo.de<br />
„Wir rechnen mit einem schwachen<br />
ersten Halbjahr mit Blick auf den Umsatz,<br />
setzen aber auf eine Besserung in der<br />
zweiten Jahreshälfte <strong>2024</strong>.“<br />
Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des<br />
VDMA Fachverbandes Armaturen<br />
DATUM, ORT<br />
15.05.<strong>2024</strong><br />
VDI-Haus Stuttgart<br />
05.06.<strong>2024</strong><br />
Halle (Salle)<br />
11.06.<strong>2024</strong><br />
Fulda<br />
PLANMÄSSIGER FÜHRUNGSWECHSEL BEI ZEPPELIN<br />
Matthias Benz (2. v. r.), aktuell Geschäftsführer der Raufoss Technology,<br />
wird zum 1. Juli <strong>2024</strong> Mitglied der Geschäftsführung des Zeppelin<br />
Konzerns. Am 1. Oktober <strong>2024</strong> tritt er als Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
die Nachfolge von Peter Gerstmann (2. v. l.) an. Das entschied der<br />
Aufsichtsrat der Zeppelin GmbH in seiner letzten Sitzung im Dezember<br />
2023. Andreas Brand (r.), Aufsichtsratsvorsitzender von Zeppelin,<br />
Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen und Vertreter der Gesellschafterin<br />
Zeppelin-Stiftung betont: „Wir freuen uns sehr, dass wir Matthias<br />
Benz als Nachfolger von Peter Gerstmann gewinnen konnten. Er bringt<br />
langjährige nationale und internationale Führungserfahrung mit und stellt<br />
sich unternehmerischen Herausforderungen strategisch, fokussiert und<br />
entschieden.“ Benz zum Führungswechsel: „Gerstmann übergibt mir ein<br />
hervorragend aufgestelltes, engagiertes und motiviertes Team. Auf meine<br />
neue Aufgabe freue ich mich sehr und<br />
bedanke mich für das Vertrauen, das<br />
mir der Aufsichtsrat entgegenbringt.“<br />
Im Bild links: Heribert Hierholzer,<br />
stellvertretender Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats von Zeppelin.<br />
www.zeppelin.com<br />
JUMO CAMPUS AM START<br />
Auch im Jahr <strong>2024</strong> gibt der Jumo Campus Fachexperten die Möglichkeit, ihr<br />
Wissen über fortschrittliche Messmethoden, Regelungssysteme und<br />
Automatisierungstechniken zu vertiefen. Je nach Thema und Anforderungen<br />
sind sowohl Präsenz- als auch Onlineseminare möglich. Alle Seminare<br />
lassen sich auch als Exklusivschulung durchführen – entweder vor Ort oder<br />
online. Auch praxisorientierte Schulungen an Produkten des Herstellers<br />
sind online möglich, denn die Geräte werden<br />
den Teilnehmenden vorab zugesendet.<br />
Ergänzend zum Seminarangebot sind auf<br />
dem Jumo Campus über 170 E-Learning-<br />
Kurse, Webinaraufzeichnungen, Fachbücher<br />
auf Deutsch und Englisch sowie übergreifende<br />
Themen zu finden.<br />
https://campus.jumo.de<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
VEGA EXPANDIERT NACH<br />
SKANDINAVIEN<br />
Mit den neuen Tochtergesellschaften in Dänemark<br />
und Schweden, die im Frühjahr <strong>2024</strong><br />
eröffneten, rückt Vega noch näher an die<br />
nordischen Anwender. Seit 2015 gibt es bereits<br />
eine Tochtergesellschaft in Norwegen. In<br />
Schweden und Dänemark war das Unternehmen<br />
bislang über lokale Händler vertreten. Mit der<br />
Gründung der Niederlassungen wird der Auftritt in den beiden Ländern<br />
mit vielversprechenden Märkten jetzt verstärkt. An der Spitze der Expansion<br />
in den Norden steht derzeit Jürgen Schuijren, Geschäftsführer von<br />
Vega Niederlande. „Wir wollen diesen Märkten das Serviceniveau bieten,<br />
das wir von uns gewohnt sind“, erklärt er. In beiden Ländern sieht Vega<br />
viele Einsatzmöglichkeiten für deren Sensoren: Chemische und pharmazeutische<br />
Unternehmen, Wasserwerke sowie Lebensmittel- und<br />
Getränkehersteller sind auch in diesen Ländern vertreten. Darüber hinaus<br />
gibt es in Dänemark eine bedeutende Schifffahrtsindustrie. In Schweden<br />
sieht das Unternehmen großes Potenzial in der Mineraliengewinnung, die<br />
zum Beispiel für die Chipherstellung genutzt werden kann. Vega ist<br />
selbstverständlich auf der IFAT: C1.239.<br />
www.vega.com<br />
SPATENSTICH FÜR NEUBAU IN ÖHRINGEN<br />
0,6<br />
Arbeitstage haben wir dieses<br />
Jahr weniger. Und das trotz des<br />
Schaltjahres. Im Schnitt gibt es<br />
248,8 Arbeitstage, im Vorjahr<br />
waren es 249,4.<br />
Quelle: Destatis<br />
240.000<br />
Quadratkilometer Buschland<br />
haben Waldbrände in den Jahren<br />
2019 bis 2020 in Australien<br />
zerstört. Durch den Klimawandel<br />
steigt die Gefahr, nicht nur dort.<br />
Quelle: Forschungszentrum Jülich<br />
Eine neue Produktionshalle<br />
und eine Erweiterung des<br />
Logistikbereichs entstehen<br />
am Bürkert-Werk in<br />
Öhringen. Nach ersten<br />
Erdarbeiten im Januar<br />
dieses Jahres startete mit<br />
dem offiziellen Spatenstich im Februar <strong>2024</strong> nun der Bau der neuen<br />
Gebäude. Mit den gewonnenen Flächen werden die bestehenden<br />
Lagerkapazitäten erweitert sowie interne Arbeitsabläufe optimiert und<br />
automatisiert. Die Neubauten umfassen eine zusätzliche Nutzfläche von<br />
5.800 Quadratmetern – rund 60 % nimmt die Produktion ein und etwa<br />
40 % die Logistik. Die Erweiterung beinhaltet den Bau einer modernen<br />
Produktions- und Lagerhalle mit einem automatischen Kleinteilelager.<br />
Ziel: Die Produktionskapazitäten erhöhen und die Lagerlogistik optimieren.<br />
Die Umstellung von Paletten- auf Behälterlagerung soll die Effizienz<br />
weiter steigern und die Notwendigkeit externer Lagerflächen eliminieren.<br />
www.burkert.com<br />
PST MIT STRATEGISCHEN<br />
AKQUISITIONEN<br />
Process Sensing Technologies (PST) hat drei<br />
Unternehmensakquisitionen abgeschlossen.<br />
Die Unternehmen Sensoscientific, Fluid<br />
Components International (FCI) und Sensore<br />
Electronic erweitern nun das Spektrum. Die<br />
Übernahme von Sensoscientific markiert einen<br />
Schritt für PST in die Gesundheits- und<br />
Biowissenschaftsbranche. Mit der Integration<br />
von FCI betritt PST den Sektor der Durchflussmessgeräte.<br />
Und die Akquisition von<br />
Sensore Electronic soll PSTs Position im Bereich<br />
Hochleistungssensoren verstärken.<br />
www.processsensing.com<br />
Suchen Sie eine Pumpe, die<br />
flexibel einsetzbar oder die<br />
hochbeständig ist?<br />
Besser ist beides!<br />
Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit sind<br />
entscheidende Faktoren bei der Pumpenwahl.<br />
Sprechen wir auf der ACHEMA über Ihre<br />
Anwendung und den Einsatz von CHEMSPIN<br />
Schraubenspindelpumpen.<br />
ACHEMA Halle 8.0 Stand F27<br />
www.jung-process-systems.com
JUBILÄUM<br />
130 JAHRE SIND NOCH<br />
LANGE NICHT GENUG<br />
Seit 1894 ist ein Schweizer Familienunternehmen<br />
erfolgreich in der Herstellung von<br />
Anlagen und Maschinen für die Verarbeitung<br />
von Schüttgut tätig. Was einst in einem kleinen<br />
Standort in Zürich begann, hat sich zu einer<br />
globalen Firmengruppe mit 350 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern entwickelt. Zum<br />
Jubiläum stellten wir dem aktuellen Geschäftsführer<br />
Markus H. Gericke, Fragen zur Geschichte<br />
und aktuellen Herausforderungen des Marktes.<br />
Herr Gericke, herzlichen Glückwunsch zu 130 erfolgreichen<br />
Jahren! Sie leiten das Familienunternehmen bereits in der<br />
vierten Generation. Da stellt sich die Frage, vor welchen<br />
aktuellen Herausforderungen stehen Sie, die die Gründerväter<br />
seinerzeit nicht erahnen konnten?<br />
M. GERICKE: Mein Urgroßvater hat die Herausforderungen an<br />
ihn vor 130 Jahren in einem Buch beschrieben. Er gründete die<br />
Mühlenbauanstalt 1894 in Zürich, nachdem er seine wasserbetriebene<br />
Mühle wegen anhaltender Trockenheit stilllegen muss-<br />
te. In den alten Fabrikgebäuden gab es einen zentralen elektrischen<br />
Antrieb für die Maschinen, der über heute noch installierte<br />
Riemenantriebe verteilt benutzt wurde. Sehr bald sollte jedoch<br />
die Weltkriege und damit verbundene Mangellage das<br />
Unternehmen sehr stark fordern.<br />
Heute steht uns die ganze Welt offen: Junge Mitarbeiter suchen<br />
die Ausbildung nicht nur in ihrem Heimatland, sondern bilden<br />
sich weltweit aus. Kunden und Lieferantenbeziehungen sind<br />
weltweit. Es ergeben sich sehr viele Chancen für Gesellschaft<br />
und Unternehmen. Fortschritte in Wissenschaft und Technologie<br />
erlauben nicht nur neuartige Konstruktions- und Fertigungsprozesse<br />
unserer Maschinen, sondern eröffnen neue Absatzgebiete,<br />
zum Beispiel Prozesse für die Herstellung von neuartigen<br />
Produkten in Life Science, der Batterieherstellung oder der CO 2<br />
Reduktion.<br />
Zudem steht uns heute der Zugang zu Kapital offen, neben einem<br />
funktionierenden Arbeitsmarkt eine relevante Voraussetzung<br />
für die Entwicklung einer Firma. Vor 130 Jahren war das<br />
eher schwierig, da bin ich ziemlich sicher. Ob es damals oder<br />
heute einfacher war, ein Unternehmen aufzubauen, ich weiß es<br />
nicht. Eine große Gefahr besteht heute darin, dass unsere Gesellschaft<br />
ihre Kreativität und Mut zum Unternehmertum verliert.<br />
Statt Eigenverantwortung und Initiative wird Absicherung<br />
und staatlicher Schutz gesucht.<br />
Die Firma Gericke stellt alle Schlüsselkomponenten in eigenen<br />
Produktionsstätten her. Welche Vorteile hat dies für das<br />
Unternehmen?<br />
M. GERICKE: Gericke ist ein Unternehmen mit weltweiter Kunden-<br />
und Lieferantenbasis. In Europa haben wir sechs der elf<br />
Standorte. Die Fertigungsfläche am Schweizer Standort Regensdorf<br />
haben wir gerade verdoppelt. Für die Diskussion um den<br />
präferierten Produktionsstandort betrachte ich jeweils die gesamte<br />
Wertschöpfungskette. Die Entwicklung unserer Maschinen<br />
erfolgt primär in Europa. Involviert sind ziemlich viel Lieferanten,<br />
die uns mit ihren Spezialitäten bedienen. Das verfah-<br />
MEILENSTEINE DER SCHÜTTGUTLÖSUNGEN<br />
1894 -1924<br />
Walter H. Gericke gründete die „W. Gericke, Maschinenfabrik,<br />
Schleiferei und verwandte Industrien“ in Zürich. Damals<br />
gehörten Getreidemühlen zu den Pionieren, die automatisierte<br />
Förderanlagen für Schüttgüter einsetzten. Die<br />
beiden Söhne des Firmengründers, Otto H. Gericke und<br />
Walter H. Gericke, setzten die Tradition fort. Das<br />
Unternehmen begann zu expandieren. Gemeinsam mit<br />
dem Ingenieur O. Soder entwickelte Gericke einen<br />
Walzenstuhl mit horizontaler Mühlstein- und Steinsegment-Konstruktion.<br />
Dies brachte in den 1930er und 1940er<br />
Jahren erhebliche Verbesserungen bei der Mehlproduktion.<br />
Die dritte<br />
Generation tritt<br />
ins Unternehmen<br />
ein: Die Söhne<br />
von Otto H.<br />
Gericke, Willi<br />
und Hermann<br />
Gericke.<br />
ab 1954 1957<br />
1957 erweiterte<br />
Gericke seine<br />
Produktionskapazitäten<br />
mit einer<br />
neuen Fabrik<br />
in Regensdorf<br />
bei Zürich.<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
renstechnische Wissen und branchenspezifische Lösungen erarbeiten<br />
und pflegen wir dezentral im Dialog mit unseren Kunden<br />
weltweit. Hier hilft uns unsere dezentrale Struktur mit Standorten<br />
in Asien, Europa und Amerika. Diese Marktnähe erlaubt<br />
uns, unsere in Europa hergestellten Maschinen mit lokal beschafften<br />
Komponenten zu kombinieren. Neben Kosteneinsparungen<br />
leisten wir damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz,<br />
weil sich Reise- und Transportvolumen reduzieren lassen.<br />
Ihre Lösungen für Schüttgutprozesse finden sich heute auf der<br />
ganzen Welt. Was sind Ihrer Meinung nach die globalen<br />
Herausforderungen der Branche?<br />
M. GERICKE: In fast allen Produkten oder Zwischenprodukten<br />
werden zur Herstellung Pulver verwendet. Eine erhöhte Effizienz<br />
wird gefordert. Die Produkte sollen resourcenschonend hergestellt<br />
werden, dies bedingt genaue rezeptgesteuerte Dosiersysteme.<br />
Die automatisierte Fertigung nimmt zu. Für die Manipulation<br />
von Pulver steht speziell das sichere Handling im Vordergrund<br />
und der Arbeitsschutz des Bedieners. Unsere Aufgabe<br />
besteht darin, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und<br />
geeignete Lösungen dafür zu entwickeln. Diese Erkenntnis ist<br />
nicht neu, das gebe ich zu und dennoch ist das eine der größten<br />
Herausforderungen vieler Firmen. Wir stellen fest, dass neben<br />
krisenbedingten Handelsbarrieren, viele Regionen versuchen,<br />
die Hürden für einen unbelasteten Warenverkehr mit Regulierungen,<br />
Zöllen oder Subventionen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.<br />
Das führt zu ineffizienter Ressourcenallokation und<br />
vermindert die Innovationskraft und-dynamik einer Branche.<br />
Inwieweit tragen die Gericke-Produkte zum Zusammenwirken<br />
der unterschiedlichen Systeme in der Lebensmittelindustrie bei?<br />
M. GERICKE: Als die Industrie 4.0 aus der Taufe gehoben wurde,<br />
dachte ich mir, das leisten verfahrenstechnische Anlagen doch<br />
schon lange. Ich meine damit, dass verschiedene Prozessschritte<br />
miteinander verbunden sind und auch Informationen untereinander<br />
austauschen. Denn das wurde mit dem Thema Internet<br />
of Things unter anderem als Innovation hervorgebracht. Unsere<br />
Maschinen und Anlagen stehen vom Empfang der Rohstoffe,<br />
über die Zuführung zu verschiedenen Prozessstufen bis zu Verpackungslinien<br />
im vernetzten Einsatz. Unsere Ingenieure betrachten<br />
eine Aufgabe gesamtheitlich und automatisieren eine<br />
Produktion sowohl mit der Integration der verfahrenstechnischen<br />
Maschinen wie auch mit der Verwendung von vernetzten<br />
Steuerungen.<br />
Pünktlich zum Jubiläum hat<br />
Gericke eine neue Produktionshalle<br />
eingeweiht (wir berichteten).<br />
Sie liegt am Hauptsitz, in<br />
der Nähe von Zürich (Schweiz).<br />
Ausgestattet mit modernster<br />
Fertigungstechnik soll sie die Vorreiterrolle des Unternehmens<br />
als Anbieter von hochwertigen Lösungen für die<br />
Verarbeitung und Handhabung von Schüttgütern aller Art<br />
unterstreichen. Die Erweiterung ist laut Eigenaussage „ein<br />
Beweis für das Engagement von Gericke für Innovation und<br />
Kundenzufriedenheit“.<br />
Herr Gericke, vielen Dank für das Interview.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES, REDAKTEUR DER<br />
VERFAHRENSTECHNIK.<br />
Bilder: Gericke<br />
www.gerickegroup.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Gericke AG<br />
Althardstrasse 120 , CH-8105 Regensdorf<br />
Tel. +41 448713636<br />
1960er Jahre: Das<br />
internationale<br />
Wachstum beginnt.<br />
Tochtergesellschaften<br />
in Europa, (Deutschland,<br />
Frankreich, die<br />
Niederlande und<br />
Großbritannien)<br />
werden gegründet.<br />
1990er Jahre:<br />
Gericke expandiert<br />
nach Übersee, mit<br />
Niederlassungen in<br />
Singapur, Thailand,<br />
Indonesien,<br />
Malaysia, China,<br />
Brasilien und den<br />
USA.<br />
1993 trat Markus H.<br />
Gericke als Geschäftsführer<br />
von Gericke Frankreich ins<br />
Unternehmen ein. Es stellt<br />
Schlüsselkomponenten für<br />
die mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
her. Zudem<br />
entwickelt es eigene<br />
Steuerungssysteme.<br />
Seit 2010 ist Gericke<br />
stark in die Entwicklung<br />
und Etablierung<br />
kontinuierlicher<br />
Prozesse in der<br />
Solida-Herstellung<br />
in der pharmazeutischen<br />
Industrie<br />
involviert.<br />
2023 wird<br />
der Standort<br />
durch den<br />
Bau einer<br />
zusätzlichen<br />
Produktionshalle<br />
deutlich<br />
erweitert.<br />
1960<br />
1990<br />
1993<br />
2010<br />
2023<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 11
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
TECHNISCHE REINIGUNGSLÖSUNGEN<br />
REIN UND GESPART<br />
Durch eine Ausführung von Maschinen und Anlagen im Hygienic<br />
Design und optimierte Prozesse lassen sich Ressourcen bei der<br />
Reinigung sparen. Auch die Anlagenverfügbarkeit wird verbessert.<br />
Ein Misch- und Dispergiertechnik-Spezialist hat dafür verschiedene<br />
technische Lösungen entwickelt.<br />
Die Regeln des Hygienic Designs zielen darauf ab, eine<br />
Maschine oder Anlage mit geringstmöglichem Reinigungsmitteleinsatz<br />
vollständig zu reinigen und zu entleeren.<br />
Die Maschinen und Anlagen des Spezialisten<br />
Ystral sind immer öfter nach diesen Regeln konstruiert: Jeder<br />
Flansch, jede Dichtung eines Mischers oder Dispergierers ist auf<br />
eine Weise konzipiert, dass eine leichte und komplette Reinigung<br />
möglich ist: Ohne Spalten, ohne Gewinde und ohne versteckte<br />
Zonen. Auch Bereiche wie die Unterseite eines Mischerflansches<br />
lassen sich über spezielle Reinigungsköpfe schattenfrei reinigen.<br />
DISPERGIERER ALS CIP-PUMPE<br />
Um Reinigungsprozesse möglichst einfach zu gestalten und den<br />
Zeitaufwand für die Reinigung gering zu halten wird vom Hersteller<br />
CIP-Technik direkt in die Anlage integriert und wo immer möglich<br />
die Förderwirkung der vorhandenen Maschinen für die Reinigung<br />
genutzt, dadurch wird eine separate Pumpe nicht mehr benötigt.<br />
So kann die im Kreislauf an einem Prozessbehälter betriebene<br />
Dispergiermaschine Conti-TDS nicht nur für Prozesse wie<br />
das Einsaugen, Benetzen und Dispergieren von Pulverstoffen sowie<br />
für das Abpumpen des fertigen Produktes, sondern auch für<br />
die Zirkulation des Reinigungsmediums genutzt werden. Für eine<br />
GMP-gerechte Reinigung muss die Strömungsgeschwindigkeit des<br />
Reinigungsmediums mindestens bei 1,5 m/s liegen, um die Bildung<br />
von Sedimenten zu verhindern und ausreichend Turbulenzen<br />
zu erzeugen. Bei Ystral beträgt unabhängig von der Größe der<br />
Anlage die Strömungsgeschwindigkeit in der Regel sogar 2 m/s.<br />
Die Förderwirkung der Conti-TDS setzt der Spezialist auch bei<br />
seiner Tankreinigungsmaschine TRM100 ein, die im Vergleich zu<br />
anderen Reinigungssystemen einen höheren Flüssigkeitsdurch-<br />
satz – bis über 50 m³/h – ermöglicht. Das System hat sich laut<br />
Ystral in der Praxis vor allem beim Zirkulieren der Reinigungsflüssigkeit<br />
in Behältergrößen zwischen 5 und 50 m³ sowie bei<br />
Anwendungen bewährt, die für eine effektive Reinigung einen<br />
hohen Strahldruck erfordern.<br />
REINIGEN MIT REZEPTURBESTANDTEILEN<br />
Bisher werden in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> Behälter häufig am Ende<br />
eines Prozesses mit Reinigungsmitteln gereinigt. Dies kostet Zeit<br />
und die entstandenen Reinigungsabfälle müssen aufbereitet oder<br />
entsorgt werden. Eine effiziente Alternative mit Technologien<br />
von Ystral ist eine Reinigung mit Rezepturbestandteilen: Eine<br />
Möglichkeit ist dabei das Einsparen von flüssigen Rohstoffen bei<br />
der Herstellung der Charge, mit denen die Anlage im Anschluss<br />
an das Abpumpen in einen Letdown-Tank ausgespült wird. So<br />
werden zum Beispiel Pigmente direkt im Prozess belassen und<br />
müssen nicht vom Reinigungsmittel abgetrennt werden.<br />
Bei aufeinanderfolgenden Chargen mit ähnlichen Rohstoffen<br />
wird die Reinigung in den Prozess integriert und erfolgt dann<br />
nicht am Ende, sondern am Anfang des folgenden Prozesses.<br />
Reste des zuvor hergestellten Produktes werden dabei im folgenden<br />
Batch verwertet. Beim Befüllen werden sie unter hohem<br />
Druck ausgewaschen – nicht mit Reinigungsmitteln, sondern mit<br />
Rezepturbestandteilen der Folgecharge. Reinigungsabfälle, die<br />
aufwändig abgeführt und aufbereitet werden müssen, entstehen<br />
dabei nicht.<br />
Prozessanlage mit einer Tankreinigungsmaschine (1), Spülköcher<br />
zur Reinigung von Sauglanzen (2) und einem Dispergierer (3)<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
KEIN ANTROCKNEN IM BEHÄLTER<br />
Bei einer Pulverzugabe von oben in einen offenen Behälter führt<br />
Staub oberhalb der Flüssigkeit an feuchten Flächen zu Anhaftungen,<br />
Pulverkrusten und Verschmutzungen an Behälterwand, Behälterdeckel,<br />
Rührerwelle und allen Einbauten im Behälter. In<br />
geschlossenen Systemen mit einem Pulvereintrag unterhalb<br />
des Flüssigkeitsspiegels kann der Deckelraum des Behälters<br />
hingegen weitgehend sauber gehalten werden.<br />
Je nach Anwendung setzt Ystral auch Nebeldüsen ein, um<br />
beispielsweise ein Antrocknen wasserbasierter Farben beim<br />
Abpumpen des Produktes zu vermeiden. Über eine solche Düse<br />
wird die Hauptflüssigkomponente fein im Behälter vernebelt<br />
und dadurch ein Feuchtraumklima oberhalb des Produktes geschaffen,<br />
das ein Antrocknen zuverlässig verhindert. Bei einem<br />
offenen Prozess ist dies nicht möglich.<br />
Auch für die Anlagenperipherie mit dem Pulver- und Flüssigkeitshandling<br />
und die Reinigung von Abpumpleitungen gibt es<br />
Konzepte. So wird etwa zur Reinigung von Sauglanzen ein speziell<br />
konstruierter Spülköcher eingesetzt. Dieser Köcher erlaubt<br />
es, die innen und außen mit dem Rohstoff kontaminierte Sauglanze<br />
in angeschlossenem Zustand in die CIP-Reinigung der<br />
Anlage zu integrieren und damit – gesichert durch eine Klemmklammer<br />
– einfach und schnell zu reinigen.<br />
Ystral nutzt bei Reinigungsprozessen Erfahrungen aus Branchen<br />
mit sehr hohen Hygieneanforderungen wie der Pharmaoder<br />
Lebensmittelindustrie für Anwendungen in gänzlich anderen<br />
Branchen. Eine Maschine, die zur Herstellung von Farben<br />
und Lacken eingesetzt wird, lässt sich damit genauso gut<br />
und schnell reinigen wie eine Maschine für die Herstellung<br />
von Babynahrung oder Pharmazeutika. Für einen Druckfarbenhersteller<br />
hat der Maschinen- und Anlagenbauer beispielsweise<br />
eine speziell für Farbwechsel konzipierte Prozessanlage<br />
installiert, auf der Farbänderungen von Schwarz auf<br />
Gelb innerhalb messbarer Kontaminationsgrenzen von 100 ppm<br />
realisiert werden können.<br />
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN<br />
Für einen Hersteller von Duftstoffen, dessen Ziel es ist, Reinigungsprozesse<br />
mit geringem Reinigungswassereinsatz umzusetzen,<br />
hat das Unternehmen zwischen zwei Prozessanlagen einen<br />
Spülwassertank integriert, der von beiden Anlagen genutzt wird.<br />
Zur Reinigung einer Anlage wird das etwa 60 °C heiße Wasser aus<br />
diesem Tank für einen Vorspülschritt genutzt, abgepumpt und die<br />
Anlage anschließend in einem zweiten Spülgang mit 80 °C heißem<br />
Wasser gereinigt. Nach Abschluss der Feinreinigung wird dieses<br />
Wasser in den Spülwassertank gefördert, wo es zur Vorreinigung<br />
im nächsten Reinigungsprozess genutzt werden kann.<br />
Bilder: Ystral<br />
www.ystral.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
ystral gmbh<br />
maschinenbau + processtechnik<br />
Wettelbrunner Strasse 7,<br />
79282 Ballrechten-Dottingen<br />
Tel. 07634 5603 900<br />
E-Mail: ystral@ystral.com
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
ZENTRALE MASCHINENABSAUGUNG<br />
DIREKT RAUS DAMIT<br />
Ein Hersteller von hochwertigen Kunststoffkomponenten, vor<br />
allem für die Pharmaindustrie, hat im Zuge einer Betriebserweiterung<br />
zwei Absauganlagen mit unterschiedlicher Leistung<br />
installiert. Die fördern die Abluft unmittelbar aus den<br />
Maschinen und bereiten sie wieder auf.<br />
Bei dieser<br />
Absauganlage<br />
übernehmen zwei<br />
modulare Entstaubungseinheiten<br />
die Filtration<br />
Gaplast fertigt ein anspruchsvolles Produktspektrum<br />
für Anwendungen in der Pharmaindustrie, aber auch<br />
für Produkte der Medizintechnik, zum Beispiel Implantatspritzen,<br />
Airless Bag-in-Bottle-Systeme und<br />
Verschlussysteme für Behälter. Dabei stellt der Hersteller sehr<br />
hohe Ansprüche nicht nur an die Prozess- und Fehlersicherheit,<br />
sondern auch an die Sauberkeit. Teilweise wird im Reinraum<br />
gefertigt und auch dort, wo dies nicht erforderlich ist, hat die<br />
Sauberkeit Priorität. Das zeigen beispielhaft zwei neue, von Ruwac<br />
projektierte Absauganlagen, die die Spezialisten bei einer<br />
Betriebserweiterung im Werk Peiting installierten und die Luft<br />
direkt aus dem Arbeitsraum der Maschinen absaugen.<br />
ZWEI MAL ABSAUGEN<br />
Die erste Anlage verarbeitet Luft, die Kunststoffpartikel von rund<br />
drei Millimetern Durchmesser enthält. Ein Zyklonabscheider<br />
übernimmt die Vorabscheidung. Die Filtereinheit stammt aus<br />
dem DS6-Programm von Ruwac und ist mit großzügig dimensionierten<br />
Patronenfiltern der Staubklasse M bestückt. Die bedarfsweise<br />
Abreinigung erfolgt per Druckluftimpuls (Airshock).<br />
Bei der zweiten Absauganlage (siehe Aufmacherbild), die in einem<br />
anderen Produktionsbereich installiert wurde, übernehmen<br />
zwei Zyklonabscheider (rechts) einzeln oder parallel die Vorabscheidung<br />
vor dem Entstauber. Dies ermöglicht, in Abhängigkeit<br />
von der Anzahl der aktiven Saugstellen, die erforderliche Strömungsgeschwindigkeit<br />
in den Saugrohrleitungen. Der Füllstand<br />
der Zyklonabscheider wird von Schwinggabelsensoren überwacht.<br />
(Weiterhin im Bild zu sehen: Filtereinheit (Mitte) und das<br />
Antriebsaggregat (links)). Die Antriebseinheiten beider Anlagen<br />
lassen sich über einen Frequenzumrichter, der mit der übergeordneten<br />
Steuerung kommuniziert, bedarfsgerecht regeln. Die<br />
abgeschiedenen Kunststoffanteile werden im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />
dem Recycling zugeführt. Die Verantwortlichen<br />
bei Gaplast sehen deutliche Vorteile in der Zentralisierung der<br />
Absaugtechnik, unter anderem in Hinblick auf Effizienz, Energieeinsparung<br />
und CO 2<br />
-Fußabdruck. Weil die Absauganlagen<br />
jetzt in separaten Räumen stehen, besteht kein Risiko, dass die<br />
Produktionsumgebung verunreinigt wird. Auch das ist ein Vorteil<br />
von zentralen Absauganlagen.<br />
Bilder: Ruwac<br />
www.ruwac.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Ruwac Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />
Tel. 05226 98300<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
ABFÜLLMASCHINE FÜR SCHNELLE<br />
FORMATWECHSEL<br />
Die Abfüllmaschine FBL von Ampack/Syntegon ermöglicht<br />
ein Neck-Handling für schnellere Formatwechsel. Weiterhin<br />
gibt es bei ihr ein Dosierverfahren für schaumarme Abfüllung<br />
sensibler Produkte. Die Maschine wurde auf der Anuga<br />
Foodtec vorgestellt. Sie eignet sich für vorgeformte Flaschen<br />
aus HDPE, PP und PET. Auf der Neuentwicklung lassen sich unter anderem Getränke auf Milch- und Pflanzenbasis<br />
oder Molkereiprodukte abfüllen. Dazu hat der Hersteller für die Maschine ein Neck-Handlingsystem für schnellere<br />
Flaschenformatwechsel weiterentwickelt. Die vorab aufgerichteten und auf Dichtigkeit geprüften Flaschen gelangen<br />
über einen Greifer in die Zellenbretter. Dieser umfasst den Flaschenhals und kann so unterschiedliche Flaschentypen<br />
schnell in die Zellenbretter einhängen. Selbst verformbare Formate lassen sich dadurch transportieren. Um Schäumen<br />
vorzubeugen, wurde außerdem ein spezielles Dosierverfahren entwickelt.<br />
www.syntegon.com<br />
NEUES PORTFOLIO FÜR<br />
CYBERSICHERHEIT<br />
Belden aktualisiert sein Portfolio für Datenerfassung,<br />
-analyse, Anomalieerkennung und<br />
Cybersicherheit. Das Unternehmen unterstützt<br />
Industrieunternehmen bei der Abwehr wachsender<br />
Bedrohungen mithilfe von Cybersicherheitslösungen,<br />
die die Infrastruktur vom IO-Modul bis<br />
zur Cloud schützen. Weiterhin stellte das<br />
Unternehmen seine jüngste Akquisition<br />
Cloudrail vor, eine Lösung zur Erfassung von<br />
Daten aus industriellen Umgebungen, die lokal<br />
vorverarbeitet und an eine beliebige Cloud<br />
gesendet werden können. Mit Cloudrail können<br />
Unternehmen laut Eigenaussage „industrielle<br />
Anlagen innerhalb von Stunden statt Wochen<br />
oder Monaten mit Cloud-Plattformen vernetzen<br />
und so Ökosysteme mit Millionen sicherer<br />
Installationen schaffen“.<br />
www.belden.com<br />
MOLCH IN AKTION<br />
Das Leistungsspektrum seiner<br />
Reinigungstechnik, gemeinsam<br />
mit dem Partner Schulz<br />
Systemtechnik, stellte<br />
Wellmann Anlagentechnik<br />
auf der Anuga Foodtec vor. Im<br />
Fokus des Messeauftrittes<br />
stand eine Molchanlage zur<br />
Reinigung von Rohrleitungen. Funktionsweise: Ein dem<br />
Innendurchmesser der Rohrleitung entsprechender Elastomerkörper,<br />
auch Molch genannt, wird mit Druckluft oder<br />
einem Reinigungsmedium durch die Leitungen geschoben.<br />
Dadurch reduzieren Anwender Abwasserbelastung, Wasserverbrauch<br />
und Reinigungszeit. Am selben Stand zeigte Schulz<br />
unter anderem seine smarten Automatisierungslösungen, die<br />
Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Industrial<br />
Internet of Things (IIoT) sowie eine ganzheitliche energetische<br />
Optimierung mit der Prozesssteuerung verbinden.<br />
www.wellmann-engineering.eu<br />
MISCHEN? POSSIBLE!<br />
Der Heiz-Kühlmischer von<br />
Zeppelin Systems: Bleibt cool –<br />
für Top-Produkte.<br />
Je höher die Durchmischung desto besser:<br />
Unsere Heiz-/Kühlmischer erzeugen eine<br />
intensive, dreidimensionale Mischwirkung<br />
– Basis für hochwertige Produkte. Und sie<br />
sorgen durch wirkungsvolle Aspiration für<br />
eine perfekte Entfeuchtung des Mischguts<br />
zur optimalen Weiterverarbeitung.<br />
Alles für eine exzellente Produktqualität.<br />
WE CREATE SOLUTIONS!<br />
zeppelin-systems.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 15
GETRIEBE FÜR WASSERKRAFTANLAGEN<br />
AUSSEN HISTORISCH –<br />
INNEN HOCHMODERN<br />
Bild: Reinhard Hirth, Bietigheim-Bissingen<br />
In Bietigheim-Bissigen wird schon lange die Kraft des Wassers genutzt,<br />
um CO 2<br />
-neutralen Strom zu gewinnen. In einer denkmalgeschützten<br />
Mühle erzeugen Turbinen etliche Kilowattstunden Strom pro Jahr. Um<br />
die Verfügbarkeit und Effizienz der Anlage weiter sicherzustellen,<br />
wurden nun die Turbinengetriebe getauscht.<br />
Die Rommelmühle galt bis 1995 als größte Getreidemühle<br />
Süddeutschlands. Ihre Geschichte lässt sich bis ins<br />
14. Jahrhundert zurückverfolgen, als das zugehörige<br />
Stauwehr erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Das<br />
heutige Gebäude wurde in Teilen 1903 neu erbaut. Heute befinden<br />
sich in dem denkmalgeschützten Klinkerbau, neben Wohneinheiten,<br />
ein Supermarkt, Dienstleistungsbetriebe, ein Restaurant<br />
und vor allem eine Wasserkraftanlage, die CO 2<br />
-neutralen<br />
Strom erzeugt.<br />
WASSER ZU STROM<br />
In den Turbinenkanälen unter dem Gebäude befinden sich drei<br />
Francis-Turbinen, die mit einem Gefälle von 2,2 Metern die Kraft<br />
des Flusses Enz nutzen, um emissionsfrei Strom zu erzeugen. Mit<br />
einer Gesamtleistung von 300 Kilowatt kann die Anlage etwa<br />
1,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen – genug,<br />
um den Jahresbedarf von etwa 500 Haushalten zu decken.<br />
Die Wasserkraftanlage in ihrer heutigen Form stammt aus dem<br />
Jahr 1998. Von den drei damals verbauten Übersetzungsgetrieben<br />
(nicht von SEW-Eurodrive) ist heute nur noch eins im Einsatz. Im<br />
Laufe der Jahre wurden immer wieder verschiedenste Reparaturen<br />
an den Getrieben notwendig, die mit Anlagenstillständen einhergingen.<br />
Besonders die geringe Lagerlebensdauer an der eintreibenden<br />
Turbinenseite sowie Öl-Leckagen verursachten Probleme.<br />
Der Betreiber der Anlage entschied sich schließlich die Getriebe<br />
auszutauschen. Mit den Arbeiten wurde die Firma KWT Hydro<br />
beauftragt. Das Pforzheimer Unternehmen hat mehr als 30 Jahre<br />
Erfahrung im Bau- und dem Betrieb von Wasserkraftanlagen.<br />
ROBUST – AUCH BEI WASSER<br />
Das erste der beiden Getriebe wurde im Jahr 2020 getauscht.<br />
KWT entscheid sich damals für Industriegetriebe der Baureihe<br />
X.e von SEW-Eurodrive. Die universelle Stirn- und Kegelstirnradgetriebe-Baureihe,<br />
mit ihrem breiten Drehmoment- und<br />
Übersetzungsbereich und der robusten Bauweise, kommt in den<br />
unterschiedlichsten Branchen und Applikationen weltweit zum<br />
Einsatz – so auch in der Wasserkraft. Neben den Francis-Turbinen<br />
lassen sich durch die flexible Gestaltung der Einbaulage und<br />
Wellenanordung weitere Turbinentypen, zum Beispiel Peltonund<br />
Kaplan-Turbinen sowie Wasserräder, antreiben.<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 02<br />
03<br />
01 Raus damit: Die ursprünglich verbauten Getriebe (Fremdfabrikat),<br />
machten immer wieder Probleme im laufenden Betrieb<br />
02 Rein damit: Das neue Stirnradgetriebe wird in die Anlage<br />
eingebaut<br />
03 Fertig: Die aktuell verbauten Stirnradgetriebe sorgen nun für<br />
Ausfallsicherheit und CO 2<br />
-neutralen Strom<br />
Die beiden neuen Stirnradgetriebe der Rommelmühle wurden<br />
in vertikaler Baulage eingebaut. Die Turbinenwelle zeigt hierbei<br />
nach unten. Die Welle zum Generator sitzt auf der gegenüberliegenden<br />
Getriebeseite und zeigt nach oben. Die Verbindung<br />
zum Generator wird durch einen Motoradapter mit integrierter,<br />
drehelastischer Kupplung hergestellt. Die Getriebe in der<br />
Baugröße 180 haben ein Nenndrehmoment von 61.000 Nm. Mit<br />
einem Betriebsfaktor von 2,6 sind sie damit ausreichend groß<br />
bemessen, um die Leistung effizient und sicher von der Turbine<br />
zum Generator zu übertragen.<br />
Drei Übersetzungsstufen und eine Gesamtübersetzung von<br />
i = 19,99 ermöglichen die Anpassung der Turbinendrehzahl auf<br />
die erforderliche Drehzahl des Generators. Um alle Verzahnungsteile<br />
und Wälzlager in der vertikalen<br />
Einbaulage mit Schmierstoff versorgen<br />
zu können, wurden die Getriebe<br />
mit einer Druckschmierung versehen.<br />
Dabei pumpt eine drehrichtungsunabhängige<br />
Wellenendpumpe,<br />
über ein Rohrsystem im inneren<br />
des Getriebes, Schmierstoff an alle<br />
Bauteile oberhalb des Ölsumpfes.<br />
Alle relevanten Stellen werden auf<br />
diese Weise zuverlässig geschmiert,<br />
ohne dass das Getriebe komplett<br />
mit Öl befüllt werden muss. Die mit<br />
zunehmender Schmierstoffmenge<br />
steigenden hydraulischen Verluste<br />
im Getriebe werden hierdurch reduziert<br />
– besonders bei Wasserkraftanlagen,<br />
bei denen ein hoher<br />
Wirkungsgrad entscheidend für die<br />
Rentabilität der Anlage ist, ein echter<br />
Vorteil für den Betreiber.<br />
die Betreibergesellschaft auch das zweite Getriebe zu tauschen.<br />
Beide Antriebe tragen seitdem zu einem störungsfreien Betrieb<br />
der Anlage bei. Mit den Getrieben der Baureihe X.e hat sich der<br />
Anlagenbetreiber nun für eine zuverlässige und wirtschaftliche<br />
Lösung entschieden. Ein engmaschiges Netz an Service Centern<br />
ermöglicht laut SEW darüber hinaus auch während der gesamten<br />
Betriebsphase des Getriebes die Unterstützung durch die Techniker<br />
des Antriebsspezialisten.<br />
Bilder: SEW<br />
www.sew-eurodrive.de/generation-xe/<br />
UNTERNEHMEN<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />
Ernst-Blickle-Str. 42, 76646 Bruchsal<br />
Tel. 07251 750<br />
E-Mail: sew@sew-eurodrive.de<br />
GETRIEBE ERFOLGREICH<br />
Nachdem im Jahr 2020 das erste<br />
Getriebe erfolgreich getauscht wurde<br />
und sich im laufenden Betrieb<br />
bewähren konnte, entschied sich<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 17
GROSSANLAGE FÜR BIOMETHAN<br />
GUT GERÜHRT IST<br />
HALB EINGESPEIST<br />
Rührtechnik zur Herstellung von Biomethan für das Gasnetz oder zur<br />
Verflüssigung in LNG – dazu setzt eine Großanlage zukünftig Präzisionsrührer<br />
ein. Die sind mit Industriegetrieben aus Bargteheide ausgestattet.<br />
Speziell für Rührwerksanwendungen dieser Größenordnung steht damit<br />
einem Einsatz der Rührer in Europas künftig größter Biomethananlage an<br />
365 Tagen im Jahr nichts mehr im Wege.<br />
Ob Verfahrens- und Prozesstechnik, Chemie, Lebensmittel<br />
oder Pharmazie – in diesen Branchen ist Rührtechnik<br />
für die verschiedenen Endprodukte unverzichtbar.<br />
Einer der weltweit führenden Anbieter von<br />
Rührtechnik, Rührwerken und Rühranlagen ist PRG Präzisions-<br />
Rührer aus Warburg.<br />
In der Herstellung seiner Produkte setzt PRG auf eine enge<br />
Partnerschaft mit Nord Drivesystems aus Bargteheide. Als ein<br />
führender Systemanbieter liefert Nord effiziente Antriebskonzepte,<br />
die auch den hohen Anforderungen der <strong>Verfahrenstechnik</strong> an<br />
Zuverlässigkeit und Robustheit gerecht werden. Das Unternehmen<br />
aus Bargteheide bei Hamburg liefert Industriegetriebe für<br />
die industriellen Rührwerke von PRG, die die dann für verschiedene<br />
Applikationen einsetzen. Andreas Dierkes, Vertriebsleiter<br />
und Prokurist bei PRG, erzählt: „Im Prinzip kommen bei allen<br />
unseren Getrieberührwerken (Rührwerke, die mit niedrigen<br />
Drehzahlen fahren) Produkte von Nord zum Einsatz.“<br />
ANSPRUCHSVOLLES GROSSPROJEKT<br />
BIOMETHANANLAGE<br />
Am Küstenkanal bei Friesoythe in Niedersachsen entsteht derzeit<br />
die größte Biomethananlage Europas. Geplant ist hier, in 40<br />
Fermentern jährlich eine Million Tonnen Mist und Gülle aus der<br />
Region zu verarbeiten und daraus Biomethan zu erzeugen. Dies<br />
wird dann entweder ins Gasnetz eingespeist oder zu LNG verflüssigt.<br />
Das Bio-LNG lässt sich beispielsweise als CO 2<br />
-neutraler<br />
Kraftstoff einsetzt.<br />
Für jedes einzelne Zentralrührwerk in den großen Fermentern<br />
wird ein komplettes ATEX-Getriebe von Nord benötigt. „Die Zuverlässigkeit<br />
der Antriebe spielt bei der neuen Anlage eine wichtige<br />
Rolle. Denn diese sind zusammen mit den Tanks rund um<br />
die Uhr sämtlichen Witterungen ausgesetzt und müssen 365 Tage<br />
im Jahr störungsfreien Betrieb liefern, und das an jedem einzelnen<br />
Tag“, erklärt Dierkes.<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN & SYSTEME<br />
MASCHINENBAU TRIFFT BIOMETHAN<br />
Die in der Biomethananlage benötigten Heavy-Duty-Industriegetriebe passten die Konstrukteure von Nord Drivesystems für<br />
die besonders hohen Einsatzanforderungen in den Biogas-Fermenter-Rührwerken an. Dazu wurden die Antriebslagerungen<br />
speziell für die hohen Lagerkräfte der langen Rührwellen verstärkt und der Lagerabstand vergrößert. Dafür kommt eine<br />
sogenannte VL3-Lagerung mit einem Hochleistungs-Pendelrollenlager zum Einsatz. Diese sogenannte Drywell-Ausführung<br />
ist mit zusätzlicher Ölabtropfscheibe und Leckölanzeige oder Ölsensor ausgestattet. Das bietet Schutz vor Verunreinigungen.<br />
Die Abdichtung auf der Antriebsseite ist in der Regel eine besonders herausfordernde. Der antreibende Motorzapfen dreht<br />
hier mit 1.500 Umdrehungen/Minute. Oft wird diese besonders gefährdete Stelle mit einer Lippendichtung abgedichtet.<br />
Diese wird jedoch durch Umwelteinflüsse stark beansprucht und birgt daher die Gefahr von Ölleckagen. An dieser Stelle<br />
sorgt Nord nun mit dem sogenannten SAFOMI-IEC-Adapter (Sealless Adapter for Mixers) für eine höhere Betriebssicherheit.<br />
Der Adapter wurde speziell für Rührwerkantriebe entwickelt und vereinigt die Funktionen eines Standard-IEC-Adapters mit<br />
dem eines Ölausgleichsbehälters in einem Bauteil. Auf Ölbehälter und -schläuche sowie den leckage- und verschleißanfälligen<br />
Wellendichtring zwischen Getriebe und IEC-Zylinder konnten die Ingenieure damit verzichten. Den SAFOMI-IEC-Adapter<br />
gibt es für Stirnradgetriebe in den Baugrößen 7 bis 11, das heißt für maximale Abtriebsdrehmomente von 25 bis 75 kNm.<br />
BEKANNTE GETRIEBE<br />
Für die Rührwerke von PRG werden Industriegetriebe der<br />
Maxxdrive-Baureihe eingesetzt. Sie haben Abtriebsdrehmomente<br />
von 15 bis 282 kNm, selbst unter extremen Bedingungen, wie<br />
sie beispielsweise in der Biomethananlage herrschen. Durch das<br />
besonders verwindungssteife, einteilige Block-Gehäuses erreichen<br />
sie eine höhere Lagerlebensdauer als Teilfugengetriebe und<br />
ermöglichen so eine effizientere Kraftumsetzung sowie hohe<br />
Toleranz gegenüber Lastspitzen und Schlägen.<br />
Durch die großen, reibungsarmen Wälzlager können die mächtigen<br />
Getriebe hohe Radial- und Axialkräfte verkraften und sind<br />
somit auch langlebiger. Höchste Achsgenauigkeit sorgt zudem für<br />
einen geräuscharmen Lauf. Die Industriegetriebe gibt es als<br />
Stirnrad- oder Kegelstirnradgetriebe und sie decken einen Übersetzungsbereich<br />
von 5,54:1 bis 400:1 sowie mit Vorgetriebe sogar<br />
bis zu 30.000:1 ab. Für die Aufstellung und Befestigung in der<br />
Anlage stehen alle sechs Getriebe-Seiten zur Verfügung.<br />
Mit weiteren, speziell vorgenommenen Optimierungen ist es<br />
Nord gelungen, die Zuverlässigkeit der Rührer weiter zu erhöhen.<br />
Damit erfüllt der Getriebehersteller einen expliziten Wunsch von<br />
PRG, wie Dierkes unterstreicht: „Den ersten Ölwechsel konnten<br />
die Konstrukteure auf 20.000 Betriebsstunden hochsetzen – das<br />
entspricht einer Betriebszeit von zwei Jahren.“ Die Überholung<br />
des gesamten Getriebes ist in Zehn-Jahres-Intervallen erforderlich<br />
– und das bei einem 365/24/7-Betrieb der Rührwerke.<br />
VERDOPPELUNG SCHON JETZT GEPLANT<br />
Aktuell befindet sich das Projekt in der ersten Ausbaustufe:<br />
18 Biogas-Fermenter, die jeweils 9.500 Kubikmeter umfassen,<br />
werden hier errichtet. Dafür liefert und montiert PRG die Zentralrührwerke.<br />
In der zweiten Ausbaustufe soll die Anlage noch einmal<br />
verdoppelt werden. Die enormen Tanks haben einen Durchmesser<br />
von etwa 24 Metern und sind ebenso hoch. Die Rührwerke<br />
werden von oben auf die Tanks aufgesetzt. Die speziell<br />
entwickelten Hydrofoil-Rührer haben einen Durchmesser von<br />
fast fünf Metern und passen gerade noch durch die obere<br />
Schachtöffnung der Tanks. Ein Rührwerk wiegt etwa 10 Tonnen,<br />
davon entfallen allein auf das Getriebe schon etwa 2,5 Tonnen.<br />
Die frei hängende Rührwelle ist etwa 22 Meter lang und hat einen<br />
Durchmesser von rund 200 mm.<br />
Bilder: Nord Drivesystems<br />
www.nord.com<br />
01 Läuft und rührt den lieben langen Tag: Für jedes einzelne<br />
Zentralrührwerk wird ein komplettes ATEX-Getriebe benötigt, was<br />
durch Optimierungen noch zuverlässiger wurde<br />
02 Keine Höhenangst: Beim Blick von oben in den Fermenter sieht<br />
man die gigantischen Rührwerke mit etwa 10 Tonnen Gewicht, davon<br />
allein rund 2,5 Tonnen für das Getriebe<br />
UNTERNEHMEN<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />
Getriebebau-Nord-Str. 1, 22941 Bargteheide<br />
Tel. 04532 2890<br />
E-Mail: info@nord.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 19
WÄGE- UND INSPEKTIONSTECHNOLOGIEN<br />
FLEISCHALTERNATIVEN<br />
ABWÄGEN<br />
Der Markt für Fleischersatzprodukte steigt stetig. Produzenten müssen<br />
Schritt halten, deshalb sind Effizienz und Ressourcenschonung entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette von der Produktion bis hin zur<br />
Verpackung wichtig. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Vorteile sich<br />
aus den Wäge- und Inspektionstechnologien eines darauf spezialisierten<br />
Herstellers ergeben können.<br />
Wie in der gesamten Lebensmittelindustrie sind auch<br />
bei der Produktion von pflanzlichen Fleischalternativen<br />
Hygiene und Produktqualität von entscheidender<br />
Bedeutung. Verunreinigungen oder Fremdkörper<br />
in den Lebensmitteln und damit einhergehende Produktrückrufe<br />
können nicht nur teuer werden sowie das Vertrauen<br />
in die Marke und das Unternehmen schädigen, sondern vor allem<br />
auch die Gesundheit der Verbraucher gefährden. Gleichzeitig<br />
sind Kosteneinsparungen, Nachhaltigkeit sowie hohe Durchsatzleistungen<br />
wichtige Themen in der Branche.<br />
ANFORDERUNGEN AN HERSTELLUNG<br />
Um die Zutaten der Lebensmittel im richtigen Verhältnis zusammenzubringen,<br />
arbeiten Unternehmen mit automatisierten<br />
Mischanlagen, die oft mit hochpräzisen Wägezellen von Minebea<br />
Intec ausgestattet sind. Yannick Salzmann, Global Product<br />
Manager bei Minebea Intec erklärt dazu: „Unsere Wägelösungen<br />
ermöglichen exakte, kontinuierliche, schnelle und flexible<br />
Dosierabläufe und minimieren Materialverluste.“ Die Geräte<br />
lassen sich als OEM-Lösung einfach in die Produktionslinien<br />
der herstellenden Unternehmes integrieren.<br />
So wurde das Wägemodul Novego speziell für die Tank- und<br />
Prozessbehälterverwiegung in den Lebensmittel- und Pharmain-<br />
dustrien entwickelt. Diese hygienische Komplettlösung hat eine<br />
Vielzahl von Eigenschaften wie eine einfache, fehlerfreie Installation<br />
sowie maximale Beständigkeit gegen Seitenkräfte. Die<br />
Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls sowie das Produktdesign,<br />
orientiert nach den Richtlinien der EHEDG, machen das<br />
Wägemodul unempfindlich gegen Schmutz, Wasser und sogar<br />
aggressive Reinigungsmittel.<br />
Wenn der Mischprozess abgeschlossen ist und die Produkte auf<br />
den Förderbändern liegen, kommen die dynamischen Kontrollwaagen<br />
von Minebea Intec zum Einsatz. Die Kontrollwaage Flexus<br />
stellt hier eine gute Lösung dar, um die Vollständigkeit zu<br />
überprüfen oder die Abfüll- sowie Sortierprozesse zu optimieren.<br />
Die hochauflösende EMFR-Wägezellen-Technologie und ein passendes<br />
Design ermöglichen präzise Wägeergebnisse und einen<br />
Durchsatz von 600 Stück pro Minute. Die Kontrollwaage lässt sich<br />
in bestehende Produktionsumgebung integrieren. Durch optionale<br />
Edelstahltische lässt sich die Flexus leicht und sicher reinigen.<br />
METALLDETEKTOR SIEHT MEHRFACH<br />
Neben der Kontrollverwiegung spielt auch die Fremdkörperkontrolle<br />
eine wichtige Rolle. Der neue Metalldetektor Mitus mit der<br />
Miwave Technologie ermöglicht eine höchstpräzise Detektion<br />
von metallischen Fremdkörpern, selbst bei größten Produkteffek-<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Jeder erwartet sichere Lebensmittel – zu Recht. Wer möchte schon<br />
auf ein Metallstück beißen oder ein Plastikrest im Mund haben.<br />
Damit dies nicht passiert, gibt es interessante Maschinen, die dieser<br />
Artikel anschaulich beschreibt. Natürlich kann immer etwas<br />
passieren und der ein oder andere von uns hatte auch schon mal ein<br />
Teilchen im Mund, das er beim Verspeisen nicht erwartet hat. Aber<br />
damit das so selten wie nur möglich geschieht, dafür gibt es<br />
entsprechende technische Hilfsmittel. Die Industrie muss sie nur<br />
einsetzen und nicht aus falscher Sparsamkeit wegrationalisieren.<br />
GUIDO MATTHES<br />
Redakteur<br />
ten. Die Technologie moduliert dem Sendesignal eine Vielzahl<br />
von Frequenzen auf, die anschließend aufgetrennt und ein intelligenter<br />
Algorithmus wertet dies separat aus. Mithilfe dieser Aufteilung<br />
lassen sich die Produkte sinnbildlich von mehreren Perspektiven<br />
aus inspizieren. Durch den daraus resultierenden erhöhten<br />
Informationsgehalt sind trotz großer Produkteffekte hohe<br />
Suchempfindlichkeiten erzielbar.<br />
Der Metalldetektor ist sowohl in Standardgrößen als rechteckige,<br />
runde oder kompakte Detektionsspule als auch als Freifall-<br />
und Pipeline-Applikation erhältlich. Der Mitus lässt sich bei<br />
Bedarf auch einfach mit zusätzlicher Wägetechnik kombinieren.<br />
RÖNTGEN MIT VALIDIERUNG<br />
Es kann sein, dass bei der Rohstoffaufbereitung ungewünschte<br />
Teile wie Schalenüberreste in die Produkte gelangen. Um diese<br />
winzigen, nichtmetallischen Fremdkörper zu identifizieren und<br />
die kontaminierten Produkte zu entfernen, setzen viele Unternehmen<br />
auf die Röntgen-Inspektionssysteme von Minebea Intec.<br />
Dafür hat der Hersteller ein komplettes Portfolio an Röntgensystemen<br />
für die Prüfung verpackter Produkte. Typische Anwendungen<br />
sind unter anderem Kartons, Schachteln, Beutel, Tüten,<br />
Schalen und Portionspackungen, die verschiedenste trockene<br />
oder flüssige Lebensmittelprodukte enthalten können. Die Modelle<br />
Dylight und Dymond wurden speziell für diese Anwendungen<br />
entwickelt. Sie haben selbstverständlich ein Hygienic Design<br />
gemäß den EHEDG-Prinzipien, hohe Detektionsempfindlichkeiten<br />
und einen niedrigem Stromverbrauch.<br />
Für viskose und flüssige Produkte wie veganes Hack hat Minebea<br />
Intec das Röntgen-Inspektionssystem Dypipe auf den Market<br />
gebracht. Das hat ein Prüfkörpereinführsystem, welches eine<br />
Prüfkörperverifizierung im Live-Betrieb ermöglicht. So verlieren<br />
Produzenten keine Zeit für die Prüfung bei<br />
stillstehender Anlage. Für die hohen<br />
hygienischen Anforderungen ist das<br />
System mit einem leicht zu öffnenden<br />
Separator ausgestattet, der speziell<br />
für diesen Zweck entwickelt wurde.<br />
SMARTE ETIKETTIERUNG<br />
Eine weitere Technologie ist das automatische<br />
Preisauszeichnungssystem<br />
WPL-A. Dies ermöglicht mit<br />
seiner Software und hochmodernen<br />
Preisauszeichnung:<br />
Das System ist für die Verwiegung,<br />
Preisauszeichnung, Etikettierung<br />
und Rückverfolgung von Produkten<br />
Wäge- und Drucktechnologie nicht nur die Anzeige von Live-Produktionsdaten,<br />
sondern auch die Darstellung dynamischer Grafiken<br />
der frisch gedruckten Etiketten auf dem integrierten 19“-Windows-Touchscreen.<br />
Das sorgt für eine unmittelbare Kontrolle über<br />
den Etikettierungsprozess. Die maximale Rückverfolgbarkeit wird<br />
durch die Aufzeichnung von Packungsnummern, Produktinformationen,<br />
Chargen, Benutzer- und Geräte-IDs ermöglicht. Zudem<br />
lässt sich das System in ein ERP-System einbinden und kann<br />
mit dem hauseigenen E-Mark-Softwaremodul erweitert werden.<br />
Das intelligente Etikettendesign des WPL-A erfüllt die aktuellen<br />
gesetzlichen Vorschriften für die Produktauszeichnung. Es sind<br />
keine externen Softwarelösungen erforderlich, da das System mit<br />
nativen Vorlagen und Formaten für alle Druckerkonfigurationen<br />
ausgestattet ist. Das Herzstück des WPL-A ist seine Wäge- und<br />
Kompressionstechnologie.<br />
VERPACKEN MIT HYPERSPEKTRALANALYSE<br />
Am Ende einer Produktionslinie kommen visuelle Inspektionslösungen<br />
zum Einsatz. Hier stellt der Visiopointer eine Lösung<br />
zur hochwirksamen Siegelnahtkontrolle von Verpackungen in<br />
der Lebensmittelindustrie dar. Durch den Einsatz von Hyperspektralanalyse<br />
bei farbigen Verpackungen oder Infrarot bei<br />
transparenten Verpackungen kann das Testgeräte selbst kleinste<br />
Undichtigkeiten oder Unregelmäßigkeiten in der Verpackungsversiegelung<br />
aufdecken.<br />
Es gibt auch intuitive Softwarelösungen im Portfolio, welche<br />
die Rezepturprozesse vereinfachen, Rohstoffverschwendungen<br />
reduzieren und über Sicherheitsfunktionen wie Track and Trace<br />
verfügen. Für manuelle Rezepturprozesse bietet Minebea Intec<br />
die PC-Software Prorecipe XT an, für automatisierte Rezepturprozesse<br />
ist die Software Batch-PMS gut geeignet und mit der<br />
Software SPC@Enterprise steht Anwendern ein zentrales Datenmanagement-Tool<br />
zur Verfügung.<br />
Bilder: Minebea Intec<br />
www.minebea-intec.com<br />
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Minebea Intec GmbH<br />
Meiendorfer Strasse 205 A<br />
22145 Hamburg<br />
Tel. 040 6796003<br />
E-Mail: info@minebea-intec.com<br />
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KOMMUNIKATIONSSTANDARD G.HN<br />
UND ETHERNET-EXTENDER<br />
DIGITALER WANDEL IN<br />
DER PROZESSINDUSTRIE<br />
Auch in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> kommt der Datenübertragung eine immer<br />
größere Bedeutung zu. Dies betrifft nicht nur Themen wie die CO 2<br />
-neutrale<br />
Elektrifizierung, sondern auch die Digitalisierung von Prozessen oder den<br />
sicheren Betrieb kritischer Infrastruktur. Innovative Ethernet-Extender<br />
tragen hier dazu bei, dass der digitale Wandel nicht zur Kostenfalle wird.<br />
Die zu Beginn der Ethernet-Kommunikation maximale<br />
Datenrate von 3 Mbit/s reicht für aktuelle Anwendungen<br />
schon lange nicht mehr aus. Aber trotzdem werden die<br />
seinerzeit installierten kupferbasierten Ethernet-Leitungen<br />
auch aktuell noch genutzt. Aus dem zugrunde liegende IEEE-<br />
Standard 802.3 wurden durch Überarbeitung die Standards<br />
10BASE-T, 100BASE-T und 1000BASE-T. Aber spätestens mit<br />
1000BASE-T wurde klar, dass die klassischen Twisted-Pair-Leitungen<br />
bei den hohen Datenraten für eine maximale Reichweite<br />
von 100 Metern nicht mehr genügen. (Der Standard 1000BASE-T<br />
empfiehlt zur Erfüllung dieser Reichweite zusätzlich mindestens<br />
eine CAT5e-Leitung.)<br />
Um Gigabit-Anwendungen zu realisieren, lassen sich alternativ<br />
Glasfaserleitungen verwenden, die eine Reichweite von mehreren<br />
Kilometern und sogar Datenraten bis 100 Gbit/s ermöglichen.<br />
Dazu müssen aber die bestehenden Ethernet-Leitungen gegen<br />
eher kostspielige Lichtwellenleiter (LWL) und die dazugehörigen,<br />
passenden LWL-Geräte ausgetauscht werden.<br />
ETHERNET-EXTENDER ALS<br />
LEITUNGSVERSTÄRKER<br />
Deshalb haben sich in den letzten Jahren kupferbasierte Alternativen<br />
entwickelt, die als qualifizierte Technologiestandards ihre<br />
Nutzung in den jeweiligen Geräten finden. Grundsätzlich ist aber<br />
zwischen den Begriffen Ethernet-Repeater und Ethernet-Extender<br />
zu unterscheiden. Ein Ethernet-Repeater arbeitet als Signalverstärker.<br />
Er verwendet die einzelnen Ethernet-Standards im Rahmen<br />
ihrer Reichweiten – beispielsweise 100 Meter –, bereitet das<br />
Nutzsignal auf und übertragt es dann als verstärktes Signal etwa<br />
weitere 100 Meter. Der Repeater wird somit zwischen zwei Ethernet-Teilnehmern<br />
installiert, um Distanzen zu überbrücken.<br />
Im Gegensatz dazu funktioniert der Ethernet-Extender als Leitungsverstärker.<br />
Mittels alternativer Technologiestandards<br />
(VDSL, SHDSL oder G.hn) wird das Nutzsignal für die Kommunikation<br />
vorbereitet und häufig mit einem Trägerfrequenzverfahren,<br />
zum Beispiel Puls-Amplituden-Modulation (PAM) oder Quadratur-Amplituden-Modulation<br />
(QAM) kombiniert. So lassen<br />
sich zum Teil Distanzen bis 20 Kilometer auf einfachen Zweidraht-Leitungen<br />
überwinden. Da das zuvor modulierte Ethernet-<br />
Nutzsignal jedoch wieder demoduliert werden muss, benötigt<br />
eine solche Lösung mindestens zwei Ethernet-Extender.<br />
SPEZIELLE ANWENDUNGSBEREICHE VON<br />
VDSL UND SHDSL<br />
Am bekanntesten ist VDSL oder nach aktuellem Standard VDSL2.<br />
Very High Speed Digital Subscriber Line 2 (VDSL2) stellt eine<br />
Weiterentwicklung der DSL-Familie dar. Die Technik ermöglicht<br />
Datenrate zwischen 50 bis 350 Mbit/s. Die maximale Reichweite<br />
beträgt rund fünf Kilometer. Dabei ist aber festzustellen, dass die<br />
Datenrate nach etwa 1 bis 1,5 Kilometern deutlich abnimmt und<br />
schnell auf das Geschwindigkeitsniveau anderer Technologiealternativen<br />
(wie SHDSL) absinkt. VDSL wird sehr oft bei industriellen<br />
Punkt-zu-Punkt-Anwendungen mit mittleren Reichweiten<br />
genutzt. In diesem Fall allerdings nicht als Router, sondern als<br />
Extender zur Ethernet-Kommunikation auf betriebseigenen<br />
Twisted-Pair-Leitungen.<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
02<br />
01<br />
01 Bewährt: SHDSL-Extender nutzen vorhandene, beliebige<br />
Zweidraht-Leitungen<br />
02 Bestehend: G.hn-Gigabit-Extender verwenden vorhandene<br />
Twisted-Pair- oder Koaxialkabel für Gigabit bis zu 1.000 Meter<br />
Weniger bekannt ist SHDSL, das sich insbesondere zur Vernetzung<br />
weitläufiger abgesetzter Außenstationen etabliert hat. Mit SHDSL<br />
lassen sich Reichweiten bis 20 Kilometer überbrücken und Datenraten<br />
bis 15 Mbit/s auf einfachen Zweidraht-Leitungen erreichen.<br />
Durch den Betrieb im Vierdraht-Modus kann die Datenrate sogar<br />
auf bis zu 30 Mbit/s verdoppelt werden. Aufgrund der im Vergleich<br />
zu VDSL und G.hn geringeren Datenraten und der robusten Puls-<br />
Amplituden-Modulation zeigt sich SHDSL attraktiv für Anwendungen<br />
mit einer weitreichenden Vernetzung. Mit SHDSL lassen sich<br />
auch bestehende/beliebige Zweidraht-Leitungen einsetzen.<br />
VORHANDENE VERKABELUNG NUTZEN<br />
Bei G.hn handelt es sich um eine im Vergleich zu VDSL und SH-<br />
DSL noch junge, aber ebenfalls standardisiere Technologiealternative.<br />
Die Abkürzung G.hn steht für Gigabit Home Networks.<br />
Gegenüber VDSL und SHDSL zeichnet sich G.hn durch eine sehr<br />
hohe Übertragungsrate bei gleichzeitig guter Übertragungsqualität<br />
und Reichweite aus. Im Resultat erhalten Anlagenbetreiber<br />
einen Standard, der durch diese Vorzüge in Zukunft mehr Bedeutung<br />
in Industrieanwendungen erlangen wird. G.hn unterstützt<br />
Datenraten bis zwei Gbit/s bei einer maximalen Leitungslänge<br />
von 1.000 Meter. Dieser Wert übertrifft die Reichweite von Standard-Ethernet<br />
um den Faktor 10.<br />
Das Besondere der Technologie liegt nicht nur in der Kombination<br />
aus Datenrate und hoher Reichweite: Sie erlaubt die Verwendung<br />
der vorhandenen Verkabelung. Folglich lassen sich verschiedene<br />
Übertragungsmedien wie Twisted Pair, Koaxialleiter<br />
oder Stromkabel nutzen. Und die Leistung lässt sich über das<br />
Datenkabel weiterleiten, vergleichbar mit Power-over-Ethernet.<br />
FÜR HOHES DATENAUFKOMMEN<br />
Sind VDSL und SHDSL Punkt-zu-Punkt-Technologien, verfolgt<br />
G.hn ein anderes Verdrahtungskonzept. Alle G.hn-Extender des<br />
Netzwerks sind parallel verbunden und somit Teil eines großen<br />
Kupfersegments. Der G.hn-Standard unterstützt bis zu 15 Geräte<br />
in einem Segment. Durch die parallele Verdrahtung lassen sich<br />
viele Anwendungstopologien umsetzen, seien es Punkt-zu-<br />
Punkt-, Linien-, Stern- oder Baumtopologien. Sogar der Aufbau<br />
redundanter Ringstrukturen ist möglich.<br />
Fazit: Aufgrund seiner hohen Datenraten und Reichweite erweist<br />
sich Glasfaser als leistungsfähig, aber auch aufwändig und<br />
kostspielig. Bei Neuinstallationen und Investitionen über mehrere<br />
Jahre wird es wohl die erste Wahl sein. Aber um bei aktuellen<br />
Modernisierungen den Anschluss nicht zu verlieren, lohnt sich<br />
der Blick auf VDSL, SHDSL oder G.hn. Berücksichtigen sollte<br />
man die tatsächlichen Anforderungen hinsichtlich der maximalen<br />
Datenrate und Reichweite sowie die Notwendigkeit der Überwachung/Alarmierung<br />
via IP.<br />
Bilder: Andrey VP@shutterstock.com, Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />
Flachsmarktstraße 8<br />
32825 Blomberg/Germany<br />
Telefon: +49 5235 3-12000<br />
Telefax: +49 5235 3-12999<br />
info@phoenixcontact.de<br />
www.phoenixcontact.de<br />
03 Bedingungslos: Die Anforderungen in Bezug auf die Datenrate,<br />
Reichweite und geforderte Überwachung via IP sind entscheidend<br />
AUTOR<br />
Rüdiger Peter, Produktmanager Bereich<br />
Communication Interfaces, Phoenix<br />
Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 23
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
SPEKTRALANALYSE<br />
LICHT FÜR DIE LÖSUNG<br />
Flüssige Elektrolyte spielen für die Leistung und Lebensdauer von Batterien<br />
eine zentrale Rolle. Mit kompakten UV/Vis-Spektralphotometern können<br />
Anwender die Elektrolytlösung schnell, einfach und kostengünstig auf ihre<br />
Eignung prüfen. Hinterlegte Referenzskalen liefern sofort verwertbare<br />
Ergebnisse, ein Color Guide und ein Webinar erleichtern den Einstieg.<br />
Dabei gleicht das Spektralphotometer entweder den gemessenen<br />
Farbwert des Elektrolyts mit bereits hinterlegten Farbreferenzskalen<br />
ab und deckt so Abweichungen auf. Oder er misst den Anteil<br />
des UV- und des sichtbaren Lichts, den die bestrahlte Elektrolytlösung<br />
absorbiert beziehungsweise durchlässt – was den Reinheitsgrad<br />
der Probe anzeigt. Beide Verfahren schaffen schnell<br />
Klarheit für den Anwender.<br />
Die Elektrolytflüssigkeit in Lithium-Ionen-Batterien ermöglicht<br />
das reibungslose Zusammenspiel zwischen Ionen,<br />
Anode und Kathode. Entsprechend wichtig ist die Qualität<br />
des Elektrolyts, denn Verunreinigungen können die Funktion<br />
und Sicherheit der Energiespeicher beeinträchtigen.<br />
ELEKTROLYT MIT UV/VIS SCHNELL UND<br />
VOR ALLEM SICHER PRÜFEN<br />
Für die Untersuchung von Elektrolytlösungen gibt es von Mettler<br />
Toledo mit dem kompakten EasyPlus–UV/VIS–Spektralphotometer<br />
eine laut Hersteller einfache und kostengünstige Analysetechnik.<br />
Das Gerät soll selbst geringe Verunreinigungen im Elektrolyten<br />
in Sekundenschnelle aufspüren – und das ohne aufwendige<br />
Probenvorbereitung.<br />
LEBENSDAUER VON BATTERIEN VORAUSSAGEN<br />
Außerdem können Anwender mittels UV/Vis-Spektralphotometrie<br />
die Degradation der Batterien, also ihren natürlichen Leistungsverlust<br />
analysieren. Ausgangspunkt der Degradationsanalyse<br />
ist die Erstellung einer Kalibrierkurve für Komponenten<br />
einer neuen Batterie – etwa durch Messung des Farb- oder Absorbtionsspektrums<br />
des Elektrolyten. Das sich über die Zeit mit<br />
dem Energieabbau verändernde Absorptionsspektrum lässt sich<br />
anschließend mit dem Referenzspektrum vergleichen. Der dann<br />
ermittelte Veränderungswert inklusive der gewonnenen Erkenntnisse<br />
aus den analysierten Degradationsmechanismen ermöglichen<br />
den Herstellern, Prognosen über die Lebensspanne und<br />
Leistungsdauer der Batterie zu erstellen.<br />
INSTRUMENTE IN UNTERSCHIEDLICHER<br />
AUSFÜHRUNG<br />
Die leistungsfähigen Spektralphotometer machen separate Farbmessgeräte<br />
überflüssig. Zur kompakten EasyPlus-Version, die laut<br />
Hersteller vor allem Zeit, Platz und Geld spart (zudem mit Spektralphotometrie,<br />
Farbmessung und Wasseranalyse einen Mehrfachnutzen<br />
bietet) hat Mettler Toledo ebenfalls eine Excellence–<br />
UV/VIS-Variante im Sortiment. Für diese Spektralphotometer gibt<br />
es effizientes Zubehör und sie lassen sich durch smarte Automatisierungstools<br />
erweitern, wie etwa einen Küvettenwechsler. Zusätzlich<br />
kann der Anwender diese Spektralphotometer-Variante<br />
in eine Multiparametersystem einbinden, um so gleichzeitig neben<br />
Farbe und Absorbtionsspektrum zum Beispiel Dichte und<br />
Brechungsindex des Elektrolyten zu analysieren.<br />
Bilder: Mettler Toledo<br />
www.mt.com/uvvis-color<br />
Die UV/Vis-Spektralphotometrie analysiert die Qualität<br />
der Elektrolyte für Lithium-Ionen-Batterien<br />
UNTERNEHMEN<br />
Mettler-Toledo GmbH, Analytical,<br />
Heuwinkelstrasse 3,<br />
CH-8606 Greifensee Switzerland<br />
Tel.: +41 44 944 22 11<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ERSTE MANAGED SWITCHES FÜR<br />
SINGLE PAIR ETHERNET<br />
Die FL Switch 2303-8SP1 sind die ersten<br />
Switches von Phoenix Contact, die moderne<br />
Sensoren und Endgeräte mit Single Pair<br />
Ethernet-Schnittstelle anbinden. Die Managed<br />
Switches unterstützen auf acht Ports<br />
Single Pair Ethernet (SPE) mit dem 10Base-<br />
T1L-Standard, der universell<br />
einsatzbar ist und<br />
Distanzen bis 1.000 Metern<br />
ermöglichen. Angebundene<br />
Geräte werden<br />
vom Switch optional über<br />
das Zweidrahtkabel mit<br />
dem PoDL-Standard<br />
(Power over Data Line) und<br />
der 24 V DC Power Class 11<br />
versorgt. Sensoren in der<br />
Produktion, der Infrastruktur<br />
und der Gebäudeautomation lassen sich<br />
so installationsfreundlich direkt und ohne<br />
Gateways in das Ethernet-Netzwerk integrieren.<br />
Für die Anbindung des überlagerten<br />
Netzwerks in Stern-, Ring- und Linientopologien<br />
stehen drei klassische Ethernet-Ports mit<br />
100/1000 MBit/s zur Verfügung. Die Managed<br />
Switches sind insbesondere für Automatisierungsprotokolle<br />
wie Profinet geeignet und<br />
unterstützen Netzwerkredundanz sowie<br />
relevante Security Features.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
WÄGEPLATTFORM MIT VERNETZ-<br />
BAREN INDIKATOREN<br />
Minebea Intec präsentiert die Wägeplattform<br />
Minexx 3000. Sie kommt überall dort zum<br />
Einsatz, wo kleine Mengen mit hoher Genauigkeit<br />
gewogen werden müssen. Die V-förmige<br />
Unterkonstruktion ermöglicht eine<br />
optimale Kraftverteilung und sorgt für Schutz<br />
der hochgenauen Wägezelle.<br />
Es lassen sich Auflösungen<br />
von 15.000d bis<br />
75.000d oder 6.000e und<br />
sogar 3 x 3.000e auswählen.<br />
Die Ablesbarkeit ist von<br />
0,05 bis 100 g möglich. Der<br />
Nutzer kann zwischen verschiedenen<br />
Oberflächenbehandlungen variieren und Lastbereiche<br />
von 1,5 bis 300 kg realisieren Die<br />
ermittelten Gewichtswerte müssen natürlich<br />
an die Produktionssteuerung weitergeleitet<br />
werden. Hierfür bietet Minebea Intec ein<br />
breites Portfolio an Wägeindikatoren für<br />
Tisch- und Bodenwaagen. Für die Integration<br />
der Tischwaagen in Produktionslinien gibt es<br />
vom Hersteller diverse Softwareprodukte.<br />
www.minebea-intec.com<br />
TROCKENES<br />
MESSSYSTEM<br />
Labom hat sein Portfolio um ein<br />
Druckmessgerät erweitert, das<br />
besonders für den Einsatz in der<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
geeignet ist: das BC4200.<br />
Dies ist ein sogenanntes trockenes<br />
Messsystem. Es verfügt über eine frontbündige Plattenfeder<br />
und alle messstoffberührten Teile sind aus Edelstahl der Qualität<br />
316L. Es lässt sich über zahlreiche EHEDG-zertifizierte<br />
Prozessanschlüsse für hygienische Anforderungen in Anlagen<br />
integrierten. Das Gerät ist in diversen Hygieneausführungen mit<br />
verschiedenen Oberflächenrauheiten lieferbar, die nach EHEDG<br />
und ASME BPE ausgeführt sind. In der Zusatzausführung ASME<br />
BPE SF4 sind sowohl die Plattenfeder als auch Schweißnaht und<br />
Drehteile zusätzlich elektropoliert. Das Druckmessgerät hat die<br />
Schutzart IP 65 und ist für die CIP- und SIP-Reinigung geeignet.<br />
Eine weitere Option ist die Ausführung des mechanischen<br />
Druckmessgerätes mit einem elektronischen Drehwinkelmessumformer<br />
mit 4…20 mA Ausgangssignal.<br />
www.labom.com<br />
DRUCKTRANSMITTER FÜR<br />
WASSERSTOFFANWENDUNGEN<br />
Die isolierten piezoresistiven Drucksensoren<br />
und die Drucktransmitter von Keller werden<br />
nach der von Keller erfundenen Art der<br />
Druckmessung gefertigt. Der große Vorteil<br />
des piezoresistiven Messprinzips ist seine hohe Stabilität. Der<br />
Chip, der den Druck misst, ist in einem mit Öl gefüllten Zylinder<br />
eingebaut und durch eine Stahlmembran abgedichtet. Auch für<br />
Wasserstoffanwendungen gilt der piezoresistive Drucksensor als<br />
einer der stabilsten. Unter bestimmten Umständen können sich<br />
aber Wasserstoffmoleküle bei höheren Temperaturen in zwei<br />
Wasserstoffatome aufspalten. Diese Atome können durch die<br />
Membran in die Ölkammer des Drucksensors eindringen. Aus<br />
diesem Grund verwendet Keller vergoldete Stahlmembranen für<br />
Wasserstoff-Drucktransmitter wie dem 23SY-H2. Der Wasserstoff<br />
kann die Goldschicht kaum durchdringen. Die typischen Druckbereiche<br />
für Anwendungen mit Wasserstoff liegen zwischen 0… 2<br />
und 0… 1.000 bar.<br />
www.keller-druck.com<br />
Wasserbehandlung neu definiert<br />
Sparen & Schützen: Ihre Lösung für umweltfreundliche Effizienz<br />
www.molkat.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
HITZEFESTE ANSCHLUSSHÜLSE<br />
Hotset hat die Fertigung seiner Thermoelemente und Widerstandsthermometer<br />
neu organisiert. Maßgebend dafür waren laut Unternehmen die große Nachfrage<br />
nach der hitzefesten Anschlusshülse HPS 400 und der Start des neuen<br />
Geschäftsbereichs Temperature-Solutions. Die Anschlusshülse verleiht Thermoelementen<br />
und Widerstandsthermometern aufgrund ihrer hohen Temperaturbeständigkeit<br />
bis zu 400 °C und einer Zugfestigkeit von mehr als 120 N an der kritischen Übergangszone von der<br />
Messspitze zu den Ausgleichsleitungen eine hohe thermische und mechanische Stabilität. Je nach Art der eingesetzten<br />
Leitung ist die Anschlusshülse außerdem wasser- und staubdicht nach IP 67. Serienmäßig gibt es die HPS 400 derzeit<br />
für Mantelthermoelemente und Widerstandsthermometer mit Durchmessern von 1 und 1,5 mm. Hintergrund: An der<br />
Messspitze eines Thermosensors können Temperaturen bis zu 1.100 °C anliegen. Dabei sind die Ausgleichsleitungen<br />
für 400 °C – im Sonderfall bis 600 °C – ausgelegt. Als Bindeglied muss die Anschlusshülse hier mithalten können.<br />
www.hotset.com<br />
TOC/TNB-ANALYSATOREN FÜR<br />
PHARMA UND UMWELT<br />
Analytik Jena hat<br />
eine neue Produktserie<br />
an TOC/<br />
TNb-Analysatoren<br />
auf den Markt<br />
gebracht. Bei den<br />
Geräten sollen eine<br />
intuitive zu bedienende<br />
Software, flexible Automatisierungsoptionen<br />
und ein benutzerfreundliches Design die<br />
Aufwände für Probenvorbereitung, Kalibrierung<br />
und Wartung reduzieren. Bei der Multi N/C x300<br />
genannten Serie gibt es die Bediensoftware mit<br />
Live-Ergebnisanzeige. Sie stellt alle wichtigen<br />
Informationen auf einen Blick dar, ermöglicht<br />
einfache Workflows und pharma-konforme<br />
Datenintegrität. Ein automatisches Diagnose-Tool<br />
überwacht kontinuierlich wichtige Faktoren wie<br />
Dichtigkeit oder Ofentemperatur. Die Proben<br />
werden unter optimalen Bedingungen gemessen,<br />
dies ermöglicht einen unbeaufsichtigten Betrieb.<br />
Die Analysatoren eignen sich für den Umweltund<br />
Pharmabereich: Flüssige und feste Proben,<br />
partikelreiche Abwässer, Reinst- und Trinkwasser,<br />
salzhaltige, saure und alkalische Proben.<br />
www.analytik-jena.de<br />
NEUER DAMPFPRÜFSTAND FÜR REGEL- UND<br />
ABSPERRVENTILE<br />
Schubert und Salzer Control Systems erweitert die Testmöglichkeiten<br />
für seine Industriearmaturen. Mit dem neuen<br />
Dampfprüfstand hat das Unternehmen Möglichkeiten für<br />
eigene Produkttests geschaffen, die laut Eigenaussage weit<br />
über den Branchenstandard hinaus gehen. Nun sind längere<br />
und intensivere Tests der unterschiedlichen Ventilarten und<br />
Elektronikkomponenten möglich. Alle relevanten Eigenschaften<br />
von Regel- und Absperrventilen, Schnelligkeit und<br />
Präzision oder Dichtigkeit, lassen sich unter Realbedingungen<br />
intensiv erproben und<br />
verbessern. Auch<br />
Langzeitprüfungen<br />
und thermische<br />
Belastungstests<br />
werden inhouse<br />
durchgeführt. Der<br />
Dampfkessel des<br />
Prüfstands hat eine<br />
Leistung von 400 Kilogramm Sattdampf/Stunde. Der Prüfstand<br />
ist in eine moderne Energiezentrale mit Blockheizkraftwerk<br />
und Kraft-Wärme-Kopplung integriert. Ein Schichtenspeicher<br />
erhöht zusätzlich den Wirkungsgrad und ermöglicht<br />
die bedarfsgerechte Nutzung von Wärme und Kälte. Das<br />
Blockheizkraftwerk sei auch schon für den Einsatz von grünem<br />
Wasserstoff vorbereitet.<br />
www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />
FÜR FÜLLSTANDS- UND DURCHFLUSSREGELUNG<br />
Emerson hat die nächste Generation des Rosemount 3490 Controllers für Füllstands-<br />
und Durchflussmessungen vorgestellt. Der Controller wurde für maximale<br />
Benutzerfreundlichkeit konzipiert und hat umfassende Regelfunktionen für<br />
4–20 mA oder HART kompatible Messumformer. Damit stellt er eine gute Lösung für<br />
Wasser-, Abwasser- und Prozessindustrieanwendungen dar. Das Gerät ist laut<br />
Emerson der erste Regler mit einem einfach zu programmierenden Konfigurationsassistenten.<br />
Eine weitere Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit ist die grafische<br />
Benutzeroberfläche des Reglers mit einem 4,3-Zoll-LCD-Farbdisplay. Mit der Kombination<br />
aus Rosemount 3490 Controller und Rosemount 1208C Füllstands- und Durchflussmessumformer mit berührungslosem<br />
Radar lassen sich Messungen mit einfacher Konfiguration über HART erreichen. So lassen sich zum Beispiel<br />
bis zu sechs Pumpen automatisch regeln. Durch die robuste Bauweise sind Controller und Messumformer gut für den<br />
Einsatz in rauen Umgebungen geeignet.<br />
www.emerson.com<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
NEUES PUMPENHANDBUCH<br />
Alfa Laval hat eine neue Ausgabe seines Pumpenhandbuchs<br />
veröffentlicht. Das 375-seitige Werk<br />
ist kostenfrei und enthält wissenschaftliche Informationen<br />
zur grundlegenden Funktionsweise von Pumpen sowie<br />
ausführliche Richtlinien zur Dimensionierung und Auswahl<br />
des richtigen Pumpentyps. Für eine bessere Benutzerfreundlichkeit<br />
ist das Handbuch mit Beispielen aus der Praxis<br />
gespickt. Die erste Ausgabe des Pumpenhandbuchs wurde<br />
bereits vor 25 Jahren veröffentlicht.<br />
Das Werk fand auch seinen Weg in<br />
die Produktionsstätten und diente<br />
laut Unternehmen Technikern als<br />
Nachschlagewerk beim täglichen<br />
Ablauf von Fluid-Handling-Prozessen.<br />
Das Handbuch ist online<br />
verfügbar. Es kann unter www.<br />
alfalaval/PumpHandbook heruntergeladen<br />
werden und enthält eine<br />
Reihe von Videos, zum Beispiel über<br />
Funktionsweise, Fehlersuche und<br />
Wartungsrichtlinien von Pumpen.<br />
www.alfalaval.de<br />
ARRIVAL<br />
Für einen entspannten Science-<br />
Fiction Filmabend, entfielt Ihnen<br />
die Redaktion den Film Arrival.<br />
Regisseur Denis Villeneuve zeigt<br />
in seinem Werk, wie Linguistikexpertin<br />
Louise Banks versucht,<br />
mysteriöse Raumschiffe zu<br />
untersuchen die auf der ganzen<br />
Welt landen. Während die<br />
Menschheit am Rande eines globalen Krieges steht,<br />
suchen Banks und ihr Team in einem Wettlauf gegen die<br />
Zeit nach Antworten. Um diese zu finden, geht sie ein Risiko<br />
ein, das ihr Leben und möglicherweise auch die<br />
Menschheit gefährden könnte. In den Hauptrollen sind<br />
Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker sowie<br />
Michael Stuhlbarg zu sehen. Der Film lässt sich auf der<br />
Streaming-Plattform Amazon Prime Video ausleihen.<br />
www.filmnation.com<br />
CODE FIRST GIRLS PODCAST<br />
Der Code First Girls Podcast hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kluft zwischen den Geschlechtern in der<br />
Tech-Branche zu schließen, indem anhand kostenloser Bildung Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Der<br />
Podcast wurde ins Leben gerufen, um den Zuhörern Vorbilder von Frauen und nicht-binären Menschen zu<br />
vermitteln, die in der Welt der Technik arbeiten. Ziel ist es, Profile verschiedener Frauen vorzustellen, die in<br />
Spitzenpositionen vertreten sind. Der englischsprachige Podcast kann auf allen Plattformen angehört werden.<br />
podcast.codefirstgirls.org.uk<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Leitende Chefredakteurin:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />
E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
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Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 27
NEU UND NACHHALTIG<br />
CO 2<br />
REDUKTION IN VIER SCHRITTEN<br />
Wäre die Zementindustrie ein Land, wäre sie der weltweit drittgrößte<br />
CO 2<br />
-Emittent. Der Technologiekonzern GEA hat ein Carbon-Capture-<br />
Portfolio entwickelt, um die Dekarbonisierung kohlenstoffintensiver<br />
Industrien schnell und wirtschaftlich voranzubringen. Damit können<br />
laut Unternehmen insbesondere emissionsintensive Branchen wie die<br />
Zement-, Glas- und Chemieindustrie klimafreundlicher arbeiten. Der<br />
Praxistest in einer Pilotanlage der Phoenix-Zementwerke in Beckum<br />
zeigte: Eine CO 2<br />
-Reduktion um 90 % ist in der Zementproduktion<br />
möglich. Das Portfolio umfasst vier Anlagengrößen, deren Dimensionierung<br />
vor allem von der Abwärme der CO 2<br />
-emittierenden Produktionsprozesse<br />
abhängt. Nach einer Anpassung an die jeweilige Produktionsanlage<br />
können sie mit nur geringem oder sogar ohne Energiebedarf<br />
CO 2<br />
aus der Produktion entfernen.<br />
www.gea.com<br />
EXPORTE VON WASSER- UND<br />
ABWASSERTECHNIK GESTIEGEN<br />
Anlässlich des Weltwassertags bilanzierte<br />
der VDMA Fachverband, dass Wasserund<br />
Abwassertechnik aus Deutschland<br />
im Jahr 2023 weltweit so stark wie nie<br />
zuvor nachgefragt war. Bei den internationalen<br />
Märkten stiegen im Vergleich<br />
zum Jahr 2022 die Ausfuhren um<br />
5,5 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro. In<br />
die EU-Staaten stieg das Exportvolumen der<br />
heimischen Hersteller leicht unterdurchschnittlich um<br />
2,6 Prozent auf 611 Millionen Euro. Damit wurden 47 Prozent<br />
aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland<br />
in die anderen EU-Staaten ausgeführt. Für die Abnehmerregionen<br />
Sonstiges Europa (+ 6,5 Prozent) und Nordamerika<br />
(+ 7,9 Prozent) steht ebenfalls eine positive Veränderungsrate.<br />
Positive Veränderungen gab es auch in den Absatzregionen<br />
Nordafrika, Südostasien, Zentral- sowie Südasien.<br />
(Bild: EpicStockMedia – stock.adobe.com)<br />
www.vdma.org<br />
ABWASSERBEHANDLUNG AUF DER IFAT<br />
Prominent stellt auf der IFAT<br />
in München aus. Im Fokus des<br />
Bereichs Abwasser stehen die<br />
4. Reinigungsstufe und die<br />
Schlammentwässerung. Diese<br />
Schwerpunkte zeigen, dass<br />
das Unternehmen laut<br />
Eigenaussage kontinuierlich<br />
daran arbeitet, effiziente und<br />
nachhaltige Lösungen für die<br />
Abwasserbehandlung zu<br />
entwickeln. Die 4. Reinigungsstufe verbessert die Abwasserreinigung<br />
in kommunalen Kläranlagen. Durch<br />
fortschrittliche Verfahren wie die Ozonbehandlung werden<br />
Mikroschadstoffe, zum Beispiel Medikamentenrückstände<br />
beseitigt. Das Unternehmen zeigt, wie Kläranlagen diese<br />
Technologien nicht nur besonders wirksam, sondern auch<br />
umweltfreundlich und ressourcenschonend einsetzen<br />
können. Prominent in Halle Halle A3, Stand 451/550.<br />
www.prominent.com<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
SEIN HAUPTJOB:<br />
PROZESSSICHERHEIT.<br />
THE 6X ® . VON VEGA.<br />
Prozesssicherheit funktioniert nur richtig, wenn man kontinuierlich die<br />
Füllstände überwacht und gleichzeitig volle Cybersecurity bietet. Deshalb behält<br />
der Radarsensor VEGAPULS 6X beides im Blick – kontinuierlich und zertifiziert.<br />
VEGA. HOME OF VALUES.<br />
www.vega.com/radar
BETRIEBSTECHNIK<br />
STROMLOSE DOSIERPUMPEN<br />
OHNE ENERGIE<br />
CO 2<br />
SPAREN<br />
Ein Heißwasserdosierer sorgt für erweiterte Einsatzmöglichkeiten<br />
in der Lebens- und Nahrungsmittelindustrie. Damit unterstützt<br />
die stromlos betriebene Dosierpumpe Bestrebungen, die Energiewende<br />
umzusetzen und den CO 2<br />
-Verbrauch zu reduzieren.<br />
01<br />
Ganz klar: Die schnellste und sicherste Energieeinsparung<br />
entsteht durch Energie, die nicht verbraucht wird.<br />
Deshalb kann der stromlos arbeitende Proportionaldosierer<br />
von Dosatron ein einfacher und doch wichtiger<br />
Baustein in verschiedenen Reinigungsprozessen in der Lebensmittelindustrie<br />
sein. Eingebaut in eine prozesswasserführende<br />
Leitung wird der Dosierer lediglich durch das durchfließende<br />
Wasser angetrieben und benötigt keinen elektrischen Strom, was<br />
zu einem reduzierten CO 2<br />
-Footprint der Anlage beiträgt.<br />
KONSTRUKTIONSBEDINGT OHNE STROM<br />
Abhängig von der Wassermenge wird proportional zur manuell<br />
eingestellten Dosierrate ein Konzentrat dem Wasser zugeführt<br />
und durch die Verwirbelung in der Leitung in eine homogene<br />
Gebrauchslösung umgewandelt. Konstruktionsbedingt ist diese<br />
01 Lässt ihn kalt: Das Gerät ist ein Hochtemperaturdosierer<br />
der sich für Wassertemperaturen bis 70 °C einsetzen lässt<br />
02 Ein außen am Gerät angebrachtes Temperaturlabel gibt<br />
Auskunft über die Temperatur des durchfließenden Wassers<br />
03 Einsatz! Diverse Applikationen für den Hochtemperaturdosierer<br />
Dosierpumpe unempfindlich gegen Druck- und Leistungsschwankungen<br />
in der Rohrleitung, sowie gegen Temperatur- oder<br />
Viskositätsänderungen. Damit besitzt das Gerät eine hohe Effizienz.<br />
Durch die einfache Betriebsweise, Installation und Wartung<br />
des Dosierers, reduzieren sich der zeitliche Aufwand und die laufenden<br />
Betriebskosten auf ein Minimum im Vergleich zu elektrisch<br />
angetriebenen Dosierpumpen. Fehlbedienungen sind zudem<br />
ausgeschlossen.<br />
CO 2<br />
-FREI ESSEN<br />
Die geschätzte globale CO 2<br />
-Emission im Jahr 2023 betrug nach der in Dubai veröffentlichten Bilanz des Global Carbon<br />
Project (GCP) 36,8 Gigatonnen. Eine Studie der Global Alliance for the Future of Food ergab dabei, dass allein für die<br />
Lebensmittelproduktion ein CO 2<br />
-Ausstoß von 4,6 Milliarden Tonnen CO 2<br />
-Äquivalenten entsteht. Dazu zählen die Herstellung,<br />
der Transport und die Lagerung von Lebens- und Nahrungsmitteln. Das entspricht den Emissionen aller EU-Länder und<br />
Russland zusammen. Deshalb steht auch die Lebens- und Nahrungsmittelindustrie vor großen Herausforderungen die<br />
Energiewende einzuleiten und die Energiebilanz zu verbessern, das heißt so weit wie möglich unabhängig zu werden von<br />
fossilen Brennstoffen. Ziel ist es, hin zu klimaneutralen Produktionsprozessen mittels erneuerbarer Energie zu kommen.<br />
Aber diese müssen dennoch wettbewerbsfähig bleiben.<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Reinigung und Desinfektion<br />
in der Lebensmittelbranche<br />
02<br />
Desinfektion Förderband<br />
Satelliten<br />
Typische Installation<br />
Das neueste Modell von LDT ist ein Hochtemperaturdosierer<br />
vom Typ D3TR, der sich für Wassertemperaturen<br />
bis 70 °C einsetzen lässt. Eine nachträgliche,<br />
für den Prozess notwendige, Aufheizung<br />
der fertigen Dosierlösung ist somit eigentlich nicht<br />
mehr notwendig (je nach Anwendungsfall). Sind<br />
bereits Wärmepumpen oder andere Systeme für<br />
erneuerbare Energie installiert, kann das System<br />
die abgeführte Prozesswärme für die Dosierung<br />
verwenden. Dies steigert die Effizienz der Anlage<br />
dann noch zusätzlich.<br />
Anwendungen finden sich in Reinigungs- und<br />
Desinfektionssystemen, zum Beispiel in Kistenwaschanlagen<br />
oder flexibel montiert auf mobilen<br />
Trolleys und stationären Dosieranlagen. Durch die<br />
verwendeten Werkstoffe aus PVDF für das Gehäuse<br />
und Innenteilen aus PTFE/Graphite-Compounds<br />
können nahezu alle Säuren und Laugen<br />
dosiert werden, wie sie unter anderen auch in CIP-<br />
Anlagen Verwendung finden.<br />
03<br />
s 100 JAHRE s<br />
1 9 1 9<br />
-<br />
2 0 1 9<br />
Wagen<br />
Will & Hahnenstein GmbH<br />
Spezialisten in Sachen Beheizung !<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Das Modell D3TR ist mit folgenden Dosierraten<br />
verfügbar: 0,03 - 0,3 %, 0,5 - 5 % und 1 - 10 %. Der<br />
Wasserdurchsatz beträgt mindestens 10 l/h bis maximal<br />
3 m³/h bei einem Betriebsdruck von 0,5 -<br />
6 bar. Ein außen am Gerät angebrachtes Temperaturlabel<br />
gibt dem Betreiber direkt vor Ort Auskunft<br />
über die jeweilige Temperatur des durchfließenden<br />
Wassers, und das bereits unter Berücksichtigung<br />
der thermischen Leitfähigkeit des Gehäuses.<br />
Das Gerät kann damit zur Sicherheit des Personals<br />
bei Wartungsarbeiten beitragen.<br />
WÄRMEKAMMER<br />
Material<br />
Edelstahl, Stahl, lackiert oder<br />
verzinkt, Aluminium<br />
EX-Schutz<br />
Zubehör<br />
WHG-Auffangwannen,<br />
Rollenbahnen, Wetterschutz,<br />
Beschickungsgeräte<br />
Bilder: LDT, Alexander Limbach – stock.adobe.com<br />
www.ldt.info<br />
FASSHEIZER<br />
Für stehende und<br />
liegende Fässer<br />
UNTERNEHMEN<br />
LDT GmbH<br />
Vierenkamp 8a, 22453 Hamburg<br />
Tel. 040 55289600<br />
E-Mail: mail@ldt.info<br />
L Bahnhofsweg 22, D-57562 Herdorf<br />
0 Tel. +49 (0) 2744 9317-0 - Fax +49 (0) 2744 9317-17<br />
1 E-Mail: info@will-hahnenstein.de<br />
E www.will-hahnenstein.de<br />
s 100 JAHRE s<br />
1 9 1 9<br />
-<br />
2 0 1 9<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 31
BETRIEBSTECHNIK<br />
FREQUENZUMRICHTER<br />
EIN LEISTUNGSTRÄGER<br />
DER ENERGIEWENDE<br />
CO 2<br />
-Reduktion lässt sich in einigen Bereichen durch Antriebslösungen<br />
unterstützend realisieren. Ein wichtiger Baustein sind deren Frequenzumrichter.<br />
Eine bewährte Produktfamilie aus Lüneburg eignet sich dazu sehr<br />
gut und ist damit oft der Enabler zukunftsweisender Anwendungen.<br />
EFFIZIENT UND GRÜN IN VIELEN<br />
BEREICHEN<br />
Ein weiteres Anwendungsbeispiel für Multi-Level-<br />
Umrichter sind spezielle Schnellladestationen für<br />
Regionen mit schwacher Netzstruktur. Diese<br />
arbeiten in Verbindung mit einem Schwungmassenspeicher,<br />
der die zum Laden des E-Fahrzeugs<br />
benötigte Energie bereitstellt und zwischen den<br />
Ladevorgängen erneut Energie speichert. Die<br />
große Herausforderung ist dabei zum einen das<br />
Hochvakuum, unter dem der Rotor des Schwungmassenspeichers<br />
arbeitet, zum anderen dessen<br />
kontaktlose Magnetlagerung. Eine Wärmeabfuhr<br />
kann ausschließlich über Strahlungswärme<br />
erfolgen. Deshalb müssen die Frequenzumrichter<br />
ein Minimum an Wärme produzieren.<br />
Ein anderes Praxisbeispiel sind Rechenzentren.<br />
Deren CO 2<br />
-Emissionen sind in Deutschland im<br />
vergangenen Jahrzehnt von etwa 5,7 auf 7,7<br />
Millionen Tonnen gestiegen. Gefragt sind deshalb<br />
unter anderem effiziente Klimageräte, die sich<br />
optimalerweise mit umweltfreundlicheren<br />
Kältemitteln betreiben lassen. Zum Einsatz<br />
können hier Turbo-Technologien und Frequenzumrichter<br />
kommen.<br />
Die Frequenzumrichter von Sieb und Meyer unterstützen<br />
Prozesslösungen mit höchster Systemeffizienz, da<br />
ist sich Torsten Blankenburg, CTO von Sieb und Meyer<br />
sicher und ergänzt: „Unsere SD4x-Produktfamilie leistet<br />
einen direkten Beitrag, den Wirkungsgrad, auch bei verschiedenen<br />
klimafreundlichen Applikationen, teilweise deutlich<br />
zu erhöhen und so am Ende Energie zu sparen.“<br />
Wie das in der Praxis aussieht, zeigt unter anderem das Beispiel<br />
einer Abwasseraufbereitungsanlage, die mit Turboverdichtern<br />
oder Turbokompressoren belüftet wird. Die Hauptcharakteristik<br />
dieser Anwendung ist der Rund-um-die-Uhr-Betrieb (24/7/365)<br />
der Verdichter und Kompressoren an 365 Tagen im Jahr. Entsprechend<br />
ist die Anlageneffizienz ein wichtiges Thema, eine möglichst<br />
geringe Motorerwärmung die große Herausforderung.<br />
Sieb & Meyer löst diese Anforderungen durch den Einsatz der<br />
3-Level-Endstufen-Technologie. Das ist zwar im Vergleich zu der<br />
klassischen 2-Level Endstufe aufwendiger und teurer, kann aber<br />
den Wirkungsgrad der Turboverdichter oder Turbokompressoren<br />
um mehrere Prozentpunkte erhöhen.<br />
UNABHÄNGIGE GRÜNSTROMERZEUGUNG<br />
Ein weiters wichtiges Thema der Energiewende ist die Erzeugung<br />
von grünem Strom unabhängig von Wind und Sonne. Lösungen<br />
sind hier unter anderem ORC-Anlagen (Organic Rankine Cycle)<br />
oder Mikrogasturbinen für Biogas. Sowohl bei der Verstromung<br />
von Biogas als auch von Abwärme über den ORC-Prozess lassen<br />
sich Hochgeschwindigkeits-Generatoren effizient mit Frequenzumrichtern<br />
des Herstellers betreiben. Somit tragen auch diese<br />
Geräte mit dazu bei, Prozesse „grün“ ablaufen zu lassen.<br />
Bild: Kletr – stock.adobe.com<br />
www.sieb-meyer.de<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
ALARM ÜBER SIGNALGERÄTE<br />
Die Signalgeräte Yodalex/3 von R.Stahl stehen als akustische oder visuelle Geräte, einzeln<br />
oder kombiniert, bereit. Durch die automatische Synchronisation bei Systemen mit<br />
mehreren Einheiten geben die Geräte laut Datenblatt laute und klare Signale. Der Zugang<br />
zu den A/B-Steuersignalen ist einfach durch Öffnen eines Deckels möglich, so dass sich<br />
statische oder dynamische Signalmuster konfigurieren lassen. Im Fall der Fälle informieren<br />
akustische Signale, Schalldruckpegel bis zu maximal 120 dB(A)@1m, über die Gefahr.<br />
Der Anwender kann die akustische Alarmierung an seine Umgebung mittels vier Tonkanälen<br />
und einer Auswahl von 64 verschiedene Töne individuell anpassen. Ultrahelle LED‘s<br />
oder traditionelle XENON (5 / 15 Joule) Leuchtmittel alarmieren optisch.<br />
www.r-stahl.com<br />
STATISTIK ZEIGT HOHE WIRKSAMKEIT VON LÖSCHANLAGEN<br />
Der bvfa - Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. hat seine Löschanlagenstatistik<br />
für das Jahr 2023 aktualisiert. In ihr sind anonymisierte Meldungen<br />
von Betreibern, Errichtern und Herstellern stationärer Löschanlagen<br />
eingeflossen. Wie in den Vorjahren zeigten Sprinkleranlagen ein selektives<br />
Löschverhalten. 59 Prozent aller gemeldeten Löscherfolge wurden mit einem<br />
oder zwei Sprinklern erzielt, was die hohe Wirksamkeit bei Entstehungsbränden<br />
unterstreicht. Auch die Wirksamkeit stationärer Löschanlagen ist<br />
gleichbleibend hoch. Bei 98 Prozent der Löschvorgänge lösten die Anlagen<br />
automatisch aus, 88 Prozent davon während der Arbeitszeit. Der Zeitvorteil<br />
gegenüber manueller Auslösung kann im Brandfall entscheidend sein.<br />
www.bvfa.de<br />
ZULASSUNG ERHALTEN<br />
Die F-Safe Brandschutzregalcontainer<br />
F90 BLS R und F90 BLS R2 von Protecto haben<br />
nun die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
(abZ) des DIBt erhalten: Sicherheit nach<br />
den neuesten Standards – Zulassungsnummer<br />
Z-19.331-2675. Die Brandschutzregalcontainer<br />
BLS R sind laut Hersteller sowohl von<br />
innen als auch von außen feuerbeständige<br />
Brandschutzlager<br />
aus Stahl und<br />
entsprechen den<br />
strengen Anforderungen<br />
der<br />
EN 13501-2. Diese<br />
Lagerregale<br />
ermöglichen<br />
vielseitige Lösungen<br />
für die sichere<br />
Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten<br />
(WGK 1-3), entzündlicher, toxischer oder<br />
oxidierender Substanzen, unter Einhaltung<br />
der geltenden Zusammenlagerungsverbote<br />
gemäß TRGS 510. Zusätzlich zeichnen sie sich<br />
durch ihre Medienbeständigkeit gemäß<br />
DIN 6601 aus. Die Lagerlösungen sind mit<br />
integrierten Auffangwannen ausgestattet und<br />
eignen sich laut Datenblatt sowohl für die<br />
Innen- als auch für die Außenaufstellung.<br />
Jeder Brandschutzcontainer bildet einen in<br />
sich geschlossenen Brandabschnitt.<br />
www.protecto.de<br />
Verwurzelt in der<br />
chemischen Industrie<br />
Seit Beginn der Chemie in Deutschland gab es die<br />
Eigenüberwachung. Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />
ist hervorgegangen aus den Eigenüberwachungen der<br />
Chemiekonzerne Bayer, Hoechst und Dow Chemical.<br />
Unsere Sachverständigen kommen aus der Chemie und<br />
kennen Ihre Anlagen in Theorie und Praxis.<br />
Wir sprechen Ihre Sprache.<br />
TÜV SÜD Chemie Service GmbH
MESSESPECIAL IFAT<br />
ALLES FLIESST: LEITMESSE FÜR<br />
WASSER ALLER ART<br />
Die Branche der Umwelttechnologien befindet sich<br />
stetig im Wandel: neue Herausforderungen, aktuelle<br />
Forschungsergebnisse oder innovative Technologien und<br />
Produkte stehen auf der Tagesordnung. Auch die Messe<br />
IFAT widmet sich selbstverständlich diesen Themen.<br />
Denn mit Blick auf die drängenden globalen Herausforderungen<br />
von Klimawandel bis hin zu Ressourcenknappheit,<br />
wird die Notwendigkeit für innovative Umwelttechnologien<br />
immer dringlicher. Als, laut Veranstalter,<br />
„Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und<br />
Rohstoffwirtschaft ist die IFAT Munich (www.ifat.de) eine unverzichtbare Plattform für wegweisende Innovationen<br />
und zukunftsweisende Konzepte im Bereich der Klimaresilienz und Kreislaufwirtschaft“. Und auch der Veranstalter<br />
selbst möchte Nachhaltigkeit in seine Messen aufnehmen. Er hat sich dazu verpflichtet, bereits bis zum Jahr 2030<br />
CO 2<br />
-neutral zu werden. Das sind 20 Jahre früher als im Pariser<br />
Klimaabkommen vorgesehen und 10 Jahre früher als vom Verband<br />
der deutschen Messewirtschaft (AUMA) angestrebt. Auf der Messe<br />
präsentieren sich, inmitten einer Vielzahl von interessanten<br />
Ausstellern und Experten, zum Teil wegweisende Konzepte und<br />
Innovationen, die darauf abzielen, eine Zukunft zu<br />
gestalten, in der Wirtschaft und Umwelt im Einklang<br />
stehen. Ein paar dieser Projekte stellen wir ihnen auf<br />
den folgenden Seiten schon heute vor. (gm)<br />
Bilder: Messe München, C. Strom– stock.adobe.com<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
Wasser<br />
ist kostbar!<br />
Eigentlich sollte<br />
man es nicht mit<br />
Füßen treten<br />
ZUKUNFTSTECHNIK FÜR NACHHALTIGE<br />
AUFBEREITUNG<br />
Der Gebläse- und Verdichterspezialist Aerzen präsentiert seine<br />
Konzepte für eine effiziente, ressourcenschonende und wirtschaftliche<br />
Wasser- und Abwasseraufbereitung auf der IFAT. Mit dabei ist<br />
auch eine Weltneuheit. Denn das Messe-Highlight ist der Product<br />
Launch der neuesten Schraubengebläse. Die Maschinen sind „eine<br />
absolute Weltneuheit und ihrer Zeit weit voraus“. Das Design setzt<br />
laut Datenblatt Maßstäbe hinsichtlich Energieeffizienz, Langlebigkeit,<br />
Maschinen-Footprint,<br />
Digitalisierung,<br />
Geräuscharmut sowie<br />
Wartungsaufwand<br />
und soll die Gebläse<br />
zum absoluten High<br />
Performer in der<br />
Prozesslufterzeugung<br />
machen. Auch der<br />
Bereich der Turbogebläse<br />
verzeichnet<br />
Neuzugänge. Neue<br />
Baugrößen ergänzen<br />
die Produktfamilie und erweitern das Anwendungsspektrum der<br />
luftgelagerten und wartungsfreien Technologie. Mit den laut Aerzen<br />
„kleinsten Footprints am Markt bei maximaler Energieeffizienz bieten<br />
Turbogebläse eine kompakte Power, die für den Belebungsprozess in<br />
der Abwasseraufbereitung unverzichtbar ist“. Aerzen auf der IFAT,<br />
Halle A3, Stand 351/450.<br />
www.aerzen.com<br />
TURBO-GEBLÄSE FÜR<br />
SAUBERES WASSER<br />
Zu jedem getauchten Belüftungssystem in der<br />
Abwasserreinigung gehört eine Druckluftzufuhr, um<br />
die Luft für den Austritt unter der Wasseroberfläche zu<br />
komprimieren. Speziell für diese Anwendung wurde<br />
von Invent das Iturbo-Gebläse entwickelt. Es ist ein<br />
Radialverdichter in<br />
ein- oder zweistufiger<br />
Ausführung.<br />
Der Verdichter wird<br />
direkt von einem<br />
Hochgeschwindigkeits-Permanentmagnetmotor<br />
angetrieben. Das Gebläse setzt auf Luftlager in stabiler<br />
Kartuschenbauweise anstelle dünnwandiger Folien.<br />
Die Turbo-Laufräder lassen sich für den Druck- und<br />
Durchflussbereich anpassen. Die Motorkühlung erfolgt<br />
durch ein 2-Wege-Luftkühlsystem für maximale<br />
Wärmeübertragung. Da das Kühlsystem unabhängig<br />
von der Prozessluft ist, kann das Gebläse auch bei<br />
extremen Umgebungstemperaturen von über 50 °C<br />
eingesetzt werden. Das Aggregat hat eine integrierte<br />
Siemens- oder Rockwell Steuerung und HMI-Touchpanel.<br />
Die Gebläse sind in einem Leistungsbereich von 22<br />
bis 400 kW und mit einem Förderdruck bis zu 150 kPa<br />
erhältlich. Invent auf der IFAT Halle A2, Stand 327/426.<br />
www.invent-uv.de<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Müller-Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de<br />
Profitieren Sie von unserem<br />
einmaligen Mediennetzwerk!
MESSESPECIAL IFAT<br />
SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
NIEDERDRUCK AUF DER IFAT<br />
Außergewöhnlich effizient und zukunftsweisend – so stellt ein<br />
Druckluftspezialist für den Niederdruckbereich seine Gebläse für die<br />
Wasseraufbereitung 4.0 dar. Auf der IFAT präsentiert er vielfältige<br />
Lösungen. Mit dabei sind Schraubengebläse, die jetzt mit Synchron-<br />
Reluktanz-Motor ausgestattet sind und diverse Turbogebläse.<br />
Wer für die Aufbereitung von Abwasser in kommunalen<br />
oder industriellen Kläranlagen, Bioreaktoren,<br />
Flotationsanlagen und so weiter Druckluft mit Differenzdrücken<br />
bis 1.100 Millibar und einem Volumenstrom<br />
von 5 bis 160 m³/min benötigt, für den können die<br />
Schraubengebläse der Serie CBS bis HBS von Kaeser die perfekte<br />
Lösung darstellen. Die Geräte haben Leistungen von 7,5 bis 250<br />
kW, je nach Bedarf ist somit fast immer das Richtige dabei.<br />
Die Geräte sind im Vergleich zu herkömmlichen Drehkolbengebläsen<br />
um bis zu 35 Prozent effizienter und bieten laut Hersteller<br />
auch gegenüber vielen in diesem Leistungsbereich angebotenen<br />
Gebläsen deutliche Vorteile in Punkto Energieeffizienz und<br />
Verfügbarkeit. Die Kaeser Schraubengebläse spielen ihre Vorteile<br />
besonders im Dauerbetrieb aus, womit sie sich wohl optimal für<br />
die Erzeugung der Belebungsluft in der Wasseraufbereitung, für<br />
Bioreaktoren, die Flotation und Fluidisierung eignen.<br />
Neuste Highlights der Serie sind die Baugrößen GBS und FBS<br />
mit einem Volumenstrom von 18 bis 72 m³/min und Druckdifferenzen<br />
von 0,3 bis 1,1 bar sowie Motorisierungen von 45 bis<br />
110 kW und CBS im Leistungsbereich 75 bis 160 kW mit einem<br />
Volumenstrom von 22 bis 104 m³/min sowie Differenzdrücken<br />
bis zu 1.100 mbar.<br />
TURBO GEZÜNDET<br />
Die jüngste Generation der drehzahlvariablen Schraubengebläse<br />
ist mit Synchron-Reluktanz-Motoren ausgestattet. Diese hocheffizienten<br />
Motoren sorgen dafür, dass sich bei Anlagen mit<br />
Frequenzumrichter deren Wirkungsgrad nochmals steigern lässt.<br />
Infolge der speziellen Rotorgestaltung ist die neue Motorengeneration<br />
laut Kaeser sehr robust und langlebig. Darüber hinaus sind<br />
alle Gebläse vollständige, anschlussfertige Maschinen und durch<br />
die smarte Steuerung Sigma Control 2 für Wasseraufbereitung 4.0<br />
besonders geeignet.<br />
Für noch mehr Druck sorgen die Turbo-Gebläse Pillaerator. Sie<br />
eignen sich für Volumenströme von 50 bis 267 m³/min und Differenzdrücke<br />
bis 1,3 bar. Hohe Energieeffizienz und eine intelligente<br />
Konzeption zeichnen diese Maschinen aus. Die smarte Magnetlagerung<br />
arbeitet verschleißfrei, ist gegen Spannungsausfall<br />
abgesichert und steuert aktiv die Rotorposition. Damit arbeitet<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL IFAT<br />
Turbogebläse<br />
arbeiten durch die<br />
berührungs- und<br />
schmiermittellose<br />
Magnetlagerung<br />
effizient und<br />
verschleißfrei<br />
die Lagerung drehzahlunabhängig und die Maschine ist jederzeit<br />
wieder startbereit. Darüber hinaus sorgt ein außenluftunabhängiges<br />
Kühlkonzept der Kernkomponenten für einen besonders<br />
langen unterbrechungsfreien Betrieb.<br />
Last but not least stellt Kaeser auf der IFAT noch seine mobilen<br />
Geräte vor. Die sind laut Datenblatt „leistungsstark, leicht,<br />
geräuscharm, vielseitig einsetzbar und einfach zu transportieren“.<br />
Das sind auch die wesentlichen Merkmale der kleinsten<br />
Modelle des Baukompressorenprogramms Mobilair, die es jetzt<br />
auch als Elektroversion gibt. Mit dem Tragegestell inklusive<br />
Druckluftnachkühler und Filterkombination für die 1 m³-Klasse<br />
lässt sich sogar technisch ölfreie Druckluft zur Verfügung stellen.<br />
So kann der M13E laut Hersteller einen kompakten Helfer<br />
bei der Rohrsanierung darstellen. Laut Hersteller ist er „so flexibel<br />
wie ein Schweizer Taschenmesser“. Kaeser finden Sie auf der<br />
IFAT in Halle A1, Stand 142/143.<br />
Bilder: Kaeser<br />
www.kaeser.com<br />
KLEIN MACHT SICH GROSS<br />
Schraubengebläse sind große Effizienzkünstler im<br />
Niederdruckbereich. Mit der CBS von Kaeser sind diese<br />
auch für kleinere Volumenströme verfügbar. Wer zum<br />
Beispiel Luft für die Abwasseraufbereitung in industriellen<br />
Kläranlagen mit einer Druckdifferenz bis 1.100 mbar<br />
benötigt, für den kann das Schraubengebläse mit einer<br />
Leistung von 7,5 bis 22 kW und mit 2,3 bis 12,2 m³/min<br />
Volumenstrom eine<br />
perfekte Lösung<br />
darstellen. Aber auch<br />
bei Anwendungen wie<br />
Flüssigkeitsbelüftung,<br />
Flotation, Fluidisierung<br />
und dem Einsatz in<br />
Bioreaktoren hat das<br />
Gebläse durchaus seine<br />
Vorteile. Es ist im<br />
Vergleich zu herkömmlichen<br />
Drehkolbengebläsen<br />
um bis zu<br />
35 Prozent effizienter<br />
und hat laut Hersteller<br />
gegenüber vielen auf dem Markt befindlichen Schraubenund<br />
Turbogebläsen energetische Vorteile im zweistelligen<br />
Bereich. Durch seinen großen Volumenstrom-Regelbereich<br />
deckt das Gebläse auch sehr kleine Luftbedarfe<br />
ab. Die werden unter anderem durch den Einsatz von<br />
Rotoren mit Sigma Profil erzielt.<br />
Die CBS lassen sich direkt nebeneinander aufstellen. Je<br />
nach Wunsch sind sie mit integriertem Frequenzumrichter<br />
oder Stern-Dreieck-Schaltung ausgestattet. Die<br />
schlupffrei arbeitenden Synchron-Reluktanzmotoren der<br />
Ausführungen mit Frequenzumrichter erhöhen die<br />
Gesamteffizienz zusätzlich. Die Schraubengebläse werden<br />
als anschlussfertige Anlagen (mit Leistungselektrik und<br />
Steuerung Sigma Control 2) geliefert und lassen sich ohne<br />
zusätzlichen Aufwand sofort in Betrieb nehmen. Die<br />
ebenfalls integrierte Gebläsesteuerung Sigma Control 2<br />
sorgt für umfangreiche Überwachung und Anbindung<br />
jedes Einzelgerätes an betriebliche Kommunikationsnetzwerke.<br />
Durch die smarte Steuerung lassen sich die<br />
Gebläse auch in das Sigma Network einbinden, und so<br />
auch mit der maschinenübergreifenden Steuerung Sigma<br />
Air Manager 4.0 nutzen.<br />
UNTERNEHMEN<br />
KAESER KOMPRESSOREN SE<br />
Carl-Kaeser-Str. 26, 96450 Coburg<br />
Tel. 09561 6400<br />
E-Mail: international@kaeser.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 37
MESSESPECIAL IFAT<br />
NACHHALTIGE DIGITALE WASSERWIRTSCHAFT<br />
VOM PLÄTSCHERN ZUR WELLE<br />
Partnership of a Lifetime – mit dieser Kernbotschaft präsentiert sich ein<br />
führendes Unternehmen im Bereich Wassertechnologie auf der IFAT München.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf innovativen Lösungen für den Umgang mit<br />
(Ab-)Wasser. Zentrale Themen sind Digitalisierung und Recycling von Wasser.<br />
Extreme Wetterereignisse, eine alternde Infrastruktur und<br />
die fortschreitende Digitalisierung der Wasserwirtschaft<br />
stellen Unternehmen aus Industrie vor wachsende Herausforderungen.<br />
Daher konzentriert sich Xylem auf ganzheitliche<br />
und nachhaltige Lösungen mit Innovationen für industrielle<br />
Anwendungen entlang des Wasserkreislaufs. Unter dem Motto<br />
„Partnership of a Lifetime“ ermutigt der Wassertechnologie-Spezialist<br />
Messebesuchern der IFAT, den neuen Problemstellungen<br />
gemeinsam mit dem Spezialisten zu begegnen und Nachhaltigkeit<br />
in das Tagesgeschäft miteinzubeziehen, unter anderem<br />
durch Digitalisierung und die Wiederverwendung von Wasser.<br />
BIER FÜR DEN KLIMASCHUTZ<br />
Das Aqua Forum auf dem Xylem Stand gibt Interessenten die Gelegenheit,<br />
täglich an Gesprächsrunden teilzunehmen und sich<br />
über Innovationen zu informieren. Ab 16:00 Uhr wird außerdem<br />
das eigens entwickelte Reuse Brew ausgeschenkt. Das Bier – ein<br />
bayerisches Helles – wird in Zusammenarbeit mit der Technischen<br />
Universität München (TUM), der Stadtentwässerung Weißenburg<br />
und der Forschungsbrauerei Weihenstephan aus hochwertig<br />
aufbereitetem Abwasser gebraut. Dabei ist die Kombination<br />
von Ozon und Aktivkohle ein bewährtes Verfahren zur Spu-<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL IFAT<br />
VERSCHIEDENE LÖSUNGEN DES HERSTELLERS<br />
TRINKWASSERTAFEL<br />
MIT ADAPTIVER N-TECHNOLOGIE<br />
Durch die Kombination<br />
des IQ Sensor Net<br />
Systems mit den intelligenten<br />
IDS-Sensoren<br />
liefert die Messtafel<br />
genaue und zuverlässige<br />
Ergebnisse. Es ermöglicht<br />
Wassereinsparung durch<br />
geringen Volumenstrom<br />
und überzeugt durch ein<br />
effizientes Design für<br />
eine einfache Handhabung<br />
im Arbeitsalltag.<br />
Der Concertor 6030 (Aufmacherbild) ist die Erweiterung<br />
des bekannten Abwassersystems Flygt Concertor, das<br />
erste Pumpsystem mit integrierter Intelligenz. Die eigens<br />
entwickelte Innovation ist in der Lage die Betriebsbedingungen<br />
zu erfassen und passt dann sein Verhalten in<br />
Echtzeit an. Das System bietet laut Xylem eine einzigartige<br />
verstopfungsfreie Leistung.<br />
ULTRASCHALL-GROSS-<br />
WASSERZÄHLER<br />
Der Ultraschall-Großwasserzähler<br />
Cordonel ermöglicht laut<br />
Hersteller effizientes und<br />
intelligentes Wassermanagement<br />
und überzeugt mit<br />
genauen und zuverlässigen<br />
Messwerten, umfangreichen<br />
Messdaten und fortschrittlicher<br />
Kommunikationstechnik.<br />
ANALYSE- UND STEUERUNGSPLATTFORM<br />
Das Rivo-System dient als<br />
gemeinsame Analyse- und<br />
Steuerungsplattform, die eine<br />
breite Palette von Wasseraufbereitungsverfahren<br />
nahtlos<br />
integriert. Betreiber können<br />
Aufbereitungssysteme in<br />
mehreren Anlagen aus der<br />
Ferne verwalten und isolierte<br />
Abläufe aufbrechen.<br />
renstoffelimination, das Xylem auch in einer integrierten Lösung,<br />
dem OxeliaTM-Prozess, anbietet. Die anschließende Nanofiltration<br />
sorgt für eine Teilenthärtung des Wassers und ist eine zusätzliche<br />
Barriere für Pathogene und organische Wasserinhaltsstoffe.<br />
In einem letzten Behandlungsschritt, dem Mipro-Verfahren von<br />
Xylem mit ultraviolettem Licht und Wasserstoffperoxid, einem<br />
sogenannten „Advanced Oxidation Process“ (AOP), wird das<br />
Wasser erneut desinfiziert und restliche Verbindungen, die die<br />
Membran passieren können, oxidiert. Das so aufbereitete Wasser<br />
erfüllt höchste Trinkqualitätsstandards. „Durch das Reuse-Brew-<br />
Projekt stellen wir nicht nur hervorragendes Bier her, sondern<br />
schärfen auch das Bewusstsein für das große Potenzial von Wasserrecycling<br />
im Kampf gegen Wasserknappheit. Besonders die lokale<br />
Nutzung der Ressource Abwasser kann eine Entlastung für<br />
Grundwasservorkommen sein und besonders in Trockenzeiten<br />
einen signifikanten Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, erklärt<br />
Christine Wall-Pilgenröder von Xylem.<br />
SMARTES WASSER: XYLEM VUE<br />
Neben Nachhaltigkeitsfragen ist die digitale Transformation der<br />
Branche eines der wichtigsten Themen auf dem diesjährigen<br />
Messestand der IFAT. Mit der Plattform Xylem Vue powered by<br />
Goaigua ermöglicht das Unternehmen, Daten von Wassernetzen<br />
zu erfassen und sie zur Optimierung auszuwerten. So lassen sich<br />
sowohl Wasserverluste reduzieren als auch die betriebliche Effizienz<br />
steigern. Mit moderner Datenerkennung, der Verarbeitung<br />
von Algorithmen sowie innovativen Modellierungstechnologien<br />
und digitalen Zwillingen werden (Ab-)Wassersysteme zuverlässig<br />
analysiert und daraufhin energieeffizient und kostensparend<br />
ausgerichtet.<br />
Auf dem Stand zu finden sind außerdem Labor- und Messtechnik,<br />
Online-Sensorik und Datenmanagement von Xylem Analytics.<br />
Der thematische Schwerpunkt liegt hier auf dem kosteneffizienten<br />
Betrieb und Online-Überwachung zur Sicherstellung gesetzlicher<br />
Vorschriften und Grenzwerte sowie Gewässerschutz.<br />
INNOVATIVE PUMPENTECHNOLOGIE<br />
Xylem entwickelt innovative Pumpentechnologien und führte<br />
1997 ein besonderes Laufrad-Design ein, um Pumpenverstopfungen<br />
zu verhindern. Seitdem gibt es kontinuierliche Weiterentwicklungen,<br />
um mit intelligenten sowie energieeffizienten Pumpenlösungen<br />
den störungsfreien Betrieb von Pumpstationen und<br />
Anlagen zu sichern. Maßgeschneiderte integrierte Systemlösungen<br />
wie das intelligente Abwassersystem Concertor mit adaptiver<br />
N-Technologie haben sich laut Hersteller in der Praxis vielfach<br />
bewährt und Industrieunternehmen können durch das System<br />
ihre Service-Einsätze verringern und bis zu 70 Prozent an Energie<br />
einsparen. Weiteres Highlight wird der Außenbereich auf der<br />
IFAT sein, wo Xylem im Atrium seine Mietlösungen und das<br />
Service-Angebot vorstellt. Xylem auf der IFAT, Stand B1.150<br />
Bilder: Xylem<br />
www.xylem.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH<br />
Bayernstraße 11, 30855 Langenhagen<br />
Tel. 0511 78000<br />
E-Mail: Info.de@xylem.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 39
MESSESPECIAL IFAT<br />
FLACHMATRIZENPRESSE<br />
GUT GEPRESST IST<br />
HALB RECYCELT<br />
Zu Pellets<br />
verarbeitete<br />
Kunststoffabfälle<br />
lassen sich zur<br />
Wiederverwertung in<br />
einen chemischen<br />
Recyclingprozess<br />
einspeisen<br />
Mit seinem technischen Know-how im Bereich<br />
der Kreislaufwirtschaft ist ein Pressenspezialist<br />
auch in diesem Jahr wieder auf der IFAT in<br />
München vertreten. Dort stellt das Reinbeker<br />
Maschinenbauunternehmen seine vielseitig<br />
einsetzbare Flachmatrizenpresse aus.<br />
Als Leitmesse für die Bereiche Wasser, Abwasser, Recycling<br />
und Kommunaltechnik zeigte die IFAT Munich laut<br />
Eigenaussage „innovative Ideen und umweltfreundliche<br />
Lösungen für industrielle und kommunale Herausforderungen“.<br />
Amandus Kahl aus Reinbek möchte dazu mit seiner<br />
Flachmatrizenpresse einen wichtigen Beitrag zum Schwerpunktthema<br />
der Messe, „Innovative und effiziente Abfall- und Recyclingwirtschaft“,<br />
leisten. Deshalb sind die Reinbeker auch auf der<br />
Messe vertreten, und zwar unter anderem mit ihrer Pelletpresse,<br />
die diverse Abfallprodukte in Sekundärrohstoffe verwandelt, egal<br />
Das chemische Recycling besteht aus vielen einzelnen<br />
Prozessschritten, die genau aufeinander abgestimmt sein<br />
müssen. Um den gesamten Vorgang möglichst effizient<br />
und wirtschaftlich zu gestalten, ist die Aufbereitung von<br />
Kunststoffabfall besonders wichtig. Hierbei stellt die<br />
Flachmatrizenpresse von A. Kahl einen wichtigen<br />
Baustein dar. Denn durch die geringe Schüttdichte des<br />
Kunststoffabfalls und den großen anfallenden Mengen<br />
ergeben sich enorme Volumina, die es zu verarbeiten gilt.<br />
Durch die Pelletierung lassen sich die nachgeschalteten<br />
Prozesse, besonders die Extrusion, kontinuierlich und<br />
gleichmäßig speisen.<br />
ob Kunststoffe, Textilien oder Reifen. Auf der Messe können sich<br />
Interessierte selbst ein Bild von der Flachmatrizenpresse des<br />
Typs 45-1000 machen.<br />
AUCH KLÄRSCHLAMMPELLETS MÖGLICH<br />
Neben der Herstellung von Ersatzbrennstoffen und Holzpellets<br />
verarbeiten Pressen dieses Typs unter anderem großvolumige<br />
Kunststoffabfälle zu kompakten, dosierbaren Pellets, die sich anschließend<br />
in einen chemischen Recyclingprozess einspeisen<br />
lassen. Durch diese Wiederaufbereitung von Kunststoff im Sinne<br />
der Kreislaufwirtschaft schonen Unternehmen nicht nur fossile<br />
Ressourcen, sondern sparen auch CO 2<br />
-Emissionen ein – ein großer<br />
Mehrwert für die Umwelt. Auch Alttextilien können mittels<br />
Pelletierung und Altreifen mittels Granulierung für die Wiederverwertung<br />
aufbereitet werden, und die Anlage von A. Kahl wird<br />
auch der steigenden Nachfrage nach pelletiertem Klärschlamm<br />
gerecht. Dieses organische Abfallprodukt lässt sich, in Form von<br />
Klärschlammpellets, staubfrei und somit sicher sowie kostengünstig<br />
zum Ort der Verwertung transportieren. Die Klärschlammpellets<br />
werden vor allem in der thermischen Verwertung<br />
eingesetzt. Zudem rückt Klärschlamm oder auch Klärschlammasche<br />
insbesondere zur Rückgewinnung von Phosphor<br />
für den Einsatz in der Düngemittelherstellung in den Fokus des<br />
Interesses. IFAT: Halle B4, Stand 317<br />
Bilder: Amandus Kahl<br />
www.akahl.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
AMANDUS KAHL GmbH & Co. KG<br />
Dieselstraße 5–9, 21465 Reinbek<br />
Tel. 040 727710<br />
E-Mail: info@amandus-kahl-group.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL IFAT<br />
FESTSTOFFZERKLEINERER<br />
NEUE ZERKLEINERUNGS-<br />
TECHNIK AUF DER IFAT<br />
Pünktlich zur diesjährigen IFAT präsentiert ein<br />
Münsterländer Unternehmen seinen aktualisierten<br />
Feststoffzerkleinerer. Der greift auf ein<br />
neues Zerkleinerungskonzept zurück.<br />
Es werden bessere Zerkleinerungsergebnisse<br />
und längere Standzeiten versprochen.<br />
Börger ist bekannt für hochwertige Drehkolbenpumpen.<br />
Aber das Münsterländer Maschinenbauunternehmen<br />
kann noch mehr. Um Pumpen und Anlagentechnik zu<br />
schützen, präsentiert das Unternehmen auf der IFAT seinen<br />
neuen Feststoffzerkleinerer Orbitgrinder. Damit haben die<br />
Ingenieure das Prinzip der Lochscheibenzerkleinerung neu gedacht.<br />
Herzstück des Zerkleinerers sind sternförmig angeordneten<br />
Schneidmesser, die innerhalb eines runden Schneidkorbes<br />
DIE MESSER HABEN ÜBERALL<br />
IDENTISCHE UMFANGS-<br />
GESCHWINDIGKEITEN<br />
rotieren. Diese Technik soll an allen Stellen des Schneidkorbes<br />
eine konstant gute und gleichmäßige Schneidqualität erreichen.<br />
Das Gerät lässt sich in nahezu jeder Anlage nachrüsten, indem<br />
der Anwender es einfach in die Rohleitung vor einer Pumpe installiert.<br />
Funktionsprinzip: Die Pumpe saugt das feststoffbelastete<br />
Fluid durch den Zerkleinerer. Dessen Geometrie haben die<br />
Konstrukteure strömungstechnisch optimiert. Nun sinken Steine,<br />
Metallgegenstände und sonstige Störstoffe in den Störstoffabscheider.<br />
Flüssigkeit und Feststoffe werden zum runden<br />
Schneidkorb geführt. Hier rotieren die sternförmig angeordneten<br />
Schneidemesser über die Oberfläche des Schneidkorbes. Die Fest-<br />
stoffe werden zerkleinert und fließen mit der Flüssigkeit radial<br />
durch den Schneidkorb.<br />
GLEICHE FESTSTOFFDURCHSÄTZE<br />
Der Anpressdruck der drei Schneidmesser wird individuell und<br />
automatisch nachgestellt. Zusammen mit der gleichmäßigen<br />
Umfangsgeschwindigkeit werden gleichbleibend gute Schneidergebnisse<br />
realisiert. Hintergrund: Lochscheibenzerkleinerer<br />
arbeiten meist mit einer Schneidpatte, auf der Messer rotieren.<br />
Nachteil dabei sind die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten.<br />
Dies führt zu überhöhtem Verschleiß und unterschiedlich<br />
guten Zerkleinerungsergebnissen. Mit dem neuen Konzept von<br />
Börger gibt es an jeder Stelle der Messer identische Umfangsgeschwindigkeiten<br />
und Feststoffdurchsätze.<br />
Der Orbitgrinder ist nach dem Maintenance in Place (MIP)-<br />
Prinzip aufgebaut. Sämtliche Wartungsarbeiten lassen sich am<br />
Standort des Gerätes durchführen, ohne dass er dafür aus der<br />
Rohrleitung genommen werden muss. Um Zugang zu den Verschleißteilen<br />
zu bekommen, klappt der Techniker den Schnellschlußdeckel<br />
nach oben. Dann entnimmt er den Auffangkorb mit<br />
den angesammelten Störstoffen und leert ihn. Ein Austritt der<br />
Flüssigkeit während der Wartungsarbeiten findet somit nicht statt.<br />
Börger auf der IFAT: Halle B1 Stand 439/538.<br />
Bilder: Börger<br />
www.boerger.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Börger GmbH<br />
Benningsweg 24, 46325 Borken-Weseke<br />
Tel. 02862 91030<br />
E-Mail: info@boerger.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 41
PERSÖNLICH<br />
PRODUKTMANAGERIN ULRIKE STORM<br />
OHNE TECHNIK KOMMT<br />
MAN NICHT AUS<br />
Frauen sind in naturwissenschaftlichen<br />
Berufen noch immer unterrepräsentiert. Nur<br />
knapp 20 Prozent aller erwerbstätigen Ingenieure<br />
sind Frauen. Aber es gibt sie doch. Im<br />
Interview erzählt Ulrike Storm ihre Geschichte.<br />
Sie sind als Produktmanagerin tätig. Was ist für Sie grundsätzlich<br />
das Reizvolle an dieser Tätigkeit?<br />
Da gibt es mehrere Aspekte, die den Beruf für mich reizvoll machen.<br />
Ich freue mich, wenn ich dem Kunden eine Lösung für<br />
seine Anwendung anbieten kann. Es ist interessant, wie verschiedenartig<br />
die Anwendungen der Kunden sind. Seitens Gerätehersteller<br />
und Anlagenbauer bedarf es zudem immer wieder<br />
individueller Entwicklungen an Mess-Sensoren und -technik<br />
oder auch Armaturen, die auf die jeweiligen Einsatzbedingungen<br />
und Einbausituationen abgestimmt sein müssen. Der andere<br />
spannende Aspekt ist die Messtechnik als solches, die mich<br />
fasziniert. Es ist die Funktionsweise der jeweiligen Messmethode<br />
und -Technologie, dass und wie beispielsweise mit elektrochemischen<br />
und optischen Messverfahren eine Messgröße, wie<br />
der pH-Wert oder in Wasser gelöster Sauerstoff, gemessen werden<br />
kann.<br />
bezug und die Unterstützung meiner Kollegen hat das, denke<br />
ich, gut funktioniert.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf<br />
ein- oder umsteigen möchten?<br />
Ich würde jedem Menschen bei der Wahl eines Berufes immer<br />
dazu raten, seiner individuellen Neigung und Intuition zu folgen,<br />
das Berufsleben soll doch Freude machen. Ich denke, es ist<br />
wichtig zu erkennen, aus welcher Motivation man sich für das<br />
eine oder andere entscheidet.<br />
Aber zurück zu Ihrer Frage. Wenn ich einer Frau überhaupt einen<br />
Rat zur Berufswahl geben kann, dann in der Hinsicht, auf<br />
Berufe mit hoher zeitlicher Flexibilität zu schauen, um auch<br />
möglichst viel Zeit für die eigenen heranwachsenden Kinder zu<br />
haben, und so Mutter und Beruf möglichst gut zu verbinden.<br />
www.jumo.de<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Mein Arbeitsalltag ist geprägt von der Bearbeitung von<br />
Kundenanfragen. Dabei geht es oft um Fragen nach<br />
dem bestgeeigneten Sensor für die jeweilige Anwendung,<br />
nach Materialbeständigkeit und Einsatzfähigkeit<br />
der Produkte und anderer technischer<br />
Belange. Darüber hinaus initiiere und begleite<br />
ich Entwicklungsprojekte für Produkte, die<br />
spezifisch für den Kunden designed werden.<br />
Das Festlegen von marktgerechten Produktpreisen<br />
fällt ebenso in mein Metier.<br />
Sie haben sich zur Fachkraft für Umweltschutz<br />
weitergebildet. Aktuell sind Sie in<br />
einem eher technischen Bereich tätig. Wie<br />
empfanden Sie als Frau diesen Wechsel?<br />
Ohne Technik kommt man weder im Alltag<br />
noch im Beruf aus. Aber es stimmt,<br />
dass ich während meiner Ausbildungsphase<br />
in Richtung Landschaftsplanung<br />
und Umweltschutz tendierte. Mein beruflicher<br />
Einstieg führte mich dann in die Wasser-<br />
und Abwassertechnik, jetzt bin ich in der<br />
Messtechnik für Flüssigkeitsanalyse tätig. Die<br />
Technik von Messsystemen war zu Beginn ein<br />
neues Terrain für mich und natürlich musste ich<br />
mich da erst einfinden. Durch den Anwendungs-<br />
ULRIKE STORM IST BEI JUMO ALS<br />
PRODUKTMANAGERIN TÄTIG<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 05/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 28.05.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 10.05.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 ACHEMA: Diese sechs Buchstaben sind Programm.<br />
Die nächste Ausgabe steht ganz im Zeichen der Messe<br />
Achema in Frankfurt.<br />
Bild: Dechema<br />
02 SEW-Eurodrive und Hugo Beck haben gemeinsam<br />
eine zukunftsweisende und nachhaltige Automatisierungslösung<br />
geschaffen.<br />
Bild: SEW<br />
03 Ein Technikum ermöglicht Anwendern anspruchsvolle<br />
Vakuummischtrocknungen und Synthesereaktionen.<br />
Die Besonderheiten des Technikums lesen Sie in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Bild: Amixon<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Essenzen und Düfte bringen im Prozess besondere<br />
Anforderungen mit sich. Lösungen sind gefragt, bei denen<br />
der Hersteller auf Technologien eines deutschen<br />
Misch- und Dispergierspezialisten setzt.<br />
Bild: Ystral<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/04 43
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