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pfalz-magazin Frühling April-Mai 2024

Die Frühlingsausgabe des pfalz-magazins. Voll mit Infos aus der Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden.

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Schwarzer Holunder<br />

— der duftende Heiler<br />

Ab Mitte <strong>Mai</strong> öffnet der schwarze Holunder (lat.: sambucus nigra) seine Blüten. Die aromatisch-duftenden, unzähligen Blütensterne<br />

verströmen einen blumigen, süßlichen Duft. Wenn diese weiße Pracht erblüht, wissen wir: der Sommer lässt nicht mehr lang auf sich<br />

warten.<br />

D<br />

er Schwarze Holunder zählt zu den ältesten und bekanntesten<br />

Volksheilpflanzen. Er wurde bereits im Mittelalter eingesetzt,<br />

z.B. aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung zur<br />

Behandlung von offenen Wunden. Sowohl die Blüten als auch die<br />

Beeren eignen sich als Heilmittel, Lebensmittel und Farbstoff. In der<br />

Volksheilkunde finden neben den Beeren und Blüten auch die Rinde<br />

und die Wurzeln des Holunders Anwendung. Besonders die Holunderbeeren<br />

sind voller Heilstoffe. Ihr Saft gilt schon lange als natürliches<br />

Mittel gegen Erkältungen, Magenbeschwerden sowie Nierenund<br />

Blasenleiden. Darüber hinaus können sie zu Marmelade, Likör,<br />

Branntwein und Lebensmittelfarbe verarbeitet werden. Der vor<br />

allem in den Beeren enthaltene violette Farbstoff Sambucyanin<br />

kommt heutzutage als natürlicher Farbstoff zum Einsatz. Aber nicht<br />

nur die Beeren sind in der Küche überaus nützlich. Auch die aromatischen<br />

Blüten finden vielfältige Verwendung. Holunderblüten enthalten<br />

ätherische Öle, die entzündungshemmend und schleimlösend<br />

wirken.<br />

Außerdem enthalten sie viele Mineralstoffe und Vitamine. Aus den<br />

Blüten kann man beispielsweise „ausgebackene Holunderblüten“<br />

(=Holunderpfannekuchen, Hollerküchle) herstellen. Auch werden<br />

sie häufig als Geschmack gebende Komponente für Getränke angewandt.<br />

Am bekanntesten sind dabei Holundersirup und Holundersekt.<br />

Die süßlich-herbe Note verleiht Erfrischungsgetränken, Milchprodukten,<br />

Bonbons und vielem mehr das gewisse Etwas. Eine köstliche<br />

Erfrischung für die heiße Jahreszeit ist z.B. ein Holunderblüten-<br />

Sorbet: Auf einen halben Liter Orangensaft gibt man etwa zehn<br />

Holunderblütendolden. Das Ganze lässt man über Nacht im Kühlschrank<br />

ziehen, so dass sich der Duft der Blüten mit dem Fruchtsaft<br />

verbindet. Am nächsten Tag füllt man den abgefilterten Saft in eine<br />

Eismaschine oder kann ihn einfach in kleinen Förmchen im Tiefkühlfach<br />

gefrieren lassen. Mit etwas Sekt aufgefüllt ist dies eine herrliche<br />

Erfrischung oder auch ein Willkommens-Aperitif für Gäste.<br />

Weitere Rezepte siehe rechte Seite.<br />

Sammeltipps:<br />

Am Besten ist es natürlich, wenn man den Holunder im eigenen Garten<br />

hat, von dort kann er unbedenklich geerntet werden. Ansonsten<br />

erntet man die Dolden abseits von stark befahrenen Straßen und landwirtschaftlich<br />

genutzten Feldern, um sicherzugehen, dass keine Spritzmittel<br />

oder Auspuffrückstände an den Blüten haften. Holunder wird<br />

übrigens gern von Blattläusen befallen, deshalb erst die Zweige genauer<br />

anschauen, bevor man zur Schere greift.<br />

RS<br />

20<br />

Fotos: Wikimedia

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