2024 Kunstimpuls by Sylvia Neulichedl_1

HEY,
MAL DOCH MAL MIT LEHM
Lehm auf Leinwand? Diese Idee von Roland Gabasch
fand ich aufregend und interessant. Warum nicht! Dass
diese Challenge im ersten Moment gar nicht mal so
einfach war, hätte ich mir nicht gedacht.
Für Roland ist Lehm nicht nur ein Material, sondern eine
Lebenseinstellung – eine Verbindung zur Natur, die er
mit Begeisterung teilt und weitergibt.
Roland Gabasch, CEO der Naturalia Bau in
Meran, vertreibt seit Jahrzehnten
hochwertige Naturbaustoffe und ist seit
der ersten Stunde absoluter Fan von Lehm.
Ihm verdanke ich meine Liebe zu Lehm auf
Leinwand.
Schon seit einiger Zeit arbeite ich mehr und mehr mit
Naturmaterialien wie Marmormehl, Asche, Sand und
Erde, die allerdings mit synthetischem Kleber auf die
Leinwand gebracht werden. Da war der Sprung zum
Lehm eine schöne Ergänzung und natürliche Folge.
Auf der inhaltlichen Ebene sollen die Werke zu einem
bewussteren Leben inspirieren. Für mich gehört damit
auch die Verbindung zur Natur im Außen und die Natur
im Inneren eines jeden dazu. Daher ist es mir wichtig,
auch bei der Auswahl des Materials auf Qualität und
Natürlichkeit zu achten.
Dass der Lehm einzig mit Wasser angerührt wird, bevor
ich ihn auf die Leinwand auftrage, war erstmal eine
ziemliche Herausforderung. Bei einem Kunstwerk, das
bereits ziemlich fortgeschritten war, bröckelte tags
darauf das halbe Material runter. Ein Hinweis, dass auch
Lehm sein Eigenleben hat und verstanden werden will.
Viel Inspiration durfte ich im Gespräch mit dem Experten
und Architekten Dietmar Dejori mitnehmen.
Inzwischen wird jedes fertige Bild mit einer Klopfprobe
auf der Rückseite getestet und für gut befunden, wenn
alles an Ort und Stelle bleibt. Denn wie auf der Wand, so
soll der Lehm auch auf Leinwand fest verhaftet bleiben.
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