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Verband Deutscher Antiquare e.V. / Handbuch 2023/2024

Mitgliederverzeichnis des Verbands Deutscher Antiquare e.V. mit Informationen zu Mitgliedern, Firmenverzeichnis nach Orten sowie einem Verzeichnis der Spezialgebiete der Mitglieder. Ergänzt mit redaktionellen Beiträgen und einer Messe-Chronik zur Antiquariatsmesse Stuttgart.

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<strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Antiquare</strong> e.V.<br />

Der <strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Antiquare</strong> e.V.<br />

Seine wechselvolle, erfolgreiche Geschichte von 1949 bis heute<br />

Wie alles begann<br />

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich – nicht zuletzt durch die Säkularisation seit 1803 befördert<br />

– vor allem im Süden Deutschlands ein florierender Antiquariatsbuchhandel mit<br />

großem Exportanteil. Diese Entwicklung setzte sich im Kaiserreich fort und wurde erst<br />

durch den Einbruch des Außenhandels im Verlauf des Ersten Weltkrieges beendet. Deshalb<br />

wurde 1918 in Leipzig der »Verein der Deutschen Antiquariats- und Exportbuchhändler<br />

e. V.« gegründet, der bald 135 Mitglieder zählte, 1938 aber aufgelöst wurde. In<br />

den Jahren der Inflation hofften Viele – angelockt durch die steigenden Preise und eventuell<br />

aus Privatbesitz eingebrachte Sammlungen – im Antiquariatsbuchhandel zu reüssieren.<br />

Die Entstehung dieser »Inflationsantiquare« (Wendt) kam mit Einführung der<br />

Reichsmark 1924 und Schluss der Inflation an ihr Ende. Ein Umsatzsteuergesetz und<br />

eine »Luxussteuer« belasteten den Handel zusätzlich. Die Wende zu den 30er Jahren mit<br />

der Weltwirtschaftskrise ab Oktober 1929 brachte weitere Schwierigkeiten. Und es sollte<br />

noch schlimmer kommen: die renommiertesten <strong>Antiquare</strong> waren Juden; wenige emigrierten,<br />

viele verloren ihr Leben. Ihre Bestände wurden beschlagnahmt oder vernichtet.<br />

Antiquarinnen und <strong>Antiquare</strong>n wie den Rosenthals, Bernard H. Breslauer, E. P.<br />

Goldschmidt und Margarete Studer-Goldschmidt, Wilhelm Junk, Richard Loewy sowie<br />

Marianne und William Salloch hat Ernst Fischer in seinem biografischen <strong>Handbuch</strong><br />

Verleger. Buchhändler & <strong>Antiquare</strong> aus Deutschland und Österreich in der Emigration<br />

nach 1933 ein Denkmal gesetzt.<br />

Die Lager der verbliebenen Kollegen wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

großenteils zerstört, wie in Leipzig zum Beispiel das Lager des Brockhaus/Antiquariums<br />

oder in Berlin die Bestände von J. A. Stargardt. In den ersten Nachkriegsjahren wechselten<br />

viele <strong>Antiquare</strong> vom Osten in den Westen. So ging Brockhaus etwa nach Stuttgart,<br />

Stargardt zunächst nach Eutin, dann nach Marburg, schließlich zurück nach Berlin, und<br />

auch Jürgen Voerster wagte den Neuanfang nicht mehr in Leipzig, sondern in Stuttgart.<br />

Es waren keine günstigen Bedingungen für den Antiquariatsbuchhandel nach 1945, zumal<br />

die Menschen alles andere als den Luxus von Büchern oder Grafiken benötigten.<br />

10. Juni 1949 – Die Vereinigung <strong>Deutscher</strong> Buchantiquare und Graphikhändler<br />

»Five long years had put up extra barriers between nations. There was no communication.<br />

This enforced extra chauvinism and worse, hatred. Was there a possibility to do something<br />

about interhuman relationship, to bring nations more together? This was my dream; but<br />

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