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Qualität / 3<br />

Es ist ein kalter, sonniger Tag im Februar.<br />

Maria Teresa Hummel ist, einen<br />

Rollkoffer hinter sich<br />

herziehend, auf dem Weg zum Dienstwagen.<br />

Kofferraum auf, Rollkoffer hinein, Jacke<br />

und Mütze auf die Rückbank, Navi an.<br />

Es geht nach Lengenfeld unterm Stein.<br />

Mehr als 70 Kilometer. Erst Autobahn,<br />

dann Überland, durch kleine Orte, dichte<br />

Wälder, Thüringen eben, aber abseits der<br />

Städtekette Erfurt – Weimar – Jena. Maria<br />

Teresa Hummel ist studierte Betriebswirtin<br />

und arbeitet seit sieben Jahren beim IfT<br />

Institut für Talententwicklung. Die blonde<br />

Frau strahlt, wenn sie über ihre Arbeit<br />

spricht. „Die jungen Menschen sind in einer<br />

Phase, in der sie wahnsinnig wichtige<br />

Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft<br />

treffen müssen. Mit der <strong>vocatium</strong> geben<br />

wir ihnen die Chance, für sie oft zum<br />

ersten Mal mit potenziellen Ausbildungsbetrieben<br />

oder Bildungseinrichtungen ins<br />

Gespräch zu kommen und sich mit konkreten<br />

Optionen auseinanderzusetzen.“<br />

Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium besucht<br />

sie bereits seit vielen Jahren. Dort ist alles<br />

vorbereitet. In der Speisehalle der Schule<br />

haben sich die Schülerinnen und Schüler<br />

aus dem elften Jahrgang versammelt. Es ist<br />

ein buntes Treiben. Auch einige Lehrkräfte<br />

sind anwesend. Der Schulleiter begrüßt<br />

Maria Teresa herzlich. Auf Berufsorientierung<br />

legt er großen Wert. Klar, dass seine<br />

Schule an der <strong>vocatium</strong> teilnimmt. Die<br />

Wahl des richtigen Berufes ist für die Schülerinnen<br />

und Schüler der letzten Jahrgangsstufen<br />

ein wichtiges Thema. Auch bei den<br />

Anbietern steht das Thema hoch im Kurs.<br />

„Wenn ich hier jeden in die Schule lassen<br />

würde, der Berufsorientierung machen<br />

will, bräuchten wir keinen Unterricht<br />

mehr“, so der Schulleiter.<br />

Der Vorteil liege in der guten Vorbereitung<br />

und in der Vereinbarung<br />

von Gesprächsterminen.<br />

Mit dem Format der <strong>vocatium</strong> jedoch hat<br />

er seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht.<br />

Der Vorteil liege in der guten Vorbereitung<br />

der Messe und in der<br />

verbindlichen Vereinbarung von Gesprächsterminen<br />

im Vorfeld. „Ansonsten<br />

gehen die Jugendlichen durch die Reihen<br />

mit Ständen und sammeln Kulis ein.“<br />

Nachdem Maria Teresa Beamer und Leinwand<br />

in Betrieb genommen hat, geht es<br />

los. Ein munterer Haufen junger Menschen,<br />

der seine Aufmerksamkeit nicht<br />

ohne Weiteres hergibt. Aber Maria Teresa<br />

braucht nicht lange und hat gute Argumente.<br />

Die Schülerinnen und Schüler spüren,<br />

dass hier jemand steht, der ihnen etwas<br />

bietet, was nützlich ist: berufliche Orientierung.<br />

Die Chance, mit Menschen in<br />

Kontakt zu kommen, Gespräche zu führen,<br />

vielleicht so etwas wie den Blick auf einen<br />

Kompass, auf eine Landkarte im<br />

unübersichtlichen Dschungel an Möglichkeiten.<br />

Durch ihre Art schafft es Maria Teresa,<br />

dass sich die Schülerinnen und<br />

Schüler wenig belehrt fühlen. Sehr aufmerksam<br />

verfolgen sie ihren Vortrag, es ist<br />

still im großen Speisesaal. Maria Teresa berichtet<br />

auch von ihren eigenen Erfahrungen<br />

mit einem dualen Studium und ihrer<br />

Spezialisierung auf den Tourismus. Neben<br />

den Unternehmen spielen die berufsbildenden<br />

Schulen, Hochschulen und natürlich<br />

auch die Beratungsinstitutionen eine<br />

große Rolle in der Präsentation. Zur Vorbereitung<br />

der <strong>vocatium</strong> erhält jeder der<br />

Zuhörer das Messehandbuch „Chancen in<br />

der Region Erfurt“, in dem alle Aussteller,<br />

die an der <strong>vocatium</strong> teilnehmen, vorgestellt<br />

werden. Maria Teresa geht mit den Schülerinnen<br />

und Schülern das Begleitbuch für<br />

die anstehende Messe in Erfurt Stück für<br />

Stück durch. Neben der Vorstellung der<br />

Unternehmen, Ausbildungsbetriebe, Akademien,<br />

Fach- und Hochschulen enthält es<br />

wertvolle Informationen und Tipps rund<br />

um Bewerbungen.<br />

Nun das Finale: Jeder Schüler und jede<br />

Schülerin bekommt einen Bogen mit einer<br />

Auflistung aller Messeteilnehmenden und<br />

darf vier Gesprächswünsche ankreuzen.<br />

Das IfT gestaltet die Terminkoordination<br />

so, dass möglichst viele Jugendliche mit<br />

den Ausstellern ihrer Wahl in Kontakt<br />

kommen. Die Einladungen und ihre endgültigen<br />

Termine erhalten die Jugendlichen<br />

etwa zwei Wochen vor der Fachmesse. Am<br />

Messetag selbst wird die Anfahrt von der<br />

Schule mit Bussen organisiert. Aber was ist<br />

zu beachten? Maria Teresa gibt am Ende<br />

wertvolle Tipps für eine gute Vorbereitung.<br />

Die eigene Motivation klären, ruhig vor<br />

dem Spiegel zu Hause die eigene Vorstellung<br />

üben. Den Webauftritt des Unternehmens<br />

anzusehen, kann auch nie ein Fehler<br />

sein und hilft vielleicht dabei, sich ein paar<br />

Fragen für das Gespräch zu überlegen.<br />

Wichtig ist auch die Kleidung. Dass der<br />

erste Eindruck in diesem Kontext nicht zu<br />

korrigieren ist, macht sie an einigen Geschichten<br />

deutlich. Für alle wird klar: Hier<br />

liegt eine große Chance, bei den Unternehmen<br />

einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen,<br />

jenseits des Notenspiegels. Wenn<br />

die Messegespräche gut laufen, erhalten die<br />

Schülerinnen und Schüler im Anschluss<br />

eine Bestätigung durch die Unternehmen<br />

und Einrichtungen, die sie später für ihre<br />

Bewerbung verwenden können.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler ist<br />

viel gewonnen und dem Fachkräftemangel<br />

wird etwas entgegengesetzt.<br />

Maria Teresa ermutigt die jungen Menschen.<br />

Neben den vereinbarten sind am<br />

Messetag auch spontane Gespräche möglich.<br />

Den jugendlichen Messebesuchern<br />

wird überdies ein umfangreiches Vortragsprogramm<br />

geboten. Noch ein guter Tipp<br />

für alle ist der Bewerbungsmappen-Check,<br />

den die Wirtschaftsjunioren Thüringen anbieten.<br />

Alle Angebote sind für die Schüler<br />

natürlich kostenfrei. Eine Stunde war Maria<br />

Teresa in der Speisehalle der Schule aktiv.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler ist<br />

viel gewonnen und dem weiteren Fachkräftemangel<br />

wird etwas entgegengesetzt. Am<br />

Ende sind alle schlauer und freuen sich auf<br />

spannende <strong>vocatium</strong>-Gespräche.<br />

Die Lehrer und der Direktor sind zufrieden.<br />

Und Maria Teresa auch. Im Sonnenschein<br />

fährt sie nach Erfurt zurück, mit<br />

einem Strahlen in den Augen. Nicht zuletzt,<br />

weil sie selbst vom Konzept der<br />

<strong>vocatium</strong> überzeugt ist. Und ihre Erfahrung<br />

diese Überzeugung Jahr für Jahr verstärkt.<br />

So läuft es immer in der Phase der<br />

Schulbesuche. Fast jeden Tag ist die junge<br />

Frau in Thüringen unterwegs. Manchmal<br />

ist sie vor Ort in Erfurt, manchmal sind die<br />

Wege weiter, wie der nach Lengenfeld unterm<br />

Stein …

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