pfalz-magazin Frühling April-Mai 2024
Die Frühlingsausgabe des pfalz-magazins. Voll mit Infos aus der Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden.
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im Gespräch<br />
Im Gespräch mit<br />
Frau Meuter<br />
Teil 4<br />
In Deidesheim wurde im Sommer ’23 ein neues Zentrum für Dentosophie eröffnet.<br />
Frau Franka Meuter (FM), im Gespräch mit Thomas Steinmetz, <strong>pfalz</strong>-<strong>magazin</strong> (TS)<br />
Fortsetzung des Interviews aus der Winter- und Frühjahrsausgabe<br />
TS: Wird die Kasse denn solch einen Eingriff bzw. die ganze<br />
Therapie denn bezahlen?<br />
SW: Die Kassen übernehmen das nicht. Beim Kind ist das so. Die<br />
Kasse hat das Ziel, ganz gerade Zahnbögen zu generieren. Wenn wir<br />
das haben wollen, dann müssen wir eine Kraft, eine Zahnspange<br />
applizieren, damit der Zahn sich genau so bewegt, wie wir das<br />
haben möchten. Diese Kräfte kann man vorherplanen, entsprechend<br />
sind die Ergebnisse sozusagen vorhersehbar. Was wir aber<br />
machen ist, wir arbeiten mit eigenen Kräften. Wir wissen nicht, wie<br />
schnell das geht, manchmal passiert das sehr schnell. Aber mit den<br />
körpereigenen Kräften ist das nicht so perfekt vorhersehbar, es gibt<br />
verschiedene Faktoren, ob es mal eine Erkältung gibt, oder, oder...<br />
Daher ist die Geschwindigkeit nicht vorhersehbar. Aber Krankenkassen<br />
verlangen von uns einen Zeitplan. Wir wollen aber Kindern<br />
genau die Zeit geben, die sie brauchen, um dieses Wachstum zu<br />
generieren, damit die Zähne sich dahin stellen, wo das Kind sie<br />
möchte. Das Ergebnis also ist rezidiv frei, weil viele Zahnspangenträger<br />
sind damit konfrontiert, dass sie lebenslang solch einen Draht<br />
tragen müssen, der die Zähne auch da hält. Und das kann Probleme<br />
verursachen und den Erfolg verhindern und die Zähne rezidivieren<br />
(=Rückfall der Krankheit, Anm.). Das was wir da aber machen, das<br />
ist und bleibt stabil. Das geniale ist: durch das Wiedererlernen von<br />
Atmen, Schlucken und Kauen – also Funktionen, die wir sowieso<br />
immer auführen müssen – wird das Kind zu seinem „eigenen<br />
Kieferorthopäden“<br />
TS: Da wären wir also bei dieser erwähnten Ganzheitlichkeit?<br />
SW: Ja, genau. Deswegen versuchen wir auch bei dieser Begleitung,<br />
die für ein Kind ein Jahr dauert, dann kommt das Kind alle sechs<br />
Wochen, dann machen wir osteopathische Handgriffe am Schädel<br />
direkt, um Wachstumsimpulse zu geben und zu fördern. Bei den<br />
Erwachsenen ist das so, da übernimmt die Krankenkasse laborgefertigte,<br />
harte Schienen, aber die Therapie mit dem Balancer nicht.<br />
FM: Die Kassen übernehmen die Kosten bei Erwachsenen und<br />
Kindern nicht, die Privaten allerdings schon eher. Die Behandlung<br />
mit dem Laser leider auch nicht. Man muss hier bedenken, dass die<br />
Krankenkassen 1918 gegründet wurden, zu Bismarcks Zeiten, um<br />
Kranken zu helfen; das heißt: erst wenn das Kind in den Brunnen<br />
gefallen ist, versuche ich, es herauszuholen, und nicht, um Prävention<br />
zu machen. Ganz allgemein, Prävention wird eben nicht bezahlt<br />
von der Krankenkasse. Man muss sich dessen einfach bewusst sein,<br />
dass es eine Solidargemeinschaft ist, die dafür da ist, um Kranken zu<br />
helfen und nicht, um Gesundheit zu produzieren.<br />
TS: Mit welchen Kosten muss man denn da eigentlich rechnen?<br />
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