09.04.2024 Aufrufe

Verband Deutscher Antiquare e.V. / Handbuch 2023/2024

Mitgliederverzeichnis des Verbands Deutscher Antiquare e.V. mit Informationen zu Mitgliedern, Firmenverzeichnis nach Orten sowie einem Verzeichnis der Spezialgebiete der Mitglieder. Ergänzt mit redaktionellen Beiträgen und einer Messe-Chronik zur Antiquariatsmesse Stuttgart.

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Fortbildung mit »Wohlfühlfaktor«<br />

Fortbildungsseminare für <strong>Antiquare</strong> gab es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bis<br />

1920 in Berlin unter der Leitung von Fritz Homeyer die vorläufig letzte Veranstaltung<br />

stattfand. 1971 wurden dann wieder die Kollegen aus dem Münchener Umkreis aktiv.<br />

Werner Fritsch, Karl Hartung, Raimund Kitzinger und Dr. Lotte Roth-Wölfle organisierten<br />

das erste Seminar seit fünfzig Jahren. Am 1. und 2. Mai 1971 trafen sich 25 junge<br />

<strong>Antiquare</strong> im Pavillon des Amerika-Hauses am Münchener Karolinenplatz. Rolf<br />

A. Winkler referierte über grafische Techniken, Josef Benzing über den Buchdruck des<br />

16. Jahrhunderts, Dr. Hans Schneider sprach über Musikdrucke in einer kollegialen, fast<br />

familiären Atmosphäre, an die sich nicht nur Lotte Roth-Wölfle gut erinnerte. Hans<br />

Schneider dozierte nicht, er »plauderte« bei einem Glas Wein über Musikdrucke und<br />

vermittelte »wie nebenbei« das Wissenswerte. Geblieben ist diese entspannte Atmosphäre,<br />

die eine Vermittlung von Fachwissen nicht ausschließt, bis heute. Matthias Glatthor<br />

brachte es in Aus dem Antiquariat auf den Punkt: Das Besondere am Seminar sind das<br />

hohe wissenschaftliche Niveau der Vortragenden und der »Wohlfühlfaktor«.<br />

Lotte Roth-Wölfle – Ideengeberin, Mitinitiatorin und Seele des Seminars – zog sich<br />

2005 nach fast 25 Jahren aus dem Fortbildungsausschuss zurück. In der Anfangszeit traf<br />

man sich im Auktionshaus Karl & Faber (später Hartung & Karl) und seit 1983 bei Zisska<br />

& Kistner. 2006 gingen die Seminarteilnehmer erstmals auf Reisen. Auf Ein ladung des<br />

<strong>Verband</strong>s der <strong>Antiquare</strong> Österreichs verbrachten sie vier ereignisreiche Tage in Wien,<br />

angefüllt mit Vorträgen über den Wiener Frühdruck, »Versteckte Bücher – Bücherverstecke«<br />

in Tarnschriften oder die Entdeckungsreisenden des Alpenstaates, mit einer Exkursion<br />

nach Göttweig, Führungen durch die Österreichische Nationalbibliothek und<br />

das Globenmuseum. 2008 zog es die <strong>Antiquare</strong> in den Norden: In Hamburg hatten die<br />

Kollegen um Meinhard Knigge und Christian Höflich ein beeindruckendes Programm<br />

zusammengestellt: von der Sammlung Hilmar Ley mit hebräischen Handschriften über<br />

Roland Jaegers Vortrag über »Hamburg im Fotobuch der Zwanzigerjahre« bis zu »Schifffahrt<br />

und Kartographie um 1600« am Beispiel von Levinus Hulsius und Theodore de Bry<br />

war alles geboten. Fortgesetzt wurde die Reihe 2010 mit dem 40. Fortbildungs seminar<br />

in Berlin. Markus Brandis und Stephan Schurr vom Auktionshaus Bassenge hatten ein<br />

vielfältiges Programm organisiert, das einmal mehr bewies: Berlin ist doch mehr ein<br />

Weltteil als eine Stadt. 2011 folgten zahlreiche <strong>Antiquare</strong> der Einladung zum Seminar<br />

nach München zum Thema »Bilder Bilder Bilder«, wo auch Godebert M. Reiss einen<br />

viel beachteten Vortrag hielt, auf dem er Schätze aus der eigenen Sammlung von Atlanten,<br />

Tafelwerken und Reisebeschreibungen zeigte. Unter dem Thema »Provenienz<br />

und Provenienzforschung« ging es 2012 in Köln um aktuelle Fragen, die den Antiquariatsbuchhandel<br />

und die Bibliotheken gleichermaßen betreffen, sowie um die rechtlichen<br />

Grundlagen der Restitution. Das vielseitige Programm führte die Teilnehmer ins<br />

Ungers- Archiv für Architekturwissenschaften (UAA e.V.) sowie zur Sammlung von Professor<br />

Dr. Rainer Speck, dessen beeindruckende Bibliothek in einem nicht minder eindrucksvollen<br />

architektonischen Gesamtkunstwerk untergebracht ist. 2013 und 2014<br />

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