WOHNEN Spezial tipBerlin April 2024

Das Thema Wohnen geht uns hautnah. Schließlich ist die Wohnung der Ort, an dem wir viel Zeit verbringen – im besten Fall die schönste Zeit des Tages. Der Berliner Lars Triesch hat einen lichtdurchfluteten Wohn-Traum für seine Familie und sich erfüllt. Viele Trends, Ideen und schöne Dinge finden Sie ebenfalls in diesem Heft. Das Thema Wohnen geht uns hautnah. Schließlich ist die Wohnung der Ort, an dem wir viel Zeit verbringen – im besten Fall die schönste Zeit des Tages. Der Berliner Lars Triesch hat einen lichtdurchfluteten Wohn-Traum für seine Familie und sich erfüllt. Viele Trends, Ideen und schöne Dinge finden Sie ebenfalls in diesem Heft.

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10.04.2024 Aufrufe

WOHNEN Spezial APRIL 2024 California Dream Ein Berliner Vintage- Möbelhändler und sein Haus von Ray Kappe Softspot Teppich Traditionell oder modern: Die besten Berliner Geschäfte Berlin Design Week Innovative Design- Kon zepte im Peter- Behrens-Bau

<strong>WOHNEN</strong><br />

<strong>Spezial</strong><br />

APRIL <strong>2024</strong><br />

California Dream<br />

Ein Berliner Vintage-<br />

Möbelhändler und sein<br />

Haus von Ray Kappe<br />

Softspot Teppich<br />

Traditionell oder<br />

modern: Die besten<br />

Berliner Geschäfte<br />

Berlin Design Week<br />

Innovative Design-<br />

Kon zepte im Peter-<br />

Behrens-Bau


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Foto: Deutsche Oper; Der Zwerg / Elena Tsallagova | AGB: www.tip-berlin.de/agb | Tip Berlin Media Group GmbH, Müllerstraße 12, 13353 Berlin


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Thema Wohnen geht uns<br />

hautnah. Schließlich ist die<br />

Wohnung der Ort, an dem wir<br />

viel Zeit verbringen – im besten<br />

Fall die schönste Zeit des<br />

Tages. Der Berliner Lars Triesch<br />

(Foto r. o.) hat einen lichtdurchfluteten<br />

Wohn-Traum für<br />

seine Familie und sich erfüllt.<br />

Viele Trends, Ideen und schöne<br />

Dinge finden Sie ebenfalls in<br />

diesem Heft.<br />

Viel Wohnfreude wünscht<br />

Ihre tip-Redaktion<br />

IMPRESSUM<br />

INHALT<br />

SEITE<br />

Cover: Juergen Nogai; Fotos: Iris Braun<br />

Tip Berlin Media Group GmbH<br />

Müllerstr. 12, 13353 Berlin<br />

Geschäftsführung Robert Rischke<br />

Redaktion Stefanie Dörre (V.i.S.d.P.),<br />

Stefan Sauerbrey, Ina Hildebrandt,<br />

Jenny Watkinson (Foto)<br />

Grafik Jenny Watkinson<br />

Anzeigen Robert Rischke, Michelle Thiede<br />

(Ltg.), Iris Karlinski<br />

Druck MÖLLER PRO MEDIA® GmbH<br />

Ein Präriehaus steht am Waldrand in Kleichmachnow 4<br />

Wohntrends vom Salone del Mobile in Mailand 10<br />

Die Berlin Design Week im denkmalgeschützten Behrensbau 14<br />

Teppiche: Interview mit Claudia Diedenhoven und Thomas Wild 16<br />

Tolle Berliner Teppich-Brands und Geschäfte 18<br />

Der Garten im besten Licht: Beleuchtung für draußen 22<br />

Schöne Dinge für draußen 26<br />

Schöne Dinge für drinnen 28<br />

Der Hocker als Designobjekt: Zwei besonder Stücke 30<br />

tip Berlin Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


TITEL<br />

Viel Licht: Das Traumhaus<br />

zum Wohnen<br />

4 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


„ So wollte<br />

ich wohnen“<br />

Westcoast im Südwesten von Berlin: Der Vintage-Experte<br />

Lars Triesch hat sich in die Häuser des Architekten Ray Kappe<br />

schockverliebt – und sich eines davon in Kleinmachnow gebaut<br />

Text: Iris Braun<br />

Fotos: Juergen Nogai<br />

Foto: Juergen Nogai<br />

Ein Präriehaus steht am Waldrand<br />

in Kleichmachnow wie es amerikanischer<br />

nicht sein könnte. Ein<br />

richtiger Midwest-Southwest-Traum<br />

nach Entwürfen des kalifornischen<br />

Architekten Ray Kappe: Aus Holz, Glas<br />

und Beton, der in dieser filigranen und<br />

doch robusten Kubatur genauso gut in<br />

Palm Springs die Pools beschatten wie<br />

in Montana in den Weiten der Hügellandschaft<br />

verschwinden könnte.<br />

Allerdings tritt aus dieser Holz-<br />

Haustür, die fast übergangslos mit<br />

der in Redwood verkleideten Fassade<br />

verschwimmt, dann aber nicht Kevin<br />

Costner. Sondern unter den auskragenden<br />

Holzbalken steht der Berliner<br />

Möbelhändler und Unternehmer Lars<br />

Triesch. Was in diesem Fall gut ist,<br />

jedenfalls wenn man sich für Interieur<br />

und Architektur interessiert. Denn Lars<br />

Triesch ist der Gründer von „Original<br />

in Berlin“ und damit so etwas wie eine<br />

Berliner Instanz in Sachen gehobene<br />

Vintage- Möbel, eine ebenso nahbare<br />

wie geschäftstüchtige und gut vernetzte<br />

Instanz.<br />

Und jemand mit gutem Ruf in<br />

Sachen Mid-Century-Furniture, sowie<br />

deren Aufarbeitung in eigener Tischlerei<br />

und Polsterei. Nicht alle dürften<br />

sich in diesem umkämpften, weil sehr<br />

lukrativen, Markt so viel Mühe geben.<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 5


TITEL<br />

Aber wenn es um die epochengerechte<br />

Einschätzung, Instandsetzung und Aufarbeitung<br />

von Lampen, Sofas, Stühlen<br />

oder Teppichen geht, kennt Triesch in<br />

Sachen Recherche und Akribie kein Pardon.<br />

Wie das aussieht, kann man auf der<br />

aufwendig gestalteten eigenen Webseite,<br />

aber auch auf Social Media verfolgen:<br />

„Ich versuche, die Leute mitzunehmen,<br />

um zu zeigen, wie wir Stücke überhaupt<br />

finden. Und um transparent zu machen,<br />

dass danach die Arbeit eigentlich erst<br />

anfängt. Weil man herausfinden muss,<br />

was das Teil für eine Geschichte hat, um<br />

es zum Beispiel richtig einordnen und<br />

dann restaurieren zu können.“<br />

Was seine Kollektionen entsprechend<br />

teuer macht, gerade für Berliner<br />

Vorstellungen, die sich bei Vintage-<br />

Sachen oft noch an Flohmarkt-Preisen<br />

orientieren. Allerdings ist Original in<br />

Berlin dort auch nicht zu finden, sondern<br />

seit 2012 auf 1.000 formschönen<br />

Quadratmetern an der Karl-Marx-Allee,<br />

und seit kurzem auch in Charlottenburg.<br />

Und weltweit, denn Triesch kauft<br />

und verkauft mittlerweile erfolgreich<br />

international an einen Kreis von Menschen,<br />

die sich Sofas aus den 1950ern<br />

von Minotti, Lampen von Josef Hurka<br />

oder Sessel von Eero Saarinen leisten<br />

können und wollen.<br />

Akribie, Liebe zum Detail und<br />

eine große Beharrlichkeit, dazu den<br />

unbedingten Willen, einen Traum zu<br />

verwirklichen: Aus diesen Gründen<br />

ist dieses Haus nicht einfach irgendeine<br />

weitere Angeberhütte im Berliner<br />

Umland. Denn auch wenn mittlerweile<br />

doch einige neue Häuser durchaus<br />

gute Architektur aufweisen, werden<br />

sie aber auch genauso oft mit üblem<br />

Oligarchen-Interieur gleich wieder<br />

verhunzt. Und das wäre in diesem Fall<br />

besonders schlimm, denn das Haus von<br />

Triesch steht schon gut in der Brandenburger<br />

Landschaft. Denn auch wenn<br />

Kleinmachnow wirklich nicht Montana<br />

und schon gar nicht L.A. ist – mit<br />

seinem Anteil an Nadelbäumen scheint<br />

an einem sonnigen Tag durchaus etwas<br />

von der kargen Schönheit der Südwest-<br />

Staaten hier auf.<br />

Doch wie gelungen das Haus wirklich<br />

ist, wird vor allem innen klar. Wenn<br />

„Denn ich<br />

wollte einfach<br />

ein echtes<br />

Ray- Kappe-<br />

Haus, keinen<br />

deutschen<br />

Nachbau,<br />

keine deutsche<br />

Konstruktion aus<br />

dem Lehrbuch,<br />

der ein bisschen<br />

Westküste übergestülpt<br />

wurde“<br />

man erlebt, wie diese Landschaft und<br />

das Licht förmlich durch die Glasflächen,<br />

die Fensterbänder, Terrassentüren,<br />

Oberlichter, Lichtschächte<br />

von oben und von den Seiten in das<br />

Haus hineinfließt. Denn Lars Triesch<br />

ist nicht ohne Grund ein absoluter<br />

Fan des kalifornischen Architekten<br />

und Hochschullehrers Ray Kappe, der<br />

Frank Lloyd Wrights Idee eines Prärie-<br />

Hauses (Praerie-House), das sich trotz<br />

sehr klarer Linien organisch mit der<br />

Landschaft verbindet, aus den 1920/1930<br />

Jahren in die Gegenwart fortgeführt hat<br />

und bis zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />

100 Häuser in diesem Stil vor allem in<br />

Kalifornien gebaut hat. Unter anderem<br />

1967 auch sein eigenes Haus in Pacific<br />

Palisades, das Triesch 2016 in einer TV-<br />

Dokumentation gesehen hatte - er war<br />

schockverliebt: „So wollte ich wohnen.“<br />

Seitdem war klar, dass es genauso ein<br />

Haus sein soll, wenn er mal selber baut.<br />

Und am besten von Ray Kappe persönlich<br />

entworfen.<br />

Amerikanischer Traum, deutsche<br />

Bauverordnung<br />

Und das mit dem selbst Bauen ist<br />

durchaus wörtlich zu nehmen, denn<br />

Triesch war bei diesem dreijährigen<br />

Projekt nicht nur unermüdlicher Koordinator,<br />

sondern auch gleich Bauleiter<br />

und Generalunternehmer in einer<br />

Person. Nachdem er den 2019 verstorbenen<br />

Kappe, sowie dessen Söhne und<br />

Nachfolger Ron und Finn, bei einem Besuch<br />

in den USA von seinem dringenden<br />

Wunsch, ein original Kappe-Haus<br />

bei Berlin bauen zu wollen, das erste<br />

und einzige in Deutschland, überzeugen<br />

konnte, haben sie ihm die entsprechenden<br />

Entwürfe und Grundrisse<br />

ausgearbeitet. Dabei hat er ihnen völlig<br />

freie Hand gelassen: „Lediglich meine<br />

Begeisterung für Kappes Holzkonstruktionen<br />

und die offenen Grundrisse<br />

aus den 1960/70er habe ich erwähnt,<br />

und dass wir hier als Familie dann zu<br />

viert wohnen wollen“, so Triesch. Und<br />

dass er die Holzart Redwood, eine Art<br />

immergrüner Mammutbaum, ebenfalls<br />

ziemlich schätzt. Was von Kappe-<br />

Architekten ab 2020 an Entwürfen<br />

zurückkam, war dann auch genau das,<br />

was Triesch haben wollte – noch nicht<br />

ahnend, dass auf diese Pläne und das<br />

angedachte Material noch ein schwerer<br />

Realitätscheck mit der deutschen<br />

Bauverordnung unter anderem in<br />

Sachen Energieeffienz wartete – sowie<br />

natürlich ganz allgemein das deutsche<br />

Wetter.<br />

Bei einem Gespräch mit Christof<br />

Weissenseer, dem Chef einer großen<br />

österreichischen Holzmanufaktur, der<br />

sich durchaus zutraute, die Wändeund-Decken-Konstruktionen<br />

der<br />

Amerikaner entsprechend den Plänen<br />

umzusetzen, und das später auch<br />

erfolgreich tat, wurde klar, dass Triesch<br />

neben seinem Enthusiasmus vor allem<br />

jemanden braucht, der das ganze Konstrukt<br />

für die deutschen Behörden in<br />

etwas übersetzt, womit die wiederum<br />

arbeiten können.<br />

6 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Foto: Juergen Nogai<br />

Und tatsächlich fand er wie so<br />

oft bei dem Projekt ähnlich begeisterte<br />

Mitstreiter:innen, die sich mit<br />

ins Abenteuer warfen. War es bei der<br />

Beschaffung des seltenen Redwood-<br />

Holzes für den Innenausbau eine<br />

kleine Firma aus Oakland und eine aus<br />

Kalifornien, die nicht nur die Menge<br />

beschaffen konnten, sondern auch die<br />

hohen Qualitätsansprüche von Triesch<br />

und den Kappe-Architekten an das Holz<br />

erfüllen konnten, kam dann in Berlin<br />

die Architektin Elena Brasioli von Arte<br />

Domus/Quattro Architectura dazu. Und<br />

die konnte dank ihrer Erfahrung mit der<br />

amerikanischen Holzbauweise die amerikanischen<br />

Pläne übersetzen und den<br />

deutschen Behörden zur Autorisierung<br />

vorlegen. Und die wurden tatsächlich<br />

auch abgenommen, auch wenn Themen<br />

wie Dämmung, Heizung, Lüftung<br />

einiges an Flexibilität von allen Seiten<br />

verlangten. Und der HTWK Leipzig war<br />

auch so einiges zu verdanken, denn hier<br />

wurden technische Lösungen für bauphysikalische<br />

Probleme in Sachen Dämmung<br />

bzw. eben weniger Dämmung<br />

gefunden, die dann auch wiederum die<br />

Behörden überzeugten.<br />

Und natürlich war es Lars Triesch<br />

selbst, der nicht nachließ in seinem<br />

Bemühen, es richtig machen zu wollen:<br />

„Denn ich wollte einfach ein echtes<br />

Ray-Kappe-Haus, keinen deutschen<br />

Nachbau, keine deutsche Konstruktion<br />

aus dem Lehrbuch, der ein bisschen<br />

Westküste übergestülpt wurde“, wie er<br />

betont. Und das bekam er auch. Was<br />

dort steht, ist definitiv ein amerikanisches<br />

Haus nach amerikanischen<br />

Plänen, mit amerikanischen Maßen (1,5<br />

Inch halten die meisten Holzbalken<br />

zusammen), mit drehbaren Fenstergriffen<br />

und mit einem Erdgeschoss, wie es<br />

in seiner Großzügigkeit und der Größe<br />

des Kamins kaum amerikanischer sein<br />

könnte. Alles auf den Punkt umgesetzt<br />

von lokalen Handwerker:innen aus<br />

Kreuzberg und dem Berliner Umland.<br />

Sonnenlicht, Wasser, Steine<br />

und Bäume<br />

Westcoast im Südwesten:<br />

Prärie-Haus unter Kiefern<br />

Und es gibt natürlich in dem mittlerweile<br />

Triesch Residence genannten<br />

Bau auch kein Interieur, das<br />

diesen gelungenen Eindruck stört.<br />

Denn hier passt alles zusammen:<br />

„Das hier ist zwar unser Wohnhaus,<br />

aber gleichzeitig natürlich auch eine<br />

Visitenkarte für unsere Läden und<br />

unser Business“, wie Triesch sagt. Und<br />

daher wurde es auch innen entsprechend<br />

gestaltet, unter anderem mit<br />

Möbeln, die ebenfalls auf Entwürfen<br />

des Architekten Ray Kappe beruhen.<br />

Neun dieser Entwürfe für Sofa, Tische<br />

und Sideboards hat Lars Triesch jetzt<br />

auch exklusiv aus eigener Herstellung<br />

im Vertrieb.<br />

Und es gibt noch etwas, was das Haus<br />

zu einem gelungenen Wurf macht.<br />

Architektin Elena Brasioli konnte nicht<br />

nur mit den Behörden helfen, sondern<br />

auch bei den neuralgischen Punkten<br />

Licht und Farbe. Dafür ließ sie zunächst<br />

die Familie Triesch aus einem Farbfächer<br />

bevorzugte Töne wählen und glich<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 7


TITEL<br />

Treffpunkt der Familie: Küche und Essbereich, der große Esstisch ist ein Ray Kappe-Entwurf<br />

die dann mit den original Ray-Kappe-<br />

Farben ab, die dafür vor Ort in den USA<br />

mit einem Farbscanner gescannt und<br />

archiviert worden waren. Dazu kam<br />

noch eine Recherche zu den historischen<br />

amerikanischen Farbpaletten,<br />

unter anderem der von Frank Lloyd<br />

Wrights Fallingwater Haus, die sich eng<br />

an der dortigen Natur orientieren und<br />

Sonnenlicht, Wasser, Steine und Bäume<br />

als Farbinspiration aufführen. In der<br />

Triesch Residence dominieren jetzt<br />

entsprechend ähnliche Farben, die abgetönt<br />

und kräftig zugleich sind. Erdige<br />

Töne, die die Naturnähe des Hauses betonen.<br />

Und die die perfekte Ergänzung<br />

zu der Architektur darstellen, sowie<br />

einen zurückhaltenden Hintergrund für<br />

Kunst und weitere Möbel, die die Ray-<br />

Kappe-Einbauten ergänzen.<br />

Kalifornisch-japanisch-brandenburgische<br />

Gartenlandschaft<br />

Denn es fanden auch Sachen aus<br />

Trieschs eigenem Vintage-Fundus den<br />

Weg in das Haus: „Da wechseln wir<br />

aber auch bestimmt mal etwas aus, das<br />

muss nicht alles immer so bleiben“, so<br />

Triesch weiter. Im Moment ergänzen<br />

den großen Wohnbereich zum Beispiel<br />

Noguchi-Lampen und Saarinen-Sessel<br />

und nehmen die fließenden, organischen<br />

Übergänge des Hauses zwischen<br />

Wohn- und Essbereich auf. Und auch<br />

die dazu gewählte Kunst sitzt hier gut,<br />

unter anderem oberhalb des ebenfalls<br />

von Ray Kappe entworfenen Esstisches<br />

mit einer Aluminium/Gold Maske des<br />

Berliner Künstlers Michael Sailstorfer.<br />

Und auch draußen passen die beiden<br />

skulpturalen Brunnen des Keramikkünstlers<br />

Stan Bitters perfekt in die die<br />

kalifornisch-japanisch-brandenburgische<br />

Gartenlandschaft, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des US-Gartendesigners<br />

Richard Grigsby, interpretiert und für<br />

Kleinmachnow umgesetzt vom japanischen<br />

Gartengestalter Norifumi Nishioka.<br />

Von hier schaut man zwar nicht in<br />

die amerikanische Weite, aber immerhin<br />

auch nicht direkt den Nachbarn<br />

auf den Grill. Stattdessen fällt das Auge<br />

auf ein ähnlich schönes Auto, vintage,<br />

passend zum Haus. In mehr als einer<br />

Hinsicht, denn Lars Triesch hat den<br />

alten Alfa Romeo erst kürzlich gekauft.<br />

Und erst im Nachhinein herausgefunden,<br />

dass der Vorbesitzer, ein Charles<br />

Gregory Walsh, nicht nur Partner des<br />

Architekten Frank Gehry war, sondern<br />

auch ein Lehrer am Southern California<br />

Institute of Architecture, das wiederum<br />

von Ray Kappe gegründet wurde. „Ich<br />

dachte, ich fall um, als ich das in den Papieren<br />

gesehen habe“, sagt Lars Triesch.<br />

„Was für ein unglaublicher Zufall. Aber<br />

wahrscheinlich sollte das so sein, dass<br />

das Auto jetzt hier steht.“<br />

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Foto: Juergen Nogai<br />

8 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


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TRENDBERICHT<br />

Ganz Mailand ist Schauplatz:<br />

Badspezialist Grohe mit eindrucksvoller<br />

Präsentation in der Pinakothek<br />

im Stadtteil Brera<br />

Fotos: Vorname Nachname<br />

10 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Schöner Wohnen<br />

Beim Salone del Mobile trifft sich die Möbelbranche –<br />

immer auf der Suche nach den neuesten Trends<br />

Text: Nikolas Feireiss<br />

Foto: Grohe Spa<br />

Der Salone del Mobile, die weltweit<br />

größte Möbelmesse, gilt als Maßstab<br />

für Interior-Trends. Am 16.<br />

<strong>April</strong> startet nun die 62. Ausgabe dieses<br />

Klassikers. Der Frühling in Mailand<br />

bietet die perfekte Kulisse für einen<br />

Besuch, um sich über aktuelle Einrichtungstrends<br />

zu informieren. Hier<br />

sind die Trends, die jetzt in die Läden<br />

kommen.<br />

Mailand – Das Epizentrum<br />

des Designs<br />

Während des Salone del Mobile ist ganz<br />

Mailand ein pulsierendes Zentrum des<br />

Designs. Die Straßen sind voller Menschen,<br />

die die neuesten Trends für ihre<br />

Wohnräume entdecken möchten, und<br />

selbst unbeteiligte Fußgänger finden<br />

sich gelegentlich im Messe-Gedränge<br />

wieder. Kaum ein Geschäft, das nicht<br />

durch eine besondere Installation oder<br />

Dekoration das Thema Interior aufgreift.<br />

Der Bürgermeister von Mailand,<br />

Giuseppe Sala, beschreibt die besondere<br />

Atmosphäre des Salone del Mobile<br />

treffend: „Während der Messetage<br />

werden die Stadt und die Veranstaltung<br />

fließend zu einem Teil des anderen.“<br />

Die Showrooms des Fuorisalone,<br />

verteilt über die gesamte Stadt und besonders<br />

konzentriert im künstlerischen<br />

Viertel Brera, stehen allen Design-<br />

Enthusiasten offen. Währenddessen<br />

bleiben die eigentlichen Messehallen<br />

den Fachleuten vorbehalten. Doch das<br />

besondere Flair entsteht, wenn sich<br />

ganz Mailand während dieser Tage in<br />

eine Stadt des Designs verwandelt.<br />

Die Messe in den Hallen der Rho<br />

Fiera ist ein gigantisches Schaufenster<br />

für Möbel aus aller Welt. Wer wirklich<br />

alles sehen möchte, was der Salone del<br />

Mobile zu bieten hat, muss über 170.000<br />

Quadratmeter erkunden. Insbesondere<br />

für Liebhaber exklusiver Neuheiten und<br />

des High-End-Designs lohnt sich ein<br />

Besuch der Messehallen, in denen namhafte<br />

internationale Hersteller wie B&B<br />

Italia, Molteni, Minotti, Knoll, Thonet<br />

und Kettal ihre neuesten Kreationen<br />

präsentieren. Ein Tag reicht kaum aus,<br />

um alles zu sehen.<br />

Farben als Ausdruck von Lebensfreude<br />

dominieren die Messe. Die Formen<br />

von Möbeln wie Sofas, Sesseln und<br />

Regalen sind organisch und knuffig,<br />

und viele Designs erinnern an die<br />

Formgebung der 70er-Jahre. Gelb-, Rot-,<br />

Olive- und Ockertöne werden noch<br />

kräftiger eingesetzt als im Vorjahr, und<br />

die Kombination von lebendigen Rotund<br />

Gelbtönen wird als Ausdruck von<br />

Lebensfreude gefeiert.<br />

Eine weitere trendige Alternative<br />

sind Wohlfühlwelten in Creme- und<br />

Sandtönen. Mit wolligen, stark texturierten<br />

Materialien, Fellkissen und<br />

Flokati-Teppichen wird eine behaglich<br />

elegante Atmosphäre geschaffen, die an<br />

die 70er-Jahre erinnert.<br />

Während einer Mittagspause auf der<br />

Messe reflektiert die elegante Interior-<br />

Designerin und Geschäftsinhaberin<br />

Silvia Solaroli über die diesjährigen<br />

Trends. In ihren Geschäften, Rubiròsa<br />

in Mailand und Milano Marittima<br />

an der Adria, bietet sie edle Vintage-<br />

Möbel, zeitgenössisches Design und<br />

eigene Entwürfe an. Sie bemerkt eine<br />

zunehmende Verschmelzung verschiedener<br />

Stile und Materialien sowie die<br />

verstärkte Nutzung von Möbeln, die<br />

ursprünglich für den Außenbereich gedacht<br />

waren, nun auch im Innenbereich.<br />

Licht mit Stil<br />

Die Euroluce, eine Messe innerhalb<br />

der Messe, ist dem Thema Beleuchtung<br />

gewidmet und bietet eine fast<br />

unüberschaubare Auswahl an Lampen<br />

für jeden Einrichtungsstil. Neben rein<br />

dekorativen Lampen sind auch kleine<br />

aufladbare Tischleuchten im Trend,<br />

die drinnen und draußen verwendet<br />

werden können. Gläserne Kugelleuchten<br />

in verschiedenen Größen<br />

und Farben erfreuen sich ebenfalls<br />

großer Beliebtheit. Immer häufiger<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 1 1


TRENDBERICHT<br />

Ein Hauch 70er: knuffige Formen und freundliche Farben – Teppich von Jan Kath<br />

arbeiten Lichtplaner:innen eng mit<br />

Innenarchitekt:innen zusammen.<br />

Die Fuorisalone bietet eine alternative<br />

Perspektive auf die Messe. Während<br />

die großen Hersteller die Messehallen<br />

beherrschen, entscheiden sich kleinere<br />

Unternehmen zunehmend für Räume<br />

in der Stadt. Michael Reß, CEO der deutschen<br />

Marke Schönbuch, erklärt: „Auf<br />

der Messe läuft man schneller Gefahr<br />

unterzugehen und Interessierte zu verpassen.<br />

Unser Schönbuch Space in Brera<br />

ist ein offener und kommunikativer<br />

Ort, der unseren besonderen Style und<br />

unser jährliches Farbkonzept unserer<br />

Kreativ-Direktorin Carolin Sangha<br />

perfekt zum Ausdruck bringt.“<br />

Der Ausstellungsraum befindet sich<br />

direkt in der Straße, die dem Viertel seinen<br />

Namen gibt, in der Via Brera 2. Die<br />

Wände sind in Rot und Pink gehalten.<br />

Hier werden unter anderem die neuen<br />

Poufs namens AYKA präsentiert, die<br />

vielseitig als Sitzgelegenheit, kleiner<br />

Beistelltisch oder einfach als dekoratives<br />

Element im Raum genutzt werden<br />

können. In den Farben Blau, Rosa oder<br />

Gelb strahlen sie in Kombination mit<br />

den lebhaften Wandfarben große Leichtigkeit<br />

und Lebensfreude aus.<br />

Auffallend in diesem Jahr sind die<br />

beeindruckenden Inszenierungen rund<br />

um das Konzept des Home Spa. Wer<br />

eine Einrichtung will, die sämtliche<br />

Wünsche erfüllt, gönnt sich luxuriöse<br />

Bad-Armaturen, Wasserfall- und<br />

Nebelduschen, elegante Badewannen,<br />

Whirlpools und Designer-Saunen für<br />

den privaten Gebrauch.<br />

Ein besonders einzigartiges Highlight<br />

sind die Wasserhähne aus echtem<br />

Bambus des Herstellers Gessi, die<br />

gezielt an die Griffe begehrter It-Bags<br />

erinnern. Jeder Wasserhahn ist ein<br />

Unikat, da kein Bambus dem anderen<br />

gleicht. Das subtile Klickgeräusch beim<br />

Öffnen des Wassers gehört ebenfalls<br />

zum Design, welches höchsten Komfortansprüchen<br />

gerecht wird. Weitere<br />

bemerkenswerte Hersteller im Bereich<br />

Home Spa sind Agape und Grohe aus<br />

Deutschland, deren eindrucksvolle<br />

Präsentation in der Pinakothek in Brera<br />

viele Interessent:innen anzieht.<br />

Giorgio Armani öffnet erstmals die<br />

Türen seines Hauptsitzes im Palazzo<br />

Orsini und präsentiert handgefertigte<br />

„Couture-Möbel“, darunter ein<br />

Schminktisch komplett aus Perlmutt.<br />

Interessanterweise zeigt Armani auch<br />

erstmals eine Outdoorkollektion mit<br />

organisch geschwungenen Möbeln aus<br />

Teakholz und mit floralen Motiven<br />

verzierten Polstern.<br />

Wilfried Lembert, Eigentümer der<br />

exklusiven Berliner minimum-Einrichtungsgeschäfte,<br />

bemerkt, dass seine<br />

anspruchsvollen Kunden zunehmend<br />

Wert auf maßgeschneiderte Lösungen<br />

legen und sich spezielle Stoffe für<br />

die Polsterung von Sofas, Sesseln und<br />

Stühlen wünschen: „Es gibt hochwertige<br />

Stoffe mit Mustern aus den 1920er-<br />

Jahren, die jetzt auf den Markt kommen.<br />

Trotz der aktuellen globalen Veränderungen<br />

setzen sie auf Farbe, Muster<br />

und eine fast übermäßige Euphorie. Wir<br />

spüren einen starken Drang zum ‚Jetzt<br />

erst recht.‘“<br />

Nach der Messe<br />

Nach einem langen Tag auf der Messe<br />

ist ein Drink in der Bar Basso fast schon<br />

obligatorisch. Hier, am letzten Tag vor<br />

Foto: Jan Kath Design GmbH<br />

12 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


der Abreise, beschreibt Katrin Dellé, die<br />

Besitzerin des kleinen, feinen Interior-<br />

Geschäfts Season in Berlin-Mitte, ihren<br />

Besuch der Fuorisalone wie folgt: „Ich<br />

bin wieder aufgeladen mit unglaublicher<br />

Schönheit, die die Stadt per se<br />

mit sich bringt, mit Inspirationen für<br />

die Inszenierung von schönen Dingen<br />

im Großen und Kleinen - und das im<br />

Zusammenspiel mit den Entdeckungen<br />

in den fein kuratierten Galerien und<br />

Ausstellungen.“<br />

Verantwortungsbewusstes Wohnen<br />

Es ist selbstverständlich, dass das Thema<br />

Nachhaltigkeit auch im Bereich des<br />

Interior Designs und Messebaus immer<br />

wichtiger wird. Seit 2022 ist der Salone<br />

del Mobile Mitglied des Global Compact<br />

der Vereinten Nationen, der größten<br />

Initiative weltweit für nachhaltige<br />

Unternehmen. Bei der Ausstattung der<br />

Messebereiche werden beispielsweise<br />

bevorzugt Lieferanten von recycelten<br />

Über 2.000<br />

Aussteller aus<br />

über 35 Ländern<br />

präsentieren sich<br />

auf dem Salone<br />

del Mobile in<br />

Mailand. Über 15<br />

Milliarden Euro<br />

setzten allein<br />

die italienischen<br />

Möbelhersteller<br />

2022 um<br />

oder wiederverwendbaren Materialien<br />

ausgewählt.<br />

Das Streben nach einem schöneren<br />

Zuhause bedeutet, sich mit seinen<br />

Möbeln wohlfühlen zu wollen. Die<br />

Möbel, die auf der Salone del Mobile<br />

2023 präsentiert wurden, revolutionieren<br />

nicht unbedingt Tisch oder Stuhl.<br />

Innovation entsteht vielmehr durch<br />

veränderte Proportionen, die Auswahl<br />

von Materialien und Farben. Weiche,<br />

samtige, flauschige Bezugsstoffe<br />

erfüllen den Wunsch nach Komfort und<br />

Gemütlichkeit. Ein neuer Trend sind<br />

besonders ausdrucksstarke Stoffe mit<br />

einzigartigen Mustern. Intensive Farben<br />

in verschiedenen Schattierungen<br />

strahlen Lebensfreude aus. Organische<br />

Formen und Anspielungen auf die<br />

70er-Jahre bringen das Bedürfnis nach<br />

Entspannung und Unbeschwertheit<br />

zum Ausdruck.<br />

Der Salone findet immer im <strong>April</strong> statt<br />

www.salonemilano.it


DESIGN WEEK<br />

Der Peter-Behrens-Bau in Oberschöneweide ist ein Wahrzeichen der Berliner Industriegeschichte<br />

Zeit der<br />

Transformation<br />

Die Berlin Design Week findet in diesem Jahr im Peter-Behrens-<br />

Bau statt – einer Ikone der Industrialisierung. Auch das Design<br />

unserer Zeit beschäftigt sich mit Veränderung<br />

Text: Stefan Sauerbrey<br />

Foto: Peter Rüssmann für DIEAG<br />

14 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Bei seiner Fertigstellung im Jahr<br />

1917 war der Industriebau mit<br />

Turm in Oberschöneweide der<br />

höchste Profanbau in Deutschland.<br />

Allerdings hielt dieser Titel nicht sehr<br />

lange an; bereits ein Jahr später wurde<br />

er vom Siemensturm abgelöst. Dennoch<br />

ist das Gebäude heute, mittlerweile<br />

als Peter-Behrens-Bau bekannt, eine<br />

denkmalgeschützte Ikone des Industriestandorts<br />

Oberschöneweide.<br />

Ende <strong>April</strong> wird der Behrens-Bau zur<br />

Pilgerstätte für Design-Enthusiasten in<br />

Berlin. Vom 27. <strong>April</strong> bis zum 5. Mai findet<br />

die Berlin Design Week statt, deren<br />

Leitthema „Insights“ lautet. Direktorin<br />

Alexandra Klatt erklärt dazu: „Es geht<br />

uns einmal mehr darum, Design in seiner<br />

Gesamtheit zu erfassen – nicht nur<br />

als ästhetische Disziplin, sondern als<br />

Mittel, um Lösungen für gesellschaftliche,<br />

technologische und ökologische<br />

Fragen aufzuzeigen.“<br />

Der Behrens-Bau ist als zentraler<br />

Veranstaltungsort für das Festival<br />

besonders geeignet, da er nicht nur<br />

als Symbol für die Entwicklung der<br />

Industrie steht, sondern auch als Ort, an<br />

dem Design als eine Kraft wahrgenommen<br />

wird, die die Gesellschaft prägt<br />

und Brücken zwischen Technologie und<br />

Menschen schlägt. Nach dem Festival<br />

wird das Gebäude Teil des Transformationsprojekts<br />

„BE-U | Behrens-Ufer“ sein,<br />

das darauf abzielt, einen neuen, ökologisch<br />

und sozial nachhaltigen Stadtteil<br />

zu schaffen.<br />

Die Berlin Design Week lädt nationale<br />

und internationale Designer:innen,<br />

Designstudios, Kollektive, Marken, Unternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und Institutionen ein.<br />

Das Herzstück ist das Format „Design<br />

+ Science“, das sich mit Ausstellungen,<br />

Symposien und Workshops<br />

der zentralen Rolle des Designs an der<br />

Schnittstelle von Wissenschaft und<br />

Forschung widmet. Diese Initiative<br />

hinterfragt, wie Design dazu beitragen<br />

kann, eine Wissenskultur zu vermitteln<br />

und zu einem integralen Bestandteil des<br />

Alltags zu werden.<br />

Ein weiteres Highlight des Programms<br />

ist „Next“, das junge Designtalente<br />

aus Europa präsentiert, die sich<br />

mit der nachhaltigen Gestaltung der<br />

Zukunft beschäftigen. Dieses Format,<br />

das von EUNIC Berlin und der Berlin<br />

Design Week in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen<br />

Museen zu Berlin ins Leben gerufen<br />

wurde, zeigt, wie Design aus Europa<br />

gesellschaftlichen Wandel vorantreiben<br />

und Innovationen fördern kann.<br />

Der „Design Pool“ Designmarkt bietet<br />

Designer:innen die Möglichkeit, ihre<br />

Produkte einem breiten Publikum zu<br />

präsentieren und zu verkaufen. Dabei<br />

„Es geht uns einmal<br />

mehr darum,<br />

Design in seiner<br />

Gesamtheit zu<br />

erfassen – nicht<br />

nur als ästhetische<br />

Disziplin,<br />

sondern als Mittel,<br />

um Lösungen<br />

aufzuzeigen“<br />

Andrea Klatt, Direktorin<br />

Berlin Design Week<br />

liegt der Fokus auf Kleinserien, Sondereditionen<br />

und Neukreationen aus den<br />

Bereichen Interior-, Schmuck-, Industrie-<br />

und Modedesign, insbesondere<br />

solchen, die regenerativ, nachhaltig und<br />

digital ausgerichtet sind. Präsentiert<br />

wird hier zum Beispiel die Neuauflage<br />

des Rowac-Hockers, siehe S. 30.<br />

Insgesamt verspricht die siebte<br />

Ausgabe der Berlin Design Week, ein<br />

inspirierendes und wegweisendes Event<br />

zu werden, das die Vielfalt des Designs<br />

feiert und gleichzeitig dazu anregt, über<br />

dessen Rolle in der Gesellschaft und in<br />

der Gestaltung unserer Zukunft nachzudenken.<br />

Mit einem reichhaltigen Programm<br />

an Ausstellungen, Symposien,<br />

Workshops und einem Designmarkt<br />

bietet das Festival eine einzigartige<br />

Plattform für den Austausch von Ideen<br />

und die Förderung von Innovationen im<br />

Designbereich.<br />

Info<br />

Besucher:innen der Berlin Design Week<br />

benötigen kein Ticket, um die Veranstaltung<br />

zu besuchen. Jedoch kann<br />

für bestimmte Talks, Führungen oder<br />

Workshops eine vorherige Anmeldung<br />

oder ein Ticket erforderlich sein.<br />

Einige Veranstaltungen sind ganztägig<br />

zugänglich, während andere nur für begrenzte<br />

Zeit geöffnet sind. Die genauen<br />

Zeiten aller Veranstaltungen stehen<br />

ebenfalls im Programm, das rechtzeitig<br />

online verfügbar sei soll.<br />

Die Hauptlocation der Berlin Design<br />

Week <strong>2024</strong> ist der Behrensbau in Oberschöneweide.<br />

Ein kostenloser Shuttle-<br />

Service von Polestar, der regelmäßig<br />

vom Polestar Space am Hackeschen<br />

Markt in Berlin-Mitte zum Behrensbau<br />

fährt, steht zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus sind der Behrensbau und alle anderen<br />

teilnehmenden Orte im Zentrum<br />

Berlins bequem mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln der BVG sowie der<br />

S-Bahn zu erreichen.<br />

Vorläufiges Programm<br />

Design + Science<br />

27.+28.4., Behrensbau<br />

Next<br />

27.4.–5.5., Kunstgewerbemuseum,<br />

Matthäikirchplatz, Tiergarten<br />

Design Pool Designmarkt<br />

27.+28.4., Behrensbau<br />

Berlin Design Week<br />

27.4.–5.5., Programm, weitere<br />

Veranstaltungsorte und Infos:<br />

berlindesignweek.com<br />

Peter-Behrens-Bau, Ostendstr. 1–4, Ecke<br />

Wilhelminenhofstraße, Oberschöneweide<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 1 5


TEPPICHE<br />

Auf dem Teppich<br />

geblieben<br />

Thomas Wild verkaufte als Student polnische Bernsteine in Tibet, bekam<br />

Teppiche im Tausch angeboten und wurde Teppichhändler. Claudia<br />

Diedenhoven stieß während ihres Kunstgeschichtsstudiums auf eine<br />

Annonce eines Persischen Teppichrestaurateurs und wurde Restaurateurin<br />

für Orienttepiche. Wild und Diedenhoven eint jahrzehnte lange Freundschaft,<br />

Leidenschaft und Expertise für ihr Metier. Wir haben mit ihnen über Räume,<br />

Trends und Rotweinflecken gesprochen<br />

Interview: Ina Hildebrandt<br />

Thomas Wild und<br />

Claudia Diedenhoven<br />

sind Experten in Sachen<br />

Teppiche – und jahrelange<br />

Freunde<br />

Fotos: Vorname Nachname<br />

16 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Foto: Mak<br />

Seit über dreißig Jahren sind Sie beide<br />

im Geschäft. Können Sie Teppiche<br />

überhaupt noch sehen?<br />

Thomas Wild Ja. Man wird nicht Teppichhändler<br />

wie sich ein Start-Up eine<br />

App überlegt. Sondern man hat eine<br />

fast naive Liebe zu dieser orientalischen<br />

Kunst und möchte einfach damit<br />

handeln! Wenn ich die Ladentür öffne<br />

und mir die Teppichstapel anschaue,<br />

erzeugt es bei mir immer noch etwas<br />

Beruhigendes.<br />

Claudia Diedenhoven Auf jeden Fall.<br />

Das wird immer besser! Ich verstehe<br />

mittlerweile jede Struktur und traue<br />

mir alles zu.<br />

Was fasziniert Sie am Teppich?<br />

Wild Kunsthistorisch reizt mich die<br />

Mustergeschichte der Teppiche. Der sogenannte<br />

Teppichgürtel reicht grob von<br />

der Türkei bis China. Und natürlich die<br />

Spanne des Handels, von der Privatperson<br />

bis hin zum Museum.<br />

Diedenhoven Als Kunsthandwerkerin<br />

faszinieren mich die Struktur und<br />

der Aufbau der Teppiche. Wenn ich<br />

an einem Teppich arbeite, erzählt er<br />

mir seine Geschichte und viel über<br />

die Machart. Dabei kann ich mir gut<br />

vorstellen, wie einst die Knüpferinnen<br />

dran gesessen haben.<br />

Ist die Beziehung vom Mensch zum<br />

Teppich anders als etwa zum Stuhl?<br />

Wild Absolut. Auf einem Teppich<br />

können Sie sitzen und liegen, Kinder<br />

können toben und spielen. Ein Teppich<br />

erzeugt einen Raum und eine Atmosphäre.<br />

Er ist das Grundelement für<br />

eine behagliche und coole Wohnung.<br />

Wie hat sich das Geschäft entwickelt?<br />

Wild Früher kamen die Leute ohne<br />

feste Vorstellungen ins Geschäft. Jetzt<br />

haben Sie Bilder im Kopf, die sie auf<br />

Instagram oder Blogs gesehen haben.<br />

Und der Onlinehandel verändert den<br />

Markt nicht unbedingt zum Guten. Für<br />

die Berliner Branche bedeutet das, dass<br />

jedes noch inhabergeführte Geschäft<br />

für sich eine Nische gefunden hat.<br />

Für mich zum Beispiel ist es wichtig,<br />

möglichst direkt am Kunden zu sein.<br />

Ich liefere die Teppiche zu Hause an,<br />

mache Probelegen und lasse die Leute<br />

ein paar Tage mit ihnen wohnen. Dieser<br />

Aufwand lohnt sich und macht den<br />

Kunden glücklich.<br />

Worauf kommt es beim Handel an?<br />

Wild Als Einzelhändler lege ich großen<br />

Wert, drauf was ich einkaufe. Ich muß<br />

sicher im Stil sein, die neuesten Trends<br />

im Blick und ein Gefühl fürs Einrichten<br />

haben. Wenn ich mich mal verkaufe<br />

wird der Teppich ja zum Ladenhüter.<br />

Was wird zum Ladenhüter?<br />

Wild Ich habe hier noch so einen<br />

braunen Teppich. Das war ein Fehlkauf.<br />

Ich fand diesen anfänglich supercool,<br />

zumal erdfarbene Teppiche eigentlich<br />

gut verkäuflich sind. Nur scheinbar<br />

nicht dieses Braun.<br />

Und was ist ein guter Teppich?<br />

Wild Oft kommt der Teppich als<br />

letztes in die Wohnung, alles ist schon<br />

eingerichtet. Wenn er gut ist, lässt er<br />

alles zusammenschmelzen: die Möbel,<br />

die Kunst und er definiert Räume. Das<br />

ist das, was ein Teppich erreichen muss.<br />

Das kann weder die Kunst, noch das<br />

Sofa, das kann nur der Teppich.<br />

Was wollen die Menschen, wenn sie<br />

Ihren Laden betreten?<br />

Wild Das gilt es für mich herauszufinden.<br />

Wo soll der Teppich erstmal liegen?<br />

Bei achzig Prozent ist es vor dem Sofa.<br />

Dann kommt die Größe, dann die Farbe<br />

des Sofas und der Wände und so weiter.<br />

Hilfreich ist, wenn sie ein Foto dabei<br />

haben. So können wir uns gut durch die<br />

Teppichstapel arbeiten.<br />

Gibt es irgendwelche Trends?<br />

Wild In den 80ern ist der klassische<br />

Orientteppichmarkt zusammengebrochen.<br />

Der Geschmack hat sich verändert,<br />

die Arabesque hatte ausgedient.<br />

Als ich in Mitte in den 90ern den Laden<br />

aufgemacht hatte, konnten die Leute<br />

mit Teppichen erstmal gar nichts anfangen.<br />

Die Alternative zum Altbackenen<br />

war der nackte Boden. Das hat sich<br />

mit den einfarbigen und kleingemusterten<br />

Teppichen geändert. Mittlerweile<br />

sehe ich keinen Trend mehr. Der<br />

Teppich ist definitiv wieder da. Es geht<br />

in alle Richtungen.<br />

Sie sind viel im In- und Ausland<br />

unterwegs. Gibt es etwas in Sachen<br />

Teppich, das berlintypisch ist?<br />

Wild Ich kann nicht sagen, dass Berlin<br />

einen speziellen Style hat. Aber das Besondere<br />

ist die teppichaffine Architektur<br />

der Berliner Gründerzeit mit ihren<br />

hohen Räumen und Holzdielen.<br />

Was sind die größten Irrtümer über<br />

Teppiche?<br />

Wild Dass der Teppich, den man von<br />

der Oma erbt, ein wahnsinnig wertvoller<br />

Teppich ist.<br />

Diedenhoven Ich sage immer: Den Wert<br />

eines Teppichs bestimmen Sie selbst.<br />

Man verbindet mit ihm Erinnerungen<br />

und wenn er einem gefällt, dann ist<br />

er es auch wert, erhalten zu werden.<br />

Ein Verkauf lohnt sich in den meisten<br />

Fällen nicht. Das sage ich natürlich<br />

ungern, da der Teppich auch einst als<br />

Wertanlage verstanden wurde.<br />

Worauf sollten wir beim Teppich<br />

zuhause achten?<br />

Diedenhoven In erster Linie ist Staubsaugen<br />

wichtig und zwar auch unter<br />

dem Sofa, um einem Mottenbefall<br />

vorzubeugen. Zudem zersetzt Staub mit<br />

der Zeit das Gewebe. Feuchtigkeit gilt es<br />

zu vermeiden. Also keinen Blumentopf<br />

draufstellen. Und regelmäßig drunter<br />

schauen. Dann sollte man den Teppich<br />

alle drei bis fünf Jahre in eine gute<br />

Wäscherei bringen. Um einen Teppich<br />

muss man sich kümmern.<br />

Wild Was die Kunden immer fragen:<br />

Was ist mit Rotweinflecken? Wenn so<br />

ein Unglück passiert, ist das der Moment<br />

für eine professionelle Reinigung.<br />

Diedenhoven So schnell wie möglich.<br />

Und nicht anfangen, darauf rumzureiben.<br />

Kaffee und Rotwein sind Säuren, die<br />

ätzen sich rein. Nur mit Wasser etwas<br />

abtupfen und sofort in die Wäscherei.<br />

Wildcarpets Kirchstr. 25, Moabit,<br />

Mi+Do 14–18, Sa+So 11–18 Uhr<br />

Atelier Diedenhoven Paul-Linke-Ufer 25,<br />

Kreuzberg, Mi–Fr 10–18, Sa 10–13.30 Uhr<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 1 7


TEPPICHE<br />

Berliner Belag<br />

Wohntrends kommen und gehen – Teppiche bleiben. Schön anzusehen,<br />

halten sie die Kälte fern und spenden uns Gemütlichkeit. Wie gut,<br />

dass es wunderbare Berliner Brands für Teppiche gibt, ob klassisch<br />

modern, verspielt oder minimalistisch<br />

Texte: Ina Hildebrandt<br />

Beyza Özler steckt hinter der Berliner Teppich-Brand Wild Heart Free Soul<br />

Wild Heart Free Soul<br />

Von der Modebranche in die Welt der Kelim-<br />

Teppiche: Beyza Özler, Gründerin und Kreativdirektorin<br />

von Wild Heart Free Soul, sucht<br />

auf ihren Reisen durch Anatolien in der Türkei<br />

nach besonderen Stücken. Die findet sie bei<br />

Händlern, aber vor allem und insbesondere<br />

bei Teppichknüpferinnen, die noch die vom<br />

Aussterben bedrohte traditionelle Handwerkskunst<br />

beherrschen. Im Berliner Showroom<br />

präsentiert sie ihre wunderbaren Fundstücke<br />

mit vielfältigen Mustern und Farben in traditionellen<br />

Designs. Liebhaber:innen klarer Linien<br />

dürften von der Bauhaus Kollektion begeistert<br />

sein: Die Künstlerteppiche von CF Editions aus<br />

London sind nach den Originalentwürfen von<br />

bedeutenden Bauhaus-Künstlern wie Gunta<br />

Stölzl und Anni Albers gefertigt.<br />

The Kelim Temple by Wild Heart Free Soul<br />

Kastanienallee 55, Mitte, Do–Sa 12–18 Uhr,<br />

www.wildheartfreesoul.com<br />

The Knots Berlin<br />

Ihr Faible für Teppiche hätte Katrin ten Eikelder auch im Familienunternehmen<br />

entdecken können, aber es brauchte einen Flug nach<br />

New York. Inspiriert von der Kreativität und Macher-Mentalität der<br />

Stadt zog sie nach Berlin und gründete ihr eigenes Label „The Knots<br />

– Berlin“ für wunderschöne Teppiche. Ob Berber, Kilim, Gabbeh oder<br />

ihr <strong>Spezial</strong>gebiet Vintage-Orienttepiche – das Berliner Label setzt auf<br />

Fertigung in kleinen familiengeführten Betrieben, faire Bezahlung und<br />

natürliche Materialien. Mittlerweile ist The Knots nach Köln umgezogen,<br />

hat aber immer einen Teppich in Berlin.<br />

The Knots Berlin Marsano Pop-Up: Auswahl von Berber Teppichen,<br />

Charlottenstr. 75, Mitte, Mo–Fr, 10–18/ Sa 10–16 Uhr, www.the-knots.com<br />

Aufwändig wieder frisch gemachte Vintage Teppiche sind die <strong>Spezial</strong>ität<br />

von The Knots Berlin<br />

Fotos: Wild Heart Free Soul; The Knots Berlin / Florian Reimann<br />

18 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Schick ob auf Wand oder Boden: Teppiche von Maison Rhizomes<br />

Künstlerteppiche von<br />

Maison Rhizomes<br />

Foto: Maison Rhizomes<br />

Ist das Kunst oder darf man drauf treten? Die Teppiche<br />

von Maison Rhizomes machen sich an den Wänden so<br />

schön wie auf dem Boden. Wände mit Teppichen und<br />

Stoffen nicht nur zur Wärmeisolation, sondern aus ästhetischen<br />

Gründen zu bekleiden, war durch alle Zeiten<br />

und Regionen angesagt, ob bei den Alten Ägyptern, den<br />

Persern oder an europäischen Königshöfen.<br />

2022 haben sich die Unternehmerin Hannah-Sophie<br />

Vagedes und die Malerin Charlotte Culot zusammengetan,<br />

um in Berlin mit Maison Rhizomes Kunst und Design zu<br />

verweben. Sie lassen die Teppiche in limitierter Zahl produzieren<br />

und kooperieren mit weiteren Künstler:innen, wie<br />

bei der neuen Kollektion „Blue Breath“ von Maler Ludovic<br />

Phillippon. Dank herkunftsgeprüfter Naturmaterialien wie<br />

Wolle, Seide oder Leinen und der hochwertigen Arbeit von<br />

Kunsthandwerker:innen in Indien und Nepal entstehen<br />

mal zarte, mal ausdrucksstarke und auf jeden Fall kategoriensprengende<br />

Künstlerteppiche. Ein Bild, eine Skulptur,<br />

ein Gebrauchsgegenstand zum Betrachten und Berühren.<br />

Maison Rhizomes www.maisonrhizomes.com<br />

„ Lebenswertes Wohnen<br />

fängt beim Boden an“<br />

Seit mehr als<br />

Jahren in Berlin<br />

Wieczorek Teppichboden ·Wilmersdorfer Str. 143-144<br />

Tel: 030 / 341 20 35 ·www.wieczorek-teppichboden.de<br />

Beratung<br />

Aufmaß<br />

Bemusterung Vorort<br />

Verlegeservice<br />

kostenfreie Parkplätze<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 1 9


TEPPICHE<br />

Designer-Teppiche aus Berlin von „Koshka<br />

Berberlin<br />

Als ob man sich hier entscheiden könnte:<br />

Die Berber Teppiche von Berberlin sind<br />

einfach alle schön und für jeden ist etwas<br />

dabei, ob man es minimalistisch oder<br />

ausgefallen mag. Und Kelims haben sie<br />

auch noch. Seit 2015 importieren Julia<br />

Schauenburg-Kacem und Walid Kacem<br />

Teppiche aus Tunesien, Walids Heimat, und<br />

aus Marokko. Sie arbeiten mit Frauenkooperativen<br />

und Familienunternehmen aus<br />

dem Atlas-Gebirge zusammen, was faire<br />

und einigermaßen nachhaltige Produktionsbedingungen<br />

bedeutet. Dabei vertrauen<br />

sie ganz auf das künstlerische Gespür<br />

der Teppichknüpferinnen, setzen aber auch<br />

eigene Designs um.<br />

Berberlin Gneisenaustr. 66, Kreuzberg,<br />

Fr+Sa 12–18 Uhr, berberlin.com<br />

Koshka Berlin<br />

Die Teppiche von „Koshka Berlin“ sind sowas von Made in Germany! Ok, die Schafe,<br />

deren Wolle zum Einsatz kommt, leben zwar in Neuseeland, aber vom Färben der<br />

Schurwolle über die Herstellung bis zum Versand laufen alle Produktionsschritte in<br />

Deutschland ab. Und nur on demand. Eine nachhaltige Produktion ist Grafikdesigner<br />

und Labelgründer Florian Markl-Berger ebenso wichtig wie die anspruchsvollen grafische<br />

Designs der farbstarken Teppiche, die im Robot-Tufting-Verfahren hergestellten<br />

werden. Hierbei wird das Garn in ein aufgespanntes Trägertuch maschinell eingestochen<br />

und der Teppich in weiteren handwerklichen Arbeitsschritten in die finale Form<br />

gebracht. Farbe und Größe können nach Wunsch kombiniert werden, ebenso sind<br />

<strong>Spezial</strong>anfertigungen möglich. Die Kollektion ist bisher nur im Onlineshop zu sehen,<br />

für einen physischen Eindruck kann man Farbmuster bestellen.<br />

Koshka Berlin koshkaberlin.com<br />

Mit einem Teppich von Berberlin wird das<br />

Zimmer gemütlich und schick<br />

Rug Star ist eine der bekanntesten Berliner Brands für Teppiche und<br />

setzt auf Handwerk aus Indien und Tibet<br />

Rug Star<br />

RUG STAR – die großen Leuchtlettern in einem Schaufenster hat<br />

sicherlich schon jede:r gesehen, der oder die auf dem Weg zur<br />

Volksbühne oder ind Babylon Mitte war oder sich aus anderen<br />

Gründen an der Rosa-Luxemburg/ Ecke Hirtenstraße rumgetrieben<br />

hat. Im Ladengeschäft von Jürgen Dahlmans liegen handgeknüpfte<br />

Stars aus dem Himalayagebirge, dem indischen Bundesstaat<br />

Rajasthan und Afghanistan. Der studierte Architekt, dessen<br />

Leidenschaft für Teppiche während eines Trips in Tibet begann,<br />

hat mit seinen hochwertigen Designerteppichen mittlerweile ein<br />

großes Unternehmen aufgebaut und zahlreiche Designpreise<br />

erhalten. Unter den vornehmlich modernen, verspielten Gestaltungen<br />

finden sich auch einige neu interpretierte Klassiker.<br />

Rug Star Rosa-Luxemburg-Str.27, Mitte, Mo–Fr 9–18 Uhr,<br />

www.rugstar.com<br />

Fotos: Koshka Berlin / Max Schroeder; Berberlin; Rug Star<br />

20 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


WEITERE ADRESSEN<br />

FÜR SCHÖNE<br />

TEPPICHE<br />

Jan Kath<br />

Der Bochumer Jan Kath ist ein Pionier in<br />

Sachen Designteppiche und wurde vielfach<br />

für seine hochwertigen Kreationen<br />

prämiert. Im großzügigen Berliner Showroom<br />

hängen die Werke und schon allein<br />

zum Gucken lohnt sich ein Besuch.<br />

Brunnenstr. 3, Mitte, Di–Sa 11–19 Uhr,<br />

jan-kath.com<br />

Foto: Limala/Zineb Koutten<br />

Ihre Begeisterung für traditionelles Teppichhandwerk aus Marokko<br />

bringen Samira Mahboub und Zaid Charkaoui nach Berlin<br />

Limala<br />

Die Teppiche des Berliner Labels Limala sind nicht nur wunderschön, sondern<br />

fördern eine zeitgenössische Produktion von traditioneller Handwerkskunst.<br />

Dafür kooperieren die Gründer:innen Samira Mahboub und Zaid Charkaoui, selbst<br />

mit marokkanische Wurzeln, mit Familien im marokkanischen Atlasgebirge. Für sie<br />

liegen ein künstlerischer Austausch auf Augenhöhe zwischen eigenen Entwurfsideen<br />

und denen der Knüpferinnen, faire Bezahlung und nachhaltige Geschäftsbeziehungen<br />

im Fokus.<br />

Limala Potsdamer Str. 91, Tiergarten, Di–Sa 12–18 Uhr, www.bylimala.de<br />

Reuber Henning<br />

Ebenfalls eine Top-Adresse für Desginer-<br />

Teppiche. Franziska Reuber gründete mit<br />

ihrem Mann Thorsten Reuber das Label.<br />

Birgrit Krah ist hinzugekommen und<br />

heute stehen die beiden Frauen für<br />

Teppiche, bei denen nicht nur Design und<br />

Handwerk überzeugen, sondern auch das<br />

Bemühen um eine nachhaltige Produktion.<br />

Apostel-Paulus-Str. 19, Schöneberg,<br />

Besuch nach Vereinbarung über<br />

reuberhenning.de<br />

Kiran Kelim & Teppich<br />

Kunst<br />

Seit über vierzig Jahren ist Kiran in der<br />

Welt der Teppiche, insbesondere der<br />

Kelim-Teppichen, unterwegs und seit<br />

über 20 Jahren in Berlin ansässig. Ob<br />

anatolische Kelim-Kollektionen, <strong>Spezial</strong>anfertigungen,<br />

Unikate oder Vintage –<br />

Kiran beeindruckt mit einer großen<br />

Auswahl, Expertise und Leidenschaft.<br />

LIVING BERLIN, 3. OG, Kantstr. 17,<br />

Charlottenburg, Mo–Sa 10–19 Uhr,<br />

kelim.de<br />

Minimalismus<br />

gedacht.<br />

Großschattig<br />

gemacht.<br />

Mehr Infos?<br />

Design<br />

Neuheit<br />

Konsequent, herzerwärmend, cool – bei Tag und Nacht. markilux pergola style.<br />

JETZT im markilux Schauraum im LIVING Berlin · Kantstraße 17 · T: 030 948 712 45 · markilux.com


BELEUCHTUNG<br />

Der Garten in<br />

bestem Licht<br />

Urlaub zuhause: den Garten auch<br />

abends zum Ferienparadies zu<br />

machen, ist ganz einfach<br />

Für zauberhafte Abende im Garten: Kreative Konzepte<br />

für eine stimmungsvolle Außenbeleuchtung<br />

Text: Nikolas Feireiss<br />

Foto: Lampenwelt.de<br />

22 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Foto: Lampenwelt.de<br />

I<br />

n der Regel genießen wir unseren<br />

Garten tagsüber am meisten – besonders,<br />

wenn die Sonne scheint. Zu<br />

dieser Zeit erstrahlen die Blumen in den<br />

Beeten, die Bäume spenden angenehmen<br />

Schatten und die Kaffee tafel ist<br />

gedeckt. Doch auch in der Dunkelheit<br />

und sogar im Winter kann der Garten zu<br />

einem traumhaften Ort werden. Durch<br />

eine geschickte Beleuchtung lässt<br />

sich eine ganz besondere Atmosphäre<br />

schaffen: Bäume und Büsche werden zu<br />

natürlichen Kunstwerken, Blumenbeete<br />

erhalten eine fast magische Ausstrahlung.<br />

Der Anblick eines beleuchteten<br />

Gartens ist im Winter wie im Sommer<br />

eine wahre Freude.<br />

Bevor die Gartenbeleuchtung in<br />

Angriff genommen wird, ist es ratsam,<br />

zunächst ganz sorgfältig zu überlegen,<br />

an welchen Stellen und aus welchen<br />

Gründen welche Lichtquellen eingesetzt<br />

werden sollen. Sobald dies klar<br />

ist, kann mit der konkreten Planung<br />

begonnen werden. Es ist daher wichtig,<br />

die folgenden Fragen zu beantworten:<br />

• Wo verbringe ich die meiste Zeit?<br />

• Hat die Beleuchtung Dekorationsoder<br />

Sicherheitsfunktionen?<br />

• Welche Bereiche des Gartens sollten<br />

im Dunkeln beleuchtet werden und<br />

gut sichtbar sein?<br />

Im nächsten Schritt geht es um technische<br />

Überlegungen:<br />

• Gibt es Außensteckdosen?<br />

• Muss Verkabelung verlegt werden?<br />

• Ist es sinnvoll, Steckdosensäulen aufzustellen,<br />

an denen mehrere Leuchten<br />

angeschlossen werden können?<br />

• Sind bewegliche Außensteckdosen<br />

mit Erdspieß sinnvoll, um die Beleuchtung<br />

nach Bedarf anzupassen?<br />

Licht, richtig eingesetzt, schafft Stimmung das ganze Jahr über<br />

Praktische Gartenbeleuchtung<br />

Die funktionale Gartenbeleuchtung<br />

zielt darauf ab, den Eingangsbereich<br />

des Hauses, die Einfahrt, Treppen oder<br />

Wege zu beleuchten, um Orientierung<br />

und Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Helles Licht mit einer eher kalt-weißen<br />

Lichtfarbe (ca. 10.000 Kelvin) eignet<br />

sich besonders für diesen Zweck.<br />

Pollerleuchten, die ihr Licht nach<br />

unten abstrahlen und nicht blenden,<br />

sind ideal für die Einfahrt und Wege.<br />

Diese Lampen erfüllen nicht nur ihre<br />

praktische Funktion, sondern strukturieren<br />

auch den Garten. Eine Reihung<br />

mehrerer solcher Lampen vermittelt<br />

im Dunkeln ein Gefühl von Weite und<br />

Tiefe im Garten.<br />

Moderne LED-Lampen eröffnen<br />

vielfältige Möglichkeiten der Gartenbeleuchtung<br />

und ermöglichen unterschiedliche<br />

Lichtstimmungen. Sie sind<br />

energieeffizient und langlebig.<br />

Einleuchtend: Bewegungsmelder<br />

sind eine sinnvolle Ergänzung, besonders<br />

in den Bereichen, die nicht dauerhaft<br />

beleuchtet werden müssen, und sie<br />

schrecken potenzielle Einbrecher ab.<br />

Terrasse und Sitzbereiche<br />

Bei der Beleuchtung von Terrassen<br />

und Sitzbereichen spielen Ästhetik<br />

und Funktionalität eine wichtige<br />

Rolle. Eine angenehme Allgemeinbeleuchtung<br />

ist erforderlich, um warme<br />

Sommerabende im Freien zu genießen.<br />

Außenleuchten an der Hauswand oder<br />

am Gartenzaun sind dafür ideal. Um<br />

eine stimmungsvolle Atmosphäre zu<br />

schaffen, können verschiedene kleine<br />

Leuchten verwendet werden, die Lichtinseln<br />

erzeugen. Tragbare Akkulampen<br />

in ansprechendem Design sind eine<br />

praktische Option.<br />

Öllampen, Windlichter, Lichterketten<br />

oder Fackeln sorgen für eine<br />

romantische Beleuchtung rund um<br />

den Sitzbereich im Garten oder auf der<br />

Terrasse, perfekt für Partys oder gemütliche<br />

Abende zu zweit.<br />

tip Berlin Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 2 3


BELEUCHTUNG<br />

Inszenierung des Gartens<br />

Nicht nur aus Rücksicht auf die<br />

Nachbarn ist es ratsam, bei der Gartenbeleuchtung<br />

das Motto „weniger<br />

ist mehr“ zu beherzigen. Flutlicht<br />

macht den Garten in der Nacht kaum<br />

attraktiv. Stattdessen können gezielte<br />

Akzente und ein gekonntes Spiel<br />

mit Licht und Schatten ihn auch im<br />

Dunkeln zum Strahlen bringen. Dabei<br />

sind verschiedene Arten von Leuchten<br />

wie Standleuchten, kleine Strahler oder<br />

Bodenleuchten unerlässlich. Sie können<br />

Baumkronen oder sanft im Wind<br />

bewegte Gräser auf beeindruckende<br />

Weise erhellen.<br />

Besonders faszinierend und beruhigend<br />

sind Wasserspiele, die von Licht<br />

durchflutet werden. Spezielle Unterwasser-,<br />

Schwimm- und Uferleuchten<br />

für Teiche verstärken diesen Effekt.<br />

Das Motto<br />

„weniger ist<br />

mehr“ gilt<br />

auch für die<br />

Beleuchtung<br />

im Garten –<br />

natürlich auch<br />

aus Rücksicht auf<br />

die Nachbarn<br />

Beetbeleuchtung<br />

Um Beete optimal zu inszenieren,<br />

können verschiedene Lichtquellen<br />

eingesetzt werden. Punktuelle Strahler<br />

verleihen Weite und Tiefe, während<br />

dekorative Leuchten in Kugel- oder<br />

Würfelform Akzente setzen und auch<br />

tagsüber attraktiv sind. Eine Kombination<br />

aus Solar-Stableuchten und<br />

LED-Gartenbeleuchtung erzeugt eine<br />

besonders effektvolle Lichtstimmung.<br />

Verstellbare Spots eignen sich gut für<br />

Staudenbeete, da sie dem Wachstum<br />

der Pflanzen angepasst werden können.<br />

Bodenleuchten setzen abwechslungsreiche<br />

Lichtpunkte im Beet oder auf<br />

dem Rasen.<br />

Durch Lichtpoller, die zwischen den<br />

Pflanzen hindurchscheinen, können<br />

diffuse Lichteffekte erzielt werden, was<br />

ein faszinierendes Spiel aus Licht und<br />

Schatten erzeugt.<br />

Busch- und Baumbeleuchtung<br />

Bäume, Büsche, Bambus oder hohe<br />

Gräser kommen am besten mit nach<br />

oben gerichteten Gartenstrahlern zur<br />

Geltung. Praktisch sind dabei Strahler,<br />

die nicht fest installiert sind und flexibel<br />

eingesetzt werden können. Es ist<br />

wichtig, den Austrittswinkel des Lichts<br />

entsprechend anzupassen, um die Bäume<br />

optimal zu beleuchten. Bodeneinbauleuchten<br />

setzen Sträucher, Büsche<br />

und Gräser in Szene. Lichterketten<br />

sind eine stimmungsvolle Möglichkeit,<br />

Bäume zu beleuchten.<br />

Lichtpunkte können fest platziert werden oder wie hier mobil eingesetzt werden<br />

Welches Licht für den Garten?<br />

Ein angenehmes warmweißes Licht<br />

mit einer Farbtemperatur von 3.000<br />

Kelvin schafft eine gemütliche<br />

Atmosphäre auf Terrasse und Co. Für<br />

praktische Leuchten und Strahler, beispielsweise<br />

für die Wegbeleuchtung<br />

oder die Einfahrt, eignet sich eine<br />

universell weiße Lichtfarbe von 4.000<br />

Kelvin besser. Eine dimmbare Gartenbeleuchtung<br />

kann unterschiedlichen<br />

Lichtbedürfnissen gerecht<br />

werden.<br />

Wie im Haus kann auch die Gartenbeleuchtung<br />

smart gesteuert werden,<br />

entweder über das Handy oder per<br />

Sprachsteuerung. Dabei sind ver-<br />

Foto: Lampenwelt.de<br />

24 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Foto: Lampenwelt.de<br />

schiedene Funkstandards wie Z-Wave,<br />

ZigBee und EnOcean sowie WiFi- oder<br />

Bluetooth-Konzepte möglich. Es ist<br />

ratsam, sich gut beraten zu lassen, um<br />

die passende Lösung für die individuellen<br />

Bedürfnisse zu finden.<br />

Sicherheit bei Gartenleuchten<br />

Die Sicherheit spielt eine entscheidende<br />

Rolle bei der Gartenbeleuchtung. Es<br />

sollten nur Leuchten verwendet werden,<br />

die für die Verwendung im Freien<br />

geeignet und gegen Regen und Schnee<br />

geschützt sind. Die meisten Hersteller<br />

bieten Leuchten ab der Schutzart<br />

IP44 an, wobei höhere Ziffern einen<br />

höheren Schutz bedeuten. Fest installierte<br />

Lampen oder solche in der Nähe<br />

von Wasser sollten idealerweise die<br />

Schutzklasse IP66 aufweisen. Kabel,<br />

die verlegt werden, sollten mindestens<br />

80 cm unter der Erde liegen und PVCisoliert<br />

sein. Alternativ können auch<br />

mobile Akkuleuchten oder Solarlampen<br />

verwendet werden.<br />

Stimmungsvoll<br />

hell<br />

Wie bei der Innenraumbeleuchtung<br />

ist es auch<br />

im Garten wichtig,<br />

eine ausgewogene<br />

Mischung<br />

aus Allgemeinbeleuchtung<br />

und<br />

Akzentbeleuchtung<br />

zu schaffen.<br />

Sitzbereiche müssen<br />

funktional<br />

und stimmungsvoll<br />

beleuchtet<br />

sein, während<br />

besonders dekorative<br />

Bäume,<br />

Büsche und Beete<br />

im Garten in Szene<br />

gesetzt werden können. Dabei helfen<br />

Wandleuchten, Strahler und kleine<br />

mobile Leuchten. Die ausgewählten<br />

Lampen sollten zum Stil des Hauses<br />

Gehört dazu: indirekte Beleuchtung im Beet<br />

und des Gartens passen. Moderne Designerlampen<br />

passen gut zu modernen<br />

Gebäuden, während verschnörkelte<br />

schmiedeeiserne Modelle eher das<br />

Richtige für historischen Villen sind.<br />

MELL LOUNGE<br />

Jehs + Laub, 2015<br />

Seit 70 Jahren schafft COR in<br />

Rheda-Wiedenbrück Lieblingsplätze,<br />

an denen man sich zuhause fühlt.<br />

C O R D I A L O U N G E<br />

Jehs + Laub, 2016<br />

Das ist auch für Sie ein Grund zum<br />

Jubilieren. Denn zur Feier des Anlasses<br />

gibt es bei uns ein ganzes Jahr lang<br />

ausgewählte Leder- und Stoffbezüge zum<br />

Geburtstagspreis.<br />

JALIS<br />

Jehs + Laub, 2010<br />

SHRIMP<br />

Jehs + Laub, 2011<br />

Grolmanstraße 36 10623 Berlin<br />

di.– fr. 10–19 Uhr, sa. 10–18 Uhr<br />

T 030.8892 0 888 info@corberlin.de cor.de/berlin<br />

Mehr erfahren unter<br />

cor.de/geburtstagspreis


PRODUKTE<br />

Fast<br />

Sommer<br />

Monobloc war gestern – namhafte<br />

Möbeldesigner:innen entwerfen auch für<br />

den Garten. Der Sommer kann kommen<br />

Nie mehr Plastik<br />

Von der minimalistischen KPM<br />

Berlin-Serie Lab gibt es jetzt einen<br />

Seifenspender. Zeit, das Plastik aus<br />

Garten und Haus zu verbannen –<br />

Nachfüllpackungen bieten L:a Bruket<br />

und Soeder ebenso wie die Handelsmarken<br />

der Drogeriemärkte.<br />

LAB Spender No. 450 von KPM Berlin,<br />

Läden und Online-Shop:<br />

www.kpm-berlin.com, 119 €<br />

Ausgewählt von Stefan Sauerbrey<br />

Mehr Design<br />

Das ist nur konsequent:<br />

Das Berliner<br />

Designbüro Objekte<br />

Unserer Tage entwirft<br />

nicht mehr allein für<br />

drinnen: Die Outdoorkollektion<br />

„Ivy“<br />

ist da. Der pulverbeschichtete<br />

Stahl ist<br />

witterungs beständig,<br />

heizt sich kaum auf,<br />

Regentropfen perlen<br />

ab. Und die Stühle<br />

sind stapelbar wie der<br />

Monobloc, sehen aber<br />

besser aus und sind<br />

plastikfrei.<br />

IVY Outdoor Serie Info u. Shop:<br />

www.objekteunserertage.com,<br />

Armlehnstuhl 449 €<br />

Fotos: Objekte Unserer Tage; KPM Berlin<br />

26 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Klassiker für draußen<br />

Vitra stellt Designklassiker wie den<br />

Landi-Stuhl und den Panton Chair (im<br />

Bild in bordeaux) mit zum Teil neuen<br />

Farben nach draußen. Der aus einem<br />

Stück gefertigte Vollkunststoff-Freischwingerstuhl<br />

wurde 1959 von Verner<br />

Panton entworfen und seit 1999 seiner<br />

Grundidee entsprechend produziert<br />

– aus durchgefärbtem, strapazierfähigem<br />

Kunststoff mit mattglänzender<br />

Oberfläche.<br />

Panton Chair von Vitra, Info und Shop:<br />

www.vitra.com, Vitra gibt es u. a. bei<br />

minimum, Ruby designliving, KaDeWe<br />

und Bauhaus-Archiv, 355 €<br />

Italien, etwas Grönland<br />

Designerin Patricia Urquiola ließ sich von<br />

den kleinen Trampolins inspirieren, wie es<br />

sie in vielen Gärten in Grönland gibt. Das<br />

Gestell des Love Beds ist aus pulverbeschichtetem<br />

Edelstahl.<br />

Patricia Urquiola ‚Trampoline‘ Outdoor Sofa von Cassina, über<br />

Original in Berlin, Karl-Marx-Allee 83, Friedrichshain, auf Anfrage<br />

Sommerfrucht<br />

Ein Coffee Table Book für den<br />

Gartentisch: Die Zeitschrift The<br />

Gourmand beleuchtet die Zitrone<br />

in Kunst, Film und Literatur.<br />

Ergänzt um eine Reihe interessanter<br />

sommerlicher Originalrezepte<br />

– wie in Zitrone pochierter<br />

Lachs mit Gurkenschuppen oder<br />

Whiskey Sour. Wohl bekomm‘s!<br />

The Gourmand‘s Lemon. A Collection<br />

of Stories and Recipes vom Taschen,<br />

272 Seiten, 40 € über www.taschen.com<br />

und Schlüterstr. 39, Charlottenburg<br />

Fotos: VVitra; Cassina; taschen.com; Looks by Wolfgang Joop<br />

Für den Hund<br />

Der unermüdliche Designer<br />

Wolfgang Joop hat für<br />

Fressnapf Haustierzubehör<br />

entworfen wie das Cord kissen<br />

mit Memory-Schaum stoff, der<br />

sich dem Körper anpasst und<br />

Komfort bietet, in verschiedenen<br />

Größen, und einen<br />

Hunde-Strickpullover.<br />

Cordkissen von LOOKS by Wolfgang Joop<br />

bei Fressnapf on- und offline, 59,99 €<br />

<strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong> 2 7


PRODUKTE<br />

Willkommen<br />

zuhause<br />

Neuigkeiten für Wohnzimmer, Küche und Bad<br />

– und nicht vergessen, bald ist Ostern!<br />

Ausgewählt von Stefan Sauerbrey<br />

Begleiter<br />

Der „Walker“ ist für<br />

Gastgeber: Jede<br />

Besucherin, jeder<br />

Besucher bekommt<br />

einen und stellt hier<br />

zum Beispiel das<br />

Weinglas ab. Oder<br />

den Whisky Tumbler.<br />

Die Ausführung<br />

erfolgt in verschiedenen<br />

Hölzern und Farben<br />

Studio Gisbert Pöppler siehe unten rechts,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Hingucker am Boden<br />

Designer Jan Kath verbindet zeitgenössische<br />

Entwürfe mit der klassischen Handwerkskunst<br />

kleiner Familienbetriebe im Himalaya, in Indien<br />

und dem Atlasgebirge in Marokko. Im Bild die<br />

farbenfreudige Azer-Kollektion.<br />

Jan Kath Brunnenstr. 3, Mitte, Di–Sa 11–19 Uhr, jan-kath.com,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Aus der Karl-Marx-Allee<br />

Vorbild für den Armchair Council waren die<br />

Sessel im Staatsratsgebäude, entworfen<br />

wurde der Council vom Innenarchitekten<br />

Gisbert Pöppler und seinem Team. Das<br />

Büro der Interior Designer ist der neueste<br />

Zugang in der Wohndesign-Meile Karl-<br />

Marx-Allee. Das Studio Gisbert Pöppler<br />

befindet sich in der legendären Karl Marx<br />

Buchhandlung. Die Armlehnen des Sessels<br />

sind aus Walnussholz, gepolsterter Korpus<br />

und Beine mit Stahlrahmen.<br />

Studio Gisbert Pöppler Karl-Marx-Allee 78,<br />

Friedrichshain, www.gisbertpoeppler.com,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Fotos: Ragnar Schmuck; Ragnar Schmuck; Jan Kath Design<br />

28 <strong>tipBerlin</strong> Wohnen Frühjahr <strong>2024</strong>


Flausch<br />

Sollte jedes zuhause<br />

haben: den bequemen Rückzugsort.<br />

Ein aussichtsreicher<br />

Kandidat ist der Sessel aus<br />

echter Schafwolle – ergänzt mit<br />

dem Kunstfell-Wandteppich<br />

Fluffy Scream.<br />

Sweef Showroom: Lietzenburger Str. 88, Charlottenburg,<br />

Mo–Fr 10-18 Uhr, Sa 16 Uhr, Sessel 1.475 €,<br />

Teppich 175 €<br />

Fotos: www.angelsegurafoto.com; Le Labo; Julian Hemelberg; COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG; Sweef Furniture; KPM<br />

Licht im Beton<br />

Concrete Candle – Die Duftkerzen<br />

von Le Labo im Betongefäß sind<br />

moderne Hingucker mit warmem<br />

Licht und vielen besonderen Düften,<br />

hier Santal 26 – sanft, rauchig<br />

und ledrig.<br />

Le Labo Alte<br />

Schönhauser<br />

Str. 26, Mitte,<br />

Mo–Sa<br />

11–19 Uhr,<br />

65 €<br />

Die drei Tischchen<br />

Die drei neuen Beistelltischchen Echo bilden ein wohnliches Ensemble<br />

mit der Sofakombination Jalis. Die Tische kommen in drei Größen. Die<br />

Füße – zwischen 55 und 37 cm hoch – lassen sich mit Stoff oder Leder<br />

beziehen, die Tischplatten sind aus unterlackiertem Glas. Natürlich<br />

funktionieren sie auch einzeln als Hingucker im Raum.<br />

Cor Studio Berlin Grolmanstr. 36, Charlottenburg, www.cor.de/berlin<br />

Abschied im Frühling<br />

Keramikerin Christina Baumbach schließt<br />

nach 50 Jahren ihr Atelier. Die Studio Galerie<br />

Berlin widmet der Ausnahmekünstlerin<br />

eine Ausstellung im Rahmen der Europäischen<br />

Tage des Kunsthandwerks (berlin.<br />

kunsthandwerkstage.de). Die Absolventin<br />

der Kunstschule Weißensee, hier hat sie u.<br />

a. bei Werner Stötzer und Heidi Manthey<br />

studiert, wird in der Galerie zu Gast sein.<br />

Studio Galerie Berlin Frankfurter Allee 36A,<br />

Friedrichshain, 6.4.–25.5., Di–Sa,<br />

www.studio-galerie-berlin.de<br />

Die Hasen<br />

kommen<br />

Der Deutschen Riesenschecke<br />

ist eigentlich ein Kaninchen, aber<br />

weil Ostern ist, passt Häschen<br />

einfach besser: von KPM Berlin,<br />

stehend, hockend, liegend oder<br />

sitzend für die<br />

Frühlingstafel.<br />

KPM Berlin u. a. Kurfürstendamm<br />

32, Charlottenburg,<br />

Mo–Sa 10–19 Uhr,<br />

weitere Adressen und<br />

Info:<br />

www.kpm-berlin.de,<br />

250 €<br />

TIP <strong>WOHNEN</strong> FRÜHJAHR <strong>2024</strong> 29


PRODUKTE<br />

Alle Farben<br />

Das Pariser Designstudio Laurent Badier hat<br />

farbenfrohe Hocker entworfen, die inspiert<br />

sind von Schulhockern – daher der Name der<br />

Kollektion: Les Adulescentes – die Heranwachsenden.<br />

Ganze 98 Farbkombinationen gibt<br />

es, eine Auswahl ab Mai auch im Shop vom<br />

Fotografiska Museum.<br />

Fotografiska Shop Oranienburger Str. 54, Mitte, tgl. 10–23 Uhr, ab Mai<br />

<strong>2024</strong>, alle Farben: www.laurentbadier.com, Designerhocker aus Acrylglas<br />

und pulverbeschichteten Stahlbeinen, 250€<br />

Der<br />

Hocker<br />

Klein, praktisch und überall einsetzbar –<br />

das klassische Möbelstück kann aber<br />

auch ein echter Hingucker sein<br />

Ausgewählt von Stefan Sauerbrey<br />

Neu-Auflage<br />

Ein Klassiker kehrt zurück. Hergestellt wurde der Hocker<br />

von der Firma Rowac, 1888 von Karl Robert Wagner<br />

als Eisenwarenfabrik in Chemnitz gegründet. Bis in die<br />

Werkstätten des Bauhaus‘ schaffte es der Stahl-Schemel.<br />

Schemel? So nennen ihn Alide und Dieter Amick, Industriedesigner,<br />

„denn alle anderen sind nur Hocker“. Beide<br />

hatten die Idee zur Neuauflage des Kultklassikers, den<br />

sie bei der Berlin Design Week vorstellen und verkaufen<br />

werden. Zur Wahl stehen Buche, Esche oder Eiche als Sitz<br />

und das Gestell glänzend oder seidenmatt.<br />

Rowac Design Pool im Rahmen der Berlin Design Week,<br />

Ostendstr. 1-4, Oberschöneweide,<br />

27.+28.4., und über<br />

www.rowac.com,<br />

ab 395 €<br />

Fotos: Atelier Denis BOMER; Rowac


P A C K E N W I R<br />

ES AN!<br />

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