Taxi Times DACH - 1. Quartal 2024

VERBÄNDE UND ZENTRALEN
FUSION UND VISION
Sehr geehrte Taxi Times-Leserinnen und Leser,
auf den folgenden drei Seiten berichten wieder einige der
zahlreichen Taxi-Times-Kooperationspartner in ihren eigenen
Worten von den Aktivitäten ihres Verbands bzw. ihrer Zentrale.
In Freiburg beispielsweise kam es zu einem Zusammenschluss
mit einer weiteren Stadtzentrale. Gleichzeitig wechselt man bei
der Auftragsvermittlung zu einem anderen Systemanbieter.
Der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) berichtet
von den Inhalten seiner Einzelgespräche mit Politikern. In Neu-
Isenburg erläutert der Zentralenvorstand, warum er jetzt nachts
wieder besser schlafen kann. In Hamburg hat der neue Vorstand
des Hansa-Funks viele Ziele und in Dortmund zieht man ein Jahr
nach dem Umzug eine positive Bilanz.
In Thüringen werden die Forderungen nach wirtschaftlich tragfähigen
Taxitarifen vom LTV durch eine fundierte Kostenkalkulation
untermauert und in Hannover macht man sich beim GVN
visionäre Gedanken darüber, warum der smartphonebasierte digitale
Taxameter die im Auto verbauten und deshalb eichpflichtigen
Taxameter ersetzen sollte.
Wir wünschen spannende Unterhaltung bei den folgenden Seiten!
FREMDVERMITTLUNG SORGT FÜR RUHE UNTER DEN NACHTFAHRERN
Unserer Taxizentrale Taxi 6666 ist in Neu-Isenburg – einer Stadt
mit knapp 40.000 Einwohnern – mit 14 Fahrzeugen aktiv. Wir haben
den Anspruch, für unsere Kunden an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden
lang erreichbar zu sein. Da dies mit eigenem Personal sehr
kostenintensiv ist, haben wir diesen Bereich
ausgelagert und nutzen die Fremdvermittlung
von best.ways. Dabei kommt die Vermittlungssoftware
von MPC zum Einsatz. Fahrzeugseitig
müssen wir unsere Wagen dafür mit einem
Android Telefon ausstatten. Das ist mit deutlich
geringeren laufenden Kosten verbunden als
eine Vermittlung mit Personal zu besetzen oder
selbst bis zur Erschöpfung zu arbeiten. „Früher war ich 16 Stunden
am Telefon und nachts lag die Leitung bei einem Nachtfahrer, was
oft zu Diskussionen zwischen den Nachtfahrern geführt hat. Demjenigen,
bei dem Anrufe eingingen, wurde von den anderen Kollegen
unterstellt, er würde sich die besten Fahrten
selbst nehmen und die unattraktiven Touren
weitergeben. Jetzt habe ich Ruhe und die Bestellungen
werden fair über die automatisierte Vermittlungssoftware
verteilt. Außerdem habe ich
jetzt Zeit, mich intensiver um meinen Betrieb
zu kümmern.“ Hasan Sheikh-Hasan, Geschäftsführer
und Inhaber von Taxi 6666 Neu-Isenburg.
»EILSACHE TAXI« STÖSST AUF OFFENE OHREN
Im Herbst 2023 hat der Bundesverband einstimmig das Positionspapier
„EILSACHE TAXI“ verabschiedet. Denn: Es muss jetzt etwas
passieren, wissen alle im Gewerbe. Und deshalb macht der Bundesverband
Druck und verleiht seinen Forderungen in vielen
Gesprächen Nachdruck. Denn das System Taxi war noch nie so
bedroht wie heute.
STÄDTE STÄRKEN – PBEFG PRÄZISIEREN!
Michael Donth (CDU, MdB) kennt das Gewerbe seit vielen Jahren
und ist in der Unionsfraktion der Experte für Verkehrspolitik. Und
darum weiß er auch um die Schwierigkeiten in der Praxis, das
Personenbeförderungsgesetz anzuwenden. Im Gespräch mit der
Verbandsspitze signalisierte Donth Unterstützung für handwerkliche
Verbesserungen im Gesetz, wenn Städte und Landkreise das
für geboten halten. Hermann Waldner, Vizepräsident des Bundesverbands,
sagte nach dem Gespräch optimistisch: „Wir haben in
diesem Jahr bereits mit dem Städtetag gut zusammengearbeitet
und wollen den Dialog mit den Kommunal-Verbänden weiter intensivieren.
Herr Donth ermuntert uns, auf diesem Weg weiterzugehen.“
GEGEN DUMPING-WETTBEWERB – MINDESTPREISE
JETZT
Mit den Verkehrsexperten der Ampelkoalition, Martin Kröber
(SPD) und Jürgen Lenders (FDP), wurden Lösungen debattiert, um
den unfairen Dumping-Wettbewerb mit Uber & Co. zu beenden.
Auch bei anderen Themen wie der Elektrifizierung der Taxiflotte,
dem Ausrollen von Festpreisen oder einer Verbesserung der Verfügbarkeit
von Taxis im ländlichen Raum gab es großes Interesse
der Politik an pragmatischen Lösungen. „Es ist ein gemeinsamer
Wille zu spüren, konstruktiv und nach vorne an der Sache zu
arbeiten. Das war nicht immer so und das wollen wir gerne aufgreifen“,
sagte Verbandsgeschäftsführer Michael Oppermann nach
den Gesprächen.
NACHSTEUERN IM BUNDESVERKEHRSMINISTERIUM
Mit Staatssekretär Hartmut Höppner (Bundesministerium für Digitalisierung
und Verkehr) wurde ebenfalls über „EILSACHE TAXI“
ausführlich debattiert. Das Fazit des Verbandes danach: „Wir konnten
darstellen, weshalb es nun zweieinhalb Jahre nach der PBefG-
Novelle noch mal eines Nachschauens und Nachsteuerns bedarf.
Das wird auch im BMDV verstanden und wird Gegenstand weiterer
Gespräche auf Fachebene sein.“
FOTOS: BVTM, Taxi Neu-Isenburg
20 1. QUARTAL 2024 TAXI