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4 / Qualität<br />

Zurück zum Buch?!<br />

Vom Einsatz digitaler und analoger Lehrmittel<br />

Sind die gedruckten Messehandbücher<br />

in der digitalen Welt nicht<br />

längst überflüssig? Ist das handschriftliche<br />

Ausfüllen der Anmeldebögen<br />

für <strong>vocatium</strong>-Gesprächstermine noch zeitgemäß?<br />

Diese Fragen werden uns gelegentlich<br />

gestellt. Richtig. Das kritische<br />

Wort gehört zu jedem erfolgreichen Dialog<br />

dazu.<br />

Gleich zur Einordnung: Von Anbeginn<br />

setzen wir umfangreich auf die<br />

Segnungen der modernen Informationstechnik.<br />

Die gesamte Terminorganisation<br />

für die <strong>vocatium</strong>-<br />

Messen und vieles mehr wären ohne<br />

Digitalisierung überhaupt nicht<br />

denkbar.<br />

Zur Lernwirksamkeit von digitalen<br />

und analogen Lernmitteln<br />

ist gerade in jüngerer<br />

und jüngster Zeit eine lebhafte<br />

Diskussion in Gang gekommen.<br />

„Der Bildungsminister ruft zur Umkehr<br />

auf“, berichtete die „Süddeutsche<br />

Zeitung“ am 6. Februar 2024.<br />

Die Rede war von der Rückkehr von Büchern<br />

in den Schulunterricht in Dänemark.<br />

Der Kopenhagener Minister für<br />

Kinder und Bildung, Mattias Tesfaye, entschuldigte<br />

sich im Dezember 2023 dafür,<br />

dass man sich den Interessen der großen<br />

Tech-Konzerne unterworfen und die dänischen<br />

Jugendlichen zu „Versuchskaninchen<br />

in einem digitalen Experiment“<br />

gemacht habe.<br />

„Wenn ich noch einmal die Wahl hätte,<br />

würde ich mich für eine Kombination entscheiden“,<br />

sagt die Lehrerin Jeanette Wiberg<br />

von der Lövestad Schule in<br />

Südschweden. Sie wurde vom Europamagazin<br />

der deutschen „tagesschau“ am<br />

17.12.2023 zu der Lernwirksamkeit von digitalen<br />

und analogen Lernmitteln befragt.<br />

Im Herbst des vergangenen Jahres berichteten<br />

die Medien, dass auch die schwedische<br />

Regierung Abschied nimmt von der<br />

weitgehenden Digitalisierung des Schulunterrichts<br />

und wieder gedruckte Bücher<br />

einführt.<br />

In einem Statement erklärte die Stockholmer<br />

Bildungsministerin Lotta Edholm:<br />

„Laut wissenschaftlichen Studien der<br />

schwedischen Nationalagentur für Bildung<br />

bieten gedruckte Texte mehrere Vorteile.<br />

Beim digitalen Lesen verbringt der<br />

Leser weniger Zeit mit dem bloßen Lesen.<br />

Die Schüler gehen den Text schneller<br />

durch auf Kosten des Verständnisses dessen,<br />

was sie gerade gelesen haben. Diejenigen,<br />

die gedruckte Texte gelesen haben,<br />

können die Hauptpunkte besser wiedergeben,<br />

erinnern sich an mehr Teile und zeigen<br />

insgesamt ein besseres Leseverständnis.“<br />

Die Lehrerin Wiberg spricht aus der<br />

Praxis: „Die Lesegeschwindigkeit,<br />

der Wortschatz und das Leseverständnis<br />

sind insgesamt bei den<br />

Schülern zurückgegangen. Wir<br />

glauben, dass es daran liegt, dass<br />

wir zu viel digital gemacht haben.“<br />

Schon vor zehn Jahren wurden wissenschaftliche<br />

Studien bekannt,<br />

nach denen „das Anfertigen von Notizen<br />

auf dem Laptop weniger effektiv als<br />

das Anfertigen handschriftlicher Notizen<br />

zum Lernen“ sei. Die schwedische Bildungsministerin<br />

setzt neben den gedruckten<br />

Büchern natürlich auch weiter auf<br />

digitale Lehrmittel. Diese, betont sie,<br />

„können Ton, Bild, Text kombinieren und<br />

werden in Echtzeit aktualisiert“.<br />

Ganz ähnlich gilt seit vielen Jahren für die<br />

Realisierung der <strong>vocatium</strong>: Ergänzend zu<br />

den gedruckten Messebüchern und dem<br />

handschriftlichen Ausfüllen der Anmeldebögen<br />

setzen wir auf digitale Medien zur<br />

erweiterten Information der Schülerinnen<br />

und Schüler in Text, Bild und Ton (z. B.<br />

digitale Ausstellerprofile, Podcasts und Videoclips).<br />

Das Hauptanliegen: Die Jugendlichen<br />

sollen zu einer intensiven,<br />

wirkungsvollen Beschäftigung mit ihrer<br />

Berufswahl angeregt werden.

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