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Modernes Volapük

Dies ist das neuste Lehrbuch für das Volapük, das als erste Plansprache um die ganze Welt gegangen ist und seine beste Zeit in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts hatte. Ich habe ein Lehrbuch verwendet, das vor neunzig Jahren geschrieben wurde, und die Sprache zusammen mit anderen Quellen auf einen solchen Stand gebracht, dass sie leicht gelernt werden kann.

Dies ist das neuste Lehrbuch für das Volapük, das als erste Plansprache um die ganze Welt gegangen ist und seine beste Zeit in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts hatte. Ich habe ein Lehrbuch verwendet, das vor neunzig Jahren geschrieben wurde, und die Sprache zusammen mit anderen Quellen auf einen solchen Stand gebracht, dass sie leicht gelernt werden kann.

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Da dieser Diktator diese einmalige Chance verpasst hat, ist<br />

auch das Esperanto, das dafür die besten Voraussetzungen<br />

hatte, genauso wie die anderen Plansprachen nirgendwo<br />

offiziell anerkannt worden - nicht einmal im Vatikan, von wo aus<br />

schon seit vielen Jahrzehnten Radioprogramme ausgestrahlt<br />

werden. Die seit mehr als hundert Jahren abgehaltenen<br />

Kongresse haben auch nichts daran ändern können, dass man<br />

letztlich halt immer nur unter seinesgleichen geblieben ist.<br />

Am nächsten einer Anerkennung stand diese Sprache im Jahr<br />

1920, als nach der Gründung des sogenannten Völkerbunds,<br />

dem Vorgänger der heutigen UNO, darüber abgestimmt wurde,<br />

ob neben dem Englischen, Französischen und Spanischen<br />

auch noch das Esperanto, das sich damals auf seinem<br />

Höhepunkt befand, als Amtssprache anerkannt werden sollte.<br />

Dieses Vorhaben scheiterte nur deshalb, weil das Gremium,<br />

das aus elf Mitgliedern bestand, einstimmig beschliessen<br />

musste und der französische Vertreter als Einziger dagegen<br />

war. Das passte jedoch gut zur Gesamtszene; so war die<br />

Gegnerschaft zum Esperanto vor allem in Frankreich, wo sich<br />

genauso wie für das von ihm abgespaltene Ido das<br />

administrative Zentrum befand, schon immer am stärksten<br />

gewesen, ja, einer der ranghöchsten Minister verstieg sich<br />

sogar zur Aussage, dass das Französische immer die Sprache<br />

der Zivilisation bleiben werde.<br />

Das Esperanto und in etwas geringerem Ausmass auch das<br />

Ido, das vor allem von angesehenen hochkarätigen<br />

Mathematikern zusammengestellt worden war, spielten also die<br />

gleiche Rolle, die das Christentum viele Jahrhunderte zuvor<br />

noch im Römischen Reich innegehabt hatte: Während dieses<br />

von den vornehmen Kreisen, von denen sich nur wenige<br />

bekehrten, als Sklavenreligion verspottet worden war, wurde<br />

jetzt das Esperanto als Proletensprache bezeichnet, und<br />

tatsächlich hatten sich mindestens bis zum Ersten Weltkrieg vor<br />

allem solche Männer und Frauen für diese Sprache begeistern<br />

können. Es war eben noch eine ganz andere Zeit: Das<br />

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