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Wertvoll 2023/24

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Wer verstanden hat<br />

und nicht handelt,<br />

hat nicht verstanden.<br />

Wang Yang-Min


WERTVOLL<br />

VORWORT<br />

3<br />

WERTVOLL. Ein offenes Buch<br />

mit offenen Fragen.<br />

Und einem weiten Blick ...<br />

Das Leben ist in Jahrmillionen entstanden.<br />

WERTVOLL in einem Jahr. Ein Jahrbuch eben.<br />

Ein winziger Ausschnitt, ein Augenblick,<br />

eine Momentaufnahme. Ein Moment zum<br />

Staunen über die Werte des Wohnens.<br />

Und zum Nachdenken über unsere Zukunft.<br />

WERTVOLL <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong>.<br />

Werte haben Zukunft.


4<br />

INHALTSÜBERSICHT<br />

Seiten<br />

Wende<br />

STORY<br />

READY<br />

TO READ?<br />

10 INTERVIEWS<br />

8<br />

VOM DENKEN<br />

ZUM TUN<br />

NACHHALTIG<br />

NACHDENKLICH


WERTVOLL INHALT 5<br />

52<br />

FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

HEIMATUFER &<br />

BEAUFORT<br />

Ludwigshafen<br />

56<br />

FREISBERG<br />

Die inneren<br />

Werte<br />

Kooperation<br />

58<br />

FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

AM FLUSS<br />

LOOP_SIDE<br />

Speyer<br />

62<br />

FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

AM FLUSS<br />

SQUARE_SIDE<br />

Speyer<br />

64<br />

PROJEKT IM BAU<br />

AM FLUSS<br />

WATER_SIDE<br />

Speyer<br />

68<br />

PROJEKT IM BAU<br />

KÖNIGSKINDER<br />

SPINELLI<br />

Mannheim


6<br />

74<br />

KOOPERATION MIT PRIMAKLIMA<br />

Machen<br />

statt<br />

reden<br />

76<br />

82<br />

Ab in den<br />

Süden...<br />

PROJEKT IM BAU<br />

ELF FREUNDE<br />

Bahnstadt<br />

Heidelberg<br />

FERTIGGESTELLTES PROJEKT/<br />

PROJEKT IM BAU<br />

BERGHÖFE<br />

Riedberg<br />

Frankfurt<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

88<br />

HOSPITAL<br />

HEIDELBERG<br />

94<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

LOS 2 + LOS 3<br />

Wernau<br />

96<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

LAGARDE<br />

Bamberg<br />

98<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

NECKARBOGEN<br />

Heilbronn<br />

100<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

SULLIVAN<br />

Mannheim<br />

102<br />

WETTBEWERB<br />

Grüner<br />

Wohnen<br />

Paderborn<br />

104<br />

WETTBEWERB<br />

Dach<br />

Denker<br />

Spinelli Mannheim


WERTVOLL<br />

INHALT<br />

7<br />

106<br />

WETTBEWERB<br />

Out of<br />

the box<br />

Landau<br />

108<br />

WETTBEWERB<br />

Höhen<br />

Lage<br />

Remshalden<br />

114<br />

IM GESPRÄCH<br />

Thomas Esslinger<br />

Und tschüss!<br />

110<br />

WETTBEWERB<br />

Family<br />

Hub<br />

Hubland Würzburg<br />

112<br />

WETTBEWERB<br />

Lieblings<br />

Häuser<br />

Neckarwestheim<br />

113<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Ausgezeichnete<br />

Qualität<br />

117<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Norbert Landshut<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

118<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Unser<br />

Top Team<br />

120<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Wenn die Loge zur<br />

Bühne wird<br />

LOGE SAP ARENA<br />

1<strong>24</strong><br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Amsterdam<br />

All inclusive<br />

126<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Ende gut,<br />

alles gut<br />

128<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

IMPRESSUM


8<br />

/ VOM DENKEN ZUM TUN<br />

Nachhaltig<br />

nachdenklich<br />

Nachhaltigkeit. Ein wichtiges Wort. Ein<br />

wertvoller Gedanke. Ein hoher Anspruch.<br />

Und ganz gewiss die einzige Strategie,<br />

die uns sicher in Richtung Zukunft führt.


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

9<br />

Nachhaltigkeit prägt unseren Alltag, prägt das Leben.<br />

Wie ein Denkmal, in Stein gemeißelt, fordert sie uns auf,<br />

innezuhalten und zu reflektieren: „Denk mal.“<br />

Genau das wollen wir in diesem Buch tun: Nachdenken über<br />

Nachhaltigkeit. Über Zukunftsfähigkeit und Gerechtigkeit.<br />

Wir werden Denkanstöße geben. Nachdenken. Vordenken.<br />

Weiterdenken. Auf komplexe Fragen keine simplen Antworten<br />

geben. Wir wollen es uns nicht leicht machen. Nicht<br />

„Schwarz-Weiß“, kein „Entweder-Oder“, nicht „Ganz oder<br />

gar nicht“. Wir werden auch nicht den Beweis führen, dass<br />

gerade wir als DEUTSCHE WOHNWERTE die Auszeichnung<br />

„nachhaltig“ verdient hätten (wenngleich wir alles daran<br />

setzen, diesem Ziel immer näher zu kommen).<br />

Die Zukunft kommt von alleine. Die „Zukunftsfähigkeit“<br />

leider nicht. Dafür braucht es Mut, Leidenschaft, Vision,<br />

Vertrauen, Innovation, Kreativität, Fleiß, Freude, Herzblut,<br />

Qualität, Design, Ausdauer, Anspruch, Offenheit, Verantwortung,<br />

Erfahrung, Teamgeist.<br />

Vielleicht sind gerade Werte das nachhaltigste, was es gibt.<br />

In diesem Sinne legen wir Ihnen diese Ausgabe von WERTVOLL<br />

in besonderer Weise ans Herz. Zur nachhaltigen Lektüre.


10


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

11<br />

10 Interviews, 10 Perspektiven,<br />

10 inspirierende Begegnungen –<br />

10 von vielen,<br />

für die Nachhaltigkeit<br />

mehr ist als ein Wort ...<br />

Wir müssen reden. Über Nachhaltigkeit. Denn damit<br />

stehen wir als Immobilienbranche im Fokus und in der<br />

Verantwortung.<br />

Wir müssen reden. Wir müssen uns austauschen.<br />

Und vor allem müssen wir zuhören. Andere zu Wort<br />

kommen lassen. Erkennen, um handeln zu können.<br />

Wir haben 10 Persönlichkeiten eingeladen, uns von<br />

ihrer individuellen Sicht auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

zu berichten. Keine Bestsellerautoren. Keine Keynote<br />

Speaker. Zehn Geschäftspartner, Mitarbeiter oder<br />

Freunde. Zehn Frauen und Männer, für die nachhaltiges<br />

Handeln längst den Alltag bestimmt.<br />

Was uns verbindet, ist mehr als nur unser Business.<br />

Es sind die Werte, die wir teilen, und die unser Miteinander<br />

prägen und wertvoll machen.<br />

Lassen Sie sich inspirieren von Ralf Klöpfer, Johann Senner,<br />

Prof. Dr. Rainer Kilb, Elisabeth Carone, Jürgen Odszuck,<br />

Prof. Hellmut Raff, Aaron Marquardt, Lars Forjahn, Lara<br />

Katscher und Uwe Sturm.


12<br />

RALF<br />

KLÖPFER<br />

LEIDENSCHAFTLICHE<br />

INNOVATIONSLUST MIT<br />

JEDER MENGE MUT


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

13<br />

RALF KLÖPFER<br />

MVV Energie AG, Mannheim. Mitglied des Vorstands<br />

MU<br />

T<br />

Was bei uns draufsteht, ist auch drin. Bei den<br />

Nachhaltigkeitszielen von MVV gibt es keinen<br />

Ablasshandel, keine Kompensation, kein<br />

Kleingedrucktes. Mit den Maßnahmen, die<br />

wir definiert haben, werden wir unser #klimapositiv-Ziel<br />

erreichen. Da bin ich mir sicher.<br />

WERTVOLL: Herr Klöpfer, einer der Kulturwerte<br />

von MVV lautet „Mut“. Ist Mut ein<br />

zentrales Element für die Energieversorgung<br />

der Zukunft?<br />

Ja, klar. Wenn ich was verändern will in einer<br />

Zukunft, die immer weniger planbar ist, dann<br />

brauche ich Mut. Wir haben uns als MVV das<br />

Klimaziel gesetzt, in absehbarer Zeit nicht nur<br />

klimaneutral, sondern klimapositiv zu sein. Das<br />

war mutig, denn die Energiewirtschaft gehört<br />

zu den größten Emittenten von CO 2<br />

. Heute sind<br />

wir als erstes deutsches und eines der ersten<br />

Energieunternehmen weltweit von der Science<br />

Based Targets initiative (SBTi) als Net-Zerokompatibel<br />

zertifiziert. Das heißt: Unsere Ziele<br />

und die Maßnahmen, die wir geplant haben,<br />

funktionieren. Mut zahlt sich aus.<br />

WERTVOLL: 100 % grüne Fernwärme bis 2030,<br />

Wärmepumpen, Photovoltaik – Energieversorgung<br />

in Mannheim wird in den nächsten<br />

Jahren sehr bunt sein ...<br />

Innovation bedeutet „Erneuern“. Wir müssen<br />

unser Denken über Energie völlig erneuern.


14<br />

Früher war jedem klar: Strom fließt vom<br />

Kraftwerk zum Kunden. Heute fließt Strom<br />

zum Kunden – und vom Kunden zurück zum<br />

Kraftwerk.<br />

Früher gab es ein paar Großkraftwerke –<br />

heute gibt es Millionen von Kleinkraftwerken.<br />

Jedes Gebäude ist ein potenzieller Stromlieferant.<br />

Lassen Sie uns noch einen Schritt<br />

weiterdenken: Moderne Elektrofahrzeuge<br />

verfügen bereits heute über bidirektionale<br />

Lademöglichkeiten – das heißt, jedes Fahrzeug<br />

ist ein mobiler Energiespeicher, der bei<br />

intelligenter digitaler Vernetzung nicht nur<br />

Energie verbrauchen, sondern auch Energie<br />

speichern und abgeben könnte. Das würde<br />

viele Speicherprobleme lösen. Es ist viel<br />

mehr machbar, als wir uns heute vorstellen<br />

können. Das ist genial – aber es stellt alles<br />

auf den Kopf. Diese „Miniaturisierung“ können<br />

wir nur steuern, wenn wir neu denken. Und<br />

wenn wir intelligente Digitalisierungslösungen<br />

einsetzen.<br />

WERTVOLL: Technisch ist vieles denkbar<br />

und machbar. Aber lassen sich die kreativen<br />

Ideen auch wirklich in die Tat umsetzen?<br />

Was wirklich machbar ist, sehen wir immer<br />

dann, wenn wir mit Partnern zusammenarbeiten,<br />

die ebenso kreativ und visionär<br />

denken wie wir. Innovative Immobilienentwicklungen,<br />

die wir als Energiepartner der<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE begleiten, sind in<br />

Sachen Energieversorgung und Energieeffizienz<br />

wegweisend.<br />

Natürlich gibt es noch viel zu tun. Ich bin<br />

gebürtiger Schwabe und im Schwäbischen<br />

würden wir sagen: „Des isch koi gmäht’s<br />

Wiesle!“ Anstatt mutig Schritt für Schritt nach<br />

vorne zu gehen, stehen wir viel zu oft auf der<br />

Bremse: Für Photovoltaikanlagen gibt es bei<br />

uns in Deutschland 600 bis 700 unterschiedliche<br />

Genehmigungsprozesse!<br />

Aber statt zu jammern, entwickeln wir für uns<br />

neue Lösungsansätze: Zum Beispiel haben<br />

wir erkannt, dass wir als großes Energieunternehmen<br />

viel mehr können, als „nur“ Energie<br />

zu liefern. MVV genießt das Vertrauen vieler<br />

Bürger. Und so haben wir uns ganz bewusst<br />

zum „Beratungsunternehmen“ entwickelt:<br />

Welche Energieversorgung ist für den einzelnen<br />

Bürger in seinem Stadtteil in seiner Straße<br />

in seinem Haus die beste? Welche Wünsche<br />

und finanziellen Möglichkeiten gibt es?<br />

Unsere Energieberater setzen sich mit dem<br />

Kunden zusammen und planen gemeinsam,<br />

wie viele PV-Paneele auf das Dach kommen,<br />

wann und wie die Heizungsanlage erneuert<br />

wird, ob Fernwärme oder Wärmepumpe die<br />

bessere Lösung ist und wie sich das Ganze<br />

finanzieren lässt. Dabei beraten wir systemübergreifend<br />

und unabhängig von Lieferanten.<br />

Das schafft Vertrauen und führt in vielen<br />

Fällen zu einer Beauftragung und Umsetzung.<br />

WERTVOLL: Um Klimaschutzziele zu erreichen,<br />

spielt Kompensation, zum Beispiel<br />

durch die Aufforstung von Wäldern oder<br />

Wiedervernässung von Mooren, eine zentrale<br />

Rolle. Die MVV will ihre ehrgeizigen Klimaziele<br />

ohne Kompensation erreichen.<br />

Ein gesundes Selbstvertrauen?<br />

Ja, Vertrauen in die Wirksamkeit unserer<br />

Maßnahmen. Und wir sehen, dass wir mit ihnen<br />

vorankommen. Die „Smart City Mannheim“ ist<br />

ein schönes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung<br />

die Lebensqualität in unserer Stadt<br />

nachhaltig verbessern kann. Der erste Schritt<br />

ist eine flächendeckende Sensorik. Mannheim<br />

ist eine der drei heißesten Städte in<br />

Deutschland. Ein echter Hotspot. Aber wann<br />

ist es wo am heißesten? Welche Bereiche<br />

sollte man zu welcher Uhrzeit meiden?<br />

Wo bräuchten wir Verschattung? Wo mehr<br />

Begrünung oder eine Frischluftschneise?<br />

Sensoren messen die Temperaturen in<br />

der gesamten Stadt und die Messungen<br />

stehen in Echtzeit zur Verfügung. Über 30<br />

Prozent des gesamten Innenstadtverkehrs<br />

in Mannheim ist „Parkplatzsuchverkehr“. Wir<br />

können den Verkehr durch Echtzeitmessung<br />

vorhersagen und optimieren.<br />

Mit der Abfallsensorik können wir die Abfallmengen<br />

messen und ganze Müllwagenkolonnen<br />

einsparen. Kritische Kreuzungen werden<br />

mit Sensoren überwacht, damit die Feuerwehr<br />

rechtzeitig zum Einsatzort kommt.


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

15<br />

KI, Sensorik, LoRaWAN-Technologie,<br />

digitale Vernetzung – wir erschaffen<br />

einen digitalen Zwilling unserer Stadt.<br />

Und wir sehen schon heute, welche<br />

Auswirkungen unsere Ideen und Konzepte<br />

in Zukunft haben werden.<br />

Die „Zeitmaschine“ wird Wirklichkeit.<br />

Mehr über<br />

MVV<br />

Projekte<br />

Es wird zum Beispiel auch möglich sein, den<br />

Energiebedarf haushaltsgenau zu messen und<br />

mit verfügbaren Energiemengen abzugleichen.<br />

Dieses LoRaWAN-System mit niederenergetischen<br />

Funkwellen wird in Zukunft die Vernetzung<br />

aller Informationen ermöglichen. Und<br />

durch die Realtime-Technologie wird die Zeit<br />

zwischen „bemerken“ und „machen“ extrem<br />

verkürzt.<br />

WERTVOLL: Das klingt schon fast spielerisch?!<br />

Ich war als Kind leidenschaftlicher Legobauer.<br />

Und es hat mich immer fasziniert, wie sich Bausteine<br />

endlos zusammenfügen lassen zu einem<br />

Gesamtkunstwerk, das sich immer umbauen und<br />

weiterentwickeln lässt. Eins ist klar: Die Klimawende<br />

ist kein Spiel. Wir tragen eine unglaublich<br />

große Verantwortung, auch für die Generationen<br />

nach uns. Für eine lebenswerte und liebenswerte<br />

Welt. Aber bei aller Ernsthaftigkeit verspüre<br />

ich jeden Tag eine große Lust und Leidenschaft,<br />

neue Lösungen zu entdecken und kreativ an der<br />

Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken.<br />

Für mich gilt, schöpferisch für die Schöpfung<br />

tätig zu sein.<br />

WERTVOLL: Herr Klöpfer, vielen Dank für<br />

dieses inspirierende Gespräch.


16<br />

JOHANN<br />

SENNER<br />

BAUMMEISTER<br />

SEIT 40 JAHREN


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

17<br />

JOHANN SENNER<br />

Freier Landschaftsarchitekt und Büroinhaber Planstatt Senner, Überlingen<br />

HER<br />

ZB<br />

LUT<br />

Ich bin Landschaftsplaner! Ich bin Ökologe! Ich<br />

bin Designer! Stimmt! Denn Natur geht nur gemeinsam.<br />

Und schon vor dem ersten Atemzug<br />

eines Projekts sind wir als Team unterwegs!<br />

WERTVOLL: Herr Senner, seit über 40 Jahren<br />

ist die Umwelt- und Landschaftsplanung Ihre<br />

große Leidenschaft. Aber ohne eine gewisse<br />

„Leidensfähigkeit“ wäre diese Karriere wohl<br />

kaum denkbar?<br />

Etwas mit Leidenschaft anzugehen, mit Überzeugung<br />

und Herzblut, ist beides: Leiden und<br />

Schaffen. Und für echte Leidenschaft ist man<br />

bereit, vieles in Kauf zu nehmen. Woran ich<br />

wirklich leide, ist die Tatsache, dass es unserer<br />

Gesellschaft manchmal an Demut mangelt. Alles,<br />

was sich in der Natur ereignet, braucht seine<br />

Zeit. Zeit zum Erwachen, Zeit zum Gedeihen. Wir<br />

denken heute, dass sich alles sofort lösen lässt.<br />

Just in time. Aber wo der Wille ist, ist noch lange<br />

nicht der Weg! Eine 1.000-jährige Eiche wächst<br />

nicht von heute auf morgen. Auch dann nicht,<br />

wenn wir es gesetzlich fordern.<br />

WERTVOLL: Sie haben für sich und Ihre Mitarbeiter<br />

ein unumstößliches oberstes Prinzip<br />

definiert: „Ästhetik und Ökologie gehören<br />

zusammen.“ Gibt es in der heißen Phase der<br />

Klimakrise überhaupt noch Zeit und Raum für<br />

„Schönheit“?<br />

Sie können für einen Privatgarten Millionen ausgeben.<br />

Aber wenn das Ergebnis nicht „schön“<br />

ist, wenn der Freiraum keine Harmonie ausstrahlt,<br />

keine Philosophie spürbar ist, wenn Sie<br />

nicht durch Gerüche und visuelle Empfindungen


18<br />

berührt werden, wenn es keine Ästhetik gibt,<br />

dann war alles umsonst. Vielleicht nicht für<br />

den Bauherrn, aber für mich als Landschaftsarchitekt<br />

war dann alle Mühe vergebens. Eine<br />

Wärmepumpe hingegen muss nicht schön sein.<br />

Sie muss nur „pumpen“.<br />

Aber Grünflächen, Gärten, Baumhaine beleben<br />

unsere Sinne. Sie lassen uns aufatmen und<br />

sind eine Art archaischer Urerholungsort.<br />

Gerade in der Stadt ist die Sehnsucht nach<br />

grüner Ästhetik riesengroß. Deshalb schätze<br />

ich auch die Zusammenarbeit mit der DEUT-<br />

SCHE WOHNWERTE sehr, weil ich spüre,<br />

welchen Wert die Ästhetik hat – nicht nur in<br />

der Architektur, sondern auch in der Landschaftsplanung.<br />

WERTVOLL: Taucht man tiefer in das Thema<br />

„Umweltgestaltung“ ein, dann könnte man<br />

glatt darin untergehen! So komplex und<br />

vielfältig ist die Wechselwirkung zwischen<br />

ökonomischen Zielen und ökologischer<br />

Verantwortung. Wenn es unendlich viele<br />

Stellschrauben gäbe – wo würden Sie den<br />

Hebel ansetzen?<br />

Wir müssen lesen lernen. Bevor wir ein Projekt<br />

planen, „lesen“ wir die Landschaft: Wieso ist<br />

da eine Mulde, wieso ist dort ein Felsbrocken?<br />

Warum ist die Wiese hier gelb und dort grün?<br />

Warum ist der Baum krumm? Wenn ich ein<br />

schönes Hochzeitskleid schneidern will, sollte<br />

ich die Braut kennen. Wenn wir eine Landschaft<br />

gestalten wollen, müssen wir den Ort<br />

kennen. Grundwasser, Fließgewässer, Klima,<br />

Boden – wir schauen uns alles ganz genau an.<br />

Und wenn wir wissen, wie die Natur funktioniert,<br />

dann können wir daraus tausend und<br />

mehr Gestaltungsideen ableiten.<br />

Dabei versuchen wir, möglichst viel Humus<br />

zu nutzen. Keinen Tropfen Regenwasser zu<br />

verlieren. Die Artenvielfalt zu steigern. Bäume<br />

zu bewahren. Es mag 99 Gründe geben, die<br />

dafür sprechen, einen Baum zu fällen – und<br />

nur einen einzigen Grund, den Baum stehen<br />

zu lassen: „Er ist da.“ Das sollte reichen. Baumfällen<br />

ist bei uns Chefsache: Meine Mitarbeiter<br />

müssen jeden einzelnen Baum persönlich von<br />

mir genehmigen lassen.<br />

Wenn wir bauen, greifen wir immer radikal in<br />

die Natur ein. Dann sollten wir auch den Mut<br />

haben, radikal umzudenken: Wer sagt denn,<br />

dass Eidechsen nicht auf einem Hausdach<br />

angesiedelt werden können?<br />

Ich habe auch schon Flussregenpfeifer gesehen,<br />

die auf der Dachfläche eines Hochhauses<br />

ihre Brutstätte hatten. Vielleicht nicht das ideale<br />

Biotop – aber wir müssen auch die Grenzen<br />

zwischen Stadt und Land, zwischen Stein und<br />

Grün überwinden.<br />

WERTVOLL: Oft wird Nachhaltigkeit mit<br />

Verzicht in Verbindung gebracht. Könnte<br />

mehr Nachhaltigkeit auch mehr Lebensqualität<br />

bedeuten?<br />

Lebensqualität ist das, wonach wir uns alle sehnen.<br />

In den 50er Jahren war die Autobahn vor<br />

der Haustür ein Zeichen für Freiheit, Mobilität<br />

und Erfolg. Die Autos störten niemanden. Im<br />

Gegenteil. Sind wir heute schlauer als damals?<br />

Ich glaube nicht immer. Wir werden wach, wenn<br />

wir spüren, dass unsere Lebensqualität in Gefahr<br />

ist. Wenn Bäume sterben. Wenn Feinstaub<br />

krank macht. Wenn die Klimaerwärmung nicht<br />

nur für einen schönen langen Sommer sorgt...<br />

Die Frage ist, wie wir darauf reagieren. Statt<br />

ein Fahrverbot zu verhängen, hat man in Stuttgart<br />

entlang der Bundesstraße B14 Millionen<br />

in moderne Filtertürme investiert. Eine Baumallee<br />

wäre tausendmal effektiver gewesen und<br />

hätte einen Bruchteil gekostet. Und statt zu<br />

veralten, wären die Bäume gewachsen. Die Natur<br />

kann ganz schön nachhaltig sein. Würden<br />

wir wieder zu diesen Prinzipien zurückkehren,<br />

einfach mal einen Baum pflanzen, dann hätte<br />

das unglaublich tolle Effekte.<br />

Sie können ja einfach mal ausprobieren, was<br />

ein Baum kann: Umarmen Sie einen Baum.<br />

Drücken Sie ihn ganz fest. Der Baum spürt<br />

den Druck und denkt, seine Rinde platzt auf.<br />

Deshalb schickt er eine Mischung von Terpenoiden<br />

und ätherischen Ölen zum Wundverschluß.<br />

Diese Stoffe tun auch den Menschen


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

19<br />

Mehr über<br />

Planstatt Senner<br />

Projekte<br />

Die Antwort habe ich auch nicht.<br />

Ich weiß nur eins: Wenn Sie einen<br />

Baum pflanzen, dann kann auf der<br />

ganzen Welt nichts schiefgehen.<br />

Und wenn Sie zwei pflanzen, gleich<br />

gar nicht.<br />

gut, was japanische Mediziner seit Längerem<br />

beim „Waldbaden“ beobachten. Sie werden das<br />

spüren, riechen, einatmen – das ist kein Hokuspokus.<br />

Das ist Natur pur.<br />

WERTVOLL: In Ihren Projekten spielt Renaturierung<br />

eine wichtige Rolle. Braucht Nachhaltigkeit<br />

eher Lowtech und Rückbesinnung oder<br />

Hightech und „Wärmebilddrohnen“?<br />

Mit gesundem Menschenverstand lassen sich<br />

viele Fragen beantworten. Manchmal genügt<br />

schon eine Boden-Fingerprobe. Aber wie sollen<br />

wir unsere Erkenntnisse vermitteln? „Ein Bild<br />

sagt mehr als tausend Worte!“ Ein Wärmebild<br />

erst recht. Wir können endlose Berechnungen<br />

über die Hitzeverteilung in einer Stadt präsentieren.<br />

Erfahrungswerte, Messwerte, Tabellen,<br />

Entwicklungskurven, Statistiken, Grafiken.<br />

Wir können es auch genauso gut sein lassen.<br />

Aber wenn wir Wärmebilder zeigen und „glutrote<br />

Straßenzüge“ sehen, dann kommen alle ins<br />

Schwitzen. Zeigen wir dann über eine Simulation,<br />

wie stark eine Baumallee einen Straßenzug<br />

abkühlen kann, dann ist das Erstaunen groß.<br />

Das versteht jeder. Und das macht unsere<br />

Planungsarbeit sichtbar und nachvollziehbar.<br />

Dafür sind diese Tools unendlich wertvoll.<br />

WERTVOLL: Herr Senner, ökologische Handlungsspielräume<br />

werden kleiner, schnelles<br />

und konsequentes Handeln immer wichtiger.<br />

In dieser angespannten Situation fordern Sie<br />

Ihre Mitarbeiter auf, „sich frei zu fühlen und<br />

ihre Freiheit auszukosten“?<br />

Wir müssen bestimmte DIN-Normen einhalten.<br />

Das macht Sinn. Es gibt aber auch viel Unsinn.<br />

Deshalb haben wir im Büro die Regel aufgestellt:<br />

„Du musst jeden Tag etwas falsch machen –<br />

du kannst nur lernen durch Fehler!" So entsteht<br />

Neues, Mutiges, Überraschendes. Und so schaffen<br />

wir uns Freiräume für Kreativität.<br />

WERTVOLL: Herr Senner, vielen Dank für das<br />

Gespräch.


20<br />

DR. RAINER<br />

KILB<br />

KONFLIKTFREUDIGER<br />

MÖGLICHMACHER


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

21<br />

PROF. DR. RAINER KILB<br />

Erziehungs- und Sozialarbeitswissenschaftler<br />

VERAN<br />

TWO<br />

RTUNG<br />

Die Unterschiedlichkeit von Menschen macht<br />

die Stadt aus. Nicht die Gleichheit. Das wusste<br />

schon Aristoteles. Eine zukunftsfähige und<br />

verantwortungsvolle Stadtentwicklung plant<br />

die intelligente soziale Mischung in Stadtquartieren<br />

– mit aller Reibung, die dabei entsteht.<br />

WERTVOLL: Herr Professor Kilb, nach Ihrer Promotion<br />

als Erziehungs- und Sozialarbeitswissenschaftler<br />

waren Sie Sportlehrer an einer Hauptschule<br />

im Frankfurter Gallusviertel. Google hat<br />

als ersten Treffer vorgeschlagen „Gallusviertel<br />

Frankfurt gefährlich“. Das geht ja gut los ...<br />

„Gefährlich“ passt. Aber nicht Gallus ist gefährlich,<br />

sondern Google ist gefährlich mit dieser Zuschreibung,<br />

die schon längst nicht mehr stimmt.<br />

Gallus war ein klassisches Arbeiterviertel. Aus<br />

dem ehemaligen Arbeiterviertel ist ein Migrantenviertel<br />

geworden. Heute ist Gallus eher ein<br />

„gefährdeter“ als ein „gefährlicher“ Stadtteil.<br />

Aus dem ehemaligen Güterbahnhof, der ein Teil<br />

des Gallus war, ist inzwischen das Europaviertel<br />

geworden – ein moderner, attraktiver Stadtteil –<br />

aber mit relativ wenig Bezug zum Bestand.<br />

Das kann die Polarisierung innerhalb der Stadt


22<br />

vorantreiben. Und es kann auch die Kriminalität<br />

in die Höhe treiben. Das erleben wir in<br />

Frankfurt leider immer wieder.<br />

WERTVOLL: Eine Stadtentwicklung, die man<br />

wohl kaum als „sozial nachhaltig“ bezeichnen<br />

kann ...<br />

„Soziale Nachhaltigkeit“ ist ein umstrittener<br />

Begriff. Nachhaltigkeit bedeutet, dass zukünftige<br />

Generationen die gleichen Bedingungen und<br />

Möglichkeiten vorfinden sollen wie wir heute.<br />

Überträgt man das auf eine polarisierte Stadt,<br />

dann würde man die bestehenden Verhältnisse<br />

stabil halten: Die Reichen bleiben reich, die<br />

Armen bleiben arm. Das kann es nicht sein. Die<br />

Frage ist viel mehr: Was ist gerecht in einer<br />

Stadt? Wie schaffen wir Teilhabemöglichkeiten,<br />

gleiche Bildungschancen für alle. Viel treffender<br />

als „Nachhaltigkeit“ wäre der Begriff „Zukunftsfähigkeit“<br />

– ausgehend von der individuellen<br />

Zukunftsfähigkeit des Einzelnen bis hin zur<br />

Zukunftsfähigkeit einer Stadt insgesamt.<br />

WERTVOLL: „Es braucht Begegnungsräume!“<br />

Auf den Konversionsarealen, auf denen<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE aktiv ist und die<br />

Sie begleiten, spielen genau diese Möglichkeiten<br />

der Begegnung eine wichtige Rolle ...<br />

Eine plurale, demokratische Gesellschaft funktioniert<br />

nur, wenn es ein Verstehen des anderen<br />

gibt. Wenn wir nicht verstehen, was Armut<br />

bedeutet, werden wir nicht verstehen, wie wir<br />

mit Benachteiligten umgehen können. Dazu ist<br />

eine intelligente Stadtentwicklung notwendig.<br />

Wir brauchen Knotenpunkte, wo alle möglichen<br />

Schichten aufeinandertreffen. Sich über den<br />

Weg laufen. Sich auch näher kommen können.<br />

Und genau das versuchen wir auf Spinelli zu<br />

realisieren – durch unterschiedliche Wohnangebote<br />

wie Eigentumswohnungen und geförderten<br />

Wohnungsbau. Wie Begegnung aussehen kann,<br />

will ich Ihnen am Beispiel des Projekts KÖNIGS-<br />

KINDER erläutern, das wir mit DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE entwickeln: Es wird dort eine<br />

große Freitreppe geben. Diese Freitreppe ist<br />

eine Art Tribüne. Diese Tribüne wird vermutlich<br />

von ihrer Funktionalität her missbraucht werden.<br />

Und zwar von Jugendlichen, die den Raum für<br />

sich beanspruchen werden. Der Gang über die<br />

Treppe kann zum Spalier werden. Vielleicht spielen<br />

Kinder auf den Stufen. Sie hüpfen die Treppe<br />

rauf und runter – alles störend für die, die einfach<br />

nur durchgehen wollen. Aber genau diese<br />

Konflikte machen letztendlich die Lebendigkeit<br />

von einem neuen Quartier aus. Über die Konflikte<br />

wird sich ein Ordnungssystem in diesem<br />

Stadtteil entwickeln. Mit gewissen Grenzen, aber<br />

auch mit einer gewissen Durchlässigkeit und<br />

Offenheit. Wie das konkret aussieht, müssen die<br />

Bewohner selbst regeln. So entsteht Community.<br />

Das meiste von dem, was wir glauben<br />

planen zu können, ist nicht planbar.<br />

Wir haben im Kopf, wie es sein sollte,<br />

und stellen immer wieder fest, dass<br />

es in der Regel nicht so eintritt, wie wir<br />

es uns vorstellen.<br />

Mehr zum Projekt<br />

KÖNIGSKINDER


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

23<br />

Wir wollen diesen Prozess in eine konstruktive<br />

Richtung lenken. Das ist die Idee bei Spinelli. Dort<br />

haben wir Genossenschaften, die gemeinsam<br />

planen und bauen. Die bleiben auch zusammen.<br />

Denn die hatten ihre Konflikte schon im Vorfeld.<br />

Wir haben Wohnraum für Studierende geschaffen,<br />

ganz bewusst in Nachbarschaft zu alten<br />

Menschen – vielleicht bietet die Betreuung alter<br />

Menschen ein Arbeitspotenzial für Studierende.<br />

Alte Menschen könnten in der Nähe von Familienwohnungen<br />

und KiTas sein, als erzählende<br />

Großeltern. Das alles sind Ideen, um die verschiedenen<br />

sozialen Strukturen auf Spinelli optimal zu<br />

mischen. Aber die eigentliche Gemeinschaft muss<br />

sich durch entstehende Kontakte und Zufälle von<br />

selbst entwickeln.<br />

WERTVOLL: Ein Begegnungsraum der ganz besonderen<br />

Art ist im Wettbewerbsbeitrag „Das<br />

Spinelli Gewächshaus“ der DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro<br />

Fink+Jocher zu sehen ...<br />

In den Kleingartenanlagen der Großstädte sind<br />

Migranten genauso präsent wie der biodeutsche<br />

Kleingärtner, und alles läuft relativ unkompliziert.<br />

Den Kleingarten haben wir auf das Hausdach<br />

gesetzt. Dieses Gewächshaus verbindet den Treffpunktcharakter<br />

mit dem Integrationscharakter<br />

einer Kleingartenanlage. Man feiert dort oben und<br />

öffnet sich möglicherweise hin zur Nachbarschaft.<br />

Aus diesem Projekt „Dachgarten“ kann sich eine<br />

Art Anstiftung entwickeln: „Da gibt’s diesen Kleingarten<br />

auf dem Dach – warum machen wir nicht<br />

dasselbe bei uns im Hinterhof?“ So entwickelt sich<br />

ein funktionierendes Gemeinwesen.<br />

Orte, an denen Menschen aufeinandertreffen –<br />

und möglicherweise auch aneinandergeraten.“<br />

Die Stadt der Zukunft ist also keine Idylle?<br />

Wir leben in einer Demokratie. Alle Menschen,<br />

die in unserer pluralen und offenen Gesellschaft<br />

leben, sollen im Parlament vertreten sein. Was<br />

passiert dort? Man debattiert, weil es unterschiedliche<br />

Interessen gibt, und man findet vom<br />

Gegeneinander zum Miteinander. Über Kompromisse,<br />

die man aushandelt. Nur so funktioniert<br />

Demokratie.<br />

Eine polarisierte Stadt ist undemokratisch, weil<br />

sie die verschiedenen Schichten in den verschiedenen<br />

Teilen der Stadt voneinander trennt. Ohne<br />

dass diese Schichten auch nur die Chance hätten<br />

zum Kennenlernen, zum Streiten miteinander,<br />

was ein gemeinsamer Weg sein könnte. Wenn wir<br />

Demokratie lernen wollen, dann brauchen wir<br />

Begegnungsräume und Reibungsmöglichkeiten.<br />

WERTVOLL: Herr Professor Kilb, Sie unterrichten<br />

seit über 20 Jahren an der Fachhochschule<br />

Koblenz und an der Hochschule Mannheim.<br />

Was müssen wir noch lernen, wenn wir echte<br />

Zukunftsfähigkeit und soziale Nachhaltigkeit<br />

in unsere Stadtentwicklung bringen möchten?<br />

Die Menschen, die in diesen Stadtteilen leben,<br />

werden sich so entwickeln, wie’s ihnen passt<br />

und nicht, wie’s uns als Planer passt. Wir können<br />

nur versuchen, Möglichkeitsräume zu planen.<br />

Räume, die es den Menschen ermöglichen, etwas<br />

zu schaffen, was für sie selbst zukunftsfähig ist.<br />

WERTVOLL: Herr Professor Kilb, wir danken<br />

Ihnen für das Gespräch.<br />

WERTVOLL: Sie sagen in einem Interview:<br />

„Community in der Stadt entsteht nur durch<br />

städtebaulich inszenierte Gelegenheiten.


<strong>24</strong><br />

ELISABETH<br />

CARONE<br />

BEGEISTERTE<br />

WERTSCHÄTZERIN


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

25<br />

ELISABETH CARONE<br />

Office Managerin, Ausbilderin, DEUTSCHE WOHNWERTE Heidelberg<br />

FR<br />

EUD<br />

E<br />

Auf einmal war mir klar: Du bist wichtig, weil<br />

du den Menschen das Gefühl gibst, willkommen<br />

zu sein. Und mit jedem Lächeln, jeder netten<br />

Geste verwandelt sich unsere Welt zu etwas<br />

Besserem. Zu einem besseren Ort.<br />

WERTVOLL: Frau Carone, für viele Gäste sind<br />

Sie das Gesicht der DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

in Heidelberg – als Office Managerin sind Sie<br />

oft die erste Ansprechpartnerin ...<br />

Ich bin in der Regel das erste und das letzte<br />

Gesicht für unsere Besucher. Das ist mir eine<br />

Ehre. Wenn ich bei mir in meiner Wohnung<br />

Gäste empfange, ist mein erster Satz oft: „Bitte<br />

fühl dich wie zu Hause.“ Dieses Gefühl möchte<br />

ich gern allen Besuchern, Kunden und Partnern<br />

vermitteln, die bei DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

zu Gast sind. Die Menschen spüren sehr gut, ob<br />

ein „Herzlich willkommen“ wirklich von Herzen<br />

kommt.<br />

WERTVOLL: Nachhaltigkeit scheint ja manchmal<br />

mehr Pflichtübung zu sein als eine Herzensangelegenheit.<br />

Wie erleben Sie das bei<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE? Macht es einen<br />

Unterschied, wenn ein Unternehmen die „Werte“<br />

im Namen trägt?<br />

Ich glaube, wir vergessen immer wieder den<br />

Ursprung. Es gibt so vieles außenrum, was total<br />

wichtig erscheint, was uns blendet und vom<br />

Wesentlichen ablenkt. Und irgendwann verlieren<br />

wir aus dem Blick, was wirklich zählt: unsere<br />

Werte. Dabei sind es genau diese Werte, die<br />

Beziehungen, Freundschaften, den Glauben – und<br />

selbst ein Unternehmen entscheidend prägen.


26<br />

Das macht für mich DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

aus. Wer zu uns kommt, sieht das ästhetische<br />

und hochwertige Ambiente. Das ist klar. Aber<br />

sie sehen noch mehr: Sie sehen ein junges<br />

Team, eine herzliche Offenheit, eine wahnsinnige<br />

Ausstrahlung, jeder hilft jedem – das ist<br />

wirklich etwas Besonderes. Und Teamgeist ist<br />

nur einer der 17 Werte, die wir als Herzschlag<br />

unseres Unternehmens definiert haben.<br />

<br />

WERTVOLL: Zukunftsfähigkeit ist ein Riesenthema<br />

in der Energieversorgung, Bauwirtschaft,<br />

Stadtplanung – aber wie sieht<br />

Nachhaltigkeit im Büroalltag aus? Von<br />

Montag bis Freitag, von früh bis spät?<br />

Wow! Wo soll ich da anfangen? Wir denken<br />

so oft an die großen Veränderungen. Aber<br />

Nachhaltigkeit kann ganz winzig sein. Wenn<br />

wir Bestellungen für das Office-Management<br />

haben, dann werden diese gebündelt, und statt<br />

vieler Einzelbestellungen gibt’s nur noch eine.<br />

Kommt ein Mitarbeiter mit einer Aufgabe nicht<br />

weiter, dann helfen wir uns gegenseitig – auf<br />

externen Support können wir oft verzichten.<br />

Die Spülmaschine wird so eingeräumt, dass die<br />

Gläser wieder heil rauskommen, und statt zwei<br />

Spülgängen genügt oft einer. Wir sind hier in<br />

der Bahnstadt, in einem gemischten Quartier,<br />

das Wohnen, Leben, Arbeiten und Einkaufen<br />

verbindet. So steht es im Exposé – aber genau<br />

das erleben wir jeden Tag: Kleinere Einkäufe<br />

lassen sich direkt in der Nachbarschaft erledigen.<br />

Ohne Bestellung, ohne Verpackung, ohne<br />

Versand. Nachhaltigkeit im Alltag hat ganz viel<br />

mit Bewusstsein zu tun.<br />

WERTVOLL: Klimaanlage regulieren, Computerbildschirm<br />

ausschalten, Müll trennen, Regeln,<br />

Checklisten, Dos and Don'ts – Verhalten<br />

lässt sich organisieren. Aber das Bewusstsein<br />

muss wachsen. Wo spüren Sie Veränderung?<br />

Bewusstsein fängt mit Sehen an. Und mit<br />

Einsicht. Die Welt um uns herum bietet uns<br />

so viele Möglichkeiten, dass wir gar nicht<br />

mehr sehen, was wir haben. Und was unsere<br />

Aufgaben sind. Wir sind blind geworden. Ich<br />

kann tausend Schilder aufhängen, tausend<br />

Checklisten verteilen, ich kann Rundmails<br />

schreiben – kann ich alles machen. Aber wenn<br />

kein Bewusstsein da ist, kann ich mir das auch<br />

gleich schenken. Als Ausbilderin bin ich bei<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE für die Studierenden<br />

zuständig. Da habe ich sie in der Hand<br />

und kann sie formen (lacht). Meine Studenten<br />

sind mein ganzer Stolz. Weil sie mir zeigen,<br />

dass es nicht egal ist, was ich sage und tue,<br />

was ich täglich vorlebe. Ich erlebe, dass ich<br />

Bewusstsein wecken und schärfen kann.<br />

Und so werden unsere Studenten zu diesen<br />

Mitarbeitern, die sich jedes Unternehmen<br />

wünscht. Sie haben gelernt, zuzuhören und<br />

achtsam zu sein. Wenn das mal keine Investition<br />

in die Nachhaltigkeit ist ...<br />

WERTVOLL: Das große Ganze ist immer viel<br />

mehr als die Summe seiner Teile. Und doch<br />

sind es viele kleine, kreative, konkrete Details,<br />

die den Unterschied machen ...<br />

Wir versuchen zum Beispiel, das papierarme<br />

Büro konsequent umzusetzen. Wir haben<br />

kaum Mülleimer, kaum Abfall. Aus unseren<br />

Bauzaunbannern lassen wir in einer kleinen<br />

Manufaktur Taschen, Etuis und Schlüsselanhänger<br />

herstellen – echte Unikate. Und das<br />

Beste: Sie sind unkaputtbar!<br />

Jeder Mitarbeiter hat seine eigene Glasflasche,<br />

die am Trinkwasserhahn aufgefüllt<br />

wird. Jede Woche gibt es frisches Obst von<br />

Bauern aus der Region. Und an Home-Office-<br />

Tagen werden in den Büros die Monitore und<br />

ein Teil der Raumbeleuchtung ausgeschaltet.<br />

Das sind wirklich kleine Details – aber in der<br />

Summe machen sie einen großen Unterschied.<br />

WERTVOLL: Ein Team ist dann „zukunftsfähig“,<br />

wenn es zusammenwächst und<br />

zusammenarbeitet. Was schafft diesen<br />

Zusammenhalt?<br />

Das Wichtigste, was ein Baby für eine gesunde<br />

Entwicklung braucht, ist Aufmerksamkeit,


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

27<br />

Zuwendung, Liebe. Irgendwie bleibt dieses Bedürfnis<br />

wohl ein Leben lang bestehen. Die beste<br />

Investition für den Zusammenhalt im Team? Ganz<br />

klar: Wertschätzung und Anerkennung. Ein Team<br />

kann nur funktionieren und motiviert und glücklich<br />

zur Arbeit kommen, wenn da eine Geschäftsführung<br />

ist, die Anerkennung schenkt.<br />

Das fängt schon bei Kleinigkeiten an: ein Geschenk<br />

zum Geburtstag, „Windeltorte“ zur Geburt<br />

des Kindes, coole Weihnachtsfeier, toller Betriebsausflug.<br />

Was aber noch viel kostbarer ist, das sind die<br />

Worte. Wenn ich einem Geschäftsführer gegenübersitze,<br />

der mir sagt, was ich wert bin, dann<br />

verändert das alles. Und wenn diese Wertschätzung<br />

auch im Team gelebt wird, dann müssen wir<br />

uns um die Zukunft keine Sorgen machen.<br />

WERTVOLL: Mitarbeiterbindung könnte durch<br />

kreative Mobilitätsangebote zusätzlich gestärkt<br />

werden ...<br />

Na ja, die Zeiten, in denen man Mitarbeiter mit<br />

einem E-Bike locken konnte, sind wohl vorbei.<br />

Aber eines ist klar: An der Frage der Mobilität<br />

zeigt sich, ob wir das mit der Nachhaltigkeit<br />

wirklich ernst nehmen.<br />

Als ich auf dem Jakobsweg unterwegs war, ist mir<br />

bewusst geworden, dass ich einiges ändern muss.<br />

Den Weg zur Arbeit zum Beispiel. Zum Wandern<br />

zu weit – aber mit dem Fahrrad echt machbar.<br />

Einige meiner Kollegen nutzen auch das Angebot<br />

eines „Job-Rads“.<br />

Es bietet den Mitarbeitern eine umweltfreundliche<br />

Mobilitätsalternative, wird vom Arbeitgeber zur<br />

Verfügung gestellt und kann auch privat genutzt<br />

werden. Das Job-Rad boomt! Job-Tickets sind bei<br />

uns längst Standard, unser Pool-Fahrzeug fährt<br />

elektrisch und die Parkplätze sind mit Wallboxen<br />

ausgestattet. Ja, nachhaltige Mobilität ist auf<br />

jeden Fall ein Thema.<br />

WERTVOLL: Wie geht’s weiter? Was sind die<br />

nächsten Schritte? Was wird die größte Challenge<br />

sein?<br />

Ich bin ein „Zitat-Lover“ und eins ist mir bei der<br />

Vorbereitung auf dieses Gespräch in den Sinn<br />

gekommen: „Sei du die Veränderung, die du in<br />

dieser Welt sehen möchtest.“ Ich denke, jeder<br />

von uns hat das Potenzial, etwas zu bewegen.<br />

Ob ich gleich die ganze Welt verändern kann,<br />

weiß ich nicht. Aber meine Beziehungen, meine<br />

Arbeit, mein Leben. Und das ist doch ein guter<br />

Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit.<br />

WERTVOLL: Frau Carone, danke, dass Sie Ihre<br />

Zeit und Ihre Gedanken mit uns geteilt haben.<br />

Für die Zukunftsfähigkeit eines<br />

Unternehmens ist die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter fundamental wichtig.<br />

Und die erreicht man nicht durch mehr,<br />

mehr, mehr – sondern vielmehr durch<br />

Wertschätzung.


28<br />

JÜRGEN<br />

ODSZUCK<br />

UMSETZUNGS-<br />

FREUDIGER<br />

VISIONÄR


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

29<br />

JÜRGEN ODSZUCK<br />

Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg<br />

VI<br />

SIO<br />

N<br />

Wir leben im Anthropozän* – inzwischen gibt<br />

es an der Erdoberfläche mehr Menschengemachtes<br />

als durch die Natur Entstandenes. Warum sollten<br />

wir nicht auch Bodenschätze heben, die nicht<br />

von der Natur kommen, sondern von Menschen?<br />

* Anthropozän bezeichnet<br />

ein neues geologisches<br />

Zeitalter, das vom Menschen<br />

bestimmt ist.<br />

WERTVOLL: Herr Odszuck, im aktuellen<br />

Städteranking der Wirtschaftswoche zählt<br />

Heidelberg zu den drei zukunftsfähigsten<br />

Städten Deutschlands. Eine Top-Platzierung<br />

im Nachhaltigkeits-Index. Sind Ihre Visionen<br />

Wirklichkeit geworden?<br />

Wir haben ja schon unzählige Nachhaltigkeitspreise<br />

in allen möglichen Disziplinen bekommen.<br />

Eigentlich könnten wir uns auf die Schulter<br />

klopfen. Aber ich glaube, es ist weniger<br />

interessant, wie man bei dem einen oder anderen<br />

Ranking abschneidet. Vielmehr sollten wir<br />

schauen, wohin wir uns eigentlich entwickeln.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist so unglaublich<br />

breit: Es geht um die soziale Nachhaltigkeit, um<br />

gesellschaftliche, wirtschaftliche und natürlich<br />

um ökologische Aspekte. Und wir sehen, dass<br />

wir auch in Heidelberg erst am Anfang stehen –<br />

und wahrscheinlich auch in 20 Jahren noch viel<br />

zu tun haben werden, weil sich der Zielhorizont<br />

ständig verschiebt.<br />

WERTVOLL: Ein großes Thema ist Urban<br />

Mining – „Bergbau“ in der Stadt. Urban Gardening<br />

ist in Heidelberg längst ein Begriff.<br />

Aber was steckt hinter Urban Mining?


30<br />

Wir brauchen uns gar nicht auf die<br />

Schulter klopfen und sagen: Wir haben<br />

was erfunden. Wir besinnen uns nur auf<br />

das, was von seiner Sinnhaftigkeit vor<br />

uns auf der Straße liegt. Wir müssen es<br />

nur aufheben!<br />

Gemeinsam etwas tun, gemeinsam etwas<br />

schaffen – darin ist Heidelberg stark. Das gilt<br />

für Urban Gardening genauso wie für Urban<br />

Mining. Auch ein Gebäude baut keiner allein –<br />

das Thema Bauen ist immer eine gemeinschaftliche<br />

Aufgabe. „Bergbau“ klingt abenteuerlich.<br />

Aber es geht bei Urban Mining tatsächlich<br />

darum, Schätze zu heben. Wir gehen unglaublich<br />

sorglos mit unseren Ressourcen um. Die<br />

Krisen der letzten Jahre haben uns das deutlich<br />

gezeigt. Plötzlich war Kies knapp! Dabei haben<br />

wir bei jedem Abriss eine unglaubliche Fülle an<br />

Material, welches wir gar nicht wertschätzen<br />

und schlimmstenfalls einfach auf die Deponie<br />

kippen. Dieses Potenzial zu erkennen und zu<br />

nutzen – das ist die Idee von Urban Mining.<br />

WERTVOLL: Dafür müsste man ja wissen,<br />

welche Materialien wo verbaut worden sind?<br />

Im Prinzip schon. Natürlich kann ich nicht<br />

einfach ein Haus abreißen, weil ich gerade<br />

Ziegelsteine brauche. Aber wenn wir vorhersehen<br />

können, dass an irgendeiner Stelle bauliche<br />

Veränderungen in erheblichem Umfang geplant<br />

sind, dann sollten wir frühzeitig wissen, was wir<br />

an Baustoffen dort vorfinden und was wir an<br />

anderer Stelle wiederverwerten können. Dabei<br />

wollen wir Angebot und Nachfrage zeitlich koordinieren,<br />

um große Deponien zur Zwischenlagerung<br />

zu vermeiden. Das ist eine echte Challenge:<br />

Als Erstes brauchen wir eine Kartierung, wo<br />

welches Material im Stadtgebiet verbaut ist.<br />

Für ganz Heidelberg wäre das ein langwieriger<br />

Prozess. Also prüfen wir, wo es in unserer Stadt<br />

besonders attraktive und vielversprechende<br />

„Minen“ gibt. Zunächst haben wir uns die Stadtteile<br />

angeschaut, die neu entwickelt werden.<br />

Patrick Henry Village zum Beispiel: ein altes<br />

Kasernenareal, das zu einem neuen Stadtteil<br />

werden soll. Hier wird es viel Abbruch und Neubau<br />

geben – in der Infrastruktur und im Hochbau.<br />

Wir erfassen genau, welche Materialien in<br />

welcher Qualität und Menge verbaut sind. Diese<br />

Informationen speisen wir in ein vernetztes System<br />

ein, damit wir bei Neubauprojekten auf alle<br />

aktuell verfügbaren gebrauchten Baumaterialien<br />

zugreifen können.<br />

WERTVOLL: Klingt nach einer sehr komplexen<br />

Koordinationsaufgabe. Ein klassischer Fall<br />

für KI?<br />

Absolut. Für KI im Sinne eines ständig weiter<br />

lernenden Systems wäre das ein ideales Arbeitsfeld.<br />

Aber wir sollten nicht bis zur Perfektionierung<br />

warten – jetzt ist der richtige Zeitpunkt<br />

zu beginnen. Es ist doch naheliegend, dafür<br />

brauche ich keine KI: Wenn ich Material vor Ort<br />

gewinne, vor Ort aufbereite und vor Ort verarbeite,<br />

dann habe ich schon mal nicht viel falsch<br />

gemacht.<br />

WERTVOLL: Viele Bauteile bestehen aus Verbundstoffen<br />

und können nicht ohne weiteres<br />

in den Kreislauf zurückgeführt werden ...


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

31<br />

Wer weiß, wie es in 50 oder 100 Jahren, oder<br />

noch besser in 200 Jahren aussieht, wenn wir<br />

Gebäude recyceln müssen, die jetzt gerade<br />

gebaut werden. Aber wenn wir heute über<br />

Baustoffressourcen in Abbruchgebäuden<br />

nachdenken, dann sprechen wir meistens über<br />

Gebäude, die vor 60 bis 80, manchmal auch<br />

vor 100 Jahren gebaut wurden. Da gab es<br />

viele dieser Verbundwerkstoffe noch nicht, und<br />

deshalb eignen sich die Gebäude sehr gut zum<br />

Recycling. Aber Sie haben natürlich recht: Wenn<br />

wir unseren Nachkommen Gebäude hinterlassen<br />

wollen, die man in den Stoffkreislauf zurückführen<br />

kann, dann müssen wir mit dem Kleben<br />

aufhören. Wir Architekten würden sagen: „Fügen,<br />

nicht kleben!“<br />

WERTVOLL: Die Stadt Heidelberg ist europaweit<br />

die erste Stadt, die sich entschlossen<br />

hat, dieses Konzept zu erproben. Es gibt also<br />

noch keine Erfahrungswerte. Ein sehr mutiger<br />

Schritt!<br />

Ganz ehrlich? Als das Gespräch zum ersten<br />

Mal auf dieses Thema kam, dachte ich nur: „Wir<br />

haben in Heidelberg so viele Projekte, so viele<br />

Baustellen, dass ich mir nicht vorstellen kann,<br />

mit „Circular City“ noch etwas Neues zu starten.“<br />

Aber eigentlich gibt es gar keine Alternative: Wir<br />

wollen mit Patrick Henry Village den nachhaltigsten<br />

Stadtteil entwickeln, den man sich vorstellen<br />

kann: zukunftsorientiert in gesellschaftlicher<br />

und technischer Hinsicht, auch beim Thema<br />

Energie und Rohstoffkreisläufe – das ist unser<br />

Masterplan. Eigentlich ein absolutes Traumprojekt<br />

für „Urban Mining“. Also war schnell klar: Wir<br />

machen das. Auch wenn wir nicht alles von vornherein<br />

wissen und mit KI nicht das letzte Jota<br />

herausholen können. Wir sind uns sicher, dass es<br />

die absolut richtige Entscheidung ist. Und jetzt<br />

sind wir voller Überzeugung und Begeisterung<br />

dabei! Ich glaube, Heidelberg ist die erste Stadt,<br />

die das Konzept der Circular City in diesem<br />

Maßstab umsetzt. Natürlich ist das eine gute<br />

Werbung für Heidelberg. Aber darum geht es<br />

nicht. Wenn wir wirklich eine messbare Wirkung<br />

erzielen wollen, dann brauchen wir möglichst<br />

viele Mitstreiter. Und wir haben bereits die ganze<br />

Metropolregion mit im Boot.<br />

WERTVOLL: Es entstehen Produkte und<br />

Prozesse, die gesund sind für Mensch und<br />

Umwelt. Ökologisch ein Erfolgsmodell. Und<br />

aus ökonomischer Sicht?<br />

Ich glaube tatsächlich, dass wir da sehr genau<br />

hinschauen müssen. Ökonomie bedeutet, dass<br />

Aufwand und Wirkung in einem guten Verhältnis<br />

stehen. Wir müssen aufpassen, dass „Circular<br />

City“ nicht ein „kleines feines Pilotprojekt“ wird,<br />

das nur von der Fachwelt gefeiert wird. Wenn es<br />

nicht tausend Menschen gibt, die davon überzeugt<br />

sind, dass dieser Weg auch ökonomisch<br />

sinnvoll ist, dann wird die Wirkung verpuffen.<br />

Professor Thomas Auer von der TU München<br />

hat bereits vor 25 Jahren in Vancouver ein<br />

„Energie-Plus-Gebäude“ gebaut. Ein fantastisches<br />

Ding! Und es hat genau null Nachahmer<br />

gefunden. Es war einfach zu kompliziert. Wir<br />

müssen die Dinge von vornherein so denken,<br />

dass sie leicht replizierbar sind. Machen wir es<br />

einfach – und dann schauen wir uns die CO 2 -<br />

Bilanz und die Klimawirkung an. Und hoppla –<br />

vielleicht ist sie sogar noch besser als in unseren<br />

Hightech-Gebäuden?!<br />

WERTVOLL: Die Position von Heidelberg im<br />

Städteranking war unser Ausgangspunkt.<br />

Aber Heidelberg ist nicht nur unter den Top<br />

Drei beim Thema Zukunftsfähigkeit – Heidelberg<br />

ist auch die „familienfreundlichste Stadt<br />

Deutschlands“. Fühlt sich das mehr nach<br />

„Auszeichnung“ an, oder nach „Aufgabe“?<br />

Es fühlt sich gut an. Und es sind die Früchte<br />

einer jahrzehntelangen Arbeit. Wir haben in<br />

Heidelberg unglaublich viel in das Thema<br />

Bildung investiert. Wir sind eine sehr junge<br />

Stadt, da hat das Thema Bildung und Familienfreundlichkeit<br />

natürlich eine ganz besondere<br />

Bedeutung. Was wir erreicht haben, ist kostbar –<br />

aber auch kostspielig. Um dieses Niveau zu<br />

halten, brauchen wir eine gute und gesunde<br />

wirtschaftliche Basis. Und das ist eine Aufgabe,<br />

die mir als Baubürgermeister der Stadt Heidelberg<br />

ganz besonders am Herzen liegt.<br />

WERTVOLL: Herr Odszuck, wir danken Ihnen<br />

für dieses Gespräch.


32<br />

PROF.<br />

HELLMUT<br />

RAFF<br />

KREATIVER KOPF &<br />

KLUGER IMPULS-<br />

GEBER


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

33<br />

PROF. HELLMUT RAFF<br />

Architekt, a+r Architekten, Tübingen<br />

QU<br />

AL<br />

I TÄT<br />

Ein Haus im städtischen Kontext so einzufügen,<br />

dass es mit seiner Umgebung harmoniert und das<br />

Umfeld aktiviert – das ist große Baukunst.<br />

WERTVOLL: Herr Raff, Anfang <strong>2023</strong> haben<br />

Sie nach fast 40 Jahren die Geschäftsführung<br />

Ihres Architekturbüros abgegeben.<br />

Aber Ruhestand geht anders: Sie engagieren<br />

sich als Berater in unterschiedlichen<br />

Expertengremien ...<br />

Als Architekt braucht man keinen Ruhestand.<br />

Aber auch diese Lebensphase hat ihre Qualitäten:<br />

Jetzt arbeite ich völlig entspannt im<br />

Büro mit, ohne Verantwortung für Personal und<br />

Kosten. Ich diskutiere Wettbewerbsentwürfe<br />

und zeichne die Freihandzeichnungen für die<br />

perspektivischen Darstellungen. Und sehr<br />

gerne gebe ich meine beruflichen Erfahrungen<br />

in Wettbewerbsjurys, Gestaltungsbeiräten und<br />

Planungsausschüssen weiter.<br />

WERTVOLL: ... zum Beispiel bei MWSP – der<br />

„Mannheimer Wohn- und Stadtentwicklung<br />

Projektentwicklungsgesellschaft“.<br />

Genau. Das große Thema in der Stadtentwicklung<br />

ist heute Innenentwicklung vor Außenentwicklung.<br />

Urbanisierung klingt besser als<br />

„Nachverdichtung“ – aber im Prinzip geht es<br />

genau darum. Kommunen mit ehemaligem<br />

Militärgelände haben hier großes Glück. So<br />

wie Mannheim. Glücklicherweise hatten die<br />

Stadt und die MWSP schon in der Startphase<br />

von Spinelli den Mut, die Messlatte sehr hoch<br />

anzusetzen: Geringer CO 2 -Ausstoß, stadtklimatische<br />

und soziale Faktoren, Mobilität und<br />

der Einsatz von energieeffizienten und recyclingfähigen<br />

Bauweisen – vorwiegend in Holz.<br />

Dazu noch ein großer Anteil an preisgebundenen<br />

Mietwohnungen. Bei der Konzeptvergabe<br />

wurden alle diese Kriterien beachtet.<br />

Begeistert hat uns als Kommission das Projekt<br />

KÖNIGSKINDER. Hier sehen wir viele Ideen<br />

in einem kreativen Konzept architektonisch<br />

spannend umgesetzt. Keine leichte Aufgabe:


34<br />

Direkt am Stadtplatz gelegen, ein großer<br />

Supermarkt, weitere Gewerbeflächen und<br />

das zentrale Quartiersparkhaus waren zu<br />

integrieren – das Projekt KÖNIGSKINDER<br />

hat uns bei der Projektvergabe überzeugt.<br />

Es gibt diese große einladende Treppe zum<br />

Quartiersplatz, sie erschließt eine zweigeschossige<br />

Kita und einen ausgewogenen<br />

Wohnungsmix: Studentenwohnungen,<br />

barrierefreies Wohnen für Senioren, Familienangebote,<br />

Eigentumswohnungen und<br />

Mietwohnungen – und für alle Zielgruppen<br />

bietet dieser zentral gelegene Quartiersblock<br />

eine erstaunlich hohe Aufenthaltsqualität.<br />

WERTVOLL: Für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

haben Sie den Wettbewerb „Lagarde“<br />

in Bamberg gewonnen. Auch ein Konversionsprojekt.<br />

Was ist das Besondere an<br />

Lagarde?<br />

Aus architektonischer Sicht könnte ich viel<br />

erzählen über die „Stadtoase“ mit intensiv<br />

begrüntem Innenhof, über das „Clusterwohnen“<br />

in Holz-Hybrid-Bauweise oder<br />

die gereihten „Stadthäuser“, die auf einem<br />

gewerblich genutzten Sockel gestapelt<br />

sind. Besonders beeindruckt hat mich bei<br />

Lagarde das zukunftsweisende Energiekonzept,<br />

das Fernwärme und Geothermie über<br />

Erdkollektoren mit PV kombiniert. Auch das<br />

Mobilitätskonzept setzt auf intelligente Vernetzung:<br />

E-Bike- und Carsharing an Mobilitätsstationen,<br />

Anwohnerparken in Hochgaragen,<br />

Mobilitätsjahreskarte für den ÖPNV.<br />

So könnte die Stadt der Zukunft aussehen.<br />

WERTVOLL: Sie haben einmal gesagt:<br />

„Die wahre Kunst des Architekten besteht<br />

darin, nur das zu geben, was angemessen<br />

ist und den Stadtraum stärkt.“ Ist das<br />

schwäbische Bescheidenheit?<br />

Nur auf den ersten Blick. Es geht immer<br />

darum, ein Gebäude für einen bestimmten<br />

Ort zu entwerfen und zu planen. Der Kontext<br />

ist ganz entscheidend. Es ist verlockend,<br />

als Architekt einen ganz eigenen,<br />

unverkennbaren Stil zu entwickeln. Solitäre<br />

Architektur kann Strahlkraft haben – aber<br />

es ist nicht der Kern des Städtebaus. Die<br />

wirkliche Kunst besteht für mich darin, kontextuell<br />

zu arbeiten, Analogien zu finden,<br />

Kontakt zu den Nachbarn aufzunehmen,<br />

Typologien aufzugreifen. Stadtraum entsteht<br />

nur im Ensemble. Aber wenn wir<br />

kontextuell bauen, dann muss das Projekt<br />

seine Umgebung aufwerten und formen,<br />

die örtliche Situation verbessern oder über<br />

Nutzungen im Erdgeschoss den Stadtraum<br />

aktivieren. Nur wenn sich Menschen in den<br />

Räumen wohlfühlen, diese Räume auch<br />

Atmosphäre ausstrahlen, werden sie angenommen<br />

und frequentiert. Dann entsteht<br />

kein Unort, sondern ein Lebensort. Dann<br />

haben Räume einen langfristigen und somit<br />

nachhaltigen Bestand. Ein Haus in einen<br />

städtischen Kontext so einzufügen, dass<br />

es mit seiner Umgebung zusammenspielt<br />

und das Umfeld aktiviert, das ist – in aller<br />

Bescheidenheit – große Baukunst.<br />

WERTVOLL: Ihr Partner Gerd Ackermann<br />

meinte in einem Interview, dass es durchaus<br />

Vorteile habe, „aus einem Bundesland<br />

zu kommen, das für seine Sparsamkeit<br />

bekannt ist“. Passen Sparsamkeit und<br />

Nachhaltigkeit zusammen? Innovation<br />

kostet Geld ...<br />

Stimmt. Aber knappe Budgets zwingen<br />

uns zum Nachdenken: Wie finden wir eine<br />

noch einfachere Lösung, was brauchen wir<br />

wirklich und worauf können wir verzichten?<br />

Wie können wir uns auf das Wesentliche<br />

beschränken – das Wesentliche aber gut<br />

machen? So entsteht auf einfache Weise<br />

natürliche Nachhaltigkeit: eine Konstruktion<br />

mit robusten Materialien, die viele<br />

Jahrzehnte hält. Einfache Haustechnik,<br />

reduziert auf wenige revisionierbare Versorgungsschächte.<br />

Nachhaltige Qualität<br />

lässt sich nicht nur mit „Hightech“ erzielen,<br />

sondern auch mit intelligenten Lowtech-<br />

Lösungen.<br />

WERTVOLL: Eine Strategie, die sich bei<br />

Ihren Projekten in Myanmar sicher bewährt<br />

hat!<br />

Die Bedeutung von Baukultur ist mir dort<br />

wieder neu bewusst geworden. Wir haben<br />

Räume geschaffen, die von den Menschen<br />

in einer Weise angenommen und genutzt<br />

werden, wie wir es in unserem Kulturraum


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

35<br />

Wir sollten uns auf das Wesentliche beschränken<br />

– das Wesentliche aber gut machen.<br />

nur selten erleben. Die Highschool, die wir geplant<br />

und gebaut haben, ist zum sozialen Zentrum<br />

des Dorfes geworden. Der überdachte Innenhof<br />

ist nicht nur Pausenraum, sondern auch Ort<br />

für Dorfversammlungen, Feste, Fußballturniere,<br />

Open-Air-Kino. Diese vielseitige Nutzung ist<br />

Grundlage für Nachhaltigkeit. Aber es gibt noch<br />

mehr: Die Wiederverwendung von gebrauchten<br />

Baumaterialien ist in Myanmar selbstverständlich:<br />

Das alte Schulgebäude aus Holzskelett war<br />

eingestürzt. Alles Holz, das nicht von Termiten<br />

zerfressen war, wurde vollständig wiederverwendet.<br />

Baumaterialien sind rar – also werden<br />

nachwachsende Rohstoffe eingesetzt – Bambusrohre<br />

für abgehängte Decken und transparente<br />

Verkleidungen, Palmblätter für die Bedachung<br />

der Pergola. Wir haben im Wesentlichen mit interessierten<br />

Dorfbewohnern gearbeitet – Handwerksfirmen<br />

gibt es dort keine. Unser Kernteam<br />

bestand aus zwei Zimmerleuten aus der Provinzstadt<br />

und ca. 20 Dorfbewohnern. Baupläne habe<br />

ich zusätzlich mit isometrischen Handskizzen<br />

illustriert, um sie verständlich zu machen – die<br />

waren hier wichtiger als Computerprogramme.<br />

In diesem Projekt steckt viel Liebe zum Detail –<br />

zum Beispiel haben wir für die farbige Gestaltung<br />

der Fensterläden Pigmente eingesetzt, die<br />

eigentlich für die bunte Bemalung von Schirmen<br />

für Mönche verwendet werden. Im feuchtwarmen<br />

tropischen Klima ist die „Belüftung“ der Räume<br />

eine der größten Herausforderungen. Mechanische<br />

Klimatisierung gibt es mangels Elektrizität<br />

und Wartung nicht – also haben wir das Problem<br />

durch natürliche Zirkulation über das Dach geregelt.<br />

Dort habe ich neu gelernt, welche Innovationskraft<br />

in Lowtech-Lösungen stecken kann.<br />

WERTVOLL: ... und das Projekt wurde mit dem<br />

„International Architecture Award“ ausgezeichnet.<br />

Genau wie KUBAA, der Kulturbahnhof Aalen.<br />

In vielerlei Hinsicht außergewöhnlich – auch<br />

außergewöhnlich nachhaltig?<br />

Zum Projektstart war das Gebäude eine Brandruine.<br />

Der Wiederaufbau war kompliziert und mit<br />

unkalkulierbaren Risiken und Kosten verbunden.<br />

Aber die Entscheidung war goldrichtig: Entstanden<br />

ist ein neues Kulturzentrum in historischer<br />

Hülle. Verschiedene Kultureinrichtungen, Theater,<br />

Konzertsaal, Kino, Musikschule, Vereine – alles<br />

unter einem Dach. Ob das Projekt wirtschaftlich<br />

ist? Wenn man nur den Sanierungsaufwand betrachtet,<br />

wohl kaum. Aber die intensive Nutzung<br />

schafft langfristig große Synergien und Kosteneinsparungen<br />

– und einen Ort für die Kultur mit<br />

besonderer Identität.<br />

WERTVOLL: Herr Prof. Raff, wenn Sie zurückschauen<br />

– in welchem Projekt steckt am meisten<br />

„Zukunft“?<br />

Spontan fallen mir ein paar kleine Projekte ein:<br />

Wohnhäuser in Holzskelettbauweise. Mitte der<br />

80er Jahre gebaut, inzwischen angebaut und<br />

mehrfach umgebaut. Unbehandeltes Holz konnte<br />

weiterverwendet oder im Winter im Ofen die<br />

Räume wärmen. Wenn wir heute plötzlich zu der<br />

Erkenntnis gelangen, dass man Verbundmaterialien<br />

lieber vermeiden sollte, ist das für mich<br />

nichts Neues. Aber ich finde es schwierig, über<br />

Zukunft zu reden und in die Vergangenheit zu<br />

schauen. Vor uns liegen große Herausforderungen,<br />

aber auch faszinierende Möglichkeiten: Das<br />

Building Information Modeling „BIM“ wird unsere<br />

Arbeitsweise als Architekten unterstützt durch<br />

KI deutlich verändern. Der digitale Zwilling wird<br />

hochpräzise Planung und perfekte Koordination<br />

aller Gewerke und Schnittstellen mit allen<br />

Planungsbeteiligten ermöglichen. Networking<br />

in einer ganz neuen Dimension. Und wir können<br />

den Bedarf an Baumaterialien schon vor dem<br />

ersten Spatenstich exakt ermitteln und haben<br />

jederzeit eine Übersicht über alle verwendeten<br />

Baustoffe. Umbau, Rückbau und Recycling werden<br />

in Zukunft wertvolle Bestandteile unserer<br />

Baukultur sein.<br />

WERTVOLL: Herr Prof. Raff, vielen Dank, dass<br />

wir Sie durch 40 Jahre Architektur begleiten<br />

durften.


36<br />

AARON<br />

MARQUARDT<br />

BEGEISTERTER<br />

NEUEINSTEIGER


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

37<br />

AARON MARQUARDT<br />

Technischer Projektbetreuer, DEUTSCHE WOHNWERTE Heidelberg<br />

OFF<br />

ENH<br />

EIT<br />

Wenn alle beteiligten Partner Hand in Hand<br />

über die Ziellinie gehen, dann ist das für mich<br />

ein erfolgreiches Projekt.<br />

WERTVOLL: Herr Marquardt, hätte man Ihnen<br />

vor fünf Jahren gesagt, dass Sie im Jahr <strong>2023</strong><br />

die Fertigstellung eines Bauvorhabens mit<br />

166 Eigentumswohnungen auf rund 17.100 m²<br />

Wohnfläche begleiten werden – was hätten<br />

Sie gedacht?<br />

Daran hätte ich im Traum nicht gedacht. Mein<br />

einziger Bezug zum Thema „Wohnen“ war die<br />

Suche nach einer Studentenbude. Und das<br />

vier Mal nacheinander. Gut, im Rahmen meiner<br />

Ausbildung zum Energieberater während des<br />

Studiums ist mir der Wohnungsbau dann schon<br />

nochmal begegnet – aber andere Themen fand<br />

ich spannender: die Energieeffizienz von Bürogebäuden<br />

zum Beispiel. Oder von Logistikhallen.<br />

Zeitweise hatte ich auch darüber nachgedacht,<br />

in die Entwicklungshilfe zu gehen<br />

und Trinkwasserprojekte oder den Bau von<br />

Solaranlagen zu begleiten. Oder vielleicht eine<br />

akademische Laufbahn? Das Studium des<br />

Umweltingenieurwesens bietet viele Möglichkeiten.<br />

Mir standen alle Wege offen. Aber auf<br />

„Wohnungsbau“ wäre ich nie gekommen.<br />

WERTVOLL: Und doch sind Sie in der Immobilienbranche<br />

gelandet. Wie kam es dazu?<br />

Als Werkstudent hatte ich schon mal einen<br />

Fuß in die Baubranche gesetzt. Die Baubranche<br />

ist für über 40 % der weltweiten CO 2 -<br />

Emissionen verantwortlich! Aber ich habe dort<br />

erlebt, mit welcher Offenheit und Kreativität<br />

nach neuen, innovativen Lösungen gesucht<br />

wird. Dass branchenübergreifend diskutiert<br />

und geforscht wird.


38<br />

Wie intensiv man daran arbeitet, Dinge zu<br />

verändern, besser zu bauen und dass man sich<br />

intensiv Gedanken darüber macht, welche<br />

Auswirkungen das Bauen auf die Umwelt und<br />

unsere Zukunft hat. Das fand ich faszinierend.<br />

Gleichzeitig wurde mir aber auch eines klar:<br />

Wenn der Auftraggeber diese innovativen Lösungen<br />

nicht beauftragt, dann wird’s auch nicht<br />

so realisiert. Also wollte ich versuchen, so hoch<br />

wie möglich in die Entscheidungsebene zu<br />

kommen, um an dieser wichtigen Transformation<br />

mitzuwirken. Klassisches Ingenieursdenken:<br />

Mögliche Probleme werden am Anfang gelöst,<br />

damit sie am Ende gar nicht erst auftauchen.<br />

2020 war ich mit dem Studium fertig. Ich habe<br />

die fünf größten Bauunternehmen gegoogelt<br />

und bin über das Stellenportal von Zech auf<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE gestoßen. Der Internetauftritt<br />

hat mich neugierig gemacht und<br />

es gab eine Ausschreibung im Bereich „Projektrealisierung“.<br />

Also habe ich halt mein Glück<br />

mit einer Bewerbung versucht. Und drei Tage<br />

später wurde ich zum Videointerview mit Bernd<br />

Koch, einem der Geschäftsführer, eingeladen.<br />

Die Neugier war wohl auf beiden Seiten groß:<br />

Ich wollte wissen, was DEUTSCHE WOHNWER-<br />

TE ist, und Bernd Koch war der Meinung, dass<br />

ein „Umweltingenieur“ als Neueinsteiger eine<br />

gute Wahl sein könnte. Es hat einfach gepasst!<br />

Ich fand den Anspruch und die Atmosphäre<br />

hier super, dass es um Qualität und Leistung<br />

geht – das hat mich sofort begeistert.<br />

WERTVOLL: Allein durch Ihr Studium ist das<br />

Thema „Nachhaltigkeit“ für Sie seit vielen<br />

Jahren präsent. Was bedeutet Nachhaltigkeit<br />

für Sie?<br />

Die Idee der Nachhaltigkeit ist ja nicht neu.<br />

Sie kommt aus der Forstwirtschaft des 17.<br />

Jahrhunderts und ist an sich sehr simpel:<br />

Du darfst nicht mehr Bäume fällen, als nachwachsen.<br />

Künftige Generationen sollen die<br />

gleichen Chancen haben wie wir. Heute ist<br />

der Begriff der Nachhaltigkeit viel komplexer.<br />

Wir sprechen von ökologischer, ökonomischer<br />

und sozialer Nachhaltigkeit. Aber der Generationengedanke<br />

ist für mich immer noch<br />

der zentrale Punkt: Vielleicht sollten wir uns<br />

einmal in die Lage unserer Kinder versetzen:<br />

Was würden sie sich als Lebensraum wünschen?<br />

Und was können wir dafür tun, um<br />

ihnen den Lebensraum so zu gestalten?<br />

WERTVOLL: Was sollten wir also tun, um die<br />

Lebensqualität nachhaltig zu verbessern?<br />

Bei Lebensqualität denken wir immer an<br />

weiche Faktoren: Freiheit, Gesundheit, Glück.<br />

Bei DEUTSCHE WOHNWERTE habe ich noch<br />

viele Facetten kennengelernt, wie Gebäude<br />

die Lebensqualität beeinflussen können. Auch<br />

„Gebäude-Qualität“ erhöht die Lebensqualität:<br />

gut durchdachte, bedürfnisorientierte<br />

Gebäude. Hochwertige Architektur, Ästhetik,<br />

liebevolle Details, Schallschutz, Lichtgestaltung,<br />

Farben, Materialien, Oberflächen – bis hin<br />

zur geplanten sozialen Durchmischung eines<br />

Quartiers durch verschiedene Wohnungstypen.<br />

Qualität sollte kein Luxus sein, sondern<br />

ein hohes Gut. Ein Stück Lebensqualität, das<br />

wir an die nächste Generation weitergeben<br />

können. Wenn man mit diesem Qualitätsanspruch<br />

an eine Projektentwicklung herangeht,<br />

dann entsteht viel mehr als nur „Wohnraum“.<br />

Meine Mama hat früher immer gesagt: „Kaufste<br />

billig, kaufste zweimal!“ Ich glaube, so langsam<br />

verstehe ich, was sie damit gemeint hat.<br />

WERTVOLL: Wenn wir hier im Büro der<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE aus dem Fenster<br />

schauen, dann sehen wir die Baustelle der<br />

ELF FREUNDE, das Projekt, das Sie als technischer<br />

Projektbetreuer begleiten.<br />

Wer sind die ELF FREUNDE?<br />

ELF FREUNDE ist ein Quartier, das aus 11 Gebäuden<br />

besteht, von denen jedes seine eigene<br />

Farbe und seinen eigenen Charakter hat. Wie<br />

elf Freunde, die Arm in Arm stehen, gruppieren<br />

sich die Gebäude um einen gemeinsamen Innenhof.<br />

ELF FREUNDE steht auch für den ausgeprägten<br />

Teamgeist bei DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE und das gute Miteinander mit allen<br />

Partnern, die an der Realisierung des Projektes<br />

beteiligt sind – auch wenn es deutlich mehr als<br />

elf sind! Wenn Werte wie Fairness und Vertrauen<br />

nicht Grundlage unserer Zusammenarbeit<br />

sind, dann wird die Immobilienbranche schnell<br />

zum knallharten Business. Natürlich läuft nicht<br />

immer alles reibungslos, aber Freundschaft hält!<br />

Und gerade die Corona-Zeit hat gezeigt: Echte<br />

Partnerschaft trägt auch in schwierigen Zeiten.


NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />

VOM DENKEN ZUM TUN<br />

39<br />

WERTVOLL: Worin liegen die besonderen<br />

Herausforderungen bei diesem Projekt?<br />

ELF FREUNDE ist der letzte Baustein am<br />

Anfang der Bahnstadt. Drumherum ist schon<br />

alles fertig bezogen: Zwei Laborgebäude,<br />

ein Wohngebäude, die Straßen und Gehwege<br />

sind bereits in Betrieb. Damit die Baustelle<br />

im pulsierenden Stadtleben funktionieren<br />

kann, muss sehr genau geplant und koordiniert<br />

werden: Bagger, Kräne, LKWs, Logistikflächen,<br />

alles muss da sein, nichts darf stören.<br />

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten,<br />

müssen viele Gewerke parallel arbeiten – nicht<br />

nebeneinander her, sondern Hand in Hand.<br />

Als Projektentwickler und Bauherren kommunizieren<br />

wir extrem viel mit Architekten,<br />

Technikern, Tragwerksplanern, Bauphysikern,<br />

Handwerkern. Da ist es ein Riesenvorteil, dass<br />

ich als Projektbetreuer mein Projekt immer in<br />

Sichtweite habe.<br />

WERTVOLL: Könnte man diese komplexe<br />

Koordination nicht durch digitale Lösungen<br />

vereinfachen?<br />

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft viele<br />

Planungs- und Koordinationsaufgaben übernehmen.<br />

Wir sehen heute schon, welches<br />

Potenzial in BIM, dem Building Information<br />

Modeling, steckt. KI wird vieles schneller,<br />

präziser und besser machen als jeder Sachbearbeiter.<br />

Aber Planung ist im Kern eine sehr<br />

kreative Arbeit. Und hier sehe ich die Stärke<br />

von KI: KI wird Kapazitäten für Kreativität freisetzen.<br />

Für die künstlerische Entfaltung in<br />

der Architektur. Für die Entwicklung neuer,<br />

alternativer Lösungen.<br />

WERTVOLL: Wir sind hier in der Bahnstadt,<br />

in der größten Passivhaussiedlung der Welt.<br />

Ist das die Zukunft?<br />

In China, 100 km südlich von Peking, entsteht<br />

gerade die Railway City – eine gigantische<br />

Passivhaussiedlung, die viele Parallelen zur<br />

Heidelberger Bahnstadt aufweist. Nicht nur im<br />

Namen. Heidelberg hat mit der Bahnstadt eine<br />

Benchmark gesetzt. Die Bahnstadt hat Pioniercharakter.<br />

Sie ist das Vorbild für viele Innovationsprojekte<br />

weltweit. Eine Zukunftswerkstadt,<br />

in der wir unendlich viel lernen, zum Beispiel<br />

über Wärmerückgewinnung. Wir haben Hightech-Gebäude<br />

entwickelt, die zeigen, dass<br />

Energieeffizienz auch im großen Stil machbar<br />

ist – und nicht nur im privaten Wohnungsbau.<br />

Und gleichzeitig sehen wir in der Heidelberger<br />

Altstadt Gebäude, die weit über 200 Jahre alt<br />

sind, und die auch funktionieren. In denen vielleicht<br />

die richtige Windachse eine Lüftungsanlage<br />

ersetzt. Ich denke, wenn wir Zukunftsfähigkeit<br />

wollen, dann brauchen wir beides: Hightech<br />

und Lowtech. Neue Technologien und altbewährte<br />

Baustoffe. Innovation und Tradition. Wir<br />

brauchen einen weiten Blick und die Offenheit,<br />

voneinander und miteinander zu lernen.<br />

WERTVOLL: Herr Marquardt, wagen wir einen<br />

Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie sich in fünf<br />

Jahren?<br />

Vor fünf Jahren wollte ich vom Wohnungsbau<br />

nichts wissen. Jetzt bin ich hier. Und das ist<br />

gut so. Vielleicht kann ich ja einen klitzekleinen<br />

Beitrag dazu leisten, das Bauen besser zu<br />

machen. Ich habe hier alles, was ich brauche, um<br />

mich weiterzuentwickeln. In Heidelberg fühle<br />

ich mich superwohl und in meinem Team sowieso.<br />

Ich bin ein sehr offener Mensch – vielleicht<br />

kann ich die Frage, wo ich in fünf Jahren bin, in<br />

fünf Jahren beantworten?<br />

WERTVOLL: Sehr gerne. Wir sprechen uns<br />

dann 2028.<br />

Vorher denken ist immer einfacher,<br />

als nachher Probleme zu lösen.


40<br />

LARS<br />

FORJAHN<br />

UNERMÜDLICHER<br />

MÖGLICHMACHER


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

41<br />

LARS FORJAHN<br />

Vorstand PRIMAKLIMA e.V. Köln, gemeinnützige NGO<br />

AN<br />

SPR<br />

UCH<br />

Vor 30 Jahren war Klima noch nicht im Kopf.<br />

Heute haben wir es im Kopf und im Herzen.<br />

Wenn jetzt noch das Handeln dazukäme ...<br />

WERTVOLL: Herr Forjahn, Sie konnten 2021<br />

das 30-jährige Bestehen von PRIMAKLIMA<br />

feiern. Und das Spendenaufkommen von<br />

51.000 DM im ersten Jahr ist auf rund<br />

4 Millionen Euro jährlich gestiegen – wer<br />

hätte vor 30 Jahren gedacht, dass diese<br />

Idee eine solche Dynamik annimmt?<br />

Der Gründer von PRIMAKLIMA hatte einen<br />

hohen Anspruch. Und große Erwartungen.<br />

Er war sich eigentlich ganz sicher: Wenn erst<br />

einmal jeder verstanden hat, dass es funktioniert,<br />

dass man CO 2<br />

aus der Luft binden kann,<br />

und dass daraus etwas so Schönes wie ein<br />

Wald entstehen kann, dann sind alle dabei. Um<br />

sich dafür politisch Rückendeckung zu holen,<br />

schickte er einen Brief an Bundeskanzler Kohl.<br />

Innerhalb von fünf Jahren – davon war er fest<br />

überzeugt – sollte die Idee der CO 2<br />

-Kompensation<br />

durch Aufforstung eine breite Unterstützung<br />

finden. So gesehen haben wir bis heute<br />

bestenfalls ein kleines Etappenziel erreicht ...<br />

WERTVOLL: Die PRIMAKLIMA Geburtstagsparty<br />

zum 30. ist pandemiebedingt ausgefallen.<br />

Aber für den Klimaschutz war Corona<br />

doch bestimmt eine extrem spannende Zeit?<br />

„Spannend“ ist das richtige Wort. Ich blicke<br />

mit gemischten Gefühlen auf die Corona-Zeit<br />

zurück: Wir haben gesehen, dass sich ökologische<br />

Systeme teilweise relativ schnell erholen.<br />

Die Emissionen gingen spürbar zurück, und<br />

wir hatten auf einmal saubereres Wasser in<br />

den Flüssen! Aber warum sollten wir uns über<br />

saubere Flüsse in Venedig freuen, wenn wir<br />

gleichzeitig eingesperrt waren und nicht dort<br />

sein konnten!


42<br />

Zum Leben gehört die Freiheit, selbst gestalten<br />

und entscheiden zu können. Was wir aus<br />

Corona mitnehmen sollten, ist die Hoffnung,<br />

dass nicht alles verloren ist. Dass wir es<br />

besser machen können – und zwar nicht,<br />

weil wir uns einsperren, sondern weil wir uns<br />

aus freien Stücken dafür entscheiden. Emissionen<br />

werden sich nicht von heute auf morgen<br />

vermeiden lassen. Wir müssen und können<br />

sie aber stetig reduzieren. Auch der Urwald<br />

lässt sich nicht ruckzuck wieder aufforsten.<br />

Aber wir können die Welt Stück für Stück so<br />

gestalten, dass sie wieder ein besserer Ort<br />

wird – auch global.<br />

WERTVOLL: Vor 30 Jahren wurden Sie oft<br />

belächelt: „Bäume pflanzen, um die Welt zu<br />

retten.“ Die Wahrnehmung heute ist eine<br />

andere – die erfolgreiche Klage von Klimaaktivisten<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

ist ein klares Signal ...<br />

Ja, endlich! Die Proteste von FRIDAYS FOR<br />

FUTURE haben Wirkung gezeigt: Weltweit<br />

haben junge Menschen ihre Angst vor den<br />

Klimaveränderungen und ihre Sorge um die<br />

eigene Zukunft zum Ausdruck gebracht.<br />

Plötzlich hat man gespürt, dass wir nicht<br />

nur von Eisbären reden, sondern auch von<br />

unserem eigenen Leben. In den vergangenen<br />

30 Jahren wurde viel in wissenschaftliche<br />

Forschung und in die Entwicklung konkreter<br />

Lösungen investiert. Dass diese Saat jetzt<br />

aufgeht, verdanken wir auch den medienwirksamen<br />

Aktionen von Klimaaktivisten.<br />

Emotionen sind so wichtig! Als PRIMAKLIMA<br />

1991 gegründet wurde, war das Thema noch<br />

nicht einmal in den Köpfen. Es wurde in der<br />

Wissenschaft diskutiert, in der Politik, auf<br />

Klimagipfeln und es hat Jahre gedauert, bis<br />

die Klimakrise ins Bewusstsein gerückt ist.<br />

Jetzt, nach 30 Jahren kommen die Emotionen:<br />

die Angst um die nächste Generation,<br />

die Sehnsucht nach einer gesunden Zukunft,<br />

das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft. Die<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

ist ein guter Anfang. Es zeigt, dass die Institutionen<br />

der Gesellschaft folgen.<br />

WERTVOLL: Ein kleiner Triumph?<br />

Ein Triumph vielleicht nicht. Aber die Entscheidung<br />

kann neue Wege ebnen. Und was<br />

möglich ist, wenn der Weg frei ist, zeigen<br />

viele unserer Projekte sehr deutlich: Im Nordosten<br />

von Nicaragua haben wir ein Projekt<br />

mit 50 Kleinbauernfamilien begonnen. Dann<br />

konnten wir das Projekt auf einige tausend<br />

Familien ausweiten. Und heute sind mehrere<br />

10.000 Familien beteiligt, verteilt über das<br />

ganze Land. Wir sprechen längst nicht mehr<br />

nur über CO 2<br />

-Bilanzen, sondern über Menschen,<br />

die ihre Zukunft gestalten. Das ist kein<br />

Triumph – aber ein großes Glück.<br />

WERTVOLL: Mit PRIMAKLIMA haben Sie sich<br />

entschieden, nicht in erster Linie „gegen“<br />

Emissionen zu kämpfen, sondern „für“ eine<br />

effiziente und natürliche CO 2<br />

-Bindung durch<br />

weltweite Waldprojekte. Sie haben mehr als<br />

Mehr zu den<br />

Projekten von<br />

PRIMAKLIMA<br />

Unser Wunsch bei PRIMAKLIMA?<br />

Wir wollen überflüssig sein.<br />

Denn ohne Emission brauchen<br />

wir auch keine Kompensation.


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

43<br />

15 Millionen Bäume gepflanzt, die während<br />

ihres Wachstums mehr als 2 Millionen Tonnen<br />

CO 2<br />

binden werden ...<br />

Die Industrialisierung hat alles verändert. Vieles<br />

zum Guten: Auf einmal war Licht im Dunkeln.<br />

Man kam schneller von A nach B. Wir konnten<br />

mehr produzieren, und auch die Medizin machte<br />

unglaubliche Fortschritte. Die Kumpel in den<br />

Kohlebergwerken haben unser Land mit aufgebaut,<br />

und darauf können sie stolz sein.<br />

Die Anhäufung von Emissionen war eine logische<br />

Konsequenz. Ein Bewusstsein für die Folgen<br />

gab es nicht.<br />

Aber heute ist das Bewusstsein da – und das<br />

Wissen, was zu tun ist: Wir müssen die Emissionen<br />

mit allen Mitteln drastisch reduzieren.<br />

Zusätzlich können wir aktiv etwas tun, was sofort<br />

wirksam ist: Mit jedem Baum, den wir pflanzen,<br />

binden wir CO 2<br />

auf natürliche Weise ein! Dafür<br />

schlägt unser Herz.<br />

Das ist die DNA von PRIMAKLIMA.<br />

WERTVOLL: Kompensation ermöglicht es nicht<br />

nur Unternehmen, sondern auch jedem Einzelnen,<br />

Verantwortung für den Klimaschutz zu<br />

übernehmen. Gutes Gewissen – ohne Verzicht?<br />

Das PRIMAKLIMA-Label für Klimaneutralität ist<br />

mit sehr strengen und umfangreichen Auflagen<br />

verbunden. Es ist kein grüner Anstrich.<br />

Kompensation ist auch kein „Ablasshandel“.<br />

Es geht nicht darum, sich ein gutes Gewissen<br />

zu verschaffen. Mit dem Vorwurf des „Greenwashing“<br />

sollten wir vorsichtig sein. Wer sich<br />

intensiv mit dem Thema Kompensation auseinandersetzt,<br />

entwickelt sehr schnell ein feines<br />

Gespür für die eigene Verantwortung. Und wir<br />

wählen unsere Partner nach sehr strengen<br />

Kriterien aus. Unternehmen wie DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE erleben wir bei PRIMAKLIMA<br />

als Partner auf Augenhöhe. Gemeinsam setzen<br />

wir uns für Kompensationsprojekte ein, die wir<br />

dann langfristig und mit großem Engagement<br />

unterstützen.<br />

WERTVOLL: Weltweite Aufforstung ist ein riesiges<br />

Projekt. Bleibt dabei überhaupt noch der<br />

Blick für die kleinen Details?<br />

Was sind denn kleine Details? Wir denken vor<br />

allem an die Menschen, mit denen wir vor Ort<br />

zusammenarbeiten und Projekte entwickeln.<br />

Viele Projektideen stammen nicht von uns.<br />

Gute Ideen greifen wir gerne auf und ermöglichen<br />

durch unsere Investitionen die Umsetzung in größerem<br />

Maßstab. Ein Beispiel: Bei Aufforstungsprojekten<br />

in Nicaragua haben wir eine Technik<br />

kennen gelernt, die von indigenen Kulturen seit<br />

Jahrtausenden genutzt wird:<br />

Abgestorbene Pflanzen, Holzspäne, Blätter<br />

werden bei hohen Temperaturen verkohlt.<br />

Diese Pflanzenkohle nimmt bei Regen Wasser<br />

und Nährstoffe auf wie ein Schwamm. Und in<br />

Trockenperioden gibt sie diese kontinuierlich<br />

wieder ab. Genial für gesundes Baumwachstum.<br />

Und der Kohlenstoff ist für Hunderte von Jahren<br />

fest gebunden. So wird aus dem vermeintlichen<br />

organischen Abfall ein wertvoller Naturdünger.<br />

Ein typisches Projekt, das gemeinsam mit den<br />

Menschen vor Ort entwickelt wurde.<br />

WERTVOLL: Herr Forjahn, im Vorwort zu<br />

Ihrem Jahresbericht schreiben Sie einen Satz,<br />

der mich überrascht hat: „Das Zeitfenster<br />

für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft<br />

wird kleiner. Die Lösung ist einfach.“ Ist die<br />

Lösung einfach?<br />

Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen,<br />

die CO 2<br />

-Emissionen sind viel zu hoch, wir wollen<br />

Leben schützen und lebenswert machen, wir<br />

müssen die Natur erhalten, wir sehen unglaubliche<br />

Kosten auf uns zukommen und kämpfen<br />

gegen eine starke Lobby – nein, die Lösung ist<br />

nicht einfach. Und ja, die Lösung ist einfach.<br />

Denn wir wissen, was zu tun ist, und wir wissen,<br />

wie wir Emissionen reduzieren und CO 2<br />

einbinden<br />

können. Wir müssen es nur „tun“.<br />

WERTVOLL: Herr Forjahn, vielen Dank und viel<br />

Erfolg.<br />

mehr zu PRIMAKLIMA S. 74


44<br />

LARA<br />

KATSCHER<br />

GRÜNLIEBENDE<br />

VORDENKERIN


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

45<br />

L AR A K ATSCHER<br />

Geschäftsführerin Werner Sobek Green Technologies, Stuttgart, Nachhaltigkeitsberaterin<br />

INN<br />

OVAT<br />

ION<br />

Es gibt nur zwei Alternativen: Entweder wir<br />

hören auf zu bauen, oder wir bauen anders!<br />

WERTVOLL: Frau Katscher, was macht eine<br />

Nachhaltigkeitsberaterin?<br />

Alles. Und nichts. Es ist nicht klar definiert.<br />

Jeder weiß, was Tragwerksplanung ist, was<br />

Bauphysik ist. Aber Nachhaltigkeitsberatung<br />

ist ein sehr weiter Begriff. Allgemeine Nachhaltigkeitsberatung<br />

ist nahezu unmöglich. Wenn<br />

wir also bei Werner Sobek Green Technologies<br />

Nachhaltigkeitsberatung anbieten, dann immer<br />

für ein konkretes Projekt. Wir starten mit Workshops<br />

zu der Frage: Was bedeutet Nachhaltigkeit<br />

für dieses spezielle Projekt? Dabei gehen<br />

wir ganz offen und kreativ an die Sache ran.<br />

Am Anfang steht ein Brainstorming – oft mit<br />

sehr ungewöhnlichen und innovativen Ideen.<br />

Daraus entsteht dann ein individuelles Konzept.<br />

WERTVOLL: Klingt gut ...<br />

Moment mal. Wir sind noch nicht am Ende:<br />

Irgendwann kommen dann die gesetzlichen<br />

Regelungen und Normen dazu, und – was<br />

noch viel drastischer ist – die Kosten kommen<br />

auf den Tisch. Dann ist Schluss mit lustig, und<br />

viele Ideen fallen leider dem Rotstift zum Opfer.<br />

Aber meistens bleiben ein paar Punkte erhalten.<br />

Neue Lösungen, die über das gesetzlich<br />

Vorgeschriebene hinausgehen. Große<br />

Innovationen beginnen manchmal mit kleinen<br />

Details.<br />

WERTVOLL: Das klingt jetzt wiederum eher<br />

ernüchternd.<br />

Die ganzen neuen Begrifflichkeiten und Buchstabenkürzel,<br />

die keiner kennt, mit denen<br />

niemand etwas anfangen kann – das empfinden<br />

viele als nervig, anstrengend und unzumutbar.<br />

Ich kann den Frust verstehen. Aber<br />

statt Frust über die Vorschriften würde ich mir<br />

ein bisschen mehr Weltuntergangsstimmung<br />

wünschen: Wenn uns bewusst wäre, was auf


46<br />

dem Spiel steht, dann würden wir ganz anders<br />

über Kosten und über den Sinn von Verordnungen<br />

nachdenken. Aber natürlich nicht zu<br />

viel Weltuntergangsstimmung – Angst war<br />

noch nie ein guter Ratgeber!<br />

WERTVOLL: „Ratgeber sein“ ist Ihre Aufgabe<br />

bei „Werner Sobek Green Technologies“.<br />

Sie beraten zu grüner Energie, zu Solarenergie,<br />

Wasserkraft, Windkraft, Geothermie und<br />

Bioenergie?<br />

Ja klar. Aber nicht nur zu Energie. Wir sprechen<br />

zum Beispiel auch über grüne Fassaden:<br />

Bei dem Projekt KII in Düsseldorf haben wir<br />

die Fassade mit einer über 8 Kilometer langen<br />

Hecke mit 30.000 Hainbuchen bepflanzt –<br />

das geht weit über das hinaus, was man bisher<br />

als Fassadenbegrünung kennt. Das Gebäude<br />

überrascht und fasziniert. Es tut gut, dieses<br />

Grün in dieser Intensität mitten in der Stadt zu<br />

sehen. Es steigert aber nicht nur die Lebensqualität<br />

– die Pflanzen sorgen auch für ein<br />

gesundes Mikroklima: Durch Verdunstungskühlung<br />

tragen sie zur Reduktion der Lufttemperatur<br />

bei und sie absorbieren Schall –<br />

gut für die Stadt-Akustik. Und was gerade in<br />

einer Metropole wie Düsseldorf ein relevantes<br />

Thema ist: Die Fassadenbegrünungen binden<br />

wirkungsvoll Feinstaub.<br />

WERTVOLL: Der ökologisch nachhaltigen<br />

Lösung stehen mit Sicherheit ein extremer<br />

Planungsaufwand und eine hochkomplexe<br />

Tragwerkskonstruktion und Gebäudetechnik<br />

gegenüber. Ein Dilemma?<br />

Ja, absolut. Was man auf jeden Fall kritisch<br />

betrachten sollte, sind die Materialaufwendungen<br />

für die Konstruktion und die Bewässerungstechnik.<br />

Die grauen Emissionen sind<br />

wesentlich höher als bei einer klassischen<br />

Fassade. Aber genau hier liegt der Schwerpunkt<br />

meiner Arbeit als Nachhaltigkeitsberaterin.<br />

Ich versuche, ein Bewusstsein für den<br />

Gesamtkontext zu wecken: Was hat mehr<br />

Gewicht – die mikroklimatischen Vorteile<br />

für das Stadtklima, oder die höheren grauen<br />

Emissionen? „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es<br />

nicht. Bei innerstädtischen Projekten werden<br />

die mikroklimatischen Aspekte immer eine<br />

wichtige Rolle spielen – ein Projekt auf der<br />

grünen Wiese würde man anders bewerten.<br />

Pilotprojekte wie KII sind immer eine Art „Zukunftswerkstatt“.<br />

Sie sind noch einzigartig. Und<br />

gerade deshalb lernen wir bei diesen Projekten<br />

unglaublich viel Neues. Und wenn wir alles<br />

messen und validieren können, wenn wir sehen,<br />

was die klimatischen Auswirkungen der Begrünung<br />

für beispielsweise die tatsächliche Kühllast<br />

des Gebäudes bedeuten, dann gewinnen<br />

wir wahnsinnig wertvolle Erkenntnisse, die wir<br />

in die nächsten Projekte mit einfließen lassen.<br />

WERTVOLL: Aber „Green Technology“<br />

ist mehr als nur „Fassadenbegrünung“ ...<br />

Wir verstehen unter Green Technologies innovative<br />

Energie- und Nachhaltigkeitskonzepte.<br />

Dabei verfolgen wir einen integralen Ansatz:<br />

alle Anforderungen aller Planer mit einzubeziehen<br />

und daraus dann das Optimum zu<br />

schaffen. Tragwerksplaner, Haustechniker,<br />

Bauphysiker, Fassadenplaner, Architekten.<br />

Lösungen entstehen immer gemeinsam mit<br />

dem Wissen aller Fachdisziplinen. Auch Projektentwickler<br />

wie DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

sind in diesen Prozess frühzeitig mit eingebunden,<br />

damit der hohe Qualitätsanspruch<br />

auch beim Thema Nachhaltigkeit konsequent<br />

umgesetzt wird. Ein wertvolles Tool für diese<br />

gemeinsamen Projekte sind Gebäudesimulationen,<br />

die uns helfen, den Betrieb der Gebäude<br />

möglichst realistisch abzubilden. Damit sind<br />

wir nicht länger auf standardisierte Normen,<br />

Regelwerke, Tabellen und Rechenverfahren<br />

angewiesen. Wir können interaktiv alle Aspekte<br />

betrachten, wie Tageslicht, Energieeffizienz,<br />

Emissionen, aber auch Komfort – unsere<br />

Entscheidungen im Planungsprozess basieren<br />

damit von Anfang an auf einem vollumfänglichen<br />

Wissen. Ein weiteres wertvolles Tool ist<br />

BIM: Mit BIM können wir zum Beispiel präzise<br />

dokumentieren, welche Materialien wo und wie<br />

verbaut worden sind. Wir sind zukünftig in der<br />

Lage, einen vollständigen Gebäude-Ressourcen-Pass<br />

zu erstellen. So wird jedes Gebäude<br />

zur potenziellen Rohstoffquelle. Mit Blick auf<br />

nachhaltigen Rückbau und ein fundiertes<br />

Recyclingkonzept ist das ein wirklich geniales<br />

Instrument. Schade, dass uns das heute bei<br />

alten Bestandsgebäuden noch nicht zur Verfügung<br />

steht.


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

47<br />

Vielleicht würde uns ein bisschen mehr<br />

Weltuntergangsstimmung ganz guttun.<br />

Wir würden dann manches mit anderen<br />

Augen sehen.<br />

Mehr zu den 17 Thesen<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

WERTVOLL: In Werner Sobeks „17 Thesen zur<br />

Nachhaltigkeit“ heißt es: „Die große Tragödie<br />

der Menschheit besteht darin, dass CO2<br />

durchsichtig und geruchlos ist.“ Wie kann es<br />

uns gelingen, das Nicht-Sichtbare im Blick zu<br />

behalten?<br />

Das ist tatsächlich die größte Schwierigkeit.<br />

„Sichtbar“ sind Regelwerke und Vorschriften.<br />

Nach denen wird gebaut, und das Bewusstsein<br />

für Nachhaltigkeit endet oft genau da, wo die<br />

Vorschriften enden. Solange Betriebsemissionen<br />

und graue Emissionen nicht reglementiert<br />

sind, zählen sie nicht. Als Nachhaltigkeitsberaterin<br />

habe ich mir zur Aufgabe gemacht, das<br />

Unsichtbare sichtbar zu machen. Wir müssen<br />

uns unserer Verantwortung bewusst werden<br />

und sollten nicht warten, bis die Gesetzgebung<br />

unser Handeln erzwingt und unverantwortliches<br />

Handeln bestraft oder nachhaltiges Handeln<br />

durch Fördergelder belohnt. Für einen grundlegenden<br />

Werte-Wandel im Bauwesen brauchen<br />

wir mehr als das. Wir brauchen ein echtes<br />

Verständnis für komplexe Zusammenhänge.<br />

Und wir brauchen Mut, neue Wege zu gehen.<br />

WERTVOLL: Was bedeutet das konkret?<br />

Alle Ideen, Visionen und Konzepte eines nachhaltigen<br />

Gebäudes sind reine Utopie. Solange,<br />

bis wir es gebaut haben! Bis wir den Beweis<br />

erbracht haben, dass die innovativen Konzepte<br />

auch in der Praxis funktionieren – und nicht<br />

nur auf dem Papier. Werner Sobek ist diesen<br />

nächsten Schritt schon vor vielen Jahren<br />

gegangen: In Stuttgart haben wir am Steilhang<br />

des Talkessels unser viergeschossiges<br />

Experimentalhaus R128 gebaut. Ein emissionsfreies<br />

Nullheizenergie-Gebäude, vollständig<br />

verglast mit Dreifachverglasung und mit einer<br />

speziellen Klimaschutzfolie. Durch die Beschichtung<br />

und die Befüllung der Scheibenzwischenräume<br />

mit Edelgas werden bei hervorragenden<br />

Lichtdurchlässigkeitswerten extrem hohe<br />

Wärmeschutzwerte mit sehr niedrigem U-Wert<br />

erreicht. Eine Aufheizung des Wohnraumes im<br />

Sommer bzw. eine Auskühlung im Winter wird<br />

so verhindert. Das Gebäude ist modular aufgebaut.<br />

Mit seiner Konstruktion durch Steck- und<br />

Schraubverbindungen ist es leicht auf- und<br />

abbaubar – und vollkommen recyclingfähig.<br />

Die Geschossdecken aus Holzplatten sind zwischen<br />

den Deckenträgern eingeschoben. Versorgungsschächte<br />

bündeln alle Leitungen für<br />

Strom, Kommunikation, Frisch- und Abwasser –<br />

es gibt keine Unterputzsysteme. Der Strom für<br />

den Antrieb der mechanischen Belüftung und<br />

der Wärmepumpe wird von den auf dem Dach<br />

installierten Photovoltaikelementen abgedeckt.<br />

Ein Erdwärmetauscher unterhalb der Fundamentplatte<br />

wird zur Frischluftvorwärmung<br />

und -kühlung genutzt. Vision wird Wirklichkeit.<br />

Dabei bewegen wir uns nicht nur funktional,<br />

sondern auch formal auf höchstem Niveau.<br />

Das beweist auch unser Forschungsprojekt<br />

NEST UMAR in der Schweiz. UMAR steht<br />

für „Urban Mining And Recycling“. Es ist ein<br />

Beispiel dafür, wie attraktiv, ästhetisch und<br />

faszinierend schön ein Gebäude sein kann, das<br />

ausschließlich aus wiederverwendeten Baustoffen,<br />

recyclingfähigen oder kompostierbaren<br />

Materialien besteht. Neue technische Lösungen<br />

und alternative Bauweisen vorantreiben mit dem<br />

Sinn für Ästhetik – das sehen wir als Ansporn<br />

und Motivation.<br />

WERTVOLL: Frau Katscher, vielen Dank für<br />

das Gespräch.


48<br />

UWE<br />

STURM<br />

PRAXISBEWÄHRTER<br />

TEAMPLAYER


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

49<br />

UWE STURM<br />

Gesellschafter & technischer Geschäftsführer C&U Sturm GmbH, Harthausen<br />

TEA<br />

MG<br />

EIST<br />

1.000 Quadratmeter Oberputz an einer Fassade<br />

und 40 Mann gleichzeitig auf dem Gerüst –<br />

das ist Teamarbeit.<br />

WERTVOLL: Herr Sturm, warum ist der Beruf<br />

des Malers und Stuckateurs der schönste, den<br />

es gibt?<br />

Bei der aktuellen Wirtschaftslage bin ich mir gar<br />

nicht mehr sicher, ob es wirklich der schönste<br />

Beruf ist. Aber es stimmt schon: Jedes Projekt,<br />

jeder Kunde, jedes Haus ist anders. Jeder<br />

Architekt und jeder Bauherr hat seine eigenen<br />

Vorstellungen und Erwartungen. Als Maler und<br />

Stuckateure sind wir die Profis für die Fassade,<br />

für das Gesicht des Gebäudes. Das ist etwas<br />

ganz Besonderes. Vor allem bei Großprojekten,<br />

die unser Hauptgeschäft sind.<br />

WERTVOLL: Auf Ihrer Website schreiben Sie<br />

von „Raumträumen und Lebensräumen“. Was<br />

sind Ihre „Lieblingsräume“?<br />

(lacht) Am liebsten gar keine Räume. Raus in<br />

die Natur. Mit dem Mountainbike von Speyer<br />

nach Neustadt durch den Pfälzer Wald – das<br />

ist das Schönste, was ich mir nach einer stressigen<br />

Woche vorstellen kann.<br />

WERTVOLL: 1989 haben Sie mit Ihrer Schwester<br />

den elterlichen Maler- und Stuckateurbetrieb<br />

von Ihrem Vater übernommen und in die<br />

C&U Sturm GmbH überführt. 1989 – das Jahr<br />

der ganz großen Veränderungen ...<br />

Ja, das war ein großer Schritt. Wir sind zwar<br />

beide als Kinder eines Stuckateuermeisters<br />

groß geworden, aber eigentlich waren wir<br />

„Neulinge“. Das hieß für uns: Meisterschule und<br />

Einarbeitung. Ich kürze mal ein bisschen ab:<br />

Wir sind gewachsen – Jahr für Jahr zweistellig.


50<br />

Und zwar aus strategischen Gründen:<br />

Es gibt nicht viele regionale Stuckateurbetriebe,<br />

die groß genug und in der Lage<br />

sind, für DEUTSCHE WOHNWERTE ein<br />

Projekt wie AM FLUSS in Speyer zu<br />

realisieren. Und genau das ist es, was wir<br />

wollen – und was wir wirklich gut können.<br />

Und spätestens mit Corona sind wir echt<br />

sturmerprobt! Totale Flaute, extreme Auslastung,<br />

explodierende Preise. Es gibt zwei<br />

Dinge, die uns in dieser Zeit festen Halt<br />

gegeben haben: Unser starkes Team und<br />

unsere Kunden, die uns wirklich als Partner<br />

sehen. Ein Wort ist ein Wort. Und eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit ist die beste<br />

Basis für den gemeinsamen Projekterfolg.<br />

WERTVOLL: Eine neue Herausforderung<br />

ist hinzugekommen: Das Stichwort<br />

„Nachhaltigkeit“ war für Ihren Vater und<br />

Großvater wahrscheinlich lange nicht so<br />

präsent wie für Sie heute.<br />

Nein, sie kannten das Wort nicht einmal.<br />

So richtig präsent ist das Thema für uns<br />

als Unternehmen erst seit fünf Jahren.<br />

Gerade in öffentlichen Gebäuden verändern<br />

sich die Materialien und die Arbeitsweisen<br />

grundlegend: Produkte müssen frei von<br />

Bioziden und Fungiziden sein. Sie müssen<br />

50 Jahre halten, alles muss trennbar<br />

und recycelbar rückbaufähig sein – das<br />

sind ganz neue Anforderungen. Und es<br />

ist tatsächlich auch finanziell eine echte<br />

Investition in die Zukunft. Denn teilweise<br />

verdoppeln sich die Kosten durch die<br />

neuen Materialien und Techniken. Dabei ist<br />

der Gedanke der Nachhaltigkeit nicht neu:<br />

Wir haben zwei Restauratoren im Team<br />

und durften schon viel am Speyerer Dom<br />

arbeiten. Nach historischen Rezepten und<br />

unter strenger Aufsicht der obersten Denkmalbehörde<br />

– und ich bin immer wieder<br />

erstaunt, in welch gutem Zustand dieses<br />

Bauwerk nach fast 1.000 Jahren noch ist.<br />

Okay – über die Energiebilanz beim Heizen<br />

sollten wir nicht reden, aber die Baustoffe<br />

sind großartig.<br />

WERTVOLL: Das heißt, am besten „back<br />

to the roots“, zurück zu Ziegelsteinen<br />

und Lehmputz?!<br />

Schauen Sie sich beim Projekt AM FLUSS<br />

in Speyer die Ziegelfassaden an. Das ist<br />

moderne Fassadengestaltung vom Allerfeinsten.<br />

Eine perfekte Kombination aus<br />

Gestaltung, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit.<br />

Traditionelle Techniken sind noch<br />

lange nicht aus dem Rennen: Bei uns an<br />

der Weinstraße setzen wir bei vielen Projekten<br />

Kalkputze und Lehmputze ein –<br />

das Raumklima ist fantastisch! Und wir<br />

entdecken heute neu, welches Potenzial<br />

in ökologischen Baustoffen wie Flachs und<br />

Stroh steckt. Oder Dämmungen aus Hanf.<br />

Die sind total im Kommen. Super robust,<br />

diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend –<br />

moderne Hightechwerkstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Absolut genial.<br />

WERTVOLL: Und das Thema Ökologie<br />

ist ja mit Blick auf Nachhaltigkeit von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Das ist richtig und wichtig. Aber auch einen<br />

anderen Aspekt sollten wir nicht aus den<br />

Augen verlieren: Wenn wir Nachhaltigkeit<br />

als Zukunftsfähigkeit sehen, dann sind<br />

Werte wie Verlässlichkeit, Verbindlichkeit<br />

und Vertrauen extrem wichtig. Schon seit<br />

langer Zeit arbeiten wir immer wieder mit<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE und den beauftragten<br />

Generalunternehmen als Partner<br />

zusammen. Klar, die Arbeit in diesem Team<br />

kann durchaus herausfordernd sein: Nie<br />

ist etwas 0815, immer geht es um höchst<br />

anspruchsvolle, hochästhetische Lösungen.<br />

Wir realisieren Fassaden, die wir so noch


VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />

ZUM TUN<br />

51<br />

nie im Leben umgesetzt haben: ungewöhnliche<br />

Materialkombinationen, spektakuläre<br />

Details, extrem niedrige Toleranzen. Das<br />

ist nur möglich, weil wir unter unseren 100<br />

Mitarbeitern ein Team von Spezialisten<br />

haben, das auch außergewöhnliche Anforderungen<br />

souverän meistert.<br />

WERTVOLL: Sie haben das starke Team<br />

angesprochen: Wenn wir von sozialer<br />

Nachhaltigkeit sprechen, dann steckt in<br />

Ihren Zahlen schon eine ganze Menge Zukunftsfähigkeit:<br />

Sie beschäftigen derzeit<br />

ca. 170 Fachkräfte in 100 laufenden Projekten.<br />

Mehr als 100 junge Leute haben<br />

Sie bereits zu Malern und Stuckateuren<br />

ausgebildet. Wohin geht die Reise?<br />

So gesehen waren wir schon immer sehr<br />

nachhaltig. Aber früher hat man das halt<br />

nicht so genannt. Eigentlich finde ich<br />

persönlich den Begriff „Zukunftsfähigkeit“<br />

viel schöner. Aber die Zukunft wird nicht<br />

einfach: Eine Generation erfahrener Mitarbeiter<br />

kommt ins Rentenalter – und seit<br />

zwei, drei Jahren bekommen wir hier in der<br />

Region keine Azubis mehr. Wir sind so froh,<br />

dass wir viele Mitarbeiter aus Ungarn oder<br />

aus Rumänien bei uns haben. Was würden<br />

wir ohne sie tun? Aber auch wenn unser<br />

Team international zusammengesetzt ist –<br />

bei unseren Projekten ist uns die Regionalität<br />

sehr wichtig: Wir haben kurze Anfahrtsund<br />

Lieferwege, ein Bauleiter kann mehrere<br />

Projekte in der Metropolregion gleichzeitig<br />

betreuen. Das halten wir für eine gute und<br />

praktikable Lösung. Und aus ökologischer<br />

Sicht könnte es kaum einen besseren Weg<br />

geben.<br />

WERTVOLL: Herr Sturm, „letzte Generation“<br />

oder „Next Generation“?<br />

„Next Generation“. Ganz klar. Ich war Radrennfahrer.<br />

Heute fährt mein Sohn Radrennen.<br />

Und ich sehe, welches Potenzial in<br />

dieser jungen Generation steckt. Welches<br />

Durchhaltevermögen und welche Leidenschaft<br />

sie mitbringen. Ob sich unser Business<br />

so weiterentwickelt, wie wir uns das<br />

vorstellen und wünschen, weiß niemand.<br />

Aber ich sehe eine Generation, die sich den<br />

Herausforderungen stellt, die neue Wege<br />

sucht und findet. Das macht mir Mut.<br />

WERTVOLL: Herr Sturm, vielen Dank<br />

für das Gespräch und viel Erfolg für die<br />

Zukunft.<br />

Back to the roots: Alte Materialien<br />

wie Kalk- und Lehmputz sind wieder<br />

im Kommen. Und neue Materialien aus<br />

Hanf haben eine große Zukunft.<br />

Mehr zur<br />

C&U Sturm GmbH


FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

HEIMATUFER &<br />

BEAUFORT<br />

Ludwigshafen<br />

/ Wohnen<br />

Wiese<br />

Wasser<br />

Das Rheinufer Süd in Ludwigshafen<br />

steht für moderne Architektur<br />

in maritimem Flair. Mit HEIMAT-<br />

UFER hat die DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE hier ein Gesamtquartier<br />

geschaffen, das sich harmonisch<br />

in diese Umgebung einfügt und<br />

gleichzeitig ein architektonisches<br />

Leuchtturmprojekt darstellt. 2022<br />

wurde HEIMATUFER nun fertiggestellt.<br />

Spätsommer 2022: Die ersten Mieter finden<br />

im Quartier HEIMATUFER ihr neues Zuhause.<br />

Alle Abnahmen und Übergaben wurden<br />

gemeinsam mit der Qualitätssicherung von<br />

TÜV Süd durchgeführt. Parallel zur Fertigstellung<br />

wurden auch die Außenanlagen und<br />

der Quartiersplatz vor BEAUFORT BY HEI-<br />

MATUFER fertiggestellt. Ende <strong>2023</strong> hat die<br />

Stadt Ludwigshafen begonnen, die öffentlichen<br />

Flächen entlang der Rheinallee und der<br />

Max-Bill-Straße herzustellen. Das gesamte<br />

Quartier wird sich nun zügig in das Stadtbild<br />

einfügen.


LUDWIGSHAFEN<br />

HEIMATUFER<br />

53<br />

HEIMATUFER –<br />

einzigartige Wohnlage<br />

mit fließendem Übergang<br />

zum Rheinufer<br />

CALLWEY-VERLAG<br />

AUSZEICHNUNG<br />

WOHNBAUTEN<br />

DES JAHRES <strong>2023</strong><br />

Uferpromenade, Baumallee,<br />

Wiesen, Spielplätze –<br />

ein Paradies für Familien.<br />

Glücklich wohnen am Wasser: peisgekrönte<br />

Architektur, inspirierende Aussichten, niveauvolle<br />

Ausstattungsdetails, hochwertige Außenanlagen,<br />

kreative Extras wie die eigene<br />

Postpaketstation und der „Hundewaschplatz“ –<br />

was will man mehr?


54<br />

Bestnoten in Sachen Energieeffizienz: Alle Gebäude<br />

werden mit Fernwärme versorgt. Und damit die Wärme<br />

dort bleibt, wo sie hingehört, sind die Häuser rundum<br />

wärmegedämmt. Sowohl die Fassaden als auch die<br />

Fensterelemente mit ihrer Wärmeschutzverglasung<br />

sorgen für geringe Wärmeverluste. Die Photovoltaikanlage<br />

nutzt die Energie der Sonne und erzeugt Strom<br />

für das Quartier. Dadurch ist die CO 2 -Jahresbilanz<br />

des Ensembles rechnerisch ausgeglichen. Das bedeutet,<br />

dass die Gebäude in Bezug auf den gemeinsam<br />

benötigten Strombedarf klimaneutral sind.<br />

Auch die nachhaltige Mobilität steht im Fokus: Durch<br />

die Kooperation mit dem kommunalen Energieversorger<br />

TWL sind alle Stellplätze in den Tiefgaragen für<br />

Elektromobilität vorbereitet und lassen sich jederzeit<br />

mit einer Wallbox ausstatten.<br />

Ein öffentlich zugänglicher<br />

Quartiersplatz schafft<br />

einen fließenden Übergang<br />

zur Promenade als Ort<br />

der Begegnung.<br />

Das Projekt wurde beim Award „Wohnbauten des Jahres“<br />

des Callwey Verlags in mehreren Kategorien<br />

ausgezeichnet. So erhielt BEAUFORT BY HEIMATUFER<br />

eine Auszeichnung in der Kategorie „Innovative Fassade“.<br />

Dabei überzeugte die spannende Glas-Metall-Fassade<br />

von Eike Becker_Architekten aus Berlin die Jury. Zudem<br />

erhielt das gesamte HEIMATUFER-Quartier eine Auszeichnung<br />

in der Kategorie „Quartiersentwicklung“.<br />

Ein traumhafter Ausblick aufs<br />

Wasser und aufs Mannheimer<br />

Schloss. Und eine traumhafte<br />

Energiebilanz ...<br />

HEIMATUFER<br />

KfW 55, EnEV 2009<br />

KfW 70, EnEV 2009<br />

EnEV 2009 (Neubau)<br />

EnEV 2009 (Altbau)<br />

Jahres-Primärenergieverbrauch in kWh/(m 2 a)<br />

Durchsch nittlicher Verbrauch der Häuser bis 19 84<br />

0 25 5 0 75 1 00 1 25 1 50 1 75 2 00 225 > 250


LUDWIGSHAFEN<br />

HEIMATUFER<br />

55<br />

FAKTEN<br />

HEIMATUFER &<br />

BEAUFORT BY<br />

HEIMATUFER<br />

Architekten:<br />

EIKE BECKER_ARCHITEKTEN,<br />

BERLIN<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

ST RAUM A., BERLIN<br />

Wohneinheiten: 127<br />

Wohnflächen: ca. 45–150 m 2<br />

Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />

Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />

ATELIER-WOHNUNGEN,<br />

PENTHOUSE- UND TOWN-<br />

HOUSE-WOHNUNGEN<br />

Gewerbeflächen: ca. 500 m 2<br />

Fertigstellung: 2022<br />

/ Funktion<br />

Form<br />

Großartige Fassade.<br />

Und auch beim Blick<br />

hinter die Fassade<br />

alles bestens: Das<br />

Bau-Controlling<br />

durch den TÜV Süd<br />

garantiert eine geprüfte<br />

und zertifizierte<br />

Qualitätssicherung<br />

in allen<br />

technischen Details.<br />

Faszination


Architektur gibt dem Gebäude ein Gesicht. Die Innenarchitektur<br />

eine Seele. Erst das harmonische Zusammenspiel von außen und<br />

innen, von Raum und Design schafft ein individuelles Wohngefühl<br />

in den eigenen vier Wänden. Das ist die gemeinsame Philosophie<br />

von DEUTSCHE WOHNWERTE und Freisberg Wohnbedarf – und<br />

die Grundlage einer langjährigen Kooperation.<br />

Seit nahezu 100 Jahren steht<br />

Freisberg Wohnbedarf für<br />

exklusives Interior Design.<br />

Mit seinen Innenarchitekten<br />

schafft Freisberg einzigartige<br />

und anspruchsvolle<br />

Wohnwelten.


KOOPERATION<br />

FREISBERG<br />

57<br />

Die<br />

inneren<br />

WERTE<br />

Mehr über<br />

Freisberg<br />

Ein Raum ist viel mehr als nur „vier Wände“.<br />

Wie wirkt das natürliche Licht im Raum?<br />

Welche Blickachsen gibt es? Wie ist das<br />

Zusammenspiel der Räume? Wie lassen<br />

sich Wohn- und Funktionsbereiche optimal<br />

anordnen? Das alles lässt sich nur vor Ort<br />

sehen, erleben und erspüren. Was brauchen<br />

die neuen Wohneigentümer? Was wünschen<br />

sie sich? Was entspricht ihrem Geschmack<br />

und Budget? Für Freisberg sind die Antworten<br />

auf diese Fragen Grundlage für alles: für<br />

die Bedarfsanalyse, Konzeption, Planung und<br />

3D-Visualisierung der eingerichteten Wohnung<br />

– und natürlich für eine erste Auswahl<br />

von Materialien, Möbeln und Accessoires.<br />

Diese individuelle Planungsleistung ist für<br />

Kunden der DEUTSCHE WOHNWERTE als<br />

exklusive Serviceleistung kostenlos und<br />

unverbindlich. Kommt es zu einer Beauftragung,<br />

dann begleitet Freisberg die gesamte<br />

Inneneinrichtung von der Lieferung und<br />

Montage bis zur handwerklichen Umsetzung<br />

von Sonderanfertigungen und Einbauten.<br />

Mit viel Erfahrung und Liebe zum Detail koordinieren<br />

die Experten von Freisberg jedes<br />

Wohnprojekt – von der ersten Idee bis zum<br />

Tag des Einzugs.


FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

AM FLUSS<br />

LOOP_SIDE<br />

Speyer<br />

CALLWEY-VERLAG<br />

AUSZEICHNUNG<br />

WOHNBAUTEN<br />

DES JAHRES <strong>2023</strong><br />

Die lebendige Fassadenstruktur macht es zu einem echten Blickfang<br />

und trägt zum Spannungsbogen des gesamten Quartiers bei. LOOP_<br />

SIDE von Eike Becker_Architekten ist das dritte von fünf Wohnquartieren.<br />

Es grenzt an den öffentlichen Quartiersplatz an und wird<br />

so zum Mittelpunkt im Herzen des Wohnviertels. Mit dem imposanten<br />

Tower-Penthouse verfügt LOOP_SIDE als einziges Quartier des<br />

Wohnviertels AM FLUSS in Speyer über eine sechste Wohnetage.


SPEYER AM FLUSS 59<br />

LOOP_SIDE – das Quartier<br />

in atemberaubender<br />

Lage an der Spitze<br />

der Rheinschleife<br />

From Loop<br />

with love


60<br />

Roof_Gardening:<br />

großzügige Dachterrassen<br />

mit Privatgärten.<br />

Klare Kante: Der Wechsel<br />

aus Erkern und Balkonen ist<br />

für die Fassaden prägend.<br />

Imposanter Auftritt: Die<br />

markante Architektursprache<br />

ist die Handschrift des renommierten<br />

Büros Eike Becker_<br />

Architekten aus Berlin.


SPEYER<br />

AM FLUSS<br />

61<br />

Mit LOOP_SIDE konnte DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE im Frühjahr 2022<br />

bereits das dritte von fünf Wohnquartieren<br />

AM FLUSS abschließen<br />

und an die Bewohner übergeben.<br />

LOOP_SIDE<br />

Room Tour<br />

Pünktlich zum Einzug der neuen Eigentümer<br />

in LOOP_SIDE wurden auch die<br />

Außenanlagen fertiggestellt: von den<br />

idyllischen Gärten der Gartenwohnungen<br />

bis zu den vier großzügigen Dachgärten<br />

der Penthouse-Wohnungen mit ihrem spektakulären<br />

Ausblick auf die Rheinschleife.<br />

Im Rahmen der Fertigstellung von LOOP_<br />

SIDE wurde auch mit der Gestaltung des<br />

zentralen Quatiersplatzes begonnen, der<br />

sich zwischen LOOP_SIDE und dem vierten<br />

Quartier SQUARE_SIDE befindet. Er soll<br />

das Wohnviertel zum Rhein hin öffnen und<br />

die Bürger über eine autofreie Flaniermeile<br />

direkt in den späteren Rheinuferpark leiten.<br />

Auf den Zuwegungen wurden hochwertige<br />

Klinker verlegt, die sich harmonisch<br />

in das Gesamtensemble einfügen. Auch<br />

an den Fassaden sind im gesamten Quartier<br />

Wasserstrichklinker verbaut – über<br />

200.000 Stück allein in LOOP_SIDE!<br />

Im Inneren setzt sich<br />

der hohe Qualitätsanspruch<br />

fort.


FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

AM FLUSS<br />

SQUARE_SIDE<br />

Speyer<br />

AM FLUSS<br />

SQUARE_SIDE<br />

FERTIGSTELLUNG<br />

<strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />

Mit der Fertigstellung des vierten Bauabschnitts<br />

SQUARE_SIDE biegt das Quartier AM FLUSS nun<br />

endgültig auf die Zielgerade ein. Und mit „RIVA“<br />

erhält der Quartiersplatz ein weiteres Highlight ...<br />

SQUARE_SIDE ist das vierte von fünf Quartieren von AM FLUSS mit<br />

84 Mietwohnungen zwischen 45 m² bis 200 m² Wohnfläche. Es liegt am<br />

Rheinuferpark sowie einer autofreien Spielgasse und grenzt an den<br />

lebhaften Quartiersplatz, das Zentrum des Wohnviertels AM FLUSS.<br />

Besonderes Highlight ist das Bistro als Aperitivo-Bar, Café und Eisdiele<br />

direkt am Rheinuferpark mit über 300 m² Außenfläche.


Vier gewinnt und<br />

mit RIVA gewinnt<br />

AM FLUSS an Flair<br />

SPEYER<br />

AM FLUSS<br />

63<br />

SQUARE_SIDE ist das einzige Quartier<br />

AM FLUSS, das über ein U-förmiges<br />

Hauptgebäude und einen urbanen<br />

Solitär verfügt, der sich durch einen<br />

gedrehten Kubus im Obergeschoss<br />

auszeichnet. Als Ergänzung zu den<br />

anderen Quartieren wurde SQUARE_<br />

SIDE nicht im Teileigentum veräußert.<br />

Es bietet neben 84 Mietwohnungen,<br />

die alle mit sehr hochwertigen Einbauküchen<br />

ausgestattet wurden, auch<br />

eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss.<br />

Nachdem das Quartier zum Jahreswechsel<br />

23/<strong>24</strong> baulich fertiggestellt<br />

wurde, füllt es sich nun mit Leben.<br />

Bistro und Eis am Rhein. Seit Anfang 20<strong>24</strong> gibt es auf<br />

dem Quartiersplatz das gemütliche Bistro „RIVA - A little<br />

piece of Italy“. Die italienisch inspirierte Aperitivo-Bar<br />

mit Café wird vom Speyerer Gastronomen Dario Tolone<br />

betrieben. Neben einem abwechslungsreichen Frühstücksangebot<br />

bietet er hier auch kleinere Speisen und Snacks<br />

sowie selbstgemachtes Eis an.<br />

Dario Tolone


PROJEKT IM BAU<br />

AM FLUSS<br />

WATER_SIDE<br />

Speyer<br />

Bei WATER_SIDE ist der<br />

Name Programm:<br />

die unmittelbare<br />

Nähe zum Rheinufer.


SPEYER<br />

AM FLUSS<br />

65<br />

WATER_SIDE:<br />

nur einen Steinwurf<br />

vom Wasser entfernt<br />

AM FLUSS<br />

WATER_SIDE<br />

FERTIGSTELLUNG 20<strong>24</strong><br />

Mit WATER_SIDE, dem fünften und<br />

letzten Bauabschnitt, findet AM FLUSS<br />

20<strong>24</strong> seine Vollendung.<br />

Es ist der „kleine Bruder“ von PORT_SIDE,<br />

dem ersten Quartier AM FLUSS. Beide<br />

Quartiere tragen die Handschrift von Böge<br />

Lindner K2 Architekten mit Fassaden, die<br />

in den gleichen Klinkerfarben erstrahlen.<br />

Wie PORT_SIDE wurde auch WATER_SIDE<br />

als winkelförmiger Gebäudekomplex mit<br />

freistehendem Solitärgebäude konzipiert.<br />

Zum Jahresende <strong>2023</strong> konnte bereits der<br />

Rohbau fertiggestellt werden. Parallel zu<br />

den Dämmarbeiten an der Fassade ist der<br />

Innenausbau in vollem Gange: Neben den<br />

Putz- und Malerarbeiten wurde in ersten<br />

Einheiten bereits das Parkett verlegt. Die<br />

Fertigstellung der 59 Wohnungen mit 2 bis<br />

5 Zimmern ist für Spätherbst 20<strong>24</strong> geplant.


66<br />

Wenn das Gerüst bei WATER_SIDE abgebaut ist und<br />

der provisorische Hochwasserschutz auf der gesamten<br />

Länge des neuen Wohnviertels entfernt ist, dann beginnen<br />

die abschließenden Arbeiten am Rheinuferpark<br />

entlang der Promenade.<br />

FAKTEN<br />

AM FLUSS<br />

Architekten:<br />

Q1 PORT_SIDE<br />

BLK2 ARCHITEKTEN,<br />

HAMBURG<br />

Q2 PARK_SIDE<br />

KFWM ARCHITEKTEN,<br />

KARLSRUHE<br />

Q3 LOOP_SIDE<br />

EIKE BECKER_ARCHITEKTEN,<br />

BERLIN<br />

Q4 SQUARE_SIDE<br />

KCAP ARCHITECTS & PLANNERS,<br />

ROTTERDAM/ZÜRICH<br />

Q5 WATER_SIDE<br />

BLK2 ARCHITEKTEN,<br />

HAMBURG<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

TOPOTEK 1, BERLIN<br />

Wohneinheiten: ca. 350<br />

Wohnfläche: ca. 30–200 m 2<br />

Wohnungsmix: 1 BIS 5 ZIMMER<br />

Wohnformen: ETAGEN- UND<br />

PENTHOUSE-WOHNUNGEN


SPEYER<br />

AM FLUSS<br />

67<br />

Konzipiert, geplant und gestaltet werden die Parkanlagen von<br />

TOPOTEK 1 Landschaftsarchitekten Berlin. Der letzte Abschnitt<br />

des Parkes wird voraussichtlich 2025 an die Stadt Speyer übergeben.<br />

Die Bewohner AM FLUSS, die Bürger und Besucher von<br />

Speyer erwartet ein traumhafter Park am Wasser mit viel Natur,<br />

Spiel- und Bewegungsangeboten für alle Generationen und herrlichen<br />

Ruhezonen mit Blick auf den Rhein.<br />

AM FLUSS<br />

am Ziel


PROJEKT IM BAU<br />

KÖNIGSKINDER<br />

SPINELLI<br />

Mannheim<br />

Im neuen Stadtteil Spinelli entsteht ein lebendiges charakterstarkes<br />

Biotop als klimaneutraler Bau – ökobilanziert nach<br />

den Kriterien der DGNB. Der CO 2 -Fußabdruck wird über den<br />

gesamten Planungs- und Bauprozess hinweg reduziert und im<br />

Rahmen einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein<br />

PRIMAKLIMA kompensiert.<br />

B!WRD AWARD<br />

FINALIST <strong>2023</strong><br />

PROJEKTENT-<br />

WICKLERPREIS<br />

DES BFW<br />

Grün.<br />

Durch und durch.


MANNHEIM<br />

KÖNIGSKINDER<br />

69<br />

Grünes Herz<br />

im grünen<br />

Gewand<br />

Das Stadtteilzentrum KÖNIGSKINDER auf dem Spinelli-Areal<br />

bietet nach Fertigstellung insgesamt 131 Wohneinheiten,<br />

von denen rund 30 % mietpreisgebunden sind. Durch die Blockrandbebauung<br />

in gestaffelten Höhen bildet sich über den<br />

Handels- und Parkflächen eine grüne Oase als Innenhof mit<br />

hoher Aufenthaltsqualität – unter anderem auch als Spielfläche<br />

für die 7-gruppige Kindertagesstätte.


70<br />

KÖNIGSKINDER –<br />

ein architektonisches<br />

Statement direkt am<br />

Chisinau-Platz, dem Stadtteilzentrum<br />

von Spinelli.<br />

GRÜN: MEHR<br />

ALS EINE FARBE<br />

In der Stadtentwicklung Mannheims spielt das Konversionsgelände SPINELLI<br />

als grünes Modellquartier eine bedeutende Rolle. KÖNIGSKINDER ist<br />

„SPINELLIS grüne Mitte“. Und das nicht nur wegen der grünen Fassaden<br />

und der unmittelbaren Nähe zum ehemaligen Bundesgartenschaugelände ...<br />

Die acht miteinander verbundenen Gebäude<br />

des grünen Karrees gruppieren sich als<br />

KÖNIGSKINDER um einen erhabenen Innenhof,<br />

der eine besondere architektonische<br />

Identität erhält. Die Ausrichtung und Höhenstaffelung<br />

der Gebäude bietet eine hohe<br />

Aufenthaltsqualität für die Bewohner und<br />

bildet gleichzeitig eine signifikante Stadtkante<br />

mit einzelnen Hochpunkten.<br />

Als einziges Quartierszentrum auf SPINELLI<br />

verfügt KÖNIGSKINDER über eine eigene<br />

Tiefgarage mit technischer Vorrüstung für<br />

eine Wallbox an jedem Stellplatz. Das Energiekonzept<br />

von KÖNIGSKINDER setzt neben<br />

der kompakten und hochgedämmten Gebäudehülle<br />

primär auf Fernwärme aus regenerativen<br />

Quellen und Photovoltaikanlagen<br />

auf den begrünten Dachflächen.<br />

Auf dem Konversionsareal SPINELLI ist<br />

Nachhaltigkeit von Anfang an ein zentrales<br />

Thema: Abbruchmaterial der ehemaligen<br />

Spinelli Barracks wurde vor Ort recycelt und<br />

als Straßenunterbau verwendet. SPINELLI<br />

liegt an der jetzigen Frischluftschneise Nord-<br />

Ost, die die Luftqualität der Mannheimer<br />

Innenstadt deutlich verbessert. Als ökologisches<br />

und autoarmes Modellquartier setzt<br />

SPINELLI auf ein innovatives Energiekonzept<br />

mit Fernwärme aus überwiegend regenerativen<br />

Energiequellen und über 4.000 m 2<br />

Photovoltaikfläche. Ebenso wird das Mikroklima<br />

durch die verschiedenen Dach- und<br />

Fassadenbegrünungen sowie zahlreichen<br />

Baumpflanzungen verbessert.<br />

Das umfassende Mobilitätskonzept sieht<br />

Quartiersgaragen für die Bewohner des<br />

Stadtviertels zur Bündelung des ruhenden<br />

Verkehrs ebenso vor wie eine direkte Anbindung<br />

an den öffentlichen Nahverkehr. Auch<br />

attraktive Car-Sharing-Angebote sowie eine<br />

umfangreiche Infrastruktur für E-Autos, E-<br />

Lastenräder und E-Roller unterstreichen den<br />

Nachhaltigkeitsgedanken des Wohnviertels.


MANNHEIM<br />

KÖNIGSKINDER<br />

71<br />

KÖNIGSKINDER wird nicht nur für die Bewohner selbst<br />

zum attraktiven Stadtquartier. Auch für die angrenzende<br />

Bevölkerung wird KÖNIGSKINDER ein Anziehungspunkt<br />

sein: Die traditionsreiche Bäckerei Görtz eröffnet auf rund<br />

230 Quadratmetern eine Bäckerei mit Café sowie weitere<br />

Außengastronomie am Chisinauer Platz. REWE wird mit einer<br />

Verkaufsfläche von über 1.500 Quadratmetern zum zentralen<br />

Nahversorger. Und die hulii Kinderbetreuung GmbH wird<br />

eine Kindertagesstätte im Quartier betreiben – mit sieben<br />

Betreuungsgruppen und Platz für mehr als 100 Kinder.<br />

FAKTEN<br />

KÖNIGSKINDER<br />

Architektur und Städtebau:<br />

ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR,<br />

WIEN/MÜNCHEN<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

RAMBOLL STUDIO DREISEITL,<br />

ÜBERLINGEN<br />

Wohneinheiten: 131<br />

Wohnfläche gesamt: ca. 9.500 m²<br />

Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />

Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />

MAISONETTE-WOHNUNGEN<br />

Gewerbeflächen: ca. 6.600 m²<br />

Tiefgaragen-Stellplätze: 133<br />

Überdachte Stellplätze: 57<br />

Fahrradstellplätze: 336<br />

Fertigstellung: 20<strong>24</strong>/25<br />

Mittlerweile ist der Rohbau der KÖNIGSKINDER komplett fertiggestellt.<br />

Mit der Gestaltung der Fassaden aus Klinkerriemchen, Fliesen und Putzelementen<br />

in verschiedenen Grüntönen wurde 20<strong>24</strong> begonnen.


72<br />

Gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern<br />

und Freunden feierte<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE im Juli<br />

2022 die Grundsteinlegung für das<br />

Quartier KÖNIGSKINDER – eines<br />

durch und durch grünen Quartiers.<br />

Damit fiel der Startschuss für ein besonders<br />

nachhaltiges Bauvorhaben.<br />

VON GRUND<br />

AUF GRÜN<br />

KÖNIGSKINDER hat für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

einen ganz besonderen Stellenwert – davon konnten<br />

sich die Gäste in Mannheim persönlich überzeugen.<br />

Schließlich ist es in Sachen Nachhaltigkeit<br />

ein Pilotprojekt für das Unternehmen. So wurde<br />

es erstmals einer Ökobilanzierung nach den Richtlinien<br />

der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) unterzogen. Der darin ermittelte<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck wurde während des Planungsprozesses<br />

kontinuierlich reduziert und letztendlich<br />

im Rahmen einer Kooperation mit dem gemeinnützigen<br />

Verein PRIMAKLIMA e.V. kompensiert<br />

(S. 74 ). Durch die Verwendung ökologischer und<br />

regionaler Baustoffe und Bauweisen möchte die<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

auch bei den weiteren Bauvorhaben kontinuierlich<br />

senken, sodass immer weniger Kompensation nötig<br />

sein wird.<br />

Der QR-Code bringt<br />

Sie direkt zum Projekt.


MANNHEIM KÖNIGSKINDER 73<br />

Das Projekt KÖNIGS-<br />

KINDER steht für den<br />

Mut, neue Wege zu<br />

beschreiten. Symbolisiert<br />

wurde dies bei<br />

der Grundsteinlegung<br />

durch eine atemberaubende<br />

Luftakrobatik.


74<br />

KOOPERATION UND KOMPENSATION<br />

MIT PRIMAKLIMA<br />

MACHEN<br />

STATT<br />

REDEN<br />

Mit Aufforstung und Waldschutzprojekten auf der<br />

ganzen Welt engagiert sich PRIMAKLIMA seit mehr<br />

als drei Jahrzehnten für den Klimaschutz.<br />

Dabei konnte der gemeinnützige Verein nach eigenen<br />

Angaben bereits mehr als 14 Millionen Bäume pflanzen<br />

und damit einen aktiven Beitrag zur Einbindung<br />

von schädlichen CO 2 -Emissionen leisten.


KOOPERATION<br />

PRIMAKLIMA<br />

75<br />

Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />

der<br />

Kompensation stehen<br />

für uns im Mittelpunkt.<br />

So unterstützt DEUT-<br />

SCHE WOHNWERTE<br />

beispielsweise den<br />

Erhalt des Keo Seima<br />

Wildlife Sanctuary.<br />

Dieses Naturschutzgebiet<br />

in Kambodscha gilt<br />

als „wahre Schatzkammer<br />

der Biodiversität“.<br />

GELEBTE<br />

VERANT-<br />

WORTUNG<br />

Wir als DEUTSCHE WOHNWERTE wollen<br />

Verantwortung für unser unternehmerisches<br />

Handeln übernehmen.<br />

Deshalb spielt für uns die Kompensation<br />

von unvermeidlichen CO 2 -Emissionen eine<br />

wichtige Rolle. Emissionen, die während der<br />

Bauphase entstehen, ebenso wie Emissionen<br />

im laufenden Geschäftsbetrieb. Allein im<br />

Jahr 2022 konnten 118 Tonnen CO 2 aus<br />

dem Geschäftsbetrieb kompensiert werden.<br />

Und seit Ende 2022 tragen wir das Siegel<br />

„klimaneutraler Geschäftsbetrieb“.<br />

In unserem Engagement für mehr Klimaverantwortung<br />

haben wir den gemeinnützigen<br />

Verein PRIMAKLIMA (S. 40) als verlässlichen<br />

und unbestechlichen Partner kennengelernt.<br />

Um dem Anspruch an Transparenz gerecht<br />

zu werden, setzt PRIMAKLIMA bei seinen<br />

internationalen Klimaschutzprojekten auf<br />

die führenden Standards des freiwilligen<br />

CO 2 -Marktes, wie zum Beispiel „Verified<br />

Carbon Standard“, „Climate, Community &<br />

Biodiversity Standards“ oder „Plan Vivo“.


76<br />

PROJEKT IM BAU<br />

ELF FREUNDE<br />

Bahnstadt-Heidelberg<br />

Missing<br />

Link<br />

Mit ELF FREUNDE schließt<br />

sich die Lücke und das Stadtbild<br />

der Bahnstadt nimmt<br />

immer deutlichere Formen an.


HEIDELBERG<br />

ELF FREUNDE<br />

77<br />

In der pulsierenden Heidelberger<br />

Bahnstadt entsteht ein neues,<br />

spannendes, innovatives und<br />

facettenreiches Stadtquartier


78<br />

Der Rohbau von ELF FREUNDE ist fertiggestellt<br />

und die markanten Klinkerfassaden<br />

aus handgefertigten Klinkerriemchen<br />

nehmen zusehends Gestalt an.<br />

Die Installation der zukunftsweisenden<br />

Haustechnik ist in vollem Gange: Glasfaserleitungen<br />

bis in die Wohnungen und<br />

smarte Haustechnologien wie das in den<br />

Wohnräumen geplante Multimedia-Heimnetzwerk<br />

mit Plug-and-Play-Anschlussdosen<br />

setzen Maßstäbe.<br />

Auch das Energiekonzept wird höchsten<br />

Ansprüchen gerecht: Alle Gebäude erfüllen<br />

den Standard „KfW-Effizienzhaus 40“<br />

und werden nach den Passivhausrichtlinien<br />

erstellt. Die Wärmeversorgung erfolgt<br />

vollständig aus erneuerbaren Energien.<br />

So liefert ein Holzheizkraftwerk im angrenzenden<br />

Stadtteil Pfaffengrund Fernwärme<br />

für Heizung und Warmwasser.<br />

Photovoltaikanlagen auf den begrünten<br />

Flachdächern tragen zur umweltfreundlichen<br />

Energieversorgung bei und werden<br />

durch bautechnische Details wie Wärmedämmung,<br />

Wärmeschutzverglasung,<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

wirkungsvoll ergänzt.<br />

Alle Stellplätze in der Tiefgarage sind für<br />

die Installation von Ladestationen vorbereitet.<br />

Die Fertigstellung des Quartiers<br />

ist für den Jahreswechsel 20<strong>24</strong>/2025<br />

geplant.<br />

In den nächsten Monaten soll der Innenhof<br />

fertiggestellt werden. Mit seinen Privatgärten,<br />

Gemeinschafts- und Spielflächen<br />

wird er zum Herzstück von ELF FREUNDE.


HEIDELBERG<br />

ELF FREUNDE<br />

79<br />

Blockrandbebauung, architektonisch gegliedert in elf Häuser.<br />

Ein Spiel von Fassaden und Höhen. Jedes der elf Häuser<br />

erzählt seine eigene Geschichte – als individueller Baukörper,<br />

der sich einzigartig aus der Gesamtkomposition herausnimmt.<br />

FAKTEN<br />

ELF FREUNDE<br />

Architekten:<br />

KFWM ARCHITEKTEN,<br />

KARLSRUHE<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

AGENCE TER.DE,<br />

KARLSRUHE<br />

Wohneinheiten: 166<br />

Gesamtwohnfläche: ca. 17.100 m 2<br />

Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />

ATELIER-WOHNUNGEN SOWIE<br />

TOWNHOUSE- UND PENTHOUSE-<br />

WOHNUNGEN<br />

Tiefgarage: 172 STELLPLÄTZE<br />

Gewerbeeinheiten: 3<br />

Baubeginn: 2021<br />

Fertigstellung: 20<strong>24</strong>/25


80<br />

Anlässlich des Richtfestes der ELF FREUNDE<br />

feierte die DEUTSCHE WOHNWERTE im September<br />

<strong>2023</strong> ein großes „Fest der Freundschaft“.<br />

Bei spätsommerlichen Temperaturen<br />

folgten rund 250 Projektpartner und Freunde<br />

der Einladung nach Heidelberg.<br />

Feiern<br />

mit Freunden<br />

ELF FREUNDE,<br />

ein Fest!<br />

Bei der Abendveranstaltung<br />

in<br />

lockerer After-<br />

Work-Atmosphäre<br />

herrschte ausgelassene<br />

Stimmung<br />

unter den Gästen.<br />

Im tollen Ambiente<br />

blieb viel Zeit<br />

für persönliche<br />

Gespräche und<br />

Networking.


HEIDELBERG<br />

ELF FREUNDE<br />

81<br />

Scannen Sie den nebenstehenden<br />

QR-Code und genießen Sie den<br />

After-Movie zur Veranstaltung.<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit gab es<br />

für die Gäste noch ein ganz besonderes<br />

Highlight: Die Fassade der ELF FREUNDE<br />

wurde zur riesigen Leinwand und gab<br />

einen Eindruck davon, wie das Quartier<br />

nach seiner Fertigstellung aussehen wird.<br />

Viele liebevolle Details machten das<br />

Fest der Freundschaft zur rundum<br />

gelungenen Veranstaltung.


FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />

PROJEKT IM BAU<br />

BERGHÖFE<br />

Frankfurt-Riedberg<br />

GOING<br />

live<br />

Auf dem Frankfurter Riedberg ist Leben eingekehrt. Die Höfe 1<br />

bis 4 sind fertiggestellt und die ersten Bewohner sind in die<br />

BERGHÖFE eingezogen. Sie genießen die traumhafte Lage und<br />

das einzigartige Konzept der Hofensembles, die der Natur möglichst<br />

viel Raum geben. Und natürlich den atemberaubenden<br />

Blick auf die Frankfurter Skyline.


FRANKFURT<br />

BERGHÖFE<br />

83<br />

Hofleben bei BERGHÖFE:<br />

viel Grün, viel Licht,<br />

viel Raum, viel Freiheit,<br />

viel Glück<br />

FRANKFURT<br />

BERGHÖFE<br />

HOF 1 BIS 4<br />

FERTIGSTELLUNG<br />

2021 – 20<strong>24</strong><br />

Die BERGHÖFE im Frankfurter Stadtteil<br />

Riedberg stehen für naturnahes<br />

Wohnen in urbaner Umgebung. Ein echter<br />

Mehrwert für Menschen, die in der<br />

pulsierenden Mainmetropole arbeiten,<br />

für junge Familien und Best Ager. Denn<br />

hier profitiert man nicht nur von einer<br />

hervorragenden Infrastruktur und einer<br />

guten Anbindung an die Innenstadt,<br />

sondern auch von einem hohen Naherholungswert<br />

in unmittelbarer Nähe.<br />

Schließlich gehen die großzügigen<br />

Freiflächen des Quartiers fließend in<br />

den angrenzenden Bonifatiuspark über.


84<br />

Für die hochwertigen Fassaden<br />

werden Klinkerriemchen der Ziegelmanufaktur<br />

Hebrok verwendet.<br />

Traumhafte Ausblicke machen<br />

die BERGHÖFE so besonders.<br />

Denn von vielen Balkonen und<br />

Terrassen hat man einen herrlichen<br />

Blick in die Natur und auf<br />

die Frankfurter Skyline. Das ist<br />

Lebensqualität pur!


FRANKFURT<br />

BERGHÖFE<br />

85<br />

BERGHÖFE<br />

ZUHAUSE<br />

ankommen<br />

Jetzt kommt Leben in die Höfe:<br />

Die Höfe 1 und 2 sind vollständig bezogen,<br />

Hof 3 füllt sich und auch für<br />

Hof 4 werden seit Februar 20<strong>24</strong> die<br />

ersten Mietverträge abgeschlossen.<br />

Sind bei Hof 5 die Begehungen und<br />

Sachverständigenprüfungen mit<br />

TÜV Süd abgeschlossen, kann im<br />

2. Quartal 20<strong>24</strong> auch hier der Einzug<br />

beginnen. Bis dahin werden ebenfalls<br />

die Arbeiten am Quartiersplatz<br />

abgeschlossen sein. In den Höfen 6<br />

bis 8 laufen der Innenausbau und die<br />

Fassadenarbeiten auf Hochtouren.<br />

Ab dem 2. Quartal 20<strong>24</strong> werden auch<br />

hier die Außenanlagen finalisiert.<br />

Im Laufe des Jahres 20<strong>24</strong> werden<br />

dann alle Wohnungen in sämtlichen<br />

Höfen bezugsfertig sein. Willkommen<br />

bei BERGHÖFE Frankfurt.<br />

FAKTEN<br />

BERGHÖFE<br />

Architekten und Stadtplaner:<br />

B&V BRAUN CANTON, FRANKFURT,<br />

KCAP ARCHITECTS & PLANNERS,<br />

ROTTERDAM/ZÜRICH<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

TOPOTEK 1, BERLIN<br />

Wohneinheiten: 399<br />

Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />

Wohnformen: ETAGEN-, MAISONETTE-<br />

UND TOWNHOUSE-WOHNUNGEN<br />

Tiefgarage: 450 STELLPLÄTZE<br />

Hof 1 – Fertigstellung: 2021<br />

Hof 2 – Fertigstellung: 2022<br />

Höfe 3, 4 – Fertigstellung: 20<strong>24</strong><br />

Höfe 5 bis 8 – Fertigstellung: Ende 20<strong>24</strong>


86<br />

Mit dem Projekt BERGHÖFE realisiert DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE in Frankfurt ein Mietwohnungsprojekt<br />

mit 399 Einheiten in absoluter Bestlage.<br />

BERG-BEST-LAGE<br />

FFM


FRANKFURT<br />

BERGHÖFE<br />

87<br />

Mit über 200 Gästen feierte DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE im Juni <strong>2023</strong> auf dem<br />

Baufeld der BERGHÖFE ein „Bergfest“ –<br />

und die Fertigstellung der ersten Höfe.<br />

BERGHÖFE<br />

BERGFEST<br />

Hofparty<br />

Die Feier auf dem „Anger“<br />

der BERGHÖFE bot ein<br />

buntes Rahmenprogramm.<br />

In schwindelerregender<br />

Höhe von bis zu 50 Metern<br />

konnten die Gäste<br />

das Quartier und die einzigartigen<br />

Ausblicke aus<br />

einer Gondel genießen.<br />

Im Hintergrund sind bereits<br />

die ersten fertiggestellten<br />

Höfe zu sehen. Von den hohen<br />

Qualitätsstandards, für die<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

steht, konnten sich die Gäste<br />

im Rahmen von geführten Baustellentouren<br />

überzeugen.


PROJEKTENTWICKLUNG<br />

HOSPITAL<br />

Heidelberg<br />

Baufeld 2: Geplant<br />

sind drei Punkthäuser<br />

in Holz-Hybrid-Bauweise<br />

mit hochwertigen<br />

Holzfassaden.


HEIDELBERG<br />

HOSPITAL<br />

89<br />

Ab in den<br />

Süden<br />

Im südlichen Teil Heidelbergs entsteht auf dem Konversionsareal<br />

des ehemaligen US-Hospitals ein vielfältiges Stadtquartier,<br />

welches Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit harmonisch<br />

miteinander verbindet. Soziale Durchmischung, nachhaltige<br />

Mobilität und effiziente Energiestandards stehen im Fokus und<br />

versprechen dem lebendigen Stadtteil eine spannende Zukunft.


90<br />

Lieblingsstadt Heidelberg:<br />

ein neues, lebendiges,<br />

buntes Quartier<br />

Bis 2013 unterhielt die US-Army auf der Konversionsfläche ein Krankenhaus<br />

für Militärangehörige und deren Familien. Danach wurde der Großteil der bestehenden<br />

Gebäude abgerissen, um Raum für ein modernes Wohnquartier<br />

mit grünem Herz zu schaffen. Unter anderem ein ehemaliges Theater, eine<br />

Kapelle und eine Sporthalle stehen unter Denkmalschutz. Zur Identitätsstiftung<br />

werden die erhaltenswerten Bestandsgebäude in die Entwicklung einbezogen.<br />

Baufeld 1A: der offene,<br />

grüne, belebte Innenhof<br />

als Begegnungsraum.<br />

Um die städtebauliche Vision Heidelbergs<br />

zu verwirklichen, hat sich die DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE mit fünf weiteren Projektentwicklern<br />

zur ARGE Hospital GbR zusammengeschlossen.<br />

Ihr Ziel: die Entwicklung und Realisierung<br />

eines neuen Quartiers für Heidelberg, das<br />

hohen sozialen, ökologischen und ökono-<br />

mischen Ansprüchen gerecht wird. Auf ca.<br />

95.000 Quadratmetern entstehen nicht nur<br />

rund 600 Wohnungen in unterschiedlichen<br />

Preiskategorien, sondern auch ein großer<br />

Bürgerpark, ein Studentenwohnheim, Gewerbe<br />

sowie Nahversorgungs- und Bildungseinrichtungen.<br />

Die denkmalgeschützten Gebäude<br />

erhalten zumeist neue, öffentliche Nutzungen.


Baufeld 1A: attraktives<br />

Wohnquartier direkt am<br />

öffentlichen Stadtplatz.<br />

HEIDELBERG<br />

HOSPITAL<br />

91<br />

Für Wohnliebhaber<br />

und Weiterdenker<br />

Drei Säulen:<br />

Mobilität,<br />

Energie &<br />

Soziales<br />

Für das Konversionsareal wurde ein<br />

umfangreiches Mobilitätskonzept<br />

entworfen, das nachhaltiger Mobilität<br />

Vorfahrt gewährt. So wird es in<br />

dem autofreien Quartier zum Beispiel<br />

Carsharing- oder Fahrradverleih-<br />

Angebote sowie eine gute Anbindung<br />

an das Radwegenetz und den öffentlichen<br />

Nahverkehr in Heidelberg geben.<br />

Das Energiekonzept sieht neben<br />

dem Einsatz von Photovoltaik- und<br />

Solaranlagen auch den Anschluss des<br />

Quartiers an das Fernwärmenetz der<br />

Stadt vor. Durch ein Rückkopplungssystem<br />

wird die Effizienz gesteigert<br />

und der Energieverbrauch weiter gesenkt.<br />

Aber auch eine soziale Komponente<br />

wurde im Quartier umgesetzt:<br />

So sieht das Zielgruppenkonzept<br />

unter anderem vor, dass rund die<br />

Hälfte aller geplanten Wohneinheiten<br />

als soziale Mietwohnungen oder<br />

Eigentumswohnungen für Schwellenhaushalte<br />

angeboten werden.


92<br />

Baufeld 2<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

entwickelt und realisiert<br />

auf US-HOSPITAL drei<br />

Projekte: ein Wohnquartier<br />

auf Baufeld 1A, drei wohnwirtschaftliche<br />

Punkthäuser<br />

am Park auf Baufeld 2 und<br />

Gebäude für rein gewerbliche<br />

Nutzung auf Baufeld 1B.<br />

Baufeld 1A<br />

Baufeld 1B<br />

Baufeld 1A beheimatet ein Wohnquartier mit<br />

einem abwechslungsreichen Wohnungsmix für<br />

unterschiedliche Zielgruppen. Hier sind neben<br />

Etagenwohnungen auch Atelierwohnungen und<br />

Maisonette-Wohneinheiten als Haus-in-Haus-<br />

Konzept mit eigenen Eingängen vorgesehen.<br />

Der Entwurf von DIETRICH/UNTERTRIFALLER<br />

ARCHITEKTEN aus Bregenz/München sieht<br />

zwei L-förmige Gebäude vor, die einen begrünten<br />

und mit Bäumen bepflanzten Innenhof umschließen.<br />

Eine üppige Berankung der Fassade<br />

zum Innenhof unterstreicht den grünen Charakter<br />

des Ensembles.<br />

Auf dem Baufeld 2 entstehen in Zusammenarbeit<br />

mit dem ARCHITEKTURBÜRO BLOCHER<br />

PARTNERS aus Stuttgart/Mannheim direkt am<br />

Bürgerpark drei Punkthäuser in Holz-Hybrid-<br />

Bauweise mit hochwertigen Holzfassaden.<br />

Die kubische Struktur wird durch großzügige<br />

Balkone und Dachterrassen aufgelockert. Die<br />

Stadtvillen mit 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen<br />

richten sich vor allem an Paare, Singles und<br />

Familien.<br />

Baufeld 2: familienfreundliche<br />

Stadtvillen<br />

am Bürgerpark.


HEIDELBERG<br />

HOSPITAL<br />

93<br />

Das gesamte Quartier US-HOSPITAL ist weitgehend<br />

autofrei. Parkmöglichkeiten bieten neben Tiefgaragen<br />

vor allem die Quartiershochgarage. Durch alternative<br />

Angebote wie E-Bikes oder Lastenfahrräder sowie eine<br />

optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr<br />

soll das ressourcenschonende Mobilitätsverhalten der<br />

Bewohner dauerhaft gefördert werden.<br />

FAKTEN<br />

HOSPITAL<br />

BAUFELD 1A<br />

Architekten: DIETRICH/UNTER-<br />

TRIFALLER ARCHITEKTEN,<br />

BREGENZ<br />

BAUFELD 2<br />

Architekten: BLOCHER PARTNERS,<br />

STUTTGART/MANNHEIM<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

PLANSTATT SENNER,<br />

ÜBERLINGEN<br />

Wohneinheiten: ca. 100<br />

Wohnformen: ETAGEN- MAISONETTE-<br />

UND ATELIERWOHNUNGEN, HAUS-<br />

IN-HAUS-KONZEPTE<br />

Kreativer<br />

Wohnungsmix<br />

für eine bunt durchmischte<br />

Zielgruppe


PROJEKTENTWICKLUNG<br />

LOS 2 + LOS 3<br />

Wernau<br />

LOS 2: Der öffentliche Platz<br />

als lebendiger Ort mit Bäckerei<br />

und Café bildet den Auftakt der<br />

Quartiersentwicklung.<br />

Wernau wächst! Eine Stadt in der Metropolregion<br />

Stuttgart, mitten im Neckartal, eingebettet in eine<br />

grüne Kulturlandschaft mit besten Verbindungen<br />

nach Stuttgart und zum Flughafen – gute Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Stadterweiterung.<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE hat bei dem Vergabeverfahren für das<br />

Neubaugebiet in Wernau den Zuschlag für zwei Grundstücke erhalten:<br />

LOS 2 ist als gemischtes Quartier mit Wohnen, Gewerbe und Gastronomie<br />

und einer Tiefgarage geplant. Ein großer öffentlicher Quartiersplatz<br />

bildet den Auftakt zu dem aus drei Baukörpern bestehenden<br />

Entwurf. LOS 3 ist als Punkthausensemble mit vier freistehenden<br />

Baukörpern konzipiert, die mit einer Tiefgarage unterbaut werden.<br />

Der Bauantrag für beide Baufelder wird 20<strong>24</strong> eingereicht.


Das<br />

große<br />

Los<br />

WERNAU LOS 2 + LOS 3<br />

FAKTEN<br />

WERNAU<br />

LOS 2 Architekten:<br />

FLORIAN KRIEGER ARCHITEKTUR<br />

UND STÄDTEBAU, DARMSTADT<br />

LOS 3 Architekten:<br />

MOTORLAB ARCHITEKTEN,<br />

MANNHEIM<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

GDLA | GORNIK DENKEL<br />

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR,<br />

HEIDELBERG<br />

Wohneinheiten: ca. 115<br />

Wohnfläche: ca. 10.000 m²<br />

Wohnungsmix: 1 BIS 5 ZIMMER<br />

Gewerbefläche: ca. 554 m²<br />

Bauweise: HOLZ-HYBRID/MASSIV<br />

95<br />

LOS 2: Drei Baukörper sind als Kammstruktur entlang<br />

der nordöstlichen Randstraße angeordnet.<br />

Die Wohnräume orientieren sich zur ruhigen Gartenseite.<br />

Der Material- und Farbwechsel in den<br />

Fassaden unterstreicht den facettenreichen Charakter<br />

der Häuser. Der Hochpunkt am großzügigen<br />

Quartiersplatz mit Frei- und Grünflächen sowie<br />

Baumpflanzungen wird durch Gastronomie- und<br />

Gewerbeflächen zum Mittelpunkt des Quartiers.<br />

LOS 3: Die Gebäude werden in Holz-Hybrid-Bauweise<br />

errichtet. Vor den klar gegliederten Holzfassaden<br />

sind vorgehängte Balkone und Freisitze<br />

versetzt angeordnet – wie „Vogelnester“ ragen<br />

sie mitten in den mit Obstbäumen durchgrünten<br />

Zwischenraum. Mit 3- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />

von ca. 45 bis 114 m 2 Wohnfläche und einem Freiraumkonzept<br />

mit Gärten, Spielplatz und Öffnung<br />

zur Kulturlandschaft ist das Quartier optimal für<br />

Familienwohnen geeignet. Durch die kompakte<br />

Gebäudehülle, die Holz-Hybrid-Bauweise, ein<br />

Energiekonzept mit Nahwärmeversorgung und<br />

Photovoltaik sind die Gebäude besonders nachhaltig<br />

und energieeffizient.<br />

LOS 3: Vorgehängte Balkone<br />

wirken wie „Vogelnester“.


PROJEKTENTWICKLUNG<br />

LAGARDE<br />

Bamberg<br />

So schön kann Blockrandbebauung<br />

sein: abgestufte<br />

Höhen, facettenreiche<br />

Fassadenbegrünungen,<br />

Dachterrassen.<br />

/ Urbaner<br />

Mix<br />

Auf der Konversionsfläche entsteht ein attraktives,<br />

durchgrüntes Stadtquartier mit hoher Wohn- und<br />

Lebensqualität. Ein wahrer Wohlfühlort mitten in der Stadt.


BAMBERG<br />

LAGARDE<br />

97<br />

Zukuftsweisende Energie- und Mobilitätskonzepte<br />

– für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

bietet Bamberg mit dem Konversionsgelände<br />

LAGARDE beste Voraussetzungen<br />

für die Entwicklung eines nachhaltigen<br />

Stadtquartiers mit überwiegend wohnwirtschaftlicher<br />

Nutzung.<br />

Der Entwurf von a+r Architekten sieht drei eigenständige<br />

Baukörper vor: eine Blockrandbebauung<br />

mit unterschiedlich gestaffelten, teils begrünten<br />

Fassaden, die den Innenhof als bewachsene Oase<br />

mit hoher Aufenthalts- und Spielqualität umschließen.<br />

Direkt am urbanen Stadtplatz entsteht ein<br />

Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise mit Nahversorger<br />

und Bäckerei im Sockelgeschoss.<br />

Die rötlichen Sockelsteine erinnern nur leise an die<br />

frühere Kasernennutzung auf dem Lagarde-Areal.<br />

Die Obergeschosse sind als Wohnungen konzipiert<br />

und werden um einen Nachbarschaftstreffpunkt<br />

ergänzt. Ebenfalls in Holz-Hybrid-Bauweise wird<br />

das Stadthaus ausgeführt. Auf dem Erdgeschoss-<br />

Sockel, der flexible Gewerbeflächen beinhaltet,<br />

entstehen Townhouse-Wohnungen, die im Reihenhaus-Charakter<br />

gegliedert sind.<br />

FAKTEN<br />

LAGARDE<br />

Architekten:<br />

A+R ARCHITEKTEN,<br />

STUTTGART<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

MÖHRLE + PARTNER,<br />

STUTTGART<br />

Wohneinheiten: 142<br />

Wohnfläche: ca. 11.500 m²<br />

Gewerbefläche: ca. 2.000 m²<br />

Nutzungsmix: WOHNEN,<br />

NAHVERSORGUNG, GASTRO-<br />

NOMIE, DIENSTLEISTUNG<br />

Das Gesamtquartier sieht eine Durchmischung von<br />

Wohnen und Gewerbe vor – aber auch eine soziale<br />

Durchmischung: Über 20 % der 142 Wohnungen<br />

sind sozial gefördert.<br />

Zukunftsweisend ist das Energiekonzept, das die<br />

Stadtwerke Bamberg auf dem Gelände realisiert:<br />

80 % der benötigten Wärme werden regenerativ<br />

erzeugt – durch oberflächennahe Geothermie. Die<br />

Energie für die Wärmepumpen erzeugen Photovoltaikanlagen<br />

auf den Dächern. Auch das Mobilitätskonzept<br />

unterstreicht den nachhaltigen Anspruch:<br />

Zentral gelegene Hochgaragen ermöglichen ein autofreies<br />

Quartier. Carsharing-Angebote, Mobilitätsstationen<br />

für Fahrräder, Lastenfahrräder, E-Bikes,<br />

E-Scooter sowie E-Roller und Mobilitätskarten für<br />

den ÖPNV bieten den Bewohnern immer perfekten<br />

Anschluss. Der Bauantrag ist für 20<strong>24</strong> vorgesehen.


PROJEKTENTWICKLUNG<br />

NECKARBOGEN<br />

Heilbronn<br />

BLK2 BÖGE<br />

LINDNER K2<br />

ARCHITEKTEN<br />

/ BauSpiele<br />

Was wäre, wenn ein weitgehend brach liegendes Bahngelänge mitten<br />

in der Stadt durch die Bundesgartenschau zum „Herzen der Stadt“<br />

würde? Und wenn dieses rund 25 Hektar große Areal im Anschluss<br />

an die Gartenschau zu einem modernen Stadtquartier mit großzügigen<br />

Grün- und Wasserflächen entwickelt würde? Ein Zuhause für<br />

über 3.000 Bewohner und rund 1.000 Arbeitsplätze? Mit dem Projekt<br />

Nackarbogen hat Heilbronn gezeigt, was wäre, wenn ...


HEILBRONN<br />

NECKARBOGEN<br />

99<br />

Beim Konzeptvergabeverfahren hat<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE unter<br />

anderem drei kreative Entwürfe präsentiert,<br />

die den ersten Platz belegt<br />

haben. Insgesamt umfasst das Baufeld<br />

im zweiten Bauabschnitt des Neckarbogens<br />

zehn Grundstücke und eine<br />

gemeinsame Tiefgarage, die in einem<br />

kooperativen Verfahren von mehreren<br />

Investoren gemeinsam realisiert wird –<br />

ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches<br />

Projekt!<br />

Drei Siegerentwürfe, drei Architekturbüros.<br />

Allen drei Entwürfen gemeinsam ist die<br />

Holz-Hybrid-Bauweise und eine gewerbliche<br />

Nutzung im Erdgeschoss für eine nachhaltige<br />

Belebung des Quartiers. Jedes Gebäude<br />

wurde mit besonderen, kreativen Features<br />

geplant: ein gemeinschaftliches Koch- und<br />

Esszimmer mit Zugang zum Garten, ein<br />

Gewächshaus mit Kräuterbeet auf dem Dach<br />

oder eine buchbare Dachsauna mit Blick auf<br />

den benachbarten See. Mit dem Erhalt der<br />

Baugenehmigungen wurde die Projektentwicklung<br />

<strong>2023</strong> abgeschlossen und an einen<br />

Bestandshalter zur Realisierung veräußert.<br />

FLORIAN KRIEGER<br />

ARCHITEKTUR<br />

FAKTEN<br />

NECKARBOGEN<br />

Architekten:<br />

FLORIAN KRIEGER ARCHITEKTUR<br />

UND STÄDTEBAU, DARMSTADT<br />

ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR,<br />

WIEN/MÜNCHEN<br />

BÖGE LINDNER K2 ARCHITEKTEN,<br />

HAMBURG<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

GDLA LANDSCHAFTSARCHITEKTUR,<br />

HEIDELBERG<br />

Wohneinheiten: 39<br />

Wohnfläche: ca. 2.900 m²<br />

Wohnungsmix: 2 BIS 4 ZIMMER<br />

Gewerbeeinheiten: 5<br />

Nutzungsmix: WOHNEN, GEWERBE,<br />

DIENSTLEISTUNG, GASTRONOMIE<br />

Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />

ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR<br />

.


PROJEKTENTWICKLUNG<br />

SULLIVAN<br />

Mannheim<br />

/ Stadt, Wald,<br />

Wohnen<br />

Auf Mannheims größter Konversionsfläche FRANKLIN<br />

entwickelt DEUTSCHE WOHNWERTE gemeinsam mit<br />

Heberger Immobilien im Bereich der ehemaligen Sullivan<br />

Barracks zwei urbane Quartiere zwischen Landschaftspark<br />

und Käfertaler Wald.


MANNHEIM<br />

SULLIVAN<br />

101<br />

Das Baufeld D1.1:<br />

Blockrandstruktur mit<br />

begrüntem gemeinschaftlichen<br />

Innenhof<br />

und Privatgärten.<br />

Obwohl beide autofreien Quartiere<br />

mit energieeffizienten Gebäuden<br />

aus der Feder von Fink+Jocher<br />

Architekten, München stammen,<br />

unterscheiden sie sich in ihrem<br />

städtebaulichen und architektonischen<br />

Ansatz deutlich und werden<br />

somit jeweils zum Unikat.<br />

Im Baufeld D1.1 direkt am Landschaftspark<br />

gruppieren sich sechs Häuser mit<br />

Etagen- und Penthousewohnungen um<br />

einen begrünten, halböffentlichen Platz<br />

Baufeld D1.2: lockere Anordnung von<br />

Punkthäusern inmitten alter Kiefernbestände<br />

am Rande des Käfertaler Waldes.<br />

mit einem Spielplatz unter Bäumen. Alle<br />

Erdgeschosswohnungen verfügen über<br />

einen privaten Garten.<br />

Auf dem Baufeld D1.2 entstehen<br />

sechs Punkthäuser mit Etagen- und<br />

Maisonettewohnungen in Holz-Hybrid-<br />

Bauweise, die sich tanzend auf dem<br />

Grundstück anordnen. Die Freiflächen<br />

bewegen sich schollenartig um die<br />

Gebäude. Der alte Kiefernbestand<br />

zwischen den Häusern schafft einen<br />

fließenden Übergang zum angrenzenden<br />

Käfertaler Wald.<br />

Bei beiden Baufeldern bleiben die Außenanlagen<br />

durch die jeweilige Tiefgarage<br />

autofrei. Die Photovoltaikanlagen<br />

auf den begrünten Dächern versorgen<br />

nicht nur die Haushalte, sondern auch<br />

die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in<br />

den Tiefgaragen.<br />

FAKTEN<br />

SULLIVAN<br />

Architekten:<br />

FINK+JOCHER<br />

ARCHITEKTEN, MÜNCHEN<br />

Partner: HEBERGER IMMOBILIEN<br />

Wohneinheiten: ca. 160<br />

Wohnfläche: ca. 14.300 m²<br />

Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />

Wohnformen: ETAGEN-,<br />

MAISONETTE- UND<br />

PENTHOUSE-WOHNUNGEN


102<br />

WETTBEWERB<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne, ca. 5 Fahrradminuten<br />

von der Paderborner Innenstadt entfernt, gewinnt<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE den städtebaulichen und architektonischen<br />

Wettbewerb für zwei Baufelder. Das ehemals von den<br />

britischen Streitkräften genutzte ca. 18 ha große Areal wurde<br />

2016 zurückgegeben und wird nun von der Stadt Paderborn zu<br />

einem neuen lebendigen Stadtquartier entwickelt.<br />

1. PLATZ<br />

PADERBORN<br />

/ Grüner<br />

Wohnen<br />

Baufeld 01: Ensemble mit fünf Gebäuden<br />

und dem markanten fünfgeschossigen<br />

Punkthaus am Übergang zum Park.


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

WETTBEWERB<br />

103<br />

Baufeld 04: außergewöhnliche Wohnqualität<br />

durch die Lage am Park, eingebettet<br />

in eine gesunde Baum- und Grünstruktur.<br />

Zwei Baufelder, zwei charakterstarke<br />

Quartiere. Beiden gemeinsam ist die<br />

Nachbarschaft zu den Parkanlagen mit<br />

ihrem alten, gewachsenen Baumbestand.<br />

Mit Baufeld 01 entwickelt DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE eine urbane Blockrandbebauung mit<br />

einer Vielfalt an Nutzungen. Das Ensemble aus<br />

fünf Gebäuden umschließt einen parkähnlichen<br />

grünen Wohnhof. Auf Erdgeschoss-Niveau sind<br />

verschiedene Gewerbenutzungen wie Praxis-,<br />

Büro- und Ladenflächen vorgesehen.<br />

In den darüberliegenden Geschossen entstehen<br />

Wohnungen. Das markante fünfstöckige<br />

Punkthaus bildet das Entrée des Quartiers mit<br />

gastronomischer Nutzung im Erdgeschoss. Alle<br />

Gebäude schaffen mit ihrer Materialität und Farbigkeit<br />

einen sanften Übergang zu den denkmalgeschützten<br />

Kasernengebäuden.<br />

Auf Baufeld 04 entsteht eine reine Wohnbebauung.<br />

Die vorstehenden Fensterelemente als<br />

„Rahmen zum Park“ durchbrechen die horizontale<br />

Fassadenstruktur und eröffnen grüne Blickachsen<br />

und somit eine spürbare Nähe zum Park.<br />

Trotz einer großzügigen Tiefgarage gelingt es,<br />

die Flächen nicht vollständig zu unterbauen und<br />

so im Innenhof die Basis für eine gesunde Baumund<br />

Grünstruktur zu schaffen.<br />

KONZEPT<br />

PADERBORN<br />

Architekten: PLANQUADRAT<br />

ELFERS GESKES KRÄMER,<br />

DARMSTADT<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

HOFMANN_RÖTTGEN<br />

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN,<br />

LIMBURGERHOF<br />

BAUFELD 01<br />

Wohnfläche: 6.400 m²<br />

Wohneinheiten: 78<br />

Wohnformen: ETAGEN- UND<br />

MAISONETTE-WOHNUNGEN<br />

Gewerbeformen: PRAXIS-, BÜRO-<br />

UND LADENFLÄCHEN IM ERDGE-<br />

SCHOSS, GASTRONOMIE<br />

Gewerbefläche: ca. 1.900 m²<br />

Gewerbeeinheiten: ca. 16<br />

BAUFELD 04<br />

Wohnfläche: ca. 4.550 m²<br />

Wohneinheiten: 49<br />

Wohnformen: ETAGEN- UND<br />

MAISONETTE-WOHNUNGEN


104<br />

WETTBEWERB<br />

/ Dach<br />

Denker<br />

Das Dachgeschoss, das mit<br />

Gewächshäusern ausgestattet<br />

ist, darf sich zu einem beliebten<br />

Treffpunkt der Nachbarschaft<br />

entwickeln.<br />

Nachdem die DEUTSCHE WOHNWERTE bereits mit dem Projekt<br />

KÖNIGSKINDER im ersten Bauabschnitt des neuen Mannheimer<br />

Stadtteils Spinelli aktiv ist, wurde nun auch für den zweiten Bauabschnitt<br />

ein Grundstück im Konzeptwettbewerb gewonnen.<br />

Das Spinelli Gewächshaus – ein außergewöhnliches Konzept<br />

mit einer einzigartigen Dachlandschaft ...


DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 105<br />

Der Siegerentwurf von Fink+<br />

Jocher Architekten, aus München<br />

schafft mit seiner freundlichen,<br />

identitätsstiftenden Architektur<br />

die Atmosphäre für ein lebendiges,<br />

durchmischtes und vielfältiges<br />

Wohnquartier.<br />

Das neue Gebäude wird in ressourcenschonender<br />

Holz-Hybrid-Bauweise<br />

errichtet. Umlaufende Balkonebenen mit<br />

berankten Stützen ermöglichen in den<br />

drei Wohngeschossen klimatisch angenehme<br />

Freiräume in grüner Atmosphäre<br />

und Blick auf den gemeinschaftlichen<br />

Innenhof. „On Top“ entsteht auf dem<br />

Dach des Gebäudes eine Dachlandschaft,<br />

die durch den filigranen Aufbau<br />

eines Gewächshauses geprägt wird.<br />

Ein lebendiger, lichtdurchfluteter Ort<br />

mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

und dem Charakter einer Kleingartenanlage<br />

für Hausbewohner und Nachbarschaft.<br />

Das Freiraumkonzept schafft die Verbindung<br />

zum gemeinschaftlichen Innenhof<br />

mit geschützten Spielflächen für Kinder.<br />

Durch das umfassende Mobilitätskonzept<br />

auf dem Spinelli-Areal können die<br />

Bewohner auf eine der zentralen Quartiersgaragen<br />

zurückgreifen.<br />

1. PLATZ<br />

SPINELLI II<br />

MANNHEIM<br />

KONZEPT<br />

SPINELLI II<br />

Architekten:<br />

FINK+JOCHER ARCHITEKTEN,<br />

MÜNCHEN<br />

Wohnfläche: ca. 1.136 m²<br />

Wohnformen: ETAGENWOHNUNGEN<br />

Sonstiges: GEWÄCHSHÄUSER<br />

Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />

KONZEPTWETTBEWERB


106<br />

WETTBEWERB<br />

/ Out of<br />

the box<br />

Gartenstadt der Zukunft – so nennt Landau das Projekt<br />

„WOHNEN AM EBENBERG“. Die Landesgartenschau<br />

brachte das ehemalige Militärgelände zum Blühen.<br />

Jetzt wächst in diesem Areal ein urbaner, nachhaltiger<br />

und sozial vitaler Stadtteil: Mehrgenerationenwohnen<br />

mit sozialer Durchmischung, barrierefrei, familienfreundlich<br />

und als frei finanzierter oder sozial geförderter<br />

Wohnungsbau.


KONZEPT<br />

LANDAU<br />

Architekten:<br />

BLK2 BÖGE LINDNER<br />

K2 ARCHITEKTEN,<br />

HAMBURG<br />

BAUFELD 01<br />

Wohneinheiten: ca. 48<br />

Wohnfläche: ca. 4.500 m²<br />

Wohnformen: TOWNHOUSES,<br />

GESCHOSSWOHNUNGEN<br />

BAUFELD 02<br />

Wohneinheiten: ca. 28<br />

Wohnfläche: ca. 3.000 m²<br />

Wohnformen: TOWNHOUSES,<br />

DOPPELHÄUSER<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

WETTBEWERB 107<br />

Den gewünschten kubischen Charakter<br />

greift der Wettbewerbsentwurf kreativ<br />

auf: Die Ausbildung der Staffelgeschosse<br />

als einseitige Dachterrassen an den Townhouses<br />

und die versetzten Dachterrassen<br />

an den Stadtvillen schaffen eine lockere<br />

kubische Gliederung mit schönen Proportionen.<br />

Die Townhouses werden in Form gestapelter<br />

Maisonette-Wohnungen ausgebildet. Die Balkone<br />

zur Gartenseite erhalten vorgestellte Holzkonstruktionen,<br />

die gleichzeitig als Beschattung der<br />

Südfassade und als Rankhilfe für die Bepflanzung<br />

dienen. Eine hochwärmegedämmte Klinkerfassade<br />

in einem warmen Farbton schafft den Bezug zu den<br />

historischen Kasernengebäuden.<br />

2. PLATZ<br />

LANDAU<br />

WOHNEN AM EBENBERG<br />

Bei den Stadtvillen sorgen versetzte Dachterrassen<br />

für eine lockere kubische Gliederung.<br />

Die Fassaden werden als geschosshohe Fertigteile<br />

mit Wärmedämmung und Holzverkleidung ausgeführt,<br />

um den CO 2 -Ausstoß der Bebauung zu<br />

reduzieren. Halböffentliche Garten- und Grünflächen<br />

im Außenbereich werden zu Begegnungsund<br />

Erholungsräumen.<br />

Die Doppelhäuser bieten geförderten Wohnraum.<br />

Besonderes Highlight sind die Dachterrassen zur<br />

Gartenseite, die im Bereich der Treppe als Gemeinschaftsterrasse<br />

für die Bewohner vorgesehen sind.<br />

Die Klinkerfassade stellt den Bezug zu den gegenüberliegenden<br />

Townhouses her.<br />

Das energetische und ökologische Konzept reicht<br />

von Photovoltaik auf den begrünten Dächern<br />

über nachhaltige und smarte Haustechnik bis hin<br />

zu Carsharing-Angeboten und E-Ladestationen.<br />

Ein rundum gelungenes, architektonisches Konzept<br />

und Platz 2 im Vergabeprozess.<br />

KONZEPTWETTBEWERB


108<br />

WETTBEWERB<br />

/ Höhen<br />

Lage<br />

Lieblingswohnort in der Metropolregion: 25 km nördlich von<br />

Stuttgart, mitten im romantischen Weinbaugebiet Remstal<br />

soll mit der „Grunbacher Höhe“ ein lebendiges und C0 2 -<br />

neutrales Wohnquartier in Holz-Hybrid-Bauweise mit hoher<br />

Freiraumqualität und äußerst attraktivem Landschaftsbezug<br />

entstehen.


DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 109<br />

3. PLATZ<br />

GRUNBACHER HÖHE<br />

REMSHALDEN<br />

Das Neubaugebiet unterteilt sich in<br />

vier Baufelder mit offener Blockrandbebauung<br />

und unterschiedlichen<br />

Wohnungsangeboten. Im Rahmen<br />

des Wettbewerbs wurde eine konzeptionelle<br />

Bearbeitung von zwei<br />

Baufeldern vorgenommen.<br />

Die Planung sieht lebendige und dennoch<br />

zusammengehörige Ensembles aus vier<br />

jeweils unterschiedlichen Gebäudetypen<br />

vor, die sich in offener Blockrandbebauung<br />

um ruhige Innenhöfe für die Bewohner<br />

gruppieren. Die Innenhöfe wiederum öffnen<br />

sich nach Süden zur reizvollen Landschaft.<br />

KONZEPT<br />

REMSHALDEN<br />

Architekten:<br />

KFWM ARCHITEKTEN,<br />

KARLSRUHE<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

MÖHRLE + PARTNER LANDSCHAFTS-<br />

ARCHITEKTEN, STUTTGART<br />

Anzahl Wohneinheiten: 57<br />

Wohnfläche: ca. 8.800 m²<br />

Sonstiges: KINDERTAGESSTÄTTE<br />

Wohnformen: ETAGEN- UND PENT-<br />

HOUSE-WOHNUNGEN, REIHENHÄUSER<br />

Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />

Die einzelnen Gebäude weisen ein architektonisch<br />

differenziertes äußeres Erscheinungsbild<br />

auf, so dass der individuelle<br />

Charakter der Häuser ablesbar ist. Das<br />

Wohnquartier ist für eine sozial gemischte<br />

Bewohnerstruktur konzipiert und bietet<br />

ein Nebeneinander unterschiedlicher Wohnmodelle.<br />

Als besonderer Baustein wird am<br />

Quartiersplatz ein Quartiershaus entstehen,<br />

das neben einer Kindertagesstätte und einem<br />

Mehrzweckraum für die Nachbarschaft<br />

auch Wohnungen in den Obergeschossen<br />

vorsieht. Der ruhende Verkehr verschwindet<br />

in den Tiefgaragen unter den Baufeldern.<br />

Trotz starker Konkurrenz wurden die Konzepte<br />

für die Baufelder 01 und 02 von<br />

KFWM Architekten sowie Möhrle + Partner<br />

Freie Landschaftsarchitekten mit dem<br />

dritten Platz ausgezeichnet.<br />

KONZEPTWETTBEWERB


110<br />

1. PLATZ<br />

HUBLAND<br />

WÜRZBURG<br />

/ Family<br />

Hub<br />

Ganz im Osten von Würzburg soll ein unverwechselbares<br />

Quartier mit familienfreundlichen Wohn- und Lebensräumen<br />

und lebendigen Nachbarschaften für Familien, Singles,<br />

Lebenspartnerschaften und Senioren entstehen: das<br />

HUBLAND. Hier, auf dem Gelände der ehemaligen Leighton<br />

Barracks, beteiligte sich die DEUTSCHE WOHNWERTE am<br />

Wettbewerbsverfahren der Stadt Würzburg und erhielt im<br />

Vergabeverfahren für das Baufeld V 4.11 die höchste<br />

Punktzahl und damit den ersten Platz.<br />

KONZEPTWETTBEWERB


WETTBEWERB<br />

KONZEPT<br />

HUBLAND<br />

Architekten:<br />

KFWM ARCHITEKTEN,<br />

KARLSRUHE<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

MÖHRLE + PARTNER LANDSCHAFTS-<br />

ARCHITEKTEN, STUTTGART<br />

Anzahl Wohneinheiten: ca. 74<br />

Wohnformen: MAISONETTE- UND<br />

ETAGENWOHNUNGEN, REIHENHÄUSER<br />

Wohnfläche: ca. 8.100 m²<br />

Quartierstreffpunkt: ca. 100 m²<br />

Bauweise: KONVENTIONELL UND<br />

HOLZ-HYBRID<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 111<br />

An einer städtebaulichen Schlüsselposition<br />

des Konversionsareals HUBLAND<br />

sind zehn Baukörper aus Stadthäusern,<br />

Reihenhäusern und Geschosswohnungsbauten<br />

geplant. Sie sind als Bindeglied<br />

zwischen der kleinteiligen Reihenhausbebauung<br />

im Norden und den größeren Bebauungsstrukturen<br />

im Süden konzipiert.<br />

Der Geschosswohnungsbau wird straßenbegleitend<br />

von den verschiedenen Haustypen umrahmt<br />

und bildet in lockerer Anordnung zusammen mit<br />

den halböffentlichen Grünflächen den Kern der<br />

neuen Bebauung. Im Quartier selbst wird es keinen<br />

Durchgangsverkehr geben. Parkmöglichkeiten<br />

gibt es in der Tiefgarage oder bei den Reihenhäusern<br />

direkt am Haus. Rund 30 % aller Wohneinheiten<br />

sind als förderfähiges Eigenheim geplant.<br />

Ein erdgeschossiger Multifunktionsraum, der die<br />

beiden Innenhöfe optisch miteinander verbindet,<br />

steht als Nachbarschafts- und Quartierstreffpunkt<br />

zur Verfügung und ergänzt so die soziale Komponente<br />

des Quartiers.<br />

Das innovative Mobilitätskonzept von HUBLAND<br />

schafft optimale Anbindungsmöglichkeiten durch<br />

neue ÖPNV-Verbindungen und eine Infrastruktur<br />

der kurzen Wege. Zudem führt ein Radschnellweg<br />

von HUBLAND direkt in die Würzburger Innenstadt.<br />

Mobilitätsstationen bieten Carsharing-Möglichkeiten<br />

und Ladestationen für Elektrofahrzeuge<br />

und E-Bikes.<br />

Das Energiekonzept auf HUBLAND<br />

sieht für alle Gebäude den KfW-<br />

Effizienzhaus-Standard 40 vor und<br />

setzt auf die Fernwärmeversorgung<br />

durch die Stadtwerke Würzburg.<br />

Darüber hinaus sorgen Photovoltaikanlagen<br />

auf den Gründächern für<br />

die ergänzende Stromversorgung<br />

der Haustechnik, der Allgemeinbeleuchtung<br />

und der Ladeinfrastruktur<br />

für E-Mobilität.


112<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE hat den 1. Platz<br />

im Konzeptwettbewerb „Rathausstraße Neckarwestheim“<br />

gewonnen. Der Siegerentwurf<br />

von Krummlauf Teske Happold Architekten,<br />

der zu einer nachhaltigen und neuartigen Entwicklung<br />

der Ortsmitte von Neckarwestheim<br />

beiträgt, überzeugte durch ein attraktives,<br />

vielfältiges Wohnungsangebot und eine innovative<br />

Architektur, die sich behutsam in die<br />

ortstypische dörfliche Struktur einfügt.<br />

KONZEPT<br />

NECKAR-<br />

WESTHEIM<br />

Architekten:<br />

KRUMMLAUF TESKE HAPPOLD<br />

ARCHITEKTEN, HEILBRONN<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

JEDAMZIK+PARTNER,<br />

STUTTGART<br />

Anzahl Wohneinheiten: ca. 21<br />

Wohnfläche: ca. 1.600 m²<br />

Wohnformen: ETAGEN-<br />

WOHNUNGEN<br />

Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />

1. PLATZ<br />

NECKAR-<br />

WESTHEIM<br />

/ Lieblings<br />

Häuser<br />

Die vier gestaffelten Baukörper mit Satteldachform,<br />

unterschiedlichen Bauhöhen und<br />

Dachneigungen fügen sich harmonisch in das<br />

historische Ortsbild ein. Bei der Konstruktion<br />

wird auf eine Holz-Hybrid-Bauweise mit vorgehängten,<br />

hinterlüfteten Fassadenelementen<br />

gesetzt. Ein Großteil der Wohnungen ist nach<br />

Westen oder Süden zum Garten hin orientiert<br />

und verfügt über Loggien oder Terrassen. Die<br />

verschiedenen, sich ergänzenden Wohnformen<br />

fördern eine funktionierende Haus- und Nachbarschaftsgemeinschaft.<br />

Der offen gestaltete<br />

Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss dient als<br />

Treffpunkt für die Bewohner.<br />

KONZEPTWETTBEWERB


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

WETTBEWERB/ AWARDS<br />

113<br />

Ausgezeichnete<br />

Qualität ...<br />

In dieser Ausgabe von WERTVOLL sind so viele externe Experten zu<br />

Wort gekommen wie noch nie. Sie haben über Nachhaltigkeit, Verantwortung<br />

und Zukunftsfähigkeit gesprochen. Was Experten über<br />

die Projekte von DEUTSCHE WOHNWERTE sagen, das sehen Sie hier:<br />

Callwey-Verlag<br />

Auszeichnung Wohnbauten des Jahres<br />

/ BEAUFORT BY HEIMATUFER Ludwigshafen,<br />

Innovative Fassade<br />

/ Gesamtquartier HEIMATUFER Ludwigshafen,<br />

Quartiersentwicklung<br />

/ LOOP_SIDE Speyer, Quartiersentwicklung<br />

German Design Award <strong>2023</strong><br />

/ Mitarbeiter-Online-Shop,<br />

Excellent Communication Design/Corporate Identity<br />

B!WRD Award <strong>2023</strong><br />

Projektentwicklerpreis des BFW<br />

/ KÖNIGSKINDER Mannheim, Kategorie Quartier<br />

Iconic Award 2022<br />

Best of Best/Innovative Architecure<br />

/ Mitarbeiter-Online-Shop, Communication Special<br />

best of best<br />

Iconic Award 2022<br />

Winner/Innovative Architecture<br />

/ HOMERUN Mannheim, Concept Urban Planning


114<br />

THOMAS<br />

ESSLINGER<br />

DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE<br />

2007 BIS <strong>2023</strong><br />

2007 hat Thomas Esslinger gemeinsam mit<br />

Thomas Dorant und Kurt Zech die DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE gegründet. Fast 17 Jahre lang<br />

hat er das Unternehmen begleitet und geleitet.<br />

Jetzt übergibt er die Geschäftsführung an<br />

seinen Nachfolger Norbert Landshut.


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

PARTNERSCHAFT<br />

115<br />

THOMAS ESSLINGER IM GESPRÄCH<br />

Und<br />

tschüss!<br />

„In Königsberger Klopse könnte ich mich reinlegen.“<br />

Warum allein essen kein Zeichen von Einsamkeit ist.<br />

Warum Busfahren mehr Glückshormone freisetzt als<br />

Porschefahren, und woher er mit 17 Jahren schon wusste,<br />

was am 1.1.20<strong>24</strong> im Kalender stehen würde – darüber sprechen<br />

wir mit Thomas Esslinger, Gründer und Geschäftsführer<br />

von DEUTSCHE WOHNWERTE. Bis zum 31.12.<strong>2023</strong>.<br />

WERTVOLL: Herr Esslinger, was steht denn<br />

jetzt drin in Ihrem Kalender am 1. Januar 20<strong>24</strong>?<br />

Ich habe jeden einzelnen Tag in meinem Job geliebt.<br />

Na ja – fast jeden. Aber am 1. Januar 20<strong>24</strong><br />

steht in meinem Kalender: „Freiheit Tag 1.“ Und<br />

am 1. Oktober <strong>2023</strong> stand drin „Letztes Quartal<br />

nach 42 Jahren“.<br />

WERTVOLL: Dass Sie jetzt Ihre berufliche<br />

Karriere beenden, steht also schon länger fest?<br />

„Beenden“ klingt so endgültig. Es wird bestimmt<br />

noch die eine oder andere Tätigkeit geben. Ich<br />

hätte da schon ein paar Ideen. Zum Beispiel das<br />

Beratungsunternehmen, das ich Anfang des<br />

Jahres gemeinsam mit meinem Sohn gegründet<br />

habe. Aber ja – meine offizielle berufliche Karriere<br />

endet hier, und das wusste ich schon vor<br />

43 Jahren. Mit 17 habe ich beschlossen, mein<br />

Leben in drei Abschnitte einzuteilen – zumindest<br />

soweit es in meiner Macht steht: 0 bis 18 Jahre,<br />

18 bis 60 Jahre, 60 bis 80+. Mit 18 habe ich<br />

meine berufliche Laufbahn gestartet. Im letzten<br />

Jahr bin ich 60 geworden. Jetzt beginnt die<br />

Freiheit ...<br />

WERTVOLL: Freiheit für?<br />

Familie. Und Fußball! Sonntag, 11 Uhr. Ich liebe<br />

Fußball und ich spiele, seit ich denken kann.<br />

Jetzt habe ich den Schiedsrichterschein gemacht.<br />

Da laufe ich pro Spiel zwischen 6 und 9 km –<br />

es fühlt sich gut an! Und ich habe einen Bootsführerschein,<br />

damit ich Europa auf dem Seeweg<br />

erobern kann. Und an Land: Wohnmobil oder Bus.<br />

Alle meine Ehrenämter und Verpflichtungen habe<br />

ich abgegeben. Im letzten Jahr habe ich schon<br />

mal getestet, wie sich das anfühlt: Nach einem<br />

Geschäftstermin in Hamburg bin ich ein paar<br />

Stunden allein mit dem E-Bike durch die Stadt<br />

gefahren und habe dann ganz für mich in einem<br />

Restaurant Königsberger Klopse genossen.


116<br />

WERTVOLL: Klingt gut. Klingt wie pures Glück!<br />

Ja. Ich glaube, ich habe vieles – nicht alles – richtig<br />

gemacht. Und damit meine ich nicht nur den beruflichen<br />

Erfolg. Wir sprechen so viel über Nachhaltigkeit.<br />

Ich denke, das Nachhaltigste, was es gibt, sind<br />

Werte, die unser Leben prägen. Mein christlicher<br />

Glaube ist das Fundament für alles. Zufriedenheit,<br />

Vertrauen, Geradlinigkeit, Menschlichkeit, Zuverlässigkeit.<br />

Wenn ich etwas zusage, versuche ich,<br />

es zu übertreffen – zumindest aber einzuhalten.<br />

Auch DEUTSCHE WOHNWERTE haben wir auf<br />

Werten gegründet, Thomas Dorant, Kurt Zech und<br />

ich. Und es wurde mit fast 17 Jahren die längste<br />

berufliche Tätigkeit in meinem Leben. Offensichtlich<br />

sind Werte eine ganz gute Grundlage.<br />

WERTVOLL: Keine Anzeichen von Abschiedsschmerz?<br />

Null. Überhaupt nicht. Ich hatte das noch nie. Leben<br />

lebt man vorwärts. Und ich habe eigentlich niemals<br />

zurückgeschaut. Na ja – vielleicht, um aus Fehlern<br />

zu lernen und Dinge in Zukunft besser zu machen.<br />

Aber mein Blick ist immer nach vorn gerichtet. Für<br />

wehmütige Rückblicke ist da wenig Platz. Das, was<br />

vor mir liegt, ist viel zu verlockend. Aber was DEUT-<br />

SCHE WOHNWERTE angeht – da schlagen schon<br />

zwei Herzen in meiner Brust: Wenn niemand mehr<br />

bei mir anruft, freue ich mich. Und wenn jemand<br />

anruft, weil er meinen Rat braucht, freue ich mich<br />

natürlich auch. Grund zur Freude habe ich also auf<br />

jeden Fall.<br />

WERTVOLL: Das heißt, Sie werden weiterhin<br />

erreichbar sein?<br />

Erreichbar immer. „Immer verfügbar“ ganz sicher<br />

nicht. Wenn ich gerade mit dem Wohnmobil unterwegs<br />

bin, dann bin ich halt mal weg. Diesen Luxus<br />

werde ich mir gönnen. Ich erinnere mich, wie ich vor<br />

ein paar Jahren ganz Dänemark in neun Tagen<br />

mit dem Wohnmobil abgefahren bin. Was für<br />

ein Schwachsinn! Jetzt kann ich mir endlich Zeit<br />

nehmen und genügend Zeit lassen zum Genießen<br />

– das stelle ich mir großartig vor. DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE werde ich auch in Zukunft als<br />

Berater und Gesellschaftervertreter unterstützen.<br />

Meinen Parkplatz und den Schlüssel zu meinem<br />

Büro darf ich behalten.<br />

WERTVOLL: Entschleunigung. Also deshalb<br />

lieber Bus als Porsche?<br />

Busfahren ist meine große Leidenschaft. Schon<br />

seit vielen Jahren. Ich liebe Menschen mehr als<br />

alles. Aber beim Busfahren sitze ich niemals hinten,<br />

sondern immer ganz vorn – auf dem Fahrersitz. Ich<br />

hatte neulich die Möglichkeit mit einem schwäbischen<br />

Sportwagen vom Bodensee in meine Heimat<br />

Heilbronn zu brettern. Ein großartiges Auto, ein<br />

fantastischer Motor, Carbonsitze, die dich wie ein<br />

Maßanzug umhüllen. Und dann dieses unglaubliche<br />

Gefühl, wenn die brettharten Stoßdämpfer jeden<br />

Stoß 1:1 ans Steißbein weitergeben – was habe ich<br />

mich nach meinem Bus gesehnt: In keinem Automobil<br />

der Luxusklasse sitzt man komfortabler und<br />

bequemer als auf dem Fahrersitz eines modernen<br />

Reisebusses – natürlich ein Bus aus schwäbischer<br />

Produktion. Das ist Luxus pur: Unter mir die Luftfederung,<br />

der Motor mindestens 12 Meter entfernt<br />

im Heck und um mich herum zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit ein herrlicher Panorama-Blick.<br />

WERTVOLL: Da ist er wieder, der Blick nach vorn.<br />

Eben. Busfahren ist eine gute Schule für Unternehmensführung:<br />

Du trägst Verantwortung für viele<br />

Menschen und es ist absolut entscheidend, wen du<br />

als Partner an deiner Seite hast. In den letzten Monaten<br />

war der Druck in der Immobilienbranche extrem<br />

hoch. Und da hilft nur eins: auf Sicht fahren. Tag<br />

für Tag. Hintendran ein starkes Team, Seite an Seite<br />

mit den besten Geschäftspartnern, die man sich<br />

wünschen kann. Und als Rückenstärkung – solide,<br />

souverän und gelassen – die Zech Group. Die letzten<br />

Monate waren ein harter Ritt und die Strecke, die<br />

vor uns liegt, wird nicht einfacher. Wie gut, dass ich<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE in guten Händen weiß.<br />

WERTVOLL: Herr Esslinger, danke, dass Sie uns<br />

mit auf Ihre Reise genommen haben. Und alles<br />

Gute für alles, was kommt.


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

PARTNERSCHAFT<br />

117<br />

Betriebswirt im Bankenbereich,<br />

Finanzierungsspezialist,<br />

Geschäftsführer<br />

Stadtentwicklung mit viel<br />

Konversionserfahrung –<br />

jetzt bei DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE<br />

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER<br />

BEI DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Norbert<br />

Landshut<br />

„Stolz und Leidenschaft – so würde<br />

ich es beschreiben. Stolz, dass ich<br />

die Aufgabe von Thomas Esslinger<br />

übernehmen darf. Und voller Freude<br />

und Leidenschaft für die Zukunft der<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE.“<br />

„Mein Weg zu DEUTSCHE WOHNWERTE?<br />

2014 habe ich im Auftrag des Entwicklungsträgers<br />

mit DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE den Kauf von Grundstücken am<br />

Frankfurter Riedberg verhandelt. Und<br />

seitdem haben wir uns nie mehr aus den<br />

Augen verloren. In Herford konnte ich<br />

als Geschäftsführer der Stadtentwicklung<br />

britische Kasernen in ein lebendiges<br />

Hochschulgelände für 700 Studenten<br />

verwandeln. Hier in der pulsierenden<br />

Metropolregion, in Mannheim und in<br />

Heidelberg, bietet Konversion ein riesiges<br />

Entwicklungspotenzial. Und DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE ist mittendrin. Hier mitzugestalten<br />

ist für mich eine echte Herzensangelegenheit.“


118<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

Unser<br />

Top<br />

Team


DEUTSCHE WOHNWERTE TEAM 119<br />

TEAMWORK <strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />

Felix Argast Technischer Projektbetreuer — Aylin Aykan<br />

Janina Birke Referentin Rechnungswesen — Kaufmännische<br />

Projektmanagerin — Christine Buch Manager PR & Content (in<br />

Elternzeit) — Elisabeth Carone Office Managerin/Ausbilderin —<br />

Julia Cassanelli Vermietungsberaterin — Stefanie Decker<br />

Senior Managerin Marketing — Thomas Dorant Geschäftsführer<br />

— Nina Englert Managerin Marketing (in Elternzeit) —<br />

Sandra Esslinger Junior Projektmanagerin (in Elternzeit) —<br />

Wolfgang Geitz Kaufmännischer Projektmanager — Gunnar<br />

Geschwill Technischer Projektleiter — Nicky Oliver Giebenhain‐Glaunsinger<br />

Senior Manager Content & PR/Unternehmenssprecher<br />

— Marie Glander Syndikusrechtsanwältin<br />

(Immobilienrecht) — Luisa Gora Werkstudentin Marketing —<br />

Franziska Grocholl Vertriebs- und Kundenberaterin —<br />

Sebastian Grüber Technischer Senior Projektleiter — Burcu<br />

Gündoğar Technische Kundenbetreuerin, Sonderwunschmanagement,<br />

Betreuung Globalvertrieb — Julian Heinen<br />

Technischer Projektleiter — Leonie Helfmann Technische<br />

Projektbetreuerin — Bianca Heßlinger Projektentwicklerin —<br />

Sylvia Hinzberg Verkaufsberaterin — Paul Horn Junior Projektentwickler<br />

— Christiane Huy Kundenbetreuerin Vertrieb —<br />

Jasmin Kemmler Kaufmännische Projektmanagerin —<br />

Eva-Maria Kern Technische Projektbetreuerin — Christine<br />

Klee Rechtsreferentin — Umut Kilinc Referent Rechnungswesen<br />

— Meike Klein Kaufmännische Projektmanagerin —<br />

Bernd Koch Geschäftsführer — Luka Koch Werkstudentin<br />

Marketing — Karin Köhler Referentin Rechnungswesen —<br />

Eric Lebkuchen Technischer Projektleiter — Sahra Liebing<br />

Projektentwicklerin — Sebastian Lorenz Projektentwickler/<br />

Leiter Projektfinanzierung — Aaron Marquardt Technischer<br />

Projektbetreuer — Britta Martensen Rechtsanwältin — Sylvio<br />

Michelitsch Geschäftsführer — Katharina Mientus Managerin<br />

Marketing — Vanessa Müller Vertriebs- und Kundenmanagerin<br />

(in Elternzeit) — Makoto Nakakubo Objektbetreuer/Reklamationen<br />

— Neela Neuner Objektbetreuerin/Reklamationen —<br />

Lara Nirschl Junior Projektentwicklerin — Kerstin Pruin Office<br />

Managerin — Fabienne Reusch Duale Studentin — Sabine<br />

Richter Referentin Rechnungswesen — Julia Rheinwalt<br />

Duale Studentin — Isabelle Riegler Objektbetreuerin/Reklamationen<br />

— Steffen Rink Technischer Projektleiter — Brit<br />

Rommel Verkaufsberaterin Wohnimmobilien — Hubert Schmitt<br />

Qualitätsmanager Projektrealisierung — Klaus Seiler Referent<br />

Finanzen und Controlling — Thomas Stabik Kundenbetreuuer<br />

Qualitätsmanagement — Samira Sthamer Duale Studentin —<br />

Christina Stavrou Kundenbertreuerin Vermietung — Julia<br />

Toscha Kaufmännische Projektmanagerin — Eyleen Urban<br />

Junior Projektentwicklerin — Lisa Vogt Managerin Digital<br />

Marketing, IT-Koordination — Lena Wannenmacher Assistentin<br />

Kundenmanagement — Jaqueline Wirth Technische Projektbetreuerin<br />

— Markus Zaich Kaufmännischer Leiter, Leiter<br />

Objektverwaltung.<br />

Ihr seid das Gesicht der DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE.


120<br />

SAP ARENA<br />

MANNHEIM


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

LOGE SAP ARENA<br />

121<br />

/ Wenn die<br />

Loge zur<br />

Bühne wird ...<br />

Die Gestaltung einer exklusiven Loge ist keine alltägliche<br />

Aufgabe. In der hochmodernen SAP Arena in<br />

Mannheim, einer der führenden Multifunktionshallen<br />

in Deutschland, geht es nicht nur um Stars und Top<br />

Acts, sondern um gute Begegnungen in einem inspirierenden<br />

Ambiente.


122<br />

Best Place für<br />

Fans & Friends<br />

Sie hat keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Sie entscheidet<br />

nicht über Sieg oder Niederlage des Lieblingsvereins.<br />

Aber sie kann ein Lieblingsplatz sein.<br />

Ein Raum zum Mitfiebern und Mitfeiern. Oder Mitleiden,<br />

falls nötig. Die DEUTSCHE WOHNWERTE Loge in der SAP<br />

Arena ist mehr als eine exklusiv eingerichtete Fankurve:<br />

Sie schafft Raum zur entspannten Begegnung, zur zwanglosen<br />

Kommunikation. Durch Networking wird die Loge<br />

zum Working Space.


DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

LOGE SAP ARENA<br />

123<br />

Wie in einer eleganten Hotellobby<br />

präsentiert sich die<br />

Loge der DEUTSCHE WOHN-<br />

WERTE als Raum für alle Sinne.<br />

Sie trägt die Handschrift<br />

erfahrener Einrichtungsprofis<br />

und wurde in Kooperation<br />

mit FREISBERG Wohnbedarf<br />

gestaltet.<br />

Spannende Kontraste:<br />

Draußen unsere Vereine<br />

ADLER MANNHEIM (Eishockey)<br />

und RHEIN NE-<br />

CKAR LÖWEN (Handball)<br />

in Action. Konzerte, Kultur,<br />

Fangesänge und Currywurst.<br />

Und drinnen: Ruhe.<br />

Entspannung. Faszinierendes<br />

Ambiente, hochwertige<br />

Materialien, Designmöbel,<br />

ruhige dunkle Farben,<br />

Samt, Teppich, Marmor,<br />

atmosphärisches Licht.<br />

Gute Akustik ist nicht nur<br />

bei Konzerten entscheidend.<br />

Spezielle Akustiktapeten und<br />

flauschige Hochflorteppiche<br />

schaffen eine angenehme<br />

Akustik – trotz der großen<br />

Beton- und Glaselemente.


1<strong>24</strong><br />

/ Amsterdam<br />

All inclusive ...<br />

Schnitzeljagd, Adrenalinkick,<br />

Vegan Food, Schietwetter,<br />

Dreimaster & Dreamteam –<br />

drei Tage mit DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE in Amsterdam ...<br />

Amsterdam Learning:<br />

Regenponchos werden<br />

überschätzt. Mülltüten<br />

werden unterschätzt!


DEUTSCHE WOHNWERTE AMSTERDAM 125<br />

„Der Vorteil von Online Meetings?<br />

Man wird nicht nass!<br />

Im wirklichen Leben ist das manchmal<br />

anders. In Amsterdam hatten wir alles:<br />

Sonne, Sturm, Regen – aber es hat<br />

sich sooo gut angefühlt, endlich mal<br />

wieder was gemeinsam zu erleben.<br />

So richtig hautnah und nass bis auf<br />

die Knochen!“<br />

Nach Corona startet vieles wieder bei<br />

null. Oder bei A: wie Amsterdam. Für das<br />

Team von DEUTSCHE WOHNWERTE<br />

war der Teamausflug nach Amsterdam<br />

der offizielle Kick-off in die Post-Corona-<br />

Ära. Es hätte auch ohne Regen ein<br />

tolles Event werden können, aber bei<br />

Sonnenschein kann jeder! Feuchtfröhlich<br />

war also nicht nur der Abend im<br />

Restaurant „Mediamatic“ mit veganem<br />

Viergängemenü und traumhaftem Blick<br />

aufs Wasser. Auch die Schnitzeljagd<br />

durch die Grachten und die historische<br />

Altstadt wurden durch strömenden<br />

Regen zur echten Challenge. Von der<br />

Altstadt rauf auf das Aussichtsdeck des<br />

A’DAMS LOOKOUT mit Panoramablick<br />

über Amsterdam und den Hafen.<br />

Es gab zwar keinen Regen, dafür aber<br />

den ultimativen Amsterdamer Adrenalinkick:<br />

„Over the Edge“ – eine Riesenschaukel,<br />

die in hundert Metern Höhe<br />

über den Rand der Plattform ins Nichts<br />

schaukelt. Nach diesem Tag war der<br />

chillige Ausklang im Beachclub „Bries“<br />

in Noordwijk genau das Richtige.<br />

Am letzten Tag ging es raus aus Amsterdam<br />

und mit dem Dreimaster „Novel“<br />

aufs IJsselmeer. Das Team DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE als Crew auf einem Segelschiff!<br />

Am Abend war das Team ausgepowert<br />

und das Schiff wieder sicher<br />

im Hafen. Was will man mehr?


126<br />

Ende gut,<br />

alles gut.<br />

Es erscheint durchaus logisch, auf der letzten Seite eines Buches über das<br />

Ende des Buches zu reden. Aber dieses Mal ist das Ende etwas endgültiger<br />

als in den vergangenen Jahren. Acht Ausgaben von WERTVOLL gab es in<br />

den letzten 10 Jahren, und jede Ausgabe endete mit den Worten „Fortsetzung<br />

folgt ...“<br />

Und natürlich „folgt eine Fortsetzung“ – die Fortsetzung all der Bauvorhaben<br />

und Projektentwicklungen, die wir in diesem Buch beschrieben haben:<br />

AM FLUSS in Speyer wird dann nicht mehr gebaut, sondern bewohnt.<br />

Spielende Kinder machen die BERGHÖFE auf dem Frankfurter Riedberg<br />

bunt und lebendig und die Bahnstadt in Heidelberg wird durch ELF<br />

FREUNDE noch vielfältiger.<br />

<strong>Wertvoll</strong> ist jedes einzelne dieser Projekte – dafür steht die DEUTSCHE<br />

WOHNWERTE. Aber WERTVOLL als Buchprojekt wird in diesem Format<br />

zumindest bei DEUTSCHE WOHNWERTE keine Fortsetzung mehr finden.<br />

Unsere Branche befindet sich in einer Zeit voller Herausforderungen, denen<br />

auch wir uns stellen müssen. Und das hat Konsequenzen. Manchmal hört<br />

man eben auf, wenn es am schönsten ist ...<br />

Ein guter Zeitpunkt, um einmal mehr Danke zu sagen: Danke an alle Freunde<br />

von WERTVOLL, die uns mit ihren zahlreichen positiven Rückmeldungen<br />

immer wieder motiviert haben, mit WERTVOLL weiterzumachen.<br />

Ein besonderer Dank gebührt aber vor allem dem Kernteam des WERT-<br />

VOLL-Buchprojektes: Stefanie Decker, Doro Lis-Fokken, Anne Villiger und<br />

Hans Peter Theilig haben dieses Projekt von Anfang an und über die letzten<br />

zehn Jahre mit viel Engagement, Herzblut und Liebe getragen.<br />

Es war immer wieder ein hartes Stück Arbeit mit einem Ergebnis, das dem<br />

Namen WERTVOLL voll und ganz gerecht wird. Und für mich war es eine<br />

Freude, dieses Team über all die Jahre führen zu dürfen.<br />

Thomas Dorant


128<br />

DEUTSCHE WOHNWERTE GmbH & Co. KG<br />

Langer Anger 9<br />

69115 Heidelberg<br />

www.deutsche-wohnwerte.de<br />

Konzept, Layout: and.kommunikationsdesign, Ludwigshafen<br />

Text: Hans Peter Theilig<br />

Druck: Druckhaus Becker GmbH<br />

© Bildquellen: Adobe Stock: S.2, 14, 18, 22, 34, 38, 43, Filip Agoo,<br />

Everland: S.74-75, Petra Arnold: S.7, 10, 16, 20, 32, 36, 44, 48, 114-<br />

116, Julian Beekmann: S.80-81, Zooey Braun: S.46, Deutsche Wohnwerte:<br />

S.4, 6, 26, 27, 62, 63, 64-65, 68-69, 76-77, 78-79, 88-113,<br />

1<strong>24</strong>-125, Ruben Ebersold: S.30-31, Florian Schmitt | Flocreates: S.60,<br />

118-119, Freisberg: S.56-57, 85, GDLA | Gornik Denkel: S.92, Claus<br />

Graubner: S.54-55, 60, Klaus Gruber, dolphin photography: S.10, 12,<br />

<strong>24</strong>, 28, 40, 117, Eyal Pinkas: S.61, Keo Seima, Cambodia: S.75, Dario<br />

Tolone: S.63, Yannick Wegner: S.50, 51, 52, 53, 54, 55, 58-59, 60,<br />

61, 63, 66-67, 82-83, 84, 85, Sebastian Weindel: S.72-73, 87, Elmar<br />

Witt: S.120-123.<br />

Das Papier für dieses Buch stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

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