Verband Deutscher Antiquare e.V. / Handbuch 2023/2024

Die Redaktion des Messekataloges übernahm für drei Jahre Horst F. G. Klein.
Im Antiquariat Voerster erklang am Vorabend der Messe wieder klassische Musik.
Das Orchester der Antiquare spielte für ausgewählte Gäste Beethovens „Leonoren-
Ouvertüre“.
1982
„Sind die Sammler alle wahnsinnig?“
„Der große ‚Volkslauf‘ zur Eröffnung der Messe am 28. Januar um 15 Uhr war in diesem
Jahr noch stärker frequentiert als in den vergangenen Jahren. Schätzungsweise 200 Menschen
drängten sich schon eine Stunde vorher vor der noch verschlossenen Tür. Und später
konnte man dann hören von Glücklichen, die ‚ihr Objekt gerade noch‘ ergattert hatten,
und von anderen, die ‚eine halbe Sekunde zu spät‘ gekommen waren.“ (Börsenblatt)
„Abschied von den fetten Jahren“
„Wird die Stuttgarter Antiquariatsmesse ein Opfer ihres öffentlichen Erfolges, ihrer populären
Resonanz? Es gab innerhalb der 21. Verkaufsausstellung im großzügig dimensionierten
Kunstgebäude am Schloßplatz problematische Aspekte, negative Kriterien, skeptische
Urteile, die in das lange gültige, vorteilhafte Bild eines ‚offenen Marktes‘ für Bücher und
Blätter deutliche Schatten werfen.“ (FAZ)
12.000 Besucher und 63 Aussteller machten die 21. Stuttgarter Antiquariatsmesse zu einem
Erfolg. Trotzdem nahm die Messeleitung unter Roger Klittich die Zeichen der Zeit
ernst. Befand sich die Messe in einer Krise?
„Es zeichnete sich deutlicher als je zuvor ab, daß kritische Stimmen über unser Angebot
vernehmlicher werden. Nach meiner Auffassung muß vor allem mit unserem Katalogangebot
etwas geschehen. Für viele von uns liegt die Stärke des Angebotes auf der Messe
offensichtlich mehr und mehr in den Objekten, die wir zur Messe ‚sonst noch mitbringen‘.
Der Katalog hat weniger an materiellem Gewicht, aber sehr an Anziehungskraft
durch besondere Stücke verloren.“ (Roger Klittich im Rundschreiben an die Aussteller)
Es erging die Mahnung an die Messeteilnehmer, ihre Angebote im Katalog ansprechend
mit Abbildungen zu gestalten.
1983
„Mit Hobbies durch die Flaute“
„Es gibt sie immer noch: die flinken Jäger unter den Sammlern, die ebenso geduldig wie
nervös die heilige Pforte im Kunstgebäude belagern, bis der Weg endlich zu den antiquarischen
Schätzen freigegeben wird. Sogar Vertreter öffentlicher Institute sind darunter, Spezialität
in der Kunst, Konkurrenten in ausgeklügelten Zickzackläufen begehrte Objekte
abzujagen.“ (Stuttgarter Zeitung)
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