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die lediglich 15 Prozent ausmachen. Es stellt<br />
sich die Frage, ob Frauen systematisch benachteiligt<br />
wer<strong>den</strong> oder ob gesellschaftliche Vorurteile<br />
sie von technischen Berufen abhalten.<br />
Letzteres betrifft vor allem Ausbildungswege<br />
und -chancen. Mehr Sichtbarkeit von Frauen<br />
in diesen Bereichen, beispielsweise durch Role<br />
Models, könnte dazu beitragen, das Interesse<br />
anderer zu wecken.<br />
Wirtschafts-News: Was müsste sich ändern,<br />
um Frauen <strong>den</strong> Zugang zu Führungspositionen<br />
zu erleichtern?<br />
Dr. Alexandra Kohlmann: Die strukturellen Hindernisse<br />
müssen klar überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, da<br />
sie sowohl die Gleichberechtigung als auch <strong>den</strong><br />
aktuellen Fachkräftemangel betreffen. Einen<br />
Lösungsansatz sehen ich in der Stärkung von<br />
MINT-Initiativen für Mädchen<br />
und Frauen, um<br />
Klischees von Frauen in<br />
technischen Berufen abzubauen.<br />
Zudem sind flexiblere<br />
Kinderbetreuungsangebote<br />
und die Förderung<br />
von Quereinsteigerinnen, die Interesse an <strong>eine</strong>r<br />
Tätigkeit in der Industrie haben, erforderlich.<br />
„Flexiblere Kinderbetreuungsangebote<br />
und Förderung von<br />
Quereinsteigerinnen“<br />
Wirtschafts-News: Wir leben in turbulenten<br />
Zeiten. Viele sind auf Grund der multiplen Krisen<br />
verängstigt. Blicken Sie <strong>den</strong>noch optimistisch<br />
in die Zukunft?<br />
Dr. Alexandra Kohlmann: Absolut, unsere Gegenwart<br />
ist zweifellos herausfordernd und von<br />
vielfältigen, angstmachen<strong>den</strong> Krisen geprägt.<br />
Dennoch blicke ich optimistisch in die Zukunft<br />
und betrachte die Zeit als <strong>Chance</strong> für positive<br />
Veränderungen und gemeinsames Wachstum.<br />
Im Laufe der Menschheitsgeschichte gab es<br />
immer wieder schwierige Phasen, die stets durch<br />
zukunftsweisende Innovationen gemeistert<br />
wur<strong>den</strong>. Daran sollten wir auch diesmal anknüpfen.<br />
M<strong>eine</strong>s Erachtens stellt beispielsweise der Abbau<br />
von Bürokratie <strong>eine</strong> entschei<strong>den</strong>de Maßnahme<br />
dar. Wenn es uns gelingt, administrative<br />
Prozesse zu vereinfachen und dadurch<br />
Raum für flexibles Handeln und innovative<br />
Lösungen zu schaffen, können wir die aktuellen<br />
Herausforderungen effizienter bewältigen.<br />
„<strong>den</strong> Kopf nicht in <strong>den</strong> Sand<br />
stecken, sondern mutig<br />
<strong>eine</strong>r starken Zukunft<br />
entgegenblicken“<br />
Die neue Generation bringt ebenfalls frische<br />
Perspektiven und Innovationsgeist mit, was sich<br />
m<strong>eine</strong>r Meinung nach auch positiv auf Forschung<br />
und Entwicklung sowie auf kreative Lösungsansätze<br />
auswirkt. Wir dürfen nicht <strong>den</strong> Kopf in<br />
<strong>den</strong> Sand stecken, sondern sollten mutig <strong>eine</strong>r<br />
starken Zukunft entgegenblicken.<br />
Wirtschafts-News: Was ist Ihr Rat an jüngere<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer: Wie bewahren<br />
wir uns als Gesellschaft Solidarität und<br />
stärken gleichzeitig die Eigenverantwortung des<br />
Einzelnen?<br />
Dr. Alexandra Kohlmann: Mein Ratschlag an<br />
angehende Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
ist folgender: Behaltet eure Werte stets<br />
im Blick und bewahrt euch <strong>eine</strong>n offenen Geist!<br />
Seid mutig in euren Entscheidungen, handelt<br />
respektvoll und fair! Nachhaltigkeit<br />
und das Treffen<br />
mutiger Entscheidungen<br />
wer<strong>den</strong> auch zukünftig von<br />
großer Bedeutung sein.<br />
Durch offene und transparente Kommunikation<br />
könnt ihr <strong>eine</strong> wertschätzende Arbeitsatmosphäre<br />
schaffen. Wer als Unternehmer Raum<br />
für individuelle Entfaltung schafft und auf Eigenverantwortung<br />
setzt, wird nicht nur das<br />
eigene Unternehmen vorantreiben, sondern<br />
auch persönlich wachsen.<br />
„Seid mutig, handelt<br />
respektvoll und fair!“<br />
Redaktion: lgin Seren Evisen<br />
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