Seesicht - Das Zentralschweizer-Seen-Magazin Nr. 2 - 2024

Reportage
Die 31-jährige Sängerin
hat bereits einige Studioaufnahmen
präsentiert.
Ihr neues Album erscheint
Anfang 2025.
FOTO: ANOUSH ABRAR
FOTO: ZVG
UNVERFÄLSCHT
Bleibt die Frage, in welche musikalische
Schublade man Julia Heart stecken kann,
obwohl dieses Denken oft keinen Sinn ergibt.
Zermatt Unplugged schrieb, dass sich
die Sängerin weg vom Americana hin zum
Folk-Pop bewege, was auch immer das
heisst. Ihre Stimme erinnert indes ein wenig
an Norah Jones oder Sophie Hunger,
bei leisen Tönen entfernt an Sophie Zelmani,
sie kann aber genauso ganz schön frech
und laut klingen. Auf jeden Fall hat sie Charakter,
eine Eigenheit und wieder wären
wir beim Echten, welches für ihre Aufnahmen
gilt. Keine mainstreamtaugliche Einheitssuppe,
zugepflastert mit Synthigeigen,
sondern klare, unverfälschte Sounds
mit Luft für die einzelnen Instrumente,
die sich so entfalten können. Ihre Single
Saudade, dieses berühmte portugiesische
Wort, welches für Wehmut, Heimweh und
vieles mehr steht, tönt mit der Mundharmonika
ein wenig nach Dylan und damit
definitiv nach Folk. Die neuen Songs würden
dann aber poppiger, betont die Sängerin.
«Ich möchte einfach das tun, was im
Moment für mich stimmt.» Man darf also
gespannt sein auf die langersehnte LP,
welche am 7. Februar 2025 auf den Markt
kommen wird. An ihren Liedern arbeite
sie jeden Tag, erzählt sie. «Mir fällt sehr
selten etwas einfach zu. Ich muss ausprobieren,
dranbleiben.» Arbeit und Disziplin,
was man oft bei Musik vergisst. Zu sehr
wird diese heile Welt propagiert, in der die
Musikerinnen und Musiker vollkommen
abgehoben einfach dasitzen und ein bisschen
vor sich hinträllern. Mit der Realität
hat dies meist nichts zu tun, auf jeden Fall
sicher nicht mit jener von Julia Heart.
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SEESICHT 2/24
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