familie&co 04/2024
Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
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hung, die den Körper mit seinen<br />
Bedürfnissen und Empfindungen ernst<br />
nimmt, die Sinne anregen.<br />
Eltern tun gut daran, den Sinnesorganen<br />
viel „Nahrung“ zu geben. Dies geschieht<br />
dadurch, dass die Grundbedürfnisse<br />
Wärme, Schlaf, Bewegung, Nahrung sowie<br />
menschliche Nähe und Zuwendung<br />
erfüllt werden. Nur dann fühlen sich<br />
Kinder in ihrer Haut wohl – und können<br />
auf dieser Basis ein solides Selbstbewusstsein<br />
entwickeln.<br />
Den Verlauf dieses Prozesses skizziert<br />
Prof. Dr. Renate Zimmer, bis 2018 Direktorin<br />
des Niedersächsischen Instituts<br />
für frühkindliche Bildung und Entwicklung<br />
(nifbe) in Osnabrück und Expertin<br />
für Bewegungserziehung, so: „Die Erfahrungen,<br />
die das Kind in den ersten Lebens-wochen<br />
über seine sensorischen<br />
Systeme macht, führen zur ersten Stufe<br />
in der Entwicklung des Selbst, dem Körper-Selbst.<br />
Das Körper-Selbst wiederum<br />
bildet die Basis für das Bewusstsein von<br />
der eigenen Person.“ Dabei steht – zumindest<br />
in der frühen Kindheit – die<br />
Haut ganz oben in der Rangordnung der<br />
Sinnesorgane. Denn anders als die „Fernsinne“<br />
Sehen und Hören, bedeutet Haut<br />
Nähe, Wärme, Geborgenheit.<br />
Mit allen<br />
Sinnen<br />
sich selbst<br />
entdecken<br />
Diplom-Psychologe<br />
Michael Thiel über die<br />
Entwicklung des<br />
Körperbewusstseins<br />
bei Kindern:<br />
„Für Eltern ist es wichtig zu wissen,<br />
dass Kinder beim Erkunden ihres<br />
Körpers keine Tabuzonen kennen,<br />
das heißt alle Körperteile werden mit<br />
der gleichen Neugier erforscht. Die<br />
Entdeckungen, die sie dabei<br />
machen, sind für ihre Entwicklung<br />
genauso wichtig wie die positiven<br />
Erfahrungen, die sie sammeln, wenn<br />
sie von ihren Eltern geschaukelt und<br />
gekost werden. Denn aufgrund all<br />
dieser Eindrücke entwickeln die<br />
Kinder ein inneres Bild von sich und<br />
ihrem Körper, das ihnen die<br />
Gewissheit gibt: Ich bin liebenswert,<br />
und mit meinem Körper ist alles in<br />
Ordnung. Und weil Kinder dieses<br />
Bild lebenslang mit sich tragen,<br />
können ihnen auch Selbstzweifel<br />
und abwertende Kommentare<br />
anderer Kinder, z. B. ,Du siehst aber<br />
doof aus!‘, nichts anhaben.“<br />
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