Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024
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PERSONEN<br />
DANNY SCHNEIDER<br />
IST SAUER AUF DIE<br />
KRANKENKASSE<br />
Post von der AOK und dem vdek kurz vor<br />
Weihnachten: keine schöne Bescherung.<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer Danny Schneider aus<br />
Prenzlau, der Kreisstadt der Uckermark,<br />
war einer von vielen brandenburgischen<br />
Unternehmern, die kurz vor Weihnachten<br />
Post von der AOK Nordost und dem vdek<br />
bekommen hatten. Inhalt war jeweils eine<br />
zu unterschreibende Einzelvereinbarung, in<br />
der die Kassen diktierten, zu welchen (niedrigen)<br />
Konditionen künftig Patienten befördert<br />
werden müssen. Schneider war richtig<br />
sauer – und er war damit nicht allein. Auch<br />
die Vertreter des <strong>Taxi</strong>verbands Berlin, Brandenburg<br />
e. V. (TVB) sind nicht gut auf die<br />
AOK Nordost und den vdek zu sprechen.<br />
Sie hatten in mehreren Gesprächsrunden<br />
bis Februar 2023 um bessere Konditionen<br />
gerungen. Danach war man mit<br />
dem Ergebnis auseinandergegangen, die<br />
Gespräche vor Ablauf der vereinbarten<br />
Laufzeit fortzusetzen, um zum Januar <strong>2024</strong><br />
eine neue Vereinbarung zu erzielen. Mehrfache<br />
Versuche seitens des TVB, neue Treffen<br />
zu vereinbaren, scheiterten.<br />
Stattdessen kam es nun zu den erwähnten<br />
Briefen kurz vor Weihnachten. Die dort<br />
festgelegten Preise (friss oder stirb) wurden<br />
von den Kassen jedoch einseitig und ohne<br />
Rücksprache mit dem Verband festgelegt.<br />
Die angebliche Begründung der Krankenkasse:<br />
Man könne keinen Rahmenvertrag mit<br />
einem Verband machen, der nur ein Zehntel<br />
aller für solche Fahrten infrage kommenden<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe vertritt.<br />
Auch Danny Schneider gehörte dem<br />
Verband bisher noch nicht an, wird sich<br />
diesem nun aber anschließen.<br />
Jetzt hofft er, dass<br />
viele brandenburgische<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
seinem<br />
Beispiel folgen,<br />
damit der Druck<br />
auf die Krankenkassen<br />
wächst,<br />
mit einem starken<br />
Verband über<br />
faire Entgelte zu<br />
verhandeln. jh<br />
CHRISTIAN LINZ IST NEUER<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Wie bereits angekündigt<br />
beschäftigt der Landesverband<br />
Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer<br />
erstmals seit seinem Bestehen<br />
einen hauptamtlichen<br />
Geschäftsführer. Die Wahl<br />
fiel auf Christian Linz, der<br />
vorher bereits als Vorstandsmitglied<br />
ehrenamtlich für<br />
den Verband tätig gewesen<br />
war. Der Nürnberger <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
war von 2020 bis Herbst 2023<br />
Vorstand der <strong>Taxi</strong> Nürnberg eG. Seine<br />
Christian Linz beim<br />
Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Tag am<br />
13. Januar 24<br />
Das sagt der<br />
Vorstand des TVB<br />
zum Verhalten der<br />
AOK Nordost und<br />
des vdek<br />
umfangreichen <strong>Taxi</strong>-Erfahrungen<br />
werden nun also in<br />
die neue Position einfließen.<br />
Seine erste öffentliche Tätigkeit<br />
führte Linz zu Jahresbeginn<br />
nach München, wo er<br />
die Moderation des Münchner<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Tags übernahm.<br />
Dieser war als Kick-off-Veranstaltung<br />
zum Start der<br />
zweiten Münchner E-<strong>Taxi</strong>förderung<br />
vom LV Bayern<br />
gemeinsam mit dem <strong>Taxi</strong>verband München<br />
und der IHK veranstaltet worden. jh<br />
Tino Schopf, verkehrspolitischer Sprecher<br />
der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />
von Berlin<br />
TINO<br />
SCHOPF IST<br />
FASSUNGS-<br />
LOS<br />
Die überregional bekannte Mercedes-<br />
Benz-Arena, in der unter anderem<br />
Musikkonzerte sowie Eishockey- und<br />
Basketballspiele stattfinden, hieß von<br />
ihrer Eröffnung 2008 bis 2015 O2 World.<br />
Künftig heißt sie Uber-Arena. Auch die<br />
Verti Music Hall wird umbenannt: in<br />
Uber Eats Music Hall. Der Mercedes-<br />
Platz heißt demnächst Uber-Platz.<br />
Der Berliner SPD-Verkehrspolitiker<br />
Tino Schopf sagte, mit Uber übernehme<br />
ein Unternehmen die Namenshoheit,<br />
das vor allem durch Lohndumping,<br />
Sozial- und Steuerbetrug von sich reden<br />
gemacht habe. Wirtschaftlich-legal lasse<br />
sich das Plattformgeschäft mit Dumpingpreisen<br />
nicht betreiben. „Geringfügig<br />
beschäftigte Fahrerinnen und<br />
Fahrer arbeiten Vollzeit und beziehen<br />
oftmals zusätzliche staatliche Leistungen.<br />
Unternehmensnachweise, Zulassungsscheine<br />
und Konzessionen werden<br />
gefälscht. Rund 2.000 Mietwagen sind<br />
Schätzungen zufolge illegal in Berlin<br />
unterwegs.“ Bei der Frage nach der eigenen<br />
Verantwortung wasche Uber seine<br />
Hände in Unschuld; man sei schließlich<br />
nur der Vermittler. <br />
ar<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Axel Rühle, privat<br />
4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI