Verband Deutscher Antiquare e.V. / Handbuch 2023/2024

Die Zahl der Aussteller stieg auf 62. Unter den Neulingen war auch der Maler und Antiquar
Hans Pels-Leusden, der die Villa Grisebach in Berlin restaurierte und dort in den
1980er Jahren seine Galerie einrichtete.
Die Mitgliedschaft im Verband Deutscher Antiquare e.V. war Voraussetzung für eine
Teilnahme in Stuttgart. Wegen der hohen Ausstellerzahlen und langen Wartelisten beschloss
der VDA, vorerst keine weiteren ausländischen Mitglieder (und damit potenzielle
Anwärter für einen Messestand in Stuttgart) aufzunehmen. Das führte zu erheblichen
Auseinandersetzungen im Rahmen der International League of Antiquarian Booksellers
(ILAB). Wenig später wurde der Beschluss zurückgenommen.
Die Kritik am Massensprint bei Messebeginn wurde lauter, auch unter Kollegen. Der
Wiener Antiquar Ingo Nebehay schrieb:
„Ich kam etwa um ½ 3 Uhr, es war bereits eine größere Menschenmenge da, die zusehends
immer mehr wurde, und als sich dann um 3 Uhr eine der Flügeltüren öffnete, um
die Besucher hereinzulassen, herrschte ein Gedränge, das leicht einmal zu einer Panik ausarten
könnte. Ich selbst stellte mich schützend vor ein kleines Mädchen, das mit seiner
Mutter unterwegs war, und dachte mir dabei: Wehe, wenn hier jemand niederfällt oder
niedergestoßen wird. Ein Rippenstoß, den ich versetzt bekam, erinnerte mich auch daran,
daß nicht alle Besucher die nötige Einstellung zur Eröffnung einer derartigen kulturellen
Veranstaltung mitbringen.“ (zit. nach Biester, AdA, 2016, S. 26)
1980 übernahmen Roger Klittich und Frieder Weitbrecht für viele Jahre den Vorsitz im
Messeausschuss.
1981
„Mit seltenen Objekten ins dritte Jahrzehnt“
„51 bundesdeutsche und 12 ausländische Antiquare und Galerien werden zur 20. Stuttgarter
Antiquariatsmesse erwartet. Die Jubiläumsschau im Württembergischen Kunstverein
(vom 29. Januar bis 1. Februar), die nach Mitteilung des Verbandes Deutscher Antiquare
rund 80.000 Exponate anzubieten hat, ist eine geballte Marktdemonstration für Qualität
und Rarität in nahezu allen Sammelgebieten.“ (Handelsblatt)
„Privates Kaufinteresse war ungebrochen“
„Auch in diesem Jahr war die Zurückhaltung der öffentlichen Institute besonders zu spüren.“
(Handelsblatt)
Zur 20. Antiquariatsmesse erschienen 63 Antiquarinnen und Antiquare, darunter
12 Kollegen aus dem Ausland wie L’Art Ancien (Schweiz), Rosenkilde & Bagger (Dänemark),
Goldschmidt & Co. (Großbritannien), Antiquariaat Junk (Niederlande) und
Walter Alicke mit seinem Antiquariat Interlibrum (Liechtenstein).
Gezeigt wurden etwa 80.000 Exponate, der Katalogwert betrug 6,5 Millionen DM.
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