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pfalz-magazin Frühling April-Mai 2024

Die Frühlingsausgabe des pfalz-magazins. Voll mit Infos aus der Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden.

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Wein & Co<br />

Rivaner<br />

— Imagekampagne mit Erfolg<br />

Rivaner, der auch als Müller-Thurgau bekannt ist, hat eine Geschichte mit Höhen und Tiefen hinter sich. Zuerst gelangte er an die<br />

Spitze der Deutschen Weißweine, dann fiel er in ein großes Tief, in dem keiner mehr was mit ihm zu tun haben wollte und heute ist<br />

er mit seinem neuen Namen „Rivaner“ und ein wenig mehr Zuwendung wieder an der Spitze angekommen.<br />

Foto: ©Thomas Steinmetz, <strong>pfalz</strong>-<strong>magazin</strong><br />

R<br />

ivaner geht aus einer Züchtung des Schweizer Rebforschers<br />

Hermann Müller 1882 aus dem Kanton Thurgau an der<br />

Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau aus der Kreuzung<br />

von Riesling und Madeleine Royale hervor. Damals war sich Müller<br />

allerdings nicht ganz sicher, wer nun eigentlich die „Eltern“ des<br />

Rivaners waren und gab Riesling und Silvaner als Kreuzungspartner<br />

an. Daraus leitet sich auch der heutige Name „Rivaner“ ab. Auch in<br />

der Schweiz nannte Müller seine Neuzüchtung zuerst „Riesling *<br />

Silvaner“ weil er nicht wollte, dass die Sorte dort unter seinem<br />

Namen bekannt wurde.<br />

Neueste Genuntersuchungen der Deutschen Bundesanstalt für<br />

Züchtungsforschung in Siebeldingen in der Pfalz konnten jedoch vor<br />

einigen Jahren die Herkunft des Rivaners genau belegen und<br />

feststellen, dass es sich bei den Eltern um Riesling und Madeleine<br />

Royale handelt.<br />

Anbau/Ausbau<br />

Bekannt ist Rivaner aber auch heute noch vor allem als „Müller-<br />

Thurgau“. Dieser Name hatte allerdings nach einem Anbauhoch<br />

1975, als der Müller-Thurgau auf den ersten Platz der in Deutschland<br />

angebauten Weißweine aufstieg, und dem darauf folgenden Anbautief<br />

von 14 000 ha mit der Zeit einen sehr schlechten Ruf erlangt. Die<br />

größte Stärke des Rivaners ist nämlich auch seine größte Schwäche.<br />

Rivaner ist relativ anspruchslos, was das Klima und die Bodenbeschaffenheit<br />

angeht, reift früh und bringt durch seine Blütenfestigkeit meist<br />

große Ertragsmengen.<br />

Deshalb wurde Rivaner aber auch oft an Randlagen angebaut, die für<br />

die renommierten Sorten nicht geeignet waren, so dass selten Qualitätsweine<br />

aus Rivaner entstanden und er bald als billiger Tropfen mit<br />

schlechter Qualität verschrien war.<br />

Heute wird der Rivaner immer häufiger an guten Standorten gepflanzt<br />

und dadurch süffige, frische und aromatische Weine mit geringer<br />

Säure gewonnen, die mittlerweile wieder auf Platz zwei nach den<br />

Rieslingweinen zu finden sind, was die Neupflanzungen weißer<br />

Rebsorten betrifft.<br />

Als Rivaner wird die Rebsorte nun oft zu trockenen oder halbtrockenen<br />

Qualitätsweinen ausgebaut, die nicht mehr mit dem schlechten<br />

Ruf des Müller-Thurgaus zu verbinden sind.<br />

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Fotos:DWI

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