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Schneekugel

Das Magazin aus dem Frankfurt Museum

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Legendärer<br />

Turm<br />

Das Schalttableau eines Aufzugs<br />

aus dem AfE-Turm ist Teil der<br />

Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“,<br />

als 93. Objekt der Galerie „100 x<br />

Frankfurt“.<br />

Die Eröffnung des brutalistischen<br />

AfE-Turms der Goethe-Uni 1972 war<br />

Symbol einer fulminanten Bildungsexpansion.<br />

Einzug hielten die Erziehungs-<br />

und Gesellschaftswissenschaften<br />

und die Psychologie. Trotz<br />

seiner Größe war „der Turm“, wie er<br />

nur genannt wurde, schnell zu klein.<br />

Nichts verkörperte den studentischen<br />

Ansturm und den entstehenden Massenbetrieb<br />

so sehr wie die Überforderung<br />

der sieben winzigen Aufzüge,<br />

vor denen sich täglich Warteschlangen<br />

bildeten. Dennoch: Generationen<br />

von Studierenden eigneten sich im<br />

Turm kritisches Denken an und erprobten,<br />

konfrontiert mit einem<br />

außerordentlich hohen Maß an curricularer<br />

Freiheit, selbstbestimmtes<br />

Lernen und Leben. Doch die Zeiten<br />

änderten sich. Die Universität zog von<br />

Bockenheim auf den Campus Westend.<br />

2014 wurde der Turm unter trauernder<br />

Teilnahme Tausender gesprengt.<br />

4 aus 1.230 Jahren*<br />

*Zur Stadt wurde Frankfurt erst im 13. Jahrhundert.<br />

Bereits 794 wurde das königliche Gut an<br />

der Franconofurd jedoch urkundlich erwähnt.<br />

2024 minus 794 gleich 1230.<br />

Frankfurt<br />

mit Insekten<br />

Das Gemälde von Jacob Marrel ist<br />

im Sammlermuseum des Historischen<br />

Museums in der Sammlung Johann<br />

Christian Gerning ausgestellt.<br />

In dem Stillleben aus dem 17. Jahrhundert<br />

von Jacob Marrel, Stiefvater und<br />

Lehrer von Maria Sibylla Merian,<br />

kreucht und fleucht es. Tatsächlich<br />

wird der Blick auf den Main in dem<br />

Gemälde „Ansicht der Stadt Frankfurt<br />

in einer blumengeschmückten Kartusche“<br />

nicht nur floral umrankt. Bei<br />

näherem Hinsehen entdeckt man<br />

Schnecken, Raupen, Käfer, Fliegen,<br />

Schmetterlinge und andere Gliederfüßer.<br />

Es ist also nicht verwunderlich,<br />

dass das Werk das Interesse von Johann<br />

Christian Gerning weckte. Schließlich<br />

waren Insekten und „Frankofurtensien“,<br />

also Gegenstände mit Bezug auf<br />

Frankfurt, die beiden Sammelleidenschaften<br />

des Frankfurter Bankiers.<br />

1795 erwarb er das Gemälde. Nach seinem<br />

Tod gelangte es in Besitz der Stadt,<br />

später aus dem Römer ins Historische<br />

Museum.<br />

Gemälde: HMF, Horst Ziegenfusz; Schalttableau: HMF, Horst Ziegenfusz<br />

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