08.04.2024 Aufrufe

Schneekugel

Das Magazin aus dem Frankfurt Museum

Das Magazin aus dem Frankfurt Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HMF, Erik Staub; Aslı Özdemir, Ich - Offenbach, Almanya, Dezember 2022, Inkjetprint © Aslı Özdemir<br />

Stadt der<br />

Fotografinnen<br />

Frankfurt 1844 – 2024<br />

Ausstellung<br />

Vom 29. Mai bis zum 22. September<br />

2024 präsentiert das Historische Museum<br />

in der Sonderausstellung über<br />

450 Fotografien – von den Anfängen<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis<br />

in die Gegenwart, ein fotografisches<br />

Panoptikum unterschiedlicher Genres<br />

und Stile. Gemeinsam ist den Exponaten<br />

zweierlei: Erstens haben sie einen<br />

Bezug zu Frankfurt. Zweitens wurden<br />

sie ausschließlich von Frauen geschaffen.<br />

Das kommt nicht von ungefähr:<br />

Seit 150 Jahren ist Frankfurt wie kaum<br />

eine andere Großstadt Schaffenszentrum<br />

von und für Fotografinnen und<br />

Fotokünstlerinnen. Pionierinnen sind<br />

ab den 1840er Jahren in Frankfurt<br />

tätig, in der Kaiserzeit entstehen hier<br />

erste selbständig von Frauen geführte<br />

Fotoateliers. In den liberalen 1920er<br />

Jahren nimmt in Frankfurt eine<br />

umfassende Modernisierung Form<br />

an, Fotografinnen wie Ilse Bing, Ella<br />

Bergmann-Michel und Jeanne Mandello<br />

werden zu Chronistinnen des Neuen<br />

Frankfurt. Als gewichtiger publizistischer<br />

und verlegerischer Standort gibt<br />

Frankfurt auch in der Nachkriegszeit<br />

Fotojournalistinnen Betätigungs- und<br />

Vermittlung<br />

Veröffentlichungsmöglichkeiten.<br />

Werke von Barbara Klemm, Erika Sulzer-Kleinemeier<br />

oder Abisag Tüllmann<br />

prägen die Bildwelt der Aufbrüche<br />

der 1968er Generation und der Neuen<br />

Sozialen Bewegungen. Seit den 1980er<br />

Jahren definierten Frauen wie Mara<br />

Eggert den theaterfotografischen Blick<br />

oder erschlossen wie Annegret Soltau,<br />

Irene Peschick oder Susa Templin<br />

mit fotokünstlerischen Ansätzen<br />

neue feministische bis hin zu räumlich-abstrakten<br />

Bildwelten. Bei der<br />

Entwicklung Frankfurts von der Stadt<br />

der Pressefotografie zu einem Ort der<br />

Fotokunst der Gegenwart spielen die<br />

Städelschule und die Hochschule für<br />

Gestaltung in Offenbach eine wichtige<br />

Rolle. Indem die Ausstellung all diese<br />

Pfade nachzeichnet, entfaltet sie nicht<br />

nur ein umfassendes Bild von der fotografischen<br />

Auseinandersetzung von<br />

Frauen mit dem sich wandelnden Stadtraum<br />

und städtischen Leben. Sie erzählt<br />

auch gesellschaftliche und künstlerische<br />

Emanzipationsgeschichte(n).<br />

Mehr Infos unter<br />

https://historisches-museum-frankfurt.de/<br />

stadt_der_fotografinnen<br />

Kamera der Fotografin<br />

Abisag Tüllmann<br />

Eine dunkle<br />

Kammer & mehr<br />

Wie geht das noch mal, einen analogen<br />

Film in einen Fotoapparat einzulegen?<br />

Wie genau funktioniert eine Spiegelreflexkamera?<br />

Und wie liegen Fotokameras<br />

verschiedener Generationen in der<br />

Hand? All das und vieles mehr können<br />

Besucher*innen der Ausstellung „Stadt<br />

der Fotografinnen“ an sechs Hands-on<br />

Stationen erfahren und probieren. Die<br />

Stationen zeichnen die technische<br />

Entwicklung von den Anfängen der<br />

Fotografie bis in die Gegenwart nach.<br />

Sie informieren über Collage- und<br />

Montagetechniken und vermitteln<br />

Zugänge in die Wahrnehmung und<br />

Interpretation von Fotografien. Höhepunkt<br />

ist eine nachgebaute und bis<br />

auf die chemischen Flüssigkeiten voll<br />

ausgestattete Dunkelkammer: In dieser<br />

veranschaulichen kurze Filme den<br />

„Entwicklungsprozess“ vom Negativ<br />

bis zum fertigen Fotoabzug. So kann<br />

man erleben, wie es ist, auf engem<br />

Raum bei eingeschränkter Sicht fototechnisch<br />

zu arbeiten.<br />

Zusätzlich zu den Vermittlungsstationen<br />

führt eine Audio-Tour für alle<br />

ab 14 Jahren durch die Ausstellung.<br />

Sie ist auf den Leihgeräten des Museums<br />

(3 €) oder mit dem eigenen<br />

Smartphone (kostenlos) verfügbar. Das<br />

neue Webformat „Einblick“ beleuchtet<br />

die Arbeit hinter den Kulissen und<br />

nimmt den Entstehungsprozess der<br />

Ausstellung in den Fokus.<br />

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches<br />

Begleitprogramm mit Diskussionsveranstaltungen,<br />

Dialogführungen und einer Filmreihe.<br />

Mehr dazu auf Seite 40.<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!