Schmallenberg: Jagdhaus Wiese

Tierische Sommergäste
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Aber spätestens wenn die zweite Schwalbe ums
Jagdhaus Wiese flattert, ist unseren Gästen klar: Der Frühling ist endlich da. Und mit ihm unsere
saisonalen Stammgäste. Rund um unser Hotel finden Schwalben in der warmen Jahreszeit
ebenso wie Mauersegler und Fledermäuse ein Zuhause. Wer die Frühlingsboten einmal bei der
Futtersuche beobachtet hat oder morgens von ihrem fröhlichen Gezwitscher geweckt wurde,
der freut sich jährlich ab März aufs Wiedersehen.
Frühlings- und
Wetterboten: Schwalben
Um sich vor Räubern zu schützen,
bauen Schwalben ihre Nester mit
Vorliebe an schwer zugänglichen
Stellen, unter Vordächern oder an
Balken. Im Jagdhaus Wiese haben
die Schwalben es sich an verschiedensten
Stellen an den
Gesimsbrettern der
Dachüberstände
gemütlich
gemacht. Zweibis
dreimal im Jahr
werden dort bis zu sechs
Eier ausgebrütet. Der Nachwuchs
wird, die Schnäbelchen weit
aufgerissen, anschließend mit viel Engagement
großgefüttert. Auch die ersten
Flugversuche der kleinen Schwalben, die
aus dem Nest purzeln und wie aus dem Nichts
zu fliegen beginnen, lassen sich mit etwas Glück rund um unser Hotel
beobachten. Ausgewachsen sind die Vögel dann geschickte Flieger.
Einige Schwalben-Arten wie die Rauchschwalbe erkennt man im Flug
am langen, typisch gegabelten Schwanz.
Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Fluginsekten. Und weil es davon
mit Einbruch der kalten Jahreszeit im Sauerland deutlich weniger gibt,
ziehen die Schwalben ab Oktober in wärmere Winterquartiere in Afrika.
Mit ihrer Ernährung hängt übrigens auch ihre Rolle als Wetterboten zusammen.
Je nachdem, ob Hoch- oder Tiefdruck herrscht, sind Fluginsekten
nämlich in unterschiedlichen Höhen unterwegs. Und damit auch
ihre Jäger, von deren Flughöhe man aufs Wetter schließen kann: Fliegen
die Schwalben um unser Hotel herum hoch, dann haben Sie in
Jagdhaus gute Chancen auf Sonnenschein.
Kein Wunder, dass Schwalben als Glücksbringer lange Zeit gern gesehene
Gäste waren. Heute setzen die massive Einschränkung geeigneter
Lebensräume und ein Rückgang des Nahrungsangebots den Singvögeln
allerdings zu. Sie gehören deshalb zu den bedrohten Tierarten.
Ein Leben im Flug: Mauersegler
Nicht zu verwechseln mit der Schwalbe ist der
Mauersegler. Im Äußeren ähnlich, ist er nicht näher
mit ihr verwandt. Man erkennt ihn auch bei
uns an seinen schrillen Schreien und an den
schmalen, sichelförmigen Flügeln, die ihn zum
wahren Flugkünstler machen: Wenn er nicht gerade
brütet, verbringt er sein Leben fast ausschließlich
in der Luft. Möglich macht’s ein langer
Gleitflug, der ihn selbst im Schlaf sicher trägt.
Um seine Brut – in der Regel zwei bis drei Jungvögel
pro Saison – aufzuziehen, nistet der Kulturfolger
im Frühling in Mauerlöchern oder dicht
unterm Dach. So auch am Jagdhaus Wiese, wo
seine Nester unter den Dachschrägen hinter den
Schiefertafeln der Fassade zu finden sind. Wie
die Schwalbe ist er ein Langstreckenzieher: Er
verbringt die Wintermonate südlich der Sahara.
Kehrt er im Frühling nach Jagdhaus zurück, werden
alte Nester oft wieder genutzt. Manche Mauersegler
bauen aber auch neue, indem sie Materialien
wie Halme, Blätter, Samen oder Federn
im Flug sammeln
und mit
ihrem Speichel
zu einer
flachen
Schale mit
Vertiefung
verkleben.
14 – Auszeit