Verband Deutscher Antiquare e.V. / Handbuch 2023/2024

Jürgen Voerster lud zum letzten Mal zum Konzertabend und verabschiedete sich brieflich
von seinen Musikern und Zuhörern:
„Es war sicher ein gewagtes Unterfangen, die großen Werke der musikalischen Weltliteratur
an einem Abend vor dem Publikum zu proben, zu kommentieren und aufzuführen
… Ich glaube, das eingegangene Risiko hat sich gelohnt. Unsere Zuhörer haben
gleichsam in die Werkstatt eines Orchesters hineinhören können“.
Zum Abschied erklangen die Ouvertüren aus Wagners „Fliegendem Holländer“ und aus
Verdis „Macht des Schicksal“.
Am Messesamstag ging die kulinarische Reise zum Messefest ins Restaurant Engelhorn
auf dem Gelände der Deutschen Verlags-Anstalt.
2000
„Sprint zu alten Büchern“
„Um sechs Uhr morgens bereits stand die erste Käuferin vor den geschlossenen Türen der
Kunstvereinsräume am Schlossplatz. Gegen Mittag gesellten sich die ‚Läufer‘ dazu, die dafür
bezahlt werden, bestimmte Exemplare vor allen anderen zu ergattern. Walter Behle
und seinen Kollegen von der Aufsicht blieb nur mehr eines: rasch zur Seite treten. ‚Sie rennen
einen einfach um, wenn man nicht Platz macht.‘“ (Stuttgarter Zeitung)
„Die Ästhetik wird wichtiger“
„Wie auf der Messe allgemein zu vernehmen war, wird die ästhetische Präsentation der alten
Bücher und Graphiken in Zukunft noch wichtiger werden. Schön gestaltete Messen und
Kataloge nehmen gerade im oberen Preisbereich an Bedeutung zu.“ (Handelsblatt)
Der Messeumsatz lag laut Handelsblatt bei rund 5 Millionen DM.
Ende der zweiten Verbandsmesse: Die für den Oktober 2000 vorgesehene Kölner Antiquariatsmesse
musste mangels Interesse abgesagt werden. Ab 2001 ging sie in die Westdeutsche
Kunstmesse auf dem Messegelände in Köln-Deutz über.
Und noch ein Ende: Das vorläufig letzte Messefest fand am Samstag, den 29. Januar 2000
im Feinschmeckerrestaurant „Das Fässle“ statt.
2001
„Experiment geglückt“
„Unvorstellbar viel hat sich in den letzten vierzig Jahren verändert, auch und gerade auf
dem Buch- und Kunstmarkt oder im Antiquariat. Und doch bleibt manches ewig gleich
… ,Sollte das Experiment, das hier gewagt worden ist, den Rang einer ständigen Einrichtung
erhalten, wäre Stuttgart zweifellos um eine kulturelle Attraktion reicher‘, schrieb der
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