Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024

FAHRZEUGE
E-TAXI DE LUXE
Wenn ein Taxi das Beste aus einem herausholt und zu einem höflicheren Menschen
macht, sollte die Welt doch in Ordnung sein. Der Nio ET7 hat das tatsächlich
geschafft, auch wenn der Weg dahin etwas ungewöhnlich ist.
Wie alt bist Du?“, fragte meine zehn Jahre alte Tochter
die kleine Kugel auf dem Armaturenbrett. Nomi, auf
diesen Namen reagiert die Kugel, ist in der Lage,
mittels eines Displays Stimmungen darzustellen. Sie ist die Körper
gewordene Schnittstelle zwischen Fahrer, Fahrgast und dem Auto.
Das Auto spricht mit einer kindlichen Stimme und teilt meiner
Tochter besonders höflich mit, dass sie diese Frage nicht beantworten
kann. Wir wissen aber, die Marke Nio ist bereits vor fast
10 Jahren in China gegründet wurde. Nach Deutschland ist das
Unternehmen allerdings erst im vergangenen Jahr gekommen.
Da kam auch der erste Kontakt zum deutschen Taxigewerbe
zustande. Im Oktober wurde die 5,10 Meter lange Limousine ET7
den Hamburger Taxikollegen vorgestellt. Hamburg liegt nicht nur
wegen der E-Taxi-Förderung nahe, sondern auch, weil das Taxipaket
von der Firma Reuss stammt.
Der Wagen ist auf den ersten Blick schwer einzusortieren. O. k.,
er ist vollelektrisch und ist eine Limousine. Da liegt der Vergleich
zum Tesla Model S sehr nahe. Der ET7 ist allerdings rund 13 Zentimeter
länger. Nio selbst sieht sich allerdings ganz selbstbewusst
in einer Liga mit BMW i7 und Mercedes EQS. Wenn es danach
geht, dann könnte der Wagen eines der komfortabelsten E-Taxis
auf dem deutschen Markt sein.
einer serienmäßigen Anhängerkupplung würde auch einer Fahrt
mit einem Anhänger (max. 2 t Zuglast) nichts im Wege stehen.
Aber spricht der ET7 auch den Taxiunternehmer an? Die Limousine
ist sicher kein klassisches Taxi und muss wohl am ehesten mit
Fahrzeugen der oberen Mittelklasse verglichen werden. Auch preislich
ist der Wagen ähnlich anzusiedeln, wobei der ET7 mit 58.815 Euro
(netto, ohne Rabatt) vergleichsweise günstig ist. Der große Unterschied
zu anderen E-Taxis ist tatsächlich der Akku. Anders als bei
Tesla gehört der Stromspeicher nicht zum Leistungsumfang dazu.
Er wird zu einer monatlichen Miete angeboten. Je nach Kapazität
der Batterie fallen dafür monatlich ungefähr 142 Euro netto (75 kW)
oder 242 Euro (100 kW) netto an. Was im ersten Moment nicht sehr
attraktiv klingen mag (schließlich kennt man solche Mietmodelle
bereits), ist in diesem Fall für einen Taxibetrieb vielleicht sogar sehr
schlau. Denn wird der Wagen verkauft, muss man sich keine Gedanken
um den Zustand des Akkus machen. Diesen kann man innerhalb
UMFANGREICHE SERIENAUSSTATTUNG
Bereits in der Standardausstattung sind eine Menge besondere
Features enthalten. Wohl am bemerkenswertesten sind die Sitzheizung,
-belüftung und die Massagefunktion auf vier der fünf
Sitzplätze. Funktionen, welche über die Sprachsteuerung des höflichen
Helfers (s. o.) gesteuert werden können. Dank seiner enormen
Beinfreiheit auf der Rücksitzbank und einer Luftfederung bietet
sich der Wagen förmlich für die Personenbeförderung an. Dank
Der Batterietausch lief zuverlässig und hat knapp über drei Minuten
in Anspruch genommen.
FOTOS: Taxi Times
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