Wertvoll 2023/24
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Wer verstanden hat<br />
und nicht handelt,<br />
hat nicht verstanden.<br />
Wang Yang-Min
WERTVOLL<br />
VORWORT<br />
3<br />
WERTVOLL. Ein offenes Buch<br />
mit offenen Fragen.<br />
Und einem weiten Blick ...<br />
Das Leben ist in Jahrmillionen entstanden.<br />
WERTVOLL in einem Jahr. Ein Jahrbuch eben.<br />
Ein winziger Ausschnitt, ein Augenblick,<br />
eine Momentaufnahme. Ein Moment zum<br />
Staunen über die Werte des Wohnens.<br />
Und zum Nachdenken über unsere Zukunft.<br />
WERTVOLL <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong>.<br />
Werte haben Zukunft.
4<br />
INHALTSÜBERSICHT<br />
Seiten<br />
Wende<br />
STORY<br />
READY<br />
TO READ?<br />
10 INTERVIEWS<br />
8<br />
VOM DENKEN<br />
ZUM TUN<br />
NACHHALTIG<br />
NACHDENKLICH
WERTVOLL INHALT 5<br />
52<br />
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
HEIMATUFER &<br />
BEAUFORT<br />
Ludwigshafen<br />
56<br />
FREISBERG<br />
Die inneren<br />
Werte<br />
Kooperation<br />
58<br />
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
AM FLUSS<br />
LOOP_SIDE<br />
Speyer<br />
62<br />
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
AM FLUSS<br />
SQUARE_SIDE<br />
Speyer<br />
64<br />
PROJEKT IM BAU<br />
AM FLUSS<br />
WATER_SIDE<br />
Speyer<br />
68<br />
PROJEKT IM BAU<br />
KÖNIGSKINDER<br />
SPINELLI<br />
Mannheim
6<br />
74<br />
KOOPERATION MIT PRIMAKLIMA<br />
Machen<br />
statt<br />
reden<br />
76<br />
82<br />
Ab in den<br />
Süden...<br />
PROJEKT IM BAU<br />
ELF FREUNDE<br />
Bahnstadt<br />
Heidelberg<br />
FERTIGGESTELLTES PROJEKT/<br />
PROJEKT IM BAU<br />
BERGHÖFE<br />
Riedberg<br />
Frankfurt<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
88<br />
HOSPITAL<br />
HEIDELBERG<br />
94<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
LOS 2 + LOS 3<br />
Wernau<br />
96<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
LAGARDE<br />
Bamberg<br />
98<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
NECKARBOGEN<br />
Heilbronn<br />
100<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
SULLIVAN<br />
Mannheim<br />
102<br />
WETTBEWERB<br />
Grüner<br />
Wohnen<br />
Paderborn<br />
104<br />
WETTBEWERB<br />
Dach<br />
Denker<br />
Spinelli Mannheim
WERTVOLL<br />
INHALT<br />
7<br />
106<br />
WETTBEWERB<br />
Out of<br />
the box<br />
Landau<br />
108<br />
WETTBEWERB<br />
Höhen<br />
Lage<br />
Remshalden<br />
114<br />
IM GESPRÄCH<br />
Thomas Esslinger<br />
Und tschüss!<br />
110<br />
WETTBEWERB<br />
Family<br />
Hub<br />
Hubland Würzburg<br />
112<br />
WETTBEWERB<br />
Lieblings<br />
Häuser<br />
Neckarwestheim<br />
113<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Ausgezeichnete<br />
Qualität<br />
117<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Norbert Landshut<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
118<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Unser<br />
Top Team<br />
120<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Wenn die Loge zur<br />
Bühne wird<br />
LOGE SAP ARENA<br />
1<strong>24</strong><br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Amsterdam<br />
All inclusive<br />
126<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Ende gut,<br />
alles gut<br />
128<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
IMPRESSUM
8<br />
/ VOM DENKEN ZUM TUN<br />
Nachhaltig<br />
nachdenklich<br />
Nachhaltigkeit. Ein wichtiges Wort. Ein<br />
wertvoller Gedanke. Ein hoher Anspruch.<br />
Und ganz gewiss die einzige Strategie,<br />
die uns sicher in Richtung Zukunft führt.
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
9<br />
Nachhaltigkeit prägt unseren Alltag, prägt das Leben.<br />
Wie ein Denkmal, in Stein gemeißelt, fordert sie uns auf,<br />
innezuhalten und zu reflektieren: „Denk mal.“<br />
Genau das wollen wir in diesem Buch tun: Nachdenken über<br />
Nachhaltigkeit. Über Zukunftsfähigkeit und Gerechtigkeit.<br />
Wir werden Denkanstöße geben. Nachdenken. Vordenken.<br />
Weiterdenken. Auf komplexe Fragen keine simplen Antworten<br />
geben. Wir wollen es uns nicht leicht machen. Nicht<br />
„Schwarz-Weiß“, kein „Entweder-Oder“, nicht „Ganz oder<br />
gar nicht“. Wir werden auch nicht den Beweis führen, dass<br />
gerade wir als DEUTSCHE WOHNWERTE die Auszeichnung<br />
„nachhaltig“ verdient hätten (wenngleich wir alles daran<br />
setzen, diesem Ziel immer näher zu kommen).<br />
Die Zukunft kommt von alleine. Die „Zukunftsfähigkeit“<br />
leider nicht. Dafür braucht es Mut, Leidenschaft, Vision,<br />
Vertrauen, Innovation, Kreativität, Fleiß, Freude, Herzblut,<br />
Qualität, Design, Ausdauer, Anspruch, Offenheit, Verantwortung,<br />
Erfahrung, Teamgeist.<br />
Vielleicht sind gerade Werte das nachhaltigste, was es gibt.<br />
In diesem Sinne legen wir Ihnen diese Ausgabe von WERTVOLL<br />
in besonderer Weise ans Herz. Zur nachhaltigen Lektüre.
10
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
11<br />
10 Interviews, 10 Perspektiven,<br />
10 inspirierende Begegnungen –<br />
10 von vielen,<br />
für die Nachhaltigkeit<br />
mehr ist als ein Wort ...<br />
Wir müssen reden. Über Nachhaltigkeit. Denn damit<br />
stehen wir als Immobilienbranche im Fokus und in der<br />
Verantwortung.<br />
Wir müssen reden. Wir müssen uns austauschen.<br />
Und vor allem müssen wir zuhören. Andere zu Wort<br />
kommen lassen. Erkennen, um handeln zu können.<br />
Wir haben 10 Persönlichkeiten eingeladen, uns von<br />
ihrer individuellen Sicht auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
zu berichten. Keine Bestsellerautoren. Keine Keynote<br />
Speaker. Zehn Geschäftspartner, Mitarbeiter oder<br />
Freunde. Zehn Frauen und Männer, für die nachhaltiges<br />
Handeln längst den Alltag bestimmt.<br />
Was uns verbindet, ist mehr als nur unser Business.<br />
Es sind die Werte, die wir teilen, und die unser Miteinander<br />
prägen und wertvoll machen.<br />
Lassen Sie sich inspirieren von Ralf Klöpfer, Johann Senner,<br />
Prof. Dr. Rainer Kilb, Elisabeth Carone, Jürgen Odszuck,<br />
Prof. Hellmut Raff, Aaron Marquardt, Lars Forjahn, Lara<br />
Katscher und Uwe Sturm.
12<br />
RALF<br />
KLÖPFER<br />
LEIDENSCHAFTLICHE<br />
INNOVATIONSLUST MIT<br />
JEDER MENGE MUT
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
13<br />
RALF KLÖPFER<br />
MVV Energie AG, Mannheim. Mitglied des Vorstands<br />
MU<br />
T<br />
Was bei uns draufsteht, ist auch drin. Bei den<br />
Nachhaltigkeitszielen von MVV gibt es keinen<br />
Ablasshandel, keine Kompensation, kein<br />
Kleingedrucktes. Mit den Maßnahmen, die<br />
wir definiert haben, werden wir unser #klimapositiv-Ziel<br />
erreichen. Da bin ich mir sicher.<br />
WERTVOLL: Herr Klöpfer, einer der Kulturwerte<br />
von MVV lautet „Mut“. Ist Mut ein<br />
zentrales Element für die Energieversorgung<br />
der Zukunft?<br />
Ja, klar. Wenn ich was verändern will in einer<br />
Zukunft, die immer weniger planbar ist, dann<br />
brauche ich Mut. Wir haben uns als MVV das<br />
Klimaziel gesetzt, in absehbarer Zeit nicht nur<br />
klimaneutral, sondern klimapositiv zu sein. Das<br />
war mutig, denn die Energiewirtschaft gehört<br />
zu den größten Emittenten von CO 2<br />
. Heute sind<br />
wir als erstes deutsches und eines der ersten<br />
Energieunternehmen weltweit von der Science<br />
Based Targets initiative (SBTi) als Net-Zerokompatibel<br />
zertifiziert. Das heißt: Unsere Ziele<br />
und die Maßnahmen, die wir geplant haben,<br />
funktionieren. Mut zahlt sich aus.<br />
WERTVOLL: 100 % grüne Fernwärme bis 2030,<br />
Wärmepumpen, Photovoltaik – Energieversorgung<br />
in Mannheim wird in den nächsten<br />
Jahren sehr bunt sein ...<br />
Innovation bedeutet „Erneuern“. Wir müssen<br />
unser Denken über Energie völlig erneuern.
14<br />
Früher war jedem klar: Strom fließt vom<br />
Kraftwerk zum Kunden. Heute fließt Strom<br />
zum Kunden – und vom Kunden zurück zum<br />
Kraftwerk.<br />
Früher gab es ein paar Großkraftwerke –<br />
heute gibt es Millionen von Kleinkraftwerken.<br />
Jedes Gebäude ist ein potenzieller Stromlieferant.<br />
Lassen Sie uns noch einen Schritt<br />
weiterdenken: Moderne Elektrofahrzeuge<br />
verfügen bereits heute über bidirektionale<br />
Lademöglichkeiten – das heißt, jedes Fahrzeug<br />
ist ein mobiler Energiespeicher, der bei<br />
intelligenter digitaler Vernetzung nicht nur<br />
Energie verbrauchen, sondern auch Energie<br />
speichern und abgeben könnte. Das würde<br />
viele Speicherprobleme lösen. Es ist viel<br />
mehr machbar, als wir uns heute vorstellen<br />
können. Das ist genial – aber es stellt alles<br />
auf den Kopf. Diese „Miniaturisierung“ können<br />
wir nur steuern, wenn wir neu denken. Und<br />
wenn wir intelligente Digitalisierungslösungen<br />
einsetzen.<br />
WERTVOLL: Technisch ist vieles denkbar<br />
und machbar. Aber lassen sich die kreativen<br />
Ideen auch wirklich in die Tat umsetzen?<br />
Was wirklich machbar ist, sehen wir immer<br />
dann, wenn wir mit Partnern zusammenarbeiten,<br />
die ebenso kreativ und visionär<br />
denken wie wir. Innovative Immobilienentwicklungen,<br />
die wir als Energiepartner der<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE begleiten, sind in<br />
Sachen Energieversorgung und Energieeffizienz<br />
wegweisend.<br />
Natürlich gibt es noch viel zu tun. Ich bin<br />
gebürtiger Schwabe und im Schwäbischen<br />
würden wir sagen: „Des isch koi gmäht’s<br />
Wiesle!“ Anstatt mutig Schritt für Schritt nach<br />
vorne zu gehen, stehen wir viel zu oft auf der<br />
Bremse: Für Photovoltaikanlagen gibt es bei<br />
uns in Deutschland 600 bis 700 unterschiedliche<br />
Genehmigungsprozesse!<br />
Aber statt zu jammern, entwickeln wir für uns<br />
neue Lösungsansätze: Zum Beispiel haben<br />
wir erkannt, dass wir als großes Energieunternehmen<br />
viel mehr können, als „nur“ Energie<br />
zu liefern. MVV genießt das Vertrauen vieler<br />
Bürger. Und so haben wir uns ganz bewusst<br />
zum „Beratungsunternehmen“ entwickelt:<br />
Welche Energieversorgung ist für den einzelnen<br />
Bürger in seinem Stadtteil in seiner Straße<br />
in seinem Haus die beste? Welche Wünsche<br />
und finanziellen Möglichkeiten gibt es?<br />
Unsere Energieberater setzen sich mit dem<br />
Kunden zusammen und planen gemeinsam,<br />
wie viele PV-Paneele auf das Dach kommen,<br />
wann und wie die Heizungsanlage erneuert<br />
wird, ob Fernwärme oder Wärmepumpe die<br />
bessere Lösung ist und wie sich das Ganze<br />
finanzieren lässt. Dabei beraten wir systemübergreifend<br />
und unabhängig von Lieferanten.<br />
Das schafft Vertrauen und führt in vielen<br />
Fällen zu einer Beauftragung und Umsetzung.<br />
WERTVOLL: Um Klimaschutzziele zu erreichen,<br />
spielt Kompensation, zum Beispiel<br />
durch die Aufforstung von Wäldern oder<br />
Wiedervernässung von Mooren, eine zentrale<br />
Rolle. Die MVV will ihre ehrgeizigen Klimaziele<br />
ohne Kompensation erreichen.<br />
Ein gesundes Selbstvertrauen?<br />
Ja, Vertrauen in die Wirksamkeit unserer<br />
Maßnahmen. Und wir sehen, dass wir mit ihnen<br />
vorankommen. Die „Smart City Mannheim“ ist<br />
ein schönes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung<br />
die Lebensqualität in unserer Stadt<br />
nachhaltig verbessern kann. Der erste Schritt<br />
ist eine flächendeckende Sensorik. Mannheim<br />
ist eine der drei heißesten Städte in<br />
Deutschland. Ein echter Hotspot. Aber wann<br />
ist es wo am heißesten? Welche Bereiche<br />
sollte man zu welcher Uhrzeit meiden?<br />
Wo bräuchten wir Verschattung? Wo mehr<br />
Begrünung oder eine Frischluftschneise?<br />
Sensoren messen die Temperaturen in<br />
der gesamten Stadt und die Messungen<br />
stehen in Echtzeit zur Verfügung. Über 30<br />
Prozent des gesamten Innenstadtverkehrs<br />
in Mannheim ist „Parkplatzsuchverkehr“. Wir<br />
können den Verkehr durch Echtzeitmessung<br />
vorhersagen und optimieren.<br />
Mit der Abfallsensorik können wir die Abfallmengen<br />
messen und ganze Müllwagenkolonnen<br />
einsparen. Kritische Kreuzungen werden<br />
mit Sensoren überwacht, damit die Feuerwehr<br />
rechtzeitig zum Einsatzort kommt.
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
15<br />
KI, Sensorik, LoRaWAN-Technologie,<br />
digitale Vernetzung – wir erschaffen<br />
einen digitalen Zwilling unserer Stadt.<br />
Und wir sehen schon heute, welche<br />
Auswirkungen unsere Ideen und Konzepte<br />
in Zukunft haben werden.<br />
Die „Zeitmaschine“ wird Wirklichkeit.<br />
Mehr über<br />
MVV<br />
Projekte<br />
Es wird zum Beispiel auch möglich sein, den<br />
Energiebedarf haushaltsgenau zu messen und<br />
mit verfügbaren Energiemengen abzugleichen.<br />
Dieses LoRaWAN-System mit niederenergetischen<br />
Funkwellen wird in Zukunft die Vernetzung<br />
aller Informationen ermöglichen. Und<br />
durch die Realtime-Technologie wird die Zeit<br />
zwischen „bemerken“ und „machen“ extrem<br />
verkürzt.<br />
WERTVOLL: Das klingt schon fast spielerisch?!<br />
Ich war als Kind leidenschaftlicher Legobauer.<br />
Und es hat mich immer fasziniert, wie sich Bausteine<br />
endlos zusammenfügen lassen zu einem<br />
Gesamtkunstwerk, das sich immer umbauen und<br />
weiterentwickeln lässt. Eins ist klar: Die Klimawende<br />
ist kein Spiel. Wir tragen eine unglaublich<br />
große Verantwortung, auch für die Generationen<br />
nach uns. Für eine lebenswerte und liebenswerte<br />
Welt. Aber bei aller Ernsthaftigkeit verspüre<br />
ich jeden Tag eine große Lust und Leidenschaft,<br />
neue Lösungen zu entdecken und kreativ an der<br />
Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken.<br />
Für mich gilt, schöpferisch für die Schöpfung<br />
tätig zu sein.<br />
WERTVOLL: Herr Klöpfer, vielen Dank für<br />
dieses inspirierende Gespräch.
16<br />
JOHANN<br />
SENNER<br />
BAUMMEISTER<br />
SEIT 40 JAHREN
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
17<br />
JOHANN SENNER<br />
Freier Landschaftsarchitekt und Büroinhaber Planstatt Senner, Überlingen<br />
HER<br />
ZB<br />
LUT<br />
Ich bin Landschaftsplaner! Ich bin Ökologe! Ich<br />
bin Designer! Stimmt! Denn Natur geht nur gemeinsam.<br />
Und schon vor dem ersten Atemzug<br />
eines Projekts sind wir als Team unterwegs!<br />
WERTVOLL: Herr Senner, seit über 40 Jahren<br />
ist die Umwelt- und Landschaftsplanung Ihre<br />
große Leidenschaft. Aber ohne eine gewisse<br />
„Leidensfähigkeit“ wäre diese Karriere wohl<br />
kaum denkbar?<br />
Etwas mit Leidenschaft anzugehen, mit Überzeugung<br />
und Herzblut, ist beides: Leiden und<br />
Schaffen. Und für echte Leidenschaft ist man<br />
bereit, vieles in Kauf zu nehmen. Woran ich<br />
wirklich leide, ist die Tatsache, dass es unserer<br />
Gesellschaft manchmal an Demut mangelt. Alles,<br />
was sich in der Natur ereignet, braucht seine<br />
Zeit. Zeit zum Erwachen, Zeit zum Gedeihen. Wir<br />
denken heute, dass sich alles sofort lösen lässt.<br />
Just in time. Aber wo der Wille ist, ist noch lange<br />
nicht der Weg! Eine 1.000-jährige Eiche wächst<br />
nicht von heute auf morgen. Auch dann nicht,<br />
wenn wir es gesetzlich fordern.<br />
WERTVOLL: Sie haben für sich und Ihre Mitarbeiter<br />
ein unumstößliches oberstes Prinzip<br />
definiert: „Ästhetik und Ökologie gehören<br />
zusammen.“ Gibt es in der heißen Phase der<br />
Klimakrise überhaupt noch Zeit und Raum für<br />
„Schönheit“?<br />
Sie können für einen Privatgarten Millionen ausgeben.<br />
Aber wenn das Ergebnis nicht „schön“<br />
ist, wenn der Freiraum keine Harmonie ausstrahlt,<br />
keine Philosophie spürbar ist, wenn Sie<br />
nicht durch Gerüche und visuelle Empfindungen
18<br />
berührt werden, wenn es keine Ästhetik gibt,<br />
dann war alles umsonst. Vielleicht nicht für<br />
den Bauherrn, aber für mich als Landschaftsarchitekt<br />
war dann alle Mühe vergebens. Eine<br />
Wärmepumpe hingegen muss nicht schön sein.<br />
Sie muss nur „pumpen“.<br />
Aber Grünflächen, Gärten, Baumhaine beleben<br />
unsere Sinne. Sie lassen uns aufatmen und<br />
sind eine Art archaischer Urerholungsort.<br />
Gerade in der Stadt ist die Sehnsucht nach<br />
grüner Ästhetik riesengroß. Deshalb schätze<br />
ich auch die Zusammenarbeit mit der DEUT-<br />
SCHE WOHNWERTE sehr, weil ich spüre,<br />
welchen Wert die Ästhetik hat – nicht nur in<br />
der Architektur, sondern auch in der Landschaftsplanung.<br />
WERTVOLL: Taucht man tiefer in das Thema<br />
„Umweltgestaltung“ ein, dann könnte man<br />
glatt darin untergehen! So komplex und<br />
vielfältig ist die Wechselwirkung zwischen<br />
ökonomischen Zielen und ökologischer<br />
Verantwortung. Wenn es unendlich viele<br />
Stellschrauben gäbe – wo würden Sie den<br />
Hebel ansetzen?<br />
Wir müssen lesen lernen. Bevor wir ein Projekt<br />
planen, „lesen“ wir die Landschaft: Wieso ist<br />
da eine Mulde, wieso ist dort ein Felsbrocken?<br />
Warum ist die Wiese hier gelb und dort grün?<br />
Warum ist der Baum krumm? Wenn ich ein<br />
schönes Hochzeitskleid schneidern will, sollte<br />
ich die Braut kennen. Wenn wir eine Landschaft<br />
gestalten wollen, müssen wir den Ort<br />
kennen. Grundwasser, Fließgewässer, Klima,<br />
Boden – wir schauen uns alles ganz genau an.<br />
Und wenn wir wissen, wie die Natur funktioniert,<br />
dann können wir daraus tausend und<br />
mehr Gestaltungsideen ableiten.<br />
Dabei versuchen wir, möglichst viel Humus<br />
zu nutzen. Keinen Tropfen Regenwasser zu<br />
verlieren. Die Artenvielfalt zu steigern. Bäume<br />
zu bewahren. Es mag 99 Gründe geben, die<br />
dafür sprechen, einen Baum zu fällen – und<br />
nur einen einzigen Grund, den Baum stehen<br />
zu lassen: „Er ist da.“ Das sollte reichen. Baumfällen<br />
ist bei uns Chefsache: Meine Mitarbeiter<br />
müssen jeden einzelnen Baum persönlich von<br />
mir genehmigen lassen.<br />
Wenn wir bauen, greifen wir immer radikal in<br />
die Natur ein. Dann sollten wir auch den Mut<br />
haben, radikal umzudenken: Wer sagt denn,<br />
dass Eidechsen nicht auf einem Hausdach<br />
angesiedelt werden können?<br />
Ich habe auch schon Flussregenpfeifer gesehen,<br />
die auf der Dachfläche eines Hochhauses<br />
ihre Brutstätte hatten. Vielleicht nicht das ideale<br />
Biotop – aber wir müssen auch die Grenzen<br />
zwischen Stadt und Land, zwischen Stein und<br />
Grün überwinden.<br />
WERTVOLL: Oft wird Nachhaltigkeit mit<br />
Verzicht in Verbindung gebracht. Könnte<br />
mehr Nachhaltigkeit auch mehr Lebensqualität<br />
bedeuten?<br />
Lebensqualität ist das, wonach wir uns alle sehnen.<br />
In den 50er Jahren war die Autobahn vor<br />
der Haustür ein Zeichen für Freiheit, Mobilität<br />
und Erfolg. Die Autos störten niemanden. Im<br />
Gegenteil. Sind wir heute schlauer als damals?<br />
Ich glaube nicht immer. Wir werden wach, wenn<br />
wir spüren, dass unsere Lebensqualität in Gefahr<br />
ist. Wenn Bäume sterben. Wenn Feinstaub<br />
krank macht. Wenn die Klimaerwärmung nicht<br />
nur für einen schönen langen Sommer sorgt...<br />
Die Frage ist, wie wir darauf reagieren. Statt<br />
ein Fahrverbot zu verhängen, hat man in Stuttgart<br />
entlang der Bundesstraße B14 Millionen<br />
in moderne Filtertürme investiert. Eine Baumallee<br />
wäre tausendmal effektiver gewesen und<br />
hätte einen Bruchteil gekostet. Und statt zu<br />
veralten, wären die Bäume gewachsen. Die Natur<br />
kann ganz schön nachhaltig sein. Würden<br />
wir wieder zu diesen Prinzipien zurückkehren,<br />
einfach mal einen Baum pflanzen, dann hätte<br />
das unglaublich tolle Effekte.<br />
Sie können ja einfach mal ausprobieren, was<br />
ein Baum kann: Umarmen Sie einen Baum.<br />
Drücken Sie ihn ganz fest. Der Baum spürt<br />
den Druck und denkt, seine Rinde platzt auf.<br />
Deshalb schickt er eine Mischung von Terpenoiden<br />
und ätherischen Ölen zum Wundverschluß.<br />
Diese Stoffe tun auch den Menschen
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
19<br />
Mehr über<br />
Planstatt Senner<br />
Projekte<br />
Die Antwort habe ich auch nicht.<br />
Ich weiß nur eins: Wenn Sie einen<br />
Baum pflanzen, dann kann auf der<br />
ganzen Welt nichts schiefgehen.<br />
Und wenn Sie zwei pflanzen, gleich<br />
gar nicht.<br />
gut, was japanische Mediziner seit Längerem<br />
beim „Waldbaden“ beobachten. Sie werden das<br />
spüren, riechen, einatmen – das ist kein Hokuspokus.<br />
Das ist Natur pur.<br />
WERTVOLL: In Ihren Projekten spielt Renaturierung<br />
eine wichtige Rolle. Braucht Nachhaltigkeit<br />
eher Lowtech und Rückbesinnung oder<br />
Hightech und „Wärmebilddrohnen“?<br />
Mit gesundem Menschenverstand lassen sich<br />
viele Fragen beantworten. Manchmal genügt<br />
schon eine Boden-Fingerprobe. Aber wie sollen<br />
wir unsere Erkenntnisse vermitteln? „Ein Bild<br />
sagt mehr als tausend Worte!“ Ein Wärmebild<br />
erst recht. Wir können endlose Berechnungen<br />
über die Hitzeverteilung in einer Stadt präsentieren.<br />
Erfahrungswerte, Messwerte, Tabellen,<br />
Entwicklungskurven, Statistiken, Grafiken.<br />
Wir können es auch genauso gut sein lassen.<br />
Aber wenn wir Wärmebilder zeigen und „glutrote<br />
Straßenzüge“ sehen, dann kommen alle ins<br />
Schwitzen. Zeigen wir dann über eine Simulation,<br />
wie stark eine Baumallee einen Straßenzug<br />
abkühlen kann, dann ist das Erstaunen groß.<br />
Das versteht jeder. Und das macht unsere<br />
Planungsarbeit sichtbar und nachvollziehbar.<br />
Dafür sind diese Tools unendlich wertvoll.<br />
WERTVOLL: Herr Senner, ökologische Handlungsspielräume<br />
werden kleiner, schnelles<br />
und konsequentes Handeln immer wichtiger.<br />
In dieser angespannten Situation fordern Sie<br />
Ihre Mitarbeiter auf, „sich frei zu fühlen und<br />
ihre Freiheit auszukosten“?<br />
Wir müssen bestimmte DIN-Normen einhalten.<br />
Das macht Sinn. Es gibt aber auch viel Unsinn.<br />
Deshalb haben wir im Büro die Regel aufgestellt:<br />
„Du musst jeden Tag etwas falsch machen –<br />
du kannst nur lernen durch Fehler!" So entsteht<br />
Neues, Mutiges, Überraschendes. Und so schaffen<br />
wir uns Freiräume für Kreativität.<br />
WERTVOLL: Herr Senner, vielen Dank für das<br />
Gespräch.
20<br />
DR. RAINER<br />
KILB<br />
KONFLIKTFREUDIGER<br />
MÖGLICHMACHER
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
21<br />
PROF. DR. RAINER KILB<br />
Erziehungs- und Sozialarbeitswissenschaftler<br />
VERAN<br />
TWO<br />
RTUNG<br />
Die Unterschiedlichkeit von Menschen macht<br />
die Stadt aus. Nicht die Gleichheit. Das wusste<br />
schon Aristoteles. Eine zukunftsfähige und<br />
verantwortungsvolle Stadtentwicklung plant<br />
die intelligente soziale Mischung in Stadtquartieren<br />
– mit aller Reibung, die dabei entsteht.<br />
WERTVOLL: Herr Professor Kilb, nach Ihrer Promotion<br />
als Erziehungs- und Sozialarbeitswissenschaftler<br />
waren Sie Sportlehrer an einer Hauptschule<br />
im Frankfurter Gallusviertel. Google hat<br />
als ersten Treffer vorgeschlagen „Gallusviertel<br />
Frankfurt gefährlich“. Das geht ja gut los ...<br />
„Gefährlich“ passt. Aber nicht Gallus ist gefährlich,<br />
sondern Google ist gefährlich mit dieser Zuschreibung,<br />
die schon längst nicht mehr stimmt.<br />
Gallus war ein klassisches Arbeiterviertel. Aus<br />
dem ehemaligen Arbeiterviertel ist ein Migrantenviertel<br />
geworden. Heute ist Gallus eher ein<br />
„gefährdeter“ als ein „gefährlicher“ Stadtteil.<br />
Aus dem ehemaligen Güterbahnhof, der ein Teil<br />
des Gallus war, ist inzwischen das Europaviertel<br />
geworden – ein moderner, attraktiver Stadtteil –<br />
aber mit relativ wenig Bezug zum Bestand.<br />
Das kann die Polarisierung innerhalb der Stadt
22<br />
vorantreiben. Und es kann auch die Kriminalität<br />
in die Höhe treiben. Das erleben wir in<br />
Frankfurt leider immer wieder.<br />
WERTVOLL: Eine Stadtentwicklung, die man<br />
wohl kaum als „sozial nachhaltig“ bezeichnen<br />
kann ...<br />
„Soziale Nachhaltigkeit“ ist ein umstrittener<br />
Begriff. Nachhaltigkeit bedeutet, dass zukünftige<br />
Generationen die gleichen Bedingungen und<br />
Möglichkeiten vorfinden sollen wie wir heute.<br />
Überträgt man das auf eine polarisierte Stadt,<br />
dann würde man die bestehenden Verhältnisse<br />
stabil halten: Die Reichen bleiben reich, die<br />
Armen bleiben arm. Das kann es nicht sein. Die<br />
Frage ist viel mehr: Was ist gerecht in einer<br />
Stadt? Wie schaffen wir Teilhabemöglichkeiten,<br />
gleiche Bildungschancen für alle. Viel treffender<br />
als „Nachhaltigkeit“ wäre der Begriff „Zukunftsfähigkeit“<br />
– ausgehend von der individuellen<br />
Zukunftsfähigkeit des Einzelnen bis hin zur<br />
Zukunftsfähigkeit einer Stadt insgesamt.<br />
WERTVOLL: „Es braucht Begegnungsräume!“<br />
Auf den Konversionsarealen, auf denen<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE aktiv ist und die<br />
Sie begleiten, spielen genau diese Möglichkeiten<br />
der Begegnung eine wichtige Rolle ...<br />
Eine plurale, demokratische Gesellschaft funktioniert<br />
nur, wenn es ein Verstehen des anderen<br />
gibt. Wenn wir nicht verstehen, was Armut<br />
bedeutet, werden wir nicht verstehen, wie wir<br />
mit Benachteiligten umgehen können. Dazu ist<br />
eine intelligente Stadtentwicklung notwendig.<br />
Wir brauchen Knotenpunkte, wo alle möglichen<br />
Schichten aufeinandertreffen. Sich über den<br />
Weg laufen. Sich auch näher kommen können.<br />
Und genau das versuchen wir auf Spinelli zu<br />
realisieren – durch unterschiedliche Wohnangebote<br />
wie Eigentumswohnungen und geförderten<br />
Wohnungsbau. Wie Begegnung aussehen kann,<br />
will ich Ihnen am Beispiel des Projekts KÖNIGS-<br />
KINDER erläutern, das wir mit DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE entwickeln: Es wird dort eine<br />
große Freitreppe geben. Diese Freitreppe ist<br />
eine Art Tribüne. Diese Tribüne wird vermutlich<br />
von ihrer Funktionalität her missbraucht werden.<br />
Und zwar von Jugendlichen, die den Raum für<br />
sich beanspruchen werden. Der Gang über die<br />
Treppe kann zum Spalier werden. Vielleicht spielen<br />
Kinder auf den Stufen. Sie hüpfen die Treppe<br />
rauf und runter – alles störend für die, die einfach<br />
nur durchgehen wollen. Aber genau diese<br />
Konflikte machen letztendlich die Lebendigkeit<br />
von einem neuen Quartier aus. Über die Konflikte<br />
wird sich ein Ordnungssystem in diesem<br />
Stadtteil entwickeln. Mit gewissen Grenzen, aber<br />
auch mit einer gewissen Durchlässigkeit und<br />
Offenheit. Wie das konkret aussieht, müssen die<br />
Bewohner selbst regeln. So entsteht Community.<br />
Das meiste von dem, was wir glauben<br />
planen zu können, ist nicht planbar.<br />
Wir haben im Kopf, wie es sein sollte,<br />
und stellen immer wieder fest, dass<br />
es in der Regel nicht so eintritt, wie wir<br />
es uns vorstellen.<br />
Mehr zum Projekt<br />
KÖNIGSKINDER
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
23<br />
Wir wollen diesen Prozess in eine konstruktive<br />
Richtung lenken. Das ist die Idee bei Spinelli. Dort<br />
haben wir Genossenschaften, die gemeinsam<br />
planen und bauen. Die bleiben auch zusammen.<br />
Denn die hatten ihre Konflikte schon im Vorfeld.<br />
Wir haben Wohnraum für Studierende geschaffen,<br />
ganz bewusst in Nachbarschaft zu alten<br />
Menschen – vielleicht bietet die Betreuung alter<br />
Menschen ein Arbeitspotenzial für Studierende.<br />
Alte Menschen könnten in der Nähe von Familienwohnungen<br />
und KiTas sein, als erzählende<br />
Großeltern. Das alles sind Ideen, um die verschiedenen<br />
sozialen Strukturen auf Spinelli optimal zu<br />
mischen. Aber die eigentliche Gemeinschaft muss<br />
sich durch entstehende Kontakte und Zufälle von<br />
selbst entwickeln.<br />
WERTVOLL: Ein Begegnungsraum der ganz besonderen<br />
Art ist im Wettbewerbsbeitrag „Das<br />
Spinelli Gewächshaus“ der DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro<br />
Fink+Jocher zu sehen ...<br />
In den Kleingartenanlagen der Großstädte sind<br />
Migranten genauso präsent wie der biodeutsche<br />
Kleingärtner, und alles läuft relativ unkompliziert.<br />
Den Kleingarten haben wir auf das Hausdach<br />
gesetzt. Dieses Gewächshaus verbindet den Treffpunktcharakter<br />
mit dem Integrationscharakter<br />
einer Kleingartenanlage. Man feiert dort oben und<br />
öffnet sich möglicherweise hin zur Nachbarschaft.<br />
Aus diesem Projekt „Dachgarten“ kann sich eine<br />
Art Anstiftung entwickeln: „Da gibt’s diesen Kleingarten<br />
auf dem Dach – warum machen wir nicht<br />
dasselbe bei uns im Hinterhof?“ So entwickelt sich<br />
ein funktionierendes Gemeinwesen.<br />
Orte, an denen Menschen aufeinandertreffen –<br />
und möglicherweise auch aneinandergeraten.“<br />
Die Stadt der Zukunft ist also keine Idylle?<br />
Wir leben in einer Demokratie. Alle Menschen,<br />
die in unserer pluralen und offenen Gesellschaft<br />
leben, sollen im Parlament vertreten sein. Was<br />
passiert dort? Man debattiert, weil es unterschiedliche<br />
Interessen gibt, und man findet vom<br />
Gegeneinander zum Miteinander. Über Kompromisse,<br />
die man aushandelt. Nur so funktioniert<br />
Demokratie.<br />
Eine polarisierte Stadt ist undemokratisch, weil<br />
sie die verschiedenen Schichten in den verschiedenen<br />
Teilen der Stadt voneinander trennt. Ohne<br />
dass diese Schichten auch nur die Chance hätten<br />
zum Kennenlernen, zum Streiten miteinander,<br />
was ein gemeinsamer Weg sein könnte. Wenn wir<br />
Demokratie lernen wollen, dann brauchen wir<br />
Begegnungsräume und Reibungsmöglichkeiten.<br />
WERTVOLL: Herr Professor Kilb, Sie unterrichten<br />
seit über 20 Jahren an der Fachhochschule<br />
Koblenz und an der Hochschule Mannheim.<br />
Was müssen wir noch lernen, wenn wir echte<br />
Zukunftsfähigkeit und soziale Nachhaltigkeit<br />
in unsere Stadtentwicklung bringen möchten?<br />
Die Menschen, die in diesen Stadtteilen leben,<br />
werden sich so entwickeln, wie’s ihnen passt<br />
und nicht, wie’s uns als Planer passt. Wir können<br />
nur versuchen, Möglichkeitsräume zu planen.<br />
Räume, die es den Menschen ermöglichen, etwas<br />
zu schaffen, was für sie selbst zukunftsfähig ist.<br />
WERTVOLL: Herr Professor Kilb, wir danken<br />
Ihnen für das Gespräch.<br />
WERTVOLL: Sie sagen in einem Interview:<br />
„Community in der Stadt entsteht nur durch<br />
städtebaulich inszenierte Gelegenheiten.
<strong>24</strong><br />
ELISABETH<br />
CARONE<br />
BEGEISTERTE<br />
WERTSCHÄTZERIN
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
25<br />
ELISABETH CARONE<br />
Office Managerin, Ausbilderin, DEUTSCHE WOHNWERTE Heidelberg<br />
FR<br />
EUD<br />
E<br />
Auf einmal war mir klar: Du bist wichtig, weil<br />
du den Menschen das Gefühl gibst, willkommen<br />
zu sein. Und mit jedem Lächeln, jeder netten<br />
Geste verwandelt sich unsere Welt zu etwas<br />
Besserem. Zu einem besseren Ort.<br />
WERTVOLL: Frau Carone, für viele Gäste sind<br />
Sie das Gesicht der DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
in Heidelberg – als Office Managerin sind Sie<br />
oft die erste Ansprechpartnerin ...<br />
Ich bin in der Regel das erste und das letzte<br />
Gesicht für unsere Besucher. Das ist mir eine<br />
Ehre. Wenn ich bei mir in meiner Wohnung<br />
Gäste empfange, ist mein erster Satz oft: „Bitte<br />
fühl dich wie zu Hause.“ Dieses Gefühl möchte<br />
ich gern allen Besuchern, Kunden und Partnern<br />
vermitteln, die bei DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
zu Gast sind. Die Menschen spüren sehr gut, ob<br />
ein „Herzlich willkommen“ wirklich von Herzen<br />
kommt.<br />
WERTVOLL: Nachhaltigkeit scheint ja manchmal<br />
mehr Pflichtübung zu sein als eine Herzensangelegenheit.<br />
Wie erleben Sie das bei<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE? Macht es einen<br />
Unterschied, wenn ein Unternehmen die „Werte“<br />
im Namen trägt?<br />
Ich glaube, wir vergessen immer wieder den<br />
Ursprung. Es gibt so vieles außenrum, was total<br />
wichtig erscheint, was uns blendet und vom<br />
Wesentlichen ablenkt. Und irgendwann verlieren<br />
wir aus dem Blick, was wirklich zählt: unsere<br />
Werte. Dabei sind es genau diese Werte, die<br />
Beziehungen, Freundschaften, den Glauben – und<br />
selbst ein Unternehmen entscheidend prägen.
26<br />
Das macht für mich DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
aus. Wer zu uns kommt, sieht das ästhetische<br />
und hochwertige Ambiente. Das ist klar. Aber<br />
sie sehen noch mehr: Sie sehen ein junges<br />
Team, eine herzliche Offenheit, eine wahnsinnige<br />
Ausstrahlung, jeder hilft jedem – das ist<br />
wirklich etwas Besonderes. Und Teamgeist ist<br />
nur einer der 17 Werte, die wir als Herzschlag<br />
unseres Unternehmens definiert haben.<br />
<br />
WERTVOLL: Zukunftsfähigkeit ist ein Riesenthema<br />
in der Energieversorgung, Bauwirtschaft,<br />
Stadtplanung – aber wie sieht<br />
Nachhaltigkeit im Büroalltag aus? Von<br />
Montag bis Freitag, von früh bis spät?<br />
Wow! Wo soll ich da anfangen? Wir denken<br />
so oft an die großen Veränderungen. Aber<br />
Nachhaltigkeit kann ganz winzig sein. Wenn<br />
wir Bestellungen für das Office-Management<br />
haben, dann werden diese gebündelt, und statt<br />
vieler Einzelbestellungen gibt’s nur noch eine.<br />
Kommt ein Mitarbeiter mit einer Aufgabe nicht<br />
weiter, dann helfen wir uns gegenseitig – auf<br />
externen Support können wir oft verzichten.<br />
Die Spülmaschine wird so eingeräumt, dass die<br />
Gläser wieder heil rauskommen, und statt zwei<br />
Spülgängen genügt oft einer. Wir sind hier in<br />
der Bahnstadt, in einem gemischten Quartier,<br />
das Wohnen, Leben, Arbeiten und Einkaufen<br />
verbindet. So steht es im Exposé – aber genau<br />
das erleben wir jeden Tag: Kleinere Einkäufe<br />
lassen sich direkt in der Nachbarschaft erledigen.<br />
Ohne Bestellung, ohne Verpackung, ohne<br />
Versand. Nachhaltigkeit im Alltag hat ganz viel<br />
mit Bewusstsein zu tun.<br />
WERTVOLL: Klimaanlage regulieren, Computerbildschirm<br />
ausschalten, Müll trennen, Regeln,<br />
Checklisten, Dos and Don'ts – Verhalten<br />
lässt sich organisieren. Aber das Bewusstsein<br />
muss wachsen. Wo spüren Sie Veränderung?<br />
Bewusstsein fängt mit Sehen an. Und mit<br />
Einsicht. Die Welt um uns herum bietet uns<br />
so viele Möglichkeiten, dass wir gar nicht<br />
mehr sehen, was wir haben. Und was unsere<br />
Aufgaben sind. Wir sind blind geworden. Ich<br />
kann tausend Schilder aufhängen, tausend<br />
Checklisten verteilen, ich kann Rundmails<br />
schreiben – kann ich alles machen. Aber wenn<br />
kein Bewusstsein da ist, kann ich mir das auch<br />
gleich schenken. Als Ausbilderin bin ich bei<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE für die Studierenden<br />
zuständig. Da habe ich sie in der Hand<br />
und kann sie formen (lacht). Meine Studenten<br />
sind mein ganzer Stolz. Weil sie mir zeigen,<br />
dass es nicht egal ist, was ich sage und tue,<br />
was ich täglich vorlebe. Ich erlebe, dass ich<br />
Bewusstsein wecken und schärfen kann.<br />
Und so werden unsere Studenten zu diesen<br />
Mitarbeitern, die sich jedes Unternehmen<br />
wünscht. Sie haben gelernt, zuzuhören und<br />
achtsam zu sein. Wenn das mal keine Investition<br />
in die Nachhaltigkeit ist ...<br />
WERTVOLL: Das große Ganze ist immer viel<br />
mehr als die Summe seiner Teile. Und doch<br />
sind es viele kleine, kreative, konkrete Details,<br />
die den Unterschied machen ...<br />
Wir versuchen zum Beispiel, das papierarme<br />
Büro konsequent umzusetzen. Wir haben<br />
kaum Mülleimer, kaum Abfall. Aus unseren<br />
Bauzaunbannern lassen wir in einer kleinen<br />
Manufaktur Taschen, Etuis und Schlüsselanhänger<br />
herstellen – echte Unikate. Und das<br />
Beste: Sie sind unkaputtbar!<br />
Jeder Mitarbeiter hat seine eigene Glasflasche,<br />
die am Trinkwasserhahn aufgefüllt<br />
wird. Jede Woche gibt es frisches Obst von<br />
Bauern aus der Region. Und an Home-Office-<br />
Tagen werden in den Büros die Monitore und<br />
ein Teil der Raumbeleuchtung ausgeschaltet.<br />
Das sind wirklich kleine Details – aber in der<br />
Summe machen sie einen großen Unterschied.<br />
WERTVOLL: Ein Team ist dann „zukunftsfähig“,<br />
wenn es zusammenwächst und<br />
zusammenarbeitet. Was schafft diesen<br />
Zusammenhalt?<br />
Das Wichtigste, was ein Baby für eine gesunde<br />
Entwicklung braucht, ist Aufmerksamkeit,
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
27<br />
Zuwendung, Liebe. Irgendwie bleibt dieses Bedürfnis<br />
wohl ein Leben lang bestehen. Die beste<br />
Investition für den Zusammenhalt im Team? Ganz<br />
klar: Wertschätzung und Anerkennung. Ein Team<br />
kann nur funktionieren und motiviert und glücklich<br />
zur Arbeit kommen, wenn da eine Geschäftsführung<br />
ist, die Anerkennung schenkt.<br />
Das fängt schon bei Kleinigkeiten an: ein Geschenk<br />
zum Geburtstag, „Windeltorte“ zur Geburt<br />
des Kindes, coole Weihnachtsfeier, toller Betriebsausflug.<br />
Was aber noch viel kostbarer ist, das sind die<br />
Worte. Wenn ich einem Geschäftsführer gegenübersitze,<br />
der mir sagt, was ich wert bin, dann<br />
verändert das alles. Und wenn diese Wertschätzung<br />
auch im Team gelebt wird, dann müssen wir<br />
uns um die Zukunft keine Sorgen machen.<br />
WERTVOLL: Mitarbeiterbindung könnte durch<br />
kreative Mobilitätsangebote zusätzlich gestärkt<br />
werden ...<br />
Na ja, die Zeiten, in denen man Mitarbeiter mit<br />
einem E-Bike locken konnte, sind wohl vorbei.<br />
Aber eines ist klar: An der Frage der Mobilität<br />
zeigt sich, ob wir das mit der Nachhaltigkeit<br />
wirklich ernst nehmen.<br />
Als ich auf dem Jakobsweg unterwegs war, ist mir<br />
bewusst geworden, dass ich einiges ändern muss.<br />
Den Weg zur Arbeit zum Beispiel. Zum Wandern<br />
zu weit – aber mit dem Fahrrad echt machbar.<br />
Einige meiner Kollegen nutzen auch das Angebot<br />
eines „Job-Rads“.<br />
Es bietet den Mitarbeitern eine umweltfreundliche<br />
Mobilitätsalternative, wird vom Arbeitgeber zur<br />
Verfügung gestellt und kann auch privat genutzt<br />
werden. Das Job-Rad boomt! Job-Tickets sind bei<br />
uns längst Standard, unser Pool-Fahrzeug fährt<br />
elektrisch und die Parkplätze sind mit Wallboxen<br />
ausgestattet. Ja, nachhaltige Mobilität ist auf<br />
jeden Fall ein Thema.<br />
WERTVOLL: Wie geht’s weiter? Was sind die<br />
nächsten Schritte? Was wird die größte Challenge<br />
sein?<br />
Ich bin ein „Zitat-Lover“ und eins ist mir bei der<br />
Vorbereitung auf dieses Gespräch in den Sinn<br />
gekommen: „Sei du die Veränderung, die du in<br />
dieser Welt sehen möchtest.“ Ich denke, jeder<br />
von uns hat das Potenzial, etwas zu bewegen.<br />
Ob ich gleich die ganze Welt verändern kann,<br />
weiß ich nicht. Aber meine Beziehungen, meine<br />
Arbeit, mein Leben. Und das ist doch ein guter<br />
Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit.<br />
WERTVOLL: Frau Carone, danke, dass Sie Ihre<br />
Zeit und Ihre Gedanken mit uns geteilt haben.<br />
Für die Zukunftsfähigkeit eines<br />
Unternehmens ist die Zufriedenheit<br />
der Mitarbeiter fundamental wichtig.<br />
Und die erreicht man nicht durch mehr,<br />
mehr, mehr – sondern vielmehr durch<br />
Wertschätzung.
28<br />
JÜRGEN<br />
ODSZUCK<br />
UMSETZUNGS-<br />
FREUDIGER<br />
VISIONÄR
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
29<br />
JÜRGEN ODSZUCK<br />
Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg<br />
VI<br />
SIO<br />
N<br />
Wir leben im Anthropozän* – inzwischen gibt<br />
es an der Erdoberfläche mehr Menschengemachtes<br />
als durch die Natur Entstandenes. Warum sollten<br />
wir nicht auch Bodenschätze heben, die nicht<br />
von der Natur kommen, sondern von Menschen?<br />
* Anthropozän bezeichnet<br />
ein neues geologisches<br />
Zeitalter, das vom Menschen<br />
bestimmt ist.<br />
WERTVOLL: Herr Odszuck, im aktuellen<br />
Städteranking der Wirtschaftswoche zählt<br />
Heidelberg zu den drei zukunftsfähigsten<br />
Städten Deutschlands. Eine Top-Platzierung<br />
im Nachhaltigkeits-Index. Sind Ihre Visionen<br />
Wirklichkeit geworden?<br />
Wir haben ja schon unzählige Nachhaltigkeitspreise<br />
in allen möglichen Disziplinen bekommen.<br />
Eigentlich könnten wir uns auf die Schulter<br />
klopfen. Aber ich glaube, es ist weniger<br />
interessant, wie man bei dem einen oder anderen<br />
Ranking abschneidet. Vielmehr sollten wir<br />
schauen, wohin wir uns eigentlich entwickeln.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist so unglaublich<br />
breit: Es geht um die soziale Nachhaltigkeit, um<br />
gesellschaftliche, wirtschaftliche und natürlich<br />
um ökologische Aspekte. Und wir sehen, dass<br />
wir auch in Heidelberg erst am Anfang stehen –<br />
und wahrscheinlich auch in 20 Jahren noch viel<br />
zu tun haben werden, weil sich der Zielhorizont<br />
ständig verschiebt.<br />
WERTVOLL: Ein großes Thema ist Urban<br />
Mining – „Bergbau“ in der Stadt. Urban Gardening<br />
ist in Heidelberg längst ein Begriff.<br />
Aber was steckt hinter Urban Mining?
30<br />
Wir brauchen uns gar nicht auf die<br />
Schulter klopfen und sagen: Wir haben<br />
was erfunden. Wir besinnen uns nur auf<br />
das, was von seiner Sinnhaftigkeit vor<br />
uns auf der Straße liegt. Wir müssen es<br />
nur aufheben!<br />
Gemeinsam etwas tun, gemeinsam etwas<br />
schaffen – darin ist Heidelberg stark. Das gilt<br />
für Urban Gardening genauso wie für Urban<br />
Mining. Auch ein Gebäude baut keiner allein –<br />
das Thema Bauen ist immer eine gemeinschaftliche<br />
Aufgabe. „Bergbau“ klingt abenteuerlich.<br />
Aber es geht bei Urban Mining tatsächlich<br />
darum, Schätze zu heben. Wir gehen unglaublich<br />
sorglos mit unseren Ressourcen um. Die<br />
Krisen der letzten Jahre haben uns das deutlich<br />
gezeigt. Plötzlich war Kies knapp! Dabei haben<br />
wir bei jedem Abriss eine unglaubliche Fülle an<br />
Material, welches wir gar nicht wertschätzen<br />
und schlimmstenfalls einfach auf die Deponie<br />
kippen. Dieses Potenzial zu erkennen und zu<br />
nutzen – das ist die Idee von Urban Mining.<br />
WERTVOLL: Dafür müsste man ja wissen,<br />
welche Materialien wo verbaut worden sind?<br />
Im Prinzip schon. Natürlich kann ich nicht<br />
einfach ein Haus abreißen, weil ich gerade<br />
Ziegelsteine brauche. Aber wenn wir vorhersehen<br />
können, dass an irgendeiner Stelle bauliche<br />
Veränderungen in erheblichem Umfang geplant<br />
sind, dann sollten wir frühzeitig wissen, was wir<br />
an Baustoffen dort vorfinden und was wir an<br />
anderer Stelle wiederverwerten können. Dabei<br />
wollen wir Angebot und Nachfrage zeitlich koordinieren,<br />
um große Deponien zur Zwischenlagerung<br />
zu vermeiden. Das ist eine echte Challenge:<br />
Als Erstes brauchen wir eine Kartierung, wo<br />
welches Material im Stadtgebiet verbaut ist.<br />
Für ganz Heidelberg wäre das ein langwieriger<br />
Prozess. Also prüfen wir, wo es in unserer Stadt<br />
besonders attraktive und vielversprechende<br />
„Minen“ gibt. Zunächst haben wir uns die Stadtteile<br />
angeschaut, die neu entwickelt werden.<br />
Patrick Henry Village zum Beispiel: ein altes<br />
Kasernenareal, das zu einem neuen Stadtteil<br />
werden soll. Hier wird es viel Abbruch und Neubau<br />
geben – in der Infrastruktur und im Hochbau.<br />
Wir erfassen genau, welche Materialien in<br />
welcher Qualität und Menge verbaut sind. Diese<br />
Informationen speisen wir in ein vernetztes System<br />
ein, damit wir bei Neubauprojekten auf alle<br />
aktuell verfügbaren gebrauchten Baumaterialien<br />
zugreifen können.<br />
WERTVOLL: Klingt nach einer sehr komplexen<br />
Koordinationsaufgabe. Ein klassischer Fall<br />
für KI?<br />
Absolut. Für KI im Sinne eines ständig weiter<br />
lernenden Systems wäre das ein ideales Arbeitsfeld.<br />
Aber wir sollten nicht bis zur Perfektionierung<br />
warten – jetzt ist der richtige Zeitpunkt<br />
zu beginnen. Es ist doch naheliegend, dafür<br />
brauche ich keine KI: Wenn ich Material vor Ort<br />
gewinne, vor Ort aufbereite und vor Ort verarbeite,<br />
dann habe ich schon mal nicht viel falsch<br />
gemacht.<br />
WERTVOLL: Viele Bauteile bestehen aus Verbundstoffen<br />
und können nicht ohne weiteres<br />
in den Kreislauf zurückgeführt werden ...
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
31<br />
Wer weiß, wie es in 50 oder 100 Jahren, oder<br />
noch besser in 200 Jahren aussieht, wenn wir<br />
Gebäude recyceln müssen, die jetzt gerade<br />
gebaut werden. Aber wenn wir heute über<br />
Baustoffressourcen in Abbruchgebäuden<br />
nachdenken, dann sprechen wir meistens über<br />
Gebäude, die vor 60 bis 80, manchmal auch<br />
vor 100 Jahren gebaut wurden. Da gab es<br />
viele dieser Verbundwerkstoffe noch nicht, und<br />
deshalb eignen sich die Gebäude sehr gut zum<br />
Recycling. Aber Sie haben natürlich recht: Wenn<br />
wir unseren Nachkommen Gebäude hinterlassen<br />
wollen, die man in den Stoffkreislauf zurückführen<br />
kann, dann müssen wir mit dem Kleben<br />
aufhören. Wir Architekten würden sagen: „Fügen,<br />
nicht kleben!“<br />
WERTVOLL: Die Stadt Heidelberg ist europaweit<br />
die erste Stadt, die sich entschlossen<br />
hat, dieses Konzept zu erproben. Es gibt also<br />
noch keine Erfahrungswerte. Ein sehr mutiger<br />
Schritt!<br />
Ganz ehrlich? Als das Gespräch zum ersten<br />
Mal auf dieses Thema kam, dachte ich nur: „Wir<br />
haben in Heidelberg so viele Projekte, so viele<br />
Baustellen, dass ich mir nicht vorstellen kann,<br />
mit „Circular City“ noch etwas Neues zu starten.“<br />
Aber eigentlich gibt es gar keine Alternative: Wir<br />
wollen mit Patrick Henry Village den nachhaltigsten<br />
Stadtteil entwickeln, den man sich vorstellen<br />
kann: zukunftsorientiert in gesellschaftlicher<br />
und technischer Hinsicht, auch beim Thema<br />
Energie und Rohstoffkreisläufe – das ist unser<br />
Masterplan. Eigentlich ein absolutes Traumprojekt<br />
für „Urban Mining“. Also war schnell klar: Wir<br />
machen das. Auch wenn wir nicht alles von vornherein<br />
wissen und mit KI nicht das letzte Jota<br />
herausholen können. Wir sind uns sicher, dass es<br />
die absolut richtige Entscheidung ist. Und jetzt<br />
sind wir voller Überzeugung und Begeisterung<br />
dabei! Ich glaube, Heidelberg ist die erste Stadt,<br />
die das Konzept der Circular City in diesem<br />
Maßstab umsetzt. Natürlich ist das eine gute<br />
Werbung für Heidelberg. Aber darum geht es<br />
nicht. Wenn wir wirklich eine messbare Wirkung<br />
erzielen wollen, dann brauchen wir möglichst<br />
viele Mitstreiter. Und wir haben bereits die ganze<br />
Metropolregion mit im Boot.<br />
WERTVOLL: Es entstehen Produkte und<br />
Prozesse, die gesund sind für Mensch und<br />
Umwelt. Ökologisch ein Erfolgsmodell. Und<br />
aus ökonomischer Sicht?<br />
Ich glaube tatsächlich, dass wir da sehr genau<br />
hinschauen müssen. Ökonomie bedeutet, dass<br />
Aufwand und Wirkung in einem guten Verhältnis<br />
stehen. Wir müssen aufpassen, dass „Circular<br />
City“ nicht ein „kleines feines Pilotprojekt“ wird,<br />
das nur von der Fachwelt gefeiert wird. Wenn es<br />
nicht tausend Menschen gibt, die davon überzeugt<br />
sind, dass dieser Weg auch ökonomisch<br />
sinnvoll ist, dann wird die Wirkung verpuffen.<br />
Professor Thomas Auer von der TU München<br />
hat bereits vor 25 Jahren in Vancouver ein<br />
„Energie-Plus-Gebäude“ gebaut. Ein fantastisches<br />
Ding! Und es hat genau null Nachahmer<br />
gefunden. Es war einfach zu kompliziert. Wir<br />
müssen die Dinge von vornherein so denken,<br />
dass sie leicht replizierbar sind. Machen wir es<br />
einfach – und dann schauen wir uns die CO 2 -<br />
Bilanz und die Klimawirkung an. Und hoppla –<br />
vielleicht ist sie sogar noch besser als in unseren<br />
Hightech-Gebäuden?!<br />
WERTVOLL: Die Position von Heidelberg im<br />
Städteranking war unser Ausgangspunkt.<br />
Aber Heidelberg ist nicht nur unter den Top<br />
Drei beim Thema Zukunftsfähigkeit – Heidelberg<br />
ist auch die „familienfreundlichste Stadt<br />
Deutschlands“. Fühlt sich das mehr nach<br />
„Auszeichnung“ an, oder nach „Aufgabe“?<br />
Es fühlt sich gut an. Und es sind die Früchte<br />
einer jahrzehntelangen Arbeit. Wir haben in<br />
Heidelberg unglaublich viel in das Thema<br />
Bildung investiert. Wir sind eine sehr junge<br />
Stadt, da hat das Thema Bildung und Familienfreundlichkeit<br />
natürlich eine ganz besondere<br />
Bedeutung. Was wir erreicht haben, ist kostbar –<br />
aber auch kostspielig. Um dieses Niveau zu<br />
halten, brauchen wir eine gute und gesunde<br />
wirtschaftliche Basis. Und das ist eine Aufgabe,<br />
die mir als Baubürgermeister der Stadt Heidelberg<br />
ganz besonders am Herzen liegt.<br />
WERTVOLL: Herr Odszuck, wir danken Ihnen<br />
für dieses Gespräch.
32<br />
PROF.<br />
HELLMUT<br />
RAFF<br />
KREATIVER KOPF &<br />
KLUGER IMPULS-<br />
GEBER
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
33<br />
PROF. HELLMUT RAFF<br />
Architekt, a+r Architekten, Tübingen<br />
QU<br />
AL<br />
I TÄT<br />
Ein Haus im städtischen Kontext so einzufügen,<br />
dass es mit seiner Umgebung harmoniert und das<br />
Umfeld aktiviert – das ist große Baukunst.<br />
WERTVOLL: Herr Raff, Anfang <strong>2023</strong> haben<br />
Sie nach fast 40 Jahren die Geschäftsführung<br />
Ihres Architekturbüros abgegeben.<br />
Aber Ruhestand geht anders: Sie engagieren<br />
sich als Berater in unterschiedlichen<br />
Expertengremien ...<br />
Als Architekt braucht man keinen Ruhestand.<br />
Aber auch diese Lebensphase hat ihre Qualitäten:<br />
Jetzt arbeite ich völlig entspannt im<br />
Büro mit, ohne Verantwortung für Personal und<br />
Kosten. Ich diskutiere Wettbewerbsentwürfe<br />
und zeichne die Freihandzeichnungen für die<br />
perspektivischen Darstellungen. Und sehr<br />
gerne gebe ich meine beruflichen Erfahrungen<br />
in Wettbewerbsjurys, Gestaltungsbeiräten und<br />
Planungsausschüssen weiter.<br />
WERTVOLL: ... zum Beispiel bei MWSP – der<br />
„Mannheimer Wohn- und Stadtentwicklung<br />
Projektentwicklungsgesellschaft“.<br />
Genau. Das große Thema in der Stadtentwicklung<br />
ist heute Innenentwicklung vor Außenentwicklung.<br />
Urbanisierung klingt besser als<br />
„Nachverdichtung“ – aber im Prinzip geht es<br />
genau darum. Kommunen mit ehemaligem<br />
Militärgelände haben hier großes Glück. So<br />
wie Mannheim. Glücklicherweise hatten die<br />
Stadt und die MWSP schon in der Startphase<br />
von Spinelli den Mut, die Messlatte sehr hoch<br />
anzusetzen: Geringer CO 2 -Ausstoß, stadtklimatische<br />
und soziale Faktoren, Mobilität und<br />
der Einsatz von energieeffizienten und recyclingfähigen<br />
Bauweisen – vorwiegend in Holz.<br />
Dazu noch ein großer Anteil an preisgebundenen<br />
Mietwohnungen. Bei der Konzeptvergabe<br />
wurden alle diese Kriterien beachtet.<br />
Begeistert hat uns als Kommission das Projekt<br />
KÖNIGSKINDER. Hier sehen wir viele Ideen<br />
in einem kreativen Konzept architektonisch<br />
spannend umgesetzt. Keine leichte Aufgabe:
34<br />
Direkt am Stadtplatz gelegen, ein großer<br />
Supermarkt, weitere Gewerbeflächen und<br />
das zentrale Quartiersparkhaus waren zu<br />
integrieren – das Projekt KÖNIGSKINDER<br />
hat uns bei der Projektvergabe überzeugt.<br />
Es gibt diese große einladende Treppe zum<br />
Quartiersplatz, sie erschließt eine zweigeschossige<br />
Kita und einen ausgewogenen<br />
Wohnungsmix: Studentenwohnungen,<br />
barrierefreies Wohnen für Senioren, Familienangebote,<br />
Eigentumswohnungen und<br />
Mietwohnungen – und für alle Zielgruppen<br />
bietet dieser zentral gelegene Quartiersblock<br />
eine erstaunlich hohe Aufenthaltsqualität.<br />
WERTVOLL: Für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
haben Sie den Wettbewerb „Lagarde“<br />
in Bamberg gewonnen. Auch ein Konversionsprojekt.<br />
Was ist das Besondere an<br />
Lagarde?<br />
Aus architektonischer Sicht könnte ich viel<br />
erzählen über die „Stadtoase“ mit intensiv<br />
begrüntem Innenhof, über das „Clusterwohnen“<br />
in Holz-Hybrid-Bauweise oder<br />
die gereihten „Stadthäuser“, die auf einem<br />
gewerblich genutzten Sockel gestapelt<br />
sind. Besonders beeindruckt hat mich bei<br />
Lagarde das zukunftsweisende Energiekonzept,<br />
das Fernwärme und Geothermie über<br />
Erdkollektoren mit PV kombiniert. Auch das<br />
Mobilitätskonzept setzt auf intelligente Vernetzung:<br />
E-Bike- und Carsharing an Mobilitätsstationen,<br />
Anwohnerparken in Hochgaragen,<br />
Mobilitätsjahreskarte für den ÖPNV.<br />
So könnte die Stadt der Zukunft aussehen.<br />
WERTVOLL: Sie haben einmal gesagt:<br />
„Die wahre Kunst des Architekten besteht<br />
darin, nur das zu geben, was angemessen<br />
ist und den Stadtraum stärkt.“ Ist das<br />
schwäbische Bescheidenheit?<br />
Nur auf den ersten Blick. Es geht immer<br />
darum, ein Gebäude für einen bestimmten<br />
Ort zu entwerfen und zu planen. Der Kontext<br />
ist ganz entscheidend. Es ist verlockend,<br />
als Architekt einen ganz eigenen,<br />
unverkennbaren Stil zu entwickeln. Solitäre<br />
Architektur kann Strahlkraft haben – aber<br />
es ist nicht der Kern des Städtebaus. Die<br />
wirkliche Kunst besteht für mich darin, kontextuell<br />
zu arbeiten, Analogien zu finden,<br />
Kontakt zu den Nachbarn aufzunehmen,<br />
Typologien aufzugreifen. Stadtraum entsteht<br />
nur im Ensemble. Aber wenn wir<br />
kontextuell bauen, dann muss das Projekt<br />
seine Umgebung aufwerten und formen,<br />
die örtliche Situation verbessern oder über<br />
Nutzungen im Erdgeschoss den Stadtraum<br />
aktivieren. Nur wenn sich Menschen in den<br />
Räumen wohlfühlen, diese Räume auch<br />
Atmosphäre ausstrahlen, werden sie angenommen<br />
und frequentiert. Dann entsteht<br />
kein Unort, sondern ein Lebensort. Dann<br />
haben Räume einen langfristigen und somit<br />
nachhaltigen Bestand. Ein Haus in einen<br />
städtischen Kontext so einzufügen, dass<br />
es mit seiner Umgebung zusammenspielt<br />
und das Umfeld aktiviert, das ist – in aller<br />
Bescheidenheit – große Baukunst.<br />
WERTVOLL: Ihr Partner Gerd Ackermann<br />
meinte in einem Interview, dass es durchaus<br />
Vorteile habe, „aus einem Bundesland<br />
zu kommen, das für seine Sparsamkeit<br />
bekannt ist“. Passen Sparsamkeit und<br />
Nachhaltigkeit zusammen? Innovation<br />
kostet Geld ...<br />
Stimmt. Aber knappe Budgets zwingen<br />
uns zum Nachdenken: Wie finden wir eine<br />
noch einfachere Lösung, was brauchen wir<br />
wirklich und worauf können wir verzichten?<br />
Wie können wir uns auf das Wesentliche<br />
beschränken – das Wesentliche aber gut<br />
machen? So entsteht auf einfache Weise<br />
natürliche Nachhaltigkeit: eine Konstruktion<br />
mit robusten Materialien, die viele<br />
Jahrzehnte hält. Einfache Haustechnik,<br />
reduziert auf wenige revisionierbare Versorgungsschächte.<br />
Nachhaltige Qualität<br />
lässt sich nicht nur mit „Hightech“ erzielen,<br />
sondern auch mit intelligenten Lowtech-<br />
Lösungen.<br />
WERTVOLL: Eine Strategie, die sich bei<br />
Ihren Projekten in Myanmar sicher bewährt<br />
hat!<br />
Die Bedeutung von Baukultur ist mir dort<br />
wieder neu bewusst geworden. Wir haben<br />
Räume geschaffen, die von den Menschen<br />
in einer Weise angenommen und genutzt<br />
werden, wie wir es in unserem Kulturraum
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
35<br />
Wir sollten uns auf das Wesentliche beschränken<br />
– das Wesentliche aber gut machen.<br />
nur selten erleben. Die Highschool, die wir geplant<br />
und gebaut haben, ist zum sozialen Zentrum<br />
des Dorfes geworden. Der überdachte Innenhof<br />
ist nicht nur Pausenraum, sondern auch Ort<br />
für Dorfversammlungen, Feste, Fußballturniere,<br />
Open-Air-Kino. Diese vielseitige Nutzung ist<br />
Grundlage für Nachhaltigkeit. Aber es gibt noch<br />
mehr: Die Wiederverwendung von gebrauchten<br />
Baumaterialien ist in Myanmar selbstverständlich:<br />
Das alte Schulgebäude aus Holzskelett war<br />
eingestürzt. Alles Holz, das nicht von Termiten<br />
zerfressen war, wurde vollständig wiederverwendet.<br />
Baumaterialien sind rar – also werden<br />
nachwachsende Rohstoffe eingesetzt – Bambusrohre<br />
für abgehängte Decken und transparente<br />
Verkleidungen, Palmblätter für die Bedachung<br />
der Pergola. Wir haben im Wesentlichen mit interessierten<br />
Dorfbewohnern gearbeitet – Handwerksfirmen<br />
gibt es dort keine. Unser Kernteam<br />
bestand aus zwei Zimmerleuten aus der Provinzstadt<br />
und ca. 20 Dorfbewohnern. Baupläne habe<br />
ich zusätzlich mit isometrischen Handskizzen<br />
illustriert, um sie verständlich zu machen – die<br />
waren hier wichtiger als Computerprogramme.<br />
In diesem Projekt steckt viel Liebe zum Detail –<br />
zum Beispiel haben wir für die farbige Gestaltung<br />
der Fensterläden Pigmente eingesetzt, die<br />
eigentlich für die bunte Bemalung von Schirmen<br />
für Mönche verwendet werden. Im feuchtwarmen<br />
tropischen Klima ist die „Belüftung“ der Räume<br />
eine der größten Herausforderungen. Mechanische<br />
Klimatisierung gibt es mangels Elektrizität<br />
und Wartung nicht – also haben wir das Problem<br />
durch natürliche Zirkulation über das Dach geregelt.<br />
Dort habe ich neu gelernt, welche Innovationskraft<br />
in Lowtech-Lösungen stecken kann.<br />
WERTVOLL: ... und das Projekt wurde mit dem<br />
„International Architecture Award“ ausgezeichnet.<br />
Genau wie KUBAA, der Kulturbahnhof Aalen.<br />
In vielerlei Hinsicht außergewöhnlich – auch<br />
außergewöhnlich nachhaltig?<br />
Zum Projektstart war das Gebäude eine Brandruine.<br />
Der Wiederaufbau war kompliziert und mit<br />
unkalkulierbaren Risiken und Kosten verbunden.<br />
Aber die Entscheidung war goldrichtig: Entstanden<br />
ist ein neues Kulturzentrum in historischer<br />
Hülle. Verschiedene Kultureinrichtungen, Theater,<br />
Konzertsaal, Kino, Musikschule, Vereine – alles<br />
unter einem Dach. Ob das Projekt wirtschaftlich<br />
ist? Wenn man nur den Sanierungsaufwand betrachtet,<br />
wohl kaum. Aber die intensive Nutzung<br />
schafft langfristig große Synergien und Kosteneinsparungen<br />
– und einen Ort für die Kultur mit<br />
besonderer Identität.<br />
WERTVOLL: Herr Prof. Raff, wenn Sie zurückschauen<br />
– in welchem Projekt steckt am meisten<br />
„Zukunft“?<br />
Spontan fallen mir ein paar kleine Projekte ein:<br />
Wohnhäuser in Holzskelettbauweise. Mitte der<br />
80er Jahre gebaut, inzwischen angebaut und<br />
mehrfach umgebaut. Unbehandeltes Holz konnte<br />
weiterverwendet oder im Winter im Ofen die<br />
Räume wärmen. Wenn wir heute plötzlich zu der<br />
Erkenntnis gelangen, dass man Verbundmaterialien<br />
lieber vermeiden sollte, ist das für mich<br />
nichts Neues. Aber ich finde es schwierig, über<br />
Zukunft zu reden und in die Vergangenheit zu<br />
schauen. Vor uns liegen große Herausforderungen,<br />
aber auch faszinierende Möglichkeiten: Das<br />
Building Information Modeling „BIM“ wird unsere<br />
Arbeitsweise als Architekten unterstützt durch<br />
KI deutlich verändern. Der digitale Zwilling wird<br />
hochpräzise Planung und perfekte Koordination<br />
aller Gewerke und Schnittstellen mit allen<br />
Planungsbeteiligten ermöglichen. Networking<br />
in einer ganz neuen Dimension. Und wir können<br />
den Bedarf an Baumaterialien schon vor dem<br />
ersten Spatenstich exakt ermitteln und haben<br />
jederzeit eine Übersicht über alle verwendeten<br />
Baustoffe. Umbau, Rückbau und Recycling werden<br />
in Zukunft wertvolle Bestandteile unserer<br />
Baukultur sein.<br />
WERTVOLL: Herr Prof. Raff, vielen Dank, dass<br />
wir Sie durch 40 Jahre Architektur begleiten<br />
durften.
36<br />
AARON<br />
MARQUARDT<br />
BEGEISTERTER<br />
NEUEINSTEIGER
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
37<br />
AARON MARQUARDT<br />
Technischer Projektbetreuer, DEUTSCHE WOHNWERTE Heidelberg<br />
OFF<br />
ENH<br />
EIT<br />
Wenn alle beteiligten Partner Hand in Hand<br />
über die Ziellinie gehen, dann ist das für mich<br />
ein erfolgreiches Projekt.<br />
WERTVOLL: Herr Marquardt, hätte man Ihnen<br />
vor fünf Jahren gesagt, dass Sie im Jahr <strong>2023</strong><br />
die Fertigstellung eines Bauvorhabens mit<br />
166 Eigentumswohnungen auf rund 17.100 m²<br />
Wohnfläche begleiten werden – was hätten<br />
Sie gedacht?<br />
Daran hätte ich im Traum nicht gedacht. Mein<br />
einziger Bezug zum Thema „Wohnen“ war die<br />
Suche nach einer Studentenbude. Und das<br />
vier Mal nacheinander. Gut, im Rahmen meiner<br />
Ausbildung zum Energieberater während des<br />
Studiums ist mir der Wohnungsbau dann schon<br />
nochmal begegnet – aber andere Themen fand<br />
ich spannender: die Energieeffizienz von Bürogebäuden<br />
zum Beispiel. Oder von Logistikhallen.<br />
Zeitweise hatte ich auch darüber nachgedacht,<br />
in die Entwicklungshilfe zu gehen<br />
und Trinkwasserprojekte oder den Bau von<br />
Solaranlagen zu begleiten. Oder vielleicht eine<br />
akademische Laufbahn? Das Studium des<br />
Umweltingenieurwesens bietet viele Möglichkeiten.<br />
Mir standen alle Wege offen. Aber auf<br />
„Wohnungsbau“ wäre ich nie gekommen.<br />
WERTVOLL: Und doch sind Sie in der Immobilienbranche<br />
gelandet. Wie kam es dazu?<br />
Als Werkstudent hatte ich schon mal einen<br />
Fuß in die Baubranche gesetzt. Die Baubranche<br />
ist für über 40 % der weltweiten CO 2 -<br />
Emissionen verantwortlich! Aber ich habe dort<br />
erlebt, mit welcher Offenheit und Kreativität<br />
nach neuen, innovativen Lösungen gesucht<br />
wird. Dass branchenübergreifend diskutiert<br />
und geforscht wird.
38<br />
Wie intensiv man daran arbeitet, Dinge zu<br />
verändern, besser zu bauen und dass man sich<br />
intensiv Gedanken darüber macht, welche<br />
Auswirkungen das Bauen auf die Umwelt und<br />
unsere Zukunft hat. Das fand ich faszinierend.<br />
Gleichzeitig wurde mir aber auch eines klar:<br />
Wenn der Auftraggeber diese innovativen Lösungen<br />
nicht beauftragt, dann wird’s auch nicht<br />
so realisiert. Also wollte ich versuchen, so hoch<br />
wie möglich in die Entscheidungsebene zu<br />
kommen, um an dieser wichtigen Transformation<br />
mitzuwirken. Klassisches Ingenieursdenken:<br />
Mögliche Probleme werden am Anfang gelöst,<br />
damit sie am Ende gar nicht erst auftauchen.<br />
2020 war ich mit dem Studium fertig. Ich habe<br />
die fünf größten Bauunternehmen gegoogelt<br />
und bin über das Stellenportal von Zech auf<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE gestoßen. Der Internetauftritt<br />
hat mich neugierig gemacht und<br />
es gab eine Ausschreibung im Bereich „Projektrealisierung“.<br />
Also habe ich halt mein Glück<br />
mit einer Bewerbung versucht. Und drei Tage<br />
später wurde ich zum Videointerview mit Bernd<br />
Koch, einem der Geschäftsführer, eingeladen.<br />
Die Neugier war wohl auf beiden Seiten groß:<br />
Ich wollte wissen, was DEUTSCHE WOHNWER-<br />
TE ist, und Bernd Koch war der Meinung, dass<br />
ein „Umweltingenieur“ als Neueinsteiger eine<br />
gute Wahl sein könnte. Es hat einfach gepasst!<br />
Ich fand den Anspruch und die Atmosphäre<br />
hier super, dass es um Qualität und Leistung<br />
geht – das hat mich sofort begeistert.<br />
WERTVOLL: Allein durch Ihr Studium ist das<br />
Thema „Nachhaltigkeit“ für Sie seit vielen<br />
Jahren präsent. Was bedeutet Nachhaltigkeit<br />
für Sie?<br />
Die Idee der Nachhaltigkeit ist ja nicht neu.<br />
Sie kommt aus der Forstwirtschaft des 17.<br />
Jahrhunderts und ist an sich sehr simpel:<br />
Du darfst nicht mehr Bäume fällen, als nachwachsen.<br />
Künftige Generationen sollen die<br />
gleichen Chancen haben wie wir. Heute ist<br />
der Begriff der Nachhaltigkeit viel komplexer.<br />
Wir sprechen von ökologischer, ökonomischer<br />
und sozialer Nachhaltigkeit. Aber der Generationengedanke<br />
ist für mich immer noch<br />
der zentrale Punkt: Vielleicht sollten wir uns<br />
einmal in die Lage unserer Kinder versetzen:<br />
Was würden sie sich als Lebensraum wünschen?<br />
Und was können wir dafür tun, um<br />
ihnen den Lebensraum so zu gestalten?<br />
WERTVOLL: Was sollten wir also tun, um die<br />
Lebensqualität nachhaltig zu verbessern?<br />
Bei Lebensqualität denken wir immer an<br />
weiche Faktoren: Freiheit, Gesundheit, Glück.<br />
Bei DEUTSCHE WOHNWERTE habe ich noch<br />
viele Facetten kennengelernt, wie Gebäude<br />
die Lebensqualität beeinflussen können. Auch<br />
„Gebäude-Qualität“ erhöht die Lebensqualität:<br />
gut durchdachte, bedürfnisorientierte<br />
Gebäude. Hochwertige Architektur, Ästhetik,<br />
liebevolle Details, Schallschutz, Lichtgestaltung,<br />
Farben, Materialien, Oberflächen – bis hin<br />
zur geplanten sozialen Durchmischung eines<br />
Quartiers durch verschiedene Wohnungstypen.<br />
Qualität sollte kein Luxus sein, sondern<br />
ein hohes Gut. Ein Stück Lebensqualität, das<br />
wir an die nächste Generation weitergeben<br />
können. Wenn man mit diesem Qualitätsanspruch<br />
an eine Projektentwicklung herangeht,<br />
dann entsteht viel mehr als nur „Wohnraum“.<br />
Meine Mama hat früher immer gesagt: „Kaufste<br />
billig, kaufste zweimal!“ Ich glaube, so langsam<br />
verstehe ich, was sie damit gemeint hat.<br />
WERTVOLL: Wenn wir hier im Büro der<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE aus dem Fenster<br />
schauen, dann sehen wir die Baustelle der<br />
ELF FREUNDE, das Projekt, das Sie als technischer<br />
Projektbetreuer begleiten.<br />
Wer sind die ELF FREUNDE?<br />
ELF FREUNDE ist ein Quartier, das aus 11 Gebäuden<br />
besteht, von denen jedes seine eigene<br />
Farbe und seinen eigenen Charakter hat. Wie<br />
elf Freunde, die Arm in Arm stehen, gruppieren<br />
sich die Gebäude um einen gemeinsamen Innenhof.<br />
ELF FREUNDE steht auch für den ausgeprägten<br />
Teamgeist bei DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE und das gute Miteinander mit allen<br />
Partnern, die an der Realisierung des Projektes<br />
beteiligt sind – auch wenn es deutlich mehr als<br />
elf sind! Wenn Werte wie Fairness und Vertrauen<br />
nicht Grundlage unserer Zusammenarbeit<br />
sind, dann wird die Immobilienbranche schnell<br />
zum knallharten Business. Natürlich läuft nicht<br />
immer alles reibungslos, aber Freundschaft hält!<br />
Und gerade die Corona-Zeit hat gezeigt: Echte<br />
Partnerschaft trägt auch in schwierigen Zeiten.
NACHHALTIG NACHDENKLICH<br />
VOM DENKEN ZUM TUN<br />
39<br />
WERTVOLL: Worin liegen die besonderen<br />
Herausforderungen bei diesem Projekt?<br />
ELF FREUNDE ist der letzte Baustein am<br />
Anfang der Bahnstadt. Drumherum ist schon<br />
alles fertig bezogen: Zwei Laborgebäude,<br />
ein Wohngebäude, die Straßen und Gehwege<br />
sind bereits in Betrieb. Damit die Baustelle<br />
im pulsierenden Stadtleben funktionieren<br />
kann, muss sehr genau geplant und koordiniert<br />
werden: Bagger, Kräne, LKWs, Logistikflächen,<br />
alles muss da sein, nichts darf stören.<br />
Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten,<br />
müssen viele Gewerke parallel arbeiten – nicht<br />
nebeneinander her, sondern Hand in Hand.<br />
Als Projektentwickler und Bauherren kommunizieren<br />
wir extrem viel mit Architekten,<br />
Technikern, Tragwerksplanern, Bauphysikern,<br />
Handwerkern. Da ist es ein Riesenvorteil, dass<br />
ich als Projektbetreuer mein Projekt immer in<br />
Sichtweite habe.<br />
WERTVOLL: Könnte man diese komplexe<br />
Koordination nicht durch digitale Lösungen<br />
vereinfachen?<br />
Künstliche Intelligenz wird in Zukunft viele<br />
Planungs- und Koordinationsaufgaben übernehmen.<br />
Wir sehen heute schon, welches<br />
Potenzial in BIM, dem Building Information<br />
Modeling, steckt. KI wird vieles schneller,<br />
präziser und besser machen als jeder Sachbearbeiter.<br />
Aber Planung ist im Kern eine sehr<br />
kreative Arbeit. Und hier sehe ich die Stärke<br />
von KI: KI wird Kapazitäten für Kreativität freisetzen.<br />
Für die künstlerische Entfaltung in<br />
der Architektur. Für die Entwicklung neuer,<br />
alternativer Lösungen.<br />
WERTVOLL: Wir sind hier in der Bahnstadt,<br />
in der größten Passivhaussiedlung der Welt.<br />
Ist das die Zukunft?<br />
In China, 100 km südlich von Peking, entsteht<br />
gerade die Railway City – eine gigantische<br />
Passivhaussiedlung, die viele Parallelen zur<br />
Heidelberger Bahnstadt aufweist. Nicht nur im<br />
Namen. Heidelberg hat mit der Bahnstadt eine<br />
Benchmark gesetzt. Die Bahnstadt hat Pioniercharakter.<br />
Sie ist das Vorbild für viele Innovationsprojekte<br />
weltweit. Eine Zukunftswerkstadt,<br />
in der wir unendlich viel lernen, zum Beispiel<br />
über Wärmerückgewinnung. Wir haben Hightech-Gebäude<br />
entwickelt, die zeigen, dass<br />
Energieeffizienz auch im großen Stil machbar<br />
ist – und nicht nur im privaten Wohnungsbau.<br />
Und gleichzeitig sehen wir in der Heidelberger<br />
Altstadt Gebäude, die weit über 200 Jahre alt<br />
sind, und die auch funktionieren. In denen vielleicht<br />
die richtige Windachse eine Lüftungsanlage<br />
ersetzt. Ich denke, wenn wir Zukunftsfähigkeit<br />
wollen, dann brauchen wir beides: Hightech<br />
und Lowtech. Neue Technologien und altbewährte<br />
Baustoffe. Innovation und Tradition. Wir<br />
brauchen einen weiten Blick und die Offenheit,<br />
voneinander und miteinander zu lernen.<br />
WERTVOLL: Herr Marquardt, wagen wir einen<br />
Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie sich in fünf<br />
Jahren?<br />
Vor fünf Jahren wollte ich vom Wohnungsbau<br />
nichts wissen. Jetzt bin ich hier. Und das ist<br />
gut so. Vielleicht kann ich ja einen klitzekleinen<br />
Beitrag dazu leisten, das Bauen besser zu<br />
machen. Ich habe hier alles, was ich brauche, um<br />
mich weiterzuentwickeln. In Heidelberg fühle<br />
ich mich superwohl und in meinem Team sowieso.<br />
Ich bin ein sehr offener Mensch – vielleicht<br />
kann ich die Frage, wo ich in fünf Jahren bin, in<br />
fünf Jahren beantworten?<br />
WERTVOLL: Sehr gerne. Wir sprechen uns<br />
dann 2028.<br />
Vorher denken ist immer einfacher,<br />
als nachher Probleme zu lösen.
40<br />
LARS<br />
FORJAHN<br />
UNERMÜDLICHER<br />
MÖGLICHMACHER
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
41<br />
LARS FORJAHN<br />
Vorstand PRIMAKLIMA e.V. Köln, gemeinnützige NGO<br />
AN<br />
SPR<br />
UCH<br />
Vor 30 Jahren war Klima noch nicht im Kopf.<br />
Heute haben wir es im Kopf und im Herzen.<br />
Wenn jetzt noch das Handeln dazukäme ...<br />
WERTVOLL: Herr Forjahn, Sie konnten 2021<br />
das 30-jährige Bestehen von PRIMAKLIMA<br />
feiern. Und das Spendenaufkommen von<br />
51.000 DM im ersten Jahr ist auf rund<br />
4 Millionen Euro jährlich gestiegen – wer<br />
hätte vor 30 Jahren gedacht, dass diese<br />
Idee eine solche Dynamik annimmt?<br />
Der Gründer von PRIMAKLIMA hatte einen<br />
hohen Anspruch. Und große Erwartungen.<br />
Er war sich eigentlich ganz sicher: Wenn erst<br />
einmal jeder verstanden hat, dass es funktioniert,<br />
dass man CO 2<br />
aus der Luft binden kann,<br />
und dass daraus etwas so Schönes wie ein<br />
Wald entstehen kann, dann sind alle dabei. Um<br />
sich dafür politisch Rückendeckung zu holen,<br />
schickte er einen Brief an Bundeskanzler Kohl.<br />
Innerhalb von fünf Jahren – davon war er fest<br />
überzeugt – sollte die Idee der CO 2<br />
-Kompensation<br />
durch Aufforstung eine breite Unterstützung<br />
finden. So gesehen haben wir bis heute<br />
bestenfalls ein kleines Etappenziel erreicht ...<br />
WERTVOLL: Die PRIMAKLIMA Geburtstagsparty<br />
zum 30. ist pandemiebedingt ausgefallen.<br />
Aber für den Klimaschutz war Corona<br />
doch bestimmt eine extrem spannende Zeit?<br />
„Spannend“ ist das richtige Wort. Ich blicke<br />
mit gemischten Gefühlen auf die Corona-Zeit<br />
zurück: Wir haben gesehen, dass sich ökologische<br />
Systeme teilweise relativ schnell erholen.<br />
Die Emissionen gingen spürbar zurück, und<br />
wir hatten auf einmal saubereres Wasser in<br />
den Flüssen! Aber warum sollten wir uns über<br />
saubere Flüsse in Venedig freuen, wenn wir<br />
gleichzeitig eingesperrt waren und nicht dort<br />
sein konnten!
42<br />
Zum Leben gehört die Freiheit, selbst gestalten<br />
und entscheiden zu können. Was wir aus<br />
Corona mitnehmen sollten, ist die Hoffnung,<br />
dass nicht alles verloren ist. Dass wir es<br />
besser machen können – und zwar nicht,<br />
weil wir uns einsperren, sondern weil wir uns<br />
aus freien Stücken dafür entscheiden. Emissionen<br />
werden sich nicht von heute auf morgen<br />
vermeiden lassen. Wir müssen und können<br />
sie aber stetig reduzieren. Auch der Urwald<br />
lässt sich nicht ruckzuck wieder aufforsten.<br />
Aber wir können die Welt Stück für Stück so<br />
gestalten, dass sie wieder ein besserer Ort<br />
wird – auch global.<br />
WERTVOLL: Vor 30 Jahren wurden Sie oft<br />
belächelt: „Bäume pflanzen, um die Welt zu<br />
retten.“ Die Wahrnehmung heute ist eine<br />
andere – die erfolgreiche Klage von Klimaaktivisten<br />
vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
ist ein klares Signal ...<br />
Ja, endlich! Die Proteste von FRIDAYS FOR<br />
FUTURE haben Wirkung gezeigt: Weltweit<br />
haben junge Menschen ihre Angst vor den<br />
Klimaveränderungen und ihre Sorge um die<br />
eigene Zukunft zum Ausdruck gebracht.<br />
Plötzlich hat man gespürt, dass wir nicht<br />
nur von Eisbären reden, sondern auch von<br />
unserem eigenen Leben. In den vergangenen<br />
30 Jahren wurde viel in wissenschaftliche<br />
Forschung und in die Entwicklung konkreter<br />
Lösungen investiert. Dass diese Saat jetzt<br />
aufgeht, verdanken wir auch den medienwirksamen<br />
Aktionen von Klimaaktivisten.<br />
Emotionen sind so wichtig! Als PRIMAKLIMA<br />
1991 gegründet wurde, war das Thema noch<br />
nicht einmal in den Köpfen. Es wurde in der<br />
Wissenschaft diskutiert, in der Politik, auf<br />
Klimagipfeln und es hat Jahre gedauert, bis<br />
die Klimakrise ins Bewusstsein gerückt ist.<br />
Jetzt, nach 30 Jahren kommen die Emotionen:<br />
die Angst um die nächste Generation,<br />
die Sehnsucht nach einer gesunden Zukunft,<br />
das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft. Die<br />
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
ist ein guter Anfang. Es zeigt, dass die Institutionen<br />
der Gesellschaft folgen.<br />
WERTVOLL: Ein kleiner Triumph?<br />
Ein Triumph vielleicht nicht. Aber die Entscheidung<br />
kann neue Wege ebnen. Und was<br />
möglich ist, wenn der Weg frei ist, zeigen<br />
viele unserer Projekte sehr deutlich: Im Nordosten<br />
von Nicaragua haben wir ein Projekt<br />
mit 50 Kleinbauernfamilien begonnen. Dann<br />
konnten wir das Projekt auf einige tausend<br />
Familien ausweiten. Und heute sind mehrere<br />
10.000 Familien beteiligt, verteilt über das<br />
ganze Land. Wir sprechen längst nicht mehr<br />
nur über CO 2<br />
-Bilanzen, sondern über Menschen,<br />
die ihre Zukunft gestalten. Das ist kein<br />
Triumph – aber ein großes Glück.<br />
WERTVOLL: Mit PRIMAKLIMA haben Sie sich<br />
entschieden, nicht in erster Linie „gegen“<br />
Emissionen zu kämpfen, sondern „für“ eine<br />
effiziente und natürliche CO 2<br />
-Bindung durch<br />
weltweite Waldprojekte. Sie haben mehr als<br />
Mehr zu den<br />
Projekten von<br />
PRIMAKLIMA<br />
Unser Wunsch bei PRIMAKLIMA?<br />
Wir wollen überflüssig sein.<br />
Denn ohne Emission brauchen<br />
wir auch keine Kompensation.
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
43<br />
15 Millionen Bäume gepflanzt, die während<br />
ihres Wachstums mehr als 2 Millionen Tonnen<br />
CO 2<br />
binden werden ...<br />
Die Industrialisierung hat alles verändert. Vieles<br />
zum Guten: Auf einmal war Licht im Dunkeln.<br />
Man kam schneller von A nach B. Wir konnten<br />
mehr produzieren, und auch die Medizin machte<br />
unglaubliche Fortschritte. Die Kumpel in den<br />
Kohlebergwerken haben unser Land mit aufgebaut,<br />
und darauf können sie stolz sein.<br />
Die Anhäufung von Emissionen war eine logische<br />
Konsequenz. Ein Bewusstsein für die Folgen<br />
gab es nicht.<br />
Aber heute ist das Bewusstsein da – und das<br />
Wissen, was zu tun ist: Wir müssen die Emissionen<br />
mit allen Mitteln drastisch reduzieren.<br />
Zusätzlich können wir aktiv etwas tun, was sofort<br />
wirksam ist: Mit jedem Baum, den wir pflanzen,<br />
binden wir CO 2<br />
auf natürliche Weise ein! Dafür<br />
schlägt unser Herz.<br />
Das ist die DNA von PRIMAKLIMA.<br />
WERTVOLL: Kompensation ermöglicht es nicht<br />
nur Unternehmen, sondern auch jedem Einzelnen,<br />
Verantwortung für den Klimaschutz zu<br />
übernehmen. Gutes Gewissen – ohne Verzicht?<br />
Das PRIMAKLIMA-Label für Klimaneutralität ist<br />
mit sehr strengen und umfangreichen Auflagen<br />
verbunden. Es ist kein grüner Anstrich.<br />
Kompensation ist auch kein „Ablasshandel“.<br />
Es geht nicht darum, sich ein gutes Gewissen<br />
zu verschaffen. Mit dem Vorwurf des „Greenwashing“<br />
sollten wir vorsichtig sein. Wer sich<br />
intensiv mit dem Thema Kompensation auseinandersetzt,<br />
entwickelt sehr schnell ein feines<br />
Gespür für die eigene Verantwortung. Und wir<br />
wählen unsere Partner nach sehr strengen<br />
Kriterien aus. Unternehmen wie DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE erleben wir bei PRIMAKLIMA<br />
als Partner auf Augenhöhe. Gemeinsam setzen<br />
wir uns für Kompensationsprojekte ein, die wir<br />
dann langfristig und mit großem Engagement<br />
unterstützen.<br />
WERTVOLL: Weltweite Aufforstung ist ein riesiges<br />
Projekt. Bleibt dabei überhaupt noch der<br />
Blick für die kleinen Details?<br />
Was sind denn kleine Details? Wir denken vor<br />
allem an die Menschen, mit denen wir vor Ort<br />
zusammenarbeiten und Projekte entwickeln.<br />
Viele Projektideen stammen nicht von uns.<br />
Gute Ideen greifen wir gerne auf und ermöglichen<br />
durch unsere Investitionen die Umsetzung in größerem<br />
Maßstab. Ein Beispiel: Bei Aufforstungsprojekten<br />
in Nicaragua haben wir eine Technik<br />
kennen gelernt, die von indigenen Kulturen seit<br />
Jahrtausenden genutzt wird:<br />
Abgestorbene Pflanzen, Holzspäne, Blätter<br />
werden bei hohen Temperaturen verkohlt.<br />
Diese Pflanzenkohle nimmt bei Regen Wasser<br />
und Nährstoffe auf wie ein Schwamm. Und in<br />
Trockenperioden gibt sie diese kontinuierlich<br />
wieder ab. Genial für gesundes Baumwachstum.<br />
Und der Kohlenstoff ist für Hunderte von Jahren<br />
fest gebunden. So wird aus dem vermeintlichen<br />
organischen Abfall ein wertvoller Naturdünger.<br />
Ein typisches Projekt, das gemeinsam mit den<br />
Menschen vor Ort entwickelt wurde.<br />
WERTVOLL: Herr Forjahn, im Vorwort zu<br />
Ihrem Jahresbericht schreiben Sie einen Satz,<br />
der mich überrascht hat: „Das Zeitfenster<br />
für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft<br />
wird kleiner. Die Lösung ist einfach.“ Ist die<br />
Lösung einfach?<br />
Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen,<br />
die CO 2<br />
-Emissionen sind viel zu hoch, wir wollen<br />
Leben schützen und lebenswert machen, wir<br />
müssen die Natur erhalten, wir sehen unglaubliche<br />
Kosten auf uns zukommen und kämpfen<br />
gegen eine starke Lobby – nein, die Lösung ist<br />
nicht einfach. Und ja, die Lösung ist einfach.<br />
Denn wir wissen, was zu tun ist, und wir wissen,<br />
wie wir Emissionen reduzieren und CO 2<br />
einbinden<br />
können. Wir müssen es nur „tun“.<br />
WERTVOLL: Herr Forjahn, vielen Dank und viel<br />
Erfolg.<br />
mehr zu PRIMAKLIMA S. 74
44<br />
LARA<br />
KATSCHER<br />
GRÜNLIEBENDE<br />
VORDENKERIN
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
45<br />
L AR A K ATSCHER<br />
Geschäftsführerin Werner Sobek Green Technologies, Stuttgart, Nachhaltigkeitsberaterin<br />
INN<br />
OVAT<br />
ION<br />
Es gibt nur zwei Alternativen: Entweder wir<br />
hören auf zu bauen, oder wir bauen anders!<br />
WERTVOLL: Frau Katscher, was macht eine<br />
Nachhaltigkeitsberaterin?<br />
Alles. Und nichts. Es ist nicht klar definiert.<br />
Jeder weiß, was Tragwerksplanung ist, was<br />
Bauphysik ist. Aber Nachhaltigkeitsberatung<br />
ist ein sehr weiter Begriff. Allgemeine Nachhaltigkeitsberatung<br />
ist nahezu unmöglich. Wenn<br />
wir also bei Werner Sobek Green Technologies<br />
Nachhaltigkeitsberatung anbieten, dann immer<br />
für ein konkretes Projekt. Wir starten mit Workshops<br />
zu der Frage: Was bedeutet Nachhaltigkeit<br />
für dieses spezielle Projekt? Dabei gehen<br />
wir ganz offen und kreativ an die Sache ran.<br />
Am Anfang steht ein Brainstorming – oft mit<br />
sehr ungewöhnlichen und innovativen Ideen.<br />
Daraus entsteht dann ein individuelles Konzept.<br />
WERTVOLL: Klingt gut ...<br />
Moment mal. Wir sind noch nicht am Ende:<br />
Irgendwann kommen dann die gesetzlichen<br />
Regelungen und Normen dazu, und – was<br />
noch viel drastischer ist – die Kosten kommen<br />
auf den Tisch. Dann ist Schluss mit lustig, und<br />
viele Ideen fallen leider dem Rotstift zum Opfer.<br />
Aber meistens bleiben ein paar Punkte erhalten.<br />
Neue Lösungen, die über das gesetzlich<br />
Vorgeschriebene hinausgehen. Große<br />
Innovationen beginnen manchmal mit kleinen<br />
Details.<br />
WERTVOLL: Das klingt jetzt wiederum eher<br />
ernüchternd.<br />
Die ganzen neuen Begrifflichkeiten und Buchstabenkürzel,<br />
die keiner kennt, mit denen<br />
niemand etwas anfangen kann – das empfinden<br />
viele als nervig, anstrengend und unzumutbar.<br />
Ich kann den Frust verstehen. Aber<br />
statt Frust über die Vorschriften würde ich mir<br />
ein bisschen mehr Weltuntergangsstimmung<br />
wünschen: Wenn uns bewusst wäre, was auf
46<br />
dem Spiel steht, dann würden wir ganz anders<br />
über Kosten und über den Sinn von Verordnungen<br />
nachdenken. Aber natürlich nicht zu<br />
viel Weltuntergangsstimmung – Angst war<br />
noch nie ein guter Ratgeber!<br />
WERTVOLL: „Ratgeber sein“ ist Ihre Aufgabe<br />
bei „Werner Sobek Green Technologies“.<br />
Sie beraten zu grüner Energie, zu Solarenergie,<br />
Wasserkraft, Windkraft, Geothermie und<br />
Bioenergie?<br />
Ja klar. Aber nicht nur zu Energie. Wir sprechen<br />
zum Beispiel auch über grüne Fassaden:<br />
Bei dem Projekt KII in Düsseldorf haben wir<br />
die Fassade mit einer über 8 Kilometer langen<br />
Hecke mit 30.000 Hainbuchen bepflanzt –<br />
das geht weit über das hinaus, was man bisher<br />
als Fassadenbegrünung kennt. Das Gebäude<br />
überrascht und fasziniert. Es tut gut, dieses<br />
Grün in dieser Intensität mitten in der Stadt zu<br />
sehen. Es steigert aber nicht nur die Lebensqualität<br />
– die Pflanzen sorgen auch für ein<br />
gesundes Mikroklima: Durch Verdunstungskühlung<br />
tragen sie zur Reduktion der Lufttemperatur<br />
bei und sie absorbieren Schall –<br />
gut für die Stadt-Akustik. Und was gerade in<br />
einer Metropole wie Düsseldorf ein relevantes<br />
Thema ist: Die Fassadenbegrünungen binden<br />
wirkungsvoll Feinstaub.<br />
WERTVOLL: Der ökologisch nachhaltigen<br />
Lösung stehen mit Sicherheit ein extremer<br />
Planungsaufwand und eine hochkomplexe<br />
Tragwerkskonstruktion und Gebäudetechnik<br />
gegenüber. Ein Dilemma?<br />
Ja, absolut. Was man auf jeden Fall kritisch<br />
betrachten sollte, sind die Materialaufwendungen<br />
für die Konstruktion und die Bewässerungstechnik.<br />
Die grauen Emissionen sind<br />
wesentlich höher als bei einer klassischen<br />
Fassade. Aber genau hier liegt der Schwerpunkt<br />
meiner Arbeit als Nachhaltigkeitsberaterin.<br />
Ich versuche, ein Bewusstsein für den<br />
Gesamtkontext zu wecken: Was hat mehr<br />
Gewicht – die mikroklimatischen Vorteile<br />
für das Stadtklima, oder die höheren grauen<br />
Emissionen? „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es<br />
nicht. Bei innerstädtischen Projekten werden<br />
die mikroklimatischen Aspekte immer eine<br />
wichtige Rolle spielen – ein Projekt auf der<br />
grünen Wiese würde man anders bewerten.<br />
Pilotprojekte wie KII sind immer eine Art „Zukunftswerkstatt“.<br />
Sie sind noch einzigartig. Und<br />
gerade deshalb lernen wir bei diesen Projekten<br />
unglaublich viel Neues. Und wenn wir alles<br />
messen und validieren können, wenn wir sehen,<br />
was die klimatischen Auswirkungen der Begrünung<br />
für beispielsweise die tatsächliche Kühllast<br />
des Gebäudes bedeuten, dann gewinnen<br />
wir wahnsinnig wertvolle Erkenntnisse, die wir<br />
in die nächsten Projekte mit einfließen lassen.<br />
WERTVOLL: Aber „Green Technology“<br />
ist mehr als nur „Fassadenbegrünung“ ...<br />
Wir verstehen unter Green Technologies innovative<br />
Energie- und Nachhaltigkeitskonzepte.<br />
Dabei verfolgen wir einen integralen Ansatz:<br />
alle Anforderungen aller Planer mit einzubeziehen<br />
und daraus dann das Optimum zu<br />
schaffen. Tragwerksplaner, Haustechniker,<br />
Bauphysiker, Fassadenplaner, Architekten.<br />
Lösungen entstehen immer gemeinsam mit<br />
dem Wissen aller Fachdisziplinen. Auch Projektentwickler<br />
wie DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
sind in diesen Prozess frühzeitig mit eingebunden,<br />
damit der hohe Qualitätsanspruch<br />
auch beim Thema Nachhaltigkeit konsequent<br />
umgesetzt wird. Ein wertvolles Tool für diese<br />
gemeinsamen Projekte sind Gebäudesimulationen,<br />
die uns helfen, den Betrieb der Gebäude<br />
möglichst realistisch abzubilden. Damit sind<br />
wir nicht länger auf standardisierte Normen,<br />
Regelwerke, Tabellen und Rechenverfahren<br />
angewiesen. Wir können interaktiv alle Aspekte<br />
betrachten, wie Tageslicht, Energieeffizienz,<br />
Emissionen, aber auch Komfort – unsere<br />
Entscheidungen im Planungsprozess basieren<br />
damit von Anfang an auf einem vollumfänglichen<br />
Wissen. Ein weiteres wertvolles Tool ist<br />
BIM: Mit BIM können wir zum Beispiel präzise<br />
dokumentieren, welche Materialien wo und wie<br />
verbaut worden sind. Wir sind zukünftig in der<br />
Lage, einen vollständigen Gebäude-Ressourcen-Pass<br />
zu erstellen. So wird jedes Gebäude<br />
zur potenziellen Rohstoffquelle. Mit Blick auf<br />
nachhaltigen Rückbau und ein fundiertes<br />
Recyclingkonzept ist das ein wirklich geniales<br />
Instrument. Schade, dass uns das heute bei<br />
alten Bestandsgebäuden noch nicht zur Verfügung<br />
steht.
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
47<br />
Vielleicht würde uns ein bisschen mehr<br />
Weltuntergangsstimmung ganz guttun.<br />
Wir würden dann manches mit anderen<br />
Augen sehen.<br />
Mehr zu den 17 Thesen<br />
zur Nachhaltigkeit<br />
WERTVOLL: In Werner Sobeks „17 Thesen zur<br />
Nachhaltigkeit“ heißt es: „Die große Tragödie<br />
der Menschheit besteht darin, dass CO2<br />
durchsichtig und geruchlos ist.“ Wie kann es<br />
uns gelingen, das Nicht-Sichtbare im Blick zu<br />
behalten?<br />
Das ist tatsächlich die größte Schwierigkeit.<br />
„Sichtbar“ sind Regelwerke und Vorschriften.<br />
Nach denen wird gebaut, und das Bewusstsein<br />
für Nachhaltigkeit endet oft genau da, wo die<br />
Vorschriften enden. Solange Betriebsemissionen<br />
und graue Emissionen nicht reglementiert<br />
sind, zählen sie nicht. Als Nachhaltigkeitsberaterin<br />
habe ich mir zur Aufgabe gemacht, das<br />
Unsichtbare sichtbar zu machen. Wir müssen<br />
uns unserer Verantwortung bewusst werden<br />
und sollten nicht warten, bis die Gesetzgebung<br />
unser Handeln erzwingt und unverantwortliches<br />
Handeln bestraft oder nachhaltiges Handeln<br />
durch Fördergelder belohnt. Für einen grundlegenden<br />
Werte-Wandel im Bauwesen brauchen<br />
wir mehr als das. Wir brauchen ein echtes<br />
Verständnis für komplexe Zusammenhänge.<br />
Und wir brauchen Mut, neue Wege zu gehen.<br />
WERTVOLL: Was bedeutet das konkret?<br />
Alle Ideen, Visionen und Konzepte eines nachhaltigen<br />
Gebäudes sind reine Utopie. Solange,<br />
bis wir es gebaut haben! Bis wir den Beweis<br />
erbracht haben, dass die innovativen Konzepte<br />
auch in der Praxis funktionieren – und nicht<br />
nur auf dem Papier. Werner Sobek ist diesen<br />
nächsten Schritt schon vor vielen Jahren<br />
gegangen: In Stuttgart haben wir am Steilhang<br />
des Talkessels unser viergeschossiges<br />
Experimentalhaus R128 gebaut. Ein emissionsfreies<br />
Nullheizenergie-Gebäude, vollständig<br />
verglast mit Dreifachverglasung und mit einer<br />
speziellen Klimaschutzfolie. Durch die Beschichtung<br />
und die Befüllung der Scheibenzwischenräume<br />
mit Edelgas werden bei hervorragenden<br />
Lichtdurchlässigkeitswerten extrem hohe<br />
Wärmeschutzwerte mit sehr niedrigem U-Wert<br />
erreicht. Eine Aufheizung des Wohnraumes im<br />
Sommer bzw. eine Auskühlung im Winter wird<br />
so verhindert. Das Gebäude ist modular aufgebaut.<br />
Mit seiner Konstruktion durch Steck- und<br />
Schraubverbindungen ist es leicht auf- und<br />
abbaubar – und vollkommen recyclingfähig.<br />
Die Geschossdecken aus Holzplatten sind zwischen<br />
den Deckenträgern eingeschoben. Versorgungsschächte<br />
bündeln alle Leitungen für<br />
Strom, Kommunikation, Frisch- und Abwasser –<br />
es gibt keine Unterputzsysteme. Der Strom für<br />
den Antrieb der mechanischen Belüftung und<br />
der Wärmepumpe wird von den auf dem Dach<br />
installierten Photovoltaikelementen abgedeckt.<br />
Ein Erdwärmetauscher unterhalb der Fundamentplatte<br />
wird zur Frischluftvorwärmung<br />
und -kühlung genutzt. Vision wird Wirklichkeit.<br />
Dabei bewegen wir uns nicht nur funktional,<br />
sondern auch formal auf höchstem Niveau.<br />
Das beweist auch unser Forschungsprojekt<br />
NEST UMAR in der Schweiz. UMAR steht<br />
für „Urban Mining And Recycling“. Es ist ein<br />
Beispiel dafür, wie attraktiv, ästhetisch und<br />
faszinierend schön ein Gebäude sein kann, das<br />
ausschließlich aus wiederverwendeten Baustoffen,<br />
recyclingfähigen oder kompostierbaren<br />
Materialien besteht. Neue technische Lösungen<br />
und alternative Bauweisen vorantreiben mit dem<br />
Sinn für Ästhetik – das sehen wir als Ansporn<br />
und Motivation.<br />
WERTVOLL: Frau Katscher, vielen Dank für<br />
das Gespräch.
48<br />
UWE<br />
STURM<br />
PRAXISBEWÄHRTER<br />
TEAMPLAYER
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
49<br />
UWE STURM<br />
Gesellschafter & technischer Geschäftsführer C&U Sturm GmbH, Harthausen<br />
TEA<br />
MG<br />
EIST<br />
1.000 Quadratmeter Oberputz an einer Fassade<br />
und 40 Mann gleichzeitig auf dem Gerüst –<br />
das ist Teamarbeit.<br />
WERTVOLL: Herr Sturm, warum ist der Beruf<br />
des Malers und Stuckateurs der schönste, den<br />
es gibt?<br />
Bei der aktuellen Wirtschaftslage bin ich mir gar<br />
nicht mehr sicher, ob es wirklich der schönste<br />
Beruf ist. Aber es stimmt schon: Jedes Projekt,<br />
jeder Kunde, jedes Haus ist anders. Jeder<br />
Architekt und jeder Bauherr hat seine eigenen<br />
Vorstellungen und Erwartungen. Als Maler und<br />
Stuckateure sind wir die Profis für die Fassade,<br />
für das Gesicht des Gebäudes. Das ist etwas<br />
ganz Besonderes. Vor allem bei Großprojekten,<br />
die unser Hauptgeschäft sind.<br />
WERTVOLL: Auf Ihrer Website schreiben Sie<br />
von „Raumträumen und Lebensräumen“. Was<br />
sind Ihre „Lieblingsräume“?<br />
(lacht) Am liebsten gar keine Räume. Raus in<br />
die Natur. Mit dem Mountainbike von Speyer<br />
nach Neustadt durch den Pfälzer Wald – das<br />
ist das Schönste, was ich mir nach einer stressigen<br />
Woche vorstellen kann.<br />
WERTVOLL: 1989 haben Sie mit Ihrer Schwester<br />
den elterlichen Maler- und Stuckateurbetrieb<br />
von Ihrem Vater übernommen und in die<br />
C&U Sturm GmbH überführt. 1989 – das Jahr<br />
der ganz großen Veränderungen ...<br />
Ja, das war ein großer Schritt. Wir sind zwar<br />
beide als Kinder eines Stuckateuermeisters<br />
groß geworden, aber eigentlich waren wir<br />
„Neulinge“. Das hieß für uns: Meisterschule und<br />
Einarbeitung. Ich kürze mal ein bisschen ab:<br />
Wir sind gewachsen – Jahr für Jahr zweistellig.
50<br />
Und zwar aus strategischen Gründen:<br />
Es gibt nicht viele regionale Stuckateurbetriebe,<br />
die groß genug und in der Lage<br />
sind, für DEUTSCHE WOHNWERTE ein<br />
Projekt wie AM FLUSS in Speyer zu<br />
realisieren. Und genau das ist es, was wir<br />
wollen – und was wir wirklich gut können.<br />
Und spätestens mit Corona sind wir echt<br />
sturmerprobt! Totale Flaute, extreme Auslastung,<br />
explodierende Preise. Es gibt zwei<br />
Dinge, die uns in dieser Zeit festen Halt<br />
gegeben haben: Unser starkes Team und<br />
unsere Kunden, die uns wirklich als Partner<br />
sehen. Ein Wort ist ein Wort. Und eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit ist die beste<br />
Basis für den gemeinsamen Projekterfolg.<br />
WERTVOLL: Eine neue Herausforderung<br />
ist hinzugekommen: Das Stichwort<br />
„Nachhaltigkeit“ war für Ihren Vater und<br />
Großvater wahrscheinlich lange nicht so<br />
präsent wie für Sie heute.<br />
Nein, sie kannten das Wort nicht einmal.<br />
So richtig präsent ist das Thema für uns<br />
als Unternehmen erst seit fünf Jahren.<br />
Gerade in öffentlichen Gebäuden verändern<br />
sich die Materialien und die Arbeitsweisen<br />
grundlegend: Produkte müssen frei von<br />
Bioziden und Fungiziden sein. Sie müssen<br />
50 Jahre halten, alles muss trennbar<br />
und recycelbar rückbaufähig sein – das<br />
sind ganz neue Anforderungen. Und es<br />
ist tatsächlich auch finanziell eine echte<br />
Investition in die Zukunft. Denn teilweise<br />
verdoppeln sich die Kosten durch die<br />
neuen Materialien und Techniken. Dabei ist<br />
der Gedanke der Nachhaltigkeit nicht neu:<br />
Wir haben zwei Restauratoren im Team<br />
und durften schon viel am Speyerer Dom<br />
arbeiten. Nach historischen Rezepten und<br />
unter strenger Aufsicht der obersten Denkmalbehörde<br />
– und ich bin immer wieder<br />
erstaunt, in welch gutem Zustand dieses<br />
Bauwerk nach fast 1.000 Jahren noch ist.<br />
Okay – über die Energiebilanz beim Heizen<br />
sollten wir nicht reden, aber die Baustoffe<br />
sind großartig.<br />
WERTVOLL: Das heißt, am besten „back<br />
to the roots“, zurück zu Ziegelsteinen<br />
und Lehmputz?!<br />
Schauen Sie sich beim Projekt AM FLUSS<br />
in Speyer die Ziegelfassaden an. Das ist<br />
moderne Fassadengestaltung vom Allerfeinsten.<br />
Eine perfekte Kombination aus<br />
Gestaltung, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit.<br />
Traditionelle Techniken sind noch<br />
lange nicht aus dem Rennen: Bei uns an<br />
der Weinstraße setzen wir bei vielen Projekten<br />
Kalkputze und Lehmputze ein –<br />
das Raumklima ist fantastisch! Und wir<br />
entdecken heute neu, welches Potenzial<br />
in ökologischen Baustoffen wie Flachs und<br />
Stroh steckt. Oder Dämmungen aus Hanf.<br />
Die sind total im Kommen. Super robust,<br />
diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend –<br />
moderne Hightechwerkstoffe aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Absolut genial.<br />
WERTVOLL: Und das Thema Ökologie<br />
ist ja mit Blick auf Nachhaltigkeit von<br />
entscheidender Bedeutung.<br />
Das ist richtig und wichtig. Aber auch einen<br />
anderen Aspekt sollten wir nicht aus den<br />
Augen verlieren: Wenn wir Nachhaltigkeit<br />
als Zukunftsfähigkeit sehen, dann sind<br />
Werte wie Verlässlichkeit, Verbindlichkeit<br />
und Vertrauen extrem wichtig. Schon seit<br />
langer Zeit arbeiten wir immer wieder mit<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE und den beauftragten<br />
Generalunternehmen als Partner<br />
zusammen. Klar, die Arbeit in diesem Team<br />
kann durchaus herausfordernd sein: Nie<br />
ist etwas 0815, immer geht es um höchst<br />
anspruchsvolle, hochästhetische Lösungen.<br />
Wir realisieren Fassaden, die wir so noch
VOM NACHDENKEN ÜBER NACHHALTIGKEIT<br />
ZUM TUN<br />
51<br />
nie im Leben umgesetzt haben: ungewöhnliche<br />
Materialkombinationen, spektakuläre<br />
Details, extrem niedrige Toleranzen. Das<br />
ist nur möglich, weil wir unter unseren 100<br />
Mitarbeitern ein Team von Spezialisten<br />
haben, das auch außergewöhnliche Anforderungen<br />
souverän meistert.<br />
WERTVOLL: Sie haben das starke Team<br />
angesprochen: Wenn wir von sozialer<br />
Nachhaltigkeit sprechen, dann steckt in<br />
Ihren Zahlen schon eine ganze Menge Zukunftsfähigkeit:<br />
Sie beschäftigen derzeit<br />
ca. 170 Fachkräfte in 100 laufenden Projekten.<br />
Mehr als 100 junge Leute haben<br />
Sie bereits zu Malern und Stuckateuren<br />
ausgebildet. Wohin geht die Reise?<br />
So gesehen waren wir schon immer sehr<br />
nachhaltig. Aber früher hat man das halt<br />
nicht so genannt. Eigentlich finde ich<br />
persönlich den Begriff „Zukunftsfähigkeit“<br />
viel schöner. Aber die Zukunft wird nicht<br />
einfach: Eine Generation erfahrener Mitarbeiter<br />
kommt ins Rentenalter – und seit<br />
zwei, drei Jahren bekommen wir hier in der<br />
Region keine Azubis mehr. Wir sind so froh,<br />
dass wir viele Mitarbeiter aus Ungarn oder<br />
aus Rumänien bei uns haben. Was würden<br />
wir ohne sie tun? Aber auch wenn unser<br />
Team international zusammengesetzt ist –<br />
bei unseren Projekten ist uns die Regionalität<br />
sehr wichtig: Wir haben kurze Anfahrtsund<br />
Lieferwege, ein Bauleiter kann mehrere<br />
Projekte in der Metropolregion gleichzeitig<br />
betreuen. Das halten wir für eine gute und<br />
praktikable Lösung. Und aus ökologischer<br />
Sicht könnte es kaum einen besseren Weg<br />
geben.<br />
WERTVOLL: Herr Sturm, „letzte Generation“<br />
oder „Next Generation“?<br />
„Next Generation“. Ganz klar. Ich war Radrennfahrer.<br />
Heute fährt mein Sohn Radrennen.<br />
Und ich sehe, welches Potenzial in<br />
dieser jungen Generation steckt. Welches<br />
Durchhaltevermögen und welche Leidenschaft<br />
sie mitbringen. Ob sich unser Business<br />
so weiterentwickelt, wie wir uns das<br />
vorstellen und wünschen, weiß niemand.<br />
Aber ich sehe eine Generation, die sich den<br />
Herausforderungen stellt, die neue Wege<br />
sucht und findet. Das macht mir Mut.<br />
WERTVOLL: Herr Sturm, vielen Dank<br />
für das Gespräch und viel Erfolg für die<br />
Zukunft.<br />
Back to the roots: Alte Materialien<br />
wie Kalk- und Lehmputz sind wieder<br />
im Kommen. Und neue Materialien aus<br />
Hanf haben eine große Zukunft.<br />
Mehr zur<br />
C&U Sturm GmbH
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
HEIMATUFER &<br />
BEAUFORT<br />
Ludwigshafen<br />
/ Wohnen<br />
Wiese<br />
Wasser<br />
Das Rheinufer Süd in Ludwigshafen<br />
steht für moderne Architektur<br />
in maritimem Flair. Mit HEIMAT-<br />
UFER hat die DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE hier ein Gesamtquartier<br />
geschaffen, das sich harmonisch<br />
in diese Umgebung einfügt und<br />
gleichzeitig ein architektonisches<br />
Leuchtturmprojekt darstellt. 2022<br />
wurde HEIMATUFER nun fertiggestellt.<br />
Spätsommer 2022: Die ersten Mieter finden<br />
im Quartier HEIMATUFER ihr neues Zuhause.<br />
Alle Abnahmen und Übergaben wurden<br />
gemeinsam mit der Qualitätssicherung von<br />
TÜV Süd durchgeführt. Parallel zur Fertigstellung<br />
wurden auch die Außenanlagen und<br />
der Quartiersplatz vor BEAUFORT BY HEI-<br />
MATUFER fertiggestellt. Ende <strong>2023</strong> hat die<br />
Stadt Ludwigshafen begonnen, die öffentlichen<br />
Flächen entlang der Rheinallee und der<br />
Max-Bill-Straße herzustellen. Das gesamte<br />
Quartier wird sich nun zügig in das Stadtbild<br />
einfügen.
LUDWIGSHAFEN<br />
HEIMATUFER<br />
53<br />
HEIMATUFER –<br />
einzigartige Wohnlage<br />
mit fließendem Übergang<br />
zum Rheinufer<br />
CALLWEY-VERLAG<br />
AUSZEICHNUNG<br />
WOHNBAUTEN<br />
DES JAHRES <strong>2023</strong><br />
Uferpromenade, Baumallee,<br />
Wiesen, Spielplätze –<br />
ein Paradies für Familien.<br />
Glücklich wohnen am Wasser: peisgekrönte<br />
Architektur, inspirierende Aussichten, niveauvolle<br />
Ausstattungsdetails, hochwertige Außenanlagen,<br />
kreative Extras wie die eigene<br />
Postpaketstation und der „Hundewaschplatz“ –<br />
was will man mehr?
54<br />
Bestnoten in Sachen Energieeffizienz: Alle Gebäude<br />
werden mit Fernwärme versorgt. Und damit die Wärme<br />
dort bleibt, wo sie hingehört, sind die Häuser rundum<br />
wärmegedämmt. Sowohl die Fassaden als auch die<br />
Fensterelemente mit ihrer Wärmeschutzverglasung<br />
sorgen für geringe Wärmeverluste. Die Photovoltaikanlage<br />
nutzt die Energie der Sonne und erzeugt Strom<br />
für das Quartier. Dadurch ist die CO 2 -Jahresbilanz<br />
des Ensembles rechnerisch ausgeglichen. Das bedeutet,<br />
dass die Gebäude in Bezug auf den gemeinsam<br />
benötigten Strombedarf klimaneutral sind.<br />
Auch die nachhaltige Mobilität steht im Fokus: Durch<br />
die Kooperation mit dem kommunalen Energieversorger<br />
TWL sind alle Stellplätze in den Tiefgaragen für<br />
Elektromobilität vorbereitet und lassen sich jederzeit<br />
mit einer Wallbox ausstatten.<br />
Ein öffentlich zugänglicher<br />
Quartiersplatz schafft<br />
einen fließenden Übergang<br />
zur Promenade als Ort<br />
der Begegnung.<br />
Das Projekt wurde beim Award „Wohnbauten des Jahres“<br />
des Callwey Verlags in mehreren Kategorien<br />
ausgezeichnet. So erhielt BEAUFORT BY HEIMATUFER<br />
eine Auszeichnung in der Kategorie „Innovative Fassade“.<br />
Dabei überzeugte die spannende Glas-Metall-Fassade<br />
von Eike Becker_Architekten aus Berlin die Jury. Zudem<br />
erhielt das gesamte HEIMATUFER-Quartier eine Auszeichnung<br />
in der Kategorie „Quartiersentwicklung“.<br />
Ein traumhafter Ausblick aufs<br />
Wasser und aufs Mannheimer<br />
Schloss. Und eine traumhafte<br />
Energiebilanz ...<br />
HEIMATUFER<br />
KfW 55, EnEV 2009<br />
KfW 70, EnEV 2009<br />
EnEV 2009 (Neubau)<br />
EnEV 2009 (Altbau)<br />
Jahres-Primärenergieverbrauch in kWh/(m 2 a)<br />
Durchsch nittlicher Verbrauch der Häuser bis 19 84<br />
0 25 5 0 75 1 00 1 25 1 50 1 75 2 00 225 > 250
LUDWIGSHAFEN<br />
HEIMATUFER<br />
55<br />
FAKTEN<br />
HEIMATUFER &<br />
BEAUFORT BY<br />
HEIMATUFER<br />
Architekten:<br />
EIKE BECKER_ARCHITEKTEN,<br />
BERLIN<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
ST RAUM A., BERLIN<br />
Wohneinheiten: 127<br />
Wohnflächen: ca. 45–150 m 2<br />
Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />
Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />
ATELIER-WOHNUNGEN,<br />
PENTHOUSE- UND TOWN-<br />
HOUSE-WOHNUNGEN<br />
Gewerbeflächen: ca. 500 m 2<br />
Fertigstellung: 2022<br />
/ Funktion<br />
Form<br />
Großartige Fassade.<br />
Und auch beim Blick<br />
hinter die Fassade<br />
alles bestens: Das<br />
Bau-Controlling<br />
durch den TÜV Süd<br />
garantiert eine geprüfte<br />
und zertifizierte<br />
Qualitätssicherung<br />
in allen<br />
technischen Details.<br />
Faszination
Architektur gibt dem Gebäude ein Gesicht. Die Innenarchitektur<br />
eine Seele. Erst das harmonische Zusammenspiel von außen und<br />
innen, von Raum und Design schafft ein individuelles Wohngefühl<br />
in den eigenen vier Wänden. Das ist die gemeinsame Philosophie<br />
von DEUTSCHE WOHNWERTE und Freisberg Wohnbedarf – und<br />
die Grundlage einer langjährigen Kooperation.<br />
Seit nahezu 100 Jahren steht<br />
Freisberg Wohnbedarf für<br />
exklusives Interior Design.<br />
Mit seinen Innenarchitekten<br />
schafft Freisberg einzigartige<br />
und anspruchsvolle<br />
Wohnwelten.
KOOPERATION<br />
FREISBERG<br />
57<br />
Die<br />
inneren<br />
WERTE<br />
Mehr über<br />
Freisberg<br />
Ein Raum ist viel mehr als nur „vier Wände“.<br />
Wie wirkt das natürliche Licht im Raum?<br />
Welche Blickachsen gibt es? Wie ist das<br />
Zusammenspiel der Räume? Wie lassen<br />
sich Wohn- und Funktionsbereiche optimal<br />
anordnen? Das alles lässt sich nur vor Ort<br />
sehen, erleben und erspüren. Was brauchen<br />
die neuen Wohneigentümer? Was wünschen<br />
sie sich? Was entspricht ihrem Geschmack<br />
und Budget? Für Freisberg sind die Antworten<br />
auf diese Fragen Grundlage für alles: für<br />
die Bedarfsanalyse, Konzeption, Planung und<br />
3D-Visualisierung der eingerichteten Wohnung<br />
– und natürlich für eine erste Auswahl<br />
von Materialien, Möbeln und Accessoires.<br />
Diese individuelle Planungsleistung ist für<br />
Kunden der DEUTSCHE WOHNWERTE als<br />
exklusive Serviceleistung kostenlos und<br />
unverbindlich. Kommt es zu einer Beauftragung,<br />
dann begleitet Freisberg die gesamte<br />
Inneneinrichtung von der Lieferung und<br />
Montage bis zur handwerklichen Umsetzung<br />
von Sonderanfertigungen und Einbauten.<br />
Mit viel Erfahrung und Liebe zum Detail koordinieren<br />
die Experten von Freisberg jedes<br />
Wohnprojekt – von der ersten Idee bis zum<br />
Tag des Einzugs.
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
AM FLUSS<br />
LOOP_SIDE<br />
Speyer<br />
CALLWEY-VERLAG<br />
AUSZEICHNUNG<br />
WOHNBAUTEN<br />
DES JAHRES <strong>2023</strong><br />
Die lebendige Fassadenstruktur macht es zu einem echten Blickfang<br />
und trägt zum Spannungsbogen des gesamten Quartiers bei. LOOP_<br />
SIDE von Eike Becker_Architekten ist das dritte von fünf Wohnquartieren.<br />
Es grenzt an den öffentlichen Quartiersplatz an und wird<br />
so zum Mittelpunkt im Herzen des Wohnviertels. Mit dem imposanten<br />
Tower-Penthouse verfügt LOOP_SIDE als einziges Quartier des<br />
Wohnviertels AM FLUSS in Speyer über eine sechste Wohnetage.
SPEYER AM FLUSS 59<br />
LOOP_SIDE – das Quartier<br />
in atemberaubender<br />
Lage an der Spitze<br />
der Rheinschleife<br />
From Loop<br />
with love
60<br />
Roof_Gardening:<br />
großzügige Dachterrassen<br />
mit Privatgärten.<br />
Klare Kante: Der Wechsel<br />
aus Erkern und Balkonen ist<br />
für die Fassaden prägend.<br />
Imposanter Auftritt: Die<br />
markante Architektursprache<br />
ist die Handschrift des renommierten<br />
Büros Eike Becker_<br />
Architekten aus Berlin.
SPEYER<br />
AM FLUSS<br />
61<br />
Mit LOOP_SIDE konnte DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE im Frühjahr 2022<br />
bereits das dritte von fünf Wohnquartieren<br />
AM FLUSS abschließen<br />
und an die Bewohner übergeben.<br />
LOOP_SIDE<br />
Room Tour<br />
Pünktlich zum Einzug der neuen Eigentümer<br />
in LOOP_SIDE wurden auch die<br />
Außenanlagen fertiggestellt: von den<br />
idyllischen Gärten der Gartenwohnungen<br />
bis zu den vier großzügigen Dachgärten<br />
der Penthouse-Wohnungen mit ihrem spektakulären<br />
Ausblick auf die Rheinschleife.<br />
Im Rahmen der Fertigstellung von LOOP_<br />
SIDE wurde auch mit der Gestaltung des<br />
zentralen Quatiersplatzes begonnen, der<br />
sich zwischen LOOP_SIDE und dem vierten<br />
Quartier SQUARE_SIDE befindet. Er soll<br />
das Wohnviertel zum Rhein hin öffnen und<br />
die Bürger über eine autofreie Flaniermeile<br />
direkt in den späteren Rheinuferpark leiten.<br />
Auf den Zuwegungen wurden hochwertige<br />
Klinker verlegt, die sich harmonisch<br />
in das Gesamtensemble einfügen. Auch<br />
an den Fassaden sind im gesamten Quartier<br />
Wasserstrichklinker verbaut – über<br />
200.000 Stück allein in LOOP_SIDE!<br />
Im Inneren setzt sich<br />
der hohe Qualitätsanspruch<br />
fort.
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
AM FLUSS<br />
SQUARE_SIDE<br />
Speyer<br />
AM FLUSS<br />
SQUARE_SIDE<br />
FERTIGSTELLUNG<br />
<strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />
Mit der Fertigstellung des vierten Bauabschnitts<br />
SQUARE_SIDE biegt das Quartier AM FLUSS nun<br />
endgültig auf die Zielgerade ein. Und mit „RIVA“<br />
erhält der Quartiersplatz ein weiteres Highlight ...<br />
SQUARE_SIDE ist das vierte von fünf Quartieren von AM FLUSS mit<br />
84 Mietwohnungen zwischen 45 m² bis 200 m² Wohnfläche. Es liegt am<br />
Rheinuferpark sowie einer autofreien Spielgasse und grenzt an den<br />
lebhaften Quartiersplatz, das Zentrum des Wohnviertels AM FLUSS.<br />
Besonderes Highlight ist das Bistro als Aperitivo-Bar, Café und Eisdiele<br />
direkt am Rheinuferpark mit über 300 m² Außenfläche.
Vier gewinnt und<br />
mit RIVA gewinnt<br />
AM FLUSS an Flair<br />
SPEYER<br />
AM FLUSS<br />
63<br />
SQUARE_SIDE ist das einzige Quartier<br />
AM FLUSS, das über ein U-förmiges<br />
Hauptgebäude und einen urbanen<br />
Solitär verfügt, der sich durch einen<br />
gedrehten Kubus im Obergeschoss<br />
auszeichnet. Als Ergänzung zu den<br />
anderen Quartieren wurde SQUARE_<br />
SIDE nicht im Teileigentum veräußert.<br />
Es bietet neben 84 Mietwohnungen,<br />
die alle mit sehr hochwertigen Einbauküchen<br />
ausgestattet wurden, auch<br />
eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss.<br />
Nachdem das Quartier zum Jahreswechsel<br />
23/<strong>24</strong> baulich fertiggestellt<br />
wurde, füllt es sich nun mit Leben.<br />
Bistro und Eis am Rhein. Seit Anfang 20<strong>24</strong> gibt es auf<br />
dem Quartiersplatz das gemütliche Bistro „RIVA - A little<br />
piece of Italy“. Die italienisch inspirierte Aperitivo-Bar<br />
mit Café wird vom Speyerer Gastronomen Dario Tolone<br />
betrieben. Neben einem abwechslungsreichen Frühstücksangebot<br />
bietet er hier auch kleinere Speisen und Snacks<br />
sowie selbstgemachtes Eis an.<br />
Dario Tolone
PROJEKT IM BAU<br />
AM FLUSS<br />
WATER_SIDE<br />
Speyer<br />
Bei WATER_SIDE ist der<br />
Name Programm:<br />
die unmittelbare<br />
Nähe zum Rheinufer.
SPEYER<br />
AM FLUSS<br />
65<br />
WATER_SIDE:<br />
nur einen Steinwurf<br />
vom Wasser entfernt<br />
AM FLUSS<br />
WATER_SIDE<br />
FERTIGSTELLUNG 20<strong>24</strong><br />
Mit WATER_SIDE, dem fünften und<br />
letzten Bauabschnitt, findet AM FLUSS<br />
20<strong>24</strong> seine Vollendung.<br />
Es ist der „kleine Bruder“ von PORT_SIDE,<br />
dem ersten Quartier AM FLUSS. Beide<br />
Quartiere tragen die Handschrift von Böge<br />
Lindner K2 Architekten mit Fassaden, die<br />
in den gleichen Klinkerfarben erstrahlen.<br />
Wie PORT_SIDE wurde auch WATER_SIDE<br />
als winkelförmiger Gebäudekomplex mit<br />
freistehendem Solitärgebäude konzipiert.<br />
Zum Jahresende <strong>2023</strong> konnte bereits der<br />
Rohbau fertiggestellt werden. Parallel zu<br />
den Dämmarbeiten an der Fassade ist der<br />
Innenausbau in vollem Gange: Neben den<br />
Putz- und Malerarbeiten wurde in ersten<br />
Einheiten bereits das Parkett verlegt. Die<br />
Fertigstellung der 59 Wohnungen mit 2 bis<br />
5 Zimmern ist für Spätherbst 20<strong>24</strong> geplant.
66<br />
Wenn das Gerüst bei WATER_SIDE abgebaut ist und<br />
der provisorische Hochwasserschutz auf der gesamten<br />
Länge des neuen Wohnviertels entfernt ist, dann beginnen<br />
die abschließenden Arbeiten am Rheinuferpark<br />
entlang der Promenade.<br />
FAKTEN<br />
AM FLUSS<br />
Architekten:<br />
Q1 PORT_SIDE<br />
BLK2 ARCHITEKTEN,<br />
HAMBURG<br />
Q2 PARK_SIDE<br />
KFWM ARCHITEKTEN,<br />
KARLSRUHE<br />
Q3 LOOP_SIDE<br />
EIKE BECKER_ARCHITEKTEN,<br />
BERLIN<br />
Q4 SQUARE_SIDE<br />
KCAP ARCHITECTS & PLANNERS,<br />
ROTTERDAM/ZÜRICH<br />
Q5 WATER_SIDE<br />
BLK2 ARCHITEKTEN,<br />
HAMBURG<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
TOPOTEK 1, BERLIN<br />
Wohneinheiten: ca. 350<br />
Wohnfläche: ca. 30–200 m 2<br />
Wohnungsmix: 1 BIS 5 ZIMMER<br />
Wohnformen: ETAGEN- UND<br />
PENTHOUSE-WOHNUNGEN
SPEYER<br />
AM FLUSS<br />
67<br />
Konzipiert, geplant und gestaltet werden die Parkanlagen von<br />
TOPOTEK 1 Landschaftsarchitekten Berlin. Der letzte Abschnitt<br />
des Parkes wird voraussichtlich 2025 an die Stadt Speyer übergeben.<br />
Die Bewohner AM FLUSS, die Bürger und Besucher von<br />
Speyer erwartet ein traumhafter Park am Wasser mit viel Natur,<br />
Spiel- und Bewegungsangeboten für alle Generationen und herrlichen<br />
Ruhezonen mit Blick auf den Rhein.<br />
AM FLUSS<br />
am Ziel
PROJEKT IM BAU<br />
KÖNIGSKINDER<br />
SPINELLI<br />
Mannheim<br />
Im neuen Stadtteil Spinelli entsteht ein lebendiges charakterstarkes<br />
Biotop als klimaneutraler Bau – ökobilanziert nach<br />
den Kriterien der DGNB. Der CO 2 -Fußabdruck wird über den<br />
gesamten Planungs- und Bauprozess hinweg reduziert und im<br />
Rahmen einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein<br />
PRIMAKLIMA kompensiert.<br />
B!WRD AWARD<br />
FINALIST <strong>2023</strong><br />
PROJEKTENT-<br />
WICKLERPREIS<br />
DES BFW<br />
Grün.<br />
Durch und durch.
MANNHEIM<br />
KÖNIGSKINDER<br />
69<br />
Grünes Herz<br />
im grünen<br />
Gewand<br />
Das Stadtteilzentrum KÖNIGSKINDER auf dem Spinelli-Areal<br />
bietet nach Fertigstellung insgesamt 131 Wohneinheiten,<br />
von denen rund 30 % mietpreisgebunden sind. Durch die Blockrandbebauung<br />
in gestaffelten Höhen bildet sich über den<br />
Handels- und Parkflächen eine grüne Oase als Innenhof mit<br />
hoher Aufenthaltsqualität – unter anderem auch als Spielfläche<br />
für die 7-gruppige Kindertagesstätte.
70<br />
KÖNIGSKINDER –<br />
ein architektonisches<br />
Statement direkt am<br />
Chisinau-Platz, dem Stadtteilzentrum<br />
von Spinelli.<br />
GRÜN: MEHR<br />
ALS EINE FARBE<br />
In der Stadtentwicklung Mannheims spielt das Konversionsgelände SPINELLI<br />
als grünes Modellquartier eine bedeutende Rolle. KÖNIGSKINDER ist<br />
„SPINELLIS grüne Mitte“. Und das nicht nur wegen der grünen Fassaden<br />
und der unmittelbaren Nähe zum ehemaligen Bundesgartenschaugelände ...<br />
Die acht miteinander verbundenen Gebäude<br />
des grünen Karrees gruppieren sich als<br />
KÖNIGSKINDER um einen erhabenen Innenhof,<br />
der eine besondere architektonische<br />
Identität erhält. Die Ausrichtung und Höhenstaffelung<br />
der Gebäude bietet eine hohe<br />
Aufenthaltsqualität für die Bewohner und<br />
bildet gleichzeitig eine signifikante Stadtkante<br />
mit einzelnen Hochpunkten.<br />
Als einziges Quartierszentrum auf SPINELLI<br />
verfügt KÖNIGSKINDER über eine eigene<br />
Tiefgarage mit technischer Vorrüstung für<br />
eine Wallbox an jedem Stellplatz. Das Energiekonzept<br />
von KÖNIGSKINDER setzt neben<br />
der kompakten und hochgedämmten Gebäudehülle<br />
primär auf Fernwärme aus regenerativen<br />
Quellen und Photovoltaikanlagen<br />
auf den begrünten Dachflächen.<br />
Auf dem Konversionsareal SPINELLI ist<br />
Nachhaltigkeit von Anfang an ein zentrales<br />
Thema: Abbruchmaterial der ehemaligen<br />
Spinelli Barracks wurde vor Ort recycelt und<br />
als Straßenunterbau verwendet. SPINELLI<br />
liegt an der jetzigen Frischluftschneise Nord-<br />
Ost, die die Luftqualität der Mannheimer<br />
Innenstadt deutlich verbessert. Als ökologisches<br />
und autoarmes Modellquartier setzt<br />
SPINELLI auf ein innovatives Energiekonzept<br />
mit Fernwärme aus überwiegend regenerativen<br />
Energiequellen und über 4.000 m 2<br />
Photovoltaikfläche. Ebenso wird das Mikroklima<br />
durch die verschiedenen Dach- und<br />
Fassadenbegrünungen sowie zahlreichen<br />
Baumpflanzungen verbessert.<br />
Das umfassende Mobilitätskonzept sieht<br />
Quartiersgaragen für die Bewohner des<br />
Stadtviertels zur Bündelung des ruhenden<br />
Verkehrs ebenso vor wie eine direkte Anbindung<br />
an den öffentlichen Nahverkehr. Auch<br />
attraktive Car-Sharing-Angebote sowie eine<br />
umfangreiche Infrastruktur für E-Autos, E-<br />
Lastenräder und E-Roller unterstreichen den<br />
Nachhaltigkeitsgedanken des Wohnviertels.
MANNHEIM<br />
KÖNIGSKINDER<br />
71<br />
KÖNIGSKINDER wird nicht nur für die Bewohner selbst<br />
zum attraktiven Stadtquartier. Auch für die angrenzende<br />
Bevölkerung wird KÖNIGSKINDER ein Anziehungspunkt<br />
sein: Die traditionsreiche Bäckerei Görtz eröffnet auf rund<br />
230 Quadratmetern eine Bäckerei mit Café sowie weitere<br />
Außengastronomie am Chisinauer Platz. REWE wird mit einer<br />
Verkaufsfläche von über 1.500 Quadratmetern zum zentralen<br />
Nahversorger. Und die hulii Kinderbetreuung GmbH wird<br />
eine Kindertagesstätte im Quartier betreiben – mit sieben<br />
Betreuungsgruppen und Platz für mehr als 100 Kinder.<br />
FAKTEN<br />
KÖNIGSKINDER<br />
Architektur und Städtebau:<br />
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR,<br />
WIEN/MÜNCHEN<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
RAMBOLL STUDIO DREISEITL,<br />
ÜBERLINGEN<br />
Wohneinheiten: 131<br />
Wohnfläche gesamt: ca. 9.500 m²<br />
Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />
Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />
MAISONETTE-WOHNUNGEN<br />
Gewerbeflächen: ca. 6.600 m²<br />
Tiefgaragen-Stellplätze: 133<br />
Überdachte Stellplätze: 57<br />
Fahrradstellplätze: 336<br />
Fertigstellung: 20<strong>24</strong>/25<br />
Mittlerweile ist der Rohbau der KÖNIGSKINDER komplett fertiggestellt.<br />
Mit der Gestaltung der Fassaden aus Klinkerriemchen, Fliesen und Putzelementen<br />
in verschiedenen Grüntönen wurde 20<strong>24</strong> begonnen.
72<br />
Gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern<br />
und Freunden feierte<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE im Juli<br />
2022 die Grundsteinlegung für das<br />
Quartier KÖNIGSKINDER – eines<br />
durch und durch grünen Quartiers.<br />
Damit fiel der Startschuss für ein besonders<br />
nachhaltiges Bauvorhaben.<br />
VON GRUND<br />
AUF GRÜN<br />
KÖNIGSKINDER hat für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
einen ganz besonderen Stellenwert – davon konnten<br />
sich die Gäste in Mannheim persönlich überzeugen.<br />
Schließlich ist es in Sachen Nachhaltigkeit<br />
ein Pilotprojekt für das Unternehmen. So wurde<br />
es erstmals einer Ökobilanzierung nach den Richtlinien<br />
der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) unterzogen. Der darin ermittelte<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck wurde während des Planungsprozesses<br />
kontinuierlich reduziert und letztendlich<br />
im Rahmen einer Kooperation mit dem gemeinnützigen<br />
Verein PRIMAKLIMA e.V. kompensiert<br />
(S. 74 ). Durch die Verwendung ökologischer und<br />
regionaler Baustoffe und Bauweisen möchte die<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
auch bei den weiteren Bauvorhaben kontinuierlich<br />
senken, sodass immer weniger Kompensation nötig<br />
sein wird.<br />
Der QR-Code bringt<br />
Sie direkt zum Projekt.
MANNHEIM KÖNIGSKINDER 73<br />
Das Projekt KÖNIGS-<br />
KINDER steht für den<br />
Mut, neue Wege zu<br />
beschreiten. Symbolisiert<br />
wurde dies bei<br />
der Grundsteinlegung<br />
durch eine atemberaubende<br />
Luftakrobatik.
74<br />
KOOPERATION UND KOMPENSATION<br />
MIT PRIMAKLIMA<br />
MACHEN<br />
STATT<br />
REDEN<br />
Mit Aufforstung und Waldschutzprojekten auf der<br />
ganzen Welt engagiert sich PRIMAKLIMA seit mehr<br />
als drei Jahrzehnten für den Klimaschutz.<br />
Dabei konnte der gemeinnützige Verein nach eigenen<br />
Angaben bereits mehr als 14 Millionen Bäume pflanzen<br />
und damit einen aktiven Beitrag zur Einbindung<br />
von schädlichen CO 2 -Emissionen leisten.
KOOPERATION<br />
PRIMAKLIMA<br />
75<br />
Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />
der<br />
Kompensation stehen<br />
für uns im Mittelpunkt.<br />
So unterstützt DEUT-<br />
SCHE WOHNWERTE<br />
beispielsweise den<br />
Erhalt des Keo Seima<br />
Wildlife Sanctuary.<br />
Dieses Naturschutzgebiet<br />
in Kambodscha gilt<br />
als „wahre Schatzkammer<br />
der Biodiversität“.<br />
GELEBTE<br />
VERANT-<br />
WORTUNG<br />
Wir als DEUTSCHE WOHNWERTE wollen<br />
Verantwortung für unser unternehmerisches<br />
Handeln übernehmen.<br />
Deshalb spielt für uns die Kompensation<br />
von unvermeidlichen CO 2 -Emissionen eine<br />
wichtige Rolle. Emissionen, die während der<br />
Bauphase entstehen, ebenso wie Emissionen<br />
im laufenden Geschäftsbetrieb. Allein im<br />
Jahr 2022 konnten 118 Tonnen CO 2 aus<br />
dem Geschäftsbetrieb kompensiert werden.<br />
Und seit Ende 2022 tragen wir das Siegel<br />
„klimaneutraler Geschäftsbetrieb“.<br />
In unserem Engagement für mehr Klimaverantwortung<br />
haben wir den gemeinnützigen<br />
Verein PRIMAKLIMA (S. 40) als verlässlichen<br />
und unbestechlichen Partner kennengelernt.<br />
Um dem Anspruch an Transparenz gerecht<br />
zu werden, setzt PRIMAKLIMA bei seinen<br />
internationalen Klimaschutzprojekten auf<br />
die führenden Standards des freiwilligen<br />
CO 2 -Marktes, wie zum Beispiel „Verified<br />
Carbon Standard“, „Climate, Community &<br />
Biodiversity Standards“ oder „Plan Vivo“.
76<br />
PROJEKT IM BAU<br />
ELF FREUNDE<br />
Bahnstadt-Heidelberg<br />
Missing<br />
Link<br />
Mit ELF FREUNDE schließt<br />
sich die Lücke und das Stadtbild<br />
der Bahnstadt nimmt<br />
immer deutlichere Formen an.
HEIDELBERG<br />
ELF FREUNDE<br />
77<br />
In der pulsierenden Heidelberger<br />
Bahnstadt entsteht ein neues,<br />
spannendes, innovatives und<br />
facettenreiches Stadtquartier
78<br />
Der Rohbau von ELF FREUNDE ist fertiggestellt<br />
und die markanten Klinkerfassaden<br />
aus handgefertigten Klinkerriemchen<br />
nehmen zusehends Gestalt an.<br />
Die Installation der zukunftsweisenden<br />
Haustechnik ist in vollem Gange: Glasfaserleitungen<br />
bis in die Wohnungen und<br />
smarte Haustechnologien wie das in den<br />
Wohnräumen geplante Multimedia-Heimnetzwerk<br />
mit Plug-and-Play-Anschlussdosen<br />
setzen Maßstäbe.<br />
Auch das Energiekonzept wird höchsten<br />
Ansprüchen gerecht: Alle Gebäude erfüllen<br />
den Standard „KfW-Effizienzhaus 40“<br />
und werden nach den Passivhausrichtlinien<br />
erstellt. Die Wärmeversorgung erfolgt<br />
vollständig aus erneuerbaren Energien.<br />
So liefert ein Holzheizkraftwerk im angrenzenden<br />
Stadtteil Pfaffengrund Fernwärme<br />
für Heizung und Warmwasser.<br />
Photovoltaikanlagen auf den begrünten<br />
Flachdächern tragen zur umweltfreundlichen<br />
Energieversorgung bei und werden<br />
durch bautechnische Details wie Wärmedämmung,<br />
Wärmeschutzverglasung,<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
wirkungsvoll ergänzt.<br />
Alle Stellplätze in der Tiefgarage sind für<br />
die Installation von Ladestationen vorbereitet.<br />
Die Fertigstellung des Quartiers<br />
ist für den Jahreswechsel 20<strong>24</strong>/2025<br />
geplant.<br />
In den nächsten Monaten soll der Innenhof<br />
fertiggestellt werden. Mit seinen Privatgärten,<br />
Gemeinschafts- und Spielflächen<br />
wird er zum Herzstück von ELF FREUNDE.
HEIDELBERG<br />
ELF FREUNDE<br />
79<br />
Blockrandbebauung, architektonisch gegliedert in elf Häuser.<br />
Ein Spiel von Fassaden und Höhen. Jedes der elf Häuser<br />
erzählt seine eigene Geschichte – als individueller Baukörper,<br />
der sich einzigartig aus der Gesamtkomposition herausnimmt.<br />
FAKTEN<br />
ELF FREUNDE<br />
Architekten:<br />
KFWM ARCHITEKTEN,<br />
KARLSRUHE<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
AGENCE TER.DE,<br />
KARLSRUHE<br />
Wohneinheiten: 166<br />
Gesamtwohnfläche: ca. 17.100 m 2<br />
Wohnformen: ETAGEN-, GARTEN-,<br />
ATELIER-WOHNUNGEN SOWIE<br />
TOWNHOUSE- UND PENTHOUSE-<br />
WOHNUNGEN<br />
Tiefgarage: 172 STELLPLÄTZE<br />
Gewerbeeinheiten: 3<br />
Baubeginn: 2021<br />
Fertigstellung: 20<strong>24</strong>/25
80<br />
Anlässlich des Richtfestes der ELF FREUNDE<br />
feierte die DEUTSCHE WOHNWERTE im September<br />
<strong>2023</strong> ein großes „Fest der Freundschaft“.<br />
Bei spätsommerlichen Temperaturen<br />
folgten rund 250 Projektpartner und Freunde<br />
der Einladung nach Heidelberg.<br />
Feiern<br />
mit Freunden<br />
ELF FREUNDE,<br />
ein Fest!<br />
Bei der Abendveranstaltung<br />
in<br />
lockerer After-<br />
Work-Atmosphäre<br />
herrschte ausgelassene<br />
Stimmung<br />
unter den Gästen.<br />
Im tollen Ambiente<br />
blieb viel Zeit<br />
für persönliche<br />
Gespräche und<br />
Networking.
HEIDELBERG<br />
ELF FREUNDE<br />
81<br />
Scannen Sie den nebenstehenden<br />
QR-Code und genießen Sie den<br />
After-Movie zur Veranstaltung.<br />
Nach Einbruch der Dunkelheit gab es<br />
für die Gäste noch ein ganz besonderes<br />
Highlight: Die Fassade der ELF FREUNDE<br />
wurde zur riesigen Leinwand und gab<br />
einen Eindruck davon, wie das Quartier<br />
nach seiner Fertigstellung aussehen wird.<br />
Viele liebevolle Details machten das<br />
Fest der Freundschaft zur rundum<br />
gelungenen Veranstaltung.
FERTIGGESTELLTES PROJEKT<br />
PROJEKT IM BAU<br />
BERGHÖFE<br />
Frankfurt-Riedberg<br />
GOING<br />
live<br />
Auf dem Frankfurter Riedberg ist Leben eingekehrt. Die Höfe 1<br />
bis 4 sind fertiggestellt und die ersten Bewohner sind in die<br />
BERGHÖFE eingezogen. Sie genießen die traumhafte Lage und<br />
das einzigartige Konzept der Hofensembles, die der Natur möglichst<br />
viel Raum geben. Und natürlich den atemberaubenden<br />
Blick auf die Frankfurter Skyline.
FRANKFURT<br />
BERGHÖFE<br />
83<br />
Hofleben bei BERGHÖFE:<br />
viel Grün, viel Licht,<br />
viel Raum, viel Freiheit,<br />
viel Glück<br />
FRANKFURT<br />
BERGHÖFE<br />
HOF 1 BIS 4<br />
FERTIGSTELLUNG<br />
2021 – 20<strong>24</strong><br />
Die BERGHÖFE im Frankfurter Stadtteil<br />
Riedberg stehen für naturnahes<br />
Wohnen in urbaner Umgebung. Ein echter<br />
Mehrwert für Menschen, die in der<br />
pulsierenden Mainmetropole arbeiten,<br />
für junge Familien und Best Ager. Denn<br />
hier profitiert man nicht nur von einer<br />
hervorragenden Infrastruktur und einer<br />
guten Anbindung an die Innenstadt,<br />
sondern auch von einem hohen Naherholungswert<br />
in unmittelbarer Nähe.<br />
Schließlich gehen die großzügigen<br />
Freiflächen des Quartiers fließend in<br />
den angrenzenden Bonifatiuspark über.
84<br />
Für die hochwertigen Fassaden<br />
werden Klinkerriemchen der Ziegelmanufaktur<br />
Hebrok verwendet.<br />
Traumhafte Ausblicke machen<br />
die BERGHÖFE so besonders.<br />
Denn von vielen Balkonen und<br />
Terrassen hat man einen herrlichen<br />
Blick in die Natur und auf<br />
die Frankfurter Skyline. Das ist<br />
Lebensqualität pur!
FRANKFURT<br />
BERGHÖFE<br />
85<br />
BERGHÖFE<br />
ZUHAUSE<br />
ankommen<br />
Jetzt kommt Leben in die Höfe:<br />
Die Höfe 1 und 2 sind vollständig bezogen,<br />
Hof 3 füllt sich und auch für<br />
Hof 4 werden seit Februar 20<strong>24</strong> die<br />
ersten Mietverträge abgeschlossen.<br />
Sind bei Hof 5 die Begehungen und<br />
Sachverständigenprüfungen mit<br />
TÜV Süd abgeschlossen, kann im<br />
2. Quartal 20<strong>24</strong> auch hier der Einzug<br />
beginnen. Bis dahin werden ebenfalls<br />
die Arbeiten am Quartiersplatz<br />
abgeschlossen sein. In den Höfen 6<br />
bis 8 laufen der Innenausbau und die<br />
Fassadenarbeiten auf Hochtouren.<br />
Ab dem 2. Quartal 20<strong>24</strong> werden auch<br />
hier die Außenanlagen finalisiert.<br />
Im Laufe des Jahres 20<strong>24</strong> werden<br />
dann alle Wohnungen in sämtlichen<br />
Höfen bezugsfertig sein. Willkommen<br />
bei BERGHÖFE Frankfurt.<br />
FAKTEN<br />
BERGHÖFE<br />
Architekten und Stadtplaner:<br />
B&V BRAUN CANTON, FRANKFURT,<br />
KCAP ARCHITECTS & PLANNERS,<br />
ROTTERDAM/ZÜRICH<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
TOPOTEK 1, BERLIN<br />
Wohneinheiten: 399<br />
Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />
Wohnformen: ETAGEN-, MAISONETTE-<br />
UND TOWNHOUSE-WOHNUNGEN<br />
Tiefgarage: 450 STELLPLÄTZE<br />
Hof 1 – Fertigstellung: 2021<br />
Hof 2 – Fertigstellung: 2022<br />
Höfe 3, 4 – Fertigstellung: 20<strong>24</strong><br />
Höfe 5 bis 8 – Fertigstellung: Ende 20<strong>24</strong>
86<br />
Mit dem Projekt BERGHÖFE realisiert DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE in Frankfurt ein Mietwohnungsprojekt<br />
mit 399 Einheiten in absoluter Bestlage.<br />
BERG-BEST-LAGE<br />
FFM
FRANKFURT<br />
BERGHÖFE<br />
87<br />
Mit über 200 Gästen feierte DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE im Juni <strong>2023</strong> auf dem<br />
Baufeld der BERGHÖFE ein „Bergfest“ –<br />
und die Fertigstellung der ersten Höfe.<br />
BERGHÖFE<br />
BERGFEST<br />
Hofparty<br />
Die Feier auf dem „Anger“<br />
der BERGHÖFE bot ein<br />
buntes Rahmenprogramm.<br />
In schwindelerregender<br />
Höhe von bis zu 50 Metern<br />
konnten die Gäste<br />
das Quartier und die einzigartigen<br />
Ausblicke aus<br />
einer Gondel genießen.<br />
Im Hintergrund sind bereits<br />
die ersten fertiggestellten<br />
Höfe zu sehen. Von den hohen<br />
Qualitätsstandards, für die<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
steht, konnten sich die Gäste<br />
im Rahmen von geführten Baustellentouren<br />
überzeugen.
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
HOSPITAL<br />
Heidelberg<br />
Baufeld 2: Geplant<br />
sind drei Punkthäuser<br />
in Holz-Hybrid-Bauweise<br />
mit hochwertigen<br />
Holzfassaden.
HEIDELBERG<br />
HOSPITAL<br />
89<br />
Ab in den<br />
Süden<br />
Im südlichen Teil Heidelbergs entsteht auf dem Konversionsareal<br />
des ehemaligen US-Hospitals ein vielfältiges Stadtquartier,<br />
welches Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit harmonisch<br />
miteinander verbindet. Soziale Durchmischung, nachhaltige<br />
Mobilität und effiziente Energiestandards stehen im Fokus und<br />
versprechen dem lebendigen Stadtteil eine spannende Zukunft.
90<br />
Lieblingsstadt Heidelberg:<br />
ein neues, lebendiges,<br />
buntes Quartier<br />
Bis 2013 unterhielt die US-Army auf der Konversionsfläche ein Krankenhaus<br />
für Militärangehörige und deren Familien. Danach wurde der Großteil der bestehenden<br />
Gebäude abgerissen, um Raum für ein modernes Wohnquartier<br />
mit grünem Herz zu schaffen. Unter anderem ein ehemaliges Theater, eine<br />
Kapelle und eine Sporthalle stehen unter Denkmalschutz. Zur Identitätsstiftung<br />
werden die erhaltenswerten Bestandsgebäude in die Entwicklung einbezogen.<br />
Baufeld 1A: der offene,<br />
grüne, belebte Innenhof<br />
als Begegnungsraum.<br />
Um die städtebauliche Vision Heidelbergs<br />
zu verwirklichen, hat sich die DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE mit fünf weiteren Projektentwicklern<br />
zur ARGE Hospital GbR zusammengeschlossen.<br />
Ihr Ziel: die Entwicklung und Realisierung<br />
eines neuen Quartiers für Heidelberg, das<br />
hohen sozialen, ökologischen und ökono-<br />
mischen Ansprüchen gerecht wird. Auf ca.<br />
95.000 Quadratmetern entstehen nicht nur<br />
rund 600 Wohnungen in unterschiedlichen<br />
Preiskategorien, sondern auch ein großer<br />
Bürgerpark, ein Studentenwohnheim, Gewerbe<br />
sowie Nahversorgungs- und Bildungseinrichtungen.<br />
Die denkmalgeschützten Gebäude<br />
erhalten zumeist neue, öffentliche Nutzungen.
Baufeld 1A: attraktives<br />
Wohnquartier direkt am<br />
öffentlichen Stadtplatz.<br />
HEIDELBERG<br />
HOSPITAL<br />
91<br />
Für Wohnliebhaber<br />
und Weiterdenker<br />
Drei Säulen:<br />
Mobilität,<br />
Energie &<br />
Soziales<br />
Für das Konversionsareal wurde ein<br />
umfangreiches Mobilitätskonzept<br />
entworfen, das nachhaltiger Mobilität<br />
Vorfahrt gewährt. So wird es in<br />
dem autofreien Quartier zum Beispiel<br />
Carsharing- oder Fahrradverleih-<br />
Angebote sowie eine gute Anbindung<br />
an das Radwegenetz und den öffentlichen<br />
Nahverkehr in Heidelberg geben.<br />
Das Energiekonzept sieht neben<br />
dem Einsatz von Photovoltaik- und<br />
Solaranlagen auch den Anschluss des<br />
Quartiers an das Fernwärmenetz der<br />
Stadt vor. Durch ein Rückkopplungssystem<br />
wird die Effizienz gesteigert<br />
und der Energieverbrauch weiter gesenkt.<br />
Aber auch eine soziale Komponente<br />
wurde im Quartier umgesetzt:<br />
So sieht das Zielgruppenkonzept<br />
unter anderem vor, dass rund die<br />
Hälfte aller geplanten Wohneinheiten<br />
als soziale Mietwohnungen oder<br />
Eigentumswohnungen für Schwellenhaushalte<br />
angeboten werden.
92<br />
Baufeld 2<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
entwickelt und realisiert<br />
auf US-HOSPITAL drei<br />
Projekte: ein Wohnquartier<br />
auf Baufeld 1A, drei wohnwirtschaftliche<br />
Punkthäuser<br />
am Park auf Baufeld 2 und<br />
Gebäude für rein gewerbliche<br />
Nutzung auf Baufeld 1B.<br />
Baufeld 1A<br />
Baufeld 1B<br />
Baufeld 1A beheimatet ein Wohnquartier mit<br />
einem abwechslungsreichen Wohnungsmix für<br />
unterschiedliche Zielgruppen. Hier sind neben<br />
Etagenwohnungen auch Atelierwohnungen und<br />
Maisonette-Wohneinheiten als Haus-in-Haus-<br />
Konzept mit eigenen Eingängen vorgesehen.<br />
Der Entwurf von DIETRICH/UNTERTRIFALLER<br />
ARCHITEKTEN aus Bregenz/München sieht<br />
zwei L-förmige Gebäude vor, die einen begrünten<br />
und mit Bäumen bepflanzten Innenhof umschließen.<br />
Eine üppige Berankung der Fassade<br />
zum Innenhof unterstreicht den grünen Charakter<br />
des Ensembles.<br />
Auf dem Baufeld 2 entstehen in Zusammenarbeit<br />
mit dem ARCHITEKTURBÜRO BLOCHER<br />
PARTNERS aus Stuttgart/Mannheim direkt am<br />
Bürgerpark drei Punkthäuser in Holz-Hybrid-<br />
Bauweise mit hochwertigen Holzfassaden.<br />
Die kubische Struktur wird durch großzügige<br />
Balkone und Dachterrassen aufgelockert. Die<br />
Stadtvillen mit 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen<br />
richten sich vor allem an Paare, Singles und<br />
Familien.<br />
Baufeld 2: familienfreundliche<br />
Stadtvillen<br />
am Bürgerpark.
HEIDELBERG<br />
HOSPITAL<br />
93<br />
Das gesamte Quartier US-HOSPITAL ist weitgehend<br />
autofrei. Parkmöglichkeiten bieten neben Tiefgaragen<br />
vor allem die Quartiershochgarage. Durch alternative<br />
Angebote wie E-Bikes oder Lastenfahrräder sowie eine<br />
optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr<br />
soll das ressourcenschonende Mobilitätsverhalten der<br />
Bewohner dauerhaft gefördert werden.<br />
FAKTEN<br />
HOSPITAL<br />
BAUFELD 1A<br />
Architekten: DIETRICH/UNTER-<br />
TRIFALLER ARCHITEKTEN,<br />
BREGENZ<br />
BAUFELD 2<br />
Architekten: BLOCHER PARTNERS,<br />
STUTTGART/MANNHEIM<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
PLANSTATT SENNER,<br />
ÜBERLINGEN<br />
Wohneinheiten: ca. 100<br />
Wohnformen: ETAGEN- MAISONETTE-<br />
UND ATELIERWOHNUNGEN, HAUS-<br />
IN-HAUS-KONZEPTE<br />
Kreativer<br />
Wohnungsmix<br />
für eine bunt durchmischte<br />
Zielgruppe
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
LOS 2 + LOS 3<br />
Wernau<br />
LOS 2: Der öffentliche Platz<br />
als lebendiger Ort mit Bäckerei<br />
und Café bildet den Auftakt der<br />
Quartiersentwicklung.<br />
Wernau wächst! Eine Stadt in der Metropolregion<br />
Stuttgart, mitten im Neckartal, eingebettet in eine<br />
grüne Kulturlandschaft mit besten Verbindungen<br />
nach Stuttgart und zum Flughafen – gute Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Stadterweiterung.<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE hat bei dem Vergabeverfahren für das<br />
Neubaugebiet in Wernau den Zuschlag für zwei Grundstücke erhalten:<br />
LOS 2 ist als gemischtes Quartier mit Wohnen, Gewerbe und Gastronomie<br />
und einer Tiefgarage geplant. Ein großer öffentlicher Quartiersplatz<br />
bildet den Auftakt zu dem aus drei Baukörpern bestehenden<br />
Entwurf. LOS 3 ist als Punkthausensemble mit vier freistehenden<br />
Baukörpern konzipiert, die mit einer Tiefgarage unterbaut werden.<br />
Der Bauantrag für beide Baufelder wird 20<strong>24</strong> eingereicht.
Das<br />
große<br />
Los<br />
WERNAU LOS 2 + LOS 3<br />
FAKTEN<br />
WERNAU<br />
LOS 2 Architekten:<br />
FLORIAN KRIEGER ARCHITEKTUR<br />
UND STÄDTEBAU, DARMSTADT<br />
LOS 3 Architekten:<br />
MOTORLAB ARCHITEKTEN,<br />
MANNHEIM<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
GDLA | GORNIK DENKEL<br />
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR,<br />
HEIDELBERG<br />
Wohneinheiten: ca. 115<br />
Wohnfläche: ca. 10.000 m²<br />
Wohnungsmix: 1 BIS 5 ZIMMER<br />
Gewerbefläche: ca. 554 m²<br />
Bauweise: HOLZ-HYBRID/MASSIV<br />
95<br />
LOS 2: Drei Baukörper sind als Kammstruktur entlang<br />
der nordöstlichen Randstraße angeordnet.<br />
Die Wohnräume orientieren sich zur ruhigen Gartenseite.<br />
Der Material- und Farbwechsel in den<br />
Fassaden unterstreicht den facettenreichen Charakter<br />
der Häuser. Der Hochpunkt am großzügigen<br />
Quartiersplatz mit Frei- und Grünflächen sowie<br />
Baumpflanzungen wird durch Gastronomie- und<br />
Gewerbeflächen zum Mittelpunkt des Quartiers.<br />
LOS 3: Die Gebäude werden in Holz-Hybrid-Bauweise<br />
errichtet. Vor den klar gegliederten Holzfassaden<br />
sind vorgehängte Balkone und Freisitze<br />
versetzt angeordnet – wie „Vogelnester“ ragen<br />
sie mitten in den mit Obstbäumen durchgrünten<br />
Zwischenraum. Mit 3- bis 4-Zimmer-Wohnungen<br />
von ca. 45 bis 114 m 2 Wohnfläche und einem Freiraumkonzept<br />
mit Gärten, Spielplatz und Öffnung<br />
zur Kulturlandschaft ist das Quartier optimal für<br />
Familienwohnen geeignet. Durch die kompakte<br />
Gebäudehülle, die Holz-Hybrid-Bauweise, ein<br />
Energiekonzept mit Nahwärmeversorgung und<br />
Photovoltaik sind die Gebäude besonders nachhaltig<br />
und energieeffizient.<br />
LOS 3: Vorgehängte Balkone<br />
wirken wie „Vogelnester“.
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
LAGARDE<br />
Bamberg<br />
So schön kann Blockrandbebauung<br />
sein: abgestufte<br />
Höhen, facettenreiche<br />
Fassadenbegrünungen,<br />
Dachterrassen.<br />
/ Urbaner<br />
Mix<br />
Auf der Konversionsfläche entsteht ein attraktives,<br />
durchgrüntes Stadtquartier mit hoher Wohn- und<br />
Lebensqualität. Ein wahrer Wohlfühlort mitten in der Stadt.
BAMBERG<br />
LAGARDE<br />
97<br />
Zukuftsweisende Energie- und Mobilitätskonzepte<br />
– für DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
bietet Bamberg mit dem Konversionsgelände<br />
LAGARDE beste Voraussetzungen<br />
für die Entwicklung eines nachhaltigen<br />
Stadtquartiers mit überwiegend wohnwirtschaftlicher<br />
Nutzung.<br />
Der Entwurf von a+r Architekten sieht drei eigenständige<br />
Baukörper vor: eine Blockrandbebauung<br />
mit unterschiedlich gestaffelten, teils begrünten<br />
Fassaden, die den Innenhof als bewachsene Oase<br />
mit hoher Aufenthalts- und Spielqualität umschließen.<br />
Direkt am urbanen Stadtplatz entsteht ein<br />
Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise mit Nahversorger<br />
und Bäckerei im Sockelgeschoss.<br />
Die rötlichen Sockelsteine erinnern nur leise an die<br />
frühere Kasernennutzung auf dem Lagarde-Areal.<br />
Die Obergeschosse sind als Wohnungen konzipiert<br />
und werden um einen Nachbarschaftstreffpunkt<br />
ergänzt. Ebenfalls in Holz-Hybrid-Bauweise wird<br />
das Stadthaus ausgeführt. Auf dem Erdgeschoss-<br />
Sockel, der flexible Gewerbeflächen beinhaltet,<br />
entstehen Townhouse-Wohnungen, die im Reihenhaus-Charakter<br />
gegliedert sind.<br />
FAKTEN<br />
LAGARDE<br />
Architekten:<br />
A+R ARCHITEKTEN,<br />
STUTTGART<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
MÖHRLE + PARTNER,<br />
STUTTGART<br />
Wohneinheiten: 142<br />
Wohnfläche: ca. 11.500 m²<br />
Gewerbefläche: ca. 2.000 m²<br />
Nutzungsmix: WOHNEN,<br />
NAHVERSORGUNG, GASTRO-<br />
NOMIE, DIENSTLEISTUNG<br />
Das Gesamtquartier sieht eine Durchmischung von<br />
Wohnen und Gewerbe vor – aber auch eine soziale<br />
Durchmischung: Über 20 % der 142 Wohnungen<br />
sind sozial gefördert.<br />
Zukunftsweisend ist das Energiekonzept, das die<br />
Stadtwerke Bamberg auf dem Gelände realisiert:<br />
80 % der benötigten Wärme werden regenerativ<br />
erzeugt – durch oberflächennahe Geothermie. Die<br />
Energie für die Wärmepumpen erzeugen Photovoltaikanlagen<br />
auf den Dächern. Auch das Mobilitätskonzept<br />
unterstreicht den nachhaltigen Anspruch:<br />
Zentral gelegene Hochgaragen ermöglichen ein autofreies<br />
Quartier. Carsharing-Angebote, Mobilitätsstationen<br />
für Fahrräder, Lastenfahrräder, E-Bikes,<br />
E-Scooter sowie E-Roller und Mobilitätskarten für<br />
den ÖPNV bieten den Bewohnern immer perfekten<br />
Anschluss. Der Bauantrag ist für 20<strong>24</strong> vorgesehen.
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
NECKARBOGEN<br />
Heilbronn<br />
BLK2 BÖGE<br />
LINDNER K2<br />
ARCHITEKTEN<br />
/ BauSpiele<br />
Was wäre, wenn ein weitgehend brach liegendes Bahngelänge mitten<br />
in der Stadt durch die Bundesgartenschau zum „Herzen der Stadt“<br />
würde? Und wenn dieses rund 25 Hektar große Areal im Anschluss<br />
an die Gartenschau zu einem modernen Stadtquartier mit großzügigen<br />
Grün- und Wasserflächen entwickelt würde? Ein Zuhause für<br />
über 3.000 Bewohner und rund 1.000 Arbeitsplätze? Mit dem Projekt<br />
Nackarbogen hat Heilbronn gezeigt, was wäre, wenn ...
HEILBRONN<br />
NECKARBOGEN<br />
99<br />
Beim Konzeptvergabeverfahren hat<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE unter<br />
anderem drei kreative Entwürfe präsentiert,<br />
die den ersten Platz belegt<br />
haben. Insgesamt umfasst das Baufeld<br />
im zweiten Bauabschnitt des Neckarbogens<br />
zehn Grundstücke und eine<br />
gemeinsame Tiefgarage, die in einem<br />
kooperativen Verfahren von mehreren<br />
Investoren gemeinsam realisiert wird –<br />
ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches<br />
Projekt!<br />
Drei Siegerentwürfe, drei Architekturbüros.<br />
Allen drei Entwürfen gemeinsam ist die<br />
Holz-Hybrid-Bauweise und eine gewerbliche<br />
Nutzung im Erdgeschoss für eine nachhaltige<br />
Belebung des Quartiers. Jedes Gebäude<br />
wurde mit besonderen, kreativen Features<br />
geplant: ein gemeinschaftliches Koch- und<br />
Esszimmer mit Zugang zum Garten, ein<br />
Gewächshaus mit Kräuterbeet auf dem Dach<br />
oder eine buchbare Dachsauna mit Blick auf<br />
den benachbarten See. Mit dem Erhalt der<br />
Baugenehmigungen wurde die Projektentwicklung<br />
<strong>2023</strong> abgeschlossen und an einen<br />
Bestandshalter zur Realisierung veräußert.<br />
FLORIAN KRIEGER<br />
ARCHITEKTUR<br />
FAKTEN<br />
NECKARBOGEN<br />
Architekten:<br />
FLORIAN KRIEGER ARCHITEKTUR<br />
UND STÄDTEBAU, DARMSTADT<br />
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR,<br />
WIEN/MÜNCHEN<br />
BÖGE LINDNER K2 ARCHITEKTEN,<br />
HAMBURG<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
GDLA LANDSCHAFTSARCHITEKTUR,<br />
HEIDELBERG<br />
Wohneinheiten: 39<br />
Wohnfläche: ca. 2.900 m²<br />
Wohnungsmix: 2 BIS 4 ZIMMER<br />
Gewerbeeinheiten: 5<br />
Nutzungsmix: WOHNEN, GEWERBE,<br />
DIENSTLEISTUNG, GASTRONOMIE<br />
Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />
ALLESWIRDGUT ARCHITEKTUR<br />
.
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
SULLIVAN<br />
Mannheim<br />
/ Stadt, Wald,<br />
Wohnen<br />
Auf Mannheims größter Konversionsfläche FRANKLIN<br />
entwickelt DEUTSCHE WOHNWERTE gemeinsam mit<br />
Heberger Immobilien im Bereich der ehemaligen Sullivan<br />
Barracks zwei urbane Quartiere zwischen Landschaftspark<br />
und Käfertaler Wald.
MANNHEIM<br />
SULLIVAN<br />
101<br />
Das Baufeld D1.1:<br />
Blockrandstruktur mit<br />
begrüntem gemeinschaftlichen<br />
Innenhof<br />
und Privatgärten.<br />
Obwohl beide autofreien Quartiere<br />
mit energieeffizienten Gebäuden<br />
aus der Feder von Fink+Jocher<br />
Architekten, München stammen,<br />
unterscheiden sie sich in ihrem<br />
städtebaulichen und architektonischen<br />
Ansatz deutlich und werden<br />
somit jeweils zum Unikat.<br />
Im Baufeld D1.1 direkt am Landschaftspark<br />
gruppieren sich sechs Häuser mit<br />
Etagen- und Penthousewohnungen um<br />
einen begrünten, halböffentlichen Platz<br />
Baufeld D1.2: lockere Anordnung von<br />
Punkthäusern inmitten alter Kiefernbestände<br />
am Rande des Käfertaler Waldes.<br />
mit einem Spielplatz unter Bäumen. Alle<br />
Erdgeschosswohnungen verfügen über<br />
einen privaten Garten.<br />
Auf dem Baufeld D1.2 entstehen<br />
sechs Punkthäuser mit Etagen- und<br />
Maisonettewohnungen in Holz-Hybrid-<br />
Bauweise, die sich tanzend auf dem<br />
Grundstück anordnen. Die Freiflächen<br />
bewegen sich schollenartig um die<br />
Gebäude. Der alte Kiefernbestand<br />
zwischen den Häusern schafft einen<br />
fließenden Übergang zum angrenzenden<br />
Käfertaler Wald.<br />
Bei beiden Baufeldern bleiben die Außenanlagen<br />
durch die jeweilige Tiefgarage<br />
autofrei. Die Photovoltaikanlagen<br />
auf den begrünten Dächern versorgen<br />
nicht nur die Haushalte, sondern auch<br />
die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in<br />
den Tiefgaragen.<br />
FAKTEN<br />
SULLIVAN<br />
Architekten:<br />
FINK+JOCHER<br />
ARCHITEKTEN, MÜNCHEN<br />
Partner: HEBERGER IMMOBILIEN<br />
Wohneinheiten: ca. 160<br />
Wohnfläche: ca. 14.300 m²<br />
Wohnungsmix: 2 BIS 5 ZIMMER<br />
Wohnformen: ETAGEN-,<br />
MAISONETTE- UND<br />
PENTHOUSE-WOHNUNGEN
102<br />
WETTBEWERB<br />
Auf dem Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne, ca. 5 Fahrradminuten<br />
von der Paderborner Innenstadt entfernt, gewinnt<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE den städtebaulichen und architektonischen<br />
Wettbewerb für zwei Baufelder. Das ehemals von den<br />
britischen Streitkräften genutzte ca. 18 ha große Areal wurde<br />
2016 zurückgegeben und wird nun von der Stadt Paderborn zu<br />
einem neuen lebendigen Stadtquartier entwickelt.<br />
1. PLATZ<br />
PADERBORN<br />
/ Grüner<br />
Wohnen<br />
Baufeld 01: Ensemble mit fünf Gebäuden<br />
und dem markanten fünfgeschossigen<br />
Punkthaus am Übergang zum Park.
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
WETTBEWERB<br />
103<br />
Baufeld 04: außergewöhnliche Wohnqualität<br />
durch die Lage am Park, eingebettet<br />
in eine gesunde Baum- und Grünstruktur.<br />
Zwei Baufelder, zwei charakterstarke<br />
Quartiere. Beiden gemeinsam ist die<br />
Nachbarschaft zu den Parkanlagen mit<br />
ihrem alten, gewachsenen Baumbestand.<br />
Mit Baufeld 01 entwickelt DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE eine urbane Blockrandbebauung mit<br />
einer Vielfalt an Nutzungen. Das Ensemble aus<br />
fünf Gebäuden umschließt einen parkähnlichen<br />
grünen Wohnhof. Auf Erdgeschoss-Niveau sind<br />
verschiedene Gewerbenutzungen wie Praxis-,<br />
Büro- und Ladenflächen vorgesehen.<br />
In den darüberliegenden Geschossen entstehen<br />
Wohnungen. Das markante fünfstöckige<br />
Punkthaus bildet das Entrée des Quartiers mit<br />
gastronomischer Nutzung im Erdgeschoss. Alle<br />
Gebäude schaffen mit ihrer Materialität und Farbigkeit<br />
einen sanften Übergang zu den denkmalgeschützten<br />
Kasernengebäuden.<br />
Auf Baufeld 04 entsteht eine reine Wohnbebauung.<br />
Die vorstehenden Fensterelemente als<br />
„Rahmen zum Park“ durchbrechen die horizontale<br />
Fassadenstruktur und eröffnen grüne Blickachsen<br />
und somit eine spürbare Nähe zum Park.<br />
Trotz einer großzügigen Tiefgarage gelingt es,<br />
die Flächen nicht vollständig zu unterbauen und<br />
so im Innenhof die Basis für eine gesunde Baumund<br />
Grünstruktur zu schaffen.<br />
KONZEPT<br />
PADERBORN<br />
Architekten: PLANQUADRAT<br />
ELFERS GESKES KRÄMER,<br />
DARMSTADT<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
HOFMANN_RÖTTGEN<br />
LANDSCHAFTSARCHITEKTEN,<br />
LIMBURGERHOF<br />
BAUFELD 01<br />
Wohnfläche: 6.400 m²<br />
Wohneinheiten: 78<br />
Wohnformen: ETAGEN- UND<br />
MAISONETTE-WOHNUNGEN<br />
Gewerbeformen: PRAXIS-, BÜRO-<br />
UND LADENFLÄCHEN IM ERDGE-<br />
SCHOSS, GASTRONOMIE<br />
Gewerbefläche: ca. 1.900 m²<br />
Gewerbeeinheiten: ca. 16<br />
BAUFELD 04<br />
Wohnfläche: ca. 4.550 m²<br />
Wohneinheiten: 49<br />
Wohnformen: ETAGEN- UND<br />
MAISONETTE-WOHNUNGEN
104<br />
WETTBEWERB<br />
/ Dach<br />
Denker<br />
Das Dachgeschoss, das mit<br />
Gewächshäusern ausgestattet<br />
ist, darf sich zu einem beliebten<br />
Treffpunkt der Nachbarschaft<br />
entwickeln.<br />
Nachdem die DEUTSCHE WOHNWERTE bereits mit dem Projekt<br />
KÖNIGSKINDER im ersten Bauabschnitt des neuen Mannheimer<br />
Stadtteils Spinelli aktiv ist, wurde nun auch für den zweiten Bauabschnitt<br />
ein Grundstück im Konzeptwettbewerb gewonnen.<br />
Das Spinelli Gewächshaus – ein außergewöhnliches Konzept<br />
mit einer einzigartigen Dachlandschaft ...
DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 105<br />
Der Siegerentwurf von Fink+<br />
Jocher Architekten, aus München<br />
schafft mit seiner freundlichen,<br />
identitätsstiftenden Architektur<br />
die Atmosphäre für ein lebendiges,<br />
durchmischtes und vielfältiges<br />
Wohnquartier.<br />
Das neue Gebäude wird in ressourcenschonender<br />
Holz-Hybrid-Bauweise<br />
errichtet. Umlaufende Balkonebenen mit<br />
berankten Stützen ermöglichen in den<br />
drei Wohngeschossen klimatisch angenehme<br />
Freiräume in grüner Atmosphäre<br />
und Blick auf den gemeinschaftlichen<br />
Innenhof. „On Top“ entsteht auf dem<br />
Dach des Gebäudes eine Dachlandschaft,<br />
die durch den filigranen Aufbau<br />
eines Gewächshauses geprägt wird.<br />
Ein lebendiger, lichtdurchfluteter Ort<br />
mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />
und dem Charakter einer Kleingartenanlage<br />
für Hausbewohner und Nachbarschaft.<br />
Das Freiraumkonzept schafft die Verbindung<br />
zum gemeinschaftlichen Innenhof<br />
mit geschützten Spielflächen für Kinder.<br />
Durch das umfassende Mobilitätskonzept<br />
auf dem Spinelli-Areal können die<br />
Bewohner auf eine der zentralen Quartiersgaragen<br />
zurückgreifen.<br />
1. PLATZ<br />
SPINELLI II<br />
MANNHEIM<br />
KONZEPT<br />
SPINELLI II<br />
Architekten:<br />
FINK+JOCHER ARCHITEKTEN,<br />
MÜNCHEN<br />
Wohnfläche: ca. 1.136 m²<br />
Wohnformen: ETAGENWOHNUNGEN<br />
Sonstiges: GEWÄCHSHÄUSER<br />
Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />
KONZEPTWETTBEWERB
106<br />
WETTBEWERB<br />
/ Out of<br />
the box<br />
Gartenstadt der Zukunft – so nennt Landau das Projekt<br />
„WOHNEN AM EBENBERG“. Die Landesgartenschau<br />
brachte das ehemalige Militärgelände zum Blühen.<br />
Jetzt wächst in diesem Areal ein urbaner, nachhaltiger<br />
und sozial vitaler Stadtteil: Mehrgenerationenwohnen<br />
mit sozialer Durchmischung, barrierefrei, familienfreundlich<br />
und als frei finanzierter oder sozial geförderter<br />
Wohnungsbau.
KONZEPT<br />
LANDAU<br />
Architekten:<br />
BLK2 BÖGE LINDNER<br />
K2 ARCHITEKTEN,<br />
HAMBURG<br />
BAUFELD 01<br />
Wohneinheiten: ca. 48<br />
Wohnfläche: ca. 4.500 m²<br />
Wohnformen: TOWNHOUSES,<br />
GESCHOSSWOHNUNGEN<br />
BAUFELD 02<br />
Wohneinheiten: ca. 28<br />
Wohnfläche: ca. 3.000 m²<br />
Wohnformen: TOWNHOUSES,<br />
DOPPELHÄUSER<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
WETTBEWERB 107<br />
Den gewünschten kubischen Charakter<br />
greift der Wettbewerbsentwurf kreativ<br />
auf: Die Ausbildung der Staffelgeschosse<br />
als einseitige Dachterrassen an den Townhouses<br />
und die versetzten Dachterrassen<br />
an den Stadtvillen schaffen eine lockere<br />
kubische Gliederung mit schönen Proportionen.<br />
Die Townhouses werden in Form gestapelter<br />
Maisonette-Wohnungen ausgebildet. Die Balkone<br />
zur Gartenseite erhalten vorgestellte Holzkonstruktionen,<br />
die gleichzeitig als Beschattung der<br />
Südfassade und als Rankhilfe für die Bepflanzung<br />
dienen. Eine hochwärmegedämmte Klinkerfassade<br />
in einem warmen Farbton schafft den Bezug zu den<br />
historischen Kasernengebäuden.<br />
2. PLATZ<br />
LANDAU<br />
WOHNEN AM EBENBERG<br />
Bei den Stadtvillen sorgen versetzte Dachterrassen<br />
für eine lockere kubische Gliederung.<br />
Die Fassaden werden als geschosshohe Fertigteile<br />
mit Wärmedämmung und Holzverkleidung ausgeführt,<br />
um den CO 2 -Ausstoß der Bebauung zu<br />
reduzieren. Halböffentliche Garten- und Grünflächen<br />
im Außenbereich werden zu Begegnungsund<br />
Erholungsräumen.<br />
Die Doppelhäuser bieten geförderten Wohnraum.<br />
Besonderes Highlight sind die Dachterrassen zur<br />
Gartenseite, die im Bereich der Treppe als Gemeinschaftsterrasse<br />
für die Bewohner vorgesehen sind.<br />
Die Klinkerfassade stellt den Bezug zu den gegenüberliegenden<br />
Townhouses her.<br />
Das energetische und ökologische Konzept reicht<br />
von Photovoltaik auf den begrünten Dächern<br />
über nachhaltige und smarte Haustechnik bis hin<br />
zu Carsharing-Angeboten und E-Ladestationen.<br />
Ein rundum gelungenes, architektonisches Konzept<br />
und Platz 2 im Vergabeprozess.<br />
KONZEPTWETTBEWERB
108<br />
WETTBEWERB<br />
/ Höhen<br />
Lage<br />
Lieblingswohnort in der Metropolregion: 25 km nördlich von<br />
Stuttgart, mitten im romantischen Weinbaugebiet Remstal<br />
soll mit der „Grunbacher Höhe“ ein lebendiges und C0 2 -<br />
neutrales Wohnquartier in Holz-Hybrid-Bauweise mit hoher<br />
Freiraumqualität und äußerst attraktivem Landschaftsbezug<br />
entstehen.
DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 109<br />
3. PLATZ<br />
GRUNBACHER HÖHE<br />
REMSHALDEN<br />
Das Neubaugebiet unterteilt sich in<br />
vier Baufelder mit offener Blockrandbebauung<br />
und unterschiedlichen<br />
Wohnungsangeboten. Im Rahmen<br />
des Wettbewerbs wurde eine konzeptionelle<br />
Bearbeitung von zwei<br />
Baufeldern vorgenommen.<br />
Die Planung sieht lebendige und dennoch<br />
zusammengehörige Ensembles aus vier<br />
jeweils unterschiedlichen Gebäudetypen<br />
vor, die sich in offener Blockrandbebauung<br />
um ruhige Innenhöfe für die Bewohner<br />
gruppieren. Die Innenhöfe wiederum öffnen<br />
sich nach Süden zur reizvollen Landschaft.<br />
KONZEPT<br />
REMSHALDEN<br />
Architekten:<br />
KFWM ARCHITEKTEN,<br />
KARLSRUHE<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
MÖHRLE + PARTNER LANDSCHAFTS-<br />
ARCHITEKTEN, STUTTGART<br />
Anzahl Wohneinheiten: 57<br />
Wohnfläche: ca. 8.800 m²<br />
Sonstiges: KINDERTAGESSTÄTTE<br />
Wohnformen: ETAGEN- UND PENT-<br />
HOUSE-WOHNUNGEN, REIHENHÄUSER<br />
Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />
Die einzelnen Gebäude weisen ein architektonisch<br />
differenziertes äußeres Erscheinungsbild<br />
auf, so dass der individuelle<br />
Charakter der Häuser ablesbar ist. Das<br />
Wohnquartier ist für eine sozial gemischte<br />
Bewohnerstruktur konzipiert und bietet<br />
ein Nebeneinander unterschiedlicher Wohnmodelle.<br />
Als besonderer Baustein wird am<br />
Quartiersplatz ein Quartiershaus entstehen,<br />
das neben einer Kindertagesstätte und einem<br />
Mehrzweckraum für die Nachbarschaft<br />
auch Wohnungen in den Obergeschossen<br />
vorsieht. Der ruhende Verkehr verschwindet<br />
in den Tiefgaragen unter den Baufeldern.<br />
Trotz starker Konkurrenz wurden die Konzepte<br />
für die Baufelder 01 und 02 von<br />
KFWM Architekten sowie Möhrle + Partner<br />
Freie Landschaftsarchitekten mit dem<br />
dritten Platz ausgezeichnet.<br />
KONZEPTWETTBEWERB
110<br />
1. PLATZ<br />
HUBLAND<br />
WÜRZBURG<br />
/ Family<br />
Hub<br />
Ganz im Osten von Würzburg soll ein unverwechselbares<br />
Quartier mit familienfreundlichen Wohn- und Lebensräumen<br />
und lebendigen Nachbarschaften für Familien, Singles,<br />
Lebenspartnerschaften und Senioren entstehen: das<br />
HUBLAND. Hier, auf dem Gelände der ehemaligen Leighton<br />
Barracks, beteiligte sich die DEUTSCHE WOHNWERTE am<br />
Wettbewerbsverfahren der Stadt Würzburg und erhielt im<br />
Vergabeverfahren für das Baufeld V 4.11 die höchste<br />
Punktzahl und damit den ersten Platz.<br />
KONZEPTWETTBEWERB
WETTBEWERB<br />
KONZEPT<br />
HUBLAND<br />
Architekten:<br />
KFWM ARCHITEKTEN,<br />
KARLSRUHE<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
MÖHRLE + PARTNER LANDSCHAFTS-<br />
ARCHITEKTEN, STUTTGART<br />
Anzahl Wohneinheiten: ca. 74<br />
Wohnformen: MAISONETTE- UND<br />
ETAGENWOHNUNGEN, REIHENHÄUSER<br />
Wohnfläche: ca. 8.100 m²<br />
Quartierstreffpunkt: ca. 100 m²<br />
Bauweise: KONVENTIONELL UND<br />
HOLZ-HYBRID<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE WETTBEWERB 111<br />
An einer städtebaulichen Schlüsselposition<br />
des Konversionsareals HUBLAND<br />
sind zehn Baukörper aus Stadthäusern,<br />
Reihenhäusern und Geschosswohnungsbauten<br />
geplant. Sie sind als Bindeglied<br />
zwischen der kleinteiligen Reihenhausbebauung<br />
im Norden und den größeren Bebauungsstrukturen<br />
im Süden konzipiert.<br />
Der Geschosswohnungsbau wird straßenbegleitend<br />
von den verschiedenen Haustypen umrahmt<br />
und bildet in lockerer Anordnung zusammen mit<br />
den halböffentlichen Grünflächen den Kern der<br />
neuen Bebauung. Im Quartier selbst wird es keinen<br />
Durchgangsverkehr geben. Parkmöglichkeiten<br />
gibt es in der Tiefgarage oder bei den Reihenhäusern<br />
direkt am Haus. Rund 30 % aller Wohneinheiten<br />
sind als förderfähiges Eigenheim geplant.<br />
Ein erdgeschossiger Multifunktionsraum, der die<br />
beiden Innenhöfe optisch miteinander verbindet,<br />
steht als Nachbarschafts- und Quartierstreffpunkt<br />
zur Verfügung und ergänzt so die soziale Komponente<br />
des Quartiers.<br />
Das innovative Mobilitätskonzept von HUBLAND<br />
schafft optimale Anbindungsmöglichkeiten durch<br />
neue ÖPNV-Verbindungen und eine Infrastruktur<br />
der kurzen Wege. Zudem führt ein Radschnellweg<br />
von HUBLAND direkt in die Würzburger Innenstadt.<br />
Mobilitätsstationen bieten Carsharing-Möglichkeiten<br />
und Ladestationen für Elektrofahrzeuge<br />
und E-Bikes.<br />
Das Energiekonzept auf HUBLAND<br />
sieht für alle Gebäude den KfW-<br />
Effizienzhaus-Standard 40 vor und<br />
setzt auf die Fernwärmeversorgung<br />
durch die Stadtwerke Würzburg.<br />
Darüber hinaus sorgen Photovoltaikanlagen<br />
auf den Gründächern für<br />
die ergänzende Stromversorgung<br />
der Haustechnik, der Allgemeinbeleuchtung<br />
und der Ladeinfrastruktur<br />
für E-Mobilität.
112<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE hat den 1. Platz<br />
im Konzeptwettbewerb „Rathausstraße Neckarwestheim“<br />
gewonnen. Der Siegerentwurf<br />
von Krummlauf Teske Happold Architekten,<br />
der zu einer nachhaltigen und neuartigen Entwicklung<br />
der Ortsmitte von Neckarwestheim<br />
beiträgt, überzeugte durch ein attraktives,<br />
vielfältiges Wohnungsangebot und eine innovative<br />
Architektur, die sich behutsam in die<br />
ortstypische dörfliche Struktur einfügt.<br />
KONZEPT<br />
NECKAR-<br />
WESTHEIM<br />
Architekten:<br />
KRUMMLAUF TESKE HAPPOLD<br />
ARCHITEKTEN, HEILBRONN<br />
Landschaftsarchitekten:<br />
JEDAMZIK+PARTNER,<br />
STUTTGART<br />
Anzahl Wohneinheiten: ca. 21<br />
Wohnfläche: ca. 1.600 m²<br />
Wohnformen: ETAGEN-<br />
WOHNUNGEN<br />
Bauweise: HOLZ-HYBRID<br />
1. PLATZ<br />
NECKAR-<br />
WESTHEIM<br />
/ Lieblings<br />
Häuser<br />
Die vier gestaffelten Baukörper mit Satteldachform,<br />
unterschiedlichen Bauhöhen und<br />
Dachneigungen fügen sich harmonisch in das<br />
historische Ortsbild ein. Bei der Konstruktion<br />
wird auf eine Holz-Hybrid-Bauweise mit vorgehängten,<br />
hinterlüfteten Fassadenelementen<br />
gesetzt. Ein Großteil der Wohnungen ist nach<br />
Westen oder Süden zum Garten hin orientiert<br />
und verfügt über Loggien oder Terrassen. Die<br />
verschiedenen, sich ergänzenden Wohnformen<br />
fördern eine funktionierende Haus- und Nachbarschaftsgemeinschaft.<br />
Der offen gestaltete<br />
Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss dient als<br />
Treffpunkt für die Bewohner.<br />
KONZEPTWETTBEWERB
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
WETTBEWERB/ AWARDS<br />
113<br />
Ausgezeichnete<br />
Qualität ...<br />
In dieser Ausgabe von WERTVOLL sind so viele externe Experten zu<br />
Wort gekommen wie noch nie. Sie haben über Nachhaltigkeit, Verantwortung<br />
und Zukunftsfähigkeit gesprochen. Was Experten über<br />
die Projekte von DEUTSCHE WOHNWERTE sagen, das sehen Sie hier:<br />
Callwey-Verlag<br />
Auszeichnung Wohnbauten des Jahres<br />
/ BEAUFORT BY HEIMATUFER Ludwigshafen,<br />
Innovative Fassade<br />
/ Gesamtquartier HEIMATUFER Ludwigshafen,<br />
Quartiersentwicklung<br />
/ LOOP_SIDE Speyer, Quartiersentwicklung<br />
German Design Award <strong>2023</strong><br />
/ Mitarbeiter-Online-Shop,<br />
Excellent Communication Design/Corporate Identity<br />
B!WRD Award <strong>2023</strong><br />
Projektentwicklerpreis des BFW<br />
/ KÖNIGSKINDER Mannheim, Kategorie Quartier<br />
Iconic Award 2022<br />
Best of Best/Innovative Architecure<br />
/ Mitarbeiter-Online-Shop, Communication Special<br />
best of best<br />
Iconic Award 2022<br />
Winner/Innovative Architecture<br />
/ HOMERUN Mannheim, Concept Urban Planning
114<br />
THOMAS<br />
ESSLINGER<br />
DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE<br />
2007 BIS <strong>2023</strong><br />
2007 hat Thomas Esslinger gemeinsam mit<br />
Thomas Dorant und Kurt Zech die DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE gegründet. Fast 17 Jahre lang<br />
hat er das Unternehmen begleitet und geleitet.<br />
Jetzt übergibt er die Geschäftsführung an<br />
seinen Nachfolger Norbert Landshut.
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
PARTNERSCHAFT<br />
115<br />
THOMAS ESSLINGER IM GESPRÄCH<br />
Und<br />
tschüss!<br />
„In Königsberger Klopse könnte ich mich reinlegen.“<br />
Warum allein essen kein Zeichen von Einsamkeit ist.<br />
Warum Busfahren mehr Glückshormone freisetzt als<br />
Porschefahren, und woher er mit 17 Jahren schon wusste,<br />
was am 1.1.20<strong>24</strong> im Kalender stehen würde – darüber sprechen<br />
wir mit Thomas Esslinger, Gründer und Geschäftsführer<br />
von DEUTSCHE WOHNWERTE. Bis zum 31.12.<strong>2023</strong>.<br />
WERTVOLL: Herr Esslinger, was steht denn<br />
jetzt drin in Ihrem Kalender am 1. Januar 20<strong>24</strong>?<br />
Ich habe jeden einzelnen Tag in meinem Job geliebt.<br />
Na ja – fast jeden. Aber am 1. Januar 20<strong>24</strong><br />
steht in meinem Kalender: „Freiheit Tag 1.“ Und<br />
am 1. Oktober <strong>2023</strong> stand drin „Letztes Quartal<br />
nach 42 Jahren“.<br />
WERTVOLL: Dass Sie jetzt Ihre berufliche<br />
Karriere beenden, steht also schon länger fest?<br />
„Beenden“ klingt so endgültig. Es wird bestimmt<br />
noch die eine oder andere Tätigkeit geben. Ich<br />
hätte da schon ein paar Ideen. Zum Beispiel das<br />
Beratungsunternehmen, das ich Anfang des<br />
Jahres gemeinsam mit meinem Sohn gegründet<br />
habe. Aber ja – meine offizielle berufliche Karriere<br />
endet hier, und das wusste ich schon vor<br />
43 Jahren. Mit 17 habe ich beschlossen, mein<br />
Leben in drei Abschnitte einzuteilen – zumindest<br />
soweit es in meiner Macht steht: 0 bis 18 Jahre,<br />
18 bis 60 Jahre, 60 bis 80+. Mit 18 habe ich<br />
meine berufliche Laufbahn gestartet. Im letzten<br />
Jahr bin ich 60 geworden. Jetzt beginnt die<br />
Freiheit ...<br />
WERTVOLL: Freiheit für?<br />
Familie. Und Fußball! Sonntag, 11 Uhr. Ich liebe<br />
Fußball und ich spiele, seit ich denken kann.<br />
Jetzt habe ich den Schiedsrichterschein gemacht.<br />
Da laufe ich pro Spiel zwischen 6 und 9 km –<br />
es fühlt sich gut an! Und ich habe einen Bootsführerschein,<br />
damit ich Europa auf dem Seeweg<br />
erobern kann. Und an Land: Wohnmobil oder Bus.<br />
Alle meine Ehrenämter und Verpflichtungen habe<br />
ich abgegeben. Im letzten Jahr habe ich schon<br />
mal getestet, wie sich das anfühlt: Nach einem<br />
Geschäftstermin in Hamburg bin ich ein paar<br />
Stunden allein mit dem E-Bike durch die Stadt<br />
gefahren und habe dann ganz für mich in einem<br />
Restaurant Königsberger Klopse genossen.
116<br />
WERTVOLL: Klingt gut. Klingt wie pures Glück!<br />
Ja. Ich glaube, ich habe vieles – nicht alles – richtig<br />
gemacht. Und damit meine ich nicht nur den beruflichen<br />
Erfolg. Wir sprechen so viel über Nachhaltigkeit.<br />
Ich denke, das Nachhaltigste, was es gibt, sind<br />
Werte, die unser Leben prägen. Mein christlicher<br />
Glaube ist das Fundament für alles. Zufriedenheit,<br />
Vertrauen, Geradlinigkeit, Menschlichkeit, Zuverlässigkeit.<br />
Wenn ich etwas zusage, versuche ich,<br />
es zu übertreffen – zumindest aber einzuhalten.<br />
Auch DEUTSCHE WOHNWERTE haben wir auf<br />
Werten gegründet, Thomas Dorant, Kurt Zech und<br />
ich. Und es wurde mit fast 17 Jahren die längste<br />
berufliche Tätigkeit in meinem Leben. Offensichtlich<br />
sind Werte eine ganz gute Grundlage.<br />
WERTVOLL: Keine Anzeichen von Abschiedsschmerz?<br />
Null. Überhaupt nicht. Ich hatte das noch nie. Leben<br />
lebt man vorwärts. Und ich habe eigentlich niemals<br />
zurückgeschaut. Na ja – vielleicht, um aus Fehlern<br />
zu lernen und Dinge in Zukunft besser zu machen.<br />
Aber mein Blick ist immer nach vorn gerichtet. Für<br />
wehmütige Rückblicke ist da wenig Platz. Das, was<br />
vor mir liegt, ist viel zu verlockend. Aber was DEUT-<br />
SCHE WOHNWERTE angeht – da schlagen schon<br />
zwei Herzen in meiner Brust: Wenn niemand mehr<br />
bei mir anruft, freue ich mich. Und wenn jemand<br />
anruft, weil er meinen Rat braucht, freue ich mich<br />
natürlich auch. Grund zur Freude habe ich also auf<br />
jeden Fall.<br />
WERTVOLL: Das heißt, Sie werden weiterhin<br />
erreichbar sein?<br />
Erreichbar immer. „Immer verfügbar“ ganz sicher<br />
nicht. Wenn ich gerade mit dem Wohnmobil unterwegs<br />
bin, dann bin ich halt mal weg. Diesen Luxus<br />
werde ich mir gönnen. Ich erinnere mich, wie ich vor<br />
ein paar Jahren ganz Dänemark in neun Tagen<br />
mit dem Wohnmobil abgefahren bin. Was für<br />
ein Schwachsinn! Jetzt kann ich mir endlich Zeit<br />
nehmen und genügend Zeit lassen zum Genießen<br />
– das stelle ich mir großartig vor. DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE werde ich auch in Zukunft als<br />
Berater und Gesellschaftervertreter unterstützen.<br />
Meinen Parkplatz und den Schlüssel zu meinem<br />
Büro darf ich behalten.<br />
WERTVOLL: Entschleunigung. Also deshalb<br />
lieber Bus als Porsche?<br />
Busfahren ist meine große Leidenschaft. Schon<br />
seit vielen Jahren. Ich liebe Menschen mehr als<br />
alles. Aber beim Busfahren sitze ich niemals hinten,<br />
sondern immer ganz vorn – auf dem Fahrersitz. Ich<br />
hatte neulich die Möglichkeit mit einem schwäbischen<br />
Sportwagen vom Bodensee in meine Heimat<br />
Heilbronn zu brettern. Ein großartiges Auto, ein<br />
fantastischer Motor, Carbonsitze, die dich wie ein<br />
Maßanzug umhüllen. Und dann dieses unglaubliche<br />
Gefühl, wenn die brettharten Stoßdämpfer jeden<br />
Stoß 1:1 ans Steißbein weitergeben – was habe ich<br />
mich nach meinem Bus gesehnt: In keinem Automobil<br />
der Luxusklasse sitzt man komfortabler und<br />
bequemer als auf dem Fahrersitz eines modernen<br />
Reisebusses – natürlich ein Bus aus schwäbischer<br />
Produktion. Das ist Luxus pur: Unter mir die Luftfederung,<br />
der Motor mindestens 12 Meter entfernt<br />
im Heck und um mich herum zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit ein herrlicher Panorama-Blick.<br />
WERTVOLL: Da ist er wieder, der Blick nach vorn.<br />
Eben. Busfahren ist eine gute Schule für Unternehmensführung:<br />
Du trägst Verantwortung für viele<br />
Menschen und es ist absolut entscheidend, wen du<br />
als Partner an deiner Seite hast. In den letzten Monaten<br />
war der Druck in der Immobilienbranche extrem<br />
hoch. Und da hilft nur eins: auf Sicht fahren. Tag<br />
für Tag. Hintendran ein starkes Team, Seite an Seite<br />
mit den besten Geschäftspartnern, die man sich<br />
wünschen kann. Und als Rückenstärkung – solide,<br />
souverän und gelassen – die Zech Group. Die letzten<br />
Monate waren ein harter Ritt und die Strecke, die<br />
vor uns liegt, wird nicht einfacher. Wie gut, dass ich<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE in guten Händen weiß.<br />
WERTVOLL: Herr Esslinger, danke, dass Sie uns<br />
mit auf Ihre Reise genommen haben. Und alles<br />
Gute für alles, was kommt.
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
PARTNERSCHAFT<br />
117<br />
Betriebswirt im Bankenbereich,<br />
Finanzierungsspezialist,<br />
Geschäftsführer<br />
Stadtentwicklung mit viel<br />
Konversionserfahrung –<br />
jetzt bei DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE<br />
NEUER GESCHÄFTSFÜHRER<br />
BEI DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Norbert<br />
Landshut<br />
„Stolz und Leidenschaft – so würde<br />
ich es beschreiben. Stolz, dass ich<br />
die Aufgabe von Thomas Esslinger<br />
übernehmen darf. Und voller Freude<br />
und Leidenschaft für die Zukunft der<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE.“<br />
„Mein Weg zu DEUTSCHE WOHNWERTE?<br />
2014 habe ich im Auftrag des Entwicklungsträgers<br />
mit DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE den Kauf von Grundstücken am<br />
Frankfurter Riedberg verhandelt. Und<br />
seitdem haben wir uns nie mehr aus den<br />
Augen verloren. In Herford konnte ich<br />
als Geschäftsführer der Stadtentwicklung<br />
britische Kasernen in ein lebendiges<br />
Hochschulgelände für 700 Studenten<br />
verwandeln. Hier in der pulsierenden<br />
Metropolregion, in Mannheim und in<br />
Heidelberg, bietet Konversion ein riesiges<br />
Entwicklungspotenzial. Und DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE ist mittendrin. Hier mitzugestalten<br />
ist für mich eine echte Herzensangelegenheit.“
118<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
Unser<br />
Top<br />
Team
DEUTSCHE WOHNWERTE TEAM 119<br />
TEAMWORK <strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />
Felix Argast Technischer Projektbetreuer — Aylin Aykan<br />
Janina Birke Referentin Rechnungswesen — Kaufmännische<br />
Projektmanagerin — Christine Buch Manager PR & Content (in<br />
Elternzeit) — Elisabeth Carone Office Managerin/Ausbilderin —<br />
Julia Cassanelli Vermietungsberaterin — Stefanie Decker<br />
Senior Managerin Marketing — Thomas Dorant Geschäftsführer<br />
— Nina Englert Managerin Marketing (in Elternzeit) —<br />
Sandra Esslinger Junior Projektmanagerin (in Elternzeit) —<br />
Wolfgang Geitz Kaufmännischer Projektmanager — Gunnar<br />
Geschwill Technischer Projektleiter — Nicky Oliver Giebenhain‐Glaunsinger<br />
Senior Manager Content & PR/Unternehmenssprecher<br />
— Marie Glander Syndikusrechtsanwältin<br />
(Immobilienrecht) — Luisa Gora Werkstudentin Marketing —<br />
Franziska Grocholl Vertriebs- und Kundenberaterin —<br />
Sebastian Grüber Technischer Senior Projektleiter — Burcu<br />
Gündoğar Technische Kundenbetreuerin, Sonderwunschmanagement,<br />
Betreuung Globalvertrieb — Julian Heinen<br />
Technischer Projektleiter — Leonie Helfmann Technische<br />
Projektbetreuerin — Bianca Heßlinger Projektentwicklerin —<br />
Sylvia Hinzberg Verkaufsberaterin — Paul Horn Junior Projektentwickler<br />
— Christiane Huy Kundenbetreuerin Vertrieb —<br />
Jasmin Kemmler Kaufmännische Projektmanagerin —<br />
Eva-Maria Kern Technische Projektbetreuerin — Christine<br />
Klee Rechtsreferentin — Umut Kilinc Referent Rechnungswesen<br />
— Meike Klein Kaufmännische Projektmanagerin —<br />
Bernd Koch Geschäftsführer — Luka Koch Werkstudentin<br />
Marketing — Karin Köhler Referentin Rechnungswesen —<br />
Eric Lebkuchen Technischer Projektleiter — Sahra Liebing<br />
Projektentwicklerin — Sebastian Lorenz Projektentwickler/<br />
Leiter Projektfinanzierung — Aaron Marquardt Technischer<br />
Projektbetreuer — Britta Martensen Rechtsanwältin — Sylvio<br />
Michelitsch Geschäftsführer — Katharina Mientus Managerin<br />
Marketing — Vanessa Müller Vertriebs- und Kundenmanagerin<br />
(in Elternzeit) — Makoto Nakakubo Objektbetreuer/Reklamationen<br />
— Neela Neuner Objektbetreuerin/Reklamationen —<br />
Lara Nirschl Junior Projektentwicklerin — Kerstin Pruin Office<br />
Managerin — Fabienne Reusch Duale Studentin — Sabine<br />
Richter Referentin Rechnungswesen — Julia Rheinwalt<br />
Duale Studentin — Isabelle Riegler Objektbetreuerin/Reklamationen<br />
— Steffen Rink Technischer Projektleiter — Brit<br />
Rommel Verkaufsberaterin Wohnimmobilien — Hubert Schmitt<br />
Qualitätsmanager Projektrealisierung — Klaus Seiler Referent<br />
Finanzen und Controlling — Thomas Stabik Kundenbetreuuer<br />
Qualitätsmanagement — Samira Sthamer Duale Studentin —<br />
Christina Stavrou Kundenbertreuerin Vermietung — Julia<br />
Toscha Kaufmännische Projektmanagerin — Eyleen Urban<br />
Junior Projektentwicklerin — Lisa Vogt Managerin Digital<br />
Marketing, IT-Koordination — Lena Wannenmacher Assistentin<br />
Kundenmanagement — Jaqueline Wirth Technische Projektbetreuerin<br />
— Markus Zaich Kaufmännischer Leiter, Leiter<br />
Objektverwaltung.<br />
Ihr seid das Gesicht der DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE.
120<br />
SAP ARENA<br />
MANNHEIM
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
LOGE SAP ARENA<br />
121<br />
/ Wenn die<br />
Loge zur<br />
Bühne wird ...<br />
Die Gestaltung einer exklusiven Loge ist keine alltägliche<br />
Aufgabe. In der hochmodernen SAP Arena in<br />
Mannheim, einer der führenden Multifunktionshallen<br />
in Deutschland, geht es nicht nur um Stars und Top<br />
Acts, sondern um gute Begegnungen in einem inspirierenden<br />
Ambiente.
122<br />
Best Place für<br />
Fans & Friends<br />
Sie hat keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Sie entscheidet<br />
nicht über Sieg oder Niederlage des Lieblingsvereins.<br />
Aber sie kann ein Lieblingsplatz sein.<br />
Ein Raum zum Mitfiebern und Mitfeiern. Oder Mitleiden,<br />
falls nötig. Die DEUTSCHE WOHNWERTE Loge in der SAP<br />
Arena ist mehr als eine exklusiv eingerichtete Fankurve:<br />
Sie schafft Raum zur entspannten Begegnung, zur zwanglosen<br />
Kommunikation. Durch Networking wird die Loge<br />
zum Working Space.
DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
LOGE SAP ARENA<br />
123<br />
Wie in einer eleganten Hotellobby<br />
präsentiert sich die<br />
Loge der DEUTSCHE WOHN-<br />
WERTE als Raum für alle Sinne.<br />
Sie trägt die Handschrift<br />
erfahrener Einrichtungsprofis<br />
und wurde in Kooperation<br />
mit FREISBERG Wohnbedarf<br />
gestaltet.<br />
Spannende Kontraste:<br />
Draußen unsere Vereine<br />
ADLER MANNHEIM (Eishockey)<br />
und RHEIN NE-<br />
CKAR LÖWEN (Handball)<br />
in Action. Konzerte, Kultur,<br />
Fangesänge und Currywurst.<br />
Und drinnen: Ruhe.<br />
Entspannung. Faszinierendes<br />
Ambiente, hochwertige<br />
Materialien, Designmöbel,<br />
ruhige dunkle Farben,<br />
Samt, Teppich, Marmor,<br />
atmosphärisches Licht.<br />
Gute Akustik ist nicht nur<br />
bei Konzerten entscheidend.<br />
Spezielle Akustiktapeten und<br />
flauschige Hochflorteppiche<br />
schaffen eine angenehme<br />
Akustik – trotz der großen<br />
Beton- und Glaselemente.
1<strong>24</strong><br />
/ Amsterdam<br />
All inclusive ...<br />
Schnitzeljagd, Adrenalinkick,<br />
Vegan Food, Schietwetter,<br />
Dreimaster & Dreamteam –<br />
drei Tage mit DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE in Amsterdam ...<br />
Amsterdam Learning:<br />
Regenponchos werden<br />
überschätzt. Mülltüten<br />
werden unterschätzt!
DEUTSCHE WOHNWERTE AMSTERDAM 125<br />
„Der Vorteil von Online Meetings?<br />
Man wird nicht nass!<br />
Im wirklichen Leben ist das manchmal<br />
anders. In Amsterdam hatten wir alles:<br />
Sonne, Sturm, Regen – aber es hat<br />
sich sooo gut angefühlt, endlich mal<br />
wieder was gemeinsam zu erleben.<br />
So richtig hautnah und nass bis auf<br />
die Knochen!“<br />
Nach Corona startet vieles wieder bei<br />
null. Oder bei A: wie Amsterdam. Für das<br />
Team von DEUTSCHE WOHNWERTE<br />
war der Teamausflug nach Amsterdam<br />
der offizielle Kick-off in die Post-Corona-<br />
Ära. Es hätte auch ohne Regen ein<br />
tolles Event werden können, aber bei<br />
Sonnenschein kann jeder! Feuchtfröhlich<br />
war also nicht nur der Abend im<br />
Restaurant „Mediamatic“ mit veganem<br />
Viergängemenü und traumhaftem Blick<br />
aufs Wasser. Auch die Schnitzeljagd<br />
durch die Grachten und die historische<br />
Altstadt wurden durch strömenden<br />
Regen zur echten Challenge. Von der<br />
Altstadt rauf auf das Aussichtsdeck des<br />
A’DAMS LOOKOUT mit Panoramablick<br />
über Amsterdam und den Hafen.<br />
Es gab zwar keinen Regen, dafür aber<br />
den ultimativen Amsterdamer Adrenalinkick:<br />
„Over the Edge“ – eine Riesenschaukel,<br />
die in hundert Metern Höhe<br />
über den Rand der Plattform ins Nichts<br />
schaukelt. Nach diesem Tag war der<br />
chillige Ausklang im Beachclub „Bries“<br />
in Noordwijk genau das Richtige.<br />
Am letzten Tag ging es raus aus Amsterdam<br />
und mit dem Dreimaster „Novel“<br />
aufs IJsselmeer. Das Team DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE als Crew auf einem Segelschiff!<br />
Am Abend war das Team ausgepowert<br />
und das Schiff wieder sicher<br />
im Hafen. Was will man mehr?
126<br />
Ende gut,<br />
alles gut.<br />
Es erscheint durchaus logisch, auf der letzten Seite eines Buches über das<br />
Ende des Buches zu reden. Aber dieses Mal ist das Ende etwas endgültiger<br />
als in den vergangenen Jahren. Acht Ausgaben von WERTVOLL gab es in<br />
den letzten 10 Jahren, und jede Ausgabe endete mit den Worten „Fortsetzung<br />
folgt ...“<br />
Und natürlich „folgt eine Fortsetzung“ – die Fortsetzung all der Bauvorhaben<br />
und Projektentwicklungen, die wir in diesem Buch beschrieben haben:<br />
AM FLUSS in Speyer wird dann nicht mehr gebaut, sondern bewohnt.<br />
Spielende Kinder machen die BERGHÖFE auf dem Frankfurter Riedberg<br />
bunt und lebendig und die Bahnstadt in Heidelberg wird durch ELF<br />
FREUNDE noch vielfältiger.<br />
<strong>Wertvoll</strong> ist jedes einzelne dieser Projekte – dafür steht die DEUTSCHE<br />
WOHNWERTE. Aber WERTVOLL als Buchprojekt wird in diesem Format<br />
zumindest bei DEUTSCHE WOHNWERTE keine Fortsetzung mehr finden.<br />
Unsere Branche befindet sich in einer Zeit voller Herausforderungen, denen<br />
auch wir uns stellen müssen. Und das hat Konsequenzen. Manchmal hört<br />
man eben auf, wenn es am schönsten ist ...<br />
Ein guter Zeitpunkt, um einmal mehr Danke zu sagen: Danke an alle Freunde<br />
von WERTVOLL, die uns mit ihren zahlreichen positiven Rückmeldungen<br />
immer wieder motiviert haben, mit WERTVOLL weiterzumachen.<br />
Ein besonderer Dank gebührt aber vor allem dem Kernteam des WERT-<br />
VOLL-Buchprojektes: Stefanie Decker, Doro Lis-Fokken, Anne Villiger und<br />
Hans Peter Theilig haben dieses Projekt von Anfang an und über die letzten<br />
zehn Jahre mit viel Engagement, Herzblut und Liebe getragen.<br />
Es war immer wieder ein hartes Stück Arbeit mit einem Ergebnis, das dem<br />
Namen WERTVOLL voll und ganz gerecht wird. Und für mich war es eine<br />
Freude, dieses Team über all die Jahre führen zu dürfen.<br />
Thomas Dorant
128<br />
DEUTSCHE WOHNWERTE GmbH & Co. KG<br />
Langer Anger 9<br />
69115 Heidelberg<br />
www.deutsche-wohnwerte.de<br />
Konzept, Layout: and.kommunikationsdesign, Ludwigshafen<br />
Text: Hans Peter Theilig<br />
Druck: Druckhaus Becker GmbH<br />
© Bildquellen: Adobe Stock: S.2, 14, 18, 22, 34, 38, 43, Filip Agoo,<br />
Everland: S.74-75, Petra Arnold: S.7, 10, 16, 20, 32, 36, 44, 48, 114-<br />
116, Julian Beekmann: S.80-81, Zooey Braun: S.46, Deutsche Wohnwerte:<br />
S.4, 6, 26, 27, 62, 63, 64-65, 68-69, 76-77, 78-79, 88-113,<br />
1<strong>24</strong>-125, Ruben Ebersold: S.30-31, Florian Schmitt | Flocreates: S.60,<br />
118-119, Freisberg: S.56-57, 85, GDLA | Gornik Denkel: S.92, Claus<br />
Graubner: S.54-55, 60, Klaus Gruber, dolphin photography: S.10, 12,<br />
<strong>24</strong>, 28, 40, 117, Eyal Pinkas: S.61, Keo Seima, Cambodia: S.75, Dario<br />
Tolone: S.63, Yannick Wegner: S.50, 51, 52, 53, 54, 55, 58-59, 60,<br />
61, 63, 66-67, 82-83, 84, 85, Sebastian Weindel: S.72-73, 87, Elmar<br />
Witt: S.120-123.<br />
Das Papier für dieses Buch stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.