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Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024

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INTERNATIONAL<br />

EU-RICHTLINIE<br />

GESCHEITERT<br />

Deutschland, Frankreich, Griechenland<br />

und Estland brachten die bereits<br />

ausgedünnte Plattformarbeits-<br />

Richtlinie zum Scheitern.<br />

KONTROLLEN MIT<br />

BODYCAMS<br />

Inspektoren der niederländischen<br />

Verkehrsbehörde kontrollieren <strong>Taxi</strong>s<br />

und Mietwagen versuchsweise mit<br />

Körperkameras.<br />

Mit ihren Stimmenthaltungen brachten EU-Parlamentarier<br />

aus vier Ländern den bereits stark ausgedünnten<br />

Kompromissvorschlag für eine EU-Richtlinie zum<br />

Schutz der Plattformarbeiter knapp zum Scheitern. Obwohl das<br />

belgische EU-Präsidium beteuert, den Kampf nicht aufzugeben,<br />

erscheint es fraglich, ob eine neue, vielleicht noch dünnere<br />

Richtlinie noch vor den Europaparlamentswahlen eine Chance<br />

hat. Bei Uber jubelte man triumphierend, dass „die EU-<br />

Länder erkannt haben, dass der vorgeschlagene Text<br />

im direkten Widerspruch zu dem steht, was Plattformarbeiter<br />

nach eigenen Angaben wollen“.<br />

Gewerkschafter sehen es anders: „Millionen von<br />

Arbeitnehmern werden weiterhin zur Scheinselbstständigkeit<br />

gezwungen, nachdem einige wenige nationale<br />

Regierungen die Chance auf eine Einigung zur Plattformarbeitsrichtlinie<br />

torpediert haben“, berichteten die<br />

Europäischen Gewerkschaften direkt auf der Plattform X.<br />

Zwar hatten sich die Verhandlungsführer des Europäischen<br />

Parlaments, der Europäischen Kommission<br />

und der belgischen<br />

EU-Ratspräsidentschaft<br />

Anfang Februar<br />

auf eine stark abgeschwächte<br />

Fassung der<br />

Richtlinie geeinigt –<br />

doch selbst das reichte<br />

nicht aus, um bei der<br />

Abstimmung die Zustimmung<br />

der Mitgliedstaaten<br />

zu erhalten. wf<br />

NOCH MEHR<br />

INTERNATIONALE<br />

TAXITHEMEN<br />

Die Aufsichtsbehörde für Umwelt und Verkehr (ILT) hat<br />

einen Versuch gestartet, bei dem <strong>Taxi</strong>-Inspektoren mit<br />

Körperkameras ausgestattet werden, um deren Sicherheit<br />

zu erhöhen.<br />

Überwacht wird vor allem die<br />

Einhaltung der Arbeits- und<br />

Ruhezeiten. Neben den Präsenz-<br />

Überprüfungen auf den Straßen<br />

und an den Firmensitzen<br />

kann die ILT auch digitale<br />

Inspektionen und<br />

Betriebskontrollen durchführen.<br />

Beispielsweise<br />

wird das Vorhandensein<br />

eines <strong>Taxi</strong>-Bordcomputers<br />

(BCT) untersucht.<br />

Die Aufnahmen der Bodycams<br />

werden verschlüsselt<br />

Erlebt ein <strong>Taxi</strong>kontrolleur<br />

Aggression oder gespeichert und nach<br />

Gewalt, kann er nach 14 Tagen gelöscht.<br />

Ankündigung die Bodycam<br />

einschalten. „Unsere Kontrolleure verfügen über keine<br />

Gewaltmittel und wir schulen sie selbstverständlich im Umgang<br />

mit Aggressionen“, sagt Karin Visser, Direktorin für Aufsicht<br />

und Ermittlungen des ILT. „Untersuchungen und Erfahrungen<br />

der Polizei zeigen, dass die Körperkameras das Sicherheitsgefühl<br />

erhöhen und die Zahl von Aggressionen und Gewaltverbrechen<br />

reduzieren.“<br />

Der Test wird sechs Monate dauern. Anschließend wird ermittelt,<br />

ob der Einsatz von Körperkameras einen Beitrag zur Sicherheit<br />

leistet. <br />

wf<br />

FOTO: Pixabay, ILenT, Wim Faber<br />

LONDONS OBERSTER GEWERBEVERTRETER ZUR LAGE DER BRANCHE<br />

Im <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Interview begründet Steve McNamara (62) den<br />

Rückgang von 18.500 auf 15.000 Londoner <strong>Taxi</strong>s mit zwei Dingen:<br />

zum einen der Corona-Krise, zum anderen einem höheren<br />

Qualitätsniveau.<br />

25 Prozent aller Fahrzeuge auf Londons Straßen sind jetzt<br />

emissionsfrei, bei den <strong>Taxi</strong>s ist es sogar bereits die Hälfte.<br />

„Ich denke, dass es innerhalb von zwei Jahren<br />

80 Prozent sein werden“, so der Generalsekretär<br />

der einflussreichen Licensed <strong>Taxi</strong> Drivers Association<br />

(LTDA, 10.000 Mitglieder).<br />

„Vor Covid gab es in London 18.500 <strong>Taxi</strong>s“, sagt<br />

der LTDA-Chef, als er nach der Zahl der Londoner<br />

ein neues <strong>Taxi</strong> kaufen wollte. Mittlerweile sind es etwa 15.000,<br />

auch weil wir durch die Altersgrenze von elf Jahren, die den<br />

Übergang zu emissionsfreien Modellen beschleunigen soll,<br />

<strong>Taxi</strong>s verlieren.“<br />

McNamara findet, London sei in Bezug auf Mobilität und Vorschriften<br />

ohne Vergleich.<br />

„Früher, wenn man auf<br />

die 60er- und 70er-Jahre<br />

zurückblickt, gab es tatsächlich<br />

arbeitsreiche und<br />

weniger arbeitsreiche Tage,<br />

aber heutzutage ist eigent-<br />

<strong>Taxi</strong>s im Vergleich zu privaten Mietfahrzeulich<br />

immer viel los. Es war<br />

Zur ausführ lichen<br />

gen (Private Hire Vehicles) gefragt wird. „Nach<br />

Version des Interviews<br />

für uns noch nie so viel los<br />

Covid waren es nur noch 14.500, vor allem weil<br />

auf den Londoner Straßen<br />

damals und unmittelbar nach Covid niemand<br />

wie heute.“ wf Steve McNamara<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

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