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Region Tirol – Ausgabe April 2024

Die neue Ausgabe präsentiert den LeserInnen heimische Betriebe, ihre Innovationen und Errungenschaften, aber auch die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben. Im Vordergrund steht dabei der Schwerpunkt "Tourismus".

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DER ISELTRAIL<br />

REGION Osttirol<br />

WANDERN<br />

am letzten Gletscherfluss<br />

Vom sonnigen Lienz im Talboden bis zum arktischen Gletschertor im<br />

Nationalpark Hohe Tauern. Der Iseltrail führt auf einer Erlebnisroute<br />

durch eine Wasserwunderwelt mit individuell wählbaren Teilstrecken.<br />

M JOHANN EBNER<br />

<br />

LESEANSICHT ÖFFNEN<br />

<br />

Nur wenige große Flüsse in den<br />

Alpen können heute, unbeeinträchtigt<br />

von Staumauern, noch<br />

frei fließen. Die Isel in Osttirol<br />

zählt neben dem Lech in Nordtirol<br />

und dem Tagliamento im<br />

Friaul zu diesen letzten großen<br />

alpinen Wildflüssen Mitteleuropas.<br />

Nirgendwo ist ihre<br />

Wasserfülle für energiewirtschaftliche<br />

Zwecke gestaut oder<br />

in Kraftwerke abgeleitet. Über<br />

weite Strecken weist die Isel<br />

daher einen ungezügelten, sich<br />

stetig verändernden Flussraum<br />

mit einer besonderen Vielfalt<br />

an seltenen Lebensgemeinschaften<br />

und Arten auf. Das<br />

macht das einzigartige Naturerlebnis<br />

aus.<br />

DIE ETAPPEN<br />

Der Iseltrail gliedert sich in unterschiedlich<br />

lange Abschnitte,<br />

die jeweils zwischen den Ortschaften<br />

mit Möglichkeiten<br />

zur Verpflegung und Übernachtung<br />

verlaufen. Die Strecke<br />

kann daher recht flexibel<br />

begangen werden – je nach Lust<br />

und Laune, Kondition, Erholungsbedürfnis<br />

oder Freude am<br />

Ausschreiten.<br />

WEITER INFOS<br />

Viele weitere Informationen<br />

rund um den Iseltrail wie sehenswerte<br />

Aussichtspunkte,<br />

detaillierte Etappenbeschreibungen<br />

oder auch Ausrüstungstipps<br />

für die Wanderung<br />

unter www.osttirol.com<br />

Der Iseltrail ist eine durchgehend<br />

markierte Wanderroute mit<br />

zahlreichen Blickpunkten auf<br />

magische Plätze. Alle baulichen<br />

Maßnahmen erfolgten behutsam, um die<br />

Natur zu schonen. Mit einer Gesamtlänge<br />

von rund 74 Kilometern und insgesamt<br />

2120 Höhenmeter bergauf gliedert sich<br />

der Iseltrail in individuell wählbare Teilstücke.<br />

Wasserfälle, Katarakte,<br />

Tamarisken und Sandbänke<br />

Am Anfang des Weges wandert man durch<br />

Au-Wäldchen und entlang von Schotterbänken,<br />

die Blicke auf Strände und kleine<br />

Inseln im rauschenden Fluss freigeben.<br />

Hier ist das Reich der Deutschen Tamariske<br />

und der Fluss gibt sich gemächlich und entspannt.<br />

Weiter flussaufwärts wird die Natur wilder.<br />

Vorbei an den romantischen Kaskaden des<br />

Daberer Wasserfalls, verändert die Isel im<br />

enger werdenden Tal ihren Charakter. Sie<br />

tollt ungestümer und wilder dahin.<br />

Der Trail führt jetzt ganz nah am lebendigen<br />

Fluss entlang und vermittelt einen ersten<br />

Eindruck der alpinen Isel.<br />

Die Katarakte von Feld sind die erste größere<br />

Gefällestufe und Vorboten der kraftvollen<br />

Isel im Oberlauf. Im Tosen der Wasserfälle<br />

ist das dumpfe Rumpeln und Krachen<br />

mächtiger Steine zu hören, die die Isel mit<br />

massiver Wucht zu Tal befördert. Vorbei an<br />

Virgen und Prägraten erleben Wanderer einen<br />

kaum noch von Hochwasserschutz-Regulierungen<br />

gezähmten Fluss. Das Bild<br />

wechselt zwischen wildromantischen<br />

Schluchten und Flachwasserzonen, an denen<br />

man sogar Strände finden kann.<br />

TOURISMUSPREIS<br />

für den Iseltrail<br />

Der <strong>Tirol</strong> Touristica Award ging vergangenes<br />

Jahr an den Iseltrail. Ein<br />

„Vorzeigebeispiel für sanften Tourismus“,<br />

hieß es in der Begründung der<br />

Fachjury.<br />

„Die Natur in Szene und in Wert zu<br />

setzen war uns besonders wichtig.<br />

Der Iseltrail ist zu einem <strong>Tirol</strong>er Vorzeigeprodukt<br />

geworden, wenn es um<br />

ein nachhaltiges Angebot im Bereich<br />

eines besonderen Naturerlebnisses<br />

geht. Damit haben wir die Position<br />

Osttirols als Entschleunigungs- und Erholungsregion<br />

weiter gefestigt“, freute<br />

sich Franz Theurl, Obmann des TVB<br />

Osttirol und Mastermind des Iseltrails.<br />

Glo-Schlucht und Umbalfälle<br />

Der Iseltrail bietet auch eine „Neuentdeckung“:<br />

die grandiose Glo-Schlucht. Den<br />

wilden Wasserfall-Canyon gibt es zwar<br />

schon seit Urzeiten, Felsabstürze versteckten<br />

ihn aber vor Blicken. Bei starker Wasserführung<br />

am späteren Nachmittag, wenn die<br />

tief stehende Sonne in die Schlucht scheint,<br />

schillert ein intensiv leuchtender Regenbogen<br />

über der Glo-Schlucht. Diese zauberhaften<br />

Momente sind von einer Aussichtskanzel<br />

am oberen Schlucht-Rand erlebbar. Richtige<br />

Wasserwildnis bieten die berühmten Umbalfälle.<br />

Die imposanten Stufenfälle zeigen<br />

die landschaftsformende Wirkung und die<br />

Macht eines Gletscherbaches in beeindruckender<br />

Weise. Beim Zustieg zum Isel-Ursprung<br />

am Umbalkees Iseltrail führt der Weg<br />

zunächst über weite, blumenreiche alpine<br />

Matten. Eine Steilstufe, die noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten vom Gletscher bedeckt<br />

war, markiert den Beginn der arktischen<br />

Klimazone des Nationalparks Hohe Tauern.<br />

Der Ursprung der Isel ist schließlich bei der<br />

Gletscherzunge des Umbalkees unterhalb<br />

der imposanten Dreiherrenspitze (3499m)<br />

erreicht – die Krönung der Wanderung. ❙<br />

4 REGION TIROL <strong>April</strong> <strong>2024</strong> TVBO/Ramona Walder, Matthias Schickhofer

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