Die Neue Hochschule Heft 2/2024

30 HOCHSCHULPOLITIK
DNH 2 | 2024
Bremen
Promotion jetzt auch an HAW möglich
Künftig können neben der Universität
auch die Hochschulen für angewandte
Wissenschaften (HAW) im
Land Bremen in forschungsstarken
Bereichen eigenständig den Weg zur
Promotion anbieten. Eine entsprechende
Rechtsverordnung hat die Senatorin
für Umwelt, Klima und Wissenschaft
nun unterzeichnet und erklärt: „Mit
diesem Schritt tragen wir in Bremen der
erfreulichen Entwicklung Rechnung,
dass Forschung und Transfer ein selbstverständlicher
Teil des Aufgabenspektrums
auch der Fachhochschulen sind.
Der Fokus liegt dort bei den angewandten
Wissenschaften. Dieser Praxisbezug
ist sehr wertvoll, weil wissenschaftliche
Erkenntnisse so ganz gezielt in praktische
Lösungen fließen und unser tägliches
Leben verbessern können.“
Darüber hinaus stärke Bremen
mit der Erteilung des Promotionsrechts
die HAW im Wettbewerb um die
besten Köpfe. Es sei ein entscheidender
Standortvorteil, dass die Hochschulen
in Bremen nun auch den Weg zur
Promotion anbieten können, so Kathrin
Moosdorf weiter: „Wir modernisieren
unsere Wissenschaftsorganisation
und stärken die angewandten Wissenschaften
damit erheblich. Das ist auch
ein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit,
weil häufig Menschen aus eher
bildungsfernen Familien eine Fachhochschule
anwählen. Nun können die Absolventinnen
und Absolventen auch direkt
dort promovieren, wo sie zuvor studiert
haben. Mit der Erteilung des Promotionsrechts
erkennen wir zudem die Leistungen
und Kompetenzen forschungsstarker
Professorinnen und Professoren an den
Bremer Hochschulen ausdrücklich an.“
Die Hochschule Bremen und die
Hochschule Bremerhaven können nun
Anträge stellen, um ein eigenständiges
Promotionsrecht für forschungsstarke
Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf ermöglicht
jetzt auch an Hochschulen den Weg zur
Promotion.
Bereiche zu erlangen. Dafür muss die
jeweilige Hochschule ein Konzept vorlegen,
das die Qualität der Promotionen
sichert. Die Hochschule für Künste erhält
wie vom Wissenschaftsrat empfohlen ein
eigenständiges Promotionsrecht.
Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
Bremen
Foto: Wissenschaftsressort
Curriculumentwicklung
Whitepaper „Studiengänge für eine digitale Welt“
Der technologische Wandel stellt
fortlaufend neue Anforderungen an
die Hochschulbildung. Mehr denn je
müssen neue Kompetenzbereiche und
gesellschaftsrelevante Themen nicht
nur in Spezialstudiengängen, sondern
auch in der Breite verankert werden.
Doch wie lassen sich Studiengänge
für eine digitale Welt gestalten und
beispielsweise Digital- und KI-Kompetenzen
nachhaltig und entwicklungsoffen
in die Curricula integrieren?
Welcher hochschulweiten Rahmenbedingungen
bedarf es dafür? Vor rund
einem Jahr brachten das Hochschulforum
Digitalisierung (HFD) und der
KI-Campus zu dieser Frage knapp 300
Akteure aus allen Hochschulebenen bei
der Curriculumentwicklung zusammen,
um sich über Good Practices der Curriculumentwicklung
auszutauschen und
Herausforderungen und Lösungsansätze
bei der Curriculumstransformation
zu diskutieren.
Das vorliegende Whitepaper greift
nun Erkenntnisse und Beispiele aus
dem Barcamp auf, geht aber über eine
reine Dokumentation hinaus, indem
es Grundlagen der Curriculumentwicklung
und den zugrunde liegenden
strategischen Veränderungsprozess
beleuchtet. Hierbei gehen die Autorinnen
und Autoren insbesondere auf
die Rolle und Handlungsmöglichkeiten
der Unterstützungsstrukturen ein.
„Curriculumentwicklung, insbesondere
die Integration von Zukunftskompetenzen,
bedeutet auch einen Kulturwandel,
der alle Beteiligten betrifft und sich
in einer veränderten Lehr-, Lern- und
Prüfungskultur niederschlagen muss“,
so Lavinia Ionica, die das Barcamp 2022
initiierte.
CHE
https://www.che.de/
download/studiengaenge-fuer-eine-digitale-welt-whitepaper-zur-curriculumentwicklung-als-hochschulweiter-veraenderungsprozess/